2. Material und Methoden

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Synthese von Protein-DNA-Konjugaten zur
Herstellung eines Protein-Micro-Arrays
Diplomarbeit
des Fachbereichs Chemie
der Universität Dortmund
vorgelegt von
Lars Gogolin
aus Kamen-Heeren (Nordrhein-Westfalen)
Dortmund, im Mai 2006
Die vorliegende Arbeit wurde am Max-Planck-Institut für molekulare Physiologie in
Dortmund in der Abteilung Physikalische Biochemie von Prof. Dr. Roger S. Goody, unter
Anleitung von Dr. Christian Becker durchgeführt und von Prof. Dr. Martin Engelhard,
Fakultät für Chemie an der Universität Dortmund betreut. Der experimentelle Teil wurde vom
01. Oktober 2005 bis zum 05. Mai 2006 angefertigt.
Seite
II
Eidestattliche Erklärung:
Hiermit erkläre ich an Eides statt, dass ich diese Arbeit selbständig und nur mit den
angegebenen Hilfsmitteln angefertigt habe.
Dortmund, den 12. Mai 2006
Seite
III
Hoffnung ist der erste Schritt auf der Straße der Enttäuschung
Seite
IV
1.
EINLEITUNG
1
1.1
DNA-Chips
1
1.2
Protein-Chips
3
1.3
Protein-DNA-Konjugate
6
1.4
Ypt- und Rab-GTPasen
10
2.
MATERIAL UND METHODEN
13
2.1
Verwendete Materialien
13
2.1.1
Chemikalien
13
2.1.2
Instrumentation
14
2.1.3
Lösungen und Puffer für Proteinchemisches Arbeiten
15
2.1.4
Bakterienstämme und Oligonukleotide
17
2.1.5
MALDI-Matrix
17
2.1.6
HPLC-Puffer; Ionenaustausch-Chromatographie-Puffer
17
2.1.7
Medien zur Bakterienzucht
18
2.2
Molekularbiologische Methoden
18
2.2.1
Elektrotransformation von Plasmid-DNA in Bakterienzellen
18
2.3
Proteinchemische Methoden
19
2.3.1
Proteinexpression in E.coli und Proteinreinigung
19
2.3.3
Konzentrationsbestimmung von Proteinlösungen
20
2.3.4
Protein Aufreinigung
20
2.3.5
SDS-Polyacrylamid-Gelelektrophorese (SDS-PAGE) zur Proteinauftrennung
20
2.3.6
Silberfärbung
22
2.4
Chemische Methoden
22
2.4.1
Festphasensynthese von Peptiden
22
2.4.2
Aufreinigung des Peptids
24
2.4.3
Native chemische Ligation des Peptids mit einem Thioester enthaltenden Protein 24
2.4.4
Vorbereitung der Oligonukleotide auf die Kupplungsreaktion
24
2.4.5
Cystein-Modifizierung des Oligonukleotids über HBTU
25
2.4.6
Cystein-Modifizierung des Oligonukleotids über den Pentafluorophenylester
25
2.4.7
Cystein-Modifizierung des Oligonukleotids über HOBt/ DCC
25
2.4.8
Abspaltung der Cys-modifizierten Oligonukleotide von den CPG-Beads und deren
Aufreinigung
26
2.4.9
Analytik der Oligonukleotide
26
2.4.10
Entsalzung der Oligonukleotide über C18 ZIP TIPs zur Analytik
26
Seite
V
2.4.11
3.
UV-photometrische Konzentrationsbestimmung von DNA
27
ERGEBNISSE
28
3.1
Synthese und Aufreinigung der Cystein-modifizierten Oligonukleotide
28
3.1.1
Synthese von Cys(S-t-Bu)-modifizierten Oligonukleotid A
28
3.1.2
Aufreinigung des modifizierten Oligonukleotids A mittels HPLC
29
3.1.3
Aufreinigung des modifizierten Oligonukleotids A über Aldehyd-funktionalisiertes
PEGA-Harz
3.1.4
31
Cystein-Modifikation der Oligonukleotide A, B und C mit veränderter
Schutzgruppenstrategie
33
3.1.5
HPLC-Aufreinigung von Cys-Oligonukleotid C mit Hilfe der MMT-Schutzgruppe38
3.2
Expression und Aufreinigung von Sec42, Ypt12C und Cherry-Ypt73
39
3.2.1
Expression und Aufreinigung von Ypt12C
39
3.2.2
Expression und Aufreinigung von Sec42
41
3.2.3
Expression und Aufreinigung von Cherry-Ypt73
42
3.3
Ligationsreaktionen der exprimierten Proteine mit einem Testpeptid
44
3.3.1
Synthese des Testpeptids CGK(ivDde)GHHHHHH
44
3.3.2
Ligation von Ypt12C mit CGK(ivDde)GHHHHHH
45
3.3.3
Ligation von Sec42 mit CGK(ivDde)GHHHHHH
47
3.4
Ligation von RBD mit Cys-Oligonukleotid A
50
3.5
Ligation von Ypt1Δ2C mit Cys-Oligonukleotiden A und B
51
3.6
Ligation von Cherry-Ypt7Δ3 mit Cys-Oligonukleotid C
55
4.
DISKUSSION
58
4.1
Cysteinmodifizierung der Oligonukleotide
58
4.2
Expression und Aufreinigung von Ypt12C, Sec42 und Cherry-Ypt73
62
4.3
Test der Reaktivität der Proteinthioester
63
4.4
Ligation der RBD mit Cys-Oligonukleotid A
64
4.5
Ligation von Ypt12C mit Cys-Oligonukleotid A und B
64
4.6
Ligation von Cherry-Ypt73 mit Cys-Oligonukleotid C
65
5.
ZUSAMMENFASSUNG
66
6.
LITERATUR
67
Seite
VI
Abkürzungen
Abb
Abbildung
AFM
Rasterkraftmikroskopie
APS
Ammoniumperoxodisulfat
CBD
Chitin-binding-domain
CPG
controlled pore glass
DCC
Dicyclohexylcarbodiimid
DCM
Dichlormethan
DDI
DNA-directed-immobilization
DIEA
Diethylamin
DIPEA
Diisopropylethylamin
DMF
Dimethylformamid
DNA
Desoxyribonukleinsäure
E.coli
Escherichia coli
EDTA
Ethylendiamintetraessigsäure
ELISA
enzyme-linked immuno-sorbent assay
EPL
expresssed protein ligation
ESI
electrospray-ionization
GAP
GTPase-activating protein
GDP
Guanosindiphosphat
GEF
guanine nucleotide exchange factor
GFP
green fluorescence protein
GTP
Guanosintriphosphat
GTPase
Guanosintriphosphat-Phosphatasen
HBTU
2-(1H-Benzotriazol-1-yl)-1,1,3,3-tetramethylaminium hexafluorophosphat
HOBt
1-Hydroxybenzotriazol
HPLC
Hochleistungsflüssigkeitschromatographie
IPTG
Isopropylthiogalactosid
LC
liquid chromatography
MALDI
matrix-assisted laser-desorption-ionization
MRNA
messenger-RNA
ODx
Optische Dichte bei Wellenlänge x nm
MESNA
2-Mercaptoethansulfonsäure
Seite
VII
MMT
Monomethoxytrityl
MS
Massenspektrum
PAGE
Polyarylamid-Gelelektrophorese
PEGA
Polyethylenglykolacrylamid
PNA
Peptidnukleinsäure
Rab
Ras genes from rat brain
RBD
Ras binding domain
RNA
Ribonukleinsäure
RP
reversed phase
RT
Raumtemperatur
SDS
Natriumdodecylsulfat
SELDI
surface-enchanced laser desorption-ionization
SELEX
Systematic Evolution of Ligands by EXponential enrichment
SNP
single nucleotide polymorphism
SPR
surface plasmon resonance
TCA
Trichloressigsäure
TCEP
Tris(2-carboxyethyl)Phosphin Hydrochlorid
TEA-Ac
Triethylammonium-Acetat
TEA-HFIP
Triethylammonium-Hexafluoroisopropanol
TEMED
N,N,N`,N`-Tetramethylethylendiamin
TFA
Trifluoressigsäure
TOF
time of flight
Tris
Tris(hydroxymethyl)aminomethan
Ypt
Yeast protein transport
Seite
VIII
1. Einleitung
1.1 DNA-Chips
Das Konzept der DNA-Mikroarrays wurde erstmals im Jahr 1995 von P. O. Brown eingeführt
(Schena et al., 1995). Ein DNA-Mikroarray ist ein monolithischer fester Träger auf dem eine
Vielzahl von DNA–Sonden verschiedener Sequenzen immobilisiert sind, welche jeweils
komplementäre DNA–Stränge erkennen. Die Stärke der DNA–Chiptechnologie liegt darin,
dass auf einer sehr kleinen Fläche eine sehr große Anzahl an unterschiedlichen Sonden
aufgebracht werden kann, und somit aus einer einzigen Probenlösung, parallel in einem
Schritt, tausende oder gar hunderttausende von DNA–Sequenzen detektiert werden können.
So wurden zum Beispiel von Affymetrix durch Photolithographie DNA-Chips mit einer
Dichte von 106 Oligonukleotidsequenzen pro cm2 dargestellt (Mcgall et al. 1996).
Diese Vorteile eröffnen ein weites Feld von Anwendungen für die Chiptechnologie. So kann
zum Beispiel die Bestimmung von Genexpressionsleveln anhand der Detektion verschiedener
mRNA–Spezies zum Verständnis von zellulären Zusammenhängen, wie zum Beispiel
Signaltransduktionswegen oder metabolischen Vorgängen, beitragen. Genexpressionsstudien
können ebenso für ein besseres Verständnis von Krankheiten, wie zum Beispiel Krebs, sorgen
(DeRisi et al. 1999). Mutationen in bestimmten Onkogenen können mittels DNA–
Mikroarrays erkannt werden. Aufgrund ihrer Eigenschaft, zwischen vollkomplementären
Strängen und Einzelbasenmutationen unterscheiden zu können, sind sie in der Lage so
genannte Single-nucleotide-polymorphisms (SNPs) im Genom zu identifizieren (Wang et al.
1998). Dies kann zur Entwicklung von SNP-Markern genutzt werden.
Ein weiteres Anwendungsgebiet für die DNA–Chiptechnologie ist die Aufschlüsselung von
kombinatorisch hergestellten Split-Pool-Molekülbibliotheken (Winssinger et al. 2001). So
können zum Beispiel durch PNA–Sequenzen (Peptidnukleinsäure) adressierbare Bibliotheken
von organisch synthetisierten kleinen Molekülen auf das Mikroarray aufgebracht werden und
anschließend mit einer Proteintargetlösung inkubiert werden. Bindende Moleküle können
dann detektiert und durch die PNA–Sequenz identifiziert werden.
Mittels DNA–Chips können auch Pathogene, wie Mikroorganismen oder Viren eindeutig
erkannt werden. So konnten Vora et al. (2004) anhand von Pathogen-spezifischen DNA-
Seite
1
Sequenzen aus einer wässrigen Probe mit einem 63fachen Überschuss an kontaminierender
DNA heraus die gesuchten Pathogene erfolgreich nachweisen.
Der allgemeine Ablauf eines solchen DNA-Microarray-Assays ist in Abbildung 1 skizziert.
Als festes Trägermaterial für die Chips werden am häufigsten Glas oder Silizium-Träger
verwendet, da sie einfach zu modifizieren sind (Benters et al. 2001). Auf die aktivierten
Oberflächen kann das Oligonukleotid dann durch Mikrospotting (Lamture et al. 1994) oder
Inkjetting (Okamoto et al. 2000) aufgebracht und an das Spacer/ Linker- System gekoppelt
werden. Bei der Methode der Photolithographie (Mcgall et al. 1996) wird das Oligonukleotid
durch Phosphoramiditsynthese direkt auf dem Träger synthetisiert. Bei Zugabe einer
Analytlösung, die ein komplementäres Oligonukleotid enthält, hybridisiert dieses an dem
immobilisierten Strang und erzeugt ein Signal, das detektiert werden kann.
Abb. 1: Die Fängeroligonukleotide sind über ein Linkersystem auf einem aktivierten Glasträger immobilisiert.
Nach der Hybridisierung mit einem komplementären Zielstrang wird ein Signal erzeugt und detektiert.
Die wohl am meisten genutzte Methode zur Detektion ist die Fluoreszenzmarkierung des
Analyten. Es gibt aber auch Methoden, bei denen das Analytoligonukleotid vor der
Inkubation auf dem DNA-Chip nicht markiert werden muss, wie zum Beispiel die
elektrochemische Detektion (Dominguez et al. 2004), die Detektion durch Surface plasmon
resonance (SPR) (Boozer et al. 2006), die Rasterkraftmikroskopie (AFM) (Hansma et al.
1996), eine akustische Detektion (Tombelli et al. 2000) oder die Detektion durch
Massenspektrometrie (Ross et al. 1998).
Seite
2
1.2 Protein-Chips
Die beschriebenen Vorteile von DNA-Mikroarrays haben dazu geführt, dass die MicroarrayTechnologie auch verstärkt auf das Feld der Proteine ausgeweitet wurde. Erste
Veröffentlichungen zur Immobilisierung von Proteinen liegen schon 40 Jahre zurück. So
haben Silman et al. 1966 biologisch aktive Antikörper auf festen Trägern immobilisiert.
Generell kann man unter zwei hauptsächlichen Anwendungen von Protein-Chips
unterscheiden. Die erste ist die Quantifizierung von einzelnen Zielproteinen aus komplexen
Gemischen, wie Zellysaten oder Blutproben, heraus. Diese Anwendung kann zum Beispiel in
der klinischen Diagnostik genutzt werden. Auch für Proteomanalysen sind ProteinMikroarrays nützlich, da mRNA–Studien über DNA–Chips keinerlei posttranslationale
Modifikationen wie Glykosylierung, Acetylierung oder Phosphorylierung berücksichtigen
können. In der Vergangenheit wurden Proteomanalysen durch 2D–Gelelektrophorese mit
anschließendem in-Gel-Verdau und Massenpektrometrie oder durch LC-MS-Methoden, bei
denen Ionenaustausch- Reversed Phase- oder Affinitätschromatographie hintereinander
gekoppelt werden, durchgeführt. Die Nachteile, wie geringe Sensitivität und schlechte
Reproduzierbarkeit, zeitraubende Protokolle und das Fehlen von paralleler Detektion, liegen
auf der Hand.
Die zweite Anwendung ist die Erforschung von Proteinfunktionen, wie die molekulare
Erkennung von Wirkstoffen, Hormonen oder Metaboliten (Fang et al. 2002), die
Untersuchung von Protein-Protein-Interaktionen (Ramachandran et al. 2004) oder ProteinDNA-Wechselwirkungen (Hall et al. 2004).
Auch enzymatische Aktivitäten können untersucht werden, wobei entweder das Enzym
immobilisiert wird und die Aktivität nach einer Substratzugabe detektiert werden kann, oder
das Substrat immobilisiert wird und die Substraterkennung von Enzymen getestet werden
kann.
Anwendungen, wie zum Beispiel molekulare Fabriken, werden durch Enzymimmobilisierung
möglich (Jung et al. 2004). Dabei werden die jeweiligen Enzyme verschiedener aufeinander
folgender biokatalysierter Syntheseschritte auf dem Chip nebeneinander immobilisiert und so
das in mehreren Schritten dargestellte Reaktionsprodukt erhalten.
Allerdings gilt es einige Schwierigkeiten zu überwinden, bevor diese Anwendungen möglich
werden. So muss das Fängermolekül zunächst auf dem Chip immobilisiert werden. Dazu gibt
es grundsätzlich vier verschiedene Ansätze: Unspezifisch/ nicht kovalent, unspezifisch/
kovalent, spezifisch/ nicht kovalent und spezifisch/ kovalent. Im folgenden werden Beispiele
Seite
3
für die verschiedenen Ansätze vorgestellt. Dabei ist zu beachten, dass für anschließende
Messungen bei allen Methoden der Immobilisierung die native Konformation eines Proteins
unbedingt
erhalten
bleiben
muss.
Ansonsten
können
seine
Aktivität
oder
Bindungseigenschaften verändert werden oder vollständig verloren gehen.
Für
einen
unspezifisch/
nicht
kovalenten
Immobilisierungsansatz
können
Nitrocellulosemembranen (Joos et al. 2000) oder mit Nitrocellulose modifizierte Glasträger,
so genannte FAST-slides (Angenendt et al. 2003), verwendet werden. Eine andere
Möglichkeit bieten CalixKrone-5-Derivate (Lee et al. 2003). Hierbei sind mit Thiol- oder
Aminogruppen versehene Calixarene auf Glasträgern oder Goldoberflächen kovalent
gebunden. Über eine Krone-5 Modifizierung des Calixarens können die Aminogruppen von
Proteinen an die Oberfläche binden (Abb.2).
Abb. 2: Kovalente Immobilisierung von modifizierten Calixarenen an festen Trägern. Das Protein bindet
unspezifisch/ nicht kovalent durch Wechselwirkung von Aminogruppen mit Krone-5 Einheiten des Calixarens
(Lee et al. 2003).
Für den zweiten Ansatz verwendet man funktionalisierte Oberflächen, an die die Proteine
kovalent gekoppelt werden. So können die Oberflächen zum Beispiel mit Epoxygruppen (Zhu
et al. 2000), Aldehydfunktionen (MacBeath et al. 2000) oder Isothiocyanatgruppen (Benters
et al. 2001) versehen werden.
Zum dritten Ansatz sollen zwei Beispiele aufgezeigt werden. Nicht kovalent aber
hochspezifisch können die Proteine über Affinitätstags oder DNA–Konjugate gebunden
werden. So kann die Chip-Oberfläche mit Nickel beschichtet werden und das Protein über
einen His-tag binden (Zhu et al. 2001, Becker et al. 2001) oder aber das Protein über eine
Seite
4
Biotinmodifizierung an auf den festen Träger immobilisiertes Avidin binden (Lesaicherre et
al. 2002).
Protein-DNA-Konjugate können über die DNA directed immobilization (DDI) auf übliche
DNA–Mikroarrays aufgebracht werden. Durch die spezifische Sequenz ist das Konjugat
adressierbar (Becker et al. 2005, Niemeyer et al.1998). Dieser Ansatz verknüpft die Vorteile
der DNA-Chips mit der Immobilisierung von Proteinen.
Die spezifische, kovalente Immobilisierung kann zum Beispiel durch die Staudinger Ligation
(Watzke et al. 2006) oder die native chemische Ligation (Uttamchandani et al. 2004)
bewerkstelligt werden. Diese beiden Kopplungsmethoden erhalten ihre hohe Spezifität durch
ihre Bioorthogonalität, denn das Azid-Phosphin-Paar und der C-terminale -Thioester
kommen in der Natur so nicht vor, wodurch ungewollte Reaktionen vermieden werden.
Die Art der Detektion der Analyten und die Nachweisgrenze sind essentiell für die
Anwendung. So können auch bei Protein-Arrays Fluoreszenzmethoden verwendet werden
(McBeath et al. 2000, Zhu et al. 2001). Bei Antikörperarrays besteht sogar die Möglichkeit
eines Sandwichkomplexes mit zwei Antikörpern, was die Spezifität der Analyse stark erhöht.
Dies ist zum Beispiel bei einem Enzyme-linked immunosorbent Assay (ELISA) der Fall. Ein
Nachteil ist, dass auch bei Proteinen der Analyt oftmals vor der Messung erst noch
fluoreszenzmarkiert werden muss.
Auch bei der Detektion via Isotopenmarkierung und durch Chemilumineszenz müssen die
Analyten mit Radioisotopen (Zhu et al. 2001) oder funktionellen Einheiten markiert werden.
