Reenactors Press , American-Reenactment 1776 1776 -- 1899 1899 American-Reenactment Exklusives Interview mit Col. John S. Mosby Inhalt Mosby-Interview Neuer GrayGhost Fehlerfinden Hungriger US-Soldat Callhan wurde Vater Wettschiessen Andersonville Coverners Island Nord vs Süd Deutsche im Krieg Tagescartoon Rebell-Yell Pferde in der Armee Seite 2 3 4 4 5 5 6 8 9 10 12 12 12 Nach dem sensationellen Erfolg seiner Neu mit Reenactor-Cartoons Truppe auf dem Lake Mountain durfte Solch treffende Cartoons kann nur die Redaktion ein exklusives Inter- jemand aus der Szene zeichnen, mehr view mit Col. John S. Mosby führen. dazu auf der letzen Seite. Unterschied Süd vs. Nord Lesen Sie Seite 9 mehr über den Unterschied zwischen Süd und Nord, was die beiden Staaten trennte. Walter Schön's Lederhandwerk Lederanfertigung nach Mass www.LEDERSCHOEN.ch offizieller Truppensattler der Mosby's Gray Seite: 1 / 12 The Newspaper of the Mosby's Gray Ghost Zeitung Nr. 17 Reenactors Press , American-Reenactment 1776 - 1899 Interview mit Colonel John S. Mosby Einmal mehr fanden sich die GrayGhosts auf dem Seelisberg ein, um ein Wochenende in der Zeit des Bürgerkrieges zu verbringen. Der Reenactor`s Press gelange es, mit dem Anführer John S. Mosby persönlich ein Interview zu führen. Colonel John S. Mosby: Die Ehre ist auf meiner Seite, ist doch die Reenactor`s Press die von unserer Truppe meistgelesene Gazette. Grüssen Sie Ihren Chefredaktor, Senator John H. Reagen von mir. Reenactor`s Press: Colonel John S. Mosby, es ist eine große Ehre für unser Blatt, den am meisten geachtetsten Kommandanten persönlich interviewen zu dürfen. Mit Ihrer Truppe vollbringen Sie wahre Heldentaten. Reenactor`s Press: Unsere Leser haben aus der internationalen Presse, z.B. der Gazette Country Style von Ihrem sensationellen Erfolg in den Bergen rund um den Lake Mountain erfahren. Wie kam es zu dieser sensationellen Gefangenname des NordstaatenGenerals? Colonel John S. Mosby: Eine meiner Patrouillen operierte hinter der Frontlinie, ganz in der Nähe einer bekannter Goldmine. Ein ihrer Scouts sichtete den Nordstaatengenerals mit ungewöhnlich kleiner Eskorte. Der erfahrenen Truppe unter der Leitung eines meiner besten Männer, Sgt Tom T. Webb, gelang es den USGeneral unerkannt einzukreisen und zu überwältigen. Die Reaktion der Union kam postwendend. Neu wurden die Eskorten für US-Generäle massiv erhöht. Dies ist der eigentlich Triumph dieses Einsatzes. Der Feind muss immer mehr Ressourcen von der Front abziehen, um die rückwärtigen Abteilungen zu schützen. Seite: 2 / 12 GrayGhosts beim Abmarsch Reenactor`s Press: Was suchte der US-General in diesem Gebiet? Colonel John S. Mosby: Gemäss eigener Aussage wollte er für die US-Armee eine Goldader erschliessen. Die Tatsache, dass er nur von einer sehr kleine Eskorte begleitet war, lässt jedoch Zweifel an dem Wahrheitsgehalt dieser Aussage aufkommen. Reenactor`s Press: Waren Sie persönlich auf dem Lake Mountain? Colonel John S. Mosby: Leider konnte ich meinen Männern nicht persönlich gratulieren. Weiss aber, dass sie zurück im Camp mit einem dreifachen Hurra empfangen wurden. Auf dem Rückweg stürzte das Pferd eines Indianer-Scouts, so dass es am Lagerfeuer für alle eine Extraportion Fleisch gab. Reenactor`s Press: Colonel Mosby, besten Dank für Ihre wertvolle Zeit. The Newspaper of the Mosby's Gray Ghost Zeitung Nr. 17 Reenactors Press , American-Reenactment 1776 - 1899 Ein neuer GrayGhost Ein neues Mitglied bei den Gray Ghosts! Nach