Reenactor`s Press - Mosby`s Gray Ghosts

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Reenactors Press
,
American-Reenactment 1776
1776 -- 1899
1899
American-Reenactment
Lincoln erneut zum
Präsident der US. gewählt!
In Washington wurde Präsident
Abraham Lincoln wiedergewählt.
Die Redaktion kann nicht verstehen wie die Yankees diesen Hetzer
als oberstes Haupt ihrer Regierung
dulden können. Nur wegen seien
Hetzreden gegen die Freiheit des
Südens bekämpfen sich in diesem
so schrecklichen Krieg ehemalige
Freunde. Hoffen wir dass die
Nordstaatler bald zur Besinnung
kommen und Abraham Lincoln
stürzen.
Praxiseröffnung
Wir freuen uns auf die Ankunft des
berühmten Dr. med. M. Meyer in
unserer Stadt. Er hat an diversen
Universitäten Medizin und andere
Wissenschaften studiert.
Er freut sich, Sie in seiner Praxis in
der Nähe des Friedhofes zu begrüssen. Für jedes Leiden hat er ein
Mittel. Dazu operiert und amputiert
er auch. Auch bei Zahnleiden und
Impotenz ist er ein Meister seines
Faches.
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Inhaltsverzeichnis
Seite
Inhalt
2
Camp Erlinsbach
4
5 Fehler
4
Pulverwerke Augusta
5
Bürgerkriegsverluste
6
Reporter des Grauens
8
Ahnherren des totalen Krieges
10
Clarissa Harlowe Barton
11
Geschichte des Schwarzpulvers
12
Letzte Seite
Bulleit Rye Frontier Whiskey 70cl
Der Bulleit Bourbon ist ein Kentucky-Bourbon-Whiskey, der
einen hohen Roggenanteil besitzt und darum besonders
aromatisch, trocken und klar im Geschmack liegt. Seit
kurzem ist neben dem beliebten Bulleit Bourbon auch der
Bulleit Rye Whiskey auf dem Markt.
The Newspaper of the Mosby's Gray Ghost
Impressum:
Redaktion, Satz, und Druck:
Mosby's
Gray Ghosts
Kilian Wunderlin
Emmenstrasse 7, CH-6102 Malters
[email protected]
http://www.grayghosts.ch/
Facebook: CWReenactmentSchweiz
Zeitung Nr. 18
Reenactors Press
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American-Reenactment 1776 - 1899
Camp in Erlinsbach
Das erste Camp des Jahres!
Mit grosser Vorfreude trafen sich die
GrayGhosts auf dem neuen Campground in Erlinsbach.
Das Leben als Soldat im amerikanischen Bürgerkrieg war sehr einfach.
Der Tagesablauf bestand hauptsächlich aus Drill. Gekocht wurde
draussen auf dem offenen Feuer.
Je fünf Soldaten teilten
sich je ein Zelt, pro
Soldat gab es eine
Wolldecke. Wer
Glück hatte,
konnte sich
e i n e n
g u m m i e rten Poncho
gegen den
R e g e n
e rg a t t e r n .
Fast so war
es auch bei der
Saisoneröffnung
der GrayGhost in
Erlinsbach. OK, es gab
pro Person ein Zelt, ein Poncho
und mehr als eine Wolldecke. Und
auf dem Feuer wurde nicht Speck
und Hardtacks gekocht.
Am Freitagabend wurde die Lagerfeuerrunde wetterbedingt unter eine
grosse Zeltplane gezügelt, was der
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Stimmung unter den Teilnehmern
aber nichts anhaben konnte. Es
wurde gefachsimpelt, alte Geschichten erzählt und viel gelacht. Es war
schon lange Samstag, als die letzten
Nachtschwärmer ihr Zelt aufsuchten.
