Praktikumsteil „Charakterisierung und Genotypisierung floraler homöotischer Mutanten“ I. Vorbereitung Beantworten Sie zur Vorbereitung auf das Praktikum folgende Fragen (schriftliche Beantwortung nicht notwendig): - Was versteht man unter homöotischen Mutationen? - Wie ist eine Arabidopsis-Blüte aufgebaut (Anzahl und Anordung der Organe)? - Was sind die grundlegenden Aussagen des ABC-Modells der Blütenentwicklung und welchen Phänotyp erwarten Sie für eine florale homöotische Mutante der Klasse B? - Wie funktioniert PCR? - Was sind Restriktionsenzyme? II. Arbeitsplan Jede Gruppe erhält fünf Pflanzen, die Nachkommen entweder eines geselbsteten Elters sind, der ein mutantes APETALA3 (AP3) oder ein mutantes PISTILLATA (PI)-Allel trägt und ansonsten genotypisch einem Wildtyp entspricht. Die Eltern der bereitgestellten Pflanzen sind also entweder ap3/AP3; PI/PI („AP3-Heterozygote“) oder AP3/AP3; pi/PI („PI-Heterozygote“). Außerdem erhält jede Gruppe eine Wildtyp Pflanze als Referenz. Aufgabe im Praktikum ist es - die bereitgestellten Nachkommen phänotypisch zu analysieren und - hinsichtlich des AP3- bzw. PI-Locus zu genotypisieren - RNA zu isolieren, cDNA zu synthetisieren und - mittels RT-PCR die Expression von AP3 und PI in Pflanzen bekannten Genotyps zu analysieren - die Ergebnisse aller Gruppen zusammenzutragen und gemeinsam zu analysieren Anmerkung: Die Fragen dienen als Hilfestellung zum Protokollschreiben. Ihre Beantwortung sollte Teil des Protokolls sein. Tag 1 1. Einleitung 2. RNA-Isolation aus 2 Pflanzen bekannten Genotyps Gruppennumer 1-3 4-6 7-9 10-12 13-15 Genotyp der Pflanzen AP3/AP3; PI/PI Wildtyp ap3/ap3; PI/PI ap3 homo AP3/ap3; PI/PI ap3 hetero AP3/AP3; pi/pi pi homo AP3/AP3; PI/pi pi hetero 1 AP3: wildtypisches AP3-Allel PI: wildtypisches PI-Allel o o ap3: mutantes AP3-Allel pi: mutantes PI-Allel RNA Geleletrophorese RNA Konzentrationsbestimmung 3. Morphologische Analyse der Pflanzen unter besonderer Berücksichtigung des BlütenPhänotyps. o Notieren Sie ihre Beobachtungen. Was erwarten sie bezüglich Anzahl und Anordnung der Blütenorgane im Wildtyp? Weichen Pflanzen von dieser Erwartung ab, wenn ja, inwiefern? 4. DNA-Isolation aus 5 Pflanzen unbekannten Genotyps und eines Wildtyps 5. PCR mit der DNA aller 6 Pflanzen, um das AP3- oder PI-Allel zu amplifizieren Tag 2 6. cDNA Synthese aus RNA aus Schritt 3 vom Vortag (nur 5 Gruppen) Gruppennumer 1 2 3 4 5 RNA AP3/AP3; PI/PI ap3/ap3; PI/PI AP3/ap3; PI/PI AP3/AP3; pi/pi AP3/AP3; PI/pi Wildtyp ap3 homo ap3 hetero pi homo pi hetero 7. Restriktionsverdau der PCR-Produkte aus Schritt 5 vom Vortag 8. semiquantitative Reverse Transcription-PCR (RT-PCR), um die Expression von AP3 und PI mittels RT-PCR in Pflanzen bekannten Genotyps zu untersuchen. Jede Gruppe untersucht die Expression von a) APT1 (ADENOSINE PHOSPHOTRANSFERASE1; Haushaltsgen, das in allen Geweben mehr oder weniger gleich stark exprimiert wird) b) AP3 c) PI in Pflanzen mit folgendem Genotyp: Gruppennumer Genotyp der Pflanzen 1-3 AP3/AP3; PI/PI Wildtyp 4-6 ap3/ap3; PI/PI ap3 homo 7-9 AP3/ap3; PI/PI ap3 hetero 10-12 AP3/AP3; pi/pi pi homo 13-15 AP3/AP3; PI/pi pi hetero o Warum wird im Versuch neben AP3 und PI auch APT1 analysiert? 