1. Zusammenfassung Ziel der vorliegenden Studie war es die Beziehung zwischen dem invasiven Karzinom in der MRMammographie (MRM) und dem Tumorgrading zu erörtern. Einige Studien hatten sich im Vorfeld mit diesem Thema befasst, jedoch wurde die MR- tomographische Darstellung eines Karzinoms in Abhängigkeit von seinem Tumorgrading jeweils nur in Bezug auf einzelne morphologische und kinetische Zeichen und nicht in der Gesamtheit betrachtet (Stomper et al., 1995; Buadu et al., 1997; Mussurakis et al, 1997; Boné et al.,1998; Szabo et al., 2003a). Im Rahmen der vorliegenden Studie wurden die MR- Mammographien an vier 1,5 Tesla MRTomographen (Gyroscan S15 ACS II, Philips Medizintechnik, Hamburg, Deutschland; Philips Intera, Philips Medizintechnik, Hamburg, Deutschland; Siemens Symphony, Erlangen, Deutschland; Siemens Vision, Erlangen, Deutschland) nach einem feststehenden Messprotokoll im Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie (IDIR) der Friedrich-Schiller-Universität (FSU) Jena durchgeführt. Die Untersuchungen bestanden neben T1- und T2- gewichteten Sequenzen aus einer dynamischen 2DFFE- Sequenz bzw. einer 2D- FLASH- Sequenz nach intravenöser Gabe von 0,1 mmol/kg Körpergewicht Gadolinium- DTPA (Magnevist®, Schering Deutschland GmbH, Berlin, Deutschland). Die Daten von zwei Untersuchungskollektiven wurden in dieser Studie ausgewertet. Das Untersuchungskollektiv A beschreibt den Untersuchungszeitraum vom 01. Januar 2002 bis 31. März 2004 mit der Erfassung von 132 invasiven Karzinomen, bei den eine vollständige pathologische Aufarbeitung mit Angabe eines Gradings durch die Pathologie der FSU bestand und eine Zuordnung zum im MRT beurteilten Herd eindeutig möglich war. Das Untersuchungskollektiv B bestand aus 485 invasiven Karzinomen die im Rahmen der Routinediagnostik im IDIR im Zeitraum vom 22. Dezember 1994 bis 31. März 2004 detektiert wurden. Der Untersuchungszeitraum des Untersuchungskollektivs B umfasst somit den Zeitraum des Untersuchungskollektivs A plus den Zeitraum vom 22. Dezember 1994 bis 31. Dezember 2001. In diesem Zeitraum wurden einige Zeichen, wie das Hook- Zeichen, Punched- Out- Zeichen und Intact- Ligament- Sign erst im Rahmen der Auswertung beschrieben und Promotionen dazu angefertigt. Das Untersuchungskollektiv B umfasst weniger Zeichen, im Untersuchungskollektiv A wurden dagegen alle bis jetzt bekannten Zeichen angewandt. Beim Untersuchungskollektiv B galten die gleichen Einschlusskriterien wie beim Untersuchungskollektiv A. Die retrospektive Bildbewertung erfolgte durch vier Radiologen im Konsens, wobei die Pathologie der Läsion zu diesem Zeitpunkt unbekannt war. Für die statistische Auswertung der Daten wurde der Exakte Test nach Fischer angewandt. Die vorliegende Studie zeigt, dass die bewerteten karzinomtypischen Kriterien eines Herdes in der MRM für die Bestimmung des Tumorgradings verschieden starke Vorhersagewerte besitzen. Der Tumordurchmesser (Untersuchungskollektiv A p = 0,841; Untersuchungs-kollektiv B p< 0,001), die inhomogene Binnenstruktur (Untersuchungskollektiv A p = 0,475; Untersuchungskollektiv B p = 0,002) und die Ausbildung eines Ödems (Untersuchungs-kollektiv A p = 0,004) korrelieren als morphologische Kriterien der Bildbewertung dabei stark mit dem Tumorgrad. Die Beurteilung der Tumorausläufer, insbesondere das Hook- Zeichen (Untersuchungskollektiv A p = 0,015) korreliert mit dem Tumorgrad und das Auftreten eines Root- Zeichens (Untersuchungskollektiv A p = 0,814; Untersuchungskollektiv B p = 0,077) sollte als Hinweis auf einen schlechteren Differenzierungsgrad gewertet werden. Weiterhin vom Tumorgrad abhängig stellt sich das umgebende Mammaparenchym um ein Karzinom dar. So korreliert das Auftreten eines prominenten unilateralen Gefäßes (Untersuchungskollektiv A p = 0,026), die Unterbrechung des Mamillensaums (Unter-suchungskollektiv A p = 0,262; Untersuchungs-kollektiv B p = 0,028) sowie die Cutis-verdickung (Untersuchungskollektiv A p = 0,002; Untersuchungskollektiv B p = 0,001) positiv mit dem Tumorgrad. Auch das Punched- Out- Zeichen (Untersuchungskollektiv B p = 0,013) deutet auf einen schlechten Differenzierungsgrad hin. Einen schwachen Vorhersagewert für das Tumorgrading zeigt das dynamische Verhalten eines invasiven Karzinoms in der MRM. Das initiale Kontrastmittelenhancement (Untersuchungskollektiv A p = 0,317), das Kontrastmittelverhalten 7 min nach Kontrastmittelinjektion (Untersuchungs-kollektiv A p = 0,206), das Ringenhancement (Untersuchungskollektiv A p = 0,435) und das Blooming- Zeichen (Untersuchungskollektiv A p = 0,265; Untersuchungskollektiv B p = 0,860) zeigen keine Abhängigkeit vom Tumorgrad. Durch die Daten der vorliegenden Studie ist es möglich, wichtige Schlüsse bezüglich des Tumorverhaltens in MR- tomographischen Aufnahmen in Abhängigkeit vom Tumorgrading zu ziehen. Es zeigt sich, dass vor allem die Kriterien, die die Auswirkung eines Karzinoms auf das umgebende Mammaparenchym bewerten und die morphologischen Kriterien der Herdbeurteilung eine Vorhersage des Tumorgrades erlauben. Es ist unserer Meinung nach möglich den Tumorgrad mittels MRMUntersuchung einzuschätzen und somit einen Einfluss auf die Therapie zu nehmen. 2. Einleitung 2.1. Anatomie der normalen Mamma Die Mamma zählt als modifizierte Schweißdrüse zu den Hautanhangsgebilden und besteht aus einem epithelialen und einem mesenchymalen Anteil. Der Drüsenkörper, welcher die epitheliale Komponente darstellt, ist aus 15 -20 Drüsenlappen aufgebaut. Die einzelnen Drüsenlappen besitzen jeweils einen Ausführungsgang, der sich an der Mamille zu einem Milchsinus erweitert. Die segmentalen Ausführungsgänge zweigen sich peripher in subsegmentale Gänge auf, an die sich die traubenförmig angeordneten Terminal Duct Lobular Units (TDLU) anschließen. Die TDLU bestehen ihrerseits aus den Lobuli, den intra- und extralobulären terminalen Duktus (ITD bzw. ETD). Duktus ITD ETD Lobulus Abbildung 1: Schematische Darstellung einer Terminal Duct Lobular Unit (TDLU). Den mesenchymalen Anteil stellt das Stroma dar und besteht aus Binde- und Fettgewebe, das dem Drüsenkörper als Stützgerüst dient. Der Abfluss der Lymphe erfolgt über drei Haupt-abflusswege, wobei 70% der Lymphe über die axillären Lymphknoten drainiert werden. Für die Drainage aus medialen Anteilen der Mamma sind die parasternalen Lymphknoten verantwortlich. Dabei wird die Lymphe nach intrathorakal abgeleitet, wobei mögliche Verbindungen zur Gegenseite bestehen können (Wittekind und Riede; 1999; Ohuchi et al.; 1984). 2.2. Das Mammakarzinom Das Mammakarzinom ist die häufigste Krebsart der Frau. So wurde im Jahre 2000 bei 24,4% der Frauen ein Mammakarzinom diagnostiziert und bezogen auf alle Krebssterbefälle betrug der Anteil des Mammakarzinoms 17,8% bei Frauen (RKI). Die Geschlechtsverteilung des Mammakarzinoms liegt mit einem Anteil von 135: 1 bei Frauen im Vergleich zu Männern (Bilimoria und Morrow, 1995). Die Altersverteilung des Mammakarzinoms zeigt eine bimodale Verteilungskurve. Der Altersgipfel liegt zwischen dem 45. und 50. Lebensjahr sowie zwischen dem 60. und dem 65. Lebensjahr (Onkologie- Internetseite). Histopathologisch werden verschiedene Läsionen unter dem Begriff Mammakarzinom zusammengefasst. Die malignen histopathologischen Befunde der Mamma können unterschieden werden in invasive Karzinome, nicht invasive Karzinome und Metastasen (Tab.1). Den invasiven Karzinomen sind die invasiv duktalen und die invasiv lobulären Karzinome zugeordnet. Diese stellen die größten Gruppen der invasiven Karzinome dar. Weiterhin zählen noch seltenere Karzinomtypen wie die muzinösen, medullären, tubulären, papillären Karzinome sowie das Paget- Karzinom der Mamille zu den invasiven Karzinomen. Zu den nicht invasiven malignen Läsionen zählen das duktale und das lobuläre Carcinoma in situ sowie der Morbus Paget der Mamille (Bässler, 1997). Tabelle 1: Einteilung der Histologie maligner Läsionen. Nicht invasive Karzinome - Duktales Carcinoma in situ - Lobuläres Carcinoma in situ - Paget- Erkrankungen der Mamille Invasive Karzinome - Invasiv duktales Karzinom - Invasiv lobuläres Karzinom - Medulläres Karzinom - Muzinöses Karzinom - Invasiv papilläres Karzinom - Tubuläres Karzinom - Inflammatorisches Karzinom - Adenoid- zystisches Karzinom - Sekretorisches (juvelines) Karzinom - Apokrines Karzinom - Invasives kribriformes Karzinom - Karzinom mit osteaoklastenartigen Riesenzellen - Glykogenreiches Karzinom - Lipidreiches Karzinom - Endokrin differenziertes Karzinom - Zystisch- hypersekretorisches Karzinom - Karzinom mit Metaplasien vom Plattenepitheltyp oder Spindelzelltyp - Paget- Karzinom der Mamille Metastasen Die Entwicklung des invasiv duktalen Karzinoms geht von der duktalen Hyperplasie über die atypische duktale Hyperplasie zum duktalen Carcinoma in situ (Frykberg und Bland, 1993) das formalpathogenetisch als direkte Vorstufe des invasiv duktalen Karzinoms gesehen werden kann. 2.3. Relative Mammakarzinomrisiken Ungefähr 66% aller Frauen mit einem Mammakarzinom haben keine bekannten Risikofaktoren (Harris et al., 1992). Jedoch gibt es allgemein anerkannte Risikofaktoren. Wie bereits oben erwähnt zeigt die Altersverteilung des Mammakarzinoms eine bimodale Verteilungskurve, wobei der Altersgipfel zwischen dem 45. und 50. Lebensjahr sowie zwischen dem 60. und 65. Lebensjahr liegt (Onkologie- Internetseite). Im Jahr 2000 war die Inzidenz des Mammakarzinoms in Deutschland bei den Frauen über 60 Jahren ca. doppelt so hoch als bei denen unter 60 Jahren (RKI). Neben dem Alter beeinflussen hormonale Faktoren die Wahrscheinlichkeit einer Brustkrebs-erkrankung. Die Menarche und die Menopause spielen dabei eine bedeutende Rolle. Eine Menarche vor dem 12. Lebensjahr hat einen Risikoanstieg bis um das 2fache zur Folge (Maass, 1994). Eine Menopause nach dem 50. Lebensjahr verdoppelt das Risiko an Brustkrebs zu erkranken (Maass, 1994; Trichopoulos et al., 1972). Weiterhin zählt das Reproduktionsverhalten zu den hormonalen Faktoren. Dabei erhöht eine Nulliparität das Brustkrebsrisiko bis auf das 4fache (Maass, 1994). Frauen mit einer Schwangerschaft nach dem 25. Lebensjahr haben ein 4fach höheres Risiko als Frauen mit einer Schwangerschaft vor dem 20. Lebensjahr (Brinton et al., 1988). Die Einnahme von Diethylstilbestrol (DES) während der Schwangerschaft erhöht das Brustkrebsrisiko (Brinton et al., 1988). Die orale Kontrazeption erhöht das Erkrankungsrisiko (Deligeoroglou et al., 2003), wobei nach einer 10jährigen Einnahmepause das Risiko wieder auf das Niveau von Frauen ohne orale Kontrazeption gesunken ist (Collaborative Group, 1996). Ebenso steigern atypische Hyperplasien das relative Risiko um ca. das 4fache und um ca. das 9fache bei Frauen mit einer positiven Familieanamnese (Dupont und Page, 1985). Jedoch besteht kein Zusammenhang zwischen fibrozystischen Strukturveränderungen ohne Proliferation und einem Mammakarzinom (Dupont et al., 1993). Auch frühere Krebserkrankungen erhöhen das Brustkrebsrisiko. So führen vorausgegangene Endometrium-, Ovarial- oder Kolonkarzinome zu einer Risikosteigerung bis um das 4fache. Der Zustand nach behandeltem Mammakarzinom erhöht das Risiko um mehr als das 4fache (Maass, 1994). Ionisierende Strahlung vor allem zwischen Pubertät und dem Alter von 30 Jahren erhöhen das Erkrankungsrisiko. Eine Exposition nach dem 40. Lebensjahr hat keine Risikosteigerung zur Folge, so dass Mammographien bedenkenlos sind (Bhatia et al., 1996; John and Kelsey, 1993). Weiterhin beeinflusst eine positive Familienanamnese das relative Erkrankungsrisiko. So erhöht ein Mammakarzinom bei der Mutter oder Schwester das Erkrankungsrisiko um mehr als das 4fache. Dies zeigt eine hereditäre Komponente des Mammakarzinoms, wobei 5- 10 % der Mammakarzinome hereditären Ursprungs sind (Greene, 1997). Zur Zeit werden die zwei Tumorsuppressorgene BRCA-1 und BRCA-2 die auf den Chromosomen 17 und 13 liegen verantwortlich gemacht. Seltene Syndrome gehen ebenfalls mit einem erhöhten Erkrankungsrisiko einher, so z. B. das MammaOvarialkarzinom- Syndrom (van Rensburg und Ponder, 1995), das Li- Fraumeni- Syndrom (Li et al., 1988) und das Cowden- Syndrom (Williard et al., 1992). Weitere potentielle Risikofaktoren für das Auftreten eines Mammakarzinoms sind allgemeine Adipositas, wobei die pathogenetische Ursache in der verstärkten Aromatisierung der androgenen Vorstufen der Östrogene im Fettgewebe gesehen wird (Maass H., 1994), sowie die mammographische Dichte des Gewebes (Boyd et al., 1998). 2.4. Mammadiagnostik 2.4.1. Klinische Untersuchung Die klinische Untersuchung beinhaltet die Inspektion und die Palpation der beiden Mammae, sowie die Untersuchung der axillären und supraaxillären Lymphknoten und steht am Anfang der Diagnostik (Köchli et al., 1998). Die ärztliche Palpation beider Brüste stellt einen integralen Bestandteil der gynäkologischen Vorsorgeuntersuchung dar. Es wird zusätzlich empfohlen, alle Frauen in der monatlichen Selbstuntersuchung zu schulen, denn 72% der Mammakarzinome werden durch die betroffenen Frauen selbst entdeckt (Schleicher und Ammon, 1998). Jedoch zeigte sich in einer britischen Studie nach zehn Jahren fortlaufender Beobachtung zweier Bezirke mit organisierter Palpationsschulung verglichen mit vier ohne eine solche Schulung der Frauen kein Beweis dafür, dass die Selbstpalpation zur Senkung der Mortalität durch Brustkrebs beiträgt (Ellman et al., 1993). 2.4.2. Röntgen- Mammographie Die Röntgen- Mammographie hat sich als effizienteste Methode zur Brustkrebsfrüherkennung erwiesen (Keßler et al., 1995; Buchberger et al., 1997; Müller- Schimpfle et al., 1997a). In der so genannten Malmö- Studie konnte eine Abnahme der Mortalität des Mamma-karzinoms bei Frauen über 55 Jahren im Vergleich zur Kontrollgruppe nachgewiesen werden (Andersson et al., 1988). Auch andere Studien konnten eine Senkung der Mortalität durch ein MammographieScreening von bis zu 30% belegen (Tabár et al., 1985, 1989, 1992; Nyström et al., 1993). Maligne Tumoren und ihre Vorstufen werden unter anderem durch die Detektion suspekten Mikrokalks oder Störungen in der Architektur erkannt (Silva und Zurrida, 2000). Etwa 30% der invasiven und 40% bis 80% der in situ Karzinome werden durch suspekten gruppierten, polymorphen Mikrokalk entdeckt (Schwartz et al., 1988; Goedde et al., 1992; Silva und Zurrida, 2000). Die Sensitivität der Röntgen- Mammographie für das Mammakarzinom hängt stark von der Dichte des Mammaparenchyms ab und schwankt zwischen 50% und 100% (Baker, 1982; Rosenberg et al., 1998). Die Limitationen der Röntgen- Mammographie liegen neben dem röntgendichten Mammagewebe bei der eingeschränkten Beurteilbarkeit von Narbengewebe bei Zustand nach Biopsie oder brusterhaltender Therapie, brustwandnahen oder axillären Läsionen, Ödemen nach Radiatio sowie der Beurteilung von Implantaten und umliegendem Gewebe. 2.4.3. Sonographie der Mamma Die Sonographie dient als additive diagnostische Methode zur Ergänzung der Mammographie bei radiographisch dichtem Mammagewebe (Silva und Zurrida, 2000) und sollte vor allem nach einer Mammographie und in Kenntnis des Mammogramms erfolgen (Müller- Schimpfle et al., 1997a). Die zusätzliche Untersuchung der Mamma mittels Ultraschall führt zu einer signifikanten Reduktion der Biopsien (Strasser et al., 1990). Einen diagnostischen Vorteil bringt die Sonographie vor allem bei jungen Frauen und Frauen mit dichtem Parenchym (Bassett et al., 1987) zur Differenzierung von soliden Herden und Zysten (Silva und Zurrida, 2000) und es können Zusatzinformationen über die genauere Lokalisation, Größe und Ausdehnung von Tumoren gewonnen werden (Meden et al., 1995). Auch zur besseren Lokalisation einer Läsion während einer Biopsie oder zur präoperativen Markierung suspekter Herdbefunde sowie zu deren engmaschigen Kontrolle und Überwachung ist die Sonographie geeignet. Zusätzlich ermöglicht die Sonographie die Beurteilung der axillären und supraaxillären Lymphknoten (Haid et al., 1996). 2.4.4. Galaktographie Die Darstellung der Drüsengänge mittels Kontrastmittel als diagnostisches Verfahren wurde bereits 1930 erstmals beschrieben (Ries, 1930). Damals wurde hierfür ölhaltiges Kontrastmittel benutzt, das jedoch häufig zu Komplikationen wie Entzündungen oder Abszessbildungen führte. Heute wird ein wasserlösliches jodhaltiges Kontrastmittel verwendet. Durch die Applikation von Kontrastmittel kommen Gangarchitekturstörungen, Kaliberschwankungen und Gangabbrüche zur Darstellung. Zu den Indikationen einer Galaktographie zählen Sekretion und Laktation außerhalb der Gravidität. Die Galaktographie gilt als sichere Methode duktale Veränderungen festzustellen (Rongione et al., 1996). Eine wichtige Rolle spielt auch die präoperative Galaktographie mit Methylenblau, wodurch die abnormalen Abschnitte des duktalen Systems markiert werden, so dass möglichst schonend operiert werden kann und sowohl das kosmetische, als auch das therapeutische Ergebnis zufrieden stellend ist (Diner, 1981; Leis, 1989; Zulfiqar et al., 1996). 2.4.5. MR- Mammographie Im MR- Tomograph wird ein sehr starkes statisches Magnetfeld erzeugt, in dem sich Teilchen ihrer Ladung entsprechend ausrichten. Für die medizinische Bildgebung spielen nur Protonen eine Rolle. Es werden Hochfrequenzwellen eingestrahlt, deren Frequenz davon abhängt, welches Gewebe dargestellt und wie kontrastreich das Bild werden soll. Dabei werden verschiedene bildgebend nutzbare Effekte verwendet, von denen für die MRMammographie besonders die T1- und die T2- Relaxation von Bedeutung sind. Das erzeugte elektromagnetische Induktionsfeld wird von einer Empfängerspule aufgefangen (Lasserre und Blohm, 2003). Aus diesen elektromagnetischen Impulsen werden nun mittels Fourier- Analyse Schnittbilder errechnet, deren Ebene sich, je nach Messtechnik und eingestrahlten HF-Impulsen, in jeder räumlichen Lage befinden kann. Um die räumliche Auflösung zu erhöhen wird die MRM mittels speziellen Radiofrequenzantennen (Spulen) durchgeführt. Das Phänomen der „nuclear magnetic resonance“ wurde erstmals 1946 von Purcel und Bloch beschrieben (Purcel, 1946; Bloch, 1946). In verschiedenen Studien wurde der Nutzen eines Massen- Screening durch Röntgen-mammographie bewiesen (Tabár et al., 1985, 1989, 1992; Andersson et al., 1988; Nyström et al., 1993) wobei dieser Nutzen durch nachfolgende Studien in Zweifel gestellt wurde (Olsen und Gotzsche, 2001). Es wird bei allen suspekten Läsionen oder dichtem Parenchym eine zusätzliche MR- Mammographie empfohlen. Müller- Schimpfle et al. bescheinigten der MR- Mammographie als zusätzliche Methode zur RöntgenMammographie oder Sonographie eine höhere Sicherheit und Sensitivität in der Krebsdetektion im Vergleich zur Röntgen- Mammographie oder Sonographie allein (Müller- Schimpfle et al., 1997b). Eine additive MR- Mammographie sollte angewandt werden, wenn ein hoher negativer Vorhersagewert oder eine hohe Sensitivität verlangt wird. Die höchste Sensitivität wird durch die Kombination einer klinischen Untersuchung, Röntgen- Mammographie und der MR- Mammographie erzielt (Berg et al., 2004). Jedoch ist die MR- Mammographie auf Grund einer geringeren Spezifität und Genauigkeit nicht als Screening- Methode geeignet (Müller- Schimpfle et al., 1997b). In einer von mehreren derartigen Studien zeigte die Studie von Lehmann et al. zur MR- Mammographie als Screeningmethode bei Risikopatienten, dass durch die MR- Mammographie als additive Untersuchung okkulte Tumoren erkennbar wurden. Auf der anderen Seite erhöhte sich die Biopsierate durch falsch positive MR- Befunde (Lehman et al., 2005). Dies zeigt, dass die MR- Mammographie sehr von der Mess-technik und der Erfahrung des Untersuchers abhängig ist und eine hohe Biopsierate vor allem durch geschulte Untersucher zu minimieren ist. Weiterhin stellt die MR- Tomographie nach brusterhaltender Therapie die Methode mit der größten diagnostischen Sicherheit beim Ausschluss von Läsionen dar (Birrenbach et al., 2004). 2.4.6. Stanzbiopsie Eine Stanzbiopsie, die in der Regel ambulant durchgeführt wird, liefert eine histologisch verifizierte Diagnose des Biopsates. Sie kann bei vorher genau detektierbaren Läsionen durchgeführt werden. Ungeeignet ist eine Biopsie bei verdächtigen Läsionen, die nicht genau lokalisierbar sind, sowie bei Patientinnen während einer Therapie mit Antikoagulantien (Viehweg et al., 1998). Dabei kann die Stanzbiopsie ultraschallgestützt, magnetresonanz-gestützt oder auch stereotaktisch mit Hilfe von Röntgen erfolgen. Die ultraschallgestützte Stanzbiopsie kann bezüglich der Sensitivität der offenen Biopsie gleichgestellt werden (Liberman et al., 1994; Parker et al., 1994). 