Als weitere Methoden sind MALDI-TOF (matrix-assisted laser-desorption-ionization time of
flight) (Heintz et al. 2004) und SELDI-TOF (surface-enchanced laser desorption-ionization
time of flight) zu nennen. Vorteile sind, dass die Probe vorher nicht markiert zu werden
braucht und dass man über die Probe mehr Informationen erhält, als eine einfache „Ja oder
Nein“- Antwort, nämlich die Masse des bindenden Proteins. Allerdings ist es sehr
anspruchsvoll mittels Massenspektrometrie zu quantifizieren.
Eine in Zukunft immer wichtiger werdende Methode ist auch bei den Protein-Chips die SPR
(Salamon et al. 1999). Auch diese Methode ist Label-frei und bietet Echtzeit-Analysen von
Antigen-Antikörper, Protein-Protein oder Rezeptor-Ligand Wechselwirkungen.
Für Protein-Chip-Untersuchungen werden verschiedenste
Fängermoleküle verwendet.
Antikörper werden dazu verwendet um Antigene aus komplexen Lösungen heraus zu
detektieren. Die Detektionsgrenzen liegen bei etwa 8 fg/ml (Joos et al. 2000), was
Antikörperarrays und damit verbundene Protokolle wie den ELISA zu wichtigen Werkzeugen
in der klinischen Diagnostik machen.
Seite
5
Des weiteren können DNA/RNA-Aptamere verwendet werden, die durch den SELEXProzess (Systematic Evolution of Ligands by EXponential enrichment) generiert werden
(Jayasena 1999). Die Bindungseigenschaften sind ähnlich denen der Antikörper und sie sind
leicht zu synthetisieren und zu amplifizieren. Allerdings ist die Diversität der Bindungsstellen
mit nur vier Nukleobasen gegenüber 20 essentiellen Aminosäuren eingeschränkt.
Peptidarrays können herangezogen werden um durch Proteinmimik Studien über molekulare
Erkennung zu betreiben (Reimer et al. 2002). So können Protein-Protein oder AntikörperAntigen Wechselwirkungen untersucht werden. Die Peptide sind kostengünstig darzustellen
und leicht zu markieren. Außerdem sind sie verglichen mit Proteinen erheblich stabiler
gegenüber äußeren Einflüssen. Allerdings ist ihre Affinität als Bindungspartner zu Proteinen
nicht so hoch, wie bei einer echten Protein-Protein-Wechselwirkung.
Arrays von kleinen organischen Molekülen können dazu verwendet werden Rezeptor-LigandPaare zu finden und zu erforschen (MacBeath et al. 1999). Dies ermöglicht eine schnelle
Wirkstoffentwicklung. Die kleinen Moleküle sind stabil und zum Beispiel über
kombinatorische Chemie schnell und leicht in großer Anzahl herzustellen.
Fusionsproteine werden dazu verwendet Protein-Protein-Wechselwirkungen zu detektieren
und damit auch Informationen über die Funktionen von Proteinen zu sammeln. Fusioniert
werden die Proteine mit Einheiten zur nicht kovalenten Immobilisierung, wie einem His-tag,
dem Chitin-binding-protein, dem Maltose-binding-protein oder mit DNA-Oligonukleotiden.
1.3 Protein-DNA-Konjugate
Zur Darstellung von Protein-DNA-Konjugaten können diverse Reaktionen, basierend auf
verschiedenen funktionellen Gruppen, herangezogen werden. So können die Proteine
beispielsweise durch Aldehyd- und Hydrazingruppen über eine Hydrazonbildung gekoppelt
(Kozlov et al. 2004) oder aber durch Maleinimidfunktionalisierung an Thiole addiert werden
(Boozer et al. 2006).
Auch eine Fusion über die Staudinger Ligation ist möglich (Grandjean et al. 2005). Dabei
kann ein Biomolekül, welches ein Azid trägt, nucleophil von einem Phosphin angegriffen
werden, was zu einem Phosphazid führt. Durch den Austritt von Stickstoff-Gas bildet sich ein
reaktives Azaylid, welches hydrolyseempfindlich ist. Durch das spezielle Design des
Phosphans von Bertozzi et al., bei dem ein Methylester in der günstigen ortho-Position zum
Phosphor steht, ist eine Reaktion selbst in Wasser möglich (Saxon et al. 2000). Der Stickstoff
Seite
6
greift nucleophil den Methylester an und bildet eine Amidbindung und ein Phosphinoxid aus
(Abb. 3).
Abb. 3: Konjugation zweier Biomoleküle über die Staudingerligation (Grandjean et al. 2005).
Eine weitere Methode zur Darstellung von Protein-DNA-Konjugaten ist die native chemische
Ligation. Die native chemische Ligation wurde in den 90iger Jahren von Stephen Kent
(Dawson et al. 1994) eingeführt, um entschützte Peptide chemoselektiv miteinander zu
verknüpfen, was den Weg zur Synthese kleiner bis mittelgroßer vollsynthetischer Proteine
eröffnete. Bei dieser Ligationsmethode wird eine native Peptidbindung unter wässrigen
Bedingungen und bei physiologischen pH-Wert (7-8) geknüpft. Dabei greift die Thiolgruppe
eines N-terminalen Cysteins eines Peptidsegmentes nucleophil den C-terminalen -Thioester
eines zweiten Peptidsegmentes an. Anschließend findet ein SN Acyltransfer der
Aminogruppe des Cysteins statt, welcher irreversibel ist und die native Peptidbindung knüpft.
Diese Art der Umlagerung wurde schon 1953 von Wieland et al. beschrieben.
Allerdings gelingt es mit dieser Methode nicht Proteine beliebiger Größe herzustellen. Um
große Proteine für Untersuchungen zugänglich zu machen hat sich der natürliche Vorgang des
Protein-Splicing als nützlich herausgstellt. Das Protein-Splicing ist ein posttranslationaler
Prozess bei dem aus einem Vorläuferprotein durch intramolekulare Umlagerungen ein Teil
des Proteins herausgeschnitten wird (Intein) und die beiden „Enden“ (Exteine) wieder durch
eine native Peptidbindung verknüpft werden (Noren et al. 2000).
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7
Abb. 4: Schematische Darstellung des Protein-Splicing. Im ersten Schritt findet ein S N Acyltransfer des NExteins an die SH-Gruppe des N-terminalen Intein-Cysteins statt. Im nächsten Schritt wird das N-Extein in einer
intramolekularen Umesterung auf ein N-terminales Cystein des C-Exteins übertragen. Durch eine
Cyclisierungsreaktion des C-terminalen Intein-Asparaginrestes wird das Intein abgespalten und die beiden
Exteine durch einen SN Acyltransfer irreversibel miteinander verknüpft (Muir 2003).
Der Mechanismus des Protein Splicings ist in Abbildung 4 dargestellt. Im ersten Schritt findet
ein NS (NO) Acyltransfer statt. Dabei wird das N-Extein an die SH- bzw. OH-Gruppe
des N-terminalen Cysteins oder Serins des Inteins transferiert. In einem zweiten Schritt wird
das N-Extein in einer intramolekularen Umesterung auf ein N-terminales Cystein oder Serin
des C-Exteins übertragen. Durch eine Cyclisierungsreaktion des Asparaginrestes am CTerminus des Inteins, welche zu einem Succinimidderivat führt, wird das Intein abgespalten.
In einer abschließenden Reaktion werden die Exteine durch eine SN (ON)
Acylumlagerung irreversibel in Form einer Amidbindung verknüpft.
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8
Abb. 5: Mit Hilfe der CBD wird das Fusionsprotein gereinigt und durch eine Mutation im Intein kann nur der
erste Schritt des Splicing vollzogen werden. Nach Zugabe von Thiolen wird das N-Extein abgespalten und dabei
in den korrespondierenden -Thioester überführt. Danach kann es durch die Native Chemical Ligation mit
einem Peptidsegment oder einem Cystein-modifizierten Oligonukleotid verknüpft werden. Dieser Vorgang wird
Expressed Protein Ligation genannt (Muir 2003).
Wenn man das C-terminale Asparagin innerhalb des Inteins durch Mutation mit einem Alanin
ersetzt, ist der letzte Schritt des Protein-Splicing blockiert. Proteine, welche mit einem solch
künstlichen Intein N-terminal fusioniert sind und über einen Affinitätstag, wie der Chitinbinding-domain (CBD) verfügen, können gereinigt und durch Zugabe von Thiolen
abgespalten werden. Dabei werden sie in den entsprechenden Protein--Thioester überführt.
Dieses Protein kann dann durch die native chemische Ligation mit einem synthetischen
Peptidsegment oder einem Cystein-modifizierten Oligonukleotid verknüpft werden (Becker et
al. 2005, Burbulis et al. 2005, Takeda et al. 2004). Diese Methode wird Expressed Protein
Ligation (EPL) genannt und ist in Abbildung 5 gezeigt (Muir 2003).
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9
1.4 Ypt- und Rab-GTPasen
Der Transport von Hormonen, Neurotransmittern oder Membranproteinen, wie zum Beispiel
Rezeptoren, zwischen Zellkompartimenten geschieht durch Vesikel, welche aus dem DonorKompartiment ausknospen und mit dem Akzeptorkompartiment verschmelzen. Die Proteine
der Ypt-/ Rab-Familie (Yeast protein transport/ Ras genes from rat brain) sind dabei bei allen
wichtigen involvierten Prozessen beteiligt. So spielen sie zum Beispiel eine regulatorische
Rolle bei der Ausbildung und dem Transport von Vesikeln oder dem Andocken der Vesikel
an die Akzeptormembran und beim Verschmelzen mit dieser (Abb. 6).
Abb. 6: Prozesse mit Ypt-/ Rab-Beteiligung (Segev 2001a).
Durch die Aufschlüsselung der Gensequenzen von Hefe und Mensch, weiss man, dass es elf
Ypts und mehr als 60 Rab-Proteine gibt. Vier der Ypts (Ypt1, Ypt31/32, Sec4) haben
definierte Rollen bei der Exocytose und sind für die Lebensfähigkeit der Zelle essentiell, vier
(Ypt51/52/53, Ypt7) sind an der Endocytose beteiligt und nicht unbedingt lebensnotwendig
für die Zelle. Die Funktion des Ypt6 ist immer noch umstritten (Segev 2001a).
Die Ypt- und Rab-Proteine aus der Hefe bzw. dem Menschen gehören zur Ras-Superfamilie
der Guanosintriphosphat-Phosphatasen (GTPasen). GTPasen sind Guaninnukleotid-bindende
Proteine, welche durch GEFs (guanine nucleotide exchange factor) in ihre aktive Form
überführt werden. Dabei wird das gebundene GDP durch GTP ausgetauscht, wobei eine
Konformationsänderung stattfindet, welche die Bindung an weitere Effektoren ermöglicht.
Das G-Protein wird wieder in seine inaktive Form überführt, indem durch GAPs (GTPase-
Seite
10
activating protein) die intrinsische Hydrolyse des GTP zu GDP angeregt wird. Dadurch kehrt
das Protein in seine ursprüngliche inaktive Konformation zurück (Abb. 7).
Diese Mechanismen spielen auch bei verschiedenen Krankheiten wie zum Beispiel
Choroideremia, dem Griscelli Syndrom oder dem Hermansky- Pudlak Syndrom eine
bedeutende Rolle. Daher ist eine Erforschung der genauen Zusammenhänge zwischen den
Ypts und Rabs und ihren Effektoren wünschenswert (Seabra et al. 2002). Der Einsatz eines
Ypt/ Rab-Microarrays bestehend aus allen Ypt/ Rab-Proteinen wäre ein sehr nützliches
Werkzeug zum Erreichen dieses Zieles.
Sec4
GEF
GAP
Sec2
Gyp2, Gyp3,
Gyp4
Ypt1
TRAPP
Gyp3
Ypt31
TRAPP
Gyp3
Ypt32
TRAPP
Gyp3
Ypt51
Vps9
Gyp3
Ypt52
Vps9
Ypt53
Vps9
Ypt6
Ric1/Rgp1
Gyp2, Gyp3,
complex
Gyp4
Vps39
Gyp4
Ypt7
Abb. 7: GEF und GAP vermittelter Aktivierungs- bzw. Inaktivierungszyklus der GTPasen. Auch die GAPs und
GEFs sind wiederum von Signalfaktoren reguliert. Durch die GTPasen wird dann das Signal an
Effektorproteine weitergeleitet. Tabellarische Auflistung bekannter Ypt GAPs und GEFs (Segev 2001).
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Zielsetzung:
Das Ziel dieser Arbeit ist es Konjugate aus Ypt-Proteinen und Oligonukleotiden mittels
Expressed Protein Ligation herzustellen, um diese für die Herstellung eines Ypt-Chips zu
nutzen. Dazu werden 5’-aminofunktionalisierte Oligonukleotide an der festen Phase mit Hilfe
von Aktivestern über eine Amidbindung Cystein-modifiziert. Die so generierten
Oligonukleotide werden dann per nativer chemischer Ligation mit den in E.coli exprimierten
Proteinen Sec42, Ypt12C und Cherry-Ypt73 ligiert. Die erhaltenen Fusionsproteine
werden dann mit Hilfe von Gelfiltration und Ionenaustauschchromatographie getrennt und
durch DNA-directed-immobilization auf einem DNA-Chip nicht kovalent und adressiert
immobilisiert. Anschließend werden diese durch Fluoreszenzmethoden nachgewiesen.
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2. Material und Methoden
2.1 Verwendete Materialien
2.1.1 Chemikalien
Alle verwendeten Chemikalien waren von p.a. Qualität und stammten von den Firmen
Aldrich (Heidenheim), Baker (Groß-Gerau), Fluka (Neu-Ulm), Merck (Darmstadt), Riedel de
Haen (Seelze), Roth (Karlsruhe), AppliChem (Darmstadt), Serva (Heidelberg) und Sigma
(Steinheim).
Das DNA Ultrafast Cleavage and Deprotection Reagent wurde bei der Firma Beckman
Instruments (Fullerton CA) erstanden.
Die für die Zellanzucht verwendeten Antibiotika waren von Calbiochem (Schwalbach) und
Gerbu (Gaiberg), Nährmedien (Bacto Trypton und Hefe-Extrakt) von Gibco BRL (Neu
Isenburg).
Der verwendete LMW-Proteinmarker enthielt -Lactalbumin (14.4 kDa), Trypsininhibitor
(20.1 kDa), Carboanhydrase (30 kDa), Ovalbumin (45 kDa), Albumin (66 kDa) und
Phosphorylase b (97 kDa) und wurde von Amersham Pharmacia Biotech (Buckinghamshire)
bezogen.
Der verwendete Gelfiltrationsstandard enthielt Thyroglobulin (670 kDa), Rinder--Globulin
(158 kDa), Hühner-Ovalbumin (44 kDa), Pferde-Myoglobin (17 kDa) und Vitamin B12 ( 1,35
kDa) und wurde bei Bio-Rad (München) erstanden.
Das polymere Trägermaterial für die Festphasensynthese der Peptide wurde von
Novabiochem (Schwalbach) bezogen.
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2.1.2 Instrumentation
Die Anzucht von E.coli erfolgte in temperierbaren Schüttlern der Firma Invors AG
(Bottmingen) unter aeroben Bedingungen.
Die Elektrotransformation kompetenter E.coli Zellen wurde mittels eines E.coli-Pulser der
Firma Biorad (München) in Elektroporationsküvetten der Firma Invitrogen (Leek)
durchgeführt.
Sedimentationen erfolgten in den Zentrifugen RC28S und Avanti J20XP der Firmen Sorvall
(Bad Homburg) und Beckmann Coulter in den Rotoren F28/36 sowie JLA 8.1000.
Der Zellaufschluss wurde durch den Mikrofluidizer des Typs M-110S der Firma
Microfluidics Corp. (Newton) durchgeführt.
Die Chitin beads wurden von der Firma New England Biolabs (Ipswich MA) bezogen.
Polyacrylamid-Gelelektrophoresen erfolgten mit dem Mini-PROTEAN III-System der Firma
Biorad.
Zur Hochleistungsflüssigchromatographie (HPLC) wurden Anlagen der Firmen Beckmann
(System Gold) und Waters verwendet. Die verwendeten Säulen wurden von den Firmen
Bischoff Chromatography, YMC und Vydac bezogen.
Für Größenausschluss- und Ionenaustausch-Chromatographie wurden Systeme der Firmen
Waters und Amersham Biosciences benutzt, die entsprechenden Säulen waren von Amersham
Pharmacia und Phenomenex (Aschaffenburg).
Zur Messung von Massenspektren wurde ein Voyager-DE Pro MALDI-Massenspektrometer
von Perseptive Biosystems (Weiterstadt) sowie das ESI-MS LCQ Advantage MAX
(Finnigan) verwendet.
UV-Messungen wurden am Bio Photometer von Eppendorf (Hamburg), am GeneQuant von
Pharmacia Biosystems und am DU 640 Spectrophotometer von Beckman Coulter
vorgenommen.
Fluoreszenzmessungen wurden am Fluoromax-5000 von FujiFilm vorgenommen.
Zum Einengen von Proben und Entfernen von Lösungsmitteln wurde die Speed vac Plus
SC110A von Savant verwendet.
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2.1.3 Lösungen und Puffer für Proteinchemisches Arbeiten
2.1.3.1 Schägger-Jagow Gele
Tabelle 1: Inhaltstoffe der Schägger-Jagow Puffer
Puffer
Inhaltstoffe
Anodenpuffer
0,2 M Tris pH 8,9
Kathodenpuffer
0,1 M Tris pH 8,25
0,1 M Tricine
0,1 % SDS
SDS-Gelpuffer
3 M Tris pH 8,25
0,3 % (w/v) SDS
SDS-Probenpuffer 2x
120 mM Tris pH 8,0
6 % (w/v) SDS
35 % (v/v) Glycerin
3,55 % (v/v) Monothioglycerol
0,05 % (w/v) Bromphenolblau in Wasser
2.1.3.2 Lämmli Gele
Tabelle 2: Inhaltstoffe der Lämmli Puffer
Puffer
Trenngelpuffer
Inhaltstoffe
1,5 M Tris pH 8,8
0,4 % (w/v) SDS
Sammelgelpuffer
0,5 M Tris pH 6,8
0,4 % (w/v) SDS
Laufpuffer
25 mM Tris
0,2 M Glycin
1 % (w/v) SDS
SDS-Probenpuffer 2x
950 µl Lämmli sample buffer (Bio-Rad)
50 µl -Mercaptoethanol
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2.1.3.3 Silberfärbung
Tabelle 3: Zusammensetzung der Lösungen zur Silberfärbung
Lösung (je 50 ml)
Fixierlösung
Inhaltstoffe
40 % Methanol
10 % Essigsäure
in H2O
Inkubationslösung
15 ml Ethanol
3,4 g NaAc3 H2O
0,1 g Na-Thiosulfat5 H2O
in H2O
Silbernitratlösung
0,05 g AgNO3
30 µl 36 % Formaldehyd
in H2O
1 g Na2CO3 1 H2O
Entwicklerlösung
15 µl 36 % Formaldehyd
in H2O
Stopplösung
0,04 M EDTA pH 8,0
10 % Glycerin
in H2O
2.1.3.4 Coomassie-Färbung
Tabelle 4: Zusammensetzung der Färbe- und Entfärbelösung
Lösung
Coomassie-Färbelösung
Inhaltstoffe
0,1 % (w/v) Coomassie R250
10 % (v/v) Essigsäure
5 % (v/v) Methanol in Wasser
Entfärbelösung
10 % (v/v) Essigsäure
5 % (v/v) Methanol in Wasser
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2.1.4 Bakterienstämme und Oligonukleotide
Bakterienstämme:
BL21(DE3)RIL
Oligonukleotide:
Alle folgenden Oligonukleotide wurden von der Firma Metabion (Martinsried) bezogen.
