Inhalte des Chemieunterrichts in den Klassen 7 bis10 Im der nachfolgenden Auflistung finden Sie die Inhalte des Chemieunterrichts der Klassenstufen 7 bis 10, die laut RRL Chemie zu unterrichten sind. In jeder Klassenstufe wurde das chemische Grundwissen Stück für Stück erweitert. Das erlernte Grundwissen wird nun in Klasse 11/12 aufgegriffen und in neuen chemischen Zusammenhängen vertiefend behandelt Beim Einstieg in die Chemie in Klasse 7 drehte sich erst einmal alles um Stoffe und deren Eigenschaften. Steckbriefe mit typischen Eigenschaften von häufig im Alltag zu findenden Stoffen wurden erstellt und damit auch erste chemische Grundbegriffe (Löslichkeit, Brennbarkeit, Leitfähigkeit) und Arbeitstechniken zur Untersuchung dieser Stoffe erlernt. Der Gebrauch des Brenners wurde vermittelt und Gefahrensymbole für gefährliche Stoffe gelernt. Neben den Reinstoffen wurden dann auch Stoffgemische verschiedenster Art untersucht. Im Mittelpunkt standen die Möglichkeiten der Trennung/Zerlegung in die Reinstoffe, wobei typische Eigenschaften der Reinstoffe zum Trennen eine wichtige Rolle spielten. Experimente zum Dekantieren, Filtrieren und Destillieren lockerten den Unterricht ein wenig auf, sollten aber auch dazu dienen, das Erstellen eines Protokolls zu lernen. Im nächsten großen Abschnitt ging es um die Metalle. Stoffe, die nur aus einer Art von kleinsten Teilchen – den Atomen – bestanden. Die gemeinsamen Eigenschaften wurden betrachtet und recht schnell war klar, dass die speziellen Eigenschaften eines Metalls die Verwendung bestimmen. Der allgemeine Bau aus Atomen regte noch einen Abstecher zum Bau von Atomen an, wobei das Kern-Hülle-Modell besprochen wurde. So nebenbei konnte das Arbeitsmittel PSE sinnvoll mit in den Unterricht integriert werden. Die Veränderung von Metallen an der Luft führte dann zur Betrachtung der ersten chemischen Reaktion – der Oxidation. Neue Begriffe wie Symbole, Formeln, Ausgangsstoffe, Reaktionsprodukte, Stoffumwandlung, Energieumwandlung wurden eingeführt und erste Wort- und Reaktionsgleichungen für Oxidationen konnten formuliert werden. Das Schwierigste am Aufstellen einer RG - das Ausgleichen – hat sicher so Manchem schlaflose Nächte bereitet. Die Untersuchung der Luft mit den beiden Haupt-Inhaltsstoffen Sauerstoff und Stickstoff brachte neue Begriffe in den Chemiealltag. Das Molekül als kleinstes Teilchen und die Atombindung als eine Art der chemischen Bindung wurden hier eingeführt genauso wie die Lewis-Formel, die mit Hilfe der Außenelektronenschreibweise ein Molekül näher charakterisieren sollte. Oktettregel (auch voll besetzte letzte Schale) wurde als ein wichtiges Bindungskriterium für die Stabilität des kleinsten Teilchens mit ins Rennen geworfen. Abschließend gab es noch einen ersten Nachweis: die Glimmspanprobe, mit der man den Sauerstoff als Gas identifizieren konnte. Letztes Kapitel in Klasse 7 war das Wasser. Neben den typischen Eigenschaften des Wassers und der vielfältigen Verwendung in Haushalt und Industrie wurde natürlich viel Wert auf die chemische Zusammensetzung gelegt. Der Begriff Molekül wurde wieder strapaziert und die Polarität der Atombindung mit ins Spiel gebracht. Der daraus resultierende gewinkelte Bau des Wassers und seine Ladungsschwerpunkte führte zum Lösungsmittel Wasser. Das Lösen von Salzen, die Dissoziation, bedingt durch die Polarität des Wassers wurde untersucht und dazu Gleichungen formuliert. Hier musste das letzte kleinste Teilchen der Chemie, das Ion, in der Dissoziationsgleichung in Form der Metall-Ionen und Halogenid-Ionen benutzt werden. Abschließend wurde Wasser noch elektrolytisch (durch Zufuhr von elektrischem Strom) in seine Elemente zerlegt. Der Wasserstoff lieferte wieder eine Möglichkeit für ein Nachweis-Experiment: die Knallgasprobe. Wasserbildung und die