2.5. Prognostische Faktoren für das Mammakarzinom Die prognostischen Faktoren determinieren das klinische Überlebenschancen des Patienten. Zu den primären prognostischen Faktoren zählen Lymphknotenstatus, Tumorgröße, Tumor-grad und Hormonrezeptorstatus (McGuire and Clark, 1992; Wog et al., 1992). Ohne positive axilläre Lymphknoten hat eine Patientin mit 65% bis 80% Wahrscheinlichkeit eine 10 jährige Überlebensrate und eine Rückfallrate von ca. 20%. Mit bis zu drei positiven axillären Lymphknoten verringert sich die 10 Jahres Überlebensrate auf 35% bis 65% und die Rückfallrate steigt auf 30% bis 40%. Liegt die Anzahl der positiven axillären Lymphknoten über 4 so ergibt sich eine 13 bis 24%ige Wahrscheinlichkeit einer 10 Jahres Überlebensrate und eine 54 bis 82%ige Rückfallrate (Valagussa et al., 1978). Auch die Tumorgröße ist für die Überlebenschancen entscheidend: Liegt die Tumorgröße unter 1cm so gibt es eine 20 bis 30%ige Wahrscheinlichkeit einer Beteiligung des lymphatischen Systems. Bei einer Tumorgröße von 1cm bis 2cm liegt die Wahrscheinlichkeit schon bei 27% bis 39% und bei einer Tumorgröße von 2cm bis 3cm liegt die Wahrscheinlichkeit bei 29% bis 57%. Somit erklärt sich, dass duktale oder lobuläre Läsionen mit einem Durchmesser kleiner als 1 Zentimeter eine gute Prognose haben (Rosen et al., 1993). Eine Verbesserung der Prognose ergibt sich aus einem positiven Hormonrezeptorstatus. So sprechen ca. 60% der positiven Östrogenrezeptoren auf eine Hormontheraphie an (Silva und Zurrida, 2000). Die Histopathologie beeinflusst ebenso die Überlebenschance der Patintinnen. Patientinnen mit einem nuklearen Staging von II oder III, d.h. einer moderaten oder schlechten Differenzierung, haben eine schlechtere Prognose. Eine reduzierte Prognose haben auch die Patientinnen mit einem histologischen Grad von II, d.h. einer moderate Differenzierung mit 10- 75% tubuläre Formationen, sowie einem histologischen Grad III, d.h. einer schlechten Differenzierung mit weniger als 10% tubuläre Formationen (Hopton et al., 1989). Für die Überlebenschance der Patientinnen ist auch die Wuchsform des Tumors von Bedeutung. So haben Patientinnen mit polygonalen Karzinomen abhängig von der Tumorgröße eine 10- JahresÜberlebensrate von 38% und bei zirkumskripten Tumoren liegt die 10- Jahres- Überlebensrate etwa doppelt so hoch (Lane et al.; 1961). Die Prognose wird durch ein angioinvasives Wachstum ungünstig beeinflusst, da Tumorzellembolien in 69% aller Fälle mit axillären Lymphknotenmetastasen assoziiert sind (Martin et al., 1987). Als weiterer prognostischer Faktor der die Prognose negativ beeinflusst ist die c- erbB- 2 Rezeptor Überexpression zu nennen (Winstanley et al., 1991; Paterson et al., 1991; Ravdin and Chamness, 1995; Perez, 1999), der Epidermal growth factor Rezeptor (EGFR) (Fox et al, 1994; Nicholson et al., 1994) sowie eine hohe S- Phase, welche eine hohe Zell-proliferationsrate anzeigt (Hedley et al., 1993). Aus den prognostischen Faktoren Tumorgrading, Lymphknotenstatus und Tumorgröße wurde der prognostische Nottingham Index (NPI) mit folgender Formel ermittelt: NPI = 0,2 x Tumorgröße + Tumorgrading- Score + Lymphknotenstatus- Score. Je kleiner der NPI- Wert ist, desto günstiger ist die Prognose (Haybittle et al., 1982; Galea et al., 1992) 2.6. Tumorgrading des invasiven Mammakarzinom Das von Bloom und Richardson inaugurierte Tumorgrading zur Beurteilung des Malignitäts-grades stellt einen wichtigen prognostischen Faktor dar (Bloom und Richardson, 1957). Nach der WHOKlassifikation gilt für die Beurteilung eines Mammakarzinoms ein dreistufiges Grading. Bei dem Tumorgrading werden Tubulusbildung, Kernpleomorphie und Mitoserate beurteilt. Das Kriterium für die Tubulusbildung sind eindeutig erkennbare Lumina, die von prismatischen oder kubischen Zellen mit basalständigen Kernen umgeben sind (Bässler,1997). Eine Flächenausdehnung der Tubuli von über 75% entspricht einem Score- Wert von 1. Bei einer Flächenausdehnung von 10% bis 75% wird ein Score- Wert von 2 zugeordnet und nehmen die Tubuli weniger als 10% der Gesamtfläche ein, so ergibt sich ein Score- Wert von 3 (Bässler, 1997). Weiterhin wird die Kernpleomorphie, d.h. die Kerngröße und die Chromatinverteilung beurteilt. Ein einheitliches Kernmuster entspricht dabei einem Score- Wert von 1. Bei mittelgradiger Variation wird ein Score- Wert von 2 zugeordnet und bei starker Variation ein Score- Wert von 3. Zuletzt werden noch die Mitosen pro Gesichtsfeld bestimmt. Dabei wird eine mittlere Mitoserate aus 10 beurteilten Gesichtsfeldern in der Invasionszone festgelegt, wobei ein 40er Objektiv verwendet wird. Bis zu einer Mitose pro Gesichtsfeld entspricht dem Score- Wert 1, bis 2 Mitosen pro Gesichtfeld dem Score- Wert 2 und mehr als 2 Mitosen dem Score- Wert 3. Um den Tumorgrad zu ermitteln werden nun alle ermittelten Score- Werte addiert. Ein Wert von 3 bis 5 entspricht einem gut differenzierten G1 Karzinom, ein Wert von 6 oder 7 einem mäßig differenzierten G2 Karzinom und ein Wert von 8 oder 9 einem schlecht differenzierten G3 Karzinom. 80% der Karzinome sind G1 Karzinome mit exzellenter Prognose, wie z. B. tubuläre, kribriforme, muzinöse oder tubulo- lobuläre Karzinome. Karzinome mit guter Prognose und einem Grading zwischen G1 und G2 sind vor allem Mischtypen tubulärer sowie duktaler Karzinome und alveoläre lobuläre Karzinome. Mit mäßiger Prognose und einem G2 Grading sind meist invasiv papilläre, medulläre und lobuläre Karzinome verbunden. Invasiv duktale und duktulo- lobuläre Karzinome haben häufig ein G3 Grading und sind mit einer schlechten Prognose verbunden (Pinder et al., 1995). Nachteil dieses Verfahrens zur Bestimmung des Tumorgrades ist, dass die Methode sehr stark von der Erfahrung des Untersuchers abhängig ist. 3. Fragestellung und Ziele der Arbeit Verschiedene Studien haben sich mit dem Grading und der Darstellung der Tumoren im MRT beschäftigt (Stomper et al., 1995; Buadu et al., 1997; Mussurakis et al, 1997; Boné et al.,1998; Szabo et al., 2003a). Jedoch wurden die einzelnen Bewertungskriterien einer MRM nie in der Gesamtheit betrachtet, wodurch keine Aussage möglich war, ob anhand eines MRT eine Prognose unter Berücksichtigung des Tumorgradings möglich ist. In der vorliegende retrospektiven Studie wurden die Zeichen in ihrer Gesamtheit (Berandung, Form, Binnenstruktur, Signalintensität in T1 nativ, Beurteilbarkeit in T1 nativ, Septen in T1 nativ, S1 und T2, Intact- Ligament- Sign, Vitale Herdanteile in T2, Nekrosen, Root- Zeichen, Hook- Zeichen, Ödem in T2, Art der Kontrastmittelanreicherung, Geschwindigkeit der Signalintensität, Konstanz der Signalintensität, Blooming, Asymmetrie der Enhancementform bezüglich der Gegenseite, Cutisverdickung, Punched- Out- Zeichen, Nipple- Sign sowie prominentes unilaterales Gefäß) betrachtet und unter folgenden Fragestellungen ausgewertet: 1. Gibt es Unterschiede in der Darstellung der Karzinome im MRT in Abhängigkeit von ihrem Tumorgrading? 2. Verhalten sich Karzinome des gleichen Tumorgrades im MRT signifikant anders als Karzinome eines anderen Tumorgrades? 3. Welche Zeichen sind signifikant für ein Karzinom eines Tumorgrades? 4. Ist die Einschätzung des Tumorgrades an Hand eines MRT sicher möglich und somit eine Prognose erlaubt? 4. Material und Methoden 4.1. Die zwei Untersuchungskollektive Das Untersuchungskollektiv A beschreibt den Untersuchungszeitraum vom 01. Januar 2002 bis 31. März 2004. Das Untersuchungskollektiv A umfasst alle bis jetzt bekannten morphologischen und kinetischen Zeichen der Herdbeurteilung sowie die des umliegenden Mammaparenchyms. Das Untersuchungskollektiv B beinhaltet die Daten des Untersuchungs-zeitraum vom 22. Dezember 1994 bis 31. März 2004. Im Untersuchungszeitraum vom 22. Dezember 1994 bis 31. Dezember 2001 wurden Zeichen wie das Hook- Zeichen, Punched- Out- Zeichen oder Intact- Ligament- Sign beschrieben und Promotionen dazu angefertigt. Das Untersuchungskollektiv B besteht somit aus den Daten des Untersuchungskollektivs A, wobei diese um die Daten des Untersuchungszeitraumes vom 22. Dezember 1994 bis 31. Dezember 2001 erweitert werden konnten. Im Untersuchungskollektiv A wurden alle bis jetzt bekannten Zeichen bewertet, das Untersuchungskollektiv B beschreibt nur einen Teil der im Untersuchungskollektiv A beschriebenen Zeichen. 4.2. Einschlusskriterien In der vorliegenden Studie wurden, um eine umfassende histologische Korrelation zu gewährleisten, nur Untersuchungsdaten von Patientinnen ausgewertet, die an der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe in Jena ambulant und/oder stationär betreut wurden. Frauen, die nicht an der FSU Jena operiert und histologisch beurteilt wurden, blieben in der vorliegenden Studie unberücksichtigt. Ein weiteres Einschlusskriterium war die genaue Zuordnung des histologisch gesicherten Herdes zu der in der Auswertung beschriebenen Läsion. Betrachtet wurden in dieser Studie nur invasive Karzinome mit einem durch die Pathologie angegebenem Tumorgrading. Um die gesamte Bandbreite des Alltags in der Routinediagnostik zu erfassen wurden Frauen mit einer mehr als 6 Monate zurückliegenden Chemotherapie und/oder Strahlentherapie der Mamma in die Studie einbezogen. Eine Chemotherapie länger als 6 Monate zurückliegend betraf im Untersuchungskollektiv A sowie B ein Karzinom eines G3 Gradings. Eine länger als 6 Monate zurückliegende Radiatio hatten im Untersuchungskollektiv A zwei G2 Karzinome und zwei G3 Karzinome sowie im Untersuchungskollektiv B drei G2 Karzinome sowie zwei G3 Karzinome. Auch vorausgegangene Operationen und Punktionen führten nicht zum Ausschluss aus der vorliegenden Studie. Dabei waren im Untersuchungskollektiv A zwei G1 Karzinome, 7 G2 Karzinome und 7 G3 Karzinome mit vorangegangenen invasiven Eingriffen verbunden. Im Untersuchungskollektiv B betraf dies 6 G1 Karzinome, 33 G2 Karzinome und 21 G3 Karzinome. Jedoch wurden die Fälle ausgeschlossen in denen eine Kryotheraphie, Chemotherapie oder eine Radiatio zwischen der MR- tomographischen Untersuchung und der Gewinnung des histologischen Materials lag. Tabelle 2: Verteilung der invasiven Eingriffe, Radiatio und Chemotherapie bezogen auf den Tumorgrad in den beiden Untersuchungskollektiven. Untersuchungskollektiv Stattgefundene Untersuchung (länger als 6 Monate zurückliegend) Anzahl der G1Karzinome (% von Gesamtzahl G1Karzinome) Anzahl der G2Karzinome (% von Gesamtzahl G2Karzinome) Anzahl der G3Karzinome (% von Gesamtzahl G3Karzinome) 0/13 (0%) 2/61 (3,3%) 2/58 (3,4%) Chemotherapie 0/13 (0%) 0/61 (0%) 1/58 (1,7%) Invasiver Eingriff 2/13 (15,4%) 7/61 (11,5%) 7/58 (12,1%) 0/61 (0%) 3/237 (1,3%) 2/187 (1,0%) Chemotherapie 0/61 (0%) 0/237 (0%) 1/187 (0,5%) Invasiver Eingriff 6/61 (9,8%) 33/237 (13,9%) 21/187 (11,2%) Untersuchungskollektiv Radiatio A Untersuchungskollektiv Radiatio B 4.3. Das Untersuchungskollektiv A Im Zeitraum vom 01. Januar 2002 bis 31. März 2004 wurde im Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie (IDIR) der Friedrich- Schiller- Universität (FSU) Jena bei 1264 Frauen eine MR- tomographische Mamma- Untersuchung durchgeführt (siehe Abb. 2). Eine vollständige Erfassung der klinischen und histopathologischen Daten war für das Untersuchungskollektiv A bei 346 Frauen möglich, wobei 371 Herde beurteilt wurden. Dabei wurden 187 benigne Läsionen histologisch verifiziert. Weiterhin wurden 184 maligne Läsionen histologisch gesichert, wobei 27 rein nichtinvasive maligne Läsionen von der Studie ausgeschlossen wurden. Von den 157 histologisch verifizierten invasiven malignen Läsionen gelang in 132 Fällen eine vollständige Erfassung der histopathologischen Daten mit Angabe eines Gradings. Dabei ergaben sich 47 rein invasive Karzinome und in 85 Fällen wurde zusätzlich eine nicht invasive Komponente histologisch gesichert (vgl. Abb. 2). Die 132 gesicherten invasiven Karzinome wurden bei MR- tomographisch untersuchten Frauen mit einem mittleren Alter von 57,3 Jahren und einem Median von 59 Jahren histologisch gesichert, wobei das Alter der Patientinnen zwischen 30 und 86 Jahren lag. Abbildung 2: Schematische Darstellung der Ermittlung der Daten des Untersuchungkollektivs A. 4.4. Das Untersuchungskollektiv B Im Zeitraum vom 22. Dezember 1994 bis 31. März 2004 wurden am Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie (IDIR) der Friedrich- Schiller- Universität (FSU) Jena 4847 MRtomographische Untersuchungen der Mamma durchgeführt (siehe Abb. 3). Eine vollständige Erfassung der klinischen und histopathologischen Daten war bei 1040 Frauen möglich, wobei 1164 Herde beurteilt wurden. Dabei wurden 466 benigne Läsionen histologisch verifizier. Weiterhin wurden 698 maligne Läsionen histologisch gesichert. Von den 698 malignen Läsionen wurden 98 rein nicht invasive Karzinome von der Studie ausgeschlossen. Von den 600 invasiven malignen Läsionen gelang in 485 Fällen eine voll-ständige Erfassung der histopathologischen Daten mit Angabe eines Gradings. Dabei ergaben sich 234 reine invasive Karzinome sowie 251 invasive Karzinome mit einer nichtinvasiven Komponente (vgl. Abb. 3). Die 485 invasiven Karzinome wurden bei MR- tomographisch untersuchten Frauen mit einem mittleren Alter von 59,3 Jahren und einem Median von 60 Jahren histologisch gesichert, wobei das Alter der Patientinnen zwischen 29 und 87 Jahren lag. Abbildung 3: Schematische Darstellung der Ermittlung der Daten des Untersuchungkollektivs B. 4.5. Einteilung der histologischen Befunde Die benignen Läsionen wurden unterteilt in folgende Untergruppen (vgl. Abb. 4) entzündliche Veränderungen wie Mastitis und Galaktophoritis, Neoplasien zu dem das Fibroadenom (myxoid und fibrös), der Phylloidestumor, das Papillom oder das Mamillenadenom zählten sowie mastopathische Veränderungen wie atypische duktale Hyperplasien, radiäre Narben, Adenosen bzw. Adenome, sklerosierende Adenosen, apokrine Metaplasien, Fibrosen und fibrozystische Mastopathien. Abbildung 4: Einteilung der Histologie benigner Läsionen in ihre Untergruppen. Die malignen Befunde wurden eingeteilt in invasive Karzinome, nicht invasive Karzinome und Metastasen (vgl. Abb. 5) . Zu den nicht invasiven malignen Läsionen zählten das duktale und das lobuläre Carcinoma in situ sowie der Morbus Paget der Mamille. Den invasiven Karzinomen waren die invasiv duktalen und die invasiv lobulären Karzinome zugeordnet. Diese stellten die größten Gruppen der invasiven Karzinome dar. Weitere Untergruppen der invasiven Karzinome stellten die tubulären Karzinome und die Karzinome vom Mischtyp dar. In der Auswertung wurden selten auftretende histologische Befunde im Einzelnen nicht unterschieden und unter „Sonstige Karzinome“ zusammengefasst. Dabei umfassten die „Sonstigen Karzinome“ folgende histologische Differenzierungen: - Medulläres Karzinom - Muzinöses Karzinom - Invasiv papilläres Karzinom - Inflammatorisches Karzinom - Adenoid- zystisches Karzinom - Sekretorisches (juvelines) Karzinom - Apokrines Karzinom - Invasives kribriformes Karzinom - Karzinom mit osteaoklastenartigen Riesenzellen - Glykogenreiches Karzinom - Lipidreiches Karzinom - Endokrin differenziertes Karzinom - Zystisch- hypersekretorisches Karzinom - Karzinom mit Metaplasien vom Plattenepitheltyp oder Spindelzelltyp - Paget- Karzinom der Mamille - Zystisch- hypersekretorisches Karzinom. Abbildung 5: Einteilung der Histologie maligner Läsionen in ihre Untergruppen. 4.6. Indikationen und Kontraindikationen für eine MR- tomographische Untersuchung Alle Patientinnen der vorliegenden Studie wurden am IDIR im Rahmen der Routinediagnostik MRtomographisch untersucht. Dabei waren Indikationen für eine Mammauntersuchung im MRTomographen: 1. Präoperatives Staging, d.h. die Frage nach Multifokalität, Multizentrizität und Tumor-Ausdehnung, die Feststellung der Infiltration der Pectoralismuskulatur und die Unter-suchung der kontralateralen Brust 2. Kontrolle des Verlaufes unter neoadjuvanter Chemotherapie und interventioneller Methoden (Therapie- Monitoring) 3. Rezidivdiagnostik nach brusterhaltender Therapie oder Ablatio mammae 4. Einschätzung der Dignität unklarer Herde bei durch konventionelle Methoden unzureichend beurteilbarer Mamma 5. Vorsorgeuntersuchungen bei positiver Familienanamnese und genetischer Prädisposition 6. Implantatkontrolle nach Unversehrtheit und Lokalisation. Als Kontraindikationen für eine Untersuchung im MR- Tomographen galten ferro-magnetisches Material im Körper, Herzschrittmacher, Cochlea- Implantate, Kontrastmittel-allergie, Klaustrophobie und extreme Adipositas. 4.7. Untersuchungsablauf Nach der Anamneseerhebung, dem Aufklärungsgespräch mit der Patientin und dem Ausschluss aller Kontraindikationen wurde der Patientin ein intravenöser Zugang in eine Kubitalvene oder, wenn das nicht möglich war, in eine Vene des Handrückens gelegt. Die Untersuchung erfolgte in Bauchlage der Patientin, wobei beide Mammae ohne Deformation und spannungsfrei in die Mamma- OberflächenDoppelspule fallen sollten. Die Patientin wurde aufgefordert während der Untersuchung so ruhig wie möglich zu liegen, da sonst die Bildqualität und somit die Aussagekraft der Untersuchung beeinträchtigt würde. Alle Unter-suchungen liefen nach einem gerätespezifischen festgelegten Untersuchungsprotokoll ab (vgl. Tab. 3/4/5). 4.8. MR- Tomograph Die Untersuchungen wurden an folgenden MR- Tomographen in aufgeführter Anzahl im Routinebetrieb durchgeführt: • Gyroscan S15 ACS II (Philips Medizintechnik, Hamburg, Deutschland) Untersuchungskollektiv A 41/132 (31,1%) Untersuchungen; Untersuchungs- kollektiv 2 394/485 (81,2%) Untersuchungen • Siemens Vision ( Siemens, Erlangen, Deutschland) Untersuchungskollektiv A 23/132 (17,4%) Untersuchungen, Untersuchungskollektiv B 23/485 (4,8%) Untersuchungen • Philips Intera (Philips Medizintechnik, Hamburg, Deutschland) Unter-suchungskollektiv A 6/132 (4,5%) Untersuchungen; Untersuchungskollektiv B 6/485 (1,2%) Untersuchungen • Siemens Symphony (Siemens, Erlangen, Deutschland) Untersuchungskollektiv A 62/132 (47,0%) Untersuchungen; Untersuchungskollektiv B 62/485 (12,8%) Untersuchungen. Die Untersuchungen im Zeitraum vom 22. Dezember 1994 bis 31. Dezember 2001 wurden alle am Gyroscan S15 ACS II (Philips Medizintechnik, Hamburg, Deutschland) durchgeführt. Im Zeitraum vom 01. Januar 2002 bis 31. März 2004 wurden die MR- tomographischen Untersuchungen in oben aufgeführter Anzahl an den 4 Tomographen durchgeführt. Alle Geräte arbeiteten mit einem supraleitenden Magneten bei einer Feldstärke von 1,5 Tesla. Es wurde je nach MR- Tomograph mit einer handelsüblichen Mamma- Oberflächen- Doppelspule mit Sende- und Empfangsfunktion sowie automatischer Abstimmung der Firma Siemens (Siemens, Erlangen, Deutschland) bzw. der Firma Philips (Philips Medizintechnik, Hamburg, Deutschland) gearbeitet. Eine Bedienungs- und Auswertungskonsole diente zur Planung und Durchführung der Untersuchung sowie zur Evaluierung der Bilder. 4.9. Messprotokoll Die Untersuchungen erfolgten in 5 Schritten nach einem standardisierten Protokoll und dauerten jeweils ca. 25 min in den Philips Geräten sowie im Siemens Vision und ca. 15 min im Siemens Symphony. 1. Die Messung begann mit der so genannten Scout- Sequenz (SE), einer T1- gewichteten FastField- Gradienten- Echo- Sequenz in den Philipsgeräten und in der Siemens-geräten eine FLASH 2D Sequenz zur Planung der anschließenden diagnostischen Scans und zur Überprüfung der korrekten Lage der Mammae in der MR- Oberflächenspule. 2. Es folgte eine T1- gewichtete koronar orientierte 2D/Fast- Field- Gradienten- Echo- Sequenz (FFE) in den Philipsgeräten und eine T1- gewichtete koronar orientierte Flash 2D (FLASH) Sequenz im Siemens Vision bzw. eine 2D FLASH GRAPPA® Sequenz im Siemens Symphony. Diese Aufnahmen wurden hinsichtlich ihrer Inhomogenitäten und Artefakte beurteilt und gegebenenfalls noch einmal wiederholt. Die in dieser Messung vollautomatisch abgestimmten Messparameter wurden während den folgenden Messungen beibehalten. 3. Die dynamische Messung beginnend mit einer T1- gewichteten multislice 2D Fast- FieldGradienten- Echo- Sequenz in den Philipsgeräten und einer T1- gewichteten FLASH 2D Sequenz im Siemens Vision bzw. einer 2D FLASH GRAPPA® Sequenz im Siemens Symphony in transversaler Schnittführung schloss sich an. Auf eine initiale Nativserie folgten die Messungen mit Kontrastmittel. Dafür wurde 0,1 mmol Gadolinium (Magnevist®, Schering Deutschland GmbH, Berlin, Deutschland) pro kg Körpergewicht intravenös als Bolus appliziert und mit 20 ml NaCl bei Zugang über eine Kubitalvene bzw. 30 ml NaCl bei Zugang über eine Vene des Handrückens nachgespült. 20 Sekunden nach Beendigung der Bolusinjektion begannen die sechs Postkontrastmittel- Aufnahmen im Abstand von einer Minute. 4. Zehn Minuten nach der Bolusinjektion wurde die jeweils gleiche präkontrast Sequenz (siehe 2.) in koronarer Schnittführung wiederholt. 5. Abschließend erfolgte eine T2 gewichtete Turbo- Spin- Echo- Sequenz (TSE) in transversaler Schnittführung. Bei thoraxwandnahen Herden erfolgten die dynamischen Aufnahmen (Schritt 3) in koronarer Schnittführung. In transversaler Schnittführung wurden die T1- gewichtete 2D Fast- FieldGradienten- Echo- Sequenz bzw. FLASH 2D Sequenz (Schritt 2) und die Messung zehn Minuten nach der Bolusinjektion angefertigt. Eine Zusammenfassung der gerätespezifischen Untersuchungsprotokolle erfolgte in den folgenden Tabellen 3/4/5. Tabelle 3: Messprotokoll der MR- Mammographie in den Philips- Geräten. 1. 2. 3. 4. 5. Wichtung Sequenz Orientierung Repetitionszeit TR (ms) T1 SE Transversal 121 T1 FFE coronar 96 T1 FFE transversal 97 T1 FFE Coronar 96 T2 TSE Transversal 4000 Echozeit TE (ms) 13 5 5 5 300 Flipwinkel (°) Schichtdicke (mm) 90 5 80 4 80 4 80 4 90 4 Distanzfaktor (mm) 3 0,4 0,4 0,4 0,4 Field of view (mm) 450 350 350 350 350 Anzahl der Schichten 5 24 24 24 24 Bildmatrix (Pixel) 179x256 205x256 256x256 205x256 193x256 Tabelle 4: Messprotokoll der MR- Mammographie im Siemens Vision. 1. Wichtung T1 Sequenz SE Orientierung Transversal Repetitionszeit TR (ms) 220 2. T1 FLASH coronar 220 3. T1 FLASH transversal 220 4. T1 FLASH Coronar 220 5. T2 TSE Transversal 12288 Echozeit TE (ms) 4,6 4,66 4,66 4,66 259 Flipwinkel (°) Schichtdicke (mm) 75 4 75 4 75 4 75 4 90 4 Distanzfaktor (%) 10 10 10 10 10 Field of view (mm) 350 350 350 350 350 Anzahl der Schichten 24 24 24 24 24 Bildmatrix (Pixel) 256x256 256x256 256x256 256x256 256x256 Tabelle 5: Messprotokoll der MR- Mammographie im Siemens Symphony. 1. T1 SE Wichtung Sequenz Orientierung Repetitionszeit TR (ms) Echozeit (ms) 2. T1 FLASH GRAPPA® 3. T1 FLASH GRAPPA® 4. T1 FLASH GRAPPA® 5. T2 TSE transversal 113 Coronar 113 Transversal 8900 4,56 4,56 4,56 207 Transversal coronar 112 113 TE 4,5 Flipwinkel (°) Schichtdicke (mm) 80 3 80 3 80 3 80 3 90 3 Distanzfaktor (%) 10 10 10 10 10 Field of view 350 (mm) 350 350 350 350 Anzahl Schichten 33 33 33 33 der 33 Bildmatrix (Pixel) 256x256* 256x384* 256x384* 256x384* 256x512* *Es bestand optional die Möglichkeit die Pixelzahl zu Gunsten einer konstanten Bildqualität bei jeder Untersuchung im MR- Tomographen Symphony von Siemens individuell anzupassen. 4.10. Retrospektive Bildbewertung In der retrospektiven Auswertung wurden die MR- tomographischen Bilder durch vier Assistenz- und Fachärzte mit Erfahrung in der Bewertung von MR- Bildern im Konsens befundet. Die Auswertung erfolgte durch vier Radiologen des IDIR im Rotationsprinzip, wobei immer sichergestellt war, dass zwei Radiologen gemeinsam retrospektiv befundeten. Dabei waren der Überweisungsgrund sowie mammographische und sonographische Vorbefunde bekannt. Informiert wurden die Ärzte auch über die Familienanamnese, eine Hormonersatz- Therapie, die Einnahme von Schilddrüsenhormonen, Kontrazeptiva und anderen Medikamenten, den Zyklustag, abgelaufene Mastitiden, Geburten und Stillzeit, abgelaufene Chemotherapien und Radiatio und über vorangegangene Punktionen und/oder Operationen. Die damalige Bewertung in der Routinediagnostik und der histopathologische Befund waren zum Zeitpunkt der Auswertung nicht bekannt. Die Befundung erfolgte nach einem im Nachfolgenden dargelegten feststehenden Protokoll und Ablauf (vgl. Tab. 6/7/8). 