A:
5’-C6-Aminolink-AGC GGA TAA CAA TTT CAC ACA GGA–3’
B:
5’-C6-Aminolink-CTG AGG TAG GTA GAT CAC TTG AGG T–3’
C:
5’-C6-Aminolink-ATG TGA CCT GTA TTG TTG GAT GTG AG–3’
2.1.5 MALDI-Matrix
3-HPA (Oligonukleotide):
3-Hydroxy-Pikolinsäure in MeCN/H2O 50:50 ges./ Diammoniumcitrat in H2O (5 mg/100 µl)
8 : 1 (v/v)
2.1.6 HPLC-Puffer; Ionenaustausch-Chromatographie-Puffer
Triethylammonium-Acetat (TEAAc) Puffer:
A:
100 mM TEAAc in H2O, pH 7
B:
100 mM TEAAc in H2O/ MeCN 1:1, pH 7
Triethylammonium-Hexafluoroisopropanol (TEA-HFIP) Puffer:
C:
90 % (TEA 16,3 mM, HFIP 400 mM, in H20 pH 7,9), 10 % MeOH
D:
60 % (TEA 16,3 mM, HFIP 400 mM, in H20 pH 7,9), 40 % MeOH
HPLC-Puffer für Peptide:
E:
H2O + 0,1 % (v/v) TFA
F:
Acetonitril + 0,08% (v/v) TFA
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Puffer für den Q-Anionenaustauscher:
G:
20 mM Tris pH 8,3
H:
20 mM Tris, 1 M NaCl pH 8,3
2.1.7 Medien zur Bakterienzucht
Tabelle 5: Zusammensetzung der Nährmedien
LB-Medium
10 g/l Tryptonhydrolysat
5 g/l Hefehydrolysat
10 g/l NaCl
LB-Amp-Cam-Medium
LB-Medium
125 µg/ml Ampicilin
34 µg/ml Chloramphenicol
LB-Amp-Cam-Platten
LB-Medium
15 g/l Select Agar
125 mg/l Ampicilin
34 µg/ml Chloramphenicol
Ampicilin-Stammlösung
125 mg/ml Ampicilin in Wasser
Chloramphenicol-Stammlösung
34 mg/ml Chloramphenicol in Ethanol
2.2 Molekularbiologische Methoden
2.2.1 Elektrotransformation von Plasmid-DNA in Bakterienzellen
Ein Aliquot (~ 50 µl) tiefgefrorener, elektrokompetenter Zellen wurde kurz aufgetaut und mit
0,6 µl der auf 0°C vorgekühlten Plasmidlösung (Konzentration etwa 25 ng/15µl) versetzt.
Nach Mischen wurde die DNA/Bakteriensuspension ohne Luftblasen zu erzeugen in eine
kalte Elektroporationsküvette (Elektrodenabstand 2 mm) pipettiert und mit 1,8 kV
elektrotransformiert. Anschließend wurde die Suspension sofort in 950 µl LB-Medium
aufgenommen und in ein Reagenzglas überführt. Es wurde 45 min bei 37°C geschüttelt und
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danach 60 µl des Mediums auf einer LB-Agarplatte mit dem entsprechenden Antibiotikum
ausgestrichen. Die Platte wurde auf dem Deckel liegend im Brutschrank bei 37°C über Nacht
inkubiert.
2.3 Proteinchemische Methoden
2.3.1 Proteinexpression in E.coli und Proteinreinigung
Die Expression des Proteins erfolgte nach einem Standardprotokoll. Dazu wurden die über
Nacht auf der Agar-Platte gewachsenen Zellkulturen vollständig in LB-Medium überführt und
mit diesem die Expressionskultur angeimpft. Sie wurde bei 37°C bis zur mittleren
logarithmischen Phase (OD578 ~ 0,6) wachsen gelassen. Die Expression des Proteins wurde
durch Zugabe von 0,3 mM IPTG über Nacht induziert. Die Temperatur nach der Induktion lag
bei 18°C. Die Zellen wurden durch Zentrifugation isoliert (20 min, 6000 rpm, 4°C) und das
Zellpellet in Aufschlusspuffer (0,3 M NaCl, 50 mM NaPi, bei pH 8) resuspendiert. Der
Aufschluss der Zellen erfolgte im Mikrofluidizer. Nach der Abtrennung der Zelltrümmer
durch Zentrifugation (30 min, 20000 rpm, 4°C) wurde der Überstand dekantiert und die
löslichen Proteine erhalten. Die Aufreinigung der Proteine erfolgte mittels Chitinbeads. Das
Säulenmaterial wurde mit zehn Säulenvolumen Wasser gewaschen und dann mit zehn
Säulenvolumen Waschpuffer (25 mM NaPi, 0,5 M NaCl, 2 mM MgCl2, 2 µM Gdp bei pH
7,5) equilibriert. Nach Auftragen des Überstands (Flussrate ~ 1ml/min) wurden die
Chitinbeads mit zehn Säulenvolumen Waschpuffer mit 1 % Triton gewaschen. Es folgten
zwei weitere Waschgänge mit jeweils zehn Säulenvolumen, wobei der Zweite wiederum 1 %
Triton enthielt.
2.3.2 Splicing des Mxe-Fusion-Proteins
Die gewaschene Chitin-Säule wurde mit MESNA-enthaltenden Waschpuffer versetzt, sodass
eine MESNA Gesamtkonzentration von 500 mM entstand. Diese Reaktionsmischung wurde
über Nacht bei 4°C leicht geschwenkt. Anschließend wurde die Lösung, welche ein Protein
mit C-terminalem Thioester enthielt, eluiert. Das Säulenmaterial wurde danach drei mal mit je
zehn Säulenvolumen Waschpuffer gewaschen, wobei der zweite Waschgang 1 % Triton
enthielt.
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2.3.3 Konzentrationsbestimmung von Proteinlösungen
Die Bestimmung der Proteinkonzentration erfolgte nach der von Bradford (Bradford, 1976)
beschriebenen Methode. Das Absorptionsmaximum des Farbstoffs Coomassie Blue G-250
verschiebt sich bei Bindung an ein Protein mit positiven Seitenketten von 465 nm nach 595
nm. Es wurde 1 µl der zu untersuchenden Probe mit 99 µl Wasser verdünnt und anschließend
mit dem Bradfordreagenz auf 1 ml aufgefüllt. Die Messung der Absorption erfolgte nach 10
min. Die Bestimmung der Konzentration erfolgte an Hand einer Eichgeraden mit dem
Standard BSA.
2.3.4 Protein Aufreinigung
Nach dem Splicen des Mxe-Fusion-Proteins wird die Protein-enthaltende Pufferlösung im
Centricon eingeengt. Es wurden Amicon Ultra Centricons der Firma Millipore mit einem cut
off von 5 kDa verwendet. Anschließend wurden die Proteine via Größenausschlusschromatographie mit einer Superdex 75 – Säule (High load, 16/60) aufgereinigt. Analysiert
wurden die erhaltenen Proteine durch ESI- bzw. LC-MS.
2.3.5 SDS-Polyacrylamid-Gelelektrophorese (SDS-PAGE) zur Proteinauftrennung
Die Auftrennung von Proteinen erfolgte nach den Methoden von Schägger & Jagow (1987)
(Schägger et al. 1987) und Lämmli (Lämmli 1970). Die Proteine wurden mittels
elekrophoretischer Trennung in SDS-Polyacrylamidgelen bei einer Spannung von 120 V bzw.
200 V mit einem Anoden-/Kathodenpuffersystem etwa 1 h aufgetrennt. Die Ansätze für
jeweils ein Gel sind in den Tabellen 6 und 7 angegeben.
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Tabelle 6: Pipettierschema für ein Schägger-Jagow Gel
Trenngel 12 %
Trenngel 16,5 %
Sammelgel 4 %
0,9 ml
1,25 ml
180 µl
SDS-Gelpuffer
1,25 ml
1,25 ml
0,6 ml
Wasser
1,6 ml
1,25 ml
1,45 ml
APS 10 % (w/v)
19 µl
19 µl
12,5 µl
TEMED
2 µl
2 µl
2 µl
Acrylamid/Bisacrylamid
(48:1,5)
Tabelle 7: Pipettierschema für ein Lämmli Gel
Trenngel 15 %
Sammelgel 4 %
Acrylamid 30 %
3,75 ml
0,45 ml
Wasser
1,8 ml
1,8 ml
Trenngelpuffer
1,95 ml
-
Sammelgelpuffer
-
0,35 ml
SDS 10 % (w/v)
79 µl
27 µl
APS 10 % (w/v)
79 µl
27 µl
TEMED
2,3 µl
2,6 µl
Nach Zugabe von TEMED wurde der Ansatz kurz gemischt und das Gel sofort gegossen. Das
Trenngel wurde ca. 1 cm unter dem Probentaschenkamm gegossen und mit Ethanol
überschichtet. Nach vollständiger Polymerisation wurde das Ethanol entfernt und das
Sammelgel darüber gegossen. Probenvorbereitung: max. 1 mg Protein enthaltene Lösung
eins zu eins mit 2 x SDS-Probenpuffer mischen. Zur Abtrennung von störenden Salzen
wurden die Proteine bei 0°C mit 10% TCA gefällt. Das abzentrifugierte Präzipitat wurde zwei
mal mit
70 % Ethanol gewaschen und anschließend in SDS-Probenpuffer aufgenommen.
Nach der Gelelektrophorese bei konstanter Spannung wurden die Gele mit dem Farbstoff
Coomassie gefärbt. Der nicht an die aufgetragenen Proteine gebundene Farbstoff wurde mit
Entfärbelösung entfernt.
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2.3.6 Silberfärbung
Die Silberfärbung wurde nach dem Verfahren von Schumacher et al. durchgeführt
(Schumacher et al. 1983). Zuerst wurde das SDS-Gel 30 Minuten lang in der Fixierlösung
geschüttelt. Anschließend zehn Minuten in der Inkubationslösung. Danach wurde das Gel drei
mal je fünf Minuten lang mit Wasser gewaschen. Dann wurde es zehn Minuten lang der
Silbernitratlösung ausgesetzt, gefolgt von drei weiteren Waschgängen mit Wasser, wobei
jeder Waschgang 20 Sekunden nicht überschreiten sollte, da sonst das Silbernitrat wieder
ausgewaschen wird. Danach wurde das Gel so lange in die Entwicklerlösung gelegt, bis die
Banden ausreichend angefärbt waren. Zuletzt wurde die Entwicklerlösung entfernt und die
Stopplösung über das Gel gegeben um eine weitere Anfärbung des Gels zu verhindern.
2.4 Chemische Methoden
2.4.1 Festphasensynthese von Peptiden
Das im Rahmen dieser Arbeit verwendete Peptid wurde manuell mittels Festphasensynthese
hergestellt. Dabei wurde das in situ Neutralisations- und Aktivierungsprotokoll nach
Schnölzer et al. (1992) verwendet. Es wurden Überschüsse von Fmoc-Aminosäuren und Base
verwendet, um hocheffiziente Kopplungen zu erreichen. Für die Bildung einer Amidbindung
ist die Aktivierung der Carboxylsäuregruppe erforderlich. Ursprünglich wurde dies mit
Carbodiimiden und deren Reaktion zu O-Acylisoharnstoff unter Generierung der
Aminosäureanhydride erreicht. Diese sind jedoch sehr reaktiv und können Umlagerungen
durchlaufen, die zu unreaktiven Spezies oder zur Racemisierung führen können. Deshalb wird
heute in der Festphasensynthese von Peptiden häufig HOBt (1-Hydroxybenzotriazol) oder
Derivate davon als Aktivierungsreagenz verwendet (Abb. 8).
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Abb. 8: HOBt (1-Hydroxybenzotriazol) und HBTU 2-(1H-Benzotriazol-1-yl)-1,1,3,3-tetramethylaminium
hexafluorophosphat
Die funktionellen Seitengruppen der verwendeten Fmoc-Aminosäuren waren wie folgt
geschützt: Boc-Cys(Trt), Fmoc-Lys(ivDde). Die Synthese wurde im 0,2 mmol Maßstab
manuell durchgeführt. Als Reaktionsgefäß diente eine Glasfritte der Porengröße 2.
Fmoc-Chemie:
Das mittels Fmoc-Strategie hergestellte Peptid wurde an einem Fmoc-AS-Wang-Harz
synthetisiert. Das Polystyrolharz wurde vor Beginn der Synthese 60 min in DMF gequollen.
Der N-Terminus der ersten Aminosäure wurde durch Zugabe von je 10 ml 20 % (v/v)
Piperidin in DMF für zuerst 3 und dann 7 min entschützt. Anschließend wurde das Harz zur
Entfernung des Piperidins 1 min mit DMF gewaschen. Für einen 0,2 mmol Ansatz wurden 1
mmol der entsprechenden Fmoc geschützten Aminosäure mit 2,38 eq einer 0,5 M HBTULösung in DMF versetzt und 2 min inkubiert. Anschließend wurden 5 eq DIEA zugegeben
und 1 min inkubiert. Die aktivierte Aminosäure wurde für 30 min zum Harz gegeben. Nach
jedem Kopplungsschritt wurde das Resin 1 min mit DMF gewaschen
Abspaltung des Peptids vom Harz:
Die N-terminale Fmoc-Schutzgruppe wurde wie oben beschrieben abgespalten. Vor der
Abspaltung wurde das Harz mit DCM gewaschen und im Vakuum getrocknet. Das Peptid
wurde mit 5 % TIS und 2,5 % H2O in TFA für 3h bei RT abgespalten. Das Peptid wurde
durch Zugabe von eiskaltem Diethylether gefällt und die Lösung 1 h auf Eis gekühlt. Das
Rohpeptid wurde abzentrifugiert und drei mal mit kaltem Diethylether gewaschen. Das Pellet
wurde in Puffer bestehend aus Wasser/Acetonitril 1:1 + 0,1 % (v/v) TFA aufgenommen und
lyophilisiert.
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2.4.2 Aufreinigung des Peptids
Die Aufreinigung des Rohpeptids erfolgte im analytischen Maßstab durch RP-HPLC mit
einer C4-Säule der Abmessung 125 x 4 mm und im präparativen Maßstab durch RP-HPLC
mit einer C4-Säule der Abmessung 250 x 10 mm bzw. 250 x 22 mm bei Flussraten von 1-10
ml/min. Zur Aufreinigung wurde das Peptid in 50 % (v/v) Puffer E (Wasser + 0,1 % (v/v)
TFA) und 50% (v/v) Puffer F (Acetonitril + 0,08% (v/v) TFA) aufgenommen und auf die
Säule aufgetragen. Die Elution des hergestellten Peptids wurde mittels verschiedenen, dem
Produkt angepassten, Gradienten durchgeführt. Die reinen Fraktionen wurden zusätzlich
durch ESI-MS charakterisiert, vereinigt und lyophilisiert.
2.4.3 Native chemische Ligation des Peptids mit einem Thioester enthaltenden
Protein
Die native chemische Ligation wurde nach zwei unterschiedlichen Protokollen durchgeführt.
Zum einen wurde einer ca. 200 µM Lösung des Proteins mit C-terminalen Thioester in 6 M
GdnHCl, 300 mM NaPi und 1% (v/v) Thiophenol bei pH 7,2 20 eq. des Peptids mit Nterminalen Cystein hinzugefügt. Beim zweiten Protokoll wurden einer ca. 300 µM Lösung des
Thioesters in 100 mM MESNA bei 4 C und einem pH von 7,5 10 Äquivalente des Peptids
mit N-terminalen Cystein hinzugefügt. Die Ansätze wurden 2-24 h leicht gerührt.
Die Reaktion wurde im ersten Fall durch Zugabe von 3 Volumenäquivalenten des
Ligationspuffers und 20 % (v/v) -Mercaptoethanol für 30 min gestoppt. Die entstandenen
Disulfide wurden vor der Aufreinigung durch Zugabe einer geringen Menge TCEP für 5 min
reduziert. Die Aufreinigung der Ligationsprodukte erfolgte im analytischem Maßstab mittels
RP-HPLC über eine C4-Säule (125 x 4 mm) bei einer Flussrate von 1 ml/min.
2.4.4 Vorbereitung der Oligonukleotide auf die Kupplungsreaktion
Die Kartusche, welche 1 µmol an CPG-Beads (controlled pore glass) gebundenes
Oligonukleotid enthielt, wurde mit 20 ml DCM gewaschen. Anschließend wurde das
Oligonukleotid entschützt, indem die MMT-Schutzgruppe (Monomethoxytrityl) mit 40 ml
3 % (w/v) TCA (Trichloressigsäure) in DCM im langsamen Durchfluss abgespalten wurde.
Zur photometrischen Bestimmung der Beladung der CPG-Beads konnte die austretende
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Lösung gesammelt werden. Erneut wurde die Kartusche mit 20 ml DCM gewaschen. Danach
wurden die Beads mit 10 ml 3 % (v/v) DIPEA (Diispropylethylamin) in DCM neutralisiert
und wiederum mit 20 ml DCM gewaschen.
2.4.5 Cystein-Modifizierung des Oligonukleotids über HBTU
Es wurden 1,7 µmol (5 eq.) Fmoc-Cys(S-tBu)-OH in 100 µl DMF/ MeCN 3:1 gelöst und mit
1,7 µmol (5 eq.) HBTU in 100 µl DMF/ MeCN 3:1 gelöst aktiviert. Nach 3 min wurden 0,33
µmol DIPEA (1 eq.) hinzugegeben und nach einer weiteren Minute das an den Glasbeads
gebundene Oligonukleotid (0,33 µmol). Diese wurde zuvor mit 3 % (w/v) TCA in DCM
entschützt. Diese Reaktionslösung wurde 2 h bei Raumtemperatur (RT) geschüttelt.
Anschließend wurde die Reaktionslösung zentrifugiert, der Überstand verworfen und die
Glasbeads 3 x mit je 300 µl DCM gewaschen. Zuletzt wurde das Cystein-modifizierte
Oligonukleotid (Cys-Oligonukleotid) mit 200 µl 10 % (v/v) Ammoniak in Methylamin von
den Glasbeads abgespalten, durch eine NAP-5 Säule von Amersham Biosciences entsalzt und
in 200 µl H2O aufgenommen.
2.4.6 Cystein-Modifizierung des Oligonukleotids über den Pentafluorophenylester
Es wurden 1,7 µmol (5 eq.) Fmoc-Cys(S-tBu)-OC6F6 und 0,33 µmol DIPEA (1 eq.) in 300 µl
DCM gelöst und das an den Glasbeads gebundene Oligonukleotid (0,33 µmol), welches zuvor
mit 3 % (w/v) TCA in DCM entschützt worden ist, hinzugegeben. Diese Reaktionslösung
wurde über Nacht bei RT geschüttelt. Anschließend wurde die Reaktionslösung zentrifugiert,
der Überstand verworfen und die Glasbeads 3 x mit je 300 µl DCM gewaschen. Zuletzt wurde
das modifizierte Oligonukleotid mit 200 µl 10 % (v/v) Ammoniak in Methylamin von den
Glasbeads abgespalten, durch eine NAP-5 Säule von Amersham Biosciences entsalzt und in
200 µl H2O aufgenommen.
2.4.7 Cystein-Modifizierung des Oligonukleotids über HOBt/ DCC
Es wurden 3,33 µmol (10 eq.) Fmoc-Cys(S-tBu)-OH, 3,33 µmol (10 eq.) HOBt und 3,33
µmol DCC (Dicyclohexylcarbodiimid) (10 eq.) in 150 µl DCM gelöst und 6 h gerührt
(0RT). Anschließend wurde das an den Glasbeads gebundene Oligonukleotid, welches
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zuvor mit 3 % (w/v) TCA in DCM entschützt worden ist, hinzugegeben. Diese
Reaktionslösung wurde über Nacht bei RT geschüttelt. Anschließend wurde die
Reaktionslösung zentrifugiert, der Überstand verworfen und die Glasbeads 3 x mit je 300 µl
DCM gewaschen. Zuletzt wurde das modifizierte Oligonukleotid mit 200 µl 10 % (v/v)
Ammoniak in Methylamin von den Glasbeads abgespalten, durch eine NAP-5 Säule von
Amersham Biosciences entsalzt und in 200 µl H2O aufgenommen.