2 9. Restriktionsverdau auf Agarose-Gel auftragen und analysieren o Welchen Genotyp besitzen die von Ihnen analysierten Pflanzen? Wie ist dieser mit dem Phänotyp korreliert? 10. RT-PCR auf Agarose-Gel auftragen und analysieren 11. Ergebnisse aller Gruppen zusammentragen und analysieren o Tragen Sie die Ergebnisse der genotypischen und phänotypischen Analyse aller Gruppen zusammen. Welche Aufspaltung erwarten Sie bei der Selbstung von AP3/ap3- bzw. PI/pi-Eltern? Wie decken sich diese Erwartungen mit dem Ergebnis? Erläutern Sie mögliche Ursachen für eventuelle Abweichungen. o Können Sie aus der genotypischen und phänotypischen Analyse der Pflanzen Rückschlüsse auf die Vererbungsform der AP3 oder PI-Allele treffen? Werden die mutanten Allele dominant oder rezessiv vererbt? Begründen Sie ihre Schlussfolgerung. o Tragen Sie die Expressionsmuster von AP3 und PI aller Gruppen zusammen. Geben Sie eine mögliche Erklärung für das beobachtete Expressionsmuster an. III. Methodenprotokolle 1. RNA-Isolation aus Arabidopsisblüten - - - Mit einem grünen Plastikmörser Pflanzenmaterial zerkleinern, dabei ab und zu vorsichtig flüssigen Stickstoff dazugeben, damit das Gewebe kalt bleibt, dann die Eppis bis zur weiteren Verarbeitung in flüssigen Stickstoff lagern 300 µl cell lysis solution (2% SDS, 68 mM sodium citrate, 132 mM citric acid, 1 mM EDTA) dazugeben und schnell für mehrere Sekunden vortexen und Eppi invertieren bis das Gewebe im Puffer homogenisiert ist 5 Minuten bei Raumtemperatur inkubieren 100 µl protein-DNA precipitation solution (4 M NaCl, 16 mM sodium citrate, 32 mM citric acid) dazugeben und Eppis invertieren Für mindestens 10 Minuten bei 4°C inkubieren. Dann bei 4°C für 10 Minuten zentrifugieren. Den Überstand in ein neues RNA-Eppi übertragen. 300 µl Isopropanol dazugeben und gut mischen durch Invertieren des Eppis. 4 Minuten bei 4°C zentrifugieren, und den Überstand verwerfen. Das Pellet mit 600 µl 70% Ethanol waschen und erneut 4 Minuten bei 4°C zentrifugieren. Das Pellet trocknen und anschließend in 26 µl DEPC-Wasser aufnehmen. 3 µl 10x DNase Puffer and 1 µl (5 units) DNase I (Roche, DNase I, RNase-free) dazugeben und für 30 Minuten bei 37°C inkubieren. 70 µl DEPC-Wasser, 50 µl 7.8 M NH4Ac pH 6.0 und 400 µl 100% Ethanol dazugeben und gut mischen. 20 Minuten bei 4°C zentrifugieren, den Überstand verwerfen und das Pellet mit 600 µl 70% Ethanol waschen, danach 5 Minuten bei 4°C zentrifugieren. Pellet trocknen und in 20 µl DEPC-Wasser aufnehmen. 3 2. Gelelektrophorese RNA - 1 µl RNA zusammen mit 9 µl DEPC-Wasser in ein 1,5 ml RNA-Eppi geben 2µl RNA Ladepuffer dazugeben Auf ein 1% Agarosegel laden, 6 µl DNA Marker nicht vergessen! 3. RNA Konzentrationbestimmung - 1 µl RNA zusammen mit 49 µl DEPC-Wasser in ein 1,5 ml RNA-Eppi geben Gut mischen und alles in eine Küvette pipettieren Photometrische Konzentrationsbestimmung mit DEPC-Wasser als „blank“ 4. DNA-Isolation aus Arabidopsisblättern Wichtige Vorbemerkung: als erstes ist jeder Pflanze ist eine Nummer zuzuordnen (auf den jeweiligen Topf schreiben). Diese Nummer bei der DNA-Isolation weiter verwenden, um nach der Genotypisierung jede Pflanze eindeutig zu identifizieren. Durchführung: - je