erfolgreich absolviertem Probejahr wurde Pvt Charles D. Anderson alias Dani Hilfiker in den Lake Mountains offiziell aufgenommen. Nun darf ein weiterer Soldat den Mosby-Pin an seiner Uniform tragen. Ihn durften wir kurz nach der Aufnahmezeremonie interviewen. Reenactor`s Press: Pvt Charles D. Anderson, wir gratulieren zu Ihrer Aufnahme. Wie kamen Sie zu den GrayGhosts? Guerilla-Taktik mit dem Ehrencodex der Südstaaten. Daher schloss ich mich Sgt. Tom T. Webb an. Ich durfte eine tolle Kameradschaft innerhalb der Truppe erfahren. schaft, dem Interesse an Geschichte, der Schwarzpulverdampf, das Eintauchen in eine andere Zeit, in die Epoche des amerikanischen Südens und all dies in freier Natur. Reenactor`s Press: Was macht dieses Hobby so toll, warum gerade Civil War Reenactment? Reenactor`s Press: Wir wünschen Ihnen viele sonnige Stunden im neuen Hobby. Ein dreifaches Hurra auf unseren neuen Soldaten. Pvt Charles D. Anderson: Es ist der Mix aus Lagerfeuerromantik, toller Kamerad- Pvt Charles D. Anderson: Ich bewundere John S. Mosby und seine Truppe. Sie verbinden Seite: 3 / 12 The Newspaper of the Mosby's Gray Ghost Zeitung Nr. 17 Reenactors Press , American-Reenactment 1776 - 1899 Sechs Fehler Sehen Sie unseren Pvt William F. Lockwood beim Abfeuern seines Revolvers in Schrootflintenmanier. Beim zweiten Abzug haben sich sechs Fehler aufs Photopapier geschlichen. Wer als Erster alle Fehler findet darf ein lautes «Hip Hip, Hurra rufen. Hunger unter den Nordstaatlern? Am Lake Montain trafen Nord- und Südstaatler zu einem Camp. Der Tag musste für den Norden hart gewesen sein, die Entbehrungen extrem. Nur so kann sich unser Senator den Wahnsinn im Gesichtausdruck des Nordstaatlers erklären, als dieser zuschauen musste, wie sich der Südstaatler ein Texas-Rinder-Steak schmecken lässt. Seite: 4 / 12 The Newspaper of the Mosby's Gray Ghost Zeitung Nr. 17 Reenactors Press , American-Reenactment 1776 - 1899 Pvt. Travis H. Callhan wurde Vater! Im Camp auf dem Lake Mountain erreichte uns eine Depesche aus der Heimat: Unserem Kameraden Travis H. Cullhan wurde an diesem Tag ein Sohn geschenkt. Mit einem dreifachen Hurra liess die Truppe Joshua hochleben. Wir wünschen der glücklichen Familie Gesundheit und Glück. Wettschiessen Die Feuerkraft einer Truppe hängt nicht nur von der Anzahl Soldaten ab, sonder auch von deren Schnelligkeit. Und auch hier macht Übung den Meister. Daher ist ein wichtiger Bestandteil des Drills «Laden und Feuern in 9 Schritten». Dass dies auch unsere Mosbys können, zeigten sie bei einem Wettschiessen auf dem Lake Mountain. Zwei Schuss in unter 60 Sekunden schafften alle Soldaten. Seite: 5 / 12 The Newspaper of the Mosby's Gray Ghost Pvt Andrew D. Wilde schlug sie alle, er brauchte nur 40 Sekunden für seine zwei Schuss. Gratulation, mit solchen Schützen kann unserer jungen Nation nichts geschehen! Impressum: Redaktion, Satz, und Druck: Mosby's Gray Ghosts Kilian Wunderlin Emmenstrasse 7,CH-6102 Malters [email protected] http://www.grayghosts.ch/ Zeitung Nr. 17 Reenactors Press , American-Reenactment 1776 - 1899 Andersonville Andersonville (eigentlich Camp Sumter) war ein Kriegsgefangenenlager der Konföderierten im Amerikanischen Bürgerkrieg bei Andersonville im US-Bundesstaat Georgia. Das Lager wurde zwischen Februar 1864 und April 1865 genutzt. In dieser Zeit waren dort rund 45.000 Gefangene unter unmenschlichen Bedingungen eingepfercht. Von ihnen starben 12.919 Insassen. Heute ist es als Gedenkstätte vom Typ eines National