Aktiengesellschaft für Dienstleistungen in der Schweineproduktion Geschäftsbereich SGD-SSP Literaturrecherche Pathogenicity of a highly pathogenic avian influenza virus, A/chicken/Yamaguchi/7/04 (H5N1) in different species of birds and mammals N. Isoda et al. Archives of Virology 2006, DOI 10.1007/s00705-005-0723-6 (Published online February 26) Anfangs 2004 kam es in Japan in zwei Geflügelfarmen zu Ausbrüchen mit hoch pathogenen aviären Influenzaviren (HPAI) vom Typ H5N1. In der vorliegenden Studie wurden Hühner, Wachteln, Wellensittiche, Entenkücken, Mäuse und Minipigs mit dem im ersten Ausbruch isolierten H5N1 Virus (A/chicken/Yamaguchi/7/04) angesteckt. Um einen Vergleich mit weiteren Influenzaviren zu haben wurden auch Ansteckungsversuche mit einem weiteren Vogelgrippevirus, das aus Enten isoliert wurde (Dk/Yokohama/03) und einer Rekombinanten, hergestellt aus 2 isolierten und anschliessend gekreuzten Viren aus Enten der Mongolei (R/Dk/Mong-Dk/Mong), verglichen. Die Viren wurden in 10-Tage alten Hühnereiern während 48 Stunden bei 35°C vermehrt. Die infektiöse Allantoisflüssigkeit wurde als Inokulum und für die Gewinnung von gereinigtem Virus benützt. Bei den Schweinen handelte es sich um spezifisch-pathogenfreie, 2 Monate alte, männliche Minipigs aus Japan. Die Virusinokulation erfolgte intranasal mittels 50% egg infectious dose (EID 50) von 108.0. Für die Vögel und die Minipigs ergab sich eine Menge von 0.1 ml virushaltiger Flüssigkeit, für die Mäuse 0.03 ml. Den Kontrollgruppen wurde Phosphat gepufferte Salzlösung (PBS) verabreicht. Die Vögel und Mäuse wurden am 3. und 14. Tag p.i. getötet und Proben von Trachea, Lunge, Leber, Milz, Nieren, Colon, Hirn, Herz, Pankreas und Blut entnommen. Bei den Minipigs wurden zusätzliche Nasentupferproben vom 1. bis 7. Tag p.i. entnommen. Alle Tiere wurden isoliert gehalten. Aus Homogenaten der Gewebeproben wurden mittels Titration die Virusmengen bestimmt. Zusätzlich fand eine histopathologische Prüfung statt. In den gesammelten Seren wurden die Virusantikörper mittels ELISA nachgewiesen. Alle Hühner, die mit den Viren Yamaguchi und Yokohama infiziert wurden, starben zwischen dem 2. und 4. Tag p.i. Keines der mit den rekombinanten Viren infizierten Hühner starb bis am 14. Tag p.i., und es konnte kein entsprechendes Virus aus den untersuchten Geweben isoliert werden. Auch konnte keine Serokonversion bei diesen Vögeln nachgewiesen werden, was darauf schliessen lässt, dass keine Infektion mit dem Mongolei-Virus statt gefunden hat. Histopathologisch konnten Yamaguchi und Yokohama Viren in allen untersuchten Geweben, Ausnahme Trachea, der Vögel gefunden werden. Insgesamt wurde festgehalten, dass eine Infektion mit den Yokohama Viren zu schwerwiegenderen Läsionen führte. Ähnliche Resultate wurden bei den Wachteln gefunden. Im Gegensatz zu den Hühnern konnten bei den Wachteln jedoch Serum-Antikörper gegen die Rekombinante nachgewiesen werden, was für eine Infektion spricht. Bei den Wellensittichen konnte ebenfalls keine Serokonversion festgestellt werden, ansonsten waren die Resultate den vorher beschriebenen sehr ähnlich. Bei den Entenkücken verstarben 2 mit dem Yamaguchi Virus infizierte Tiere am Tag 6 bzw. 7 p.i. während eines der infizierten Tiere bis am 14. Tag überlebte. Bei diesem Kücken konnten die entsprechenden Serum-Antikörper gefunden werden. Alle Kücken, die mit dem Yokohama Virus infiziert wurden starben zwischen dem 3. und 4. Tag, und das Virus konnte aus allen Geweben isoliert werden. Alle Tiere, die mit dem rekombinanten Virus infiziert wurden, überlebten bis zum 14. Tag. Bei der anschliessenden Sektion konnten keine Viren gefunden werden, jedoch wurden im Serum am 14. Tag die entsprechenden Antiköper nachgewiesen. 