2.4.8 Abspaltung der Cys-modifizierten Oligonukleotide von den CPG-Beads und
deren Aufreinigung
Das modifizierte Oligonukleotid wurde von den CPG-Beads abgespalten, indem es zuerst 20
min bei Raumtemperatur und danach 15 min bei 65C 10 % NH3 in Methylamin ausgesetzt
wurde. Die Glasbeads wurden zwei mal mit Wasser gewaschen und anschließend das
Lösungsmittel der vereinigten Phasen an der Speedvac bei 60C entfernt und das
Oligonukleotid in Wasser aufgenommen. Danach wurde das Oligonukleotid durch eine NAP5 Säule von Amersham Biosciences entsalzt, die Oligonukleotid-enthaltenden Fraktionen
vereinigt, an der Speedvac das Lösungsmittel entfernt und das Oligonukleotid erneut in
Wasser aufgenommen.
2.4.9 Analytik der Oligonukleotide
Die erhaltenen Oligonukleotide wurden per MALDI-TOF Spektroskopie untersucht. Als
Matrixsubstanz wurde 3-Hydroxy-Pikolinsäure verwendet. Für die Messung wurden jeweils
0,5 µl der Probe und der Matrixlösung im Verhältnis 1:1 (v/v) miteinander gemischt und
langsam trocknen gelassen.
2.4.10 Entsalzung der Oligonukleotide über C18 ZIP TIPs zur Analytik
Zuerst wurde das C18-Material des ZIP TIPs mit Hilfe einer 10 µl Pipette durch 2 x 10 µl
H2O angefeuchtet und dann 2 x mit je 10 µl H2O gewaschen. Als nächstes wurde der Analyt
an das Säulenmaterial gebunden, indem die Probe 10 x ein- und ausgesaugt wurde.. Nach
einem erneuten Waschgang von 2 x 10 µl H2O wurde der Analyt eluiert, indem die
Elutionslösung (H20/ MeCN 78:22) 5 x ein- und ausgesaugt wurde.
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2.4.11 UV-photometrische Konzentrationsbestimmung von DNA
Die Konzentration von DNA wurde durch Messung der optischen Dichte bei den
Wellenlängen 260 nm und 280 nm bestimmt. Der Nullabgleich wurde mit dem reinen
Lösungsmittel durchgeführt. Dabei gilt für die Konzentration einer Lösung in einer Küvette
der Schichtdicke 1 cm:
ssDNA: 1 OD260 entspricht 30 µg/ml
Der Reinheitsgrad von DNA kann aus dem Verhältnis der beiden Absorptionen bei 260 nm
und 280 nm abgeschätzt werden. Bei reiner DNA beträgt der Koeffizient aus OD260/ OD280 ~
1,8.
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3. Ergebnisse
3.1 Synthese und Aufreinigung der Cystein-modifizierten Oligonukleotide
3.1.1 Synthese von Cys(S-t-Bu)-modifizierten Oligonukleotid A
Cys(S-tBu)-NH-C6H12-5’-AGCGGATAACAATTTCACACAGGA-3’
M = 7749 g/mol
Zur Cystein-Modifizierung der Oligonukleotide wurde ein Fmoc-geschütztes Cystein mit
t-Butylthiol-geschützter Seitenkette direkt an ein 5’-aminofunktionalisiertes Oligonukleotid
gekoppelt, das noch vollständig geschützt und an die feste Phase gebunden war (Abb. 9). Das
Oligonukleotid wurde von der Firma Metabion (Martinsried) bezogen. Die Kopplung wurde
zunächst mit Hilfe der drei verschiedenen Aktivierungssysteme DCC/ HOBT in DCM,
HBTU/ DIPEA in DMF/ MeCN 3:1 und dem Pentafluorophenylester des Cysteins in DCM
im 0.33 µmol Maßstab wie im Abschnitt 2.4 beschrieben getestet. Allerdings boten alle drei
Aktivierungsmethoden ähnliche Ergebnisse. Daher wurde aus Kostengründen entschieden in
weiteren Synthesen das Cystein mittels DCC/ HOBT in DCM zu aktivieren.
N
O
H2N C6H6 O
NH2
N
N
N
O
CPG
GCGGATAACAATTTCACACAGGA
O
a)
c)
b)
t-BuS S
OR
t-BuS
S
OR
t-BuS S
N
N
Fmoc
Fmoc
HBTU/
DIPEA
DCM
HOBt/ DCC
DMF/ MeCN 3:1
DCM
O
O
N
Fmoc
N
O
t-BuS S
OPFP
N
O
N CH O
H 6 6
Fmoc
O
NH2
N
N
N
GCGGATAACAATTTCACACAGGA
CPG
Abb. 9: Syntheseschema der Kopplung des Cystein an das Oligonukleotid über die drei Aktivierungsstrategien
a) (HOBt/ DCC), b) (HBTU/ DIPEA) und c) (Pentafluorophenylester).
Seite
28
3.1.2 Aufreinigung des modifizierten Oligonukleotids A mittels HPLC
Die Reinigung des Cys-modifizierten Oligonukleotids A wurde mittels C18 RP-HPLC (250 x
4,6 mm) bei einer Wellenlänge von 260 nm und mit einem Triethylammonium-Acetat
(TEAAc) Puffersystem getestet. Der verwendete Gradient verlief von 5 % (v/v) Puffer B (100
mM TEAAc in H2O/ MeCN 1:1, pH 7) nach 100 % (v/v) Puffer B in Puffer A (100 mM
TEAAc in H2O, pH 7) über 30 min mit einer Flussrate von 1 ml/min. Die Verunreinigungen
im Chromatogramm (Abb. 10) sind vermutlich auf nicht vollständig ausgewaschenes HOBt,
DCC und nicht umgesetztes Cystein zurückzuführen. Der Hauptpeak bei 16,9 min entspricht
einem Gemisch aus modifiziertem und nicht modifiziertem Oligonukleotid, was durch
MALDI-TOF Messungen gezeigt werden konnte (Abb. 11). Ein flacherer Gradient von 16 %
(v/v) Puffer B nach 60 % (v/v) Puffer B in Puffer A über 60 min führte zu keiner besseren
Trennung von Edukt und Produkt. Auch in diesem Chromatogramm finden sich
Verunreinigungen aus dem Reaktionsgemisch, die beim Waschen der CPG-beads nicht
vollständig entfernt wurden.
260 nm
260 nm
1,6
RT = 16,9 min
1,4
RT = 37 min
0,8
1,2
Absorption [Au]
Absorption [Au]
0,6
1,0
0,8
0,6
0,4
0,4
0,2
0,2
0,0
0,0
-0,2
0
10
20
Retentionszeit [min]
30
40
0
20
40
60
80
Retentionszeit [min]
Abb.10: HPLC-Chromatogramm des Oligonukleotids A mit analytischer C18-Säule und einem Gradienten von
5 % Puffer B nach 100 % Puffer B in 30 min (links). HPLC-Chromatogramm des Oligonukleotids A mit
analytischer C18-Säule und einem Gradienten von 16 % Puffer B nach 60 % Puffer B in 60 min (rechts).
Detektion bei 260 nm.
Während der HPLC-Läufe wurden Fraktionen, die eine Absorption bei 260 nm aufweisen,
gesammelt und jeweils zwei mal über eine NAP5 Säule entsalzt. Ausgehend von diesen
Proben konnten gute MALDI-MS-Spektren erhalten werden. In den vorderen Fraktionen des
Seite
29
Hauptpeaks findet sich das nicht modifizierte Oligonukleotid, in den späteren Fraktionen ein
Gemisch aus modifiziertem und nicht modifiziertem Oligonukleotid. Es wurden keine
Fraktionen erhalten, die nur Produkt enthalten. MALDI-MS-Spektren einer Eduktenthaltenden Fraktion und einer Fraktion, die ein Gemisch aus Edukt und Produkt enthält,
sind exemplarisch in Abbildung 11 gezeigt. Dabei entspricht im Falle der Edukt-enthaltenden
Fraktion der Peak bei 7586,5 g/mol dem Edukt und der Peak bei 3795,9 g/mol dem
zweifachgeladenen Edukt. Die erhaltene Masse für das Edukt weicht von der berechneten
Masse von 7558 g/mol um 29 Masseneinheiten ab. Diese Abweichung ist durch die große
Halbwertsbreite der Peaks zu erklären. Außerdem konnte das MALDI-MS durch die große
Halbwertsbreite nicht kalibriert werden. Im Falle der Mischfraktion von Edukt und Produkt
entspricht der Peak bei 7593,1 g/mol dem Edukt und der Peak bei 7743,8 g/mol dem
modifizierten Oligonukleotid, der Peak bei 3800,8 g/mol dem zweifach geladenen Edukt und
der Peak bei 3876,8 g/mol dem zweifach geladenen Produkt. Die gefundene Produktmasse
stimmt mit der berechneten Masse von 7749 g/mol gut überein.
3876,8
7586,5
100
100
80
rel. Intensität [%]
rel. Intensität [%]
80
60
3795,9
40
20
0
3000
3800,8
7743,8
7593,1
60
40
20
4000
5000
6000
7000
Masse [m/z]
8000
9000
10000
0
3000
4000
5000
6000
7000
8000
9000
10000
Masse [m/z]
Abb. 11: MALDI-TOF Spektren einer Eduktfraktion (links) und einer Edukt-Produkt-Mischfraktion (rechts).
Ein Wechsel des Puffersystems zum Triethylammonium-Hexafluoroisopropanol (TEA-HFIP)
System (Gilar et al. 2002) mit einem Gradienten von 5 % (v/v) Puffer D (60 % (TEA 16,3
mM, HFIP 400 mM, in H20 pH 7,9), 40 % MeOH) nach 100 % (v/v) Puffer D in Puffer C
(90 % (TEA 16,3 mM, HFIP 400 mM, in H20 pH 7,9), 10 % MeOH) über 30 min mit einer
Flussrate von 1 ml/min führte ebenfalls zu keiner Verbesserung der Trennleistung (Abb. 12).
In diesem Chromatogramm finden sich neben dem Hauptpeak bei 13,2 min diverse kleinere
Peaks, welche auf die Verunreinigungen mit den Reagenzien aus der Synthese und mit
Säulenartefakten aufgrund des Pufferwechsels vom TEAAc Puffersystem zum TEA-HFIP
Seite
30
Puffersystem hin zu erklären sind, da dabei das Lösungsmittel von Acetonitril hin zu
Methanol gewechselt wurde.
260 nm
1,6
RT = 13,2 min
1,4
Absorption [Au]
1,2
1,0
0,8
0,6
0,4
0,2
0,0
-0,2
0
10
20
30
40
Retentionszeit [min]
Abb.12: HPLC-Chromatogramm mit analytischer C18-Säule und einem Gradienten von 5 % Puffer D nach
100 % Puffer D in Puffer C über 30 min. Detektion bei 260 nm.
3.1.3 Aufreinigung
des
modifizierten
Oligonukleotids
A
über
Aldehyd-
funktionalisiertes PEGA-Harz
Kleine Proteine und Polypeptide, welche ein N-terminales Cystein enthalten, können über ein
Aldehyd-funktionalisiertes PEGA-Harz gereinigt werden (Villain et al. 2001). Dieses kann
spezifisch über die Bildung eines Thioazolidinringes das Cystein kovalent binden. Die PEGAbeads können dann gewaschen und damit alle Verunreinigungen entfernt werden.
Anschließend wird das Peptid oder in diesem Fall das modifizierte Oligonukleotid durch die
Zugabe von O-Methylhydroxylamin wieder freigesetzt.
Dazu wurden 60 µl einer Suspension aus Aldehyd-funktionalisiertem PEGA-Harz in H2O/
MeCN 1:1 3 x mit je 50 µl Tris Puffer gewaschen (100mM Tris HCl pH 7,5). Anschließend
wurden 25 µl der Oligonukleotid-enthaltenden Lösung (c = 8,9 mg/ ml) auf die Beads
gegeben und 5 % (w/v) TCEP hinzugefügt. Die Suspension wurde bei RT geschüttelt und
nach 1 h, 2 h und 3 h eine Probe von je 4 µl des Überstandes abgenommen. Diese wurden per
HPLC mit einer C18 Säule und dem Triethylammonium-Acetat Puffersystem untersucht. Bei
t = 0 und t= 3 h wurde jeweils eine Probe des Überstandes zur Konzentrationsbestimmung per
UV-Messung bei 260 nm abgenommen.
Seite
31
Zur Freisetzung des Harz-gebundenen Cys-modifizierten Oligonukleotids wurde die
Suspension 3 x mit Tris Puffer gewaschen und mit 400mM O-Methylhydroxylamin in
Zitronensäurepuffern bei verschiedenen pH-Werten (4,0; 4,5; 5,0; 5,5) versetzt und über
Nacht bei RT geschüttelt. Eine Probe des Überstands wurde dann durch HPLC (C18 Säule,
TEAAc-Puffersystem, 260 nm) untersucht. Der Gradient bei den HPLC Untersuchungen
verlief von 5 % (v/v) Puffer B nach 100 % (v/v) Puffer B in Puffer A über 30 min mit einer
Flussrate von 1 ml/min.
Im Falle der Beladung der Beads zeigte sich schon nach 1 h ein erheblicher
Reaktionsfortschritt (Abb. 13), was an der Abnahme des Peaks bei 13,8 min zu sehen ist.
Nach 2-3 h war die Beladung abgeschlossen und eine weitere Abnahme der Peakfläche nicht
mehr zu detektieren. Nach Vergleich der Peakflächen zu Beginn der Reaktion und nach 3 h
lässt sich eine relative Reaktionsausbeute von ca. 80-90 % abschätzen. Im Falle der
Abspaltung von den PEGA-Beads ist bei keinem der gewählten pH-Werte ein Peak
entstanden. Das Cys-modifizierte Oligonukleotid konnte also unter den gewählten
Reaktionsbedingungen nicht von den Beads abgespalten werden.
t = 0h
t = 1h
t = 2h
t = 3h
0,6
RT = 13,8 min
1,0
0,4
0,8
Absorption [Au]
Absorption [Au]
0,5
t=2h
t = 22 h
1,2
0,3
0,2
0,1
0,0
0,6
0,4
0,2
0,0
-0,1
0
10
20
Retentionszeit [min]
30
-0,2
0
10
20
30
Retentionszeit [min]
Abb. 13: HPLC-Chromatogramm über eine analytische C18-Säule mit einem Gradienten von 5 % Puffer B nach
100 % Puffer B in 30 min von der Beladung der PEGA-Beads und von der Abspaltung des modifizierten
Oligonukleotids von den Beads. Es wurde bei der Wellenlänge von 260 nm detektiert.
Die Konzentrationsbestimmung einer Probe des Überstands bei t = 0 h und t = 3 h über UVAbsorption bei 260 nm ergab, dass nach der Reaktion 69,2 % des eingesetzten
Oligonukleotids im Überstand verblieben und somit 30,8 % des eingesetzten Oligonukleotids
an die Beads gebunden war, was auf eine relative Reaktionsausbeute der CysteinSeite
32
Modifizierung des Oligonukleotides von ca. 30 % schließen lässt. Dieser gefundene Wert für
die Ausbeute passt nicht zu der gefundenen Abnahme der Peakflächen im HPLCChromatogramm.
3.1.4 Cystein-Modifikation der Oligonukleotide A, B und C mit veränderter
Schutzgruppenstrategie
A:
Cys-NH-C6H12-5’-AGCGGATAACAATTTCACACAGGA-3’
M = 7661 g/mol
B:
Cys-NH-C6H12-5’-CTG AGG TAG GTA GAT CAC TTG AGG T-3’
M = 8059 g/mol
C:
Cys-NH-C6H12-5’-ATG TGA CCT GTA TTG TTG GAT GTG AG-3’
M = 8369 g/mol
Aufgrund der Schwierigkeiten der beschriebenen Methoden das modifizierte von dem nicht
modifizierten Oligonukleotid zu trennen, wurde die Schutzgruppenstrategie der Synthese
geändert (Abb. 14). Es wurde die t-Butylthio-Schutzgruppe der Cysteinseitenkette durch die
Monomethoxytrityl-Schutzgruppe (MMT) ausgetauscht. Dadurch wird die Trennung von
Produkt und Edukt auf der HPLC-Säule ermöglicht. Das Produkt aus der CysteinModifizierung besitzt im Gegensatz zum Edukt, dem unmodifizierten Oligonukleotid, eine
MMT-Schutzgruppe, was die Hydrophobizität des Moleküls stark erhöht. Durch diesen
„MMT-on“-Status des Produkts wird seine Retentionszeit auf der RP-Säule deutlich zu
höheren Zeiten hin verschoben. Dieses Verfahren wird in der Oligonukleotidsynthese
standardmäßig verwendet, um die gewünschte Sequenz nach Abschluss der Synthese mittels
RP-HPLC aufzureinigen (Will et al. 1995).
Außerdem ermöglicht die Wahl der MMT-Schutzgruppe eine Bestimmung der relativen
Reaktionsausbeute. Nach der Modifizierungsreaktion kann die MMT-Schutzgruppe auf den
Glasbeads abgespalten werden und somit über das MMT-Kation photometrisch die Ausbeute
der Reaktion bestimmt werden.
So kann einmalig die relative Ausbeute der Modifizierungs-Reaktion bestimmt werden. In
folgenden Reaktionsansätzen kann das geschützte Cys-modifizierte Oligonukleotid von den
Glasbeads abgespalten und HPLC-gereinigt werden. Anschließend kann dann die MMTSeite
33
Schutzgruppe abgespalten und das vollständig entschützte Cys-Oligonukleotid erhalten
werden.
Abb. 14: Das modifizierte Oligonukleotid kann nach seiner Synthese von den Glasbeads mit 10 % Ammoniak in
Methylamin abgespalten werden und durch die erhöhte Hydrophobizität der MMT-Schutzgruppe durch RPHPLC aufgereinigt werden. Andererseits kann durch eine Abspaltung der MMT-Schutzgruppe mittels 3 % TCA
in DCM auf den Glasbeads photometrisch durch eine Detektion bei 460 nm eine relative Reaktionsausbeute
bestimmt werden.
Dazu musste zuerst der molare Extinktionskoeffizient des MMT-Kations in 3 % TCA in
DCM bei seinem Absorptionsmaximum von 460 nm bestimmt werden. Es wurde eine
Verdünnungsreihe von Fmoc-Cys(MMT)-OH hergestellt und jeweils mit einer Lösung aus
3 % TCA in DCM die MMT-Schutzgruppe abgespalten. Die Absorption der einzelnen
Lösungen verschiedener MMT Konzentrationen wurde bei 460 nm photometrisch bestimmt
und aus ihnen nach dem LAMBERT-BEER’SCHEN Gesetz der molare Extinktionskoeffizient des
MMT-Kations 460 in 3 % TCA in DCM bei 20 C bestimmt (Abb. 15). Er beträgt
460 = 29259 M-1cm-1.
Absorption [Au]
0,8
0,6
y = 29259x - 0,012
R2 = 0,9966
0,4
0,2
0
0,00E+00 5,00E-06 1,00E-05 1,50E-05 2,00E-05 2,50E-05
Konzentration [M]
Abb. 15: Bestimmung des molaren Extinktionskoeffizienten des MMT-Kations nach dem LAMBERT-BEER’SCHEN
Gesetz
Die Oligonukleotide A, B, und C wurden, wie in Punkt 2.4.7 beschrieben, mit Hilfe der
Aktivierung durch HOBt und DCC in DCM Cys-modifiziert. Einzige Unterschiede waren,
dass der Maßstab der Synthese 1 µmol betrug und dass die Thiolschutzgruppe des Cysteins
(MMT) vor dem Abspalten der Oligonukleotide von den Glasbeads entfernt wurde. Dazu
Seite
34
wurden die Beads 7 x 5 min mit je 1 ml 3 % TCA in DCM bei RT inkubiert. Die
gesammelten Fraktionen wurden vereinigt und ihre Konzentration photometrisch bei 460 nm
bestimmt.