Historic Sites ausgewiesen, sie besteht aus dem teilweise rekonstruierten Lager Camp Sumter, dem Andersonville National Cemetery, einem United States National Cemetery und dem 1998 eröffneten National Prisoner of War Museum als offizielles Museum für alle Kriegsgefangenen aller Kriege der Vereinigten Staaten. Das Lager wurde im Frühjahr 1864 errichtet. Es umfasste ursprünglich 6,7 Hektar und war von 4,6 Meter hohen Palisaden umzäunt. Die ersten Gefangenen trafen am 27. Februar 1864 ein. Das Lager wurde 14 Monate bis April 1865 genutzt und war für maximal 10.000 Gefangene ausgelegt, die maximale Belegung lag jedoch bei 32.899 Gefangenen. Schätzungsweise 45.000 Soldaten wurden in den 14 Monaten seines Bestehens in Camp Sumter interniert. Seite: 6 / 12 Die ersten Gefangenen waren 500 Mann aus Belle Isle in der Nähe von Richmond, Virginia. Sie erreichten das Gefängnis am 27. Februar 1864, noch bevor es fertiggestellt wurde. In der Folgezeit wurden täglich bis zu 400 neue Häftlinge nach Camp Sumter gebracht. Anfangs wurden hauptsächlich Gefangene aus den Haftanstalten innerhalb und außerhalb der konföderierten Hauptstadt Richmond nach Andersonville verlegt. Im Sommer des Jahres 1864 kamen jedoch noch Gefangene direkt von den Schlachtfeldern Virginias und Georgias dazu, ebenso Häftlinge aus den Lagern in Florida und Alabama. Die Kapazitäten des Lagers wurden so schrittweise immer mehr gesprengt. Unter den Gefangenen sind Indianer, Afroamerikaner, Europäischstämmige und sogar zwei Frauen dokumentiert. Infolge der immensen Überbelegung kamen auf jeden der zusammengepferchten Insassen lediglich eine Fläche von 2,3 Quadratmetern, obwohl im Sommer 1864 das Lager um 4 Hektar erweitert wurde. Das einzige Wasser, das den Gefangenen zur Verfügung stand, war ein kleiner Bach, der durch das Lager floss und gleichzeitig als Trinkwasserquelle, Latrine und Mülldeponie diente. The Newspaper of the Mosby's Gray Ghost Zeitung Nr. 17 Reenactors Press , American-Reenactment 1776 - 1899 Mangelhafte Transportkapazitäten führten zu gravierenden Engpässen bei der Nahrungsmittelversorgung des Lagers. Aufgrund der äußerst lebensfeindlichen Bedingungen, unter denen das tägliche Lagerleben stattfand, starben insgesamt 12.919 Insassen. Das Lazarett von Andersonville wurde den Anforderungen an eine solche Einrichtung in keiner Weise gerecht. Es bestand aus einer Fläche außerhalb des Lagers, wo man die Kranken unter freiem Himmel auf Brettern und Strohhaufen unterbrachte. die Sterblichkeitsrate lag bei über 30 Mann am Tag. Als General Shermans Armee im September 1864 Atlanta bedrohte, wurden Gefangene aus Andersonville nach Charleston und Savannah sowie in ein neu errichtetes Lager bei Florence, South Carolina, verlegt. Nach Kriegsende begann am 23. August 1865 der Prozess gegen den aus Zürich stammenden Lagerkommandanten Henry Wirz. Er wurde vielfacher vorsätzlicher Tötung für schuldig befunden und am 10. November gehängt. Damit war er Seite: 7 / 12 Henry Wirz der einzige Offizier der Südstaaten, der nach Kriegsende für Verbrechen die Todesstrafe erhielt. Seine Schuld an der fatalen Unterernährung der Gefangenen ist bis heute umstritten. Sein Vorgesetzter General John Henry Winder, der Oberkommandierende aller Gefangenenlager östlich des Mississippi, hatte unter der Hand für das Lager bestimmte Lebensmittel verkauft, war aber am 7. Februar 1865 bei einem Abendessen in Wirz' Haus verstorben und konnte nicht mehr zur Verantwortung gezogen werden. Schuldig