Neben Gästen von Lausanne bis Chur
zei
gte sich am Samstag sogar die Sonne
auf Platz. Besonders erfreut zeigten
sich die Südstaatler über den
Abgesandten der Mexikanischen
Armee. Beim Drill trat er sogar in
die Reihen der Konföderierten. Im
Camp in Erlinsbach erschien die
neuste Ausgabe der clubeigenen
Zeitung Reenactor's Press. Wie
schon vor 150 Jahren freuten sich die
Soldaten
über Neuigkeiten
aus der
GrayGhosts
beim Abmarsch
Heimat. Am Abend gönnte der
Wettergott den Soldaten sogar noch
ein paar Stunden am Lagerfeuer.
An diesem
Wo c h e n e n d e
wurde so
mancher
Toast
a u f
gute
Ausrüs
tung,
wasser
dichte
Zelte,
g u t e s
Schuhwerk
sowie warme
Uniformen ausgesprochen. Dieses Wochenende hat gezeigt, dass die
GrayGhosts top ausgerüstet sind,
jedem Wetter trotzen können. Wenn
nur das Trocknen und Reinigen nach
dem Camp nicht wäre…
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Zeitung Nr. 18
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American-Reenactment 1776 - 1899
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The Newspaper of the Mosby's Gray Ghost
Zeitung Nr. 18
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American-Reenactment 1776 - 1899
Fünf Fehler
Der Photograph hat das Photo zwei mal Entwickelt, dabei haben sich fünf Fehler aufs Photopapier geschlichen.
Augusta Pulverwerke
in Georgia
Unsere Kriegsindustrie wurde weiter
verstärkt. Die neugegründeten AugustaPulverwerke in Georgia werden unseren Soldaten die nötige Feuerkraft geben. Pro Tag
werden hier 25 Tonnen Schwarzpulver
hergestellt, somit sind die AugustaPulverwerke die grösste Pulvermühle in der
Konföderation. Jungs, feuert den Yankies
kräftig ein, für genug Schwarzpulver ist
gesorgt.
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Zeitung Nr. 18
Reenactors Press
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American-Reenactment 1776 - 1899
Bürgerkriegsverluste
700'000
600'000
500'000
Die Verluste an Menschenleben
im amerikanischen Bürgerkrieg
waren unvorstellbar gross.
Mit nackten Zahlen allein
ist das Ausmass kaum
fassbar. Daher stellen wir
sie in verschiedenen
Relationen und
Diagrammen dar.
Im Amerikanischen
Bürgerkrieg kamen mehr
Amerikaner um Leben, als
in allen andern Kriegen
zusammengezählt.
400'000
Auf 13 nach Hause
kehrenden Soldaten
kam einer, mit einem
oder mehreren fehlenden Gliedmassen.
300'000
sechs Millionen Mann.
Fast zwei Drittel der
Soldaten starben an
Krankheiten, nicht
auf dem Schlachtfeld.
Die 26. North
Carolina traf in der
in der Schlacht von
Gettysburg auf die
24. Michigan. Die 26.
North Carolina verlor
714 von 800, die 24.
Michigan 362 von
496 Mann.
Die verlustreichsten Schlachten
60'000
50'000
40'000
30'000
20'000
10'000
0
Fast die komplette
Studentenschaft der Ole-Miss, 135
von 139 jungen Männer trat in die
Kompanie A der 11. Mississippi ein.
Bei Picketts Charge erlitten Sie
einen Komplettverlust.
Es wird geschätzt, dass
jeder dritte Haushalt Etwa ein Viertel der Soldaten
des Südens mindestens kehrten nicht nach Hause zurück.
ein Familienmitglied
verloren hat.
In Gefangenschaft verloren etwa
gleich viele Soldaten das Leben wie
Hochgerechnet auf die im Vietnamkrieg.
heutige Bevölkerungszahl der USA wäre Die Verluste machten etwa 2% der
der Verlust rund Gesamtbevölkerung aus.