Aus der Konzentration des abgespaltenen MMT-Kations ergab sich eine Ausbeute von
durchschnittlich 32,3 %.
Die HPLC-Läufe zur Aufreinigung der Cys-Oligonukleotide wurden auf einer C18 RP-Säule
(250 x 4,6 mm) vorgenommen und der Gradient ging dabei von 5 % (v/v) Puffer B nach
100 % (v/v) Puffer B in Puffer A über 30 min mit einer Flussrate von 1 ml/min. Die Detektion
wurde bei 260 nm vorgenommen. Nach der HPLC wurden die Fraktionen je 2 x mittels einer
NAP5 Säule entsalzt.
In der Abbildung 16 ist das HPLC-Chromatogramm des Cys-Oligonukleotids A gezeigt. Es
findet sich lediglich ein Hauptpeak bei 18 min.
Das MALDI-MS Spektrum der
dazugehörigen Mischfraktion weißt die einfach geladenen Massen von 7606,1 g/mol und
7717,3 g/mol und die zweifach geladenen Massen von 3808,2 g/mol und 3863,5 g/mol auf.
Die berechneten Massen sind 7558 g/mol für das Edukt und 7661 g/ mol für das modifizierte
Oligonukleotid. So weichen die gefundenen Massen um ca. 50 Masseneinheiten zu höheren
Massen hin ab. Das lässt sich allerdings durch die große Halbwertsbreite und die damit
verbundene fehlende Kalibrierung des Massenspektrometers erklären.
260 nm
2,5
80
rel. Intensität [%]
2,0
Absorption [Au]
7606,1
100
RT = 18 min
1,5
1,0
0,5
60
3808,2
40
7717,3
3863,5
20
0,0
0
10
20
30
Retentionszeit [min]
40
0
3000
4000
5000
6000
7000
8000
9000
Masse [m/z]
Abb. 16: HPLC-Chromatogramm des Cys-Oligonukleotids A (links) über eine analytische C18-Säule mit einem
Gradienten von 5 % Puffer B nach 100 % Puffer B in Puffer A in 30 min. Detektion bei 260 nm. Das
dazugehörige MALDI-TOF Spektrum (rechts).
Im Fall des Cys-Oligonukleotids B findet sich nur ein Hauptpeak im Chromatogramm bei
16,8 min (Abb. 17). Die dazugehörigen Massen sind 8013,2 g/mol und 8123,2 g/mol und die
Seite
35
10000
zweifach geladenen Massen von 4010,1 g/mol und 4067,4 g/mol. Die berechnete Masse für
das Edukt ist 7956 g/mol und 8059 g/mol für das Produkt. Auch in diesem Fall weichen die
gefundenen Massen wieder um ca. 55 Masseneinheiten zu höheren Massen hin ab. Aber wie
im Falle des Cys-Oligonukleotids A beträgt die Massendifferenz zwischen den beiden Peaks
100 bis 110 Masseneinheiten, was gut mit einem Massenzuwachs von 103 Masseneinheiten
für das Cystein übereinstimmt.
260 nm
2,5
8013,2
100
RT = 16,8 min
4010,1
rel Intensität [%]
Absorption [Au]
1,5
1,0
0,5
8123,2
4067,4
80
2,0
60
40
20
0,0
0
10
20
30
Retentionszeit [min]
40
0
3000
4000
5000
6000
7000
8000
9000
Masse [m/z]
Abb. 17: HPLC-Chromatogramm des Cys-Oligonukleotids B (links) über eine analytische C18-Säule mit einem
Gradienten von 5 % Puffer B nach 100 % Puffer B in Puffer A in 30 min. Detektion bei 260 nm. Das
dazugehörige MALDI-TOF Spektrum (rechts).
Im HPLC-Chromatogramm des Cys-Oligonukleotids C (Abb. 18) findet sich nur ein Peak bei
16,8 min. Der Peak weißt eine kleine Schulter auf. Trotzdem konnte nur eine einzelne Masse
von 8327,7 g/mol und die dazugehörige zweifach geladene Masse von 4164,7 g/mol detektiert
werden. Die berechnete Masse des Eduktes beträgt 8266 g/mol und die des Produktes 8369
g/mol. Die gefundene Masse weicht von der kalkulierten Produktmasse zu kleineren Massen
hin 40 Masseneinheiten und von der kalkulierten Eduktmasse zu höheren Massen hin um 60
Masseneinheiten ab. So ist nicht zu entscheiden, ob es sich bei der gefundenen Masse um
Edukt oder Produkt handelt. Eine Mischfraktion mit zwei Massen konnte nicht isoliert
werden. Aber trotzdem ist Produkt in einer relativen Ausbeute von 33 % bei der Reaktion
entstanden. Das zeigte die photometrische Bestimmung der Ausbeute über das MMT-Kation.
Seite
36
10000
3,0
8327,7
100
260 nm
2,5
80
rel. Intensität [%]
Absorption [Au]
2,0
1,5
RT = 16,8 min
1,0
60
4164,7
40
0,5
20
0,0
0
10
20
30
0
3000
40
4000
5000
Retentionszeit [min]
6000
7000
8000
9000
10000
Masse [m/z]
Abb. 18: HPLC-Chromatogramm des Cys-Oligonukleotids C (links) über eine analytische C18-Säule mit einem
Gradienten von 5 % Puffer B nach 100 % Puffer B in Puffer A in 30 min. Detektion bei 260 nm. Das
dazugehörige MALDI-TOF Spektrum (rechts).
Zur Kontrolle wurde unmodifiziertes Oligonukleotid A, welches von Metabion HPLCgereinigt erstanden wurde, der selben Aufreinigungsprozedur unterzogen. Im HPLCChromatogramm (Abb. 19) entspricht der erste Peak einem Injektionspeak und der Hauptpeak
bei 17,5 min dem Oligonukleotid A. Der Peak geringerer Intensität bei 25,8 min entspricht
einer Verunreinigung des Edukts. Die gefundene Masse, nach einer einfachen Entsalzung
durch C18 ZipTips, von 7570,8 g/mol entspricht dem Edukt.
100
260 nm
0,6
3807,1
RT = 17,5 min
0,5
80
rel. Intensität [%]
Absorption [Au]
0,4
0,3
0,2
0,1
RT = 25,8 min
7570,8
60
40
20
0,0
-0,1
0
10
20
30
Retentionszeit [min]
40
0
3000
4000
5000
6000
7000
8000
9000
Masse [m/z]
Abb. 19: HPLC-Chromatogramm des unmodifizierten Oligonukleotids A (links) über eine analytische C18-Säule
mit einem Gradienten von 5 % Puffer B nach 100 % Puffer B in Puffer A in 30 min. Detektion bei 260 nm. Das
dazugehörige MALDI-TOF Spektrum (rechts).
Seite
37
10000
Die zweifach geladene Masse von 3807,1 g/mol verschwindet fast im Rauschen. Auch das
reine Edukt weicht schon von der berechneten Masse von 7558 g/mol um 13 Masseneinheiten
zu höheren Massen hin ab und die Halbwertsbreite ist ebenso, wie zuvor beobachtet, aufgrund
von Salzadukten recht groß.
3.1.5 HPLC-Aufreinigung von Cys-Oligonukleotid C mit Hilfe der MMTSchutzgruppe
Wie im Punkt 3.1.4 erwähnt sollte sich die Retentionszeit des Oligonukleotids mit nicht
abgespaltener MMT-Schutzgruppe auf der HPLC deutlich zu höheren Zeiten hin verschieben,
was bei der Oligonukleotidsynthese standardmäßig verwendet wird, um die Zielsequenz
aufzureinigen (Will et al. 1995). Dazu wurde eine Probe des modifizierten Oligonukleotids C
von den Glasbeads abgespalten, ohne vorher die MMT-Schutzgruppe zu entfernen. Das
abgespaltene Oligonukleotid wurde dann mit Hilfe einer C18 RP-Säule (250 x 4,6 mm) und
einem Gradienten von 5 % (v/v) Puffer B nach 100 % (v/v) Puffer B in Puffer A über 30 min
mit einer Flussrate von 1 ml/min getrennt (Abb. 20). Es wurde neben dem Peak bei 16,6 min,
welcher dem unmodifizierten Oligonukleotid entspricht, ein neuer Peak bei 24,3 min
beobachtet. Dieser Peak wurde gesammelt, mit Hilfe der Speed-vac aufkonzentriert und dann
mit 3 % TCA in H2O versetzt.
2,5
260 nm
RT = 16.3 min
0,5
2,0
RT = 24.3 min
1,5
Absorption [Au]
Absorption [Au]
260 nm
0,6
RT = 16.6 min
1,0
0,5
RT = 15.4 min
0,4
0,3
0,2
0,1
0,0
0,0
-0,1
0
10
20
Retentionszeit [min]
30
40
0
10
20
30
40
Retentionszeit [min]
Abb. 20: HPLC-Chromatogramm des Cys(MMT)-Oligonukleotids C mit analytischer C18-Säule und einem
Gradienten von 5 % Puffer B nach 100 % Puffer B in Puffer A in 30 min (links). Detektion bei 260 nm.
Chromatogramm des Cys-Oligonukleotids C nach Abspaltung der MMT-Schutzgruppe (rechts).
Seite
38
Diese Reaktionslösung wurde nach 20 min erneut auf die HPLC aufgegeben. Dies ergab
wieder den Peak bei 16,3 min mit einer Schulter bei 15,4 min. Die Ausbeute der
Modifizierung des Oligonukleotids lässt sich über einen Vergleich der Peakflächen auf 25 %
schätzen.
3.2 Expression und Aufreinigung von Sec42, Ypt12C und Cherry-Ypt73
3.2.1 Expression und Aufreinigung von Ypt12C
Das Ypt1 gehört zur Ypt/ Rab-Familie und ist an der Exocytose beteiligt. Es spielt eine Rolle
beim Transport vom endoplasmatischen Retikulum zum cis-Golgi und vom cis-Golgi zum
medialen Golgi (Segev 2001b). Zur Expression des Ypt12C wurde das Plasmid pTWIN-1
verwendet. In dem Vektor pTWIN-1 steht das Fragment des Ypt12C-Fusionsproteins unter
der Kontrolle des T7-Promotors, welcher durch das lacI-Operon reguliert wird. Somit kann
die
Expression
des
Fusionsproteins
durch
Zugabe
von
IPTG
(Isopropyl--D-
thiogalactopyranosid) induziert werden. Bei IPTG handelt es sich um ein nicht
hydrolysierbares Analogon des natürlichen Induktors Allolaktose. Das Konstrukt verfügte zu
Aufreinigungszwecken und zur Generierung eines C-terminalen Thioesters über ein Cterminales Mxe-Intein und eine Chitin binding domain (CBD). Zur Expression wurden E.coli
BL21(DE3)RIL Zellen verwendet. Bei diesen Zellen ist das Gen zur Expression der T7-RNAPolymerase in das Genom integriert und befindet sich unter der Kontrolle des lacUV5Operators.
Die über Nacht bei 37C auf der Agar-Platte gewachsenen Kulturen wurden vollständig in
LB-Medium überführt und mit diesem die 5 l Expressionskultur angeimpft. In der mittleren
logarithmischen Phase (OD ~ 0,6) wurde die Expression durch Zugabe von 0,3 mM IPTG
induziert und dann über Nacht bei 18C geschüttelt.
Das gewünschte Fusionsprotein wurde überexprimiert und die Zellen mechanisch mit dem
Microfluidizer aufgeschlossen. Die Zelltrümmer wurden durch Zentrifugation (30 min, 20000
rpm, 4°C) von den löslichen Bestandteilen abgetrennt. Der Überstand, der das lösliche
Zielprotein enthielt, wurde dekantiert und das Fusionsprotein mit Hilfe von Chitinbeads
aufgereinigt. Dazu wurden 20 ml Chitinbeads zuerst mit 10 Säulenvolumen Wasser
gewaschen und anschließend mit 10 Säulenvolumen Waschpuffer (25 mM NaPi, 0,5 M NaCl,
Seite
39
2 mM MgCl2, 2 µM GDP, pH 7,5) equilibriert. Anschließend wurde der Überstand
aufgetragen und die Fusionsproteine im langsamen Fluss (~1 ml/min) auf die Chitinbeads
geladen. Danach wurden die Beads aufeinander folgend mit je 10 Säulenvolumen
Waschpuffer mit 1 % Triton, Waschpuffer ohne Triton und erneut mit 10 Säulenvolumen
Waschpuffer mit 1 % Triton gewaschen.
Zum Splicen des Fusionsproteins wurden die Chitinbeads über Nacht bei 4°C mit 40 ml 0,5 M
MESNA in Waschpuffer inkubiert. Anschließend wurde das Ypt12C im Durchfluss
gesammelt und die Beads mit 10 Säulenvolumen Waschpuffer ohne Triton und dann mit je 10
Säulenvolumen Waschpuffer mit 1 % Triton und ohne Triton gewaschen. Die Proteinenthaltende Lösung wurde über eine S75 Größenausschluss-Chromatographie-Säule im
präparativen Maßstab gereinigt. Die Produkt-enthaltenden Fraktionen wurden vereinigt und
konzentriert. Aus einer 5 l Expressionskultur konnten ca. 16 mg Protein gewonnen werden.
In Abbildung 21 ist die SDS-PAGE des Ypt12C gezeigt. In der ersten Bahn sind zwei
Banden zu sehen. Die obere Bande, bei ca. 30 kDa, entspricht dem Mxe-Intein, die untere
Bande bei ca. 25 kDa entspricht dem Ypt12C.
Abb. 21: SDS-GEL des Ypt12C (links). In Bahn 1 ist das Ypt1 2C aufgetragen. Das ESI-MS der vereinigten
Produkt-enthaltenden Fraktionen nach der Größenausschlusschromatographie (rechts).
Außerdem ist in Abbildung 21 das ESI-MS Spektrum und das dekonvolutierte Spektrum des
Ypt12C gezeigt. Es treten die Ladungszustände von 12 bis 22 positiven Ladungen pro
Molekül von 1928,4 bis 1052,2 g/mol auf. Nach Dekonvolution wird eine Masse von 23129
Seite
40
g/mol erhalten, was mit der berechneten Masse von 23132 g/mol gut übereinstimmt. Die
Masse von 22986 g/mol entspricht dem Protein mit hydrolysierten Thioester.
3.2.2 Expression und Aufreinigung von Sec42
Das Sec4 ist ein G-Protein und Mitglied der Ypt/ Rab-Familie. Es ist an der Fusion von
Vesikeln mit der Plasmamembran beteiligt (Segev 2001b). Zur Expression des Sec42 wurde
das Plasmid pTWIN-1 verwendet. Das Sec42 lag als Fragment in Form eines
Fusionsproteins mit einem Mxe-Intein und einer CBD vor. Es wurde in E.coli BL21(DE3)RIL
Zellen überexprimiert. Zur Expression wurde eine Kultur von 2,5 l angesetzt. Die Expression
erfolgte, wie in 2.3.1 beschrieben.
Aufgereinigt wurde das Fusionsprotein mit 30 ml Chitinbeads, wie in 2.3.1 beschrieben. Zum
Splicen wurden die Chitinbeads mit 60 ml 0,5 M MESNA in Waschpuffer (25 mM NaPi, 0,5
M NaCl, 2 mM MgCl2, 2 µM GDP, pH 7,5) über Nacht inkubiert, wobei der C-terminale
Thioester des Sec42 generiert wurde. Das Protein wurde dann mit Hilfe einer
Größenausschlusschromatographie mit einer präparativen S75-Säule aufgereinigt, die
Produkt-enthaltenden Fraktionen vereinigt und aufkonzentriert. Aus 2,5 l Expressionskultur
konnten ca. 18 mg Protein isoliert werden.
In der Abbildung 22 ist ein SDS-Gel des Sec42 gezeigt. In Bahn 1 ist bei ca. 25 kDa die
Bande für das Sec42 zu sehen. Die schwache Bande darunter entspricht einem
proteolytischem Degradationsprodukt des Sec42, das während der Expression entstanden ist.
Die Bande bei ca. 30 kDa entspricht dem Mxe-Intein. Bei ca. 50 kDa ist noch eine Bande zu
sehen, welche dem ungespliceten Fusionsprotein entspricht.
Außerdem ist in Abb. 22 das ESI-MS Spektrum und das dekonvolutierte Spektrum des
Sec42 gezeigt. Es treten die Ladungszustände von 12 bis 20 positiven Ladungen pro
Molekül von 1940,9 bis 1164,7 g/mol auf. Nach Dekonvolution werden Massen von 23273
g/mol, was dem Methionin Spaltprodukt aus der Expression entspricht (23265 g/mol) und
23142 g/mol, was dem Methionin Spaltprodukt mit hydrolysiertem Thioester entspricht,
gefunden. Die Masse von 21582 g/mol ist nicht zuzuordnen, entspricht aber wahrscheinlich
einem Degradationsprodukt des Proteins während der Expression und Aufreinigung.
Seite
41
Abb. 22: SDS-Gel des Sec42 (links). In Bahn 1 ist das Sec42 aufgetragen. Das ESI-MS der vereinigten
Produkt-enthaltenden Fraktionen nach der Größenausschlusschromatographie (rechts).
3.2.3 Expression und Aufreinigung von Cherry-Ypt73
Die GTPase Ypt7 gehört zur Ypt/ Rab-Familie und ist am Transport des späten Endosoms zur
Vakuole und bei der Verschmelzung des Endosoms mit der Vakuole beteiligt (Segev 2001b).
Es wurde als Fusionsprotein mit der GFP-Mutante (green fluorescence protein) Cherry, einem
Mxe-Intein und der CBD im Vektor pTWIN-1 exprimiert. Das Cherryprotein soll in einer
späteren Chipmessung zur direkten Fluoreszenzdetektion einer Hybridisierung des ProteinDNA-Konjugates mit einem Fängeroligonukleotid verwendet werden. Zur Expression wurden
E.coli BL21(DE3)RIL Zellen herangezogen. Die Expressionskultur wurde im 1,5 l Maßstab
angesetzt. Durchgeführt wurde sie, wie in 2.3.1 beschrieben.
Aufgereinigt wurde das Fusionsprotein mit 18 ml Chitinbeads, wie in 2.3.1 beschrieben. Zum
Splicen wurden die Chitinbeads mit 36 ml 0,5 M MESNA in Waschpuffer (25 mM NaPi, 0,5
M NaCl, 2 mM MgCl2, 2 µM GDP, pH 7,5) über Nacht bei 4C inkubiert. Dabei wurde der
C-terminale Thioester des Cherry-Ypt73 generiert. Das Protein wurde mit Hilfe einer
Größenausschluss-Chromatographie auf einer präparativen S75-Säule gereinigt, die Produktenthaltenden Fraktionen vereinigt und aufkonzentriert. Aus 1,5 l Expressionskultur konnten
ca. 5 mg Protein isoliert werden.
Seite
42
In der Abbildung 23 ist ein SDS-Gel des Cherry-Ypt73 gezeigt. In Bahn 1 ist dabei bei ca.
45 kDa die Bande für das Cherry-Ypt73 zu sehen. Die schwache Bande bei ca. 80 kDa
entspricht dem ungespliceten Fusionsprotein. Die schwache Bande bei ca. 60 kDa ist nicht
zuzuordnen.
Außerdem ist in Abb. 23 das ESI-MS Spektrum und das dekonvolutierte Spektrum des
Cherry-Ypt73 gezeigt. Es treten die Ladungszustände von 26 bis 63 positiven Ladungen pro
Molekül von 1983,9 bis 820,1 g/mol auf. Nach Dekonvolution wird die Masse 51563 g/mol
erhalten, welche in guter Übereinstimmung mit der Produktmasse des Cherry-Ypt73 von
51588 g/mol ist.