2 der mit dem Yamaguchi Virus infizierten Mäuse verstarben, während von den anderen Mäusen alle die Infektion überlebten. Das Virus konnte nur in der Lunge nachgewiesen werden. Die entsprechenden Serum-Antikörper konnten am Tag 14 nachgewiesen werden. Die Pathogenität der Vogelgrippeviren für Mäuse wurde als gering eingestuft. Alle Minipigs, die mit den 3 H5N1 Viren infiziert wurden, überlebten die 14 Tage. Es konnte kein Yamaguchi oder Yokohama Virus in den Nasentupferproben nachgewiesen werden. Auch am Tag 14 konnte keine Serokonversion festgestellt werden. Die Resultate induzieren, dass keine Ansteckung Ersteller : Riccarda Ursprung Datum : 31.03.2006 Seite 1 von 2 der Minipigs mit den genannten Viren statt gefunden hat. Obwohl keine Krankheitssymptome bemerkt wurden, konnten die rekombinanten Viren an den Tagen 2-4 p.i. in den Nasentupferproben nachgewiesen werden. Auch die entsprechende Serokonversion hatte statt gefunden. Basierend auf den Daten dieses Versuchs konnten die Viren Yokohama und Yamaguchi als HPAI klassifiziert werden, während das R(Dk/Mong-Dk/Mong) Virus nach den Kriterien der OIE zu den nicht-pathogenen Viren gezählt werden kann. Die beiden erstgenannten führten zu systemischen Infektionen in Vögeln, waren für Säugetiere jedoch nur gering bis gar nicht pathogen. Die getesteten Minipigs zeigten sich weder für das Yamaguchi noch für das Yokohama Virus empfänglich. Einzig das rekombinante Virus zeigte eine limitierte Replikation im Gewebe des oberen Respirationstraktes. Es wird deshalb angenommen, dass die Schweine keine grosse Rolle in der Erhaltung und Verbreitung der beiden erstgenannten Vogelgrippeviren spielen. Dies steht im Gegensatz zu den Erkenntnissen, die über das H5N1 Virus gewonnen wurden, das 1997 bei einem Jungen und Hühnern in Hong Kong isoliert werden konnte. Damals konnte eine Virusvermehrung in Schweinen nachgewiesen werden, obschon keine Ansteckung über Kontakte provoziert werden konnte. Diese Resultate weisen darauf hin, dass die Empfänglichkeit von Schweinen für Vogelgrippeviren keine Beziehung zur Pathogenität der Viren aufweist. Dies wiederum könnte daran liegen, dass die möglichen Faktoren, die für die Wirtsspezifität verantwortlich sind, auf anderen Gensegmenten als dem HA Gen lokalisiert sind. Schliesslich kann gesagt werden, dass das Yamaguchi Virus für Vögel hoch pathogen ist und zu systemischer Erkrankung inkl. Enzephalitiden führt. Während die Empfänglichkeit von Schweinen für dieses HPAI Virus sehr gering ist und die Möglichkeit für genetische Reassortierung mit HPAI in Schweinen vorerst zu keiner Besorgnis Anlass gibt. - - In dieser Studie wurde das A/chicken/Yamaguchi/7/04 Virus, das während eines Vogelgrippeausbruchs in Japan isoliert wurde experimentell bei Hühnern, Entenkücken, Wellensittichen, Wachteln, Mäusen und Minipigs inokuliert. Das Virus war für alle getesteten Vögel hoch pathogen. Die Mäuse waren empfänglich für die Infektion, jedoch war die Mortalitätsrate sehr gering. Die Minipigs waren resistent gegenüber einer Infektion mit dem oben genannten Virus. Die Möglichkeit für genetische Reassortierung mit HPAI in Schweinen vorerst zu keiner Besorgnis Anlass gibt. Ersteller : Riccarda Ursprung Datum : 31.03.2006 Seite 2 von 2