4.10.1. Allgemeine Daten und Einschätzung der Bildqualität Zunächst wurden Name der Patientin, Geburtsdatum der Patientin, Datum der Untersuchung, der MRTomograph, die histologisch gesicherte Herdlokalisation und Slice bzw. Tischposition des zu untersuchenden Herdes erfasst. Weiterhin wurden Effekte technischer Art nach „erkennbar relevant“, „erkennbar irrelevant“ und „keine Effekte“ technischer Art bewertet. Zu den Effekten technischer Art zählten die Rekonstruktionsartefakte, die Phasenkodierartefakte und Spuleninhomogenitäten. Als „erkennbar relevante“ Artefakte technischer Art waren deutlich erkennbare Artefakte definiert, die auch den Herd betrafen, jedoch die Auswertung der Bilder nicht unmöglich machten. Zu starke technische Artefakte führten zum Ausschluss aus der retrospektiven Evaluierung. Auch die Artefakte bei Zustand nach Biopsie und/oder Operation wurden nach „relevant“, „nicht relevant“ und „keine“ invasive Intervention eingeschätzt. Die Artefakte bei Zustand nach Biopsie waren zum Beispiel ein blutgefüllter Stichkanal, Serombildung, Entzündung, Metallabrieb und Architekturstörungen des restlichen Drüsengewebes. Die Bewegungsunschärfe ist definiert als eine Patientenbewegung zwischen prä- und postkontrast um mindestens 2mm, ohne dass die Originalaufnahmen beeinträchtigt waren und wurde im Protokoll bewertet nach stark, leicht und keine Bewegungsunschärfe. 4.10.2. Beurteilung der morphologischen Kriterien des Herdes (vgl. Tab. 6) Zunächst erfolgte die Beurteilung des Herdes in den T1- gewichteten Aufnahmen. Berandung in T1 nativ: Die Berandung des Herdes wurde als glatt, unscharf oder nicht zu bestimmen in den nativen T1gewichteten Sequenzen charakterisiert. Form in T1 nativ: Dann folgte die Bewertung der Form des Kernherdes im T1- gewichteten nativen Bild, wobei eine Einteilung in rund, linear, lobuliert, irregulär, sternförmig oder retikulär möglich war. Binnenstruktur T1 nativ: Auch die Homogenität der Binnenstruktur des Kernherdes wurde in den T1- gewichteten nativen Aufnahmen beurteilt. Signalintensität in T1 nativ: Weiterhin wurde in den T1- gewichteten nativen Bildern die Signalintensität des Kernherdes eingeschätzt. Dabei konnte zwischen hell, isointens und dunkel gewählt werden. Beurteilbarkeit in T1 nativ und S1: Es folgte die Bewertung der Beurteilbarkeit des Herdes in nativen T1- gewichteten Aufnahmen, wobei die erste Subtraktion hinzugezogen werden durfte. Zuführendes Gefäß in T2 und Dynamik: In den T1- gewichteten Subtraktionen wurde dann das Vorkommen eines zuführenden Gefäßes zum Kernherd beurteilt. Größe: Daraufhin folgte die Messung der Größe des Gesamtenhancementes und des Kernherdes. Das Gesamtenhancement setzte sich aus dem maximalen Durchmesser des Kernherdes plus alle anreichernden Areale zusammen und wurde in Millimetern angegeben. Die Kernherdgröße war als maximaler Durchmesser des Kernherdes ohne Ausläufer festgelegt und wurde ebenfalls in Millimetern angegeben. Bei der Bestimmung der Größe des Gesamtenhancements sowie der des Kernherdes wurde zur Verbesserung der statistischen Aussagekraft Größenbereiche angegeben mit folgenden Kategorien: • Kategorie 1: 0 bis 5 Millimeter, • Kategorie 2: 6 bis 10 Millimeter, • Kategorie 3: 11 bis 20 Millimeter, • Kategorie 4: 21 bis 30 Millimeter, • Kategorie 5: 31 bis 50 Millimeter, • Kategorie 6: größer als 50 Millimeter. Septen in T1 und S1: Zuletzt wurde in den T1- gewichteten nativen Bildern das Auftreten von Septen beurteilt. Dabei wurde zunächst bewertet, ob Septen erkennbar waren. In der ersten Subtraktion wurde das Enhancement der Septen nach stark, wenig und nicht anreichernd unterschieden. Danach erfolgte die Beurteilung des Herdes in den T2- gewichteten Aufnahmen. Septen in T2: Die Septen wurden zusätzlich zu den T1- gewichteten Aufnahmen in den T2- gewichteten Bildern geprüft. Intact- Ligament- Sign (ILS) in T2: In den T2- gewichteten Aufnahmen wurde ebenso das Intact- Ligament- Sign (ILS) bewertet. Als Intact- Ligament- Sign wurden den Herd ohne Unterbrechung durchziehende umgebende Ligamente, sog. Coopersche Ligamente, definiert (Abb. 6). Dabei wurde die Intaktheit der erkennbaren Ligamente bewertet oder es waren keine den Herd umgebenden Ligamente vorhanden. Abbildung 6: Schematische Darstellung des Intact- Ligament- Sign. A: Die Cooperschen Ligamente (2) durchziehen den Herd (1). B: Die Cooperschen Ligamente (2) werden unterbrochen und durchziehen den Herd (1) nicht. Signalintensität vitaler Anteile in T2: Weiterhin wurde die Darstellung der vitalen Herdanteile im T2- gewichteten Bild charakterisiert. Dabei war eine Einteilung in hell und in isointens bzw. dunkel möglich. Als vital wurden die als stärkste anreichernde Bereiche gewertet. Nekrosen in T2: Nekrosezonen innerhalb des Kernherdes wurden in den T2- gewichteten Aufnahmen bewertet und wenn vorhanden auch das Nekrosevolumen in Millimetern angegeben. Dann erfolgte die Beurteilung des Root- und Hook- Zeichens. Root- Zeichen in T2: Das Root- Zeichen wurde definiert als wurzelartige enhancende Ausläufer des Kernherdes ins Gewebe, wobei alle Richtungen möglich sind (vgl. Abb. 7A). Beurteilt wurde das Root- Zeichen in T2- gewichteten Bildern. Hook- Zeichen in T2: Im Gegensatz dazu war das Hook- Zeichen definiert als hakenförmiger Ausläufer des Kernherdes oder Ödemstraßen zum Musculus pectoralis (vgl. Abb. 7B). Auch das Hook- Zeichen wurde in den T2gewichteten Bildern beurteilt. Abbildung 7: Schematische Darstellung des A: Root- Zeichens und des B: Hook- Zeichens. A: Der Ausläufer (3) des Herdes (1) beim Root- Zeichen ist in alle Richtungen möglich, tangiert den Musculus Pectoralis (2) jedoch nicht. B: Der Ausläufer (4) des Herdes (1) beim Hook- Zeichen tangiert den Musculus Pectoralis (2). Ödem in T2: Das Auftreten eines Ödems wurde aufgrund seiner Lokalisation als perifokal, diffus unilateral oder anderes Ödem angegeben. Zusätzlich dazu konnten Ödembesonderheiten in den Kategorien präpectoral einseitig, präpectoral beidseitig, subcutan und bilateral sonstig aufgeführt werden (vgl. Abb. 8). Als Ödem galt eine Flüssigkeitsansammlung im Mamma-parenchym und wurde in T2gewichteten Bildern beurteilt. Abbildung 8: Schematische Darstellung der möglichen Lokalisation des Ödems beim Mamma- karzinom. 1: Herd; 2: Musculus Pectoralis; 3: Ödem subcutan; 4: Ödem präpectoral; 5: Ödem perifokal; 6: Ödem diffus unilateral. A: Darstellung eines unter der Cutis lokalisierten Ödems (3). B: Darstellung eines vor dem Musculus Pectoralis (4) liegenden Ödems. C: Darstellung eines um den Herd liegenden Ödems (5). D: Darstellung eines diffus unilateralen Ödems die ganze Mamma betreffend ohne direkte Assoziation zu einer bestimmten Struktur. Eine Zusammenfassung der Beurteilung der morphologischen Kriterien des Herdes zeigt die Tabelle 6. Tabelle 6: Beurteilung der morphologischen Kriterien eines Herdes. Kriterium Berandung des Kernherdes in nativen T1- gewichteten Aufnahmen Ausprägung 1: glatt 2: unscharf 3: nicht zu Erläuterung bestimmen Form des Kernherdes im T1- gewichteten Bild nativ 1: rund 2: linear 3: lobuliert 4: irregulär 5: sternförmig 6: retikulär Binnenstruktur des Kernherdes in T1gewichteten Aufnahmen nativ Signalintensität des Kernherdes in T1gewichteten Bildern nativ 1: homogen 2: inhomogen Beurteilbarkeit des Herdes in T1 nativ ohne Subtraktion Zuführendes Gefäß zum Kernherd in T2 und Dynamik 1: beurteilbar 2: nicht beurteilbar 1: ja 2: nein 1: hell 2: iso 3: dunkel - wenn unklar wurde erste Subtraktion zu Hilfe genommen - eindeutig zum Herd führendes Gefäß Gesamtenhancement in Millimetern 1: 0-5 2: 6-10 3: 11-20 4: 21-30 5: 31-50 6: >50 - setzte sich aus dem maximalen Durchmesser des Kernherdes plus alle anreichernden Areale zusammen Kriterium Kernherdgröße in Millimetern Ausprägung 1: 0-5 2: 6-10 3: 11-20 4: 21-30 5: 31-50 6: >50 Erläuterung - maximaler Durchmesser des Kernherdes ohne Ausläufer Septen in T1- gewichteten Bildern nativ 1: ja 2: nein Septen in T1- gewichteten Bildern in der ersten Subtraktion 1: stark enhancend 2: wenig enhancend 3: nicht enhancend 4: keine 1: ja 2: nein Septen in T2- gewichteten Bildern Intact- Ligament- Sign in T2- gewichteten Bildern 1: ja 2: nein 3: keine umgebenden Signalintensität vitaler Herdanteile im T2gewichteten Bild Ligamente 1: hell 2: iso/dunkel - den Herd ohne Unterbrechung durchziehende umgebende sog. Coopersche Ligamente (Abb. 7). Nekrosezonen innerhalb des 1: ja Kernherdes 2: nein Nekrosevolumen in Millimetern Root- Zeichen in T2 1: ja 2: nein - wurzelartige enhancende Ausläufer des Kernherdes ins Gewebe, den Musculus pectoralis nicht erreichend (vgl. Abb. 7A) Hook- Zeichen in T2 1: ja 2: nein - hakenförmiger Ausläufer des Kernherdes oder Ödemstraßen zum Musculus pectoralis (vgl. Abb. 7B) Kriterium Ödem in T2 Ausprägung 1: perifokal 2: diffus unilateral 3: anderes 4: kein Ödem Erläuterung - Flüssigkeitsansammlungen im extravaskulären Abschnitt des Extrazellularraumes verstanden (Riede, 1999) Ödembesonderheiten in T2 1: präpectoral einseitig 2: präpectoral beidseitig 3: subcutan 4: bilateral sonstig 5: entfällt 4.10.3. Dynamischen Kriterien eines Herdes (vgl. Tab. 7) Der morphologischen Bewertung der MR- Aufnahmen schloss sich die Beurteilung des dynamischen Verhalten des Herdes an. Art der Kontrastmittelanreicherung: Zu den dynamischen Kriterien zählte die Art der Kontrastmittelanreicherung im Kernherd. Dabei standen die Kategorien zentrifugal inhomogen, zentrifugal homogen, zentripetal, diffus inhomogen, homogen und kein spezielles Enhancement zur Auswahl. Geschwindigkeit der Kontrastmittelanreicherung (Wash- In): Auch das Verhalten der Signalintensität über die Zeit wurde bewertet. Dabei erfolgte die Beurteilung der Zunahme der Signalintensität innerhalb der ersten 90 Sekunden nach Kontrastmittelapplikation visuell in Prozent. Ein Signalanstieg auf 80- 150% des Präkontrastmittel- Enhancements in den ersten 90 Sekunden nach der Kontrastmittel-applikation wurde als Wash- In- Phänomen bezeichnet (Kaiser, 1989). Konstanz der Kontrastmittelanreicherung in S7 (ansteigend, Plateau, abfallend): Weiterhin erfolgte die Beurteilung des Verhaltens der Signalintensität 7 Minuten nach der Kontrastmittelinjektion visuell. Dabei konnte zwischen der Kategorie weiterer Kontrastmittelanstieg, Plateau der Signalintensität oder Wash- Out gewählt werden. Blooming in S1- S7: Zuletzt wurde als dynamisches Kriterium das Blooming eingeschätzt. Als Blooming ist eine zunehmend unscharfe Berandung eines Herdes sieben Minuten nach der Kontrastmittelinjektion mit einer initial scharfen Berandung innerhalb der ersten Minute nach Kontrastmittelinjektion und einer Kontrastmittelanreicherung während der ersten zwei Minuten nach der Bolusinjektion definiert (Lemberg et al., 2000; Fischer et al., 2004). Eine Zusammenfassung der Beurteilung der dynamischen Kriterien ist in der Tabelle 7 dargestellt. Tabelle 7: Beurteilung der dynamischen Kriterien eines Herdes. Kriterium Art der Kontrastmittelanreicherung im Herd Beurteilung der Geschwindigkeit der Signalintensität innerhalb der ersten 90 Sekunden nach Kontrastmittelapplikation visuell in Prozent Beurteilung der Konstanz der Signalintensität 7 Minuten nach der Kontrastmittelinjektion visuell Ausprägung 1: zentrifugal inhomogen 2: zentrifugal homogen 3: zentripetal 4: diffus inhomogen 5: homogen 6: kein spezielles Enhancement 1: >100 2: 50- 100 3: <50 1: weiterer Anstieg 2: Plateau 3: wash- out Erläuterung Blooming in S1 bis S7 1: ja 2: nein - zunehmend unscharfe Berandung eines Herdes sieben Minuten nach der Kontrastmittelinjektion mit einer initial scharfen Berandung in der ersten Minute nach Kontrastmittelinjektion und einer Kontrastmittelanreicherung während der ersten zwei Minuten nach der Bolusinjektion (Lemberg et al., 2000; Fischer et al., 2004) 4.10.4. Beurteilung des umliegenden Mammaparenchyms (vgl. Tab. 8) Zusätzlich zu der morphologischen und dynamischen Beurteilung des Herdes wurden das Verhalten des umliegenden Drüsengewebes und das der Gegenseite beurteilt. Asymmetrie: Es wurden Unterschiede der Enhancementform der Mamma zwischen der betroffenen Seite und der Gegenseite beurteilt. Bei Patientinnen mit einer Ablatio mammae wurde kein Unterschied in der Enhancementform angenommen. Cutisverdickung (vgl. Abb. 18): Eine Verbreiterung der Cutis wurde ebenso notiert, wobei die Cutisverdickung definiert war als eine Verbreiterung der Cutis auf der betroffenen Seite im Vergleich zur anderen Mamma. Nicht nur die Verbreiterung der Cutis, sondern auch das Kontrastmittelverhalten der Cutis wurde bewertet. Punched- Out- Zeichen in S1- S7: Das Punched- Out- Zeichen ist definiert als stark kontrastmittelanreichernde Areale der Cutis der betroffenen Seite mit einer scharfen Begrenzung zur langsamer enhancenden Cutis. Diese Areale imponierten wie ausgestanzt (siehe Abb. 9). Abbildung 9: Schematische Darstellung des Punched- Out- Zeichens. Die nicht enhancende Cutis (schwarz) wird durch enhancende Abschnitte (rot) unterbrochen. Mamillensaum(Nipple- Sign) in S1-S7: Weiterhin wurde die Intaktheit des Mamillensaums in den T1- gewichteten Aufnahmen und in der Subtraktion analysiert. Die Einstufung des Mamillensaums als unterbrochen erfolgte bei einer sichtbaren Unterbrechung des nicht enhancenden Mamillensaums durch enhancende Abschnitte (siehe Abb. 10). Abbildung 10. Schematische Darstellung der Unterbrechung (rot) des Mamillensaums (1). Prominentes unilaterales Gefäß in S1- S7 (siehe Abb. 19): Geprüft wurde auch das Auftreten eines prominenten unilateralen Gefäßes. Als prominentes unilaterales Gefäß wurde eine stärker ausgebildete kontrastmittelanreichernde Gefäßzeichnung auf der betroffenen Seite im Vergleich zur anderen Mamma gewertet. Eine Zusammenfassung der Beurteilung des umliegenden Mammaparenchyms ist in der Tabelle 8 dargestellt. Tabelle 8: Beurteilung des umliegenden Mammaparenchyms. Kriterium Asymmetrie der Enhancementform der Mamma zwischen der betroffenen Seite und der Gegenseite Cutisverdickung Ausprägung 1: ja 2: nein Erläuterung Patientinnen mit einer Ablatio mammae wurden als nein gewertet 1: ja 2: nein - Verbreiterung der Cutis auf der betroffenen Seite im Vergleich zur anderen Mamma (vgl. Abb. 18) Kriterium Ausbildung Erläuterung Punched- Out- Zeichen in S1- S7 1: ja 2: nein - stark kontrastmittelanreichernde Areale der Cutis der betroffenen Seite mit einer scharfen Begrenzung zur langsamer enhancenden Cutis (siehe Abb. 9) Beurteilung des Mamillensaums in den dynamischen Bildern (Nipple- Sign) in S1- S7 1: unterbrochen 2: intakt - sichtbaren Unterbrechung des nicht enhancenden Mamillensaums durch enhancende Abschnitte (Abb. 10) Prominentes unilaterales Gefäß in S1- S7 1: ja 2: nein - stärker ausgebildete kontrastmittelanreichernde Gefäßzeichnung auf der betroffenen Seite im Vergleich zur anderen Mamma (vgl. Abb. 19) 4.11. Retrospektive Bildauswertung in den verschiedenen Untersuchungskollektiven In dem Untersuchungskollektiv A wurden die MR- tomographischen Aufnahmen des Untersuchungszeitraumes vom 01. Januar 2002 bis 31. März 2004 nach dem oben aufgeführten feststehenden Protokoll ausgewertet. Die in Tab. 8 aufgeführten Herdanalysen lagen zusätzlich für den Zeitraum vom 22. Dezember 1994 bis 31. Dezember 2001 vor. Das Untersuchungskollektiv A umfasst alle bis jetzt bekannten Kriterien der Herdbeurteilung. Das Untersuchungskollektiv B beschreibt nicht alle bekannten Kriterien, da im Rahmen der Auswertung vom 22. Dezember bis 31. Dezember 2001 heute allgemein anerkannte Zeichen erst beschrieben wurden (vgl. Tab. 9). Tabelle 9: Die Kriterien der Herdbeurteilung in den verschiedenen Untersuchungskollektiven. Untersuchungskollektiv A Herdmorphologie Berandung des Kernherdes in nativen T1gewichteten Aufnahmen Untersuchungskollektiv B Herdmorphologie Berandung des Kernherdes in nativen T1- gewichteten Aufnahmen Form des Kernherdes im T1- gewichteten Bild nativ Binnenstruktur des Kernherdes in T1gewichteten Aufnahmen nativ Signalintensität des Kernherdes in T1gewichteten Bildern nativ Binnenstruktur des Kernherdes in T1gewichteten Aufnahmen nativ Beurteilbarkeit des Herdes in T1 nativ Zuführendes Gefäß zum Kernherd im T2gewichteten Bild und Dynamik Gesamtenhancement in Millimetern Kernherdgröße in Millimetern Septen in T1- gewichteten Bildern nativ Zuführendes Gefäß zum Kernherd im T1- gewichteten Bild und Dynamik Gesamtenhancement in Millimetern Septen in T1- gewichteten Bildern nativ Septen in T1- gewichteten Bildern in der ersten Subtraktion Septen in T2- gewichteten Bildern Intact- Ligament- Sign in T2- gewichteten Bildern Signalintensität vitaler Herdanteile im T2gewichteten Bild durch Kontrastmittelanreicherung Nekrosezonen innerhalb des Kernherdes Nekrosevolumen in Millimetern Root- Zeichen in T2 Hook- Zeichen in T2 Ödem in T2 Ödembesonderheiten in T2 Untersuchungskollektiv A Herdkinetik Art der Kontrastmittelanreicherung im Herd Beurteilung der Geschwindigkeit der Signalintensität innerhalb der ersten 90 Sekunden nach Kontrastmittelapplikation visuell in Prozent Signalintensität vitaler Herdanteile im T2- gewichteten Bild durch Kontrastmittelanreicherung Root- Zeichen in T2 Untersuchungskollektiv B Herdkinetik Beurteilung der Konstanz der Signalintensität 7 Minuten nach der Kontrastmittelinjektion visuell Blooming in S1 bis S7 Kriterien des umliegenden Mammaparenchyms Asymmetrie der Enhancementform der Mamma zwischen der betroffenen Seite und der Gegenseite Blooming in S1 bis S7 Kriterien des umliegenden Mammaparenchyms Cutisverdickung Punched- Out in S1- S7 Beurteilung des Mamillensaums in den dynamischen Bildern (Nipple- Sign) in S1- S7 Cutisverdickung Beurteilung des Mamillensaums in den dynamischen Bildern (Nipple- Sign) in S1- S7 Prominentes unilaterales Gefäß in S1- S7 4.12. Operation und histologische Aufarbeitung Bei Herden die sich durch die MR- Untersuchung als suspekt erwiesen, wurde eine histologische Abklärung des Herdbefundes angeraten. Das suspekte Areal wurde durch eine offene Probeentnahme oder durch eine minimal- invasive ultraschall-, röntgen- oder MR -gestützte Stanzbiopsie entsprechend der beschriebenen Lokalisation in der Mamma entfernt. Bei operativer Exzision mit unklarer Lage erfolgte eine präoperative Drahtmarkierung sowie in Abhängigkeit von der Notwendigkeit eine Präparate- Radiographie, dessen Indikation vom Operateur gestellt wurde. Eine Kennzeichnung von operativ abzuklärenden Herden, die ausschließlich MR- mammographisch detektierbar waren, erfolgte TM präoperativ mittels Drahtmarkierung (Titandraht, MR eye needle, Cook, Mönchengladbach, Deutschland). Im Institut für Pathologie der FSU Jena fand anschließend, nach Fixierung der Gewebeprobe, die Aufarbeitung des Präparates an Hand der gegebenen Markierungen statt. 4.13. Statistische Methoden Statistische Tests wurden mit dem Statistikprogramm SPSS Software Version 12.0.1 (Chicago, Illinois, USA) durchgeführt. Es wurde der Exakte Test nach Fisher angewandt. Der Exakte Test nach Fisher wurde zur Überprüfung scheinbarer Unterschiede in der Häufigkeit einzelner Merkmale zwischen den verschiedenen GradingGruppen der invasiven Karzinome verwandt. Die Nullhypothese (H0) des Tests besagte, dass sich die Grading- Gruppen bezüglich des getesteten Merkmals nicht signifikant unterschieden. Der Exakte Test nach Fisher wurde zweiseitig getestet, da nicht sicher mit einem Unterschied zwischen den Grading- Gruppen zu rechnen war. Es wurde auf 95%ige Signifikanz getestet; das Signifikanzniveau lag bei α = 0,05. Somit konnte bei p-Werten kleiner oder gleich Alpha die Nullhypothese (kein signifikanter Unterschied) zugunsten der Alternativhypothese (H1) (signifikanter Unterschied vorhanden) abgelehnt werden. Der Unterschied wurde mit einer Irrtumswahrscheinlichkeit von 5% als signifikant angesehen. 5. Ergebnisse 5.1. Die verschiedenen MR- Geräte 5.1.1. Effekte technischer Art der MR- Geräte im Untersuchungskollektiv A Die Anzahl relevanter technischer Artefakte differierte zwischen den verschiedenen MR- Systemen zwischen 0/6 (0%) Philips Intera, 2/41 (4,9%) im Philips Gyroscan, 32/62 (51,6%) im Siemens Symphony und 15/23 (65,2%) im Siemens Vision (vgl. Tab. 10). Erkennbar aber für die Auswertung irrelevante Artefakte technischer Art zeigten 3/6 (50%) Untersuchungen im Philips Intera, 25/41 (60,9%) Untersuchungen im Philips Gyroscan, 30/62 (48,4%) Unter-suchungen im Siemens Symphony und 8/23 (34,8%) Untersuchungen im Siemens Vision (vgl. Tab. 10). Keine Artefakte technischer Art zeigten sich bei 3/6 (50%) Untersuchungen im Philips Intera und 14/41 (34,2%) im Philips Gyroscan (Tab. 10). 5.1.2. Bewegungsartefakte in den MR- Geräten im Untersuchungskollektiv A Bei 27/132 (20,5%) untersuchten Herden wurden die Bewegungsartefakte als stark eingeschätzt. 51/132 (38,6%) Fälle wiesen leichte und 54/132 (40,9%) keine durch die Patientin verursachten Bewegungsartefakte auf. Dabei war die Verteilung der Häufigkeit der Bewegungsartefakte wie folgt auf die verschiedenen MR- Tomographen verteilt: Bei den Untersuchungen im MR- Tomographen Philips Intera (Philips Medizintechnik, Hamburg, Deutschland) wurden 1/6 (16,7%) Fällen starke und in einem weiteren Fall (16,7%) leichte Bewegungsartefakte festgestellt. Im MR- Tomographen Gyroscan S15 ACS II (Philips Medizintechnik, Hamburg, Deutschland) beeinflussten in 9/41 (21,9%) Fällen starke und bei 12/41 (29,3%) weiteren Fällen leichte Bewegungsartefakte die Bewertung der Läsion. Bei den MRSystemen der Firma Siemens waren bei dem MR- Tomographen Siemens Symphony (Siemens, Erlangen, Deutschland) in 15/62 (24,2%) Fällen starke sowie in 28/62 (45,2%) Fällen leichte Bewegungsartefakte erkennbar und bei dem MR- Tomographen Siemens Vision (Siemens, Erlangen, Deutschland) in 2/23 (8,7%) Fällen starke und in 10/23 (43,5%) Fällen leichte Bewegungsartefakte zu verzeichnen (vgl. Tab. 10). Tabelle 10: Effekte technischer Art und Bewegungsartefakte in den verschiedenen MR- Geräten im Untersuchungskollektiv A. Kriterium Philips Philips Siemens Intera Gyroscan Symphony Anzahl der erkennbar relevanten Artefakt 0/6 (0%) 2/41 (4,9%) Anzahl der erkennbar irrelevanten Artefakte 3/6 25/41 (50,0%) (60,9%) Siemens Vision 32/62 (51,6%) 15/23 (65,2%) 30/62 (48,4%) 8/23 (34,8%) Anzahl keine Artefakte 3/6 14/41 (50,0%) (34,2%) 0/62 (0%) 0/23 (0%) Anzahl der starken Bewegungsartefakte 1/6 9/41 (16,7%) (21,9%) 15/62 (24,2%) 2/23 (8,7%) Anzahl der leichten Bewegungsartefakte 1/6 12/41 (16,7%) (29,3%) 28/62 (45,2%) 10/23 (43,5%) Anzahl keine Bewegungsartefakte 4/6 20/41 (66,6%) (48,8%) 19/62 (30,6%) 11/23 (47,8%) 5.1.3. Bewegungsartefakte im Untersuchungskollektiv B Bei 54/485 (11,1%) untersuchten Herden wurden die Bewegungsartefakte als stark eingeschätzt. 