NUB 2007 - Sunitinib

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Haben Sie externe Hilfestellungen in Anspruch genommen? Wenn ja, bitte
geben Sie an, welche Hilfestellung Sie in Anspruch genommen haben?
Dieser Antrag wurde durch die Deutsche Gesellschaft für Verdauungs- und
Stoffwechselkrankheiten e.V. vorformuliert.
1.1 Angefragte Untersuchungs- und Behandlungsmethode (Kurzbezeichnung)
Endoskopische Blutstillung durch Auftragen eines Pulvers
1.2 Alternative Bezeichnung der Methode
EndoClot®, Hemospray®
1.3 Beschreibung der neuen Methode
Die Stillung einer akuten Blutung aus dem Gastrointestinaltrakt durch
interventionelle endoskopische Verfahren ist fester Bestandteil der Notfallversorgung
im klinischen Alltag. Es stehen verschiedene Verfahren zur Verfügung, die mit Hilfe
des bis zum Ort der Blutung vorgeschobenen Endoskops durch seinen integrierten
Arbeitskanal hindurch angewendet werden können. Hierzu zählen Injektionen,
thermische (z.B. APC) oder mechanische (z.B. Endoclip, Endoloop etc.) Verfahren.
Alle diese Optionen sind aktuell über eine eigene ICPM zu kodieren.
Als Neuheit wurde 2012 ein Verfahren eingeführt, das durch endoskopisches
Auftragen eines Pulvers auf die Blutungsquelle (nicht-variköse Blutung) eine
blutstillende Wirkung entfaltet. Das Pulver (EndoClot®) besteht aus absorbierbaren
modifizierten Polymeren. Die Partikel absorbieren Wasser aus dem Blut. Die so
entstehende
Konzentration
aus
Thrombozyten,
Erythrozyten
und
Koagulationsproteinen beschleunigen den Gerinnungsprozess und es entsteht eine
adhäsive Gel-Matrix, die am Gewebe haften bleibt und die Blutungsstelle
abdichtet.
Zusammen mit dem Applikationssystem, das aus Katheter, Puder-GasMischkammer sowie dem Puderbehälter und einem externen Kompressor besteht,
kann das Hämostase-Puder durch den Arbeitskanal eines Routineendoskops direkt
auf die Blutungsstelle gesprüht werden. Die Anwendung des Pulvers eignet sich bei
dem aktuell verfügbaren Medizinprodukt zur Versorgung aktiver, sickernder
Blutungen oder zur Rezidivprophylaxe nach stattgehabter Blutung. Insbesondere
Blutungen aus diffusen Blutungsquellen, die den o.a. Injektions-, thermischen oder
mechanischen Verfahren nur unzureichend zugänglich sind, eignen sich für die
Stillung durch ein Hämostasepulver.
Daneben ist in 2013 mit der sukzessiven Markteinführung eines weiteren Pulvers
(Hemospray®) mit biophysikalisch anderen Eigenschaften in ausgesuchten Zentren
begonnen worden. Die Handhabung gleicht dem oben beschriebenen Verfahren.
Auch dieses ist für eine einmalige Behandlung konzipiert und wird durch einen
Endoskopkanal zugeführt, um auf die akute Blutungsquelle gesprüht zu werden.
Kommt das Pulver mit Blut in Kontakt, absorbiert es Wasser und bildet ein Gel, das
bindend und adhäsiv wirkt und eine stabile mechanische Barriere erzeugt. Diese
haftet an der blutenden Stelle und deckt sie ab.
Die Ergänzung durch andere Hämostaseverfahren (Injektions-, thermischen oder
mechanischen Verfahren) ist prinzipiell möglich und u.U. sinnvoll. Alle Lokalisationen
des GIT sind zur Anwendung geeignet.
1.4 Mit welchem OPS-Kode wird die Methode verschlüsselt?
NUB-Musterantrag der DGVS
Ein spezifischer OPS-Code existiert bisher nicht.
2.1 Bei welchen Patienten wird die Methode angewandt (Indikation)?
Das Verfahren ergänzt durch eine neuartige Technik die Werkzeuge zur Blutstillung
im Rahmen einer Endoskopie des Gastrointestinaltraktes und kommt – ggf. allein
oder ergänzend – bei Patienten, bei denen im Rahmen einer Endokopie eine
Blutung gestillt werden soll, zur Anwendung.
2.2 Welche bestehende Methode wird durch die neue Methode abgelöst oder
ergänzt?
Das Verfahren ergänzt die bisher etablierten Blutstillungsverfahren durch
Ausnutzung eines biophysikalischen Wirkprinzips. Zu den etablierten Verfahren
zählen:
Destruktion/Blutstillung im Ösophagus
5-422.50
Elektrokoagulation
5-422.51
Laserkoagulation
5-422.52
Thermokoagulation (APC)
5-422.53
Kryokoagulation
5-422.54
Photodynamische Therapie
5-429.1
Sklerosierung von Ösophagusvarizen
5-429.a
Ligatur/Banding von Ösophagusvarizen
5-429.c
Endo-Loop
5-429.d
Clippen
5-429.e
Injektion (inkl. Fibrinkleber)
Destruktion/Blutstillung im Magen
5-433.50
Elektrokoagulation
5-433.51
Laserkoagulation
5-433.52
Thermokoagulation (APC)
5-433.53
Kryokoagulation
5-433.54
Photodynamische Therapie
5-449.03
Sklerosierung von Fundusvarizen
5-449.83
Ligatur/Banding von Fundusvarizen
5-449.c3
Endo-Loop
5-449.d3
Clippen
5-449.e3
Injektion (inkl. Fibrinkleber)
Destruktion/Blutstillung im Dünndarm (u.a. Duodenum) einfach (Push-Technik)
5-451.90
Elektrokoagulation
5-451.91
Laserkoagulation
5-451.92
Thermokoagulation (APC)
5-451.93
Kryokoagulation
Destruktion/Blutstillung im Dünndarm
Technik)
5-451.a0
Elektrokoagulation
5-451.a1
Laserkoagulation
5-451.a2
Thermokoagulation (APC)
5-451.a3
Kryokoagulation
(u.a.