machte sich Wirz jedoch dahinge- hend, dass er den Gefangenen das Errichten von Behausungen untersagte. Die Entdeckung der Zustände im Lager nach Kriegsende brachte unter anderem Clara Barton dazu, das Lager zu besuchen. Sie hatte im Krieg eine Gesellschaft gegründet, die medizinische Hilfsgüter auf die Schlachtfelder brachte und später Lazarette einrichtete, die Verwundete beider Seiten behandelten. Barton gründete daraufhin in Washington D.C. das Missing Soldier's Office, in dem Daten über vermisste und gefallene Soldaten zusammengetragen wurden. Dank der Hilfe eines Kriegsgefangenen, der Todesunterlagen im Lager kopiert hatte, konnte sie 20.000 Vermisstenschicksale klären, darunter 13.000 Todesfälle. 1869 erfuhr sie, dass Henry Dunant 1863 bereits in Europa eine Organisation gleicher Zielsetzung gegründet hatte und führte ab 1873 ihre Gesellschaft als Amerikanisches Rotes Kreuz als nationale Organisation in seiner Internationalen Rotkreuz-Bewegung. Sie wurde aufgrund ihrer Arbeit als Heldin von Andersonville bezeichnet. The Newspaper of the Mosby's Gray Ghost Zeitung Nr. 17 Reenactors Press , American-Reenactment 1776 - 1899 Governers Island Governors Island ist eine rund 70 Hektar große vor der Südspitze Manhattans im US-Bundesstaat New York. Seit 1776 dienten auf der Insel errichtete Gebäudekomplexe als Stützpunkt der US-Armee und war deren größte Kaserne an einem Ort. Der Name der Insel geht auf das Jahr 1698 zurück, als New York noch eine englische Kolonie war und die Kolonialversammlung die Insel für die ausschließliche Nutzung durch den königlich-britischen Gouverneur New Yorks reservierte. Gefängnis während des Krieges Beide Seiten waren mit der Anzahl Gefangenen hoffnungslos überlastet. Auf beiden Seiten wurden je rund 150 improvisierte Gefangenenlager errichtet. Das Spektrum reichte von einfach umzäuntem Sumpfland bis zu umfunktionierten Lagerhallen. Während des Sezessionskrieges diente Castle Williams als Gefangenenlager für konföderierte Soldaten, während in Fort Jay konföderierte Offiziere festgehalten wurden. Offiziere in Fort Jay wurden gut behandelt. Ihre Unterkünfte waren im Vergleich zu den Soldaten komfortabel. In einem Raum waren nur rund 5 Personen untergebracht. Sie durften auf der Insel spazieren, durften ihren Seite: 8 / 12 Familien und Freunden schreiben, gelegentlich sogar Baseball auf dem Paradeplatz spielen. In der Regel w u r d e n Offiziere auf beiden Seiten respektiert, als Gentlemen behandelt. Einfache Soldaten in Castle Williams erlebten ganz andere Verhältnis se. Während zumindest zweier Perioden waren bis zu 1.000 Männer in einem Raum. Die Räume hatten weder Heizung, noch fließendes Wasser oder Betten. Krankheiten grassierten: Cholera, Typhus, Masern führten bei vielen zum Tod. Feuchtigkeit im Sommer und die Kälte im Winter setzten den Insassen besonders zu. Zu Beginn des Krieges durften auch die gefangenen Soldaten gelegentlich ins Freie. Gegen Ende des Krieges waren sie 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche in ihren hoffnungslos überfüllten Zellen eingesperrt. Die einzige Flucht Drei Tage vor der Kapitulation Lees bei Appomattox konnte Captain William R. Webb als einziger von Governors Island fliehen. Er wurde später Senator in Tennessee. In New York wandte er sich an einen Passanten. Auf die Frage woher er komme, antwortete Webb: „Ich bin von der Insel rüber geschwommen, aus dem Gefängnis bei den Palisaden entflohen“ Der Passant lachte und ging weiter. Webb wandte