Die junge Erde und die Entstehung des Lebens

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Biozusammenfassung Kapitel 26 (deutsches Buch 24)
Die junge Erde und die Entstehung des Lebens
Geologische Ereignisse verändern sowohl die Umwelt als auch den Verlauf der biologischen
Evolution (z.B. Auseinanderbrechen von Kontinenten).
Aber auch das Leben prägt die Erde (z.B. photosynthetisierende Organismen beeinflussen den
Sauerstoffgehalt der Atmosphäre; der Homo SapiensStrassen usw.)
Die Erde ist 4.6 Milliarden Jahre alt.
Vor 3.5 – 4 Mia. Jahren entstand das Leben auf der Erde
älteste Mikroorganismen  ca. 3.5 Mia. Jahre alt, zur Zeit als sich die Erdkruste verfestigte. Man
nimmt an, dass es sich dabei um Bakterien gehandelt hat ( einfacherer Bauplan als
Eukaryoten).
Zeugnisse für diese alten Prokaryoten wurden in Gesteinen gefunden, genannt Stromatolithen (
gr. Stroma = Lager, lithos = Gestein). Es sind geschichtete, kuppelförmige Gebilde aus
Sedimenten. Diese Schichten entstehen durch Sedimente, die an den geleeartigen Hüllen der
beweglichen Mikroben kleben bleiben. Diese Bakterien wandern stetig nach oben, bilden immer
neue Schichten.
Die ersten Zellen könnten durch chemische Evolution auf der jungen Erde entstanden sein
Viele Biologen sind der Meinung  das Leben ist aus lebloser Materie entstanden, die zuerst
molekulare Aggregate bildete.
Heutiger Wissensstand: keine spontane Bildung von Leben aus unbelebter Materie möglich.
Aber: früher herrschten andere Bedingungen!
 Atmosphäre enthielt kaum Sauerstoff
 Radioaktivität, Einstrahlung (UV), Vulkanismus, Meteoriteneinschläge waren
viel intensiver.
 in dieser Uratmosphäre konnte Leben entstehen, sonst wären wir heute nicht hier.
Hypothetisches Szenario zeigt die Entstehung der ersten Organismen im Verlauf einer
chemischen Evolution:
1. abiotiosche Synthese und Akkumulation kleiner organischer Moleküle (Biomonomere: wie
etwa Aminosäuren und Nucleotide)
2. Verknüpfung der Monomere zu polymeren Makromolekülen (Proteine, Nucleinsäure)
3. Aggregation abiotisch entstandener Makromolekülen zu sphärischen Gebilden, genannt
Protobionten ( besitzen im Vergleich zu ihrer Umgebung spezielle chemische
Eigenschaften)
4. Entwicklung eines Vererbungsmechanismus
 in Laborexperimenten kann chemische Evolution getestet werden
Die spontane abiotische Entstehung von Biomonomeren ist eine überprüfbare Hypothese
Oparin (Russe) und Haldane (GB) behaupteten: spezielle Bedingungen auf der primitiven Erde
hätten bestimmte chemische Reaktionen begünstigt. Heute könne das Leben nicht spontan
gebildet werden, da zu viel Sauerstoff in der Atmosphäre ist.
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Biozusammenfassung Kapitel 26 (deutsches Buch 24)
Die Sauerstoff-Atmosphäre ist für die spontane Synthese komplexer Moleküle ungünstig, da
Sauerstoff chemische Bindungen durch Elektronenentzug attackiert.
Vor Photosynthese  reduzierende (elektronenspendende) Atmosphäre, bestand
hauptsächlich aus vulkanischen Gasen. Diese Atmosphäre fördert die Assoziation einfacher
Moleküle zu komplexeren Verbindungen.
Energie für Synthese wahrscheinlich von UV-Licht. Junge Sonnen emmitieren mehr UVStrahlung als ältere; früher noch keine Ozonschicht (Ozon = spezielle Form von Sauerstoff)
Oparin und Haldane  entwickelten Apparatur, welche ur-erdliche Bedingungen schuf
Resultat: Apparatur produzierte Vielzahl von Aminosäuren und anderen organischen
Verbindungen.
Die Atmosphäre im Urey-Miller Versuch bestand aus H2O (Dampf), H2, CH4 und NH3  man
nahm an: häufigste Gase in der Urwelt. (Seite 494 E; Seite 536 D)
Aber. Vulkangase CO,CO2, N2 nicht beachtet, obwohl wahrscheinlich erhebliche Konzentration
davon in der Uratmosphäre vorhanden.
Bei den experimentellen Simulationen der Urerde gebildet:
- alle 20 Aminosäuren
- Proteine, Lipide, Zucker
- Bestandteile der Nucleotide der DNA und RNA
Bei experimenteller Simulation der Bedingungen auf der Urerde kondensieren
Biomonomere zu Makromoleküle
Biopolymere = aneinander gereihte Biomonomere z.B. Proteine
Zwei Monomere verbinden sich durch Abspaltung eines Wassermoleküls (Dehydratisierung)
 in lebender Zelle machen dies spezielle Enzyme (Katalysatoren)
 in abiotischer Synthese: ohne Katalysatoren, zudem waren diese Monomere wahrscheinlich
noch in wenig Wasser gelöst.