Zerlegung wurden dann als klassisches Beispiel für eine umkehrbare chemische Reaktion charakterisiert. Stoffe-Eigenschaften-Bau-Bindung-Reaktionsverhalten – wie ein roter Faden ziehen sich diese Begriffe durch die gesamte weitere Chemie. Die ersten Stoffe wurden betrachtet, die kleinsten Teilchen und deren Bindungsstrategien erklärt und chemische Reaktionen dieser Stoffe untersucht. So geht es auch in den höheren Klassenstufen weiter – nicht nur mit einzelnen Stoffen auch mit ganzen Klassen von Stoffen! Soweit nicht in der 7 geschafft, wurde nun als erster Stoff der Schwefel etwas näher untersucht. Seine Eigenschaften, die typischen Modifikationen und der Bau wurden besprochen und der Begriff Nichtmetall eingebracht. Diese Nichtmetalle konnten auch oxidieren und so gab es für die Bildung von Schwefeldioxid eine Reaktionsgleichung aufzustellen. Dieses Verbrennungsprodukt wurde als Luftschadstoff ausgemacht und weitere typische Eigenschaften untersucht. Unter anderem kam seine Löslichkeit in Wasser zur Sprache – der saure Regen als Begriff und saure Lösungen als eine chemische Eigenschaft von Stoffen wurden neu erlernt. Verantwortlich für den sauren Charakter war das Wasserstoff-Ion, welches bei der Dissoziation der Säure entstand und durch eine typische Färbung eines Indikators nachgewiesen werden konnte. Plötzlich gab es noch mehr solcher Säuren, die alle mit Namen, Dissoziationsgleichung und Namen des Säurerest-Ions gelernt werden mussten. Als nächste Klasse tauchten die Metallhydroxidlösungen – auch Basen oder Laugen genannt – auf, die ähnlich den Säuren ein ätzendes Verhalten gegenüber anderen Stoffen zeigten. Ein Hydroxid-Ion war schnell als typisches Merkmal dieser Basen ausgemacht und auch eine Indikatorfärbung konnte für diese Substanzen erkannt werden. Gib man Vertreter beider ätzenden Stoffklassen zusammen, entstand plötzlich etwas völlig harmloses – saure und basische Eigenschaften neutralisierten sich! Wort- und Reaktionsgleichungen für Neutralisationen wurden geübt und das Wesen und die Bedeutung von Neutralisationsreaktionen behandelt. Der pH-Wert und die entsprechende Skala wurden noch eingeführt und damit das Kapitel Säure-Base-Salz beendet. Der Nachweis einiger typischer Säurerest-Ionen mit den entsprechenden Nachweismitteln stand zum Üben von Reaktionsgleichungen in Ionenschreibweise als nächstes auf dem Programm. ChloridIonen mit Silbernitrat und Sulfat-Ionen mit Bariumchlorid…als Fällungsreaktionen gekennzeichnet und experimentell in einer Identifikationsaufgabe nachvollzogen. Vorletztes Thema in Klasse 8 dann das chemische Rechnen. Stöchiometrie…schweres Wort, mit etlichen neuen Begriffen wie Stoffmenge, Mol, molare Masse und Berechnungen zu Masseverhältnissen bei chemischen Reaktionen musste jetzt gearbeitet werden. Aufstellen der Reaktionsgleichung, korrekt ausgleichen, die molaren Massen aller beteiligten Stoffe ermitteln – das Gesetz von der Erhaltung der Masse beachten und schon waren selbst komplizierteste Masseberechnungen möglich. Abschließend wurde dann ein zweites Nichtmetall, der Kohlenstoff, etwas näher betrachtet. Bau des Atoms, Modifikationen (Diamant, Graphit, Fullerene) und typische Eigenschaften dieser Stoffe wurden betrachtet. Die beiden Oxide kamen als nächstes Thema an die Reihe. Beide wurden auf Gemeinsamkeiten und Unterschiede untersucht und ihre Verwendung genauer betrachtet. Dabei kam das Kohlendioxid als Treibhausgas leider nicht ganz so gut weg. Das molare Volumen für Gase wurde nun eingeführt und Berechnungen für Reaktionen mit Gasen durchgeführt. Die Kohlensäure sowie der Nachweis von Kohlendioxid und Carbonat-Ionen standen dann neben dem technischen Kalkkreislauf ganz am Ende der 8.Klasse. Damit war die anorganische Chemie zuerst einmal abgeschlossen und ein neues Teilgebiet der Chemie wurde