sich während den nächsten 3 Tagen an weitere Personen. Alle antworteten, er sei frei, könne seinen Weg gehen. Warum auch, der Krieg war vorbei. The Newspaper of the Mosby's Gray Ghost Castle Williams Zeitung Nr. 17 Reenactors Press , American-Reenactment 1776 - 1899 Nord versus Süd NORDEN SÜDEN Der Boden und das Klima des Nordens begünstigen kleinere Höfe, anstelle von grossen Plantagen. Die reichlich vorhandenen natürlichen Ressourcen lässt die Industrie blühen. Viele grosse Städte entstanden. New York als grösste Stadt hatte bereits damals mehr als 800'000 Einwohner. Zwischen 1800 und 1860 sank im Norden der Anteil der in der Landwirtschaft Beschäftigten von 70% auf 40%. Die Sklaven in den Fabriken wurden durch Arbeitskräfte aus Europa ersetzt. Sieben von Acht Einwanderer wählten den Norden als Heimat. Mehr als Zwei Drittel der Eisenbahnschienen lagen im Norden und befeuerten den Aufschwung der Wirtschaft zusätzlich. Nordstaatler wählten die Whig, also die Republikanische Partei. Der Norden hatte sechs Mal mehr Ingenieure als der Süden. Im Gegensatz zum Süden strebten Nordstaatler eher eine Karriere in der Wirtschaft, Medizin oder Bildung an. Der fruchtbare Boden und das warme Klima des Südens war ideal für Großbetriebe und Pflanzen wie Tabak und Baumwolle. Die Landwirtschaft war so profitabel, dass viele Südstaatler keine Notwendigkeit für die industrielle Entwicklung sahen. Achtzig Prozent der Erwerbstätigen arbeiteten in der Landwirtschaft. Seite: 9 / 12 Obwohl zwei Drittel der Bewohner des Südens keine Sklaven besassen, war die Sklaverei untrennbar mit der Wirtschaft und Kultur der Region gebunden. In der Tat gab es im Süden fast so viele Schwarze (Sklaven und Freie) wie Weiße. Abgesehen von New Orleans mit rund 160'000 Einwohnern, gab es im Süden keine grossen Städte. Nur ein Zehntel der Bewohner des Südens lebten in städtischen Gebieten. Der Transport zwischen den Städten, war mühsam, mit Ausnahme der Wasserwege. Im Jahr 1860 kam die Agrarwirtschaft des Südens allmählich zum Stillstand, während die Produktion im Norden einen Boom erlebte. Südstaatler gehörten eher der Im Gegensatz zu der Fabrik, war die Demokratischen Partei an. Sie zogen eine Plantage das zentrales Merkmal des Südens. eher eine militärische Laufbahn ein, oder widmeten sich der Landwirtschaft. The Newspaper of the Mosby's Gray Ghost Zeitung Nr. 17 Reenactors Press , American-Reenactment 1776 - 1899 Deutsche im Bürgerkrieg Sie waren Helden, und sie waren Deserteure. Ihre Eliten kämpften tapfer. Manche Regimenter aber, vor allem die der Schlacht von Chancellorsville 1863, zogen Verachtung für Versagen und Feigheit auf sich. Typisch war zugleich für die deutschamerikanischen Soldaten, dass sie Selbstzweifel nicht kannten und eine Menge mehr von sich selbst hielten als von den Yankees. Aus Briefen, geschrieben in Deutsch im Feld, im Lazarett oder in der sicheren Etappe, spricht Erwähltheitspathos. In den Südstaaten waren es kaum 5000 "Dutch", wohl 3000 davon waren zwangsrekrutiert. Für Sklaverei und Despotismus wollten nur wenige sich schlagen, die zuvor in Preußen den Wehrdienst verweigert hatten und vor Fürstenwillkür und Religionsunfreiheit nach Amerika geflohen waren. Mehr als 1,3 Millionen Deutsche lebten bei Ausbruch des Bürgerkriegs in den USA, fast fünf Prozent der weißen Bevölkerung. Die Zahl der Amerikaner mit deutschen Wurzeln war deutlich größer. Die große Mehrheit der Immigranten war zwischen 1848 und 1860 aus Südwestdeutschland geflohen. Rund 