176/485 (36,3%) Fälle wiesen leichte und 255/485 (52,6%) keine durch die Patientin verursachten Bewegungsartefakte auf. 5.2. Histologische Ergebnisse 5.2.1. Histologische Ergebnisse des Untersuchungskollektivs A Im Zeitraum von 01. Januar 2002 bis 31. März 2004 sind 132 invasive Karzinome mit der Angabe eines Gradings histologisch verifiziert worden. Dabei konnten 87/132 (65,9%) invasiv duktale Karzinome, 28/132 (21,2%) invasiv lobuläre Karzinome, 3/132 (2,3%) invasiv tubuläre Karzinome und 9/132 (6,8%) Karzinome vom Mischtyp festgestellt werden. Unter „Sonstige Karzinome“ (3,8%) wurden drei mucinöse Karzinome, ein mikropapilläres Karzinom und ein Karzinom ohne genaue histologische Einteilung zusammengefasst (siehe Tab. 11). Die Verteilung des Gradings der 132 histologisch gesicherten invasiven Karzinomen des Untersuchungskollektivs A zeigte 13/132 ( 10% ) Malignome mit einem G1 Grading, 61/132 (46%) Malignome mit einem G2 Grading und 58/132 ( 44% ) Malignome mit einem G3 Grading (siehe Abb. 11). Abbildung 11: Darstellung der Verteilung des Gradings der histologisch verifizierten invasiven Karzinome im Untersuchungskollektiv A in absoluten und relativen Zahlen. Die 13/132 als gut differenziert eingestuften (G1 Grading) ließen sich histologisch unterteilen in 9/13 (69,2%) invasiv duktale Karzinome, 1/13 (7,7%) invasiv lobuläres Karzinom und 3/13 (23,1%) invasiv tubuläre Karzinome. Von den 61/132 Läsionen mit einer mäßigen Differenzierung (G2 Grading) waren 32/61 (52,5%) invasiv duktale Karzinome, 20/61 (32,8%) invasiv lobuläre Karzinome, 5/61 (8,1%) Karzinome vom Mischtyp sowie 4/61 (6,6%) sonstige Karzinome. Die Gruppe der schlecht differenzierten (G 3 Grading) Karzinome beinhaltete 46/58 (79,3%) invasiv duktale Karzinome, 7/58 (12,1%) invasiv lobuläre Karzinome, 4/58 (6,9%) Karzinome vom Mischtyp sowie 1/58 (1,7%) sonstiges Karzinom. Die Verteilung des Gradings bezogen auf die verschiedenen histopathologischen Diagnosen zeigt die Tabelle 11. Tabelle 11: Verteilung des Tumorgradings in Abhängigkeit von den histopathologischen Diagnosen im Untersuchungskollektiv A in absoluten und in relativen Zahlen. Histopathologische Diagnosen Absolute Anzahl der Läsionen Gesamt (relative Anzahl in %) Absolute Anzahl der G1 Karzinome (relative Anzahl in %) Absolute Anzahl der G2 Karzinome (relative Anzahl in %) Duktale Karzinome 87/132 (65,9%) 9/87 (10,3%) 32/87 (36,8%) 46/87 (52,9%) Lobuläre Karzinome 28/132 (21,2%) 1/28 (3,6%) 7/28 (25,0%) Tubuläre Karzinome 3/132 (2,3%) 3/3 (100,0%) 0/3 (0%) 0/3 (0%) Mischtyp 9/132 (6,8%) 0/9 (0%) 5/9 (55,6%) 4/9 (44,4%) Sonstige 5/132 (3,8%) 0 (0%) 4 (80,0%) 1 (20,0%) 20/28 (71,4%) Absolute Anzahl der G3 Karzinome(relative Anzahl in %) 5.2.2. Histologische Ergebnisse des Untersuchungskollektivs B Im Gesamtzeitraum vom 01.01.1998 bis 31.03.2004 wurden 485 Malignome histologisch gesichert und ein Grading angegeben. Diese histologisch verifizierten Malignome ließen sich unterteilen in 289/485 (59,6%) invasiv duktale Karzinome, 87/485 (17,9%) invasiv lobuläre Karzinome, 15/485 (3,1%) invasiv tubuläre Karzinome und 65/485 (13,4%) Karzinome vom Mischtyp. Weiterhin wurden zwei medulläre Karzinome, vier mucinöse Karzinome, drei papilläre Karzinome, sieben inflammatorische Karzinome sowie 13 histologisch nicht genau verifizierbare Läsionen unter „Sonstige Karzinome“ (6,0%) zusammengefasst (siehe Tab. 12). Von den 485 histologisch verifizierten invasiven Karzinomen im Untersuchungskollektiv B hatten 61 (13%) Karzinome ein G1 Grading, 237 (48%) Karzinome ein G2 Grading und 187 (39%) Karzinome ein G3 Grading (Abb. 12) Abbildung 12: Darstellung der Verteilung des Gradings der histologisch verifizierten invasiven Karzinome im Untersuchungskollektiv B in absoluten und relativen Zahlen. Die 61/485 als gut differenzierten (G1 Grading) Karzinome konnten histologisch unterteilt werden in 30/61 (49,2%) invasiv duktale Karzinome, 8/61 (13,1%) invasiv lobuläre Karzinome, 15/61 (24,6%) invasiv tubuläre Karzinome, 6/61(9,8%) Karzinome vom Mischtyp und 2/61 (3,3%) sonstige Karzinome. Von den 237/485 Läsionen mit einer mäßigen Differenzierung (G2 Grading) waren 121/237 (51,0%) invasiv duktale Karzinome, 63/237 (26,6%) invasiv lobuläre Karzinome, 39/237 (16,5%) Karzinome vom Mischtyp sowie 14/237 (5,9%) sonstige Karzinome. Die Gruppe der Karzinome mit einer schlechten Differenzierung (G3 Grading) bestand aus 138/187 (73,8%) invasiv duktalen Karzinomen, 16/187 (8,6%) invasiv lobulären Karzinomen, 20/187 (10,7%) Karzinomen vom Mischtyp und 13/187 (6,9%) sonstigen Karzinomen (siehe Tab. 12). Tabelle 12: Verteilung des Tumorgradings in Abhängigkeit von den histopathologischen Diagnosen im Untersuchungskollektiv B in absoluten und in relativen Zahlen. Histopathologische Diagnosen Absolute Anzahl der Läsionen Gesamt (relative Anzahl in %) Absolute Anzahl der G1 Karzinome (relative Anzahl in %) Absolute Anzahl der G2 Karzinome (relative Anzahl in %) Absolute Anzahl der G3 Karzinome (relative Anzahl in %) Duktale Karzinome 289/485 (59,6%) 30/289 (10,4%) 121/289 (41,9%) 138/289 (47,7%) Lobuläre Karzinome 87/485 (17,9%) 8/87 (9,2%) 63/87 (72,4%) 16/87 (18,4%) Tubuläre Karzinome 15/485 (3,1%) 15/15 (100%) 0/15 (0%) 0/15 (0%) Mischtyp 65/485 (13,4%) 6/65 (9,2%) 39/65 (60,0%) 20/65 (30,8%) Sonstige 29/485 (6,0%) 2/29 (6,9%) 14/29 (48,3%) 13/29 (44,8%) 5.3. Morphologische Kriterien des Untersuchungskollektivs A 5.3.1. Berandung in T1- gewichteten Aufnahmen (vgl. Tab. 6/15) Von den 13 als gut differenziert bewerteten Karzinomen (G1 Grading) war 1/13 Karzinomen (7,7%) glatt und 10/13 (76,9%) Karzinome waren unscharf berandet sowie 2/13 (15,4%) weitere Karzinome in ihrer Berandung nicht bestimmbar. Die mäßig differenzierten Karzinome (G2 Grading) zeigten sich in 2/61 (3,3%) Fällen glatt und in 52/61 (85,2 %) Fällen unscharf berandet. In 7/61 (11,5%) Fällen war bei den G2 Karzinomen die Berandung nicht bestimmbar. Bei den Karzinomen mit einer schlechten Differenzierung (G3 Grading) wiesen 3/58 (5,2%) Karzinome eine glatte Berandung und 48/58 (82,7%) Karzinome eine unscharfe Berandung auf und in 7/58 (12,1%) Fällen war eine Aussage über die Berandung nicht möglich. Es ergab sich kein statistisch signifikanter Unterschied (p = 0,814). 5.3.2. Form des Herdes in T1- gewichteten Aufnahmen (vgl. Tab. 6/15) Von den Karzinomen mit einem G1 Grading waren 8/13 (61,5%) Karzinome rund bzw. lobuliert und 5/13 (38,5%) Karzinome irregulär berandet. Von den Karzinomen mit einem G2 Grading zeigten 34/61 (55,7%) Karzinome eine runde bzw. lobulierte Berandung und 27/61 (44,3%) Karzinome eine irreguläre Berandung. Bei den Karzinomen mit einem G3 Grading hatten 22/58 (37,9%) Karzinome eine runde oder lobulierte Form und 36/58 (62,1%) Karzinome eine irreguläre Berandung. Es errechnete sich ein statistisch nicht signifikanter p-Wert von 0,093. 5.3.3. Binnenstruktur des Herdes in T1- gewichteten Aufnahmen (vgl. Tab. 6/15) Die Binnenstruktur der Karzinome stellte sich bei den gut differenzierten Karzinomen bei 11/13 (84,6%) Fällen inhomogen und bei 2/13 (15,4%) Karzinomen homogen dar. Bei 50/61 (82,0%) Fällen mit einer mäßigen Differenzierung zeigte sich eine inhomogen Binnenstruktur und bei 11/61 (18,0%) G2 Karzinomen eine homogene Binnenstruktur. Die G3 Karzinome zeigten bei 52/58 (89,7%) Karzinomen eine inhomogene und bei 6/58 (10,3%) Karzinomen eine homogene Binnenstruktur. Es ergab sich keine statistische Signifikanz (p = 0,475). 5.3.4. Signalintensität des Kernherdes in T1- gewichteten Bildern nativ (vgl. Tab. 6/15) Bei den Karzinomen mit einem G1 Grading stellten sich 8/13 (61,5%) Karzinomen isointens und 5/13 (38,5%) Karzinomen dunkel, jedoch kein Karzinome hell im T1- gewichteten Bild dar. Von den Karzinomen mit einem G2 Grading waren 1/61 (1,7%) Karzinome hell, 31/61 (50,8%) Karzinome isointens und 29/61 (47,5%) Karzinome dunkel. Die 58 Karzinome mit einem schlechten Differenzierungsgrad stellten sich in 31 (53,4%) Fällen isointens und in 27 (46,6%) Fällen dunkel dar. Hell kam kein G3 Karzinom zur Darstellung. Es ergab sich keine statistische Signifikanz (p = 0,875) 5.3.5. Beurteilbarkeit des Herdes in T1 nativ ohne Subtraktion (vgl. Tab. 6/15) Beurteilbar ohne eine Subtraktion waren von den G1 Karzinomen 8/13 (61,5%) Karzinome und bei 5/13 (38,5%) Karzinomen war die Beurteilung ohne Subtraktion nicht möglich. Bei 42/61 (68,9%) Karzinomen mit einem G2 Grading war die Beurteilung ohne Subtraktion möglich und bei 19/61 (31,1%) Karzinomen nicht. Von den G3 Karzinomen gelang bei 39/58 (67,2%) Karzinomen eine Beurteilung und bei 19/58 (32,8%) Karzinomen war keine Beurteilung ohne Subtraktion möglich. Es ergab sich ein statistisch nicht signifikanter p-Wert von 0,892. 5.3.6. Zuführendes Gefäß zur Läsion in T2 (siehe Tab. 6/13 und Abb. 15) 5/13 (38,5%) Karzinome mit einem G1 Grading hatten ein zuführendes Gefäß und 8/13 (61,5%) Karzinome nicht. Von den Karzinomen mit einem G2 Grading wiesen 26/61 (42,6%) Karzinome ein zuführendes Gefäß auf und 35/61 (57,4%) Karzinome nicht. Ein zuführendes Gefäß zeigte sich bei 25/58 (43,1%) Karzinomen mit einem G3 Grading und 33/58 (56,9%) Karzinome wiesen kein zuführendes Gefäß auf. Es ergab sich keine statistische Signifikanz (p = 1,0). Abbildung 13. Darstellung eines zuführenden Gefäßes (↑) zu der Läsion in einer dynamischen Aufnahme. 5.3.7. Herdenhancement mit allen enhancenden Ausläufern (vgl. Tab. 6/15) Von den Karzinomen mit einem G1 Grading waren 3/13 (23,1%) Karzinome kleiner als ein Zentimeter und 10/13 (76,9%) Karzinome größer als ein Zentimeter. Kleiner als ein Zentimeter stellten sich bei den Karzinomen mit einem G2 Grading 10/61 (16,4%) Karzinome dar und 51/61 (83,6%) Karzinome waren größer als ein Zentimeter. Bei den Karzinomen mit einem G3 Grading hatten 10/58 (17,2%) Karzinome eine Größe unter einem Zentimeter und 48/58 (82,8%) Karzinome eine über einen Zentimeter. Es ergab sich ein nicht signifikanter p-Wert von 0,841. 5.3.8. Kernherdgröße (vgl. Tab. 6/15) Bei den Karzinomen mit einem G1 Grading hatten 5/13 (38,5%) Karzinome eine Größe unter einem Zentimeter und 8/13 (61,5%) Karzinome eine Größe über einem Zentimeter. Kleiner als ein Zentimeter stellten sich bei den Karzinomen mit einem G2 Grading 17/61 (27,9%) Karzinome dar und 44/61 (72,1%) der G2 Karzinome waren größer als ein Zentimeter. Von den Karzinomen mit einem G3 Grading waren 13/58 (22,4%) Karzinome kleiner als ein Zentimeter und 45/58 (77,6%) Karzinome größer als ein Zentimeter. Es errechnete sich ein statistisch nicht signifikanter p-Wert von 0,440. 5.3.9. Septen in nativen T1- gewichteten Aufnahmen (vgl. Tab. 6/15) Alle Karzinome mit einem G1 Grading wiesen keine Septen auf. Bei den Karzinomen mit einer mäßigen Differenzierung hatten 3/61 (4,9%) Karzinome Septen und 58/61 (95,1%) Karzinome nicht. Von den 58 schlecht differenzierten Karzinomen zeigten 2/58 (3,4%) Karzinome Septen und 56/58 (96,6%) Karzinome nicht. Es ergab sich statistisch keine Signifikanz (p = 1,0). 5.3.10. Septen in T1- gewichteten Bildern in der ersten Subtraktion (vgl. Tab. 6/15) Bei den 61 Karzinomen mit einer mäßigen Differenzierung war in 1/61 (1,6%) Fall das Septum wenig enhancend und 2/61 (3,3%) Fällen zeigte sich ein nicht enhancendes Septum. Die Septen der Karzinome mit einem schlechten Differenzierungsgrad waren in 1/58 (1,7%) Fällen stark enhancend und in 1/58 (1,7%) Fällen wenig enhancend. Es ergab sich keine statistische Signifikanz (p = 0,772). 5.3.11. Septen in T2- gewichteten Bildern (vgl. Tab. 6/15) Alle Karzinome hatten keine Septen in den T2- gewichteten Bildern. 5.3.12. Intact- Ligament- Sign (ILS) in T2 (vgl. Tab. 6/15 und Abb. 6) Bei den Karzinomen mit einem G1 Grading war bei 1/13 (7,7%) Karzinomen das Intact- LigamentSign ausgebildet, bei 8/13 (61,5%) Karzinomen nicht ausgebildet und bei 4/13 (30,8%) Karzinomen gab es keine umgebenden Ligamente. In der Gruppe der Karzinome mit einem G2 Grading hatten 14/61 (23,0%) Karzinome ein Intact- Ligament- Sign, bei 38/61 (62,2%) Karzinomen war es nicht vorhanden und bei 9/61 (14,8%) Karzinomen gab es keine umgebenden Ligamente. Von den Karzinomen mit einem G3 Grading zeigten 8/58 (13,8%) Fälle Intact- Ligament- Sign, in 42/58 ( 72,4%) Fällen war das Intact- Ligament- Sign nicht ausgebildet und in 8/58 (13,8%) Fällen lagen keine umgebenden Ligamente vor. Es ergab sich keine statistische Signifikanz (p = 0,353). 5.3.13. Signalintensität der vitalen Herdanteile in T2- gewichteten Aufnahmen (vgl. Tab. 6/15) Von den Karzinomen mit einem G1 Grading waren alle Karzinome isointens oder dunkel in den T2 gewichteten Aufnahmen. 4/61 ( 6,6%) Karzinome mit einer mäßigen Differenzierung stellten sich hell und 57/61 (93,4%) Karzinome isointens oder dunkel in den T2- gewichteten Aufnahmen dar. Die 58 Karzinome mit schlechter Differenzierung zeigten sich in 1/58 (1,7%) Fall hell in den T2- gewichteten Aufnahmen und in 57/58 (98,3%) Fällen isointens oder dunkel. Es zeigte sich keine statistische Signifikanz (p = 0,498). 5.3.14. Nekrosen (vgl. Tab. 6/15) Nekrosen wies 1/13 (7,7%) Karzinomen mit einem G1 Grading, 6/61 (9,8%) Karzinomen mit einem G2 Grading und 10/58 (17,2%) Karzinomen mit einem G3 Grading auf. Für die Nekrosen ergab sich keine Signifikanz (p = 0,550). 5.3.15. Root- Zeichen (siehe Tab. 6/15 und Abb. 7A) Von den 13 Karzinomen mit einer guten Differenzierung zeigten 11 (84,6%) Karzinome ein RootZeichen und 2/13 (15,4%) G1 Karzinome nicht. Bei den Karzinomen mit einem G2 Grading hatten 52/61 (85,2%) Karzinome ein Root- Zeichen und 9/61 (14,8%) G2 Karzinome nicht. 51/58 (87,9%) Karzinome mit einem schlechten Differenzierungsgrad wiesen ein Root- Zeichen auf und 7/58 (12,1%) G3 Karzinome nicht. Eine statistische Signifikanz lies sich nicht feststellen (p = 0,814). 5.3.16. Hook- Zeichen (siehe Tab. 6/15 und Abb. 7B) Von den Karzinomen mit einem G1 Grading wiesen 4/13 (30,8%) Karzinome ein Hook- Zeichen auf und 9/13 (69,2%) Karzinome zeigten kein Hook- Zeichen. Bei den Karzinomen mit einem G2 Grading zeigten 10/61(16,4%) Karzinome ein Hook- Zeichen und 51/61 (83,6%) Karzinome nicht. 23/58 (39,7%) Karzinome mit einem G3 Grading hatten ein Hook- Zeichen und 35/58 (60,3%) G3 Karzinome nicht. Für die Verteilung des Hook- Zeichen in Abhängigkeit vom Tumorgrading ergab sich ein statistisch signifikanter p-Wert von 0,015. Dabei zeigte sich, dass Karzinome mit einem schlechten Differenzierungsgrad häufiger ein Hook- Zeichen aufwiesen als Karzinome eines mäßigen Differenzierungsgrades (pG2-G3 = 0,007). Bei dem Vergleich des Auftretens eines Hook- Zeichens bei Karzinomen mit einem G1 Grading gegen die Karzinome mit einem G2 Grading sowie gegen die Karzinome mit einem G3 Grading errechnete sich kein statistisch signifikanter p-Wert (pG1-G2 = 0,253; p G1-G3 = 0,754). 5.3.17. Ödeme in T2 (siehe Tab. 6/15 und Abb. 8/14/16) 6/13 (46,2%) Karzinome mit einem G1 Grading zeigten ein Ödem und 7/13 (53,8%) Karzinome nicht. Bei den Karzinomen mit einem G2 Grading lag bei 25/61 (41,0%) Karzinomen ein Ödem vor sowie bei 36/61 (59,0%) Karzinomen nicht. 41/58 (70,7%) Karzinome mit einem G3 Grading hatten ein Ödem und bei 17/58 (29,3%) G3 Karzinomen war kein Ödem nachweisbar. Es konnte bei dem Vergleich des Auftretens eines Ödems in Abhängigkeit vom Tumorgrading eine statistische Signifikanz (p = 0,004) verzeichnet werden. Dabei zeigte sich, dass ein Ödem statistisch häufiger bei den Karzinomen mit einem G3 Grading auftrat als bei den Karzinomen mit einem G2 Grading (pG2-G3 = 0,002). Der Vergleich der Karzinome mit einem G1 Grading mit den Karzinomen mit einem G2 Grading sowie mit den Karzinomen mit einem G3 Grading ergab keinen statistische Signifikanz (pG1-G2 = 0,765; pG1-G3 = 0,112). Die Verteilung der Art des Ödems verhielt sich wie folgt: Von den 6 Karzinomen mit einer guten Differenzierung und einem Ödem hatten 4 (66,6%) Karzinome ein perifokales Ödem und 1 (16,7%) Ödem war diffus unilateral ausgebildet. Weiterhin gab es noch 1/6 (16,7%) Karzinom mit einem Ödem weder perifokal noch diffus unilateral. Bei den Karzinomen mit einem G2 Grading und einem Ödem hatten 16/25 (64,0%) Karzinome ein perifokales, 4/25 (16,0%) Karzinome ein diffus unilaterales und 5/25 (20,0%) Karzinome ein anderes Ödem. In der Gruppe der G3 Karzinome mit einem Ödem lag bei 27/41 (65,9%) Karzinomen ein perifokales Ödem, bei 8/41 (19,5%) Karzinomen ein diffus unilaterales und bei 6/41 (14,6%) Karzinomen ein anderes Ödem vor (siehe Tab. 13). Tabelle 13: Lokalisation des Ödems in Abhängigkeit vom Tumorgrading im Untersuchungskollektiv A. Gruppe G1 Anzahl (%) G2 Anzahl (%) G3 Anzahl (%) Gesamt Anzahl (%) Perifokales Ödem Diffus unilaterales Ödem Anderes Ödem 4/6 (66,6%) 1/6 (16,7%) 1/6 (16,7%) 16/25 (64,0%) 4/25 (16,0%) 5/25 (20,0%) 27/41 (65,9%) 8/41 (19,5%) 6/41 (14,6%) 47/72 (65,3%) 13/72 (18,0%) 12/72 (16,7%) Abbildung 14: Darstellung eines präpectoralen Ödems (↑) in einer T2- gewichteten Aufnahme. Abbildung 15: Darstellung eines Ringenhancementes Abbildung 16: Darstellung eines perifokalen in einer dynamischen Aufnahme. Ödems und eines negativen Intact- Ligament- Signs in T2. Darstellung eines zentripetalen Enhancementes (Ringenhancement) in Abb. 15 in einer dynamischen Aufnahme. In der T2- gewichteten Aufnahme (Abb. 16) zeigt sich ein perifokales Ödem um den in Abb. 15 dargestellten Herd (↑). Weiterhin zeigt die Abb. 16 den Tumor nicht durchziehende Coopersche Ligamente, d.h. die Frage nach dem Intact- Ligament- Sign muss mit nein beantwortet werden (↕). 5.4. Dynamische Kriterien des Untersuchungskollektivs A 5.4.1. Art der Kontrastmittelanreicherung im Herd (vgl. Tab. 7/15 und Abb. 15/17) Von den Karzinomen mit einem guten Differenzierungsgrad reicherte 1/13 (7,7%) zentripetal, 10/13 (76,9%) diffus inhomogen und 2/13 (15,4%) homogen an. Bei den Karzinomen mit einem G2 Grading reicherten 3/61 (4,9%) zentrifugal inhomogen, 19/61 (31,1%) zentripetal, 31/61 (50,8%) diffus inhomogen und 8/61 (13,2%) homogen an. Das Enhancement war bei den Karzinomen mit einem G3 Grading bei 4/58 (6,9%) zentrifugal inhomogen, bei 17/58 (29,3%) zentripetal, bei 33/58 (56,9%) diffus inhomogen sowie bei 4/58 (6,9%) homogen. Es ergab sich ein statistisch nicht signifikanter p-Wert von 0,435. Abbildung 17: Darstellung eines zentripetalen Enhancementes (Ringenhancement) in einer dynamischen Aufnahme. 5.4.2. Zunahme der Signalintensität innerhalb der ersten 90 Sekunden nach Kontrastmittelapplikation (vgl. Tab. 7/15) Von den Karzinomen mit einem G1 Grading wiesen 7/13 (53,8%) Karzinomen ein Wash- In von über 100 Prozent, 4/13 (30,8%) Karzinomen ein Wash- In zwischen 100 und 50 Prozent und 2/13 (15,4%) Karzinomen ein Wash- In unter 50 Prozent auf. Bei den Karzinomen mit einem G2 Grading hatten 39/61 (63,9%) Karzinomen ein Wash- In über 100 Prozent, 21/61 (34,5%) Karzinomen ein Wash- In zwischen 100 und 50 Prozent und 1/61 (1,6%) Karzinomen ein Wash- In unter 50 Prozent. Ein WashIn über 100 Prozent stellte sich bei den Karzinomen mit einem G3 Grading bei 37/58 (63,8%) Karzinomen dar. Weiterhin zeigten ein Wash- In zwischen 100 und 50 Prozent 18/58 (31,0%) Karzinome mit einem G3 Grading und ein Wash- In unter 50 Prozent hatten 3/58 (5,2%) Karzinome mit einem G3 Grading. Es ergab sich keine statistische Signifikanz (p = 0,317). 5.4.3. Kontrastmittelverhalten 7 Minuten nach der Kontrastmittelapplikation (vgl. Tab. 7/15) Bei den Karzinomen mit einem G1 Grading hatten 2/13 (15,4%) Karzinome einen weiteren Anstieg der Signalintensität, 1/13 (7,7%) Karzinomen erreichte ein Plateau und 10/13 (76,9%) Karzinomen zeigten ein Wash- Out- Phänomen. Von den Karzinomen mit einem G2 Grading wiesen 6/61 (9,9%) Karzinomen einen weiteren Signalanstieg nach 7 Minuten auf, 11/61 (18,0%) Karzinome erreichten ein Plateau und bei 44/61 (72,1%) Karzinomen stellte sich ein Wash- Out- Phänomen dar. Einen weiteren Signalanstieg wiesen 8/58 (13,8%) Karzinomen mit einem G3 Grading auf und 18/58 (31,0%) Karzinomen hatten ein Plateau. 32/58 (55,2%) Karzinomen mit einem G3 Grading zeigten ein Wash- Out- Phänomen. Es ergab sich keine statistische Signifikanz (p = 0,206). 5.4.4. Blooming- Zeichen (vgl. Tab. 7/15) Es wiesen 8/13 (61,5%) Karzinome mit einem G1 Grading ein Blooming- Zeichen auf und 5/13 (38,5%) G1 Karzinome zeigten kein Blooming- Zeichen. Von den Karzinomen mit einem G2 Grading hatten 29/61 (47,5%) Karzinome ein Blooming- Zeichen und 31/61 (52,5%) Karzinome kein Blooming- Zeichen. 22/58 (37,9%) Karzinome mit einem G3 Grading wiesen ein Blooming- Zeichen auf sowie 36/58 (62,1%) Karzinome zeigten kein Blooming- Zeichen. Es errechnete sich ein statistisch nicht signifikanter p-Wert von 0,265. 