200'000
Vermisst /
Gefangen
400'000
Tod
620'000
Verwundet
476'000
Aufteilung nach Armeen
100'000
Tod, verwundet, in Gefangenschaft oder vermisst
490'309 591'810
CSA
5'881
Aktiv im Dienst
0
Wehrpflichtig aber nicht eingezogen
596'670
USA
0
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500'000
1'532'278
2'430'924
1'000'000 1'500'000 2'000'000 2'500'000 3'000'000 3'500'000 4'000'000 4'500'000 5'000'000
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Zeitung Nr. 18
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American-Reenactment 1776 - 1899
Reporter des Grauens
«Sie haben ihr Mahl mit den Soldaten
geteilt, sie sind geritten, geklettert und
gestrauchelt, und solange sie über
trockenes Papier verfügten, waren
Bleistifte ihr wichtigstes Werkzeug. Der
Schock, der Tumult, das Hin und Her der
Schlacht, die Attacke, der Sieg – die
Zeichner gehörten dazu, und Dank ihrer
zuverlässigen Hände, die jede Szene
festhielten, können auch wir dazugehören.» Harper’s Weekly, 3. Juni 1865.
Sie mussten Glasplatten einlegen und
sperrige Kameras schleppen. Die
Belichtungszeiten waren viel zu lang, um
Bewegung festzuhalten, und ein eigenes
Pferdefuhrwerk war nötig, um eine
Dunkelkammer mitzuführen: Die Fotografen im Amerikanischen Bürgerkrieg
hatten mit einer Technik zu kämpfen,
die ihrer Aufgabe noch nicht gewachsen
war.
Was taten also die Zeitungen? Sie
heuerten Zeichner an, um ihren Lesern
die blutigen Kämpfe zwischen den
Konföderierten aus dem Süden und den
Truppen der Union aus den Nordstaaten
in authentischen Bildern nahezubringen.
„Spezialkünstler“ wurden diese Kriegsreporter genannt, kurz specials, und
waren auf beiden Seiten in die Truppen
integriert: professionelle Illustratoren
und Amateure, Soldaten, Lithografen,
Holzschneider und veritable Kunstmaler.
Manche dieser jungen Männer waren auf
den Sold angewiesen, andere suchten das
Abenteuer. Frauen waren keine dabei.
Was sie erlebten, waren alle Schrecken
des Krieges. Einer der specials, James R.
O’Neill, wurde vom berüchtigten Rebellentrupp „Quantrill’s Raiders“ gefangen
genommen und ermordet. Zwei andere, C.
E. F. Hillen und Theodore R. Davis,
wurden verwundet. Und Frank Vizetelly
wusste, dass er bei Fredericksburg in
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Virginia nur knapp dem Tod entronnen
war, als «wenige Schritte von mir
entfernt einem Mann aus South Carolina
durch ein Geschoss ein Teil des Kopfes
abgerissen wurde».
Verbittert schrieb Alfred Waud, Zeichner
auf Seiten der Unionisten, im Sommer
1862 von der Front nach Hause: «Kein
Geld der Welt kann einen Mann für das
entschädigen, was wir in jüngster Zeit
durchmachen mussten.»
Waud und Davis, beide geboren in
England, waren die Einzigen ihrer Zunft,
die den Krieg von den ersten Salven im
April 1861 bis zum Zusammenbruch der
Konföderation vier Jahre später miterlebten. Sie wussten, worauf es ankam, um
zu überleben und auch noch gute Bilder
zu liefern: «Gib jeden Gedanken an
Sicherheit und Komfort auf», fasste Davis
seine Erfahrungen zusammen. «Du musst
wie eine Eule die ganze Nacht wach
verbringen können und am Tag wie ein
Falke auf der Hut sein. Du musst mit
wenig Nahrung auskommen und bereit
sein, jede Entfernung im Sattel zurückzulegen, selbst wenn nur eine Zeichnung
dabei herauskommt, die dann nachts am
Lagerfeuer fertiggestellt werden muss.»