4000 1848er-Aktivisten suchten in Amerika Freiheit und Frieden. Bald bekamen sie Krieg. Würste, Sauerkraut und Bier Auf der Unionsseite, bei Lincolns Republikanern, sah es besser aus mit der deutschen Treue. Mindestens wenn man ihnen nicht im Paket mit der Sklaverei noch den Alkoholgenuss und das Feiern verbieten wollte. Zumal bei den Turnern. Man sprach und fühlte deutsch in den "Turner"Regimenten. Doch sie fochten für Abraham Lincoln und die Union, solange ihnen ausreichend Würste, Sauerkraut und Sonderrationen Bier zugesichert waren. Sie stellten bei Lincolns Inauguration 1861 seine Leibwache und schützten sein Begräbnis. Die "Turner" mit ihren Vereinen stellten die Elite der mehr als 200.000 Deutschamerikaner im Unionsheer. Ihre Offiziere hatten häufig preußische Schulung und ebensolches Selbstbewusstsein. Aber nur die Turner enttäuschten nie, scheint es. Hinge der Ruf deutschamerikanischer Soldaten an ihnen allein, er wäre über die Maßen ruhmreich. So einfach lagen die Dinge nicht unter den Deutschen, die untereinander so wenig einig, wenn nicht spinnefeind waren wie Nord- und Südstaatler in ihrer neuen Heimat. Da ist etwa Ludwig "Louis" Lehmann, der in den Wehrdienst der Konföderation gepresst wurde und erst widerwillig focht. Im Mai 1864 wurde er gefangen genommen, im Juli ausgetauscht. Lehrmann wurde ein erfolgreicher Farmer in Texas mit etlichen Knechten. In den Jahren nach dem Krieg gewann er größere Sympathien für die Sache des Südens. Im Januar 1866 schrieb Lehmann an seinen Schwager. "So sehr ich es auch hasste: Ich musste in der Armee dienen und für eine Sache kämpfen, die ich nie gebilligt habe ... Das Hauptresultat des Krieges ist die Emanzipation des Negers ... Natürlich wissen die meisten Neger nicht, was sie mit ihrer Freiheit anfangen sollen. Denn ohne jede Bildung kam ihre Befreiung zu plötzlich; sie glauben, dass sie jetzt nur so viel arbeiten müssen, wie sie wollen ... Wir hoffen alle, dass die Einwanderung aus Deutschland enorm zunehmen wird, denn es gibt hier einen großen Bedarf an Arbeitern." Allein der Unions-Staat New York stellte elf deutsche Regimenter. Das Foto zeigt Oberst Ludwig (Louis) Blenker (1812–1863) und deutschstämmige Offiziere des 8. New Yorker Infanterie-Regiments. Seite: 10 / 12 The Newspaper of the Mosby's Gray Ghost Zeitung Nr. 17 Reenactors Press , American-Reenactment 1776 - 1899 Deutsche im Bürgerkrieg II "Gestern kaufte ich mir einen Stellvertreter» Anders hielt es in New York Emile Dupré, der in Amerika als Geschäftsmann sein Glück suchte. Obschon sich auch seine Sympathie für die Befreiung der Sklaven in engen Grenzen hält. In einem Brief an seine Mutter notiert er am 28. Juli 1864: "Gestern kaufte ich mir einen Stellvertreter für die Armee, einen Neger, und nun bin ich für drei Jahre sicher, falls sie mich einziehen wollten. Der Präsident verlangt 500.000 frische Rekruten. Es ist unglaublich, wie viele Leben und wie viel Geld hier verschwendet werden.» Alexander Schimmelpfennig (1824–1865) engagierte sich während der 1848er-Revolution in der Pfalz. Als Unions-General nahm er 1865 die Kapitulation der Südstaatenmetropole Charleston entgegen. Sein Gegenüber war General Johann A. Wagener aus Sievern bei Hannover. Seite: 11 / 12 Mehr Mitgefühl zeigte Alphons Richter, Anwaltssohn aus Schlesien, der 1857 nach Amerika auswanderte, sich als Walfänger verdingte und im Krieg zum Leutnant der Unionsarmee aufstieg. Seinem Tagebuch vertraute er im September 1862 an, was er im