5.5. Kriterien des umgebenden Mammaparenchyms des Untersuchungskollektivs A 5.5.1. Asymmetrie des Enhancementes in Bezug auf die Gegenseite (vgl. Tab. 8/15) Von den Karzinomen mit einem G1 Grading wiesen 4/13 (30,8%) Karzinome ein seitendifferentes Enhancement der Mamma auf und 9/13 (69,2%) Karzinome nicht. Bei 10/61 (16,4%) Karzinome mit einem G2 Grading zeigte sich ein seitendifferentes Enhancement und bei 51/61 (83,6%) Karzinome nicht. In der Gruppe der Karzinome mit einem G3 Grading lag bei 12/58 (20,7%) Karzinomen ein seitendifferentes Enhancement vor und bei 46/58 (79,3%) Karzinomen nicht. Es ergab sich ein statistisch nicht signifikanter p-Wert von 0,431. Mit einem CIS waren von den Karzinomen mit asymmetrischer Darstellung des Enhancementes 14/26 (53,8%) Karzinome verbunden und 12/26 (46,2%) Karzinome nicht. Von den Karzinomen ohne asymmetrische Darstellung des Enhancementes waren 71/106 (67,0%) Karzinome mit einem CIS verbunden und 35/106 (33,0%) nicht. Die Verteilung auf das Grading gibt Tab. 14 wider. Tabelle 14: Verteilung des CIS bezogen auf die asymmetrische Enhancementform der Mammae. Kriterium Seitendifferentes Enhancement Ja CIS G1 2/13 (15,4%) G2 7/61 (11,5%) G3 5/58 (8,6%) Kein CIS 2/13 (15,4%) 3/61 (4,9%) 7/58 (12,1%) 5/13 (38,5%) 36/61 (59,0%) 30/58 (51,7%) 4/13 (30,7%) 15/61 (24,6%) 16/58 (27,6%) Nein CIS Kein CIS 5.5.2. Cutisverdickung (vgl. Tab. 8/15 und Abb. 18) Bei 1/13 (7,7%) Karzinomen mit einem G1 Grading trat eine Cutisverdickung auf und bei 12/13 (92,3%) Karzinomen nicht. Bei den Karzinomen mit einem G2 Grading waren 5/61 (8,2%) Karzinome mit einer Cutisverdickung verbunden und 56/61 (91,8%) Karzinome nicht. Von den Karzinomen mit einem G3 Grading zeigten 19/58 (32,8%) Karzinome eine Cutisverdickung und 39/58 (67,2%) Karzinome nicht. Für die Verteilung der Cutisverdickung in Abhängigkeit vom Tumorgrading ergab sich ein statistisch signifikanter p-Wert von 0,002. Dabei zeigte sich ein signifikant höheres Auftreten einer Cutisverdickung bei Karzinomen mit einer schlechten Differenzierung als bei Karzinomen mit einer mäßigen Differenzierung (pG2-G3 = 0,001). Indessen ergab der Vergleich der Karzinome mit einem G1 Grading gegen die Karzinome mit einem G2 Grading und gegen die Karzinome mit einem G3 Grading keine Signifikanz (pG1-G2 = 1,0; pG1-G3 = 0,093). Abbildung 18: Darstellung einer Cutisverdickung. Die rechte Mamma der Patientin zeigt in der nativen Aufnahme eine Cutisverdickung (↑). 5.5.3. Punched- Out- Zeichen (vgl. Tab. 8/15 und Abb. 9) Bei allen Karzinomen mit einem G1 Grading war kein Punched- Out- Zeichen zu erkennen. Ein Punched- Out- Zeichen zeigte sich bei 2/61 (3,3%) Karzinomen mit einem G2 Grading und bei 59/61 (96,7%) Karzinomen nicht. Von den Karzinomen mit einem G3 Grading hatten 11/58 (19,0%) Karzinome ein Punched- Out- Zeichen und 47/58 (81,0%) Karzinome nicht. Eine Signifikanz (p = 0,013) ergab sich für das Auftreten eines Punched- Out- Zeichens in Abhängigkeit vom Grading. Dabei zeigte sich ein signifikant häufigeres Auftreten eines Punched- OutZeichens im Zusammenhang mit G3 Karzinomen als im Zusammenhang mit Karzinomen eines G2 Gradings (pG2-G3 = 0,007). Die Gegenüberstellung der Karzinome mit einem G1 Grading gegen die Karzinome mit einem G2 Grading sowie gegen die Karzinome mit einem G3 Grading ergab keine Signifikanz (pG1-G2 = 1,0; pG1-G3 = 0,197). 5.5.4. Unterbrechung des Mamillensaums (vgl. Tab. 8/15) Bei den Karzinomen mit einer guten Differenzierung war bei 1/13 (7,7%) Karzinomen der Mamillensaum unterbrochen und bei 12/13 (92,3%) Karzinomen nicht. Ein unterbrochener Mamillensaum trat bei 4/61 (6,6%) Karzinomen mit einer mäßigen Differenzierung auf und bei 57/61 (93,4%) Karzinomen mit einem G2 Grading nicht. Von den Karzinomen mit einer schlechten Differenzierung zeigten 9/58 (15,5%) Karzinome einen unterbrochenen Mamillensaum und 49/58 (84,5%) Karzinome nicht. Es ergab sich keine statistische Signifikanz (p = 0,262). 5.5.5. Prominentes unilaterales Gefäß (vgl. Tab. 8/15 und Abb. 19) Bei den Karzinomen mit einem G1 Grading trat bei 3/13 (23,1%) Karzinomen ein prominentes unilaterales Gefäß auf und bei 10/13 (76,9%) Karzinomen nicht. Von den Karzinomen mit einem G2 Grading hatten 17/61 (27,9%) Karzinome ein prominentes unilaterales Gefäß und 44/61 (72,1%) Karzinome nicht. Bei den Karzinomen mit einem G3 Grading zeigte sich bei 29/58 (50,0%) Karzinomen ein prominentes unilaterales Gefäß und bei 29/58 (50,0%) Karzinomen nicht. Für das Auftreten eines prominenten Gefäßes auf der Mammaseite des Tumors in Abhängigkeit vom Tumorgrading ergab sich ein statistisch signifikanter p-Wert von 0,026. Dabei zeigte sich ein signifikant häufigeres (pG2-G3 = 0,015) Auftreten eines prominenten unilateralen Gefäßes bei Karzinomen mit einem G3 Grading als bei Karzinomen mit einem G2 Grading. Weder die Gegenüberstellung der G1 Karzinome gegen die Karzinome mit einem G2 Grading noch die Gegenüberstellung der G1 Karzinome gegen die Karzinome mit einem G3 Grading ergab eine Signifikanz (pG1-G2 = 1,0; pG1-G3 = 0,123). Abbildung 19: Darstellung eines prominenten unilateralen Gefäßes. Die rechte Mamma der Patientin zeigt in der dynamischen Messung im Vergleich zur Gegenseite ein deutlich stärker ausgebildetes Gefäß (↑). Tabelle 15: Kriterien der Herdbeurteilung und deren Verteilung auf die Tumorgrade im Untersuchungskollektiv A in absoluten und relativen Zahlen. Kriterium Bewertung Anzahl von G1 Karzinom (%) Anzahl von G2 Karzinom (%) Anzahl Signifikanz von G3 Karzinom (%) Herdmorphologie Berandung Glatt 1/13 (7,7%) 2/61 (3,3%) 3/58 (5,2%) Unscharf 10/ 13 (76,9%) 52/61 (85,2%) 48/58 (82,7%) Nicht bestimmbar 2/13 (15,4%) 7/61 (11,5%) 7/58 (12,1%) Rund/ lobuliert 8/13 (61,5%) 34/61 (55,7%) 22/58 (37,9%) Form n.s. p = 0,814 n.s. p = 0,093 Irregulär 5/13 (38,5%) 27/61 (44,3%) 36/58 (62,1%) Kriterium Bewertung Anzahl von G1 Karzinom (%) Anzahl von G2 Karzinom (%) Anzahl Signifikanz von G3 Karzinom (%) Binnenstruktur Inhomogen 11/13 (84,6%) 50/61 (82,0%) 52/58 (89,7%) Homogen 2/13 (15,4%) 11/61 (18,0%) 6/58 (10,3%) Hell 0/13 (0%) 1/61 (1,7%) 0/58 (0%) Isointens 8/13 (61,5%) 31/ 61 (50,8%) 31/58 (53,4%) Dunkel 5/13 (38,5%) 29/61 (47,5%) 27/58 (46,6%) Ja 8/13 (61,5%) 42/61 (68,9%) 39/58 (67,2%) Nein 5/13 (38,5%) 19/61 (31,1%) 19/58 (32,8%) Ja 5/13 (38,5%) 26/61 (42,6%) 25/58 (43,1%) Nein 8/13 (61,5%) 35/61 (57,4%) 33/58 (56,9%) < 1cm 3/13 (23,1%) 10/61 (16,4%) 10/58 (17,2%) > 1cm 10/13 (76,9%) 51/61 (83,6%) 48/58 (82,8%) < 1cm 5/13 (38,5) 17/61 (27,9%) 13/58 (22,4%) > 1cm 8/13 (61,5%) 44/61 (72,1%) 45/58 (77,6%) Signalintensität in T1 nativ Beurteilbarkeit in T1 nativ ohne Subtraktion Zuführendes Gefäß inT2 und Dynamik Größe mit allen Ausläufern Größe Kernherd n.s. p = 0,475 n.s. p = 0,875 n.s. p = 0,892 n.s. p = 1,0 n.s. p = 0,841 n.s. p = 0,440 Kriterium Bewertung Anzahl von G1 Karzinom (%) Anzahl von G2 Karzinom (%) Anzahl Signifikanz von G3 Karzinom (%) Septen inT1 nativ Ja 0/13 (0%) 3/61 (4,9%) 2/58 (3,4%) Nein 13/13 (100%) 58/61 (95,1%) 56/58 (96,6%) Stark anreichernd 0/13 (100%) 0/61 (0%) 1/58 (1,7%) Wenig anreichernd 0/13 (0%) 1/61 (1,6%) 1/58 (1,7%) Nicht anreichernd 0/13 (0%) 2/61 (3,3%) 0/58 (0%) Keine Septen 13/13 (100%) 58/61 (95,1%) 56/58 (96,6%) Ja 0/13 (0%) 0/61 (0%) 0/58 (0%) Nein 13/13 (100%) 61/61 (100%) 58/58 (100%) Ausgebildet 1/13 (7,7%) 14/61 (23,0%) 8/58 (13,8%) Nicht ausgebildet 8/13 (61,5%) 38/61 (62,2%) 42/58 (72,4%) Keine umgebenden Ligamente 4/13 (30,8%) 9/61 (14,8%) 8/58 (13,8%) Hell 0/13 (0%) 4/61 (6,6%) 1/58 (1,7%) Isointens/dunkel 13/13 (100%) 57/61 (93,4%) 57/58 (98,3%) Bewertung Anzahl von G2 Karzinom (%) Anzahl Signifikanz von G3 Karzinom (%) Septen in S1 Septen T2 Intact- LigamentSign Signalintensität vitaler Herdanteile in T2 Kriterium Anzahl von G1 Karzinom (%) n.s. p = 1,0 n.s. p = 0,772 n. s. n.s. p = 0,353 n.s. p = 0,498 Nekrosen Root- Zeichen Hook- Zeichen Ja 1/13 7,7%) 6/61 (9,8%) 10/58 (17,2%) Nein 12/13 (92,3%) 55/61 (90,2%) 48/58 (82,8%) Ja 11/13 (84,6%) 52/61 (85,2%) 51/58 (87,9%) Nein 2/13 (15,4%) 9/61 (14,8%) 7/58 (12,1%) Ja 4/13 (30,8%) 10/61 (16,4%) 23/58 (39,7%) Nein 9/13 (69,2%) 51/61 (83,6%) 35/58 (60,3%) n.s. p = 0,550 n.s. p = 0,814 s. p = 0,015; pG2-G3 = 0,007; pG1-G2 = 0,253; pG1-G3 = 0,754 Ödem in T2 Ja 6/13 (46,2%) 25/61 (41,0%) 41/58 (70,7%) s. p = 0,004 pG2-G3 = 0,002 Nein 7/13 (53,8%) 36/61 (59,0%) 17/58 (29,3%) Perifokal 4/6 (66,6%) 16/25 (64,0%) 27/41 (65,9%) Diffus unilateral 1/6 (16,7%) 4/25 (16,0%) 8/41 (19,5%) Anderes Ödem 1/6 (16,7%) 5/25 (20,0%) 6/41 (14,6%) Kriterium Bewertung Anzahl von G1 Karzinom (%) Anzahl von G2 Karzinom (%) Anzahl Signifikanz von G3 Karzinom (%) Herdkinetik Art der KM-anreicherung in S1- S7 Zentrifugal 0/13 (0%) 3/61 (4,9%) 4/58 (6,9%) Ödemlokalisation n.s. p = 0,435 Geschwindigkeit der KManreicherung Konstanz der KManreicherung Blooming- Zeichen Kriterium Zentripetal 1/13 (7,7%) 19/61 (31,1%) 17/58 (29,3%) Inhomogen 19/13 (76,9%) 31/61 (50,8%) 33/58 (56,9%) Homogen 2/13 (15,4%) 8/61 (13,2%) 4/58 (6,9%) >100% 7/13 (53,8%) 39/61 (63,9%) 37/58 (63,8%) 50%- 100% 4/13 (30,8%) 21/61 (34,5%) 18/58 (31,0%) < 50% 2/13 (15,4%) 1/61 (1,6%) 3/58 (5,2%) Signalanstieg 2/13 (15,4%) 6/61 (9,9%) 8/58 (13,8%) Plateau 1/13 (7,7%) 11/61 (18,0%) 18/58 (31,0%) Signalabfall 10/13 (76,9%) 44/61 (72,1%) 32/58 (55,2%) Ja 8/13 (61,5%) 29/61 (47,5%) 22/58 (37,9%) Nein 5/13 (38,5%) 32/61 (52,5%) 36/58 (62,1%) Bewertung Anzahl von G1 Karzinom (%) Anzahl von G2 Karzinom (%) Anzahl Signifikanz von G3 Karzinom (%) Ja 4/13 (30,8%) 10/61 (16,4%) 12/58 (20,7%) Nein 9/13 (69,2%) 51/61 (83,6%) 46/58 (79,3%) n.s. p = 0,317 n.s. p = 0,206 n.s. p = 0,265 Umgebendes Mammaparenchym Asymmetrie des Enhancementes n.s. p = 0,431 Cutisverdickung Ja 1/13 (7,7%) 5/61 (8,2%) 19/58 (32,8%) s. p = 0,002; pG2-G3 = 0,001 Punched- OutZeichen Nein 12/13 (92,3%) 56/61 (91,8%) 39/58 (67,2%) Ja 0/13 (0%) 2/61 (3,3%) 11/58 (19,0%) s. p = 0,013; pG2-G3 = 0,007 Unterbrechung Mamillensaum Prominentes unilaterales Gefäß Nein 13/13 (100%) 59/61 (96,7%) 47/58 (81,0%) Ja 1/13 (7,7%) 4/61 (6,6%) 9/58 (15,5%) Nein 12/13 (92,3%) 57/61 (93,4%) 49/58 (84,5%) Ja 3/13 (23,1%) 17/61 (27,9%) 29/58 (50,0%) n.s. p = 0,262 s. p = 0,026; pG2-G3 = 0,015 Nein 10/13 (76,9%) 44/61 (72,1%) 29/58 (50,0%) 5.6. Morphologische Kriterien des Untersuchungskollektivs B 5.6.1. Berandung in T1- gewichteten Aufnahmen (vgl. Tab. 6/16) Von den Karzinomen mit einem G1 Grading waren 11/61 (18,0%) Karzinome glatt und 48/61 (78,7%) Karzinome unscharf berandet. Bei 2/61 (3,3%) Karzinomen mit einem G1 Grading war die Berandung nicht zu bestimmen. 28/237 (11,8%) Karzinome mit einem G2 Grading hatten eine glatte Berandung und 202/237 (85,2%) Karzinome zeigten eine unscharfe Berandung. Nicht zu bestimmen war die Berandung bei 7/237 (3,0%) Karzinomen mit einem G2 Grading. Bei den Karzinomen mit einem G3 Grading stellten sich 24/187 (12,9%) Karzinome glatt berandet sowie 156/187 (83,4%) Karzinomen unscharf berandet dar. In 7/187 (3,7%) Fällen konnte die Berandung nicht beurteilt werden. Es konnte keine statistische Signifikanz (p = 0,719) festgestellt werden. 5.6.2. Binnenstruktur eines Herdes in T1- gewichteten Aufnahmen (vgl. Tab. 6/16) 35/61 (57,4%) der Karzinome mit einem G1 Grading waren in ihrer Binnenstruktur inhomogen und 26/ 61 (42,6%) Karzinome homogen. Von den Karzinomen mit einem G2 Grading stellten sich 182/237 (76,8%) Karzinome inhomogen und 55/237 (23,2%) Karzinome homogen dar. Von Karzinomen mit einem G3 Grading zeigten sich 150/187 (80,2%) Karzinome inhomogen und 37/187 (19,8%) Karzinome homogen. Bei der Frage nach Inhomogenität oder Homogenität eines Herdes in T1- gewichteten Aufnahmen ließ sich ein statistisch signifikanter p-Wert von 0,002 errechnen. Dabei zeigte sich bei den Karzinomen mit einer guten Differenzierung im Vergleich mit den Karzinomen mit einer mäßigen Differenzierung eine signifikant häufigere homogene Binnenstruktur (pG1-G2 = 0,004). Ebenfalls signifikant häufiger homogen waren die Karzinome mit einem G1 Grading im Vergleich zu den Karzinomen mit einem G3 Grading (p G1-G3 = 0,001). Keine Signifikanz (pG2-G3 = 0,409) zeigte sich dagegen bei der Gegenüberstellung der G2 Karzinome gegen die Karzinome mit einem G3 Grading. 5.6.3. Zuführendes Gefäß zur Läsion (vgl. Tab. 6/16 und Abb. 13) 34/61 (55,7%) der Karzinome mit einem G1 Grading wiesen ein zuführendes Gefäß auf und 27/61 (44,3%) Karzinome nicht. Von den Karzinomen mit einem G2 Grading hatten 142/237 (59,9%) Karzinome ein zuführendes Gefäß und 95/237 (40,1%) Karzinome nicht. Bei den Karzinomen mit einem G3 Grading stellte sich bei 123/187 (65,8%) Karzinomen ein zuführendes Gefäß dar und bei 64/187 (34,2%) Karzinomen nicht. Es zeigte sich keine statistische Signifikanz (p = 0,274). 5.6.4. Herdenhancement mit allen enhancenden Ausläufern (vgl. Tab. 6/16) 27/61 (44,3%) Karzinome mit einem G1 Grading waren kleiner als ein Zentimeter und 34/61 (55,7%) Karzinome größer als ein Zentimeter. Von den Karzinomen mit einem G2 Grading waren 48/237 (20,3%) Karzinome kleiner als ein Zentimeter und 189/237 (79,7%) Karzinome größer als ein Zentimeter. Unter einem Zentimeter waren von den Karzinomen mit einem G3 Grading 28/187 (15,0%) Karzinome und größer als ein Zentimeter waren 158/187 (85,0%) Karzinome mit einem G3 Grading. Für das Gesamtenhancement in Abhängigkeit vom Tumorgrading ergab sich ein statistisch signifikanter p-Wert von p < 0,001. Der Vergleich der Karzinome mit einem G1 Grading mit den Karzinomen mit einem G2 Grading zeigte, dass Karzinome mit einem G2 Grading signifikant häufiger größer als ein Zentimeter waren (pG1-G2 < 0,001). Auch die G3 Karzinome stellten sich im Vergleich zu den G1 Karzinomen signifikant häufiger größer als ein Zentimeter dar (p G1-G3 < 0,001). Jedoch ergab sich bei dem Vergleich der G2 Karzinome mit den Karzinomen mit einem G3 Grading kein signifikanter p-Wert (pG2-G3 = 0,164). 5.6.5. Septen in nativen T1- gewichteten Aufnahmen (vgl. Tab. 6/16) Von den Karzinomen mit einem G1 Grading wies 1/61 (1,6%) Karzinomen Septen auf und 60/61 (98,4%) Karzinome zeigten keine Septen. Bei den Karzinomen mit einem G2 Grading hatten 4/237 (1,7%) Karzinomen Septen und 233/237 (98,3%) Karzinomen hatte keine Septen. Unter den Karzinomen mit einem G3 Grading waren 5/187 (2,7%) Karzinome mit Septen und 182/187 (97,3%) Karzinome ohne Septen. Es ergab sich statistisch keine Signifikanz (p = 0,817). 5.6.6. Vitale Herdanteile in T2- gewichteten Aufnahmen (vgl. Tab. 6/16) In der Gruppe der Karzinome mit einem G1 Grading stellten sich 2/61 (3,3%) Karzinome hell dar und 59/61 (96,7%) Karzinome waren isointens oder dunkel. Von den Karzinomen mit einem G2 Grading waren 7/237 (2,6%) Karzinome hell und bei 230/237 (97,0%) Karzinomen stellten sich die vitalen Herdanteile im T2- gewichteten Bild isointens oder dunkel dar. Hell zeigten sich 2/187 (1,1%) Karzinome mit einem G3 Grading und 185/187 (98,9%) Karzinome mit einem G3 Grading waren isointens oder dunkel in T2- gewichteten Aufnahmen. Es ergab sich keine Signifikanz (p = 0,383). 5.6.7. Root- Zeichen (vgl. Tab. 6/16 und Abb. 7A) Von den Karzinomen mit einem G1 Grading wiesen 42/61 (68,9%) Karzinome ein Root- Zeichen auf und 19/61 (31,1%) Karzinomen nicht. Ein Root- Zeichen stellte sich bei 183/237 (77,2%) der Karzinome mit einem G2 Grading dar und 54/237 (22,8%) Karzinome mit einem G2 Grading hatten kein Root- Zeichen. Bei den Karzinomen mit einem G3 Grading konnte bei 154/187 (82,4%) Karzinomen ein Root- Zeichen festgestellt werden und bei 33/187 (17,6%) Karzinomen nicht. Es ergab sich ein statistisch nicht signifikanter p-Wert von 0,077. 5.7. Das Blooming- Zeichen im Untersuchungskollektiv B (vgl. Tab. 7/16) Von den Karzinomen mit einem G1 Grading zeigten 39/61 (63,9%) Karzinome ein Blooming- Zeichen und 22/61 (36,1%) Karzinome nicht. Ein Blooming- Zeichen kam bei 142/237 (59,9%) Karzinomen mit einem G2 Grading zur Darstellung und bei 95/237 (40,1%) Karzinomen nicht. Bei den Karzinomen mit einem G3 Grading hatten 113/187 (60,4%) Karzinome ein Blooming- Zeichen und 74/187 (39,6%) Karzinome nicht. Es ergab sich keine Signifikanz (p = 0,860). 5.8. Kriterien des umgebenden Mammaparenchyms des Untersuchungskollektivs B 5.8.1. Cutisverdickung (vgl. Tab. 8/16 und Abb. 18) In der Gruppe der Karzinome mit einem G1 Grading trat bei 2/61 (3,3%) Karzinomen eine Cutisverdickung auf und bei 59/61 (96,7%) Karzinomen war keine Cutisverdickung feststellbar. Eine Cutisverdickung zeigte sich bei 24/237 (10,1%) Karzinomen mit einem G2 Grading und bei 213/237 (89,9%) Karzinomen mit einem G2 Grading trat keine Cutisverdickung auf. 37/187 (19,8%) Karzinome mit einem G3 Grading wiesen eine Cutisverdickung auf und 150/187 (80,2%) Karzinome nicht. Für das Auftreten einer Cutisverdickung bei einem Karzinom in Abhängigkeit vom Tumorgrading errechnete sich ein statistisch signifikanter p-Wert von 0,001. Dabei zeigte sich, dass Karzinome mit einem schlechten Differenzierungsgrad im Vergleich zu den Karzinomen mit einer guten Differenzierung signifikant häufiger mit einer Cutisverdickung verbunden waren (pG1-G3 = 0,001). Signifikant (pG2-G3 = 0,005) war ebenfalls das Auftreten einer Cutisverdickung in Verbindung mit einem G3 Karzinom im Vergleich zu den G2 Karzinomen. Indessen ergab der Vergleich der G1 Karzinome mit den Karzinomen mit einem G2 Grading keine Signifikanz (pG1-G2 = 0,125). 5.8.2. Unterbrechung des Mamillensaums (vgl. Tab. 8/16) Bei den Karzinomen mit einem G1 Grading zeigte sich bei 7/61 (10,8%) Karzinomen eine Unterbrechung des Mamillensaums und bei 54/61 (88,5%) Karzinomen nicht. Von den Karzinomen mit einem G2 Grading stellte sich bei 28/237 (11,8%) Karzinomen ein unterbrochener Mamillensaum dar und bei 209/237 (88,2%) Karzinomen nicht. Bei den Karzinomen mit einem G3 Grading hatten 39/187 (20,9%) Karzinome einen unterbrochenen Mamillensaum sowie 148/187 (79,1%) Karzinome nicht. Für die Darstellung eines unterbrochenen Mamillensaums in Abhängigkeit vom Tumorgrading ergab sich ein statistisch signifikanter p-Wert von 0,028. Der Vergleich der G2 Karzinome mit den Karzinomen mit einem G3 Grading zeigte, dass Karzinome mit einer schlechten Differenzierung signifikant häufiger mit einem unterbrochenen Mamillensaum verbunden waren (pG2-G3 = 0,015). Bei dem Vergleich der Karzinome mit einem G1 Grading mit den Karzinomen mit einem G2 Grading und den Karzinomen mit einem G3 Grading konnte keine Signifikanz (pG1-G2 = 1,0; pG1-G3 = 0,129) festgestellt werden. Tabelle 16: Kriterien der Herdbeurteilung und deren Verteilung auf die Tumorgrade im Untersuchungskollektiv B in absoluten und relativen Zahlen. Kriterium Bewertung Anzahl von G1 Karzinom (%) Anzahl von G2 Karzinom (%) Anzahl Signifikanz von G3 Karzinom (%) Glatt 11/61 (18,0%) 28/237 (11,8%) 24/187 (12,9%) Unscharf 48/61 (78,7%) 202/237 (85,2%) 156/187 (83,4%) Nicht bestimmbar 2/61 (3,3%) 7/237 (3,0%) 7/187 (3,7%) Inhomogen 35/61 (57,4%) 182/237 (76,8%) 150/187 (80,2%) Herdmorphologie Berandung Binnenstruktur Homogen 26/61 (42,6%) 55/237 (23,2%) 37/187 (19,8%) n.s. p = 0,719 s. p = 0,002; pG1-G2 = 0,004; pG1-G3 = 0,001; Zuführendes Gefäß in T2 und Dynamik Größe mit allen Ausläufern Ja 34/61 (55,7%) 142/237 (59,9%) 123/187 (65,8%) Nein 27/61 (44,3%) 95/237 (40,1%) 64/187 (34,2%) < 1cm 27/61 (44,3%) 48/237 (20,3%) 28/187 (15,0%) n.s. p = 0,274 s. p< 0,001; pG1-G2 < 0,001; pG1-G3 < 0,001; > 1cm 34/61 (55,7%) 189/237 (79,7%) 159/187 (85,0%) Ja 1/61 (1,6%) 4/237 (1,7%) 5/187 (2,7%) Nein 60/61 (98,4%) 233/237 (98,3%) 182/187 (97,3%) Kriterium Bewertung Anzahl von G1 Karzinom (%) Anzahl von G2 Karzinom (%) Anzahl Signifikanz von G3 Karzinom (%) Signalintensität vitaler Herdanteile in T2 Hell 2/61 (3,3%) 7/237 (2,6%) 2/187 (1,1%) Isointens/dunkel 59/61 (96,7%) 239/237 (97,0%) 185/187 (98,9%) Ja 42/61 (68,9%) 183/237 (77,2%) 154/187 (82,4%) Nein 19/61 (31,1%) 54/237 (22,8%) 33/187 (17,6%) Ja 39/61 (63,9%) 142/237 (59,9%) 113/187 (60,4%) Nein 22/61 (36,1%) 95/237 (40,1%) 74/187 (39,6%) Ja 2/61 (3,3%) 24/237 (10,1%) 37/187 (19,8%) Septen in T1 nativ Root- Zeichen Herdkinetik Blooming- Zeichen n.s. p = 0,817 n.s. p = 0,383 n.s. p = 0,077 n.s. p = 0,860 Umgebendes Mammaparenchym Cutisverdickung s. p = 0,001; pG1-G3 = 0,001; Nein Unterbrechung Mamillensaum 59/61 (96,7%) 213 /237 (89,9%) 150/187 (80,2%) p Ja 7/61 (11,5%) 28/237 (11,8%) 39/187 (20,9%) s. p = 0,028; pG2-G3 = Nein 54/61 (88,5%) 209/237 (88,2%) 148/187 (79,1%) G2-G3 = 0,005; 0,015 6. Diskussion 6.1. Die MR- Mammographie in den verschiedenen Geräten und die Beeinflussung der Bildqualität Die MR- tomographischen Untersuchungen fanden an vier verschiedenen MR- Tomographen statt, jedoch war der Verlauf der Untersuchungen durch ein einheitliches Messprotokoll, das in der klinischen Routine am Institut bei der Diagnostik von invasiven Mammakarzinomen und deren differentialdiagnostischen Abgrenzung zu benignen Läsionen seit Jahren erfolgreich verwendet wird, vorgegeben (vgl. Tab. 3/4/5). Um die Bewertung von exzentrisch gelegenen Karzinomen zu erleichtern und den Herd vollständig zu erfassen erfolgte bei exzentrisch gelegenen Herden die dynamische Messung in koronarer Schnittführung. Die Kontrastmitteldosis lag bei allen Untersuchungen bei 0,1 mmol Gadolinium (Magnevist®, Schering Deutschland GmbH, Berlin, Deutschland) pro kg Körpergewicht intravenös und entspricht dem Standard vieler Studien auf dem Gebiet der MR- Mammographie. Im Gegensatz zu anderen Studien wird in der vorliegenden Studie die T2- gewichtete Aufnahme nach den T1- gewichteten dynamischen Sequenzen durchgeführt. Das für die dynamischen T1- gewichteten Sequenzen verabreichte Kontrastmittel kann das Signalverhalten des T2- gewichteten Bildes, durch Verkürzung der Relaxationszeit und einen konsekutiven Signal-abfall um bis zu 30%, beeinflussen (Wielopolski et al., 2001), so dass die dunkle Signal-intensität im T2gewichteten Bild auch durch Suszeptibilitätseffekte des Kontrastmittels im interstitiellen Raum erklärt werden kann. Dieser Faktor erscheint jedoch nicht besonders gravierend, da im IDIR in der Zeit von 1984 bis 1994 die T2 gewichteten Sequenzen vor der KM- Gabe angefertigt wurden und auch damals die Karzinome im T2- gewichteten Bild mit niedriger Signalintensität abgebildet wurden. Die Verwendung einer schnellen 2D Gradientenecho- Sequenz liefert die notwendige zeitliche Auflösung von ca. 1 min. für die Multi- Slice- Bilder und eignet sich zur Akquisition dynamischer Daten. Andere Studien sahen einen Vorteil der mittlere Feldstärke (0,5 Tesla) und einer 3D FFESequenz gegenüber einer 2D high- field Technik bei der Differenzierung zwischen malignen und benignen Läsionen (Kuhl et al., 1995). Die geringere Feldstärke von 0,5 Tesla und der damit verbundene T1 verkürzende Effekt soll dabei durch die 3D Sequenz kompensiert werden. Die 