mit Klasse 9 erschlossen – die organische Chemie. Plötzlich drehte sich alles um Kohlenwasserstoffe…also Verbindungen, die nur aus Kohlenstoff und Wasserstoff bestanden. Gar nicht so schwer, weil die kleinsten Teilchen ständig Moleküle waren, in denen die Atome durch gemeinsame Elektronenpaare miteinander verknüpft waren – und man sollte bis 4 zählen können. Weil der Kohlenstoff eben mal 4 Außenelektronen hat und demzufolge auch nur 4 Bindungen eingehen kann. Easy! Dann gab es aber doch noch was zu lernen…Stoffklassen. Viele Stoffe wurden entsprechend ihrer gemeinsamen chemischen Eigenschaften in homologe Reihen eingeordnet, die wiederum eine Stoffklasse darstellten-wie z.B. die Alkane mit ihren Einfachbindungen. Unpolare Substanzen, anfangs gasförmig, mit zunehmender Kohlenstoffzahl fester werdend, brennbar und stets zu einer Substitution bereit. Auch hier gab es typische chemische Reaktionen. Eine war diese „Austausch von Atomen zwischen den Ausgangsstoffen“-Reaktion, typisch für gesättigte Kohlenwasserstoffe. Natürlich führte das sofort zu neuen Substanzen: den Halogenkohlenwasserstoffen (FCKW), bei denen die Benennung (Nomenklatur) gelernt werden musste. Nicht nur die langkettigen Alkane, auch die längerkettigen Vertreter mit Verzweigungen durften in der Betrachtung nicht fehlen. Die Nomenklatur dieser isomeren Alkane war gar nicht so leicht-aber mit einem gutem Auffassungsvermögen schnell zu erlernen. Ein kleiner Abstecher zum Erdöl und Erdgas, den auf der Erde noch vorkommenden natürlichen Ressourcen, in denen diese KWS vorkamen war natürlich logisch. Kurz abgehandelt wurde hier die fraktionierte Destillation und das Cracken von langkettigen Molekülen. Ziel aller Mühen war das Benzin-ein Gemisch verschiedener Alkane und natürlich unendlich viel gebraucht… Im Erdöl fanden sich aber nicht nur Alkane…auch cyklische Verbindungen und ungesättigte Substanzen, wie die Alkene oder Alkine konnte man dort identifizieren. Diese Substanzklassen mit ihren Doppel- bzw. Dreifachbindungen kamen als nächstes an die Reihe. Typische Reaktion war bei beiden die Addition, eine Anlagerung von Atomen oder Atomgruppen unter Aufspaltung der Mehrfachbindung. Die Umkehrung, eine Eliminierung, lernte man auch gleich nebenbei kennen. Abschließend noch einen Blick auf einen Aromaten-einen ringförmigen Vertreter mit 6 C-Atomen und delokalisiertem Elektronensextett, Benzen bzw. Benzol und endlich war die Organik erlegt… Falsch gedacht – ein Fremdatom, der Sauerstoff, durfte plötzlich mit im Molekül auftauchen und natürlich gab es wieder unendlich viele Derivate der Kohlenwasserstoffe. Los ging es mit den Alkoholen (leider ohne Verkostung). Ausgestattet mit einer funktionellen Gruppe, der Hydroxylgruppe, konnten wieder viele typische Eigenschaften auf die Polarität dieser Gruppe zurückgeführt werden. Begriffe wie hydrophiler und hydrophober Teil des Moleküls mussten gelernt werden. Neben den einwertigen Vertretern mit einer funktionellen Gruppe gab es auch Stoffe, die pro CAtom mit je einer OH-Gruppe ausgestattet waren. Diese mehrwertigen Alkohole findet man sehr häufig als Inhaltsstoffe natürlich vorkommender Substanzen. Die nächste Substanzklasse waren dann die Alkanale mit der typischen Aldehydgruppe. Interessant war hier nur der Nachweis mit der Fehlingschen Probe oder der ammoniakalischen Silbernitratlösung. Bei beiden Nachweisen war ein ausfallen von typisch gefärbten Metallen zu beobachten. Die Aldehydgruppe hatte durch ihre reduzierende Wirkung dieses Ausfällen zu verantworten. Letzte grundlegende Stoffklasse waren dann die Alkansäuren mit ihrer Carboxylgruppe, deren Vertreter natürlich mit Namen, Formel und Namen des Säurerest-Ions gelernt werden mussten. Natürlich dissozierten diese organischen Säuren wie die Vertreter aus dem anorganischen Bereich und