Haben Sie externe Hilfestellungen in Anspruch genommen? Wenn ja, bitte geben Sie an, welche Hilfestellung Sie in Anspruch genommen haben? Dieser Antrag wurde durch die Deutsche Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten e.V. vorformuliert. 1.1 Angefragte Untersuchungs- und Behandlungsmethode (Kurzbezeichnung) Endoskopische Blutstillung durch Auftragen eines Pulvers 1.2 Alternative Bezeichnung der Methode EndoClot®, Hemospray® 1.3 Beschreibung der neuen Methode Die Stillung einer akuten Blutung aus dem Gastrointestinaltrakt durch interventionelle endoskopische Verfahren ist fester Bestandteil der Notfallversorgung im klinischen Alltag. Es stehen verschiedene Verfahren zur Verfügung, die mit Hilfe des bis zum Ort der Blutung vorgeschobenen Endoskops durch seinen integrierten Arbeitskanal hindurch angewendet werden können. Hierzu zählen Injektionen, thermische (z.B. APC) oder mechanische (z.B. Endoclip, Endoloop etc.) Verfahren. Alle diese Optionen sind aktuell über eine eigene ICPM zu kodieren. Als Neuheit wurde 2012 ein Verfahren eingeführt, das durch endoskopisches Auftragen eines Pulvers auf die Blutungsquelle (nicht-variköse Blutung) eine blutstillende Wirkung entfaltet. Das Pulver (EndoClot®) besteht aus absorbierbaren modifizierten Polymeren. Die Partikel absorbieren Wasser aus dem Blut. Die so entstehende Konzentration aus Thrombozyten, Erythrozyten und Koagulationsproteinen beschleunigen den Gerinnungsprozess und es entsteht eine adhäsive Gel-Matrix, die am Gewebe haften bleibt und die Blutungsstelle abdichtet. Zusammen mit dem Applikationssystem, das aus Katheter, Puder-GasMischkammer sowie dem Puderbehälter und einem externen Kompressor besteht, kann das Hämostase-Puder durch den Arbeitskanal eines Routineendoskops direkt auf die Blutungsstelle gesprüht werden. Die Anwendung des Pulvers eignet sich bei dem aktuell verfügbaren Medizinprodukt zur Versorgung aktiver, sickernder Blutungen oder zur Rezidivprophylaxe nach stattgehabter Blutung. Insbesondere Blutungen aus diffusen Blutungsquellen, die den o.a. Injektions-, thermischen oder mechanischen Verfahren nur unzureichend zugänglich sind, eignen sich für die Stillung durch ein Hämostasepulver. Daneben ist in 2013 mit der sukzessiven Markteinführung eines weiteren Pulvers (Hemospray®) mit biophysikalisch anderen Eigenschaften in ausgesuchten Zentren begonnen worden. Die Handhabung gleicht dem oben beschriebenen Verfahren. Auch dieses ist für eine einmalige Behandlung konzipiert und wird durch einen Endoskopkanal zugeführt, um auf die akute Blutungsquelle gesprüht zu werden. Kommt das Pulver mit Blut in Kontakt, absorbiert es Wasser und bildet ein Gel, das bindend und adhäsiv wirkt und eine stabile mechanische Barriere erzeugt. Diese haftet an der blutenden Stelle und deckt sie ab. Die Ergänzung durch andere Hämostaseverfahren (Injektions-, thermischen oder mechanischen Verfahren) ist prinzipiell möglich und u.U. sinnvoll. Alle Lokalisationen des GIT sind zur Anwendung geeignet. 1.4 Mit welchem OPS-Kode wird die Methode verschlüsselt? NUB-Musterantrag der DGVS Ein spezifischer OPS-Code existiert bisher nicht. 2.1 Bei welchen Patienten wird die Methode angewandt (Indikation)? Das Verfahren ergänzt durch eine neuartige Technik die Werkzeuge zur Blutstillung im Rahmen einer Endoskopie des Gastrointestinaltraktes und kommt – ggf. allein oder ergänzend – bei Patienten, bei denen im Rahmen einer Endokopie eine Blutung gestillt werden soll, zur Anwendung. 2.2 Welche bestehende Methode wird durch die neue Methode abgelöst oder ergänzt? Das Verfahren ergänzt die bisher etablierten Blutstillungsverfahren durch Ausnutzung eines biophysikalischen Wirkprinzips. Zu den etablierten Verfahren zählen: Destruktion/Blutstillung im Ösophagus 5-422.50 Elektrokoagulation 5-422.51 Laserkoagulation 5-422.52 Thermokoagulation (APC) 5-422.53 Kryokoagulation 5-422.54 Photodynamische Therapie 5-429.1 Sklerosierung von Ösophagusvarizen 5-429.a Ligatur/Banding von Ösophagusvarizen 5-429.c Endo-Loop 5-429.d Clippen 5-429.e Injektion (inkl. Fibrinkleber) Destruktion/Blutstillung im Magen 5-433.50 Elektrokoagulation 