3D Technik zeigt erfahrungsgemäß jedoch höhere Bild-inhomogenitäten. Es werden bei dem heutigen Stand der Technik sowohl die 2D als auch die 3D Technik in hoher Zahl angewandt. In der vorliegenden Studie wurde mit Geräten mit 1,5 Tesla und mit einem Field of view von 350 mm bei verschiedenen Schichtdicken gearbeitet. So betrug die Schichtdicke bei den Philipsgeräten und beim Siemens Vision vier Millimeter. Bei dem Siemens Symphony betrug die Schichtdicke dagegen nur drei Millimeter. Der Distanzfaktor betrug jeweils 10 Prozent der Schichtdicke. Damit wurden bei jeder Messung immer 0,3 bzw. 0,4 Millimeter zwischen den Schichten nicht dargestellt. Ein Karzinom kann durch sein Tumorneoangiogense erst ab 3 mm erkannt werden (Kaiser, 1993), so dass eine fehlende Abbildung in einer Schicht von 0,3 mm medizinisch nicht relevant ist. Die Untersuchung in dem Philips ACS II und im Siemens Vision dauert 25 bis 30 Minuten im Gegensatz zum Siemens Symphony mit ca. 15 Minuten. Die durch die Patientinnen verursachten Bewegungsunschärfen traten bei den Unter-suchungen mit dem Siemens Symphony weniger häufig auf als in den Philips Geräten oder Siemens Vision. Dies könnte auch auf die kürzere Untersuchungsdauer und die damit verbundene höhere Patienten- Compliance zurückzuführen sein. Weiterhin unterschieden sich die Geräte in der Bildmatrix. Die Philipsgeräte arbeiteten mit den gleichen Pixelzahlen. Der Siemens Vision Magnetom misst mit ähnlichen Pixelzahlen wie die Philipsgeräte. In einigen Sequenzen weist das Vision Gerät jedoch eine höhere Auf-lösung auf als die Philipsgeräte (siehe Tab. 3/4/5). Die höchste Auflösung kann unter Verwendung des Siemens Symphony erreicht werden. Die Untersuchung mittels des Siemens Symphony erlaubt dem Untersucher die individuelle Einstellung der Pixelzahl vor jeder Untersuchung speziell an jede Mamma anzupassen. Die Bilder des Siemens Symphony liegen in ihrer Bildschärfe über denen der Philips Geräte und dem Siemens Vision. Jedoch ist die Suszeptibilität bei dem Siemens Symphony höher als bei den Philips Magnetomen. Dies zeigte sich durch die hohe Anzahl der technischen Artefakte bei den Siemensgeräten (vgl. Tab. 10). Die Philips Geräte dagegen zeigten eine geringere Zahl an technischen Artefakten. Zu den aufgetretenen technischen Artefakten welche die Bildqualität minderten zählte der Rekonstruktionsartefakte, die Phasenkodierartefakte und Spuleninhomogenitäten. Die MR- tomographischen Untersuchungen waren sehr anfällig für Störungen. So bewirkte eine offene Tür zum MR- Tomographen starke Bildstörungen und eine fehlerhafte Kontrastmittelgabe verminderte die Aussagekraft der MR- tomographischen Untersuchung stark. Herzklappen, Clips nach vorangegangenen Operationen und Kleidung konnten ebenfalls Störphänomene auslösen. Die Bildqualität wurde weiterhin stark von den untersuchten Patientinnen beeinflusst. So musste die Mamma ohne Deformierung in die Mamma- Doppelspule fallen um die gesamte Mamma darstellen zu können sowie den anatomischen Aufbau der Mamma und gegebenenfalls die genaue Lage eines Herdes beschreiben zu können. Ein Problem stellten sehr große Mammae dar, die die gesamte Mamma- Doppelspule ausfüllten und somit nicht spannungsfrei gelagert werden konnten. Ebenso erwies sich die Lagerung von adipösen Patientinnen als sehr schwierig, da vor allem so gelagert werden musste, dass sich der Patiententisch noch in den Tomographen fahren lies. Dabei war die Lagerung für die Patientin oft weniger komfortabel und die Form der Mammae passte sich der rechteckigen Form der Oberflächen- Spule an. Ebenfalls beeinflusste die Bewegung der Patientinnen die Bildqualität. Dabei führte eine Patientenbewegung zu einer unscharfen Darstellung der Mammae. Da die gesamte Bandbreite des Alltags in der Routinediagnostik erfasst werden sollte, wurden auch die Herde mit starken Bewegungsartefakten beurteilt. Eine starke Bewegungsunschärfe lag dabei in einem Zehntel der untersuchten Fälle vor. Ursachen der Patientenbewegung während der Untersuchung können in der ungenügenden Compliance der Patientinnen, in der unkomfortablen Lage bezogen auf einen längeren Untersuchungszeitraum oder aber auch in einer mangelhaften Aufklärung durch den untersuchenden Arzt gesehen werden. Beeinträchtigend auf die Bildqualität wirkten sich auch nicht beeinflussbare Faktoren wie die Pulsation des Herzens aus. 6.2. Die Ermittlung der Daten durch Bewertung der MR- tomographischen Aufnahmen, histologische Aufarbeitung und die Datenselektion durch die Einschlusskriterien. Die MR- tomographischen Bilder wurden in zufälliger Reihenfolge durch vier Assistenz- und Fachärzte mit Erfahrung in der Bewertung von MR- Bildern im Konsens befundet. Die Auswertung erfolgte durch vier Radiologen des IDIR im Rotationsprinzip, wobei immer sichergestellt war, dass zwei Radiologen gemeinsam befundeten. Eine Studie von Mussurakis et al. zeigte, dass die Beurteilung der MRT- Bilder vor allem von Erfahrung in der Bildauswertung abhängig ist und dass erfahrene Radiologen in der Bildbeurteilung eine hohe Interobserver- Reliabilität zeigen (Mussurakis et al, 1996). In der vorliegenden Studie lässt sich die Interobserver- Reliabilität nicht bestimmen. Um sie jedoch zu erhöhen erfolgte die Befundung der MRT- Bilder nach einem feststehenden Protokoll (siehe Tab. 6/7/8). Alle zu bewertenden Zeichen wurden vorher gemeinsam genau definiert und ihre Bewertung an Beispielen diskutiert. Die Auswertung der MRT- Bilder erfolgte rein visuell, quantitative Computerauswertungen wurden hierbei nicht mit herangezogen. Gerade die Beurteilung der ROI- Analyse der dynamischen Daten unterliegt einer hohen Interobserver- Variabilität (Mussurakis et al, 1996). Eine Möglichkeit der Erhöhung der Interobserver- Reliabilität ist die Nutzung vom Computer- Assisted- Diagnose (CAD)- Systemen, welche sich derzeit in ihrer Entwicklung befinden. Die Bewertung der MR- tomographischen Aufnahmen erfolgte in zufälliger Reihenfolge und ohne Kenntnis der Histologie. Durch die zufällige Reihenfolge und die Durchführung als Blindstudie sollte vermieden werden, dass die Untersucher auf bestimmte Merkmale besonders achteten oder die Bewertung durch eine gewisse Erwartungshaltung bezüglich einer Merkmalsausprägung beeinflusst wurde. Die pathologische Beurteilung des Gewebes erfolgte in der Pathologie der FSU Jena durch verschiedene Untersucher, wobei die Interobserver- Reliabilität fraglich bleibt. Um die Aussagekraft dieser Studie zu betonen wurden die Fälle von der vorliegenden Studie ausgeschlossen, in denen eine genaue Zuordnung MR- tomographisch suspekter Herd und Operation bzw. Histologie nicht möglich war. Ein Grading wurde jedoch nur bei ca. der Hälfte der Fälle der MR- tomographisch untersuchten und durch die Pathologie aufgearbeiteten Karzinome angegeben. Weiterhin war die Angabe des Gradings teilweise ungenau oder es wurde ein Grading zwischen G1 und G2 angegeben. In diesen Fällen wurde nach Rücksprache mit dem befundenden Pathologen das schlechter Grading in die statistische Analyse einbezogen. Daraus resultiert jedoch eine geringe Zahl an gut differenzierten Karzinomen. In der vorliegenden Arbeit wurde das morphologische und kinetische Verhalten der invasiven Karzinome unabhängig von klinischen Symptomen untersucht. Die benigne oder maligne Histologie der in der MR- Mammographie detektierten Herde wurde den Radiologen erst nach der Auswertung mitgeteilt. Die Selektion der Studienteilnehmerinnen erfolgte im Anschluss an die retrograde geblindete Befundung durch den Konsensus 2er erfahrener Radiologen. Als Einschlusskriterium dieser Studie galt neben der histologischen Aufarbeitung mit Angabe eines Gradings sowie der genauen Zuordnung des bewerteten invasiven Karzinoms und des pathologisch untersuchten Herdes eine MRtomographische Unter-suchung und Operation an der FSU Jena. Um die gesamte Bandbreite des Alltags in der Routinediagnostik zu erfassen wurden Frauen mit einer vorangegangenen Chemotherapie, Strahlentherapie und/oder Operation der Mamma in die Studie einbezogen. Dadurch besitzen die Erkenntnisse dieser Studie auch für die Routinediagnostik eine Aussagekraft. Durch die geringe Zahl der Karzinome mit einer länger als 6 Monate zurückliegenden Chemotheraphie (1 Karzinom) oder Radiatio (4 Karzinome im Untersuchungskollektiv A, 5 Karzinome im Untersuchungskollektiv B) ist eine statistische Beeinflussung unwahrscheinlich. Ein invasiver Eingriff (16 Karzinome im Untersuchungskollektiv A, 57 Karzinome im Untersuchungs-kollektiv B) kann die Architektur des Mammaparenchyms verändern und muss bei einigen Kriterien berücksichtigt werden. 6.3. Histologie der invasiven Karzinome Die meisten Karzinome wiesen einen mäßig differenzierten Tumorgrad (Unter-suchungskollektiv A 61/132; 46%; Untersuchungskollektiv B 237/485; 48%) auf und einen guten Differenzierungsgrad (Untersuchungskollektiv A 13/132; 10%, Untersuchungskollektiv B 61/485; 13%) zeigten die wenigsten Karzinome (vgl. Abb. 11/12). In einigen Fällen war die Angabe des Tumorgradings ungenau oder es wurde ein Grading zwischen G1 und G2 angegeben. In diesen Fällen wurde wie oben aufgeführt das schlechtere Grading angenommen. Dies kann zu der geringen Zahl an gut differenzierten Karzinomen führen. Auf der anderen Seite stellte Henson et al. die These auf, dass Tumoren mit einer zunehmenden Größe auch undifferenzierter werden (Henson, 1986; Henson et al., 1991). Da Tumoren ab einer Größe von 3mm durch ihre Tumorneoangiogenese mittels MRTomographie detektiert werden können (Kaiser, 1993), konnten Tumoren kleiner 3mm grundsätzlich nicht erkannt worden sein. Dies bedeutet jedoch für die Routineuntersuchungen, dass eine MRtomographische Untersuchung erst ab einer Tumorgröße über 3mm aussage fähig ist. Die Sensitivität der MR- tomographischen Untersuchungen liegt sehr hoch und wird international zwischen 95 – 100% angegeben. Deshalb ist die Nichterkennung von Tumoren eher unwahrscheinlich. Die meisten Karzinome waren histologisch unabhängig vom Grading invasiv duktale Karzinome, wobei die Karzinome mit einem schlechten Differenzierungsgrad den höchsten Anteil an invasiv duktalen Karzinomen zeigte. Pinder et al. stellte bereits fest, dass invasiv duktale Karzinome vor allem eine schlechte Differenzierung besitzen (Pinder et al., 1995). Die lobulären Karzinome zeigten in der Mehrheit einen mäßigen Differenzierungs-grad und tubuläre Karzinome hatten ausschließlich eine gute Differenzierung (vgl. Tab. 11/12). 6.4. Andere Studien zur Abhängigkeit der Mammakarzinomdarstellung im MRT abhängig vom Tumorgrading. Nur wenige Studien befassten sich mit der Darstellung des Mammakarzinoms im MRT in Abhängigkeit vom Tumorgrading (Stomper et al., 1995; Buadu et al., 1997; Mussurakis et al, 1997; Boné et al.,1998; Szabo et al., 2003a). Diese Studien zeigten bereits, dass einige Malignitätszeichen in MR- tomographischen Aufnahmen mit dem Tumorgrad korrelieren (vgl. Tab. 17). Die vorliegende Studie konnte viele Ergebnisse der Studien bestätigen, jedoch zeigte sie auch, dass manche Ergebnisse kritisch zu bewerten sind. Die Studien unterschieden sich je nach verwendeter UntersuchungsSequenz in der räumlichen und zeitlichen Auflösung sowie der Kontrastmitteldosis. Die Studie von Stomper et al., 1995 wies eine Korrelation zwischen dem Kontrastmittel-verhalten nach 7 min und dem Tumorgrad nach. Dabei war das Auftreten eines Wash- Out mit einem schlechten Differenzierungsgrad verbunden. Keine Korrelation konnte zwischen initialem Enhancement und dem Tumorgrad festgestellt werden. Die Untersuchungen fanden in einem 1,5 Tesla MR- Tomographen der Firma GE Medical Systems statt. Das field of view betrug nur 180 mm und das Messprotokol unterschied sich von dem der vorliegenden Studie. Die dynamischen Messungen erfolgten alle 30 Sekunden für einen Zeitraum von 5 Minuten nach Kontrastmittelapplikation. Das applizierte Kontrastmittel unterschied sich nicht in Art und Menge von dem in der vorliegenden Studie verwendeten. Die Bestimmung des Enhancementes erfolgte im Gegensatz zu der visuellen Bestimmung in der vorliegenden Studie mittels ROI. Die Verwendung der ROI ist sehr vom Untersucher abhängig (Mussurakis et al, 1996). Buadu et al., 1997 zeigte, das vor allem große Karzinome mit einem Ringenhancement verbunden sind. Es wurden nicht ausschließlich maligne Herde in die Studie einbezogen. Die Untersuchungen wurden in einem 1,5 Tesla MR- Tomographen der Firma GE Medical Systems, Milwaukee, Wis mit einer Schichtdicke von 5mm und einem Distanzfaktor von 1mm bis 2,5mm angefertigt. Die dynamischen Messungen erfolgten alle 15 Sekunden über einen Zeitraum von 5 Minuten nach Kontrastmittelgabe. Im Gegensatz zu der vorliegenden Studie wurde die T2- gewichtete Sequenz vor der Kontrastmittelapplikation angefertigt. Dabei unterschied sich das applizierte Kontrastmittel nicht in Art und Menge von dem in dieser Studie verwendeten. Damit wurde die T2- gewichtete Sequenz nicht durch das Kontrastmittel beeinflusst. Da die Beurteilung des Ringenhancementes in den dynamischen Aufnahmen erfolgt ist dieser Unterschied zu der vorliegenden Studie jedoch unerheblich. Das Kontrastenhancement wurde innerhalb der ersten 2 Minuten und nach 2 Minuten nach der Kontrastmittelgabe beurteilt und nach peripher oder vollständig ausgefülltem Herd unterschieden. Weiterhin war die Einstufung als zentripetal oder zentrifugal möglich. In der vorliegenden Studie erfolgte die Beurteilung des Ringenhancementes über die Dauer der gesamten dynamischen Messung, wobei auch zwischen zentripetal und zentrifugal unterschieden werden konnte. Als Ringenhancement wurde dabei die zentripetale Anreicherung gewertet, eine zentrifugale Anreicherung wurde bei den invasiven Karzinomen der vorliegenden Studie nicht verzeichnet. Mussurakis et al, 1997 konnte eine starke Abhängigkeit des initialen Kontrastmittelverhaltens vom Tumorgrad beweisen. Die Untersuchungen fanden in einem 1,5 Tesla IGE Medical Systems, Milwaukee, WI Magnetom mit einem Flipwinkel von 30° und einer Schichtdicke von 5mm sowie einem Distanzfaktor von 2mm statt. Das applizierte Kontrastmittel unterschied sich nicht in Art und Menge von dem in der vorliegenden Studie verwendeten. Die Beurteilung des Kontrastmittelverhaltens erfolgte mittels ROI und nicht visuell. Die Studie von Boné et al., 1998 konnte einen Zusammenhang zwischen initialem Kontrast-mittelenhancement sowie der Tumorgröße und dem Tumorgrad feststellen. Die technischen Mittel unterschieden sich dabei von denen der vorliegenden Studie. Die Untersuchungen fanden in einem Magnetom SP 63 (Siemens) statt. Die T1- gewichteten Aufnahmen wurden mit einer 3D FLASH- Sequenz mit einem Flipwinkel von 60° und einer Schichtdicke von 2,2 mm angefertigt. Die verabreichte Kontrastmitteldosis differierte jedoch nicht von der der vorliegenden Studie. Der Tumorgrad wurde nach der Tumorzellgröße bestimmt. Es wurde angenommen, dass eine größere Tumorzellgröße mit einem schlechten Differenzierungsgrad verbunden ist, da eine große Tumorzellgröße mit einer steigenden Pleomorphie verbunden ist. In der vorliegenden Studie wurde das Grading nach dem durch die WHO anerkannten System von Bloom und Richardson unter Bewertung der Tubulusbildung, Kernpleomorphie und Mitoserate eingestuft (Bloom und Richardson, 1957). Weiterhin wurde die Tumorgröße definiert als größter Durchmesser des Tumors in Millimetern, jedoch wurde wie in der vorliegenden Studie nicht zwischen Kernherd und Ausläufern differenziert. Die Bestimmung des Kontrastmittelverhaltens erfolgte mittels ROI, wobei bei inhomogenen Enhancement die am stärksten enhancende Stelle gemessen wurde. Die vorliegende Studie arbeitet mit einer visuellen Beurteilung des Enhancementes, da die Verwendung der ROI sehr vom Untersucher abhängig ist (Mussurakis et al, 1996). Die Studie von Szabo et al., 2003a konnte einen Zusammenhang zwischen dem Tumorgrad und der Inhomogenität der Binnenstruktur eines Herdes, des initialen Kontrastmittelverhaltens eines Herdes, des Wash- Out- Phänomens und dem Ringenhancement feststellen. Dabei korrelierten das Wash- Out, das Auftreten eines Ringenhancementes sowie die inhomogene Binnenstruktur positiv mit dem steigenden Tumorgrad und eine kurze Kontrastmittelpeak- Zeit trat ebenfalls häufiger bei Karzinomen eines schlechten Differenzierungsgrades auf. Die Untersuchungen wurden in dem 1,5 Tesla Magnetom SP63 (Siemens, Erlangen, Germany) unter Verwendung einer 3D FLASH Sequenz angefertigt. Die Sequenzen wurden mit einer Schichtdicke von 2,2 mm und ohne Distanzfaktor durchgeführt. Damit wurde die Mamma komplett MR- tomographisch dargestellt. Das verwendete Kontrastmittel war Gadopentetate dimeglumine, wobei davon 0,2 mmol/kg Körpergewicht, also die doppelte Dosis, injiziert wurden. Der Tumorgrad wurde nach den Richtlinien der WHO bestimmt. Das Enhancement der Tumoren wurde mittels ROI und nicht wie in der vorliegenden Studie visuell ausgewertet. Tabelle 17: Ergebnisse anderer Studien zum Thema Mammakarzinom in der MRM in Abhängigkeit vom Tumorgrading und die Unterschiede zu der vorliegenden Studie. Studie Stomper et al., 1995 Technik - 1,5 Tesla MRTomographen der Firma GE Medical Systems Ergebnis - Korrelation des Wash- Out mit einem schlechten Differenzierungsgrad - keine Korrelation zwischen Kontrastmittelamplitude und dem Tumorgrad Kritik/Unterschied - Verwendung anderer technischer Parameter - Beurteilung des Enhancementes mittels ROI Buadu et al., 1997 - 1,5 Tesla MRTomographen der Firma GE Medical Systems, Milwaukee, Wis - Korrelation des Ringenhancementes mit dem Tumorgrad - Beurteilung der Enhancementform innerhalb von 2 min und nach 2 min nach der Kontrastmittelinjektion Mussurakis - 1,5 Tesla et al, 1997 IGE Medical Systems, Milwaukee, WI - Korrelation des initialen Enhancementes mit dem Tumorgrad - Beurteilung des Enhancementes mittels ROI Studie Boné et al.,1998 Ergebnis - Korrelation der Tumorgröße und des Tumorgradings - Korrelation der Tumorinvasivität und dem Tumorgrad - Korrelation des initialen Kontrastmittelenhancementes mit dem Tumorgrad Kritik/Unterschied - Verwendung anderer technischer Parameter - Ermittlung des Tumorgrades über die Tumorzellgröße - ungenaue Definition der Tumorgröße und fehlende Unterscheidung des Kernherdes und der Tumorausläufer - Bestimmung des Enhancementes mittels ROI Technik - 1,5 Tesla Magnetom SP 63 (Siemens) Szabo et al., 2003a - 1,5 Tesla Magnetom SP63 (Siemens, Erlangen, Germany) - Korrelation der inhomogenen Binnenstruktur eines Tumors mit dem Tumorgrad - Korrelation des Ringenhancementes mit dem Tumorgrad - Korrelation des initialen Kontrastmittelverhaltens mit dem Tumorgrad - Korrelation des Wash- Out mit dem Tumorgrad - Verwendung einer doppelten Kontrastmitteldosis - Verwendung anderer technischer Parameter 6.5. Beurteilung der MR- tomographischen Aufnahmen 6.5.1. Die morphologischen Kriterien der Herdbeurteilung Das Ziel ist es, Tumoren so klein wie möglich und auch schon in ihren Vorstufen zu detektieren. Dabei hängt die Tumorgröße entscheidend von der Tumorverdopplungszeit ab. Die Tumorverdopplungszeit ist das in Tagen ausgedrückte zeitliche Maß in dem sich das Volumen eines Tumors verdoppelt. Bei schnell wachsenden Tumoren, die ca. 28% der Karzinome ausmachen, liegt die Tumorverdopplungszeit unter 150 Tagen. Tumoren mittleren Wachstums (39%) haben eine Tumorverdopplungszeit zwischen 150 und 300 Tagen und Karzinome mit einem langsamen Wachstum (33%) über 300 Tagen (Fournier et al., 1976, 1993). Dabei ist die Tumorverdopplungszeit abhängig von der Histologie des Tumors. So weisen papillo- tubuläre Tumoren ein besonders langsames Wachstum auf und im Gegensatz dazu zeigen solid- tubuläre Tumoren eine sehr kurze Tumorverdopplungszeit (Kuroishi et al., 1990). Die Tumorverdopplungszeit stellt einen wichtigen prognostischen Faktor für die Langzeitprognose dar. Langsam wachsende Tumoren sind mit einer 5Jahres- Überlebensrate von 80% bis 100% assoziiert. Tumoren mit einer mittleren Wachstumsrate sind mit einer 5- Jahres- Überlebensrate von ca. 32% verbunden (Pearlman, 1976). Besonders kurze Tumorverdopplungszeiten wurden bei Frauen unter 50 Jahren gefunden (Peer et al., 1993). Dies erlaubt die Schlussfolgerung, dass Tumoren mit einer hohen Tumorverdopplungzeit auch maligner sind. Diese Tatsache könnte durch die höhere Zellproliferation und ein höheres Metastasierungspotential bestimmt sein (Kuroishi et al., 1990). Eine Metastasierung eines Karzinoms ist ab einer Tumorgröße von 0,6mm möglich (Krokowski, 1964). Der Lymph-knotenstatus korreliert also direkt mit der Tumorgröße und auch hämatogene Organ-metastasen korrelieren direkt mit der Größe des Primärtumors, dessen Malignitätsgrad und auch dessen lymphogener Ausbreitung (Bässler; 1997). Dabei bildet der Tumor invasions-assoziierte Proteasen wie Kathepsin und urokinasetypischer Plasminogenaktivator durch die eine Lyse der Matrixkomponenten und eine Destruktion der Basalmembran hervorgerufen wird. Durch die ausgelöste Tumorzell- Lokomotion kommt es zur Ausbildung von Verknüpfungen zu Lymph- und Blutgefäßen (Bässler; 1997). Die Beurteilung des Hook- Zeichens in den T2- gewichteten Aufnahmen sollte einen Hinweis auf die Infiltration des Musculus Pectoralis durch den Tumor geben. Die MR- Mammographie ermöglicht eine Differenzierung zwischen der Infiltration der Interkostalen Muskulatur, dem Musculus Serratus und dem Musculus Pectoralis (Morris et al., 2000). Diese Differenzierung zwischen den einzelnen Muskeln beeinflusst das Tumorstaging und ist besonders für die Therapieplanung bedeutend. Im Untersuchungskollektiv A dieser Studie zeigten Karzinome mit einem schlechten Differenzierungsgrad häufiger ein Hook- Zeichen als Karzinome mit einem mäßigen Differenzierungsgrad (vgl. Tab. 6/15, Abb. 7B). Die Betrachtung des Root- Zeichens als Tumorausläufer, jedoch den Musculus Pectoralis nicht erreichend (siehe Abb. 7A und Tab. 6), ergab keine Signifikanz bezogen auf das Tumor-grading. Es lässt sich jedoch im Untersuchungskollektiv B eine Tendenz erkennen, dass Tumoren mit steigendem Differenzierungsgrad häufiger ein Root- Zeichen aufweisen (vgl. Tab. 6/16). Nimmt man eine Korrelation