ein Blättchen der Pflanzen abschneiden, in 1,5ml-Eppi geben und bis zur weiteren Verarbeitung auf Eis lagern - 400 µl DNA-Extraktionspuffer (0,2 M Tris-HCl pH 8, 0,4 M LiCl, 20 mM EDTA pH 8, 1%SDS) zugeben - Blättchen mit Plastikmörser zerkleinern, bis keine größeren Blattbestandteile mehr sichtbar sind, Homogenat bis zur weiteren Verarbeitung auf Eis lagern - 5 min bei max. rpm zentrifugieren - Überstand (300 µl) in neues 1,5ml-Eppi geben, 300 µl Isopropanol zugeben, gut mischen durch invertieren des Eppis (nicht vortexen) - 10 min bei max. rpm zentrifugieren - Überstand entfernen (abschütten), Eppi kurz auf sauberem Papiertuch abklopfen, 300 µl 70% EtOH zugeben - 5 min bei max. rpm zentrifugieren - Überstand entfernen (abschütten), Eppi gut auf sauberem Papiertuch abklopfen Eppi so umgedreht stehen lassen (bis der Alkohol auf dem Papiertuch getrocknet ist) - Eppi umdrehen und Pellet bei geöffnetem Eppi-Deckel bei Raumtmperatur weiter trocknen lassen (ca. 5-10 min) - Pellet in 50 µl ddH2O aufnehmen (mit Pipettenspitze „durchrühren“, nicht auf- und abpipettieren) und für mind. 15 min bei 50 °C inkubieren; eventuell durch „Anschnippen“ Pellet weiter resuspendieren - DNA-Lösung im Kühlschrank lagern 5. Bestimmung des Genotyps für PI Genotypisierung mittels Cleaved Amplified Polymorphic Sequence (CAPS) PCR Grundlage: verschiedene Allele des gleichen Gens tragen unterschiedlich viele Schnittstellen für ein bestimmtes Restriktionsenzym 4 Sequenz-Ausschnitt aus Wildtyp-PI-Allel:5’-AAA CTA TGG GAT GCT↓ AAG CAT…-3’ Sequenz-Ausschnitt aus pi-1 Mutante: 5’-AAA CTA TGA GAT GCT↓ AAG CAT…-3’ Wildtyp Allel trägt Schnittstelle für Restriktionsenzym BseGI (unterstrichen) mutantes Allel: pi-1 EMS-induzierte Punktmutation: TGG (kursiv)TGA; dadurch entsteht vorzeitiges STOP-Codon (trunkiertes Protein ist für mutanten Phänotyp verantwortlich) und: Schnittstelle für BseGI geht verloren Durchführung: a) Amplifikation des entsprechenden DNA-Fragments mittels PCR Wichtig: die Komponenten werden „auf Eis“ zusammengemischt. Das Enzym wird als letztes dazugegeben Ein Reaktionsansatz enthält: Konzentration bzw. Menge Ausgangsim Reaktionsansatz konzentration Reaktionspuffer 1fach 10fach dNTPs 0,2 mM 2 mM Primer ‘pi-1fwd CAPS’ 1 µM 5 µM (forward Primer) Primer ‘pi-1rev CAPS’ (reverse Primer) 1 µM 5 µM taq-Polymerase DNA-Lösung Gesamtvolumen (mit ddH2O auffüllen) 0,75 units 1,5 µl 25 µl 1 unit/µl --- Negativkontrolle, bei der ddH2O an Stelle der DNA-Lösung eingesetzt wird, mit ansetzen Da mehrere PCR-Ansätze vorzubereiten sind, kann ein Master-Mix, der alle Reaktionskomponenten für die Einzel-PCRs außer der DNA-Lösung enthält, angesetzt werden; um Pippettierfehler zu korrigieren, wird für den Master-Mix eine Reaktion mehr als eigentlich benötigt angesetzt Der Master-Mix wird gut gemischt (vortexen), die einer Einzelreaktion entsprechende Menge wird jeweils auf informativ beschriftete 0,5 ml-Eppis verteilt, 1,5 µl der DNA-Lösung (bzw. ddH2O für die Negativkontrolle) werden zugegeben und die PCR wird gestartet PCR-Programm: 95 °C 95 °C 58 °C 72 °C 72 °C 5 min 30 sec 30 sec 45 sec 10 min 35x 5 b) Restriktionsverdau der PCR-Fragmente Ein Reaktionsansatz enthält: - 15 µl