Abb. 23: SDS-Gel des Cherry-Ypt73 (links). In Bahn 1 ist das Cherry-Ypt73 aufgetragen. Das ESI-MS der
vereinigten Produkt-enthaltenden Fraktionen nach der Größenausschlusschromatographie (rechts).
Seite
43
3.3 Ligationsreaktionen der exprimierten Proteine mit einem Testpeptid
3.3.1 Synthese des Testpeptids CGK(ivDde)GHHHHHH
H-CGKGHHHHHH-OH
M = 1392 g/mol [mit K3(ivDde)]
Um die Reaktivität der Proteinthioester in Ligationsreaktionen zu testen wurde das ein Nterminales Cystein-enthaltende Peptid Boc-CGKGHHHHH-Wang-PS synthetisiert (Becker
2001b). Die Synthese erfolgte im 0,2 mmol Maßstab mittels manueller Festphasensynthese
nach der Fmoc-Strategie. Nach der Synthese wurde die Hälfte des Resins zur Abspaltung
eingesetzt. Das Peptid wurde mit 5 % (v/v) TIS und 2,5 % (v/v) H2O in TFA vom Harz
abgespalten. Das Rohpeptid wurde mittels C4 RP-HPLC (125 x 4 mm) mit einem Gradienten
von 5 % (v/v) Puffer F nach 65 % (v/v) Puffer F in Puffer E über 30 min bei einer Flussrate
von 1 ml/min analysiert und durch C4 RP-HPLC (250 x 22 mm) und einem Gradienten von
10 % (v/v) Puffer F nach 40 % (v/v) Puffer F in Puffer E über 60 min bei einer Flussrate von
10 ml/min aufgereinigt.
100
RT = 16,8 min
280 nm
214 nm
80
80
rel. Intensität [%]
rel. Absorption [%]
1392,5
100
60
40
20
60
40
20
696,8
0
0
0
5
10
15
20
25
Retentionszeit [min]
30
35
40
400
600
800
1000
1200
1400
1600
1800
Masse [m/z]
Abb. 24: HPLC-Chromatogramm des Testpeptids ( analytische C4-Säule mit einem Gradienten von 5 % Puffer F
nach 65 % Puffer F in Puffer E in 30 min bei 214 und 280 nm detektiert) (links). Das dazugehörige ESI-MS
Spektrum (rechts).
Seite
44
2000
Im analytischen Chromatogramm (Abb. 24 (links)) ist neben kleinen Verunreinigungen ein
Hauptpeak bei 16,8 min aufgetreten. Dieser Peak wurde massenspektrometrisch untersucht
und entspricht dem Produkt (Abb. 24 (rechts)). Im ESI-MS wurde die einfach (1392,5 g/mol)
und die zweifach geladene Masse (696,8 g/mol) des Peptids detektiert, welche sehr gut mit
der berechneten Masse von 1392 g/mol übereinstimmt.
3.3.2 Ligation von Ypt12C mit CGK(ivDde)GHHHHHH
Zum Test auf die Reaktivität des Ypt12C-Thioesters wurde es mit dem Testpeptid
CGK(ivDde)GHHHHHH ligiert. Dazu wurden 200 µg des Proteins (50 µl (25 mM NaPi,
0,5 M NaCl, 2 mM MgCl2, 2 µM GDP, pH 7,5), c = 4 mg/ml) mit 10 eq. (110 µg, 3,3 µl
einer 4,7 M Stammlösung (25 mM NaPi, 0,5 M NaCl, 2 mM MgCl2, 2 µM GDP, pH 7,5))
des Peptids umgesetzt. Die MESNA-Konzentration wurde auf 100 mM eingestellt und
die Reaktionslösung über Nacht bei 4C gerührt. Es wurde jeweils eine Probe bei t = 0
h und t = 14 h abgenommen und per C4 RP-HPLC (125 x 4 mm) mit einem Gradienten
von 5 % (v/v) Puffer F nach 80 % (v/v) Puffer F in Puffer E über 30 min bei einer Flussrate
von 1 ml/min analysiert. Da die Reaktionslösung trüb wurde, wurde sie vor dem HPLC-Lauf
mit 6 M Guanidiniumpuffer versetzt. Für die t = 0 Probe gibt es für das Peptid 2 Peaks im
Chromatogramm (10,6 min, 13,3 min), von denen der erste dem Peptid und der zweite einem
Disulfid des Peptids entspricht (Abb. 25). Der Peak bei 22,4 min entspricht dem Ypt12C.
Nach 14 h ist durch die reduzierenden Bedingungen aufgrund des MESNA der Peak für das
Disulfid des Peptids verschwunden. Anstelle des Ypt12C-Peaks bei 22,4 min sind zwei
Peaks zu sehen. Der Eine bei 21,4 min entspricht vermutlich dem Ligationsprodukt, der
Andere bei 23,6 min dem Ypt12C. Der Shift des Ypt12C-Peaks ist wahrscheinlich einer
Druckschwankung der HPLC-Pumpe B zuzuschreiben. Die Intensität der Peaks hat für eine
Charakterisierung mittels ESI-MS nicht ausgereicht.
Seite
45
100
214 nm
280 nm
60
RT = 10,6 min
RT = 13,3 min
RT = 22,4 min
80
214 nm
280 nm
50
rel. Absorption [%]
rel. Intensität [%]
RT = 10,7 min
60
40
20
40
30
RT = 21,4 min
20
RT = 23,6 min
10
0
0
0
5
10
15
20
25
30
35
40
Retentionszeit [min]
0
5
10
15
20
25
30
35
Retentionszeit [min]
Abb. 25: HPLC-Chromatogramm des Ligationsansatzes bei t = 0 h (links) und bei t = 14 h (rechts) über eine
analytische C4-Säule mit einem Gradienten von 5 % Puffer F nach 80 % Puffer F in Puffer E in 30 min bei 214
und 280 nm detektiert.
Ein SDS-PAGE-Gel der Ligationsreaktion im Vergleich mit dem Edukt Ypt12C (Abb. 26)
zeigt für Bahn 1, in der das Ypt12C aufgetragen ist, eine Bande bei ca. 25 kDa, in Bahn 2, in
der die Ligationslösung aufgetragen ist, drei Banden. Davon entspricht die Unterste dem
Peptid, die mittlere bei ca. 25 kDa dem Protein und die darüber liegende Bande dem
Ligationsprodukt. Aus der Intensität der Edukt- und Produktbande heraus lässt sich eine
relative Reaktionsausbeute von ca. 50 % abschätzen.
Abb. 26: SDS-Gel des Ligationsansatzes (links). In Bahn 1 ist das Edukt Ypt1 2C aufgetragen. In Bahn 2 ist der
Ligationsansatz aufgetragen. ESI-MS des Ligationsansatzes nach TCA-Fällung (rechts).
Seite
46
40
Da die Intensität der Peaks im HPLC-Chromatogramm nach 14 h zu gering für eine ESI-MSCharakterisierung war wurde nach 36 h eine TCA-Fällung der Ligationsmischung
vorgenommen. Das entsprechende ESI-MS ist in Abbildung 26 gezeigt. Es sind die
Ladungszustände von 13 bis 22 positiven Ladungen pro Molekül von 1876,3 g/mol bis 1109,1
g/mol zu sehen. Nach der Dekonvolution ergibt sich eine relative Masse von 24379 g/mol,
welche sehr gut mit der berechneten Masse für das Produkt von 24378 g/mol übereinstimmt.
3.3.3 Ligation von Sec42 mit CGK(ivDde)GHHHHHH
Zum Test auf die Reaktivität des Sec42-Thioesters wurde es mit dem Testpeptid
CGK(ivDde)GHHHHHH ligiert. Dazu wurden 3 Versuche angesetzt: Ein Ansatz bei RT, einer
bei 4C und ein Ansatz unter denaturierenden Bedingungen bei RT.
Für die Ansätze bei RT und bei 4C wurden 4,8 µl (25 mM NaPi, 0,5 M NaCl, 2 mM MgCl2,
2 µM GDP, pH 7,5; c = 8,9 mg/ml) der Proteinlösung, 33 µmol (20 eq.) des Peptids), 1,5 µl
einer 1 M MESNA Stammlösung und 0,2 µl (92 mM Stammlösung) der GDP-Lösung
zusammengegeben. Der Ligationspuffer bestand aus 10 mM NaPi, 100 µM MgCl2, pH 7,5.
Für den denaturierenden Ansatz wurden anstelle des MESNA 0,5 µl Thiophenol und als
Ligationspuffer 6 M Gdn·HCl, 300 mM NaPi, pH 7,6 verwendet. Die drei Ansätze wurden
über Nacht geschüttelt. Zu dem unter denaturierenden Bedingungen geführten Ligationsansatz
wurden anschließend 3 Volumenäquivalente H2O und 20 % (v/v) -Mercaptoethanol
hinzugefügt und diese Lösung 30 min bei RT gerührt. Für die ESI-MS Analysen wurden alle
drei Ansätze einer TCA-Fällung unterzogen.
In Abbildung 27 sind die ESI-MS Spektren und die dekonvolutierten Spektren der zwei
Ansätze unter nativen Bedingungen abgebildet. Im Falle des Ansatzes bei Raumtemperatur
treten die Ladungszustände von 12 bis 23 positiven Ladungen pro Molekül von 1938,4 g/mol
bis 1012,7 g/mol auf. Nach Dekonvolution wird eine Masse von 23275 g/mol erhalten,
welche dem Edukt entspricht. Außerdem werden die Massen 23181 g/mol, 25092 g/mol und
18514 g/mol, welche nicht zuzuordnen sind, erhalten. Die Produktmasse von 24523 g/mol
wird nicht gefunden.
Im Falle des Ansatzes bei 4C treten die Ladungszustände von 12 bis 25 positiven Ladungen
pro Molekül von 1940,93 g/mol bis 933,7 g/mol auf. Nach Dekonvolution wird eine Masse
von 23272 g/mol gefunden, welche gut mit der Eduktmasse von 23273 g/mol übereinstimmt.
Seite
47
Die Masse 23139 g/mol entspricht dem Edukt mit hydrolysiertem Thioester. Die
Produktmasse ist nicht zu detektieren.
Abb. 27: ESI-MS des Ligationsansatzes bei RT (links). ESI-MS des Ligationsansatzes bei 4C (rechts).
Der Ansatz unter denaturierenden Bedingungen zeigt die Ladungszustände von 12 bis 23
positiven Ladungen pro Molekül von 1947,3 g/mol bis 1007,1 g/mol (Abb. 28). Nach
Dekonvolution werden die Massen 23275 g/mol und 23137 g/mol gefunden, welche dem
Edukt und dem Edukt mit hydrolysiertem Thioester entsprechen. Die Produktmasse wird
nicht gefunden.
In Abbildung 28 ist ein SDS-PAGE-Gel der Ligationsansätze gezeigt. In den Bahnen 1 und 2
für die Ansätze bei Raumtemperatur und 4C ist jeweils eine Bande bei ca. 25 kDa, welche
dem Sec42 entspricht und eine Bande bei ca. 4 kDa, welche dem Peptid entspricht, zu sehen.
Eine neue Bande bei höheren Massen, welche einem Ligationsprodukt entspräche, ist nicht zu
sehen. In der Bahn 3, wo der Ligationsansatz unter denaturierenden Bedingungen aufgetragen
ist, ist ebenfalls eine Bande bei ca. 25 kDa zu sehen. Das Peptid ging während der TCAFällung, welche zur Probenvorbereitung durchgeführt wurde, verloren. In der Bahn 4 ist zur
Kontrollle ein Ligationsansatz ohne Peptid aufgetragen. Die Bande, welche zu sehen ist, liegt
auf gleicher Höhe mit den Sec42-Banden der Bahnen 1 bis 3. Die Banden für das Sec42
sind in allen Bahnen verschmiert.
Seite
48
Abb 28: ESI-MS des Ligationsansatzes bei RT unter denaturierenden Bedingungen (links). SDS-Gel der
Ligationsansätze (rechts). In Bahn 1 ist der Ansatz bei RT, in Bahn 2 der Ansatz bei 4C aufgetragen. In Bahn 3
ist der Ligationsansatz bei RT unter denaturierenden Bedingungen und in Bahn 4 zur Kontrolle ein
Ligationsansatz ohne Peptid aufgetragen.
Keiner der drei Ansätze ergab Produkt. Darum wurden ca. 800 µg des Proteins über eine C4
RP-HPLC (250 x 10 mm) mit einem Gradienten von 5 % (v/v) Puffer B nach 80 % (v/v)
Puffer B in Puffer A über 60 min bei einer Flussrate von 2 ml/min aufgereinigt. Die
lyophillisierten Fraktionen wurden erneut unter denaturierenden Bedingungen in einer
Konzentration von 170 µM mit 20 eq. des Peptids bei 4C umgesetzt.
Abb. 29: Durch Silberfärbung angefärbtes SDS-Gel des Ligationsansatzes In Bahn 1 ist das Edukt zum
Vergleich aufgetragen. In Bahn 2 der Ligationsansatz.
Seite
49
Dann wurde der Ligationsansatz mit 3 Volumenäquivalenten Puffer verdünnt und 30 min bei
RT mit 20 % (v/v) -Mercaptoethanol gerührt. Nach einer TCA-Fällung folgte eine SDSGelelektrophorese, welche durch Silberfärbung angefärbt wurde (Abb. 29).
In der Bahn 1 ist das Sec4Δ2 als Vergleich aufgetragen. Die Bande liegt bei ca. 25 kDa. In der
zweiten Bahn ist der Ligationsansatz aufgetragen. Es zeigt sich eine zweite Bande zu höheren
Massen hin, welche dem Ligationsprodukt entspricht. Es scheint, als wäre das exprimierte
Sec4Δ2 nur zu ligieren, wenn es zuvor einer HPLC-Aufreinigung unterzogen wird, um
möglicherweise die Ligation inhibierende Substanzen zu entfernen. Dann beträgt die relative
Ligationsausbeute 20-30 %.
3.4 Ligation von RBD mit Cys-Oligonukleotid A
Zur Ermittlung geeigneter Ligationsbedingungen für die Oligonukleotide wurde das CysOligonukleotid A unter verschiedenen Reaktionsbedingungen mit dem RBD-Thioester
umgesetzt. Es wurden jeweils 50 µg der RBD in einem Puffer bestehend aus 50 mM Tris, 150
mM NaCl mit 1 oder 2 eq. des Oligonukleotids in Gegenwart von 0,5 M MESNA oder 0,5 M
Thiophenol umgesetzt. Die pH-Werte wurden zwischen 7,0, 7,5 und 8,5 variiert.
In Abbildung 30 ist das SDS-Gel der 7 Ligationsansätze nach 2 d abgebildet. Bei allen
Ligationsansätzen tritt lediglich die RBD-Bande bei ca. 11 kDa und die Bande für das MxeIntein bei ca. 30 kDa auf. Nur der Ligationsansatz bei pH 8,5 zeigt eine schwache neue Bande
bei ca. 21 kDa.
1)
pH 7,0; 1 eq. DNA; MESNA
2)
pH 7,0; 3 eq. DNA; MESNA
3)
pH 7,5; 1 eq. DNA; MESNA
4)
pH 7,5; 3 eq. DNA; MESNA
5)
pH 8,5; 1 eq. DNA; MESNA
6)
pH 7,0; 3 eq. DNA; Thiophenol
7)
pH 7,5; 3 eq. DNA; Thiophenol
8)
RBD-Vergleichsprobe
Abb. 30: SDS-Gel der Ligationsansätze der RBD mit dem Cys-Oligonukleotid A
Seite
50
In der folgenden Testreihe wurde der pH-Wert konstant bei pH 8,5 belassen. Die Äquivalente
an DNA wurden zwischen 1, 2 und 3 variiert und die MESNA-Konzentration wurde auf 0,5
M eingestellt. Um mögliche Disulfide des Cys-Oligonukleotids zu vermeiden wurden 5 mM
TCEP eingestellt. Außerdem wurde in dieser Testreihe die Temperatur zwischen 4ºC, RT und
33ºC variiert.
In der Abbildung 31 ist das SDS-Gel der 6 verschiedenen Reaktionsansätze gezeigt. Für alle
Ansätze außer dem in Bahn 5 aufgetragenen mit 3 eq. DNA und bei RT zeigt sich eine neue
Bande, welche dem Ligationsprodukt entspricht. Beim Ansatz 2 mit 2 eq. DNA bei 4ºC ist die
Ligationsbande nur sehr schwach ausgeprägt. Die schwache Bande des zweiten und die
fehlende Bande des fünften Ansatzes sind vermutlich auf fehlerhafte Einstellung des pHWertes zurückzuführen. Beim Ansatz 6, bei 33ºC, sind die Banden, vermutlich auf Grund
einer Wärmedenaturierung, leicht verschmiert. Am besten hat der Ansatz 3 bei 3 eq. DNA
und 4ºC ligiert. Die Ausbeute bezogen auf die eingesetzte Menge an RBD-Thioester lässt sich
aufgrund der Intensitäten der Banden auf ca. 15-20 % schätzen.
1)
1 eq. DNA; 4ºC
2)
2 eq. DNA; 4ºC
3)
3 eq. DNA; 4ºC
4)
2 eq. DNA; RT
5)
3 eq. DNA; RT
6)
1 eq. DNA; 33ºC
Abb. 31: SDS-Gel der 6 Ligationsansätze der RBD mit dem Cys-Oligonukleotid A bei konstantem pH-Wert von
8,5.
3.5 Ligation von Ypt1Δ2C mit Cys-Oligonukleotiden A und B
Zur Ligation des Ypt1Δ2C mit dem Cys-Oligonukleotid B wurden 50 µg des Oligonukleotids
lyophillisiert und in 20 µl Ligationspuffer (25 mM NaPi, 0,5 M NaCl, 2 mM MgCl 2, 2 µM
GDP, pH 8,3) aufgenommen. Dann wurden 300 µg Ypt1Δ2C (2 eq.; 77 µl; c = 3,9 mg/ml) in
Ligationspuffer dazugegeben. Es wurde eine MESNA Konzentration von 0,5 M eingestellt.
Um mögliche Disulfide des Cys-Oligonukleotids zu vermeiden wurden 2 % (v/v) Ethanthiol
Seite
51
hinzugefügt. Außerdem vermittelt Ethanthiol ebenso Ligationen wie MESNA und bildet
einen aktiveren Thioester. Die Ligationsmischung wurde bei 4ºC über Nacht langsam gerührt.
In Abbildung 31 ist ein SDS-Gel des Ligationsansatzes gezeigt. In Bahn 1 und 2 ist zum
Vergleich Ypt1Δ2C im ersten Fall verdünnt, im zweiten Fall stärker konzentriert,
aufgetragen. In Bahn 3 und 4 ist die Ligationsmischung verdünnt und stärker konzentriert
aufgetragen. Für das Ypt1Δ2C sieht man eine Bande bei ca. 25 kDa, welche dem Protein
entspricht und eine schwache Bande bei ca. 30 kDa, die dem Mxe-Intein entspricht.
Außerdem ist eine schwache Bande bei ca. 50 kDa zu sehen, welche dem nicht abreagiertem
Fusionsprotein aus Ypt1 Δ2C dem Mxe-Intein und der CBD entspricht. Im Falle der
Ligationsmischung ist zusätzlich bei ca. 33 kDa eine neue Bande zu detektieren, welche
vermutlich dem Ligationsprodukt entspricht. Allerdings ist diese Bande nur sehr schwach
ausgeprägt. Es lässt sich aus der Intensität der Banden eine Reaktionsausbeute von weniger
als 5 % abschätzen.
1) Ypt1Δ2C Vergleich verd.
2) Ypt1Δ2C Vergleich konz.
3) Ligationsmischung verd.
4) Ligationsmischung konz.