Duodenum)
NUB-Musterantrag der DGVS
(Push-and-pull-back-
Destruktion/Blutstillung im Dickdarm
5-452.50
Elektrokoagulation
5-452.51
Laserkoagulation
5-452.52
Thermokoagulation (APC)
5-452.53
Kryokoagulation
Destruktion/Blutstillung im Dickdarm
5-452.50
Elektrokoagulation
5-452.51
Laserkoagulation
5-452.52
Thermokoagulation (APC)
5-452.53
Kryokoagulation
Destruktion/Blutstillung im Darm (Dünn- oder Dickdarm)
5-469.c3
Endo-Loop
5-469.d3
Clippen
5-469.e3
Injektion (inkl. Fibrinkleber)
Destruktion/Blutstillung im Rektum
5-482.31
Elektrokoagulation
5-482.41
Laserkoagulation
5-482.51
Thermokoagulation (APC)
5-482.61
Kryokoagulation
5-489.0
Ligatur (Gummiring)
CAVE: Ligatur von Hämorrhoiden s.u.
5-489.1
Sklerosierung, peranal
5-489.c
Endo-Loop
5-489.d
Clippen
5-489.e
Injektion (inkl. Fibrinkleber)
Destruktion/Blutstillung im Analkanal
5-492.3
Endoskopische Destruktion
5-499.e
Injektion (inkl. Fibrinkleber)
5-492.x
Sonstige
bei Hämorrhoiden:
5-493.0
Ligatur (Gummiring)
5-493.1
Sklerosierung
2.3 Ist die Methode vollständig oder in Teilen neu und warum handelt es sich
um eine neue Untersuchungs- und Behandlungsmethode?
Die Verfahren ergänzen die Werkzeuge endoskopischer Blutstillung und nutzen
einen bisher nicht etablierten Weg der Hämostase aus. Sie wurden in 2012 und
2013 zugelassen und werden derzeit auf dem Markt eingeführt. Eine spezifische
OPS-Ziffer existiert bisher nicht.
2.4 Welche Auswirkungen hat die Methode auf die Verweildauer im
Krankenhaus?
Auswirkungen auf die Verweildauer sind nicht zu erwarten.
3.1 Wann wurde die Methode in Deutschland eingeführt?
Die beiden ähnlichen Verfahren wurden in 2012 und 2013 zugelassen und werden
NUB-Musterantrag der DGVS
derzeit auf dem Markt eingeführt.
3.2 Bei Medikamenten: Wann wurde dieses Medikament zugelassen?
----------3.3 Wann wurde die Methode in Ihrem Krankenhaus eingeführt?
Noch zu ergänzen.
3.4 In wie vielen Kliniken wird diese Methode derzeit eingesetzt (Schätzung)?
Keine Angaben bekannt.
3.5 Wieviele Patienten wurden in Ihrem Krankenhaus in 2012 und 2013 mit
dieser Methode behandelt?
Noch zu ergänzen.
3.6 Wieviele Patienten planen Sie im Jahr 2014 mit dieser Methode zu
behandeln?
Noch zu ergänzen.
4.1 Entstehen durch die neue Methode Mehrkosten gegenüber den bisher
üblichen Verfahren? Wenn ja, wodurch? In welcher Höhe (möglichst
aufgetrennt nach Personal- und Sachkosten)?
Während das Applikationsdevice (externer Kompressor) mehrfach verwendet
werden kann, handelt es sich bei dem Katheter, der Puder-Gas-Mischkammer sowie
dem Puder um Einmalprodukte, die relevante Kosten verursachen:
EndoClot®
Katheter mit Puder-Gas-Mischkammer und Puder: etwa 190€
Hemospray®
Katheter inkl. Kartusche und Pulver: etwa 488€
Daneben ist der mit der Vor- und Nachbereitung und der Durchführung verbundene
Zeitaufwand zu berücksichtigen:
Eine Pflegekraft etwa 15 min: etwa 8€
Ein Arzt etwa 15 Minuten: etwa 13€
Somit entstehen durch Einmalmaterialien und Personalbindung (ohne
Berücksichtigung der Anschaffungskosten) im Mittel Gesamtkosten von 211€ bis
509€.
4.2 Welche DRG sind am häufigsten von dieser Methode betroffen?
G67
G73Z
4.3 Warum ist diese Methode aus Ihrer Sicht derzeit im G-DRG-System nicht
sachgerecht abgebildet?
Es handelt sich zusammenfassend um ein endoskopisches Blutstillungsverfahren,
das im bisherigen OPS-Katalog nicht spezifisch abgebildet wird. Die mit dem
Verfahren verbundenen Kosten und die zunehmende Verbreitung machen die
Abbildung als NUB sinnvoll.
NUB-Musterantrag der DGVS
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