In wässriger Lösung werden spontane Kondensationsreaktionen, bei denen noch mehr Wasser
entsteht (Dehydratisierung), nicht begünstigt.
Aber: Polymerisation erfolgreich, wenn verdünnte Lösung von Biomonomeren auf heissen Stein,
Ton oder Sand getröpfelt werden.  Wasser wird verdampft und Monomerkonzentrat auf fester
Unterlage!
Mit dieser Methode  Proteinoide hergestellt (= abiotische Polypeptide)
Urerde: vielleicht spülten Wellen oder der Regen verdünnte Lösungen von Abiomeren auf
frische Lava oder heisses Gestein.
Ton könnte gutes Substrat für Polymerisationsreaktionen gewesen sein.
 Kann Aminosäuren und andere Biomonomere aus verdünnter Lösung anreichern
 werden an geladene Gruppen der Tonpartikel gebunden
 an solchen Bindungsorten: Metallatome können als Katalysator wirken, welche
Bindungsreaktionen zwischen Monomeren erleichtert
Ton brachte Monomere eng zusammen (hat viele solcher Bindungsorte) und Monomere konnten
so zu Polymeren vervbunden werden.
Alternative zu Ton: Pyrit (FeS2) als Substrat für organische Synthese
- hat geladene Oberfläche
- Eisen und Schwefel (FeS2) wirken reduzierend
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Biozusammenfassung Kapitel 26 (deutsches Buch 24)
In experimenteller Simulation assoziieren sich Makromoleküle spontan zu Modellen von
Protobionten
Vorläufer von lebenden Zellen  Protobionten
Gebildet durch Aggregation von abiotisch entstandenen Makromolekülen
Protobionten:  deine exakte Reproduktion
 Bildung eines chem. Reaktionsraum, welcher von der Umgebung getrennt ist
 Stoffwechsel und Erregbarkeit (wichtige Eigenschaften des Lebens)
Mikrosphären sind winzige Hohlkugeln (Proteinoide können aus sich solche Kugeln machen).
Sie werden durch eine semipermeablen Proteinmembran begrenzt
 sind fähig osmotisch bedingte Schwellungen oder Schrumpfungen zu machen
 manche speichern Energie in Form eines Membranpotentials
 manche Protobionten können diese Spannung ähnlich den Nervenzellen entladen
Protobiont lebt aber noch nicht, obwohl er einige typische Merkmale besitzt!
Protobionten-Modelle
 Falls organische Bestandteile des Versuchsansatzes bestimmte Lipide enthalten, bilden sich
andersartige Tröpfchen, sogenannte Liposome. Liposome organisieren sich an der
Oberfläche des Tröpfchens in einer Doppelschicht  wie Fetttropfen auf der Suppe
 Falls Polypeptide, Nucleinsäure und Polysaccharide geschüttelt werden, entstehen
Koazervate  können Substrate ihrer Umgebung absorbieren.
Das erste genetische Material war vermutlich RNA, nicht DNA
Aussehen der jungen Erde: Pfützen, Wasserlöcher u.a. wirkten zusammen mit Uratmosphäre wie
chemische Labors. Nach mehreren 100 Mio. Jahren bildeten sich dort Protobionten.
Verschiedene Protobionten, verschiedene Eigenschaften.
Protobionten, welche am schnellsten wuchsen:
 waren sehr stabil
 konnten Makromoleküle gut akkumulieren
 verteilten ihre chemischen Komponenten auf Ableger
Erfolgreiche Strukturen konnten noch nicht für längere Zeit fixiert werden, und waren damit
noch nicht gesichert.
Protobionten: wachsen, teilen sich, wachsen,...
Diese Vorläufer der Zellen konnten aber ihre Identität nicht bewahren, denn ein
Informationsträger fehlte.
Mechanismen für...
 Replikation von Informationen
 Vererbung
mussten ausgebildet werden.
Lebende Zelle: speichert Information in DNA, transkribiert die Info in RNA und translatiert
dann die Information an Ribosomen in Enzyme und Proteine.
DNA  RNA  Protein = zelluläre Kontrollkette
Selbstreplizierende RNA-Stränge könnten in Urzeit Aminosäuren miteinander verknüpft haben.
Szenario einer RNA-Welt (Simulationsexperiment)
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 kurze Polymere aus Ribonucleotiden wurden abiotisch hergestellt
 Zugabe von RNA-Strang in Nucleotidlösung. Ergebnis: RNA kopiert sich ohne Katalysator
Cech bewies (Mitte 1980): RNA Moleküle können als Katalysator wirken, denn RNAKatalysatoren sind Ribozyme
(Seite 496 E; Seite 539 D)
Ribozyme sind in Zellen vorhanden:
 Entfernung des Introns aus der RNA
 Helfen RNA zu synthetisieren (v.a. tRNA und rRNA)
 RNA wirkt also autokatalytisch
Einzelsträngige RNA-Moleküle bilden Vielfalt dreidimensionaler Strukturen.