Abb. 31: SDS-Gel des Ligationsansatzes von Ypt1Δ2C mit dem Cys-Oligonukleotid B. In Bahn 1 und 2 ist das
Ypt1Δ2C, in Bahn 3 und 4 der Ligationsansatz, jeweils verdünnt und stärker konzentriert aufgetragen.
Es wurde vermutet, dass die Reaktionsausbeute der Ligation des Ypt1Δ2C mit dem CysOligonukleotid B sehr gering war, weil das Cystein mit ungeschützter Seitenkette eingesetzt
worden ist. Diese war ungeschützt, da die MMT-Schutzgruppe zur photometrischen
Ausbeutenbestimmung auf den Glasbeads abgespalten worden war. Vermutlich ist das
Cystein reaktiver, wenn es in situ unmittelbar vor der Ligationsreaktion entschützt wird. Um
zu testen, ob die Reaktionsausbeuten dadurch erhöht werden können, wurde ein
Ligationsansatz des Ypt1Δ2C mit dem Cys(t-Butylthio)-Oligonukleotid A angesetzt.
Außerdem wurde, um zu prüfen, ob das Ypt1Δ2C eine für diese Reaktion ungünstige
Konformation besitzt, ein Ansatz unter denaturierenden Bedingungen gestestet.
Seite
52
Dazu wurden je 100 µg des Proteins verwendet. Für die Reaktion unter nativen Bedingungen
wurden 33 µg des Oligonukleotids lyophilisiert und in 30 µl des Ligationspuffers (25 mM
NaPi, 0,5 M NaCl, 2 mM MgCl2, 2 µM GDP, pH 8,3) aufgenommen. Es wurde eine MESNA
Konzentration von 0,5 M und eine TCEP Konzentration von 5 mM eingestellt.
Im Fall der Ligation unter denaturierenden Bedingungen wurden 33 µg des Oligonukleotids
lyophilisiert und in 50 µl 6 M Gdn·HCl, 300 mM NaPi, pH 7,6 aufgenommen. Es wurden 2 %
(v/v) Thiophenol eingestellt. Thiophenol bildet reaktive Thioester und liefert bei der
chemischen nativen Ligation von Peptiden in Guanidinium-Puffer unter denaturierenden
Bedingungen häufig gute Ausbeuten. Beide Ligationsansätze wurden über Nacht bei 4ºC
gerührt.
In Abbildung 32 ist das SDS-Gel der beiden Ligationsansätze gezeigt. Dabei ist in der ersten
Bahn das Ypt1Δ2C als Vergleich aufgetragen. In Bahn 2 ist der Ligationsansatz unter nativen
Bedingungen in Bahn 3 der Ligationsansatz unter denaturierenden Bedingungen aufgetragen.
Für das Ypt1Δ2C ist eine Bande bei ca. 25 kDa zu sehen. Außerdem eine Bande bei 30 kDa,
welche dem Mxe-Intein entspricht. Für den Ligationsansatz unter nativen Bedingungen findet
sich zusätzlich eine neue Bande bei ca. 33 kDa, welche vermutlich dem Ligationsprodukt
entspricht. Für den Ligationsansatz unter denaturierenden Bedingungen findet sich ebenso die
vermutete Bande für das Ligationsprodukt bei ca. 33 kDa. Bei ca. 45 kDa findet sich eine
zusätzliche Bande, welche nicht zugeordnet werden kann. Eine Kontamination des
Ligationspuffers, oder des eingesetzten Thiophenols konnte nach einer Überprüfung durch ein
SDS-Gel ausgeschlossen werden. Die aus den Intensitäten der Banden geschätzte
Reaktionsausbeute beträgt für den Ansatz unter nativen Bedingungen 10-15 %. Der Ansatz
unter denaturierenden Bedingungen zeigt ein ähnliches Ergebnis.
1) Ypt1Δ2C
2) Ligationsansatz nativ
3) Ligationsansatz denaturiert
Abb. 32: SDS-Gel der Ligationsansätze unter nativen und unter denaturierenden Bedingungen. In Bahn 1 ist das
Ypt1Δ2C als Vergleich aufgetragen. In Bahn 2 und 3 sind die Ligationsansätze unter nativen und unter
denaturierenden Bedingungen aufgetragen.
Seite
53
Anschließend wurde versucht das Ligationsprodukt mittels Ionenaustauschchromatographie
aufzureinigen. Das Ypt1Δ2C hat einen isoelektrischen Punkt von 5,17. Darum wurde zur
Trennung ein HiTrap Q FF Anionenaustauscher mit einem Volumen von 1 ml gewählt. In den
Testläufen wurde ein Gradient gewählt, der für 10 min bei 0 % Puffer H (20 mM Tris, 1 M
NaCl pH 8,3) in Puffer G (20 mM Tris pH 8,3) verblieb und dann von 0 % Puffer H nach
100 % Puffer H in Puffer G in 20 min verlief. Im Chromatogramm für das CysOligonukleotid A (Abb. 33) entspricht der erste Peak dem Injektionspeak. Der Peak mit einer
Retentionszeit von 26,3 min entspricht dem Cys-Oligonukleotid A. Es eluiert bei 815 mM
NaCl. Im Chromatogramm für das Ypt1Δ2C (Abb. 33) entspricht der erste Peak dem
Injektionspeak. Der Peak mit einer Retentionszeit von 18,5 min entspricht dem Protein. Das
Ypt1Δ2C eluiert bei 425 mM NaCl. Der Peak bei 27,4 min ist nicht zuzuordnen. Auch ein
SDS-Gel des gesammelten Peaks bei 27,4 min zeigt keine Bande, welche zur
Charakterisierung helfen könnte.
40
254 nm
500
280 nm
RT = 18,5 min
35
300
200
RT = 26,3 min
100
Absorption [mAu]
400
Absorption [mAu]
RT = 27,4 min
30
25
20
15
10
5
0
0
-5
0
10
20
Retentionszeit [min]
30
0
10
20
30
Retentionszeit [min]
Abb.33: Ionenaustauschchromatographie des Oligonukleotids A (links) und des Ypt1Δ2C (rechts) mit einem
Gradienten von 10 min 0 % Puffer H in Puffer G, dann von 0 % Puffer H nach 100 % Puffer H in Puffer G in 20
min.
Für die Aufreinigung des Ligationsprodukts wurde ein flacherer Gradient gewählt. Dieser
hatte einem 10 min Vorlauf von 0 % Puffer H in Puffer G, dann verlief er von 0 % Puffer H
nach 100 % Puffer H in Puffer G über 60 min. Das entsprechende Chromatogramm ist in
Abbildung 34 gezeigt. Es sind drei Peaks zu sehen, von denen der Erste eine Retentionszeit
von 21,4 min (190 mM NaCl), der Zweite eine Retentionszeit von 29,4 min (323 mM NaCl)
und der dritte, der Hauptpeak, eine Retentionszeit von 45,5 min (591 mM NaCl) aufweist. Die
Seite
54
Peaks mit den Retentionszeiten von 29,4 min und 45,5 min wurden fraktioniert gesammelt
und um sie charakterisieren zu können die Fraktionen auf ein SDS-Gel aufgetragen. Für den
Peak bei 29,4 min ist keine Bande in der Silberfärbung des Gels zu detektieren. Aber in jeder
Fraktion des Peaks bei 45,5 min wurde das Ypt1Δ2C als schwache Bande in der
Silberfärbung des Gels detektiert. Das Ligationsprodukt wurde in keiner der Fraktionen
detektiert. Es wird vermutet, dass das Ligationsprodukt ebenso wie das Ypt1Δ2C über alle
Fraktionen des Peaks bei 45,5 min verteilt ist und deshalb die Sensitivität der Silberfärbung
zur Detektion nicht mehr ausreicht.
250
254 nm
RT = 45,5 min
Absorption [mAu]
200
150
100
RT = 29,4 min
50
RT = 21,4 min
0
0
20
40
60
Retentionszeit [min]
Abb. 34: Ionenaustausch-Chromatogramm der Ligationsmischung des Ypt1Δ2C mit dem Cys-Oligonukleotid A
mit Hilfe eines HiTrap Q FF Anionenaustauschers mit einem Volumen von 1 ml. Der gewählte Gradient verblieb
10 min bei 0 % Puffer H in Puffer G, verlief dann von 0 % Puffer H nach 100 % Puffer H in Puffer G über 60
min.
3.6 Ligation von Cherry-Ypt7Δ3 mit Cys-Oligonukleotid C
Zur Ligation des CherryYpt7Δ3 mit dem Cys-Oligonukleotid C wurden 46 µg des
Oligonukleotids lyophilisiert und in 20 µl Ligationspuffer (25 mM NaPi, 0,5 M NaCl, 2 mM
MgCl2, 2 µM GDP, pH 8,3) aufgenommen. Dann wurden 300 µg Cherry-Ypt7Δ3 (103 µl;
c = 2,9 mg/ml) in Ligationspuffer dazugegeben. Es wurde eine MESNA Konzentration von
0,5 M und um mögliche Disulfide des Cys-Oligonukleotids zu vermeiden 2 % (v/v)
Ethanthiol hinzugefügt. Außerdem vermittelt Ethanthiol ebenso Ligationen wie MESNA und
Seite
55
bildet einen aktiveren Thioester. Die Ligationsmischung wurde bei 4ºC über Nacht langsam
gerührt.
Es wurde eine SDS-PAGE durchgeführt und von ihr ein Fluoreszenzscan bei einer
Anregungswellenlänge von 532 nm vorgenommen. Der Scan ist in Abbildung 35 gezeigt. In
Bahn 1, wo Cherry-Ypt7Δ3 als Vergleich aufgetragen ist, entspricht die untere Bande bei ca.
45 kDa dem Protein und die Bande bei ca. 80 kDa dem beim Splicen nicht abreagiertem
Fusionsprotein von dem Cherry-Ypt7Δ3, dem Mxe-Intein und der CBD. In Bahn 2, wo die
Ligationsmischung aufgetragen ist, ist zusätzlich eine neue Bande bei etwa 60 kDa zu
detektieren, welche vermutlich einem Ligationsprodukt entspricht. Allerdings ist die Intensität
der Bande sehr schwach gegenüber dem nicht umgesetzten Edukt und es lässt sich eine
Reaktionsausbeute von höchstens 1 % abschätzen.
Abb. 35: Fluoreszenzscan des SDS-Gels der Ligationsmischung des Cherry-Ypt7Δ3 und dem CysOligonukleotid C. In Bahn 1 ist das Edukt Cherry-Ypt7Δ3 als Vergleich, in Bahn 2 die Ligationsmischung
aufgetragen.
Trotz der geringen Ausbeute wurde der Versuch einer Aufreinigung über eine analytische
S2000 Größenausschluss-Chromatographie-Säule von Phenomenex unternommen. Als Puffer
diente der YPT-Wasch- und Lagerpuffer (25 mM NaPi, 0,5 M NaCl, 2 mM MgCl2, 2 µM
GDP, pH 7,5) und die Flussrate betrug 0,5 ml/min.
Das Chromatogramm ist in Abbildung 36 abgebildet. Es sind vier Peaks zu sehen, die stark
bei 254 nm absorbieren. Ihre Retentionszeiten sind 27,8 min, 30,7 min, 40,0 min und 41,8
min. Der erste Peak bei 27,8 min entspricht dem Cherry-Ypt7Δ3, der Peak bei 30,7 min
entspricht dem Cys-Oligonukleotid C. Der Peak bei 40,0 min ist nicht zuzuordnen. Der Peak
bei der Retentionszeit von 41,8 min entspricht dem MESNA aus der Reaktionslösung, oder
einer Verunreinigung des verwendeten MESNA. Ein Peak mit einer 254 nm Absorption für
ein Ligationsprodukt ist nicht zu detektieren.
Seite
56
1.6
254 nm
280 nm
1.4
RT = 41.8 min
RT = 30.7 min
1.2
RT = 40.0 min
Absorption [Au]
1.0
0.8
0.6
0.4
RT = 27.8 min
0.2
0.0
-0.2
0
10
20
30
40
50
60
Retentionszeit [min]
Abb. 36: Chromatogramm der Größenausschluss-Chromatographie der Ligationsmischung des Cherry-Ypt7Δ3
mit dem Cys-Oligonukleotid C über eine analytische S2000-Säule von Phenomenex.
Seite
57
4. Diskussion
4.1 Cysteinmodifizierung der Oligonukleotide
Zur Modifizierung der Oligonukleotide mit einem Cystein wurde die Strategie gewählt
Fmoc-geschütztes Cystein mit t-Butylthio-geschützter Seitenkette, über die Aktivierung der
Carboxyfunktion,
direkt
an
ein
Festphasen-gebundenes,
5’-Amino-funktionalisiertes
Oligonukleotid zu koppeln. Aus der Literatur sind auch andere Cystein-enthaltenden
Bausteine zur Modifizierung bekannt. In einem ersten Ansatz von Becker et al. (2005) wird
ein Cystein-modifiziertes Thymidin-3’-O-phosphoramidit verwendet, welches über die
Phosphoramiditsynthese in das Oligonukleotid eingebaut wird. In einem Ansatz von Takeda
et al. (2004) wurde eine Cystein-modifizierte Piperidin-4-Carbonsäure als Baustein verwendet
und durch die Aktivierung mittels NHS (N-Hydroxysuccinimid) und HOBt an ein Aminofunktionalisiertes Oligonukleotid gekoppelt. Der Vorteil der in dieser Arbeit gewählten
Strategie ist, dass ein kommerziell erhältliches geschütztes Cystein direkt verwendet werden
kann, ohne dass vorher noch Reaktionen zur Darstellung des Kopplungsbausteines notwendig
sind. Zur Kopplung des Cysteins wurden Aktivierungsstrategien unter Einsatz von
HOBt/DCC, HBTU/DIPEA und die Kopplung über den Pentafluorophenylester des Cysteins
getestet. Da die Trennung von Edukt und Produkt über die HPLC unter den gewählten
Bedingungen nicht möglich war, konnte die Ausbeute nicht durch den Vergleich von
Peakflächen aus der HPLC heraus bestimmt werden. So konnte lediglich anhand der MALDISpektren geschätzt werden, welche Aktivierungsstrategie zu den höchsten Ausbeuten führt.
Alle drei Systeme lieferten ähnliche Ergebnisse. Die Kopplung wurde im folgendem mittels
HOBt/ DCC in DCM durchgeführt, da die Kosten dieser Kopplungsmethode am geringsten
waren. Als eine Möglichkeit zur Quantifizierung über photometrische Bestimmung der
MMT-Konzentration und durch Vergleich der Peakflächen aus der HPLC-Trennung
entwickelt war, stellte sich heraus, dass die Ausbeute der mittels HOBt/DCC durchgeführten
Kopplung durchschnittlich 32,3 % beträgt. Diese Modifizierungsreaktion muss noch optimiert
werden. So ist zu prüfen, wie die Wahl des Lösungsmittels die Ausbeute der Reaktion an der
festen Phase beeinflusst. Die Reaktion an der festen Phase bietet die bekannten Vorteile, wie
die leichte Entfernung von Reagenzien, und die Möglichkeit die Modifizierungsreaktion zu
Seite
58
automatisieren und direkt an die Oligonukleotidsynthese anzuschließen. Bei einer Reaktion an
der festen Phase wird das Oligonukleotid nicht HPLC-gereinigt eingesetzt. So befinden sich
noch sämtliche Abbruchsequenzen, die während der Synthese des Oligonukleotids entstehen,
in der Reaktionslösung der Cystein-Kopplung und müssen anschließend über die HPLC
abgetrennt werden.
Ebenso muss getestet werden, ob eine Modifizierungsreaktion in Lösung mit HPLCvorgereinigten Oligonukleotiden bessere Ergebnisse bietet. Erste Versuche der CysteinModifizierung in Lösung zeigten jedoch keine Verbesserung des Reaktionsumsatzes im
Vergleich zur Festphasensynthese.
Das Cystein-modifizierte Oligonukleotid kann in den folgenden Ligationsreaktionen mit den
Proteinthioestern als Gemisch eingesetzt werden, da das nicht-modifizierte Oligonukleotid
mit dem Thioester nicht reagieren kann und somit die Reaktion nicht stört. Es ist jedoch
trotzdem sinnvoll eine Möglichkeit zu finden das Produkt aufzureinigen. Einerseits kann
dadurch die Ausbeute der Reaktion durch den Vergleich der Peakflächen bei einer Absorption
von 254 nm bestimmt werden. Andererseits werden durch eine HPLC-Aufreinigung eventuell
störende Substanzen aus der Kopplungreaktion entfernt.
Die Abtrennung der eingesetzten Kopplungsreagenzien durch die RP-HPLC gelang zwar,
aber das Cys-Oligonukleotid
konnte vom Oligonukleotid weder durch verschiedene
Gradienten im TEAAc-Puffersystem, noch im TEA-HFIP-System getrennt werden (Gilar et
al. 2002). Scheinbar wird das Elutionsverhalten des Moleküls durch die Kopplung des
Cysteins nur unwesentlich verändert.
Da eine Trennung über RP-HPLC unter den gewählten Bedingungen nicht möglich war
wurde der Versuch unternommen eine Trennung mittels Aldehyd-funktionalisierten PEGABeads zu erreichen (Villain et al. 2001). Dabei bindet das Cystein spezifisch durch die
Bildung eines Thioazolidinringes mit den Aldehydgruppen der Beads an die feste Phase. Die
PEGA-Beads können dann gewaschen und somit alle Verunreinigungen entfernt werden. Das
Produkt band schon nach 1-2 h nahezu vollständig an die Beads. Über die Abnahme der
Peakflächen des Oligonukleotid-Gemisches bei einer Absorption von 254 nm aus HPLCLäufen von Proben zu Beginn und nach Abschluss der Beladung der Beads, kann eine
Aussage über die Ausbeute der Modifizierungsreaktion getroffen werden. Ungefähr 80-90 %
des Oligonukleotids binden nach diesem Vergleich an die Beads, aber durch UVAbsorptionsmessung bei 260 nm, je einer Probe des Überstands vor und nach der Beladung
der Beads, wurde die Ausbeute der Modifizierungsreaktion auf ca. 30 % geschätzt. Eine
unspezifische Bindung von nicht modifiziertem Oligonukleotid an die PEGA-Beads etwa
Seite
59
über die ungeschützten Aminogruppen der Nukleobasen sollte jedoch gleichermaßen in der
UV-Absoptionsmessung zu detektieren sein. Durch spätere Messungen wurde der Wert der
UV-Messung von ca. 30 % bestätigt. Deshalb muss davon ausgegangen werden, dass bei der
Probe für die HPLC vor Start der Beladung der Beads ein Pipettierfehler vorlag.
Nach dem Waschen der Beads und der Entfernung aller Verunreinigungen wird das CysOligonukleotid von den Beads abgespalten, indem diese mit O-Methylhydroxylamin im
sauren Puffer inkubiert werden (Villain et al. 2001). In der Literatur wird dafür ein pH-Wert
von 2,9 eingestellt, aber zur Vermeidung von Depurinierung der Nukleobasen wurde eine
Pufferlösung mit einem pH-Wert von 5,5 verwendet. Laut RP-HPLC-Kontrolle konnte das
Cys-Oligonukleotid nicht wieder abgespalten werden. Auch die Herabsenkung des pH-Wertes
bis 4,0 zeigte keinen Erfolg.