der Tumorausläufer mit dem Tumorgrad an, so zeigen diese Ergebnisse, dass Tumoren mit einer schlechten Differenzierung ein höheres Metastasierungspotential besitzen. Dieses Metastasierungspotential kann durch die Undifferenziertheit des Tumors bedingt sein. Die Studie von Boné et al. zeigte einen Zusammenhang zwischen steigendem Tumorgrad und der Tumorinvasivität (Boné et al.,1998). Es ist jedoch weiterhin möglich, dass vor allem die Tumorgröße einen entscheidenden Einfluss auf das Metastasierungspotential hat. Es bleibt zu klären, warum das HookZeichen mit dem Tumorgrad korreliert und das Root- Zeichen nicht, wobei eine Ursache auf biochemischer Ebene wie durch Metalloproteinasen denkbar wäre. Das Tumorwachstum entspricht einer exponentialen Funktion (Collins et al., 1956). Weiterhin wird angenommen, dass das Tumorwachstum nur in der Anfangsphase einer exponentialen Funktion entspricht, jedoch bei Erreichen einer bestimmten Tumorgröße abnimmt, welches die GompertzFunktion beschreibt (Laird, 1965). Das Untersuchungskollektiv B dieser Studie zeigte, dass Karzinome eines mäßigen und eines schlechten Differenzierungsgrades signifikant häufiger größer als 1 cm sind als Karzinome eines mäßigen Differenzierungsgrades (vgl. Tab. 16). Die Ergebnisse bezogen sich dabei auf das Gesamtenhancement, welches den Kernherd und all seine Ausläufer umfasst (Tab. 6). Die Bestimmung der Kernherdgröße im Untersuchungskollektiv A zeigte keine Signifikanz, es ließ sich aber eine Tendenz erkennen, dass Karzinome mit zunehmendem Differenzierungs-grad auch häufiger größer waren als 1cm. Eine Korrelation zwischen Tumorgröße und Tumorgrad wurde durch die Studie von Boné et al. bestätigt (Boné et al.,1998). Es stellt sich die Frage, ob gerade schlecht differenzierte Tumoren einen größeren Tumordurchmesser erreichen oder ob die Karzinome mit zunehmendem Tumordurchmesser undifferenzierter werden. Die Darstellung des Tumorwachstums als exponentiale Funktion stellt ein stark vereinfachtes Model dar. Das Tumorvolumen wird nur zu einem kleinen Teil durch die Zellen bestimmt, vielmehr besitzen ein Großteil der Mammakarzinome eine große nichtzelluläre Komponente (Steel, 1977). Damit stellt das Tumorvolumen kein direktes Maß für die Zell-vermehrung dar. Die in der Gompertz- Funktion beschriebene Abnahme des Tumor-wachstums ist durch die Apoptose und Nekrose im Tumor bedingt und die Lebensspanne einer schlecht differenzierten Zelle liegt weit unter der einer gut differenzierten Zelle oder den Kollagenen (Johnson and Shekhdar, 2001). Deshalb müssen Tumoren eines schlechten Differenzierungsgrades eine höhere Proliferation zeigen um einen großen Tumordurchmesser zu erreichen. Das Auftreten eines größeren Tumordurchmessers bei Karzinomen mit einem schlechten Differenzierungsgrad sollte jedoch nicht als Änderung des biologischen Verhaltens eines Tumors gewertet werden (Johnson and Shekhdar, 2001). Auf der anderen Seite stellte Henson et al. die These auf, dass Tumoren mit einer zunehmenden Größe auch undifferenzierter werden (Henson, 1986; Henson et al., 1991). Die Ursache des Zusammenhangs zwischen Differenzierungsgrad und Tumorgröße bleibt fraglich und dessen Klärung ist nicht Gegenstand dieser Arbeit. Ein weiteres Zeichen zur Beurteilung der Dignität eines Herdes stellt die Form des Herdes dar. Eine irreguläre Form ist ein Zeichen für Malignität, wobei benigne Läsionen eher lobuliert oder rund zur Darstellung kommen (Kuhl , 2000; Wedegärtner et al., 2001). Gegenstand der vorliegenden Studie war jedoch nicht die Differenzierung zwischen benignen Herden und malignen Herden sondern die Subdifferenzierung zwischen den einzelnen Tumorgraden. In der vorliegenden Studie ergab sich keine signifikante Abhängigkeit der Tumorform vom Tumorgrading. Jedoch stellten sich im Untersuchungskollektiv A die Tumoren mit einem G1 und G2 Grading häufiger rund oder lobuliert dar als die Karzinome mit einem G3 Grading. Dies würde bedeuten, dass vor allem die schlecht differenzierten Karzinome eine irreguläre Form haben, sich jedoch die gut oder mäßig differenzierten Karzinome mit einer als eher benignen eingeschätzten runden oder lobulierten Form darstellen. Es kann damit besonders bei den gut bis mäßig differenzierten Karzinomen zu einer Fehleinschätzung kommen. Nach Bick zeigen vor allem medulläre Karzinome, papilläre Karzinome und seltener auch invasiv duktale Karzinome eine runde Form (Bick, 2000). Da medulläre oder papilläre Karzinome meist einen mäßigen Differenzierungsgrad besitzen (Pinder et al., 1995), geht diese Aussage von Bick konform mit der Beobachtung der vorliegenden Studie. Somit sollte die Beurteilung der Form des Karzinoms besonders bei Karzinomen mit einem guten oder mäßigen Differenzierungsgrad kritisch bewertet werden. Neben der Form eines Karzinoms ist auch die Beurteilung der Berandung des Tumors unerlässlich. So spricht eine irreguläre Randbegrenzung für einen malignen Herd und eine glatte Begrenzung für eine benigne Läsion (Bick, 2000; Szabo et al., 2003b; Wedegärtner et al., 2001). In der vorliegenden Studie wiesen unabhängig vom Tumorgrading die Mehrheit der Karzinome eine unscharfe Berandung auf. Die unscharfe Berandung eines Karzinoms kann durch die besonders im Randbereich induzierte Neovaskularisation bedingt sein (Buadu et al.,1996; van Dijke et al.,1996) aber auch durch die Stromareaktion in der Umgebung eines Karzinoms (Matsubayashi et al., 2000). Die Tatsache, dass die Berandung eines Karzinoms unabhängig vom Tumorgrading unscharf ist, spricht dafür, dass ein Tumor unabhängig vom Tumorgrad gleich stark eine Neovaskularisation und eine umgebende Stromareaktion verursacht. Das bestätigt die Studie von Daldup et al., die keine Korrelation zwischen Tumorgrad und Vaskularisation unter Verwendung von Gadopentetate als Kontrastmittel feststellen konnte (Daldrup et al., 1998). Weiterhin dient die Binnenstruktur eines Herdes als Kriterium zur Einschätzung der Dignität eines Herdes. Ein inhomogenes Enhancement mit stark enhancenden Gebieten neben kaum enhancenden Gebieten spricht für eine maligne Läsion und im Gegensatz dazu zeigen benigne Läsionen eine homogene Binnenstruktur (Gibbs et al., 2003, Kuhl , 2000; Szabo et al., 2003a,b; Wedegärtner et al., 2001). In der vorliegenden Studie zeigten die Karzinome im Untersuchungskollektiv A unabhängig vom Tumorgrading in der Mehrheit eine inhomogene Binnenstruktur. Jedoch stellte sich die Verteilung der Inhomogenität der Binnenstruktur in Abhängigkeit vom Tumorgrading im Untersuchungskollektiv B signifikant dar (vgl. Tab. 16). Dabei zeigten die Karzinome mit einem G2 und G3 Grading häufiger eine inhomogene Binnenstruktur als Karzinome mit einem G1 Grading. Das kleinere Untersuchungskollektiv A dieser Studie konnte diese Signifikanz nicht bestätigen. Ursächlich für die fehlende Signifikanz kann in der vorliegenden Studie die zu geringe Fallzahl der gut differenzierten Karzinome und die damit verbundene fehlende statistische Absicherung der Differenzen auf dem 5%- Niveau gesehen werden. Die Beurteilung der Art der Kontrastmittelanreicherung in den dynamischen Sequenzen im Untersuchungskollektiv A konnte das Ergebnis im Untersuchungskollektiv B bestätigen, denn die Karzinome stellten sich mit steigendem Grading weniger häufig homogen dar. Somit untermauert die vorliegende Studie das Resultat der Studie von Szabo et al., in der ein Zusammenhang zwischen Differenzierungsgrad und Inhomogenität festgestellt werden konnte, wobei Karzinome mit einem hohen Grading häufiger eine inhomogene Binnenstruktur aufweisen (Szabo et al., 2003a). Die inhomogene Darstellung der Binnenstruktur wird möglicher Weise durch die unterschiedlich stark gefäßreichen Areale im Tumor (Tuncbilek et al., 2003) oder aber durch die gesteigerte Gefäßpermeabilität (Brasch and Turetschek, 2000; Mahfouz et al., 2001) hervorgerufen. Da die Gefäßpermeabilität mit dem Tumorgrad korreliert (Brasch and Turetschek, 2000), zeigen Tumoren eines schlechteren Differenzierungsgrades auch eine inhomogenere Binnenstruktur. Auf der anderen Seite konnte Daldrup et al. keine Korrelation der Gefäßpermeabilität mit dem Tumorgrad in der MRM unter Verwendung von Gadopentetate als Kontrastmittel feststellen (Daldrup et al., 1998). In der Studie von Daldrup et al. Zeigte sich eine Korrelation zwischen Gefäßpermeabilität und Tumorgrad nur unter Verwendung eines makromolekularen Kontrastmittels (Daldrup et al., 1998). Zu einer inhomogenen Binnenstruktur können weiterhin Nekrosezonen im Tumorbereich führen. Dabei war in der vorliegenden Studie die Ausbildung von Nekrosen im Tumor unabhängig vom Tumorgrading, wobei sich aber eine Tendenz erkennen lässt, dass Tumoren eines höheren Differenzierungsgrades häufiger Nekrosezonen aufweisen (siehe Tab. 15). Damit kann das Auftreten von Nekrosen als eine weitere mögliche Ursache für die inhomogene Binnenstruktur vor allem bei Tumoren eines schlechten Differenzierungsgrades gesehen werden. Die Korrelation der Nekrosen mit dem Tumorgrad bestätigt, dass die Lebensspanne einer schlecht differenzierten Zelle weit unter der einer gut differenzierten Zelle oder den Kollagenen (Johnson and Shekhdar, 2001) liegt. Auch die Darstellung von Septen kann einen Tumor in der Binnenstruktur beeinflussen. In der vorliegenden Studie zeigten aber nur wenige oder keine Tumoren Septen in den T1- gewichteten Bildern und in den T2- gewichteten Bildern kamen keine Septen zur Darstellung. Damit zeigte sich, dass die Binnenstruktur nur in geringem Ausmaß von durchlaufenden Septen bestimmt wird sowie dass Karzinome in der überwiegenden Mehrzahl keine Septen aufweisen. Weiterhin wurde das Intact- Ligament- Sign in den T2- gewichteten Aufnahmen beurteilt (vgl. Tab. 6/15 und Abb. 6). Das Zeichen beschreibt das Verhalten der Cooperschen Ligamente in Bezug auf den Tumor. Die Karzinome stellten sich in den T2- gewichteten Aufnahmen unabhängig vom Tumorgrading überwiegend isointens oder dunkel dar und es zeigte sich keine Signifikanz im Vorhandensein eines Intact- Ligament- Signs in Abhängigkeit vom Tumorgrading. Die überwiegende isointense oder dunkle Darstellung der Karzinome in den T2- gewichteten Bildern wird durch die vorherige Kontrastmittelgabe für die T1- gewichteten dynamischen Sequenzen verstärkt, was jedoch nicht die Aussagekraft mindert. Bei der geringen Zahl der Karzinome mit einer guten Differenzierung konnte in vielen Fällen jedoch das Intact- Ligament- Sign durch nicht dargestellte umgebende Ligamente nicht beurteilt werden. In der Gruppe der G2 und G3 Karzinome sind die Prozente der Fälle mit nicht beurteilbarem Intact- Ligament- Sign ähnlich. Die Karzinome mit einem G2 Grading wiesen häufiger eine Intact- Ligament- Sign auf als die Karzinome mit einem G3 Grading, jedoch war diese Tendenz nicht signifikant. Die Beurteilung des Intact- Ligament- Signs gestaltet sich dahingehend schwierig, da die Ligamente von enhancenden Blutgefäßen und Tumorausläufern abgegrenzt werden mussten. Vorherige invasive Eingriffe führen zu Architekturstörungen und könnten somit ein nicht vorhandenes Intact- Ligament- Sign vortäuschen. Durch die geringe Zahl der betroffenen Karzinome (n= 16) und die Verteilung auf die Tumor-grade der Karzinome (nG1= 2; nG2= 7; nG3= 7) ist eine statistische Beeinflussung unwahrscheinlich. Nimmt man eine Korrelation des negativen Intact- Ligament- Signs, d.h. das Intact- Ligament- Sign ist nicht vorhanden, mit dem Tumorgrad an, so bestätigt sich, dass die schlecht differenzierten Karzinome häufiger die Struktur des Mammagewebes zerstören als Karzinome mit einer mäßigen Differenzierung. Dies würde vermuten lassen, dass Karzinome mit einem schlechten Differenzierungsgrad besonders aggressiv wachsen. Die Untersuchung von Johnson und Shekhdar zeigte, dass die schlecht differenzierten Karzinome bedingt durch die kurze Lebensspanne einer schlecht differenzierten Zelle eine höhere Proliferationsrate aufweisen müssen (Johnson and Shekhdar, 2001). Eine Untersuchung von Matsubayashi et al. zeigte, dass vor allem kleine invasive Karzinome eine starke umgebende Stromareaktion und einen hohen Grad an Neovaskularisation aufweisen (Matsubayashi et al., 2000). Bei diesen kleinen invasiven Karzinomen könnte es sich um besonders aggressive Karzinome mit einem G3 Grading handeln. Betrachtet man die Tumorangiogenese als, das Wachstum und die Metastasierung maßgeblich beeinflussenden komplexen Prozess und damit als korrelierenden Faktor der Tumoraggressivität (Brasch and Turetschek, 2000; van Dijke et al.,1996), so bestätigt das IntactLigament- Sign, dass besonders Tumoren mit einer starken Tumor-angiogenese ein hohes aggressives Potential besitzen. Neben dem Verhalten des Karzinoms und der Beziehung zu den umgebenden Ligamenten wurde in den T2- gewichteten Aufnahmen auch das Ödem bewertet (vgl. Abb. 8/14/16 und Tab. 6). Als Ödeme werden abnorme Flüssigkeitsansammlungen im extravaskulären Abschnitt des Extrazellularraumes verstanden (Riede, 1999). Die Ursachen der Ödembildung sind vielfältig. So kann es aufgrund eines Ungleichgewichtes zwischen Filtration und Reabsorption im Zuge von Traumen, Abszessen, Rechtsherzinsuffizienz, Thrombosen in der Vena Axillaris, Operationen, Bestrahlung zur Ödembildung kommen. Das Ausmaß und die Lokalisation des Ödems wird in den MRtomographischen Aufnahmen in den T2- gewichteten Bildern beurteilt, wobei sich ein Karzinom hypooder isointens im Vergleich zum Mammagewebe darstellt (Kuhl et al., 1999a) und ein Ödem zur Signalanhebung führen (Rieber et al., 1997). Die Signalintensität des Gewebes in T2- gewichteten Bildern korreliert mit der Stärke an Fibrose, der Dichte der Zellen, dem Fettgehalt und dem Wassergehalt (Heywang et al., 1987). Jedoch sind andere Flüssigkeitsansammlungen wie Muzin-einlagerungen oder Sekretstau nur unzureichend von Ödemen zu differenzieren und können zu Fehleinschätzungen führen. In der vorliegenden Studie stellten sich die Karzinome in der Mehrheit unabhängig von ihrem Tumorgrad hypo- oder isointens dar. Es zeigte sich jedoch, dass Karzinome mit einem schlechten Differenzierungsgrad häufiger mit einem Ödem assoziiert sind. Dabei war das Ödem unabhängig vom Tumorgrad am häufigsten perifokal ausgebildet (siehe Abb. 16). Sieht man eine gesteigerte Vaskularisierung und Permeabilitäts-erhöhung als ursächlich (Buadu et al.,1996; van Dijke et al.,1996; Sherif et al., 1997; Brasch and Turetschek, 2000; Mahfouz et al., 2001) für die Ödembildung an, so belegt das Vorkommen von Ödemen vor allem bei Tumoren mit einem hohen Tumorgrad, dass die Neovaskularisierung und auch die Grad der Permeabilität der Gefäße vom Tumorgrad abhängig sind. 6.5.2. Die dynamischen Kriterien der Herdbeurteilung Das Ringenhancement stellt ein dynamisches Kriterium dar (vgl. Tab. 7 und Abb. 15/17), welches für Malignität einer Läsion spricht (Kaiser und Zeitler, 1989; Buadu et al.,1996). Diese Form des Enhancements lässt sich auch durch die relativ höhere Anzahl der Gefäße im Randbereich eines Tumors im Gegensatz zum Zentrum (Buadu et al.,1996; van Dijke et al.,1996) und durch die erhöhte Gefäßpermeabilität und den gesteigerten Blut-fluss und die damit verbundene erhöhte Transportrate des Kontrastmittels (Matsubayashi et al., 2000) begründen. Auch andere (Boetes et al., 1994; Wedegärtner et al., 2001) konnten ein peripheres Enhancement als karzinomtypisch beschreiben. Matsubayashi et al. zeigte, dass das Ringenhancement gehäuft bei schnell wachsenden Tumoren auftritt, wobei es nicht nur durch angiogenetische Faktoren bedingt ist, sondern auch durch Stromareaktionen (Matsubayashi et al., 2000). Weiterhin spielen verschiedene Wachstumsfaktoren wie das VEGF (vascular endothelial growth factor) und TGFß1 (transforming growth factor) eine wichtige Rolle (Matsubayashi et al., 2000). Diese Tumorangiogenese- Faktoren werden vor allem in der peripheren Wachstumszone mit der höchsten angiogentischen Aktivität ausgeschüttet (Buadu et al., 1997). In der vorliegenden Studie wurde das Ringenhancement als zentripetales Enhancement erfasst und zeigte keine signifikante Abhängigkeit vom Tumorgrading. Jedoch lässt sich die Tendenz erkennen, dass Tumoren mit einer guten Differenzierung weniger häufig ein zentripetales Enhancement aufweisen als Tumoren mit einem schlechteren Differenzierungsgrad (vgl. Tab. 15). Dies kann dadurch begründet sein, dass Tumoren mit einer guten Differenzierung eine geringere Stromareaktion hervorrufen und auch eine geringere Neovaskularisation induzieren. Eine positive Korrelation des Ringenhancementes mit dem steigenden Tumorgrad konnte die Studie von Szabo et al. feststellen (Szabo et al., 2003a). Tumoren unter einer Größe von 2mm ernähren sich durch Diffusion und befinden sich im avaskulären Stadium. Ab einer Größe von über 2mm ist eine erhöhte Perfusion erforderlich und die Tumoren treten in das vaskuläre Stadium über wobei sie eine Gefäßneubildung induzieren (Folkman, 1989; Fuchshuber et al., 1986). Die Untersuchung von Buadu et al. fand in der Mehrheit große und schlecht differenzierte Karzinome die ein Ringenhancement aufwiesen (Buadu et al., 1997). Aggressive schnell wachsende Tumoren zeigten bei der Untersuchung von van Dijke et al. eine höhere Gefäßdichte als langsam wachsende Tumoren, was den Schluss erlaubt, dass Tumoren mit einer kurzen Tumorverdopplungszeit eine stärkere angiogenetische Aktivität besitzen (van Dijke et al.,1996). Weiterhin können zentrale Nekrosezonen zu einem Ringenhancement führen. Wie bereits oben dargestellt war in der vorliegenden Studie die Ausbildung von Nekrosen im Tumor unabhängig vom Tumorgrading, wobei sich aber eine Tendenz zeigte, dass Tumoren eines höheren Differenzierungsgrades häufiger Nekrosezone aufweisen. Somit ist das Auftreten eines Ringenhacementes neben den angiogenetischen Faktoren und der Stromareaktion ebenso durch eine zentrale Nekrose bedingt. Es ist jedoch denkbar, dass die Tendenz in der vorliegenden Studie, dass Karzinome mit schlechter Differenzierung häufiger ein Ring-enhancement zeigen, durch die geringe Zahl an Karzinomen mit einem G1 Grading erzeugt wird, denn die Karzinome mit einem G2 und G3 Grading zeigten gleich häufig ein zentripetales Enhancement. Dies würde bedeuten, dass jeder Tumor unabhängig von seinem Grading eine Stromareaktion erzeugt und eine Neovaskularisation induziert. Das stützt die These von Samejima and Yamazaki, die eine höhere Gefäßdichte in der unmittelbaren Umgebung um einen Tumor unabhängig von der Tumorgröße und dem Metastasierungsgrad fanden (Samejima and Yamazaki, 1988). Weiterhin zeigte eine Untersuchung von Matsubayashi et al., dass vor allem kleine invasive Karzinome ein starkes Ringenhancement zeigten, welches auf eine starke umgebende Stromareaktion und einen hohen Grad an Neo-vaskularisation zurückzuführen ist (Matsubayashi et al., 2000). Handelt es sich bei den beschriebenen kleinen invasiven Karzinomen um schlecht differenzierte Karzinome, so bestätigt dies das schlecht differenzierte Karzinome eine höhere Proliferationsrate besitzen (Johnson and Shekhdar, 2001). Das initiale Kontrastmittelenhancement ist ebenfalls auf die Neovaskularisation und die somit verbundene höhere Gefäßdichte zurückzuführen (Boné et al. 1998; , Buadu et al.,1996; Kaiser, 1989; Kuhl et al., 1999b). Das Kontrastmittelverhalten eines Herdes innerhalb der ersten 90 Sekunden ist ein Kriterium für die Einschätzung der Malignität eines Herdes (vgl. Tab. 7), wobei Karzinome einen raschen initialen Kontrastmittelanstieg zeigen (Kaiser und Zeitler, 1987; Kaiser, 1989; Kaiser und Zeitler, 1989; Kuhl et al., 1999b). Eine Studie von Tuncbilek et al. dokumentierte, dass die mittlere Gefäßdichte mit der Menge des Kontrast-mittels und dem damit verbundenen Level des Enhancementes in Zusammenhang steht (Tuncbilek et al., 2003). In der vorliegenden Studie zeigte sich im Bezug zum Tumorgrading keine Signifikanz bei dem Kontrastmittelverhalten innerhalb der ersten 90 Sekunden nach Kontrastmittelapplikation. Die Tumoren zeigten mit steigendem Tumorgrad weniger häufig ein Wash- In unter 50% (vgl. Tab. 15). Die Ergebnisse von Stomper et al (Stomper et al., 1995) weisen keinen Zusammenhang zwischen dem Tumorgrading und dem initialen Kontrastmittel-verhalten auf. Diese Tatsache untermauert die These, dass ein Tumor unabhängig vom Tumorgrading eine Neovaskularisation induziert. Jedoch konnte Mussurakis et al. eine Abhängigkeit der Kontrastmittelaufnahme vom Tumor-grading aufzeigen (Mussurakis et al, 1997). Danach ist ein stärkeres initiales Enhancement verbunden mit einem höheren Tumorgrading. Die technischen Daten der Studie von Mussurakis et al unterscheiden sich jedoch maßgeblich von denen der vorliegenden Studie (vgl. Tab. 17). Auch Boné et al. (Boné et al.,1998) stellte eine Korrelation zwischen initialem Enhancement und Tumorgrading fest, wobei er zusätzlich einen Zusammenhang zwischen initialem Kontrastenhancement und der Zellproliferation nachwies. Begründet wurde das starke initiale Enhancement der schlecht differenzierten Karzinome mit einem steigenden Turn- over der Wassermoleküle und der größeren Tumorzellen (Boné et al.,1998). Ebenfalls einen Zusammenhang zwischen höherem Tumorgrad und einer schnellen WashIn– Phase zeigte die Studie von Szabo et al. (Szabo et al., 2003a). Somit stellt die Tumorneoangiogenese keinen vom Tumorgrading unabhängigen Prozess dar. Ursächlich für die fehlende Signifikanz kann in der vorliegenden Studie die zu geringe Fallzahl der gut differenzierten Karzinome und die damit verbundene fehlende statistische Absicherung der Differenzen auf dem 5%Niveau gesehen werden. Die Beurteilung der dynamischen Kriterien erfolgten in der vorliegenden Studie nur visuell und nicht mittels ROI oder CAD- Systemen. Ein weiteres durch die Tumorneoangiogenese beeinflusstes dynamisches Kriterium stellt das Blooming- Zeichen dar (vgl. Tab. 7) welches durch eine zunehmend unscharfe Berandung eines Herdes sieben Minuten nach der Kontrastmittelinjektion mit einer initial scharfen Berandung in der ersten Minute nach Kontrastmittelinjektion und einer Kontrastmittel-anreicherung während der ersten zwei Minuten nach der Bolusinjektion definiert war (Lemberg et al., 