Jede RNA Variante faltet sich zu einer bestimmten, einmaligen Konformation, welche durch
Wasserstoffbrücken festgelegt wird.
Molekül besitzt: „GENOTYP“  seine Nucleotidsequenz
„PHÄNOTYP“  Interaktionen mit benachbarten Molekülen
Beste Sequenz (welche Konkurrenzkampf gewinnt): ist am stabilsten und hat grösste
autokatalytische Aktivität.
Kopierfehler dieser stabilster Form können zu noch stabileren Molekülen führen, aber auch
nicht.  Selektion. Diese Selektion gelingt im Reagenzglas, ist also prinzipiell möglich.
RNA funktionierte als einfache Matrize, welche Aminosäuren verknüpfte (heute wissen wir:
rRNA macht das)  vielleicht entstand ein kurzes Polypeptid, welches enzymatische Aktivität
hatte  half mit, RNA zu replizieren.
Vielleicht entstand dadurch erste molekulare Kooperation in der Urzeit, obwohl Proteine und
RNA noch nicht in Membran verpackt waren.
Sobald aber diese Produkte in membranumhüllte Vesikel verpackt  Weiterentwicklung (Seite
497 E / Seite 540 D)
Kompartimierung (Zusammenschluss der RNA als Infoträger und eines Enzyms als
Aktionsmolekül in demselben Vesikel) bringt viele Vorteile.
Zusammenarbeit von Nucleinsäuren und Proteinen ermöglicht die biologische Evolution
Wie durch zyklische Reaktionsfolgen zwischen präbiotischen Nucleinsäuren und Proteine
replikative Systeme sein könnten, und damit chem. Evolution in eine biologische Evolution
überging, beschreibt der Hyperzyklus (theoretisches Modell).
Von nun an Evolution gemäss Darwin (survive of the fittest)
 zunächst Verfeinerung des primitiven Metabolismus und der Vererbung
 führte zu DNA als Vererbungsmolekül
 DNA dank Doppelhelix stabiler als RNA
 RNA fortan als Informationsvermittler bei Translation
Die Diskussion über die Entstehung des Lebens geht weiter
Laborsimulationen beweisen nicht, dass es so war, sondern dass es so geschehen sein könnte! 
Spekulationen
Vielleicht brauchte es gar keine Entstehung einer abiotischen Synthese, denn möglicherweise
erreichten organische Moleküle aus dem Weltraum die Erde. ( extraterrestrische organ.
Verbindungen wurden in Meteoriten gefunden)
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Biozusammenfassung Kapitel 26 (deutsches Buch 24)
Viele Biologen von RNA-Welt nicht überzeugt: es ist sehr schwierig, RNA ohne Enzyme
herzustellen, auch mit optimalen Bedingungen. Zudem: RNA-Stränge seien zu kompliziert.
Es muss auch nicht sein, dass das Leben in Pfützen oder seichten Stellen begonnen hat.
Aber: Der Sprung von einer sich selbst reproduzierenden Molekülaggregation zur einfachsten
prokaryotischen Zelle ist enorm gross, braucht viele winzige Evolutionsschritte!
Das Einteilen von Organismen in Reiche ist ein noch unvollendetes Werk
Systematik hier  um stammesgeschichtliche Verwandtschaften zwischen den Grossgruppen der
Organismen zu rekonstruieren, die aus den ersten Lebewesen entstanden sind.
Zuerst nur 2 Reiche: Tiere und Pflanzen
 man sah nur das Makroskopische
Etwas später: Bakterien zu den Pflanzen zugeordnet (wegen starrer Zellwand);
Pilze zu den Pflanzen (weil sie ortsgebunden sind)
Einzellige, bewegliche Lebewesen zu den Pflanzen
Lebewesen, die sich bewegen und Nahrung aufnehmen können zu den Tieren
(auch Linné war ein Vertreter dieses 2-Reiche-Systems)
1969 (Whittaker): 5 Reiche (Monera/ Protista/ Plantae/ Fungi/ Animalia)
 unterscheidet Pro- von Eukaryoten, Prokaryoten bei Monera eingeteilt
 Pflanzen autotroph
 Pize heterotroph, die sich saprobiontisch ernähren (durch Absorption von Nährstoffen ihrer
Ungebung) zersetzen ihre Nahrung.
Tiere heterotroph, nehmen organische Nahrung auf
 Protista: Organismen, welche man nicht eindeutig zu Plantae oder Animalia zuteilen Kann
(z.B. Euglena)
Diese Einteilung ist aber künstlich und beruht nicht auf natürlichen Gegebenheiten.
In den letzten Jahren: Vergleich der Nucleinsäure oder Proteine  Verwandtschaftsgrad
herausfinden
Prokaryoten einzige Organismen über 2 Mia Jahre alt!
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