Die Ansätze zur Trennung von Edukt und Produkt über die Aldehyd-funktionalisierten
PEGA-Beads und über RP-HPLC führten nicht zum Erfolg und eine eindeutige
Quantifizierung durch die HPLC-Ergebnisse war auch nicht möglich. Als Alternative wurde
die Seitenkettenschutzgruppe des Cysteins von der t-Butylthio-Schutzgruppe hin zur MMTSchutzgruppe gewechselt. Durch die MMT-Schutzgruppe erhöht sich die Hydrophobizität des
Produkts und dieses kann mittels RP-HPLC auf einer C18 Säule durch eine Verschiebung in
der Retentionszeit von ca. 7-8 min vom Edukt abgetrennt werden. Dies wird in der
Festphasen-Oligonukleotidsynthese
mit
der
Trityl-Schutzgruppe
der
5’-OH-Gruppe
standardmäßig angewendet (Will et al. 1995). Da nun das Produkt vom Edukt erfolgreich
getrennt wurde, kann durch einen Vergleich der Peakflächen auf die Ausbeute der Reaktion
geschlossen werden. Dieser Vergleich ergab einen Reaktionsumsatz von 25 %. Dieses
Ergebnis passt zu den UV-Absorptionsmessungen vor und nach Beladung der CysteinCapture-Beads von ca. 30 %. Wird die Schutzgruppe dann nach erfolgter Trennung
abgespalten, eluiert das Cys-Oligonukleotid wieder bei dem für das nicht modifizierte
Oligonukleotid bestimmten Anteil an Puffer B.
Wenn man die MMT-Schutzgruppe noch an der festen Phase abspaltet und den Überstand
sammelt, kann anhand der Absorption des MMT-Kations bei 460 nm seine Konzentration und
damit die Ausbeute der Reaktion berechnet werden. Sie betrug durchschnittlich 32,3 %.
Dieser Wert stimmt gut mit dem aus dem Vergleich der Peakflächen während der HPLCTrennung und mit dem aus der UV-Absorptionsmessung während der Beladung der Cysteincapture-Beads überein. Für diese UV-Messung wurde der molare Extinktionskoeffizient des
MMT-Kations bei 460 nm in 3 % TCA in DCM durch eine Messreihe bestimmt. Der
Seite
60
gefundene Wert von 460 = 29259 M-1cm-1 sollte jedoch noch durch weitere Messreihen
bestätigt werden, um einen möglichen Fehler in der Ausbeutenbestimmung zu minimieren.
Um das Produkt nach erfolgter Trennung mittels MALDI-TOF charakterisieren zu können
muss dieses entsalzt werden. Ansonsten weisen die entsprechenden Peaks im MALDISpektrum durch zahlreiche Salzadukte eine sehr große Halbwertsbreite auf. Dadurch wird
eine genaue Zuordnung der Peaks unmöglich. Außerdem führt durch die große
Halbwertsbreite der Peaks eine Kalibrierung des MALDI-MS zu keinen genaueren Aussagen
über die Masse.
Die Qualität der Spektren konnte durch zweimaliges Entsalzen über NAP5 Säulen erheblich
verbessert werden. Auch der Einsatz von C18 ZIPTIPs zur Probenvorbereitung führt zu guten
MALDI-Spektren. Außerdem ist mit den C18 ZIPTIPs die Probenvorbereitung kürzer als bei
der Entsalzung über die NAP5 Säulen und es wird erheblich weniger Material benötigt, um
die MALDI-Messung durchzuführen.
Für die Oligonukleotide A und B zeigten die MALDI-Spektren jeweils zwei Peaks, welche
vermutlich der einfach geladenen Masse des
Edukts und des Produkts der
Modifizierungsreaktion entsprechen. Die Massenabweichungen von den berechneten Massen
betrugen ca. 50 Da, was einem Fehler von 0,7 % entspricht. Aus der Literatur sind MALDIMessungen von Oligonukleotiden mit Massen bis zu 15 kDa bekannt, in denen die
Massenabweichungen nach externer Kalibrierung lediglich  10 Da betragen (Jurinke et al.
1996). Der Massenunterschied zwischen den beiden gefundenen Peaks beträgt ca. 100 - 110
Da, was gut mit dem Massenzuwachs, durch die Kopplung eines Cysteins, mit 103 Da
übereinstimmt.
Für das Oligonukleotid C konnte nur eine Masse gefunden werden. Diese liegt genau
zwischen den berechneten Massen für das Produkt und das Edukt. So ist aus den MALDIMessungen heraus keine Aussage über den Reaktionsumsatz der Modifizierung zu treffen.
Das Cys-Oligonukleotid C wurde trotzdem in anschließenden Ligationsreaktionen verwendet,
da durch die photometrische Ausbeutenbestimmung über das MMT-Kation eine Ausbeute
von 33 % gefunden wurde.
Seite
61
4.2 Expression und Aufreinigung von Ypt12C, Sec42 und Cherry-Ypt73
Nach der Expression des Fusionsproteins des Ypt12C mit dem Mxe-Intein und der CBD und
seiner Bindung an die Chitinbeads wurden alle anderen löslichen Proteine, die sich im
Überstand nach der Abtrennung der Zelltrümmer befanden, entfernt. Die Splicing-Effiziens
des Ypt12C-Fusionsproteins wird durch Vergleich der Intensitäten der Banden des SDSGels auf 80-90 % geschätzt. Nicht abreagiertes Fusionsprotein wurde während der
Größenausschluss-Chromatographie abgetrennt. Dies führte aus einer Expressionskultur von
5 l zu ca. 9 mg reinem Protein, das lediglich durch ein proteolytisches Degradationsprodukt,
das während der Expression entstanden ist, verunreinigt war. Da das ungesplicete
Fusionsprotein und das Mxe-Intein in der nachfolgenden Ligationsreaktion nicht stören,
wurde aber auf eine hohe Reinheit zu Gunsten der Ausbeute an Protein verzichtet. Dadurch
konnte die Ausbeute an Protein einer Reinheit von ca. 85-90 % auf ca. 18 mg erhöht werden.
Im folgenden muss getestet werden, ob durch eine kontrollierte Expression bei 37ºC, das
während der Expression entstehende Degradationsprodukt des Proteins vermieden werden.
Bei den Proteinen Sec42 und Cherry-Ypt73 wurden nach der GrößenausschlussChromatographie ebenfalls ungeachtet nicht abreagiertem Fusionproteins und Inteins alle
Produkt-enthaltenden Fraktionen vereinigt um die Ausbeute der Expression zu steigern. Für
das Sec42 konnten aus 2,5 l Expressionskultur ca. 18 mg Protein isoliert werden und für das
Cherry-Ypt73 aus einer Expressionskultur von 1,5 l ca. 5 mg.
Das Cherry-Ypt73 hatte also mit 3,3 mg pro l Kultur gegenüber 7,2 mg/l für das Sec42 und
3,6 mg/l für das Ypt12C die geringste Ausbeute. Das lag an einer schlechten SplicingEffizienz auf den Chitin-Beads. Die Ausbeute des Ypt12C fiel trotz der guten
Splicingeffiziens gering aus. Der Grund liegt darin, dass zu wenig Chitinbeads verwendet
wurden, und dadurch eine große Menge an Protein nicht an Beads gebunden werden konnte.
Diese Proteine gingen beim Waschen der Beads verloren.
Seite
62
4.3 Test der Reaktivität der Proteinthioester
Die Synthese des Testpeptids H-CGKGHHHHHH-OH lieferte hochreines Peptid, welches in
den nachfolgenden Testligationen verwendet werden konnte.
Die Testligation des Ypt12C mit dem Peptid ergab nach 14 h aus einem Vergleich der
Intensität der Banden des nicht umgesetzten Edukts und des Ligationsprodukts in dem SDSGel eine Ausbeute von ca. 50 %.
In der HPLC ist nach 14 h zwar ein neuer Peak im Chromatogramm entstanden, welcher im
Vergleich mit dem Peak des Ypt12C ebenso auf eine Ausbeute von ca. 50 % schließen lässt,
aber die Elution des Eduktpeaks ist ca. 1 min hin zu höheren Retentionszeiten verschoben.
Wahrscheinlich ist dies auf Druckschwankungen der Pumpe B zurückzuführen. Außerdem
war die Intensität der Peaks für das Edukt und das Ligationsprodukt im HPLC-Chromatogram
nicht hoch genug um sie über ESI-MS zu charakterisieren. Darum wurde nach 36 h die
Ligationslösung einer TCA-Fällung unterzogen und ein ESI-MS aufgenommen. Nach 36 h
zeigte sich ausschließlich die erwartete Masse des Ligationsprodukts. Das heisst, dass die
Umsetzung des Ypt12C mit dem Peptid nach 36 h nahezu quantitativ war. Das Peptid,
welches im 10fachen Überschuss eingesetzt wurde ging während der TCA-Fällung verloren.
Das Ypt12C besitzt also einen aktiven Thioester und kann für die Ligationsversuche mit den
Cys-Oligonukleotiden verwendet werden.
Das Sec42 jedoch war mit dem Testpeptid selbst unter denaturierenden Bedingungen nicht
zu ligieren. Erst nach einem weiteren Aufreinigungsschritt über C4 RP-HPLC konnte das
Sec42 mit dem Testpeptid unter denaturierenden Bedingungen ligiert werden. Dann ließ sich
aus der Intensität der Banden aus dem Gel heraus eine relative Ausbeute von 20-30 %
abschätzen. Wahrscheinlich befinden sich in der Proteinlösung die Ligation inhibierende
Verunreinigungen, wie etwa Metallionen. Eine mögliche Quelle ist die Dialysemembran,
welche im Falle des Sec42 zum Aufkonzentrieren während der Aufreinigung verwendet
wurde, da diese nicht in EDTA-Lösung aufgekocht wurde. Bei den anderen beiden Proteinen
wurde dieser Schritt mittels Centricon durchgeführt.
Da das Protein für die nachfolgenden Messungen unbedingt in seiner nativen Konformation
erhalten bleiben muss, erscheint eine präparative Aufreinigung des Sec42 über RP-HPLC als
sinnlos. Denn eine anschließend notwendige Rückfaltung des Proteins müsste erst noch
optimiert
werden.
Lediglich
ein
Umpuffern
des Proteins über Dialyse oder
Konzentratoren,
Seite
63
um eventuelle Verunreinigungen zu entfernen, könnte die Ligation des Sec42 in seinem
nativen Zustand möglich machen. Daher kann das Sec42 nicht ohne weitere Aufreinigung
für Ligationsversuche mit den Cys-Oligonukleotiden verwendet werden.
4.4 Ligation der RBD mit Cys-Oligonukleotid A
Es wurde versucht durch Ligationen der RBD mit dem Cys-Oligonukleotid A geeignete
Reaktionsbedingungen zu finden. In der ersten Testreihe ergab sich lediglich bei einem pHWert von 8,5 eine neue Bande, welche dem Ligationsprodukt entspricht. Aus der Literatur
sind Beispiele bekannt in denen die Ligation von Proteinen mit Oligonukleotiden über die
chemische native Ligation bei pH-Werten von 8,0 bis 8,5 durchgeführt wurden (Takeda et al.
2004, Lovrinovic et al. 2005).
Da die Ligationsbande noch recht schwach war, wurde in der folgenden Testreihe versucht
durch TCEP stärker reduzierende Bedingungen einzustellen, um mögliche Disulfide das CysOligonukleotids zu vermeiden. Die Ligation liefert bei 4ºC die besten Resultate. Die
Ligationsbande für den Ansatz bei Raumtemperatur ist schwächer ausgeprägt. Bei 33ºC
verschmierten die Banden, was vermutlich auf eine Wärmedenaturierung während der
Ligation zurückzuführen ist. Das Fehlen der Bande im Ansatz 5 bei 3 eq. DNA und RT und
die sehr schwache Bande im Ansatz 2 bei 2 eq. DNA und 4ºC sind vermutlich auf einen
fehlerhaft eingestellten pH-Wert zurückzuführen. Dieser wurde auf Grund des Fehlens eines
Micro-pH-Meters mit Hilfe von pH-Streifen eingestellt.
4.5 Ligation von Ypt12C mit Cys-Oligonukleotid A und B
Die Ligation des Ypt12C mit dem Cys-Oligonukleotid B ergab eine Ausbeute von weniger
als 5 %. Die Reaktivität des Ypt12C-Thioesters ist durch die Ligation mit dem Testpeptid
H-CGKGHHHHHH-OH
nachgewiesen worden und die RBD zeigte für die Ligation mit dem
Cys(t-Butylhio)-Oligonukleotid ebenfalls bessere Ausbeuten In diesem Fall wurde
modifiziertes Oligonukleotid mit einer MMT-geschützten Cysteinseitenkette verwendet.
Vielleicht ist das Cystein, wenn es eine t-Buthylthio-Schutzgruppe an seiner Seitenkette trägt,
durch eine in situ Entschützung viel reaktiver, als wenn es ungeschützt in der Ligation
eingesetzt wird. Durch die Entschützung während der Ligation ist die Thiolgruppe des
Cysteins nur sehr kurz äußeren Einflüssen ausgesetzt. So kann sich beispielsweise
Seite
64
eingesetztes TCEP zersetzen und mit dem Cystein Nebenprodukte bilden, welche keine
Ligation mehr eingehen können.
Tatsächlich ergab der Ligationsansatz mit dem t-Butylthio-geschütztem Cystein des CysOligonukleotids A mit dem Ypt12C ein Ligationsprodukt mit der geschätzten Ausbeute von
10 – 15 %. Der Ansatz unter denaturierenden Bedingungen ergab keine Verbesserung der
Ligationsausbeute, was darauf schließen lässt, dass der Thioester nicht durch eine für die
Reaktion ungünstige Konformation des Proteins abgeschirmt wird.
Zur Aufreinigung des Ypt12C-Ligationsprodukts mittels Q-Anionenaustauscher wurden
Testläufe durchgeführt. Das Cys-Oligonukleotid A eluiert mit 815 mM NaCl wie vermutet
erst bei hohen Konzentrationen an NaCl. Im Testlauf des Ypt12C der IonenaustauschChromatographie entstand ein Peak bei 27,4 min, was einer Elution bei 870 mM NaCl
entspricht. Der Peak wurde fraktioniert gesammelt und auf ein SDS-Gel aufgetragen. Es
konnte jedoch keine Bande detektiert werden. Daher wird angenommen, dass es sich bei
diesem Peak um ein Oligonukleotid-Säulenartefakt handelt. Während der Aufreinigung wurde
ein flacherer Gradient gewählt um eine Trennung zwischen dem Protein-DNA-Konjugat und
dem nicht umgesetzten Oligonukleotid zu erreichen. Dieses muss unbedingt abgetrennt
werden, da es während Chipmessungen mit dem Protein-DNA-Konjugat konkurrieren würde,
und somit ein Signal während der Messung abschwächen bzw. vollständig verhindern würde.
Das nicht ligierte Protein muss nicht abgetrennt werden, da dieses nicht immobilisiert wird
und während der Waschprozeduren einer Chipmessung ausgewaschen werden würde.
Anstelle zweier Peaks für das Protein und das Oligonukleotid und einem dritten Peak für das
Konjugat war nur ein sehr breiter Peak zu sehen, welcher von ca. 500 mM NaCl bis 667 mM
NaCl verlief. Ein Silbergefärbtes SDS-Gel des fraktioniert gesammelten Peaks ergab, dass das
Protein über die volle Breite des Peaks eluierte. Das Ligationsprodukt konnte in keiner der
gesammelten Fraktionen detektiert werden. Es wird vermutet, dass es ebenso wie das
Ypt12C über alle Fraktionen verteilt ist, aber durch die starke Verdünnung selbst in der
Silberfärbung nicht zu detektieren ist.
4.6 Ligation von Cherry-Ypt73 mit Cys-Oligonukleotid C
Die Ligation des Cherry-Ypt73 mit dem Cys-Oligonukleotid C ergab ebenso, wie im Falle
des Ypt12C nur eine geringe Ligationsausbeute. Sie betrug höchstens 1 %. Als Grund wird
einerseits der Einsatz von Cys-Oligonukleotid mit ungeschützter Cystein-Seitenkette
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angenommen. Andererseits scheinen die Reaktionsbedingungen ungünstig zu sein, obgleich
die selben Bedingungen im Falle des Ypt12C zu einer Ligation von immerhin 10-15 %
geführt haben.
Trotz der schlechten Ausbeute wurde der Versuch unternommen das Ligationsprodukt über
eine Größenausschluss-Chromatographie aufzureinigen, um das Oligonukleotid abzutrennen,
welches in einer nachfolgenden Chipmessung mit dem Konjugat konkurrieren und ein
Fluoreszenssignal unterdrücken oder ganz verhindern würde. Aber im entsprechenden
Chromatogramm ist kein Peak mit einer Absorption bei 254 nm für das Ligationsprodukt zu
detektieren. Die aufgetragene Menge an Ligationsprodukt war selbst für eine analytische
Größenausschluss-Chromatographie-Säule zu gering.
5. Zusammenfassung
Im Rahmen dieser Arbeit wurden drei 5’-Amino-funktionalisierte Oligonukleotide mit einer
Länge von 24 bis 26 Basen mit einem Cystein modifiziert. Dazu wurden die drei
verschiedenen Kopplungsmethoden HOBt/DCC, HBTU/DIPEA und der Pentafluorophenylester des Cysteins getestet. Es wurde eine Möglichkeit gefunden die bestehenden
Trennungsschwierigkeiten von Edukt und Produkt auf der RP-HPLC zu lösen, indem das
Elutionsverhalten des Produkts verändert wurde. Somit kann das Produkt in hoher Reinheit
isoliert werden. Außerdem wurde eine Methode gefunden, um die Ausbeute der
Kupplungsreaktion photometrisch oder durch Vergleich zu bestimmen.
Des weiteren wurden die drei GTPasen Sec4Δ2, Ypt1Δ2C und Cherry-Ypt7Δ3 als
Fusionsproteine mit dem Mxe-Intein und der CBD exprimiert und durch Splicing deren
Thioester generiert.
Mit Hilfe der RBD wurden Reaktionsbedingungen für die Ligation eines Protein-Thioesters
mit Cystein-modifizierten Oligonukleotiden gefunden. Die Ligationsreaktion des Ypt1Δ2C
mit dem Cys-Oligonukleotid A war erfolgreich und ergab eine 10-15 %ige Ausbeute.
Die in dieser Arbeit erhaltenen Ergebnisse sollen dazu dienen einen Ypt/ Rab-Proteinchip zu
generieren, welcher zur Identifizierung ihrer Effektoren dienen soll. Damit können
Erkenntnisse zu Aufklärung von Krankheiten wie zum Beispiel Choroideremia oder dem
Griscelli Syndrom (Seabra et al. 2002) gewonnen werden.
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71
Danksagung
Mein Dank gilt Dr. Christian Becker für die interessante Themenstellung, die Unterstützung
bei der Durchführung der Arbeit und die Aufnahme in seine Arbeitsgruppe. Bei Prof. Dr.
Roger S. Goody bedanke ich mich für die Aufnahme in seine Abteilung und die Begutachtung
meiner Arbeit. Ich danke Herrn Prof. Dr. Martin Engelhard für die Betreuung der
Diplomarbeit an der Universität in Dortmund. Ferner danke ich Prof. Dr. Christof M.
Niemeyer für die Übernahme des Koreferates.
Herrn Dr. Ralf Seidel danke ich für viele hilfreiche Diskussionen und experimentelle
Ratschläge. Außerdem dafür, dass er uns tagtäglich zeigt, dass wir noch ganz kleine Lichtlein
sind und noch ein sehr weiter Weg vor uns liegt.
Mein Dank gilt allen Mitarbeitern der Abteilung 3 des MPI für molekulare Physiologie, für
die gute Arbeitsatmosphäre, besonders aber Sascha, Kester, Jens, Jörg, Uyen, Miria, Swetlana
und Diana für zahlreiche Diskussionen, Unterstützung in jeder Hinsicht und die gemütlichen
abendlichen Bierproben.
Außerdem sei Nadine, Johann, Annika, Sunanda, Yoann „the rotten french“ und HorstGünther für die gute Arbeitsatmosphäre gedankt.
Noch einmal hervorgehoben sei der Dank an Diana Olschewski, welche stete Hilfe angeboten
und geleistet hat.
Besonderer Dank gilt meinen Eltern, die mich bei meiner Ausbildung in jeder Hinsicht
unterstützt haben und allen Freunden, die den Lebensweg begleiten.
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