2000; Fischer et al., 2004). Hervorgerufen wird das Blooming- Zeichen durch die Tumorneoangiogenese, umgebende Fibrose, inflammatorische Veränderungen, erhöhte Blutgefäßdurchlässigkeit, gesteigerte Gefäßperfusion sowie eine lymphangische Karzinomatose (Kaiser, 1989; Boucher and Jain, 1992; Bässler, 1997; Buadu et al., 1996, 1997; Boné et al., 1998; Kuhl et al., 1999b; Matsubayashi et al., 2000). Der hydrostatische mikrovaskuläre Druck verursacht in den Tumoren eine interstitielle Hypertension (Boucher and Jain, 1992), welche eine Verteilung des Kontrastmittels in die Peripherie zur Folge haben kann (Fischer et al., 2004). In der vorliegenden Studie war das Auftreten eines Blooming- Zeichen unabhängig vom Tumorgrading. Dieses Ergebnis zeigt, dass die Tumor-neoangiogenese sowie die Gefäßpermeabilität unabhängig vom Tumorgrading sind und die Tumoren unabhängig von ihrem Grading eine umliegende Stromareaktion hervorrufen. Jedoch erzeugen vor allem kleine invasive Tumornester eine starke Reaktion des umgebenden Stroma, da sie in besonderem Maße ein schnelles Wachstum und die damit verbundene Neovaskularisation induzieren (Matsubayashi et al., 2000). Ein weiteres Zeichen für Malignität ist der Verlauf des Enhancementes nach Erreichen der maximalen Signalintensität auf dem gleichen Niveau (Plateau- Phänomen) oder ein Signalabfall (Wash- OutPhänomen) (Kaiser, 1989; Kuhl et al., 1999b). Der Verlauf des Enhancement wird ebenfalls durch die Eigenschaften der Gefäße beeinflusst. Begründet wird ein Wash- Out- Zeichen durch einen höheren Blutfluss, größere und erhöhte Dichte der Gefäße und die höhere Gefäßpermeabilität in der Peripherie des Tumors (Sherif et al., 1997). In der vorliegenden Studie zeigte sich keine Signifikanz für die Signalintensität in Abhängigkeit vom Tumorgrading. Es zeigte sich aber, dass Karzinome mit einem G3 Grading häufiger ein Plateau, jedoch weniger häufig ein Wash- Out- Phänomen aufwiesen als Karzinome mit einem G1 oder G2 Grading (vgl. Tab. 15). Die Studien von Stomper et al. und von Szabo et al. dokumentierten einen Zusammenhang zwischen Wash- Out- Phänomen und Tumorgrad. Demnach weisen schlecht differenzierte Karzinome häufiger ein Wash- Out- Phänomen auf (Stomper et al., 1995; Szabo et al., 2003a). Ursächlich für die Korrelation kann eine höhere Dichte der Gefäße gesehen werden (Boné et al.,1998). Neben der erhöhten Gefäßdichte kann auch eine arteriovenöse Shuntbildung zu einem Wash- Out- Phänomen führen (Kuhl et al., 1999b). Durch eine erhöhte Anzahl an Gefäßen kann mehr Kontrastmittel abtransportiert werden und es entsteht der Eindruck eines WashOut des Kontrastmittels aus dem Tumor. Auf der anderen Seite ist auch die Permeabilität der Gefäße in unmittelbarer Umgebung des Tumors gesteigert (Brasch and Turetschek, 2000; Mahfouz et al., 2001). Deshalb wäre denkbar, dass neben den Plasmaproteinen auch Kontrastmittel ins Tumorinterstitium austritt und somit ein Plateau- Phänomen erzeugt wird. Da die Gefäßpermeabilität mit dem Tumorgrad positiv korreliert (Brasch and Turetschek, 2000) zeigen Tumoren mit einem schlechten Differenzierungsgrad häufiger ein Plateau- Phänomen als Tumoren eines besseren Differenzierungsgrades. Die Tatsache, dass das Kontrastmittelverhalten nach 7 Minuten in der vorliegenden Studie nicht signifikant vom Tumorgrading abhängig ist, untermauert die These, dass die Induktion der Neovaskularisation nicht vom Tumorgrading abhängig ist. Einschränkend ist die rein visuelle Beurteilung des Kontrastmittelverhaltens nach 7 Minuten und die geringe Fallzahl an G1 Karzinomen zu nennen. 6.5.3. Kriterien des umgebenden Mammaparenchyms Die Beurteilung des Mamillensaums zählte zu den Kriterien des umgebenden Mamma-gewebes und erfolgte in den T1 gewichteten Bildern und in der Dynamik (vgl. Tab. 8). Ein intakter Mamillensaum zeigt ein langsames lineares Enhancement, welches über dem Niveau des Enhancementes des normalen Mammaparenchyms liegt. Ein noduläres Enhancement mit einem Plateau- Phänomen oder einem Wash- Out- Phänomen stellt einen Hinweis auf einen Tumor dar (Ohmenhauser et al., 1999). Auch ein frühes und prominentes Enhancement des Mamillensaums deutet auf eine primäre Läsion im Mamillensaum oder eine sekundäre Infiltration des Mamillensaums hin (Buadu et al., 1998). In der vorliegenden Studie wurde der Mamillensaum nach intakt und unterbrochen unterteilt. Dabei zeigten schlecht differenzierte Karzinome signifikant häufiger einen unterbrochenen Mamillensaum als mäßig differenzierte Karzinome. Karzinome mit einem G1 Grading wiesen gleich häufig wie die Karzinome mit einem G2 Grading einen unterbrochenen Mamillensaum auf (vgl. Tab. 15). Ist der unterbrochene Mamillensaum durch eine sekundäre Tumorinfiltration durch einen Primärtumor in der Mamma zu verstehen, so bestätigt die vorliegende Studie die These, dass Tumoren mit einer schlechten Differenzierung ein höheres Metastasierungspotential besitzen. Jedoch ist denkbar, dass eine Unterbrechung des Mamillensaums bei schlecht differenzierten Karzinomen auch durch den damit verbundenen häufig großen Durchmesser der Tumoren mit beeinflusst wird. So korreliert das Vorkommen einer Cutisverdickung mit der Tumorgröße und ist vor allem in dem inneren und unteren Quadranten lokalisiert (Shukla et al., 1979). Dabei ist die Cutis-verdickung als Ödem der mammären Cutis zu verstehen und ist histologisch in der retikulären Dermis zu erkennen, wobei die papilläre Dermis sowie die Epidermis keine Veränderungen aufweisen (Shukla et al., 1979). Die Studie von Shukla et al. zeigte, dass die Cutisverdickung eine Prävalenz von 70% bei Tumoren kleiner 1cm und 100% bei Tumoren größer 3cm hat (Shukla et al., 1984). In der vorliegenden Studie waren schlecht differenzierte Karzinome in beiden Untersuchungskollektiven häufiger mit einer Cutisverdickung verbunden als Karzinome eines mäßigen Differenzierungsgrades. Somit kann die Cutisverdickung nicht nur durch ihre Korrelation mit der Tumorgröße und dem Lymphknotenstatus als prognostischer Faktor gewertet werden (Shukla et al., 1984), sondern auch durch die positive Korrelation mit dem Tumorgrad. Tritt eine ödematöse Veränderung der mammären Cutis durch die erhöhte Vaskularisierung und die gesteigerte Gefäßpermeabilität auf (Buadu et al.,1996; van Dijke et al.,1996; Sherif et al., 1997; Brasch and Turetschek, 2000; Mahfouz et al., 2001), so würde die vorliegende Studie die These stützen, dass die Neovaskularisierung und die Gefäßpermeabilität mit dem Tumorgrad korrelieren. Es wäre denkbar, dass ein Ödem der mammären Cutis auf eine Tumorinfiltration hinweist. Eine Cutisverdickung tritt auch im Rahmen einer Radiatio auf. Das Untersuchungskollektiv A beinhaltet 4 und das Unter-suchungskollektiv B 5 Karzinome mit einer länger als 6 Monate zurückliegenden Radiatio. Durch den gegebenen Zeitraum von länger als 6 Monaten ist eine Cutisverdickung nicht mehr anzunehmen. Weiterhin ist durch die geringe Fallzahl eine statistische Beeinflussung unwahrscheinlich. Auf eine Tumorinfiltration der Cutis der betroffenen Seite sollte auch das Punched- Out- Zeichen hindeuten, welches definiert war als stark kontrastmittelanreichernde Areale der Cutis der betroffenen Seite mit einer scharfen Begrenzung zur langsamer enhancenden Cutis (siehe Abb. 9 und Tab. 8). Dabei zeigte sich in der vorliegenden Studie, dass ein positives Punched- Out- Zeichen häufiger bei Tumoren eines schlechten Differenzierungsgrades auftrat als bei Tumoren einer mäßigen Differenzierung (vgl. Tab. 15). Durch die Bildung von invasionsassoziierte Proteasen wie Kathepsin und urokinasetypischer Plasminogenaktivator und die damit verbundene Lyse der Matrixkomponenten und Destruktion der Basalmembran gewinnt ein Tumor Beziehungen zu Lymph- und Blutgefäßen (Bässler; 1997). Sieht man das Punched- Out- Zeichen jedoch nicht als Tumorinfiltration der Cutis sondern nur als Ödem der Cutis, so stellt sich die Frage, welchen Abstand ein Tumor zur Cutis hat, wenn sich ein Punched- Out– Zeichen zeigt. Diese Frage kann mit den Daten der vorliegenden Studie nicht beantwortet werden und sollte in einer nachfolgenden Studie betrachtet werden. Es lässt sich jedoch feststellen, dass Tumoren eines schlechten Differenzierungsgrades häufiger ein Punched- OutZeichen aufweisen und somit eine Cutisbeteiligung haben. Die Schwierigkeit der Beurteilung des Punched- Out- Zeichens ist die Differenzierung von Gefäßen in der Cutis und enhancenden Abschnitten der Cutis durch eine mögliche Tumorinfiltration. Auf eine Abhängigkeit der Stärke der Neovaskularisation von dem Tumorgrad deutet die angiogenetische Stimulation der weiter entfernt vom Tumor liegenden Gefäße in der Mamma hin. Es zeigte sich in der vorliegenden Studie ein statistisch häufigeres prominentes ipsilaterales Gefäß bei den Karzinomen mit einer schlechten Differenzierung im Vergleich zu den Karzinomen mit einer mäßigen Differenzierung. Ein zuführendes Gefäß zum Herd erwies sich jedoch als nicht signifikant (vgl. Tab. 15). Die Tumorangiogenese kann als, das Wachstum und die Metastasierung maßgeblich beeinflussender komplexer Prozess betrachtet werden und korreliert damit mit der Tumor-aggressivität (Brasch and Turetschek, 2000; van Dijke et al.,1996). Weitere Studien bestätigten eine gesteigerte ipsilaterale Vaskularisierung im Zusammenhang mit einem unilateralen Karzinom (Mahfouz et al., 2001; Sardanelli et al., 2005). Ursächlich für die ipsilaterale stärke Gefäßzeichnung sah Mahfouz et al. den höheren metabolischen Bedarf eines Karzinoms im Gegensatz zu dem normalen Mammagewebe oder aber die verminderte Resistenz der Gefäße gegenüber des Blutflusses als Folge der undichten Lamina Muscularis der Gefäße. Diese fehlende Dichtheit kann nur beantwortet werden durch Tumorangiogenese (Mahfouz et al., 2001). Die höhere Durchlässigkeit der Gefäße wurde auch in weiteren Studien belegt (Boné et al.,1998; Buadu et al.,1996; Heywang- Kobrunner, 1994; Mussurakis et al, 1997). Die Hyperpermeabilität der Tumorgefäße bedingt einen Austritt von Albuminen, Fibrinogen und anderen Plasmaproteinen in das Tumorinterstitium. Diese gel- ähnliche Matrix stellt eine perfekte Umgebung für neue Gefäßbildungen dar (Brasch and Turetschek, 2000). Die Tumorpermeabilität korreliert dabei positiv mit dem Tumorgrad (Brasch and Turetschek, 2000). Weiterhin ist das erhöhte mikrovaskuläre Volumen, welches einen späten Zeitpunkt der Angiogenese darstellt, ebenfalls vom Tumorgrading abhängig (Brasch and Turetschek, 2000). Jedoch scheint die angiogentetische Beeinflussung der Gefäße der Mamma unabhängig von der Tumorgröße (Sardanelli et al., 2005). Die Studie von Daldrup et al. sieht den Grad der Vaskularisierung nach ihren Ergebnissen jedoch nur als schwachen Vorhersagewert für den Differenzierungsgrad eines Tumors (Daldrup et al., 1998). Doch ihr Studiendesign unterscheidet sich maßgeblich von dem dieser Studie. Die asymmetrische Darstellung der Mammae kann als Risikofaktor für eine Brustkrebserkrankung gesehen werden (Scutt et al., 1997). In der vorliegenden Studie stellte sich das Enhancement der betroffenen Mamma jedoch unabhängig vom Tumorgrad nicht asymmetrisch zur gesunden Seite dar. Die asymmetrische Darstellung lässt sich nicht durch das Vorhandensein eines CIS begründen, da die als nicht asymmetrisch eingeschätzten Karzinome häufiger mit einem CIS verbunden waren als die asymmetrisch eingestuften. Das würde bedeuten, dass die umliegende Stromareaktion durch einen Tumor unabhängig vom Tumorgrad ist und die Darstellung der Symmetrie des Mammagewebes nicht durch Carzinomae in situ determiniert wird. 6.6. Grenzen der vorliegenden Arbeit Als Einschlusskriterium der vorliegenden Studie galt eine vollständige Erfassung der histo-pathologischen und klinischen Daten. Es wurden bei der MR- tomographischen Untersuchung teilweise mehrere Läsionen bei einer Patientin erkannt und befundet. Durch die geringe Fall-zahl an mehreren Tumoren einer Frau bezogen auf das gesamte Untersuchungskollektiv ist eine wesentliche Beeinflussung des statistischen Ergebnisses nicht zu erwarten. Einschränkend ist an der vorliegenden Arbeit zu bewerten, dass die Analyse der Kinetik, speziell des zeitlichen Signalintensitätsverhaltens, ausschließlich visuell erfolgte. Die Bewertung diskreter Unterschiede an der Grenze zwischen Plateau und Wash- Out gestalteten sich im Einzelfall schwierig. Eine exakte Differenzierung zwischen Plateau und Wash- Out, definitionsgemäß ein Abfall von mindestens 10% der Signalintensität im Anschluss an das initiale Wash- In, wäre in diesen seltenen Fällen nur mittels computergestützter Messungen der Signalintensität über die Zeit möglich. Bei diskreten Unterschieden der Signalintensität an der Grenze zwischen Plateau und Wash- Out wurde meist zugunsten des Plateaus entschieden. Nach Kuhl et al. (1999b) ist die visuelle Einschätzung des Signal-Zeit-Verlaufes für eine Klassifikation des betrachteten Herdes jedoch ausreichend aussagekräftig. Die pathologische Aufarbeitung des suspekten Gewebes ist ebenfalls kritisch zu bewerten. Durch ungenaue Angaben in der Pathologie oder ein fehlendes Grading wurden viele invasive Karzinome von der Studie ausgeschlossen. Damit wurde die Zahl der betrachteten Herde unnötig reduziert. Ebenfalls einschränkend wirkte eine fehlende Festlegung der Pathologen auf ein konkretes Tumorgrading. Stattdessen wurde häufig ein Grading zwischen G1 und G2 angegeben. Folge davon war die geringe Fallzahl an Karzinomen mit einem guten Differenzierungsgrad. Ebenfalls einschränkend wirkte die Beurteilung der MR- Aufnahmen durch 4 verschiedene Radiologen und die fragliche Interobserver- Reliabilität. Die Befundung im Konsens sollte die InterobserverReliabilität erhöhen, jedoch bleibt diese fraglich. Eine Auswertung der beteiligten Radiologen zu ungleichen Anteilen kann die Aussagekraft der vorliegenden Studie senken. Es ist weiterhin denkbar, dass sich die Untersuchungen an 4 verschiedenen MR- Tomographen mit verschiedenen technischen Einstellungen auf das Karzinomverhalten und die statistische Auswertung auswirkten. Eine höhere Pixelzahl erlaubte durch die hohe Auflösung z.B. eine bessere Beurteilung des Blooming- Zeichens. Es liefen jedoch alle Unter-suchungen unabhängig vom MR- Tomographen nach einem einheitlichen Messprotokoll ab. Da die T2- gewichteten Aufnahmen immer nach den dynamischen Messungen angefertigt wurden, kann die niedrige Signalintensität der vitalen Herdanteile auch durch den Kontrast-mitteleffekt bestimmt sein. Ein fehlendes einheitliches internationales Messprotokoll bei MR- Untersuchungen erschwerte den direkten Vergleich der Studienergebnisse anderer Studien mit der vorliegenden Arbeit und kann zu Diskrepanzen der Ergebnisse führen. Das große Untersuchungskollektiv erlaubt eine allgemein gültige Aussage über den Zusammenhang zwischen dem Verhalten eines invasiven Karzinoms in MR- tomographischen Aufnahmen und dem Tumorgrad des invasiven Karzinoms. Es bleibt weiterhin die Frage bestehen, durch welche Mechanismen eine Korrelation des Tumorverhaltens in MR- tomographischen und dem Tumorgrading besteht und welchen Einfluss dabei die Tumorgröße hat. Ebenso wirft diese Arbeit die Frage auf, ob die Induktion der Tumorneovaskularisation und die erhöhte Gefäßpermeabilität vom Tumorgrad abhängig sind. Trotz der beschriebenen Einschränkungen ist es möglich aufgrund der Daten wichtige Schlüsse bezüglich des Tumorverhaltens in MR- tomographischen Aufnahmen in Abhängigkeit vom Tumorgrading zu ziehen. 7. Schlussfolgerung Der Tumorgrad stellt einen wichtigen prognostischen Faktor bei der Erkrankung durch das Mammakarzinom dar und dessen Einschätzung in den MR- tomographischen Aufnahmen kann die weitere Therapie maßgeblich beeinflussen. Die vorliegende Studie zeigt, dass die Darstellung des invasiven Karzinoms in den MRtomographischen Aufnahmen abhängig vom Tumorgrad ist. Dabei unterscheiden sich vor allem die schlecht differenzierten Karzinome in ihrer Darstellung in der MRM von den mäßig und gut differenzierten Karzinomen. Es lässt sich feststellen, dass bestimmte Zeichen positiv mit dem Tumorgrad korrelieren. So stellt der Tumordurchmesser ein Kriterium zur Einschätzung des Tumorgrades dar, wobei ein großer Durchmesser mit einem schlechten Differenzierungsgrad korreliert. Ein weiteres mit dem Tumorgrad korrelierendes Kriterium ist die inhomogene Binnenstruktur. Dabei zeigten schlecht und mäßig differenzierte Karzinome häufiger eine inhomogene Binnen-struktur als gut differenzierte Karzinome. Die Ausbildung eines Ödems spricht für einen schlechten Differenzierungsgrad, wobei sich unabhängig vom Tumorgrading am häufigsten ein perifokales Ödem darstellt. Weiterhin ist die Beeinflussung des umgebenden Mamma-gewebes durch den Tumor vom Tumorgrad abhängig. So zeigte sich bei schlecht differenzierten Karzinomen häufiger ein unterbrochener Mamillensaum als bei mäßig differenzierten Karzinomen. Ebenso waren Karzinome mit einem schlechten Differenzierungsgrad häufiger mit einer Cutisverdickung assoziiert als Karzinome eines mäßigen Differenzierungsgrades. Es zeigte sich weiterhin die Darstellung eines prominenten Gefäßes auf der betroffenen Seite abhängig vom Tumorgrading, wobei Karzinome mit einem schlechten Differenzierungsgrad häufiger ein prominentes unilaterales Gefäß aufwiesen als Karzinome mit einem mäßigen Differenzierungsgrad. Die Beurteilung der Tumorberandung und der Tumorausläufer stellt ein weniger wichtiges Kriterium für die Einschätzung des Tumorgrades dar. Eine unscharfe Berandung und Tumorausläufer haben nur einen schwachen Vorhersagewert für das Tumorgrading. Jedoch sind Tumorausläufer, insbesondere den Musculus Pectoralis erreichend, eher als Zeichen für einen schlechten Differenzierungsgrad zu werten. Einen schwachen Vorhersagewert für den Tumorgrad ließ sich auch für das Intact- Ligament- Sign feststellen. Ein Intact- Ligament- Sign spricht aber eher für einen guten Differenzierungsgrad des Karzinoms. Ebenso ergab sich keine Korrelation zwischen der Tumorform und dem Tumorgrad. Jedoch zeigte sich, dass eine eher als benigne gewertete runde oder lobulierte Form (Kuhl , 2000; Wedegärtner et al., 2001) bei sonst eher malignem Verhalten der Läsion kritisch zu bewerten ist, da sich besonders Karzinome mit einer guten und mäßigen Differenzierung häufig rund oder lobuliert darstellten. Die zentripetale Enhancementform eines Karzinoms zeigte nur eine geringe Abhängigkeit vom Tumorgrad. Das Auftreten eines Ringenhancementes sollte aber als Zeichen für einen schlechten Differenzierungsgrad gewertet werden. Keine Korrelation fand sich für das Kontrast-mittelverhalten des Karzinoms in Abhängigkeit vom Tumorgrad. So zeigte weder das initiale Kontrastmittelenhancement noch das Kontrastmittelverhalten nach 7 Minuten eine Abhängigkeit vom Tumorgrad. Jedoch deutet ein Plateau- Phänomen auf einen schlechten Differenzierungsgrad eines Karzinoms hin. Das dynamische Kriterium Blooming korrelierte nicht dem Tumorgrad. Die Ergebnisse der vorliegenden Studie zeigen, dass vor allem die Kriterien die die Auswirkung eines Karzinoms auf das umgebende Mammaparenchym und die morphologischen Kriterien der Herdbewertung eine Vorhersage des Tumorgrades erlauben. Dagegen stellte sich die Bewertung der dynamischen Kriterien als nur schwacher Vorhersage-wert für die Einschätzung des Tumorgrades dar. Die Entwicklung computerassistierter Systeme ermöglicht eine Erfassung des Herdes bezüglich seines dynamischen Verhaltens und offeriert damit eine reliablere Analyse der Kontrastmittelkinetik, so dass diese Frage mit der Anwendung von CAD- MR- Systemen und den damit verfügbaren Optionen neu analysiert werden sollte. Die vorliegende Studie belegt durch ihre Ergebnisse, dass eine Vorhersage des Tumorgrades durch die Beurteilung MR- tomographischer Bilder möglich ist. Damit erlaubt die MRM- Untersuchung eine Einschätzung des Tumorgrades als wichtigen prognostischen Faktor, welches einen Einfluss auf die Therapieplanung hat. 8. 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Danksagung An ersten Stelle möchte ich mich bei Herrn Prof. Dr. med. Dipl.-Chem. W.A. Kaiser für die Überlassung des Themas sowie sein stetiges Interesse am Fortgang meiner Arbeit bedanken. Durch seine engagierte Betreuung und seine wertvollen Ratschläge lies sich manches Problem besser lösen. Besonderer Dank gilt Herrn Dr. med. Malich , meinem kompetenten und unermüdlichen Betreuer, der mir jederzeit mit Rat und konstruktiver Kritik zur Seite stand. Meinen Kommilitonen Christine Deicke, Matthias Dietzel und Fady Thaher danke ich für die Stunden die wir gemeinsam gearbeitet, diskutiert und gelacht haben. Weiterhin möchte ich Herrn Dr. rer. nat. Vollandt dankend erwähnen, der mir bei der statistischen Auswertung der Daten Hilfestellungen gegeben hat. Von Herzen möchte ich meinen Eltern für ihre finanzielle und vor allem emotionale Unterstützung danken, ohne die so manches nicht möglich gewesen wäre. Für ihre fortwährende Ermutigung möchte ich ebenfalls Amanda Veit danken. 9.3. Ehrenwörtliche Erklärung Hiermit erkläre ich, dass mir die Promotionsordnung der Friedrich-Schiller-Universität bekannt ist, Medizinischen Fakultät der ich die Dissertation selbst angefertigt habe und alle von mir benutzten Hilfsmittel, persönlichen Mitteilungen und Quellen in meiner Arbeit angegeben sind, mich folgende Personen bei der Auswahl und Auswertung des Materials sowie bei der Herstellung des Manuskripts unterstützt haben: Prof. Dr. med. Dipl.-Chem. W.A. Kaiser, Dr. med. A. Malich, Dr. med. C. Marx, Dr. med. D. Fischer, C. Deicke, M. Dietzel und F. Thaher. die Hilfe eines Promotionsberaters nicht in Anspruch genommen wurde und dass Dritte weder unmittelbar noch mittelbar geldwerte Leistungen von mir für Arbeiten erhalten haben, die im Zusammenhang mit dem Inhalt der vorgelegten Dissertation stehen, dass ich die Dissertation noch nicht als Prüfungsarbeit für eine staatliche oder andere wissenschaftliche Prüfung eingereicht habe und dass ich die gleiche, eine in wesentlichen Teilen ähnliche oder eine andere Abhandlung nicht bei einer anderen Hochschule als Dissertation eingereicht habe. Jena, ______________________ Caterina Reuchsel den