PCR-Produkt - 1fach konzentrierter Reaktionspuffer Tango, Stammlösung ist 10x konzentriert - 0,5 µl BseGI - Gesamtvolumen: 20 µl (mit ddH2O auffüllen) Ähnlich wie bei der PCR kann auch hier ein Master-Mix, der alle Reaktionskomponenten mit Ausnahme des PCR-Produkts enthält, angesetzt werden Inkubation der Reaktion für 2 h bei 55 °C Zugabe von 5 µl Ladepuffer zur Gesamtreaktion 20 µl dieses Gemisches auf 1 % (w/v) Agarose-Gel auftragen Außerdem pro Gel in separaten Slots auftragen (Proben werden bereitgestellt): Zur Größenabschätzung: 6 µl DNA-Marker Erwartung: Bandengröße für WT-Allel: 320 bp mutantes Allel: 670 bp 6. Bestimmung des Genotyps für AP3 Genotypisierung mittels derived Cleaved Amplified Polymorphic Sequence (dCAPS) PCR Grundlage: Allele werden durch PCR amplifiziert, Primer werden dabei so gewählt, dass bei Amplifikation eines Allels eine Schnittstelle vor einem Sequenzunterschied (z.B. Punktmutation entsteht), im anderen Allel aber nicht Reverse complement Wild-type: GAATAAACCATTTCTTCTCTTTGAATACGTCACTTG ap3-3: GAATAAACCATTTCTTCTCTTTGAATACGTCACTTA MunI: CAATTG ap3-3.rev: GAATAAACCATTTCTTCTCTTTGAATACGTCAATT nach PCR: WT-Allel besitzt Schnittstelle für Mun I (5’-CAA TTG-3‘), wird verdaut mutantes Allel: ap3-3 EMS-induzierte Punktmutation: CAA (kursiv)TAA; dadurch entsteht vorzeitiges STOP-Codon (trunkiertes Protein ist für mutanten Phänotyp verantwortlich) und: Schnittstelle für MunI kann durch PCR nicht eingebaut werden, PCR-Produkt wird nicht verdaut Durchführung: a) Amplifikation des entsprechenden DNA-Fragments mittels PCR Wichtig: die Komponenten werden „auf Eis“ zusammengemischt. Das Enzym wird als letztes dazugegeben Ein Reaktionsansatz enthält: 6 Reaktionspuffer dNTPs Primer ‘ap3-3fwd dCAPS’ (forward Primer) Primer ‘ap3-3rev dCAPS’ (reverse Primer) taq-Polymerase DNA-Lösung Gesamtvolumen (mit ddH2O auffüllen) Konzentration bzw. Menge im Reaktionsansatz 1fach 0,2 mM 1 µM Ausgangskonzentration 10fach 2 mM 5 µM 1 µM 5 µM 0,75 units 1,5 µl 25 µl 1 unit/µl --- Negativkontrolle, bei der ddH2O an Stelle der DNA-Lösung eingesetzt wird, mit ansetzen Da mehrere PCR-Ansätze vorzubereiten sind, kann ein Master-Mix, der alle Reaktionskomponenten für die Einzel-PCRs außer der DNA-Lösung enthält, angesetzt werden; um Pippettierfehler zu korrigieren, wird für den Master-Mix eine Reaktion mehr als eigentlich benötigt angesetzt Der Master-Mix wird gut gemischt (vortexen) die einer Einzelreaktion entsprechende Menge wir jeweils auf informativ beschriftete 0,5 ml-Eppis verteilt, 1,5 µl der DNA-Lösung (bzw. ddH2O für die Negativkontrolle) werden zugegeben und die PCR wird gestartet PCR-Programm: 95 °C 5 min 95 °C 58 °C 72 °C 72 °C 30 sec 30 sec 45 sec 10 min 35x b) Restriktionsverdau der PCR-Fragmente Ein Reaktionsansatz enthält: - 15 µl PCR-Produkt - 1fach konzentrierter Reaktionspuffer G, Stammlösung ist 10x konzentriert - 0,5 µl MunI - Gesamtvolumen: 20 µl (mit ddH2O auffüllen) Nach Zugabe des Enzyms und nochmals nach Zugabe des PCR-Produkts Reaktionsansatz gut mischen (vortexen) Ähnlich wie bei der PCR kann auch hier ein Master-Mix, der alle Reaktionskomponenten mit Ausnahme des PCR-Produkts enthält, angesetzt werden Inkubation der Reaktion