5-433.51 Laserkoagulation 5-433.52 Thermokoagulation (APC) 5-433.53 Kryokoagulation 5-433.54 Photodynamische Therapie 5-449.03 Sklerosierung von Fundusvarizen 5-449.83 Ligatur/Banding von Fundusvarizen 5-449.c3 Endo-Loop 5-449.d3 Clippen 5-449.e3 Injektion (inkl. Fibrinkleber) Destruktion/Blutstillung im Dünndarm (u.a. Duodenum) einfach (Push-Technik) 5-451.90 Elektrokoagulation 5-451.91 Laserkoagulation 5-451.92 Thermokoagulation (APC) 5-451.93 Kryokoagulation Destruktion/Blutstillung im Dünndarm Technik) 5-451.a0 Elektrokoagulation 5-451.a1 Laserkoagulation 5-451.a2 Thermokoagulation (APC) 5-451.a3 Kryokoagulation (u.a. Duodenum) NUB-Musterantrag der DGVS (Push-and-pull-back- Destruktion/Blutstillung im Dickdarm 5-452.50 Elektrokoagulation 5-452.51 Laserkoagulation 5-452.52 Thermokoagulation (APC) 5-452.53 Kryokoagulation Destruktion/Blutstillung im Dickdarm 5-452.50 Elektrokoagulation 5-452.51 Laserkoagulation 5-452.52 Thermokoagulation (APC) 5-452.53 Kryokoagulation Destruktion/Blutstillung im Darm (Dünn- oder Dickdarm) 5-469.c3 Endo-Loop 5-469.d3 Clippen 5-469.e3 Injektion (inkl. Fibrinkleber) Destruktion/Blutstillung im Rektum 5-482.31 Elektrokoagulation 5-482.41 Laserkoagulation 5-482.51 Thermokoagulation (APC) 5-482.61 Kryokoagulation 5-489.0 Ligatur (Gummiring) CAVE: Ligatur von Hämorrhoiden s.u. 5-489.1 Sklerosierung, peranal 5-489.c Endo-Loop 5-489.d Clippen 5-489.e Injektion (inkl. Fibrinkleber) Destruktion/Blutstillung im Analkanal 5-492.3 Endoskopische Destruktion 5-499.e Injektion (inkl. Fibrinkleber) 5-492.x Sonstige bei Hämorrhoiden: 5-493.0 Ligatur (Gummiring) 5-493.1 Sklerosierung 2.3 Ist die Methode vollständig oder in Teilen neu und warum handelt es sich um eine neue Untersuchungs- und Behandlungsmethode? Die Verfahren ergänzen die Werkzeuge endoskopischer Blutstillung und nutzen einen bisher nicht etablierten Weg der Hämostase aus. Sie wurden in 2012 und 2013 zugelassen und werden derzeit auf dem Markt eingeführt. Eine spezifische OPS-Ziffer existiert bisher nicht. 2.4 Welche Auswirkungen hat die Methode auf die Verweildauer im Krankenhaus? Auswirkungen auf die Verweildauer sind nicht zu erwarten. 3.1 Wann wurde die Methode in Deutschland eingeführt? Die beiden ähnlichen Verfahren wurden in 2012 und 2013 zugelassen und werden NUB-Musterantrag der DGVS derzeit auf dem Markt eingeführt. 3.2 Bei Medikamenten: Wann wurde dieses Medikament zugelassen? ----------3.3 Wann wurde die Methode in Ihrem Krankenhaus eingeführt? Noch zu ergänzen. 3.4 In wie vielen Kliniken wird diese Methode derzeit eingesetzt (Schätzung)? Keine Angaben bekannt. 3.5 Wieviele Patienten wurden in Ihrem Krankenhaus in 2012 und 2013 mit dieser Methode behandelt? Noch zu ergänzen. 3.6 Wieviele Patienten planen Sie im Jahr 2014 mit dieser Methode zu behandeln? Noch zu ergänzen. 4.1 Entstehen durch die neue Methode Mehrkosten gegenüber den bisher üblichen Verfahren? Wenn ja, wodurch? In welcher Höhe (möglichst aufgetrennt nach Personal- und Sachkosten)? Während das Applikationsdevice (externer Kompressor) mehrfach verwendet werden kann, handelt es sich bei dem Katheter, der Puder-Gas-Mischkammer sowie dem Puder um Einmalprodukte, die relevante Kosten verursachen: EndoClot® Katheter mit Puder-Gas-Mischkammer und Puder: etwa 190€ Hemospray® Katheter inkl. Kartusche und Pulver: etwa 488€ Daneben ist der mit der Vor- und Nachbereitung und der Durchführung verbundene Zeitaufwand zu berücksichtigen: Eine Pflegekraft etwa 15 min: etwa 8€ Ein Arzt etwa 15 Minuten: etwa 13€ Somit entstehen durch Einmalmaterialien und Personalbindung (ohne Berücksichtigung der Anschaffungskosten) im Mittel Gesamtkosten von 211€ bis 509€. 4.2 Welche DRG sind am häufigsten von dieser Methode betroffen? G67 G73Z 4.3 Warum ist diese Methode aus Ihrer Sicht derzeit im G-DRG-System nicht sachgerecht abgebildet? Es handelt sich zusammenfassend um ein endoskopisches Blutstillungsverfahren, das im bisherigen OPS-Katalog nicht spezifisch abgebildet wird. Die mit dem Verfahren verbundenen Kosten und die zunehmende Verbreitung machen die Abbildung als NUB sinnvoll. NUB-Musterantrag der DGVS