Südstaat Virginia sah: "Wir fanden all die großen, schönen Plantagen von ihren weißen Besitzern verlassen; hier und da gab es einige Weiße, aber viele Schwarze. Ich hatte über Schwarze gelesen, aber ich hatte mir nie vorstellen können, wie Sklaven behandelt wurden. Jetzt habe ich eine unglaublich schreckliche Erfahrung damit. Eine Mutter erzählte uns, dass ihr Herr 14 Tage bevor wir zur Plantage kamen, ihre beiden Kinder verkauft hatte – an verschiedene Käufer. Die Tochter, 18 Jahre alt, für 800 Taler, der Sohn, 22, für 1200." Man zögert, Captain August Horstmann blind zu glauben, der eine ordentliche Karriere als Offizier bei den New Yorker "5th German Rifles" machte und es bis zum Captain brachte. Horstmann schrieb Briefe in fehlerfreiem Hochdeutsch und war von sich wie seinen Landsleuten in Unionsuniform mächtig überzeugt: "In der Tat hat der Feind enormen Respekt für deutsche Soldaten, sodass sogar die Bauern von allen Seiten herbeiströmen, um die ,Flying Dutchmen', wie man unsere Division nennt, zu sehen. General Frémont weiß das sehr gut, hat nur Deutsche in seinem Stab, und unsere Division und unsere Brigade bekommen immer bevorzugte Behandlung und sind immer an vorderster Front." Während die meisten "Dutch" gute amerikanische Patrioten wurden, hatten manche andere Träume vom deutschen Wesen. Eduart Treutlein (alias Edward Smith), Unteroffizier in der Unionsarmee, Katholik, war offenbar trunken von der deutschen Reichsgründung und dem Sieg über Frankreich 1871: "Die lateinische Rasse hat ausgespielt, und die Deutschen sind jetzt der Hauptfaktor in Europa. Und in zwei bis drei Generationen werden sie dies auch in Amerika sein." Quelle: www.welt.de Franz Sigel (1824–1902) war Kriegsminister der badischen Revolutionsregierung gewesen. Im Bürgerkrieg gehörte er zu Abraham Lincolns "politischen Generälen", die weniger wegen ihres militärischen Sachverstandes als wegen ihrer Popularität bei ihren Landsleuten gefragt waren. The Newspaper of the Mosby's Gray Ghost Zeitung Nr. 17 Reenactors Press , American-Reenactment 1776 - 1899 Reenactorcartoons Dies sind Cartoons von Jean-Jacques Seiler, dem besten ReenactorCartoon-Zeichner aller Zeiten! Besten Dank an Jean-Jacques für das OK, hier Deine Cartoons drucken zu dürfen. Für Fans seiner Kunst bittet der Künstler einen ganz besonderen Service: Er zeichnet ganz persönliche Cartoons! Infos unter: Bei diesem Cartoon wird die Redaktion den Verdacht nicht los, dass Jean-Jacques beim letzten Camp in Erlinsbach einen Spion eingeschleust hat. http://baslergrafik.ch/malbuechlein/cartoons_auf_bestellung.html Ich glaubt mich tritt ein Pferd Dass Pferde im Leben eines Soldaten eine wichtige Rolle einnehmen, ist unserer Redaktion bekannt. Dies insbesondere bei den Partisanen, welche viele Stunden auf ihren Rücken verbringen. Doch auch die Artillerie ist froh um die starken Tiere, müssten sie doch ihre Geschütze ohne Pferde selber ziehen. Wie innig dieser Beziehung ist, zeigt das Bild rechts. Unser Artillerist Pvt Andrew D. Wilde wird gerade von einem Truppenpferd abgeknutscht. Was wohl seine Frau wohl dazu sagt.... Seite: 12 / 12 Original Tonaufnahmen des Rebell-Yell Ja, es gibt original Tonaufnahmen des legendären Rebell-Yells. An einem Veteranen-Treffen 1930 wurden mit dem Tonfilm eine Reihen Südstaatler bei Vortragen des Angst einflössenden Schreis gemacht. Über den B a r c o d e können Sie die O r i g i n a l a u fnahmen sehen und hören. The Newspaper of the Mosby's Gray Ghost Zeitung Nr. 17