für 2 h bei 37 °C Zugabe von 5 µl Ladepuffer zur Gesamtreaktion 20 µl dieses Gemisches auf 2,5 % (w/v) Agarose-Gel auftragen 7 Außerdem pro Gel in separaten Slots auftragen (Proben werden bereitgestellt): Zur Größenabschätzung: 6 µl DNA-Marker Erwartung: Bandengröße für WT-Allel: 177 bp mutantes Allel: 208 bp 7. Gießen eines Agarose-Gels Die Konzentration von Agarose-Gelen wird in „weight per volume“ (w/v) angegeben, das heißt, für ein 1 %iges Gel müssen 1 g Agarose in 100 ml Laufpuffer resuspendiert werden. Durchführung: - Agarose Gel abwiegen, in eine Schott-Flasche geben - Laufpuffer zugeben, mischen - Gemisch in Mikrowelle aufkochen, dabei Flaschendeckel leicht öffnen. Vorsicht: Siedeverzug - Heiße Agaroselösung kurz (5 min) abkühlen lassen, dann in Gelschlitten gießen - Für ein großes Gel 6 µl Ethidiumbromid-Lösung, für ein kleines Gel 2 µl Ethidiumbromid-Lösung zugeben und mit Pipettenspitze in der Lösung verteilen. - Ethidiumbromid ist mutagen, immer blaue Handschuhe tragen, Hautkontakt vermeiden; Gele, die Ethidiumbromid enthalten, nur mit blauen Handschuhen anfassen - Kämme einsetzen - Gel auspolymerisieren lassen (ca. 20- 30 min) 8. cDNA Synthese Die Abkürzung cDNA steht für “complementary” DNA und ist eine zur RNA komplementäre, einzelsträngige DNA. Der Prozess der Umwandlung von RNA in cDNA, die Reverse Transkription, geschieht mittels Enzymen, den Reversen Transkriptasen. Durchführung: 2 µg RNA 1 µl (= 0,5 µg) oligo(dT)18 primer Mit DEPC-Wasser auf 12,5 µl auffüllen 65°C 5 Minuten, auf Eis, kurz an zentrifugieren, wieder auf Eis 4 µl 5x Reaktionspuffer 0,5 µl Ribolock RNase Inhibitor 2 µl dNTP Mix (10 µM) 1 µl Revert Aid H Minus Reverse Transkriptase Mischen, kurz zentrifugieren, 60 Minuten bei 42°C inkubieren Reaktion bei 70°C für 10 Minuten abstoppen 8 9. semiquantitative Reverse Transcription-PCR (RT-PCR) Die RT-PCR dient der Abschätzung des Expressionslevels eines Gens in einem bestimmten Gewebe. Dafür wir RNA aus dem entsprechenden Gewebe isoliert und in cDNA umgeschrieben. Ausgehend von diesem ‚cDNA-Pool‘ können dann PCR-Analysen mit verschiedenen, genspezifischen Primern durchgeführt werden. Die Menge des erhaltenen Fragments ist – nach Abgleich mit einer internen Kontrolle – mit der Menge an RNATranskript korreliert. Durchführung: - jede Gruppe verwendet, wie im Arbeitsplan beschrieben, ein cDNA-Pool - für diesen Pool werden PCRs durchgeführt, um AP3, PI und APT1 zu amplifizieren; Negativkontrollen für jedes Primerpaar nicht vergessen also 6 PCRs pro Gruppe - Primerpaare für die RT-PCR: (1) AP3fwd RT-PCR; AP3rev RT-PCR (2) PIfwd RT-PCR; PIrev RT-RCR (3) APT1fwd RT-PCR; APT1rev RT-PCR Reaktionspuffer dNTPs forward Primer Konzentration bzw. Menge im Reaktionsansatz 1fach 0,2 mM 1 µM Ausgangskonzentration 10fach 2 mM 5 µM reverse Primer 1 µM 5 µM taq-Polymerase cDNA-Lösung Gesamtvolumen (mit ddH2O auffüllen) 0,75 units 1 µl 25 µl 1 unit/µl --- - - PCR-Programm: 95 °C 95 °C 58 °C 72 °C 72 °C 5 min 30 sec 45 sec 45 sec 10 min 25x Nach der PCR werden die Reaktionen mit je 6 µl Ladepuffer versetzt, 15 µl dieser Lösung werden auf ein 1%iges Agarose-Gel aufgetragen. pro Gel 6 µl Marker zur Größenabschätzung mit auftragen 9