Doch bei allem Mut, den diese Männer bewiesen, bei aller historischen Bedeutung
ihrer Arbeit – von ihren eigenen
Geschichten ist wenig in Erinnerung
geblieben: Theodore Davis wurde von
Truppen der Südstaaten als Spion
festgenommen. Sein Landsmann Alfred
Waud konnte sich freikaufen: Er wurde
in Virginia von einer Kavallerieeinheit
aufgegriffen, kam aber wieder frei,
nachdem er ein Gruppenbild von den
Soldaten gezeichnet hatte. Und einen
entscheidenden Moment in der Geschichte
des Bürgerkriegs erlebte Frank Vizetelly,
als Jefferson Davis, der Präsident der
konföderierten Staaten, im April 1865 vor
den anrückenden Truppen der Union aus
Richmond, Virginia, floh, um in Havanna
auf Kuba eine Exilregierung zu organisieren.
Zwei illustrierte Wochenblätter
beherrschten damals den Markt in den
USA : Frank Leslie’s Illustrated Newspaper und Harper’s Weekly. Vor allem in
England hatten Magazine schon vorher
hohes Ansehen genossen. Henry Carter,
besser bekannt unter seinem Pseudonym
Frank Leslie, war vor seiner Auswanderung in die USA dort Leiter der Holzschnitt-Abteilung bei der Illustrated
London News gewesen, der damals
weltweit führenden Zeitschrift.
Belagerung von Petersburg, Virginia 1864
The Newspaper of the Mosby's Gray Ghost
Zeitung Nr. 18
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American-Reenactment 1776 - 1899
Reporter des Grauens II
Mit Leslie’s, 1855 in New York
gegründet, gelang dem erfahrenen Journalisten ein durchschlagender Erfolg: Schon vor
dem Bürgerkrieg erzielte das
Magazin eine Auflage von mehr
als 100000 Exemplaren, Sonderausgaben erreichten bisweilen
sogar das Dreifache.
Gettysburg im Juli 1863 fest.
Am Bull Run bewies er gegen
die Konföderierten sogar sein
Können an der Waffe. Doch am
Tag nach der Schlacht musste
er auch einem Unionisten mit
gezückter Waffe entgegentreten: Der Soldat wollte ihm das
Pferd wegnehmen. Der Unionsgeneral George Meade verLeslie’s Anspruch war, von strikt
schaffte dem Zeichner Zugang
Die Schlacht von Fredericksburg, Virginia 1862
neutralem Standpunkt aus zu
zu eroberten Stellungen der
berichten. Wenige Monate nachSüdstaatler, doch vor allem hatte
Fletcher Harper dagegen stand fest
dem Abraham Lincoln im November auf der Seite der Union und des Waud ein Auge für das Alltagsleben
1860 zum Präsidenten gewählt worden Präsidenten Abraham Lincoln. Seine im Feld. Er dokumentierte, wie
war, beauftrag er Zeichner, das Ansichten, seine Reporter und seine Soldaten kochten, lasen oder sich
Unabhängigkeitsstreben der Südstaa- 1857 erstmals erschienene Illustrierte rasierten – menschliche Momente
ten zu dokumentieren. Der Wunsch Harper’s Weekly waren bei den mitten im Krieg.
des Herausgebers war «eine Zeit- Sezessionisten im Süden definitiv Sowohl Harper als auch Leslie
schrift zu machen, die so frei sein nicht willkommen. Und wenn sich das nahmen sehr bewusst Einfluss auf die
wird von einseitigen Perspektiven, Magazin auch zunächst eher am öffentliche Meinung. Was sie als
dass ihr Inhalt in jedem Teil des literarischen Geschmack der Bil- kritisch oder allzu brutal empfanden,
Landes anerkannt wird als objektive dungsbürger von New York orientierte hielten sie zurück; bisweilen griffen
Beschreibung von Tatsachen».
– spätestens im zweiten Jahr des sie auch in die Zeichnungen ein, um
Bürgerkriegs hatte Harper die Besten deren Wirkung zu steuern. Für
ihrer Zunft unter empfindsame