konnten mit Indikatoren angezeigt werden. Reaktionen mit Metallen, Metalloxiden und Metallhydroxiden verliefen ähnlich wie in Klasse 8 bei den klassischen Säuren unter Bildung von Salzen, allerdings nicht so heftig. Eine neue Reaktion, die der Säuren mit den Alkoholen, führte dann zu weiteren Substanzen-den Estern. Lustig dabei die Experimente zur Herstellung der Duftaromen- eine Verwendung von Estern. Ester des Propantriol mit verschiedenen langkettigen gesättigten oder ungesättigten Fettsäuren-die Fette und fetten Öle bildeten dann meist den Abschluss der Klasse 9. Natürlich vorkommende makromolekulare Stoffe, wie die Kohlenhydrate und die Eiweiße, standen im letzten Grundlagenjahr auf dem Programm der ersten Wochen. Alles rund um die Zucker (Saccharide) war das erste Thema. Polyhydroxialdehyde bzw. Polyhydroxiketone – so die korrekte Bezeichnung dieser Verbindungen mussten gelernt und deren Eigenschaften experimentell bestimmt werden. Kettenform oder Ringform, Sesselform oder Wannenform, glykosidische Verknüpfungen… schwindelerregende Begriffe die leider alle wichtig waren und verinnerlicht werden mussten. Experimentell dann noch der Nachweis für Glucose und Stärke und auf ging es zu den Eiweißen. Vorher allerdings mussten noch die Aminosäuren eingeführt werden. Diese organischen Verbindungen mit zwei funktionellen Gruppen, Carboxylgruppe und Aminogruppe, sind die Bausteine der Eiweiße. Zwei Bausteine reagieren zu einem Dipeptid, dann zu einem Tripeptid, Oligopeptid, Polypeptid …und wenn dann die Bausteine auch noch korrekt in einer Tertiär- und Quartärstruktur angeordnet sind – dann endlich ist das Eiweiß fertiggebaut. Viele Reaktionsfeinde haben diese Eiweiße, die natürlich im Experiment mit Hünereiweiß ertappt werden konnten: verdünnte und konzentrierte Säuren, Wärme, Schwermetalle – alle diese Stoffe oder Einflüsse führten zu einer Denaturierung der Eiweiße. Nicht in jedem Fall hat sich dann ein Praktikum zu Arten chemischer Reaktionen angeschlossen. Manchmal hat einfach die Zeit dafür gefehlt, häufig aber waren diese Teilthemen schon in anderen Unterrichtseinheiten mit eingearbeitet. In diesem Kapitel ging es noch einmal zusammenfassend um die Merkmale einer chemischen Reaktion: Stoff- und Energieumwandlung, Teilchenänderung und Umbau chemischer Bindungen. Merkmale, die man bei allen bisher kennengelernten Reaktionen finden und nachweisen kann. Zu guter Letzt stand noch die Elektrochemie auf dem Programm. Schwerpunkt Nummer Eins war das Erlernen der Oxidationszahlen. Nur mit diesem Hilfsmittel konnten die Redoxreaktionen identifiziert werden, die Grundlage elektrochemischer Vorgänge sind. Elektronenabgabe auf der einen Seite, Elektronenaufnahme auf der anderen Seite-so funktioniert ein galvanisches Element. Alle Grundbegriffe rund um galvanische Zellen wurden erlernt und auf praktische Beispiele übertragen. Das waren die einfache Zink-Kohle-Batterie, die Alkali-Mangan-Zelle und die Knopfzellen als Primärelemente sowie der Nickel-Cadmium-Akku und der Bleiakku als Sekundärelemente. Das Wiederaufladen führte dann anschließend zur Herstellung von Stoffen durch erzwungen ablaufende Redoxreaktionen : die Elektrolyse. Auch hier gab es Grundbegriffe rund um die Elektrolysezelle zu erlernen. Schmelzflußelektrolysen und Elektrolysen in wäßriger Lösung wurden verglichen, dabei Gemeinsamkeiten und Unterschiede herausgestellt. Einfache Berechnungen mit den Faradayschen Gesetzen rundeten dann das letzte Kapitel in Chemie 10 ab. => Soweit der Stoff der Klassen 7 bis 10. Sicher fehlt hier oder da noch ein Teilkapitel oder Kapitel sind nicht ganz vollständig wiedergegeben-aber im Prinzip ist hier das Grundgerüst beschrieben, welches man in die Klasse 11 mitnehmen sollte. Bitte um Nachsicht bei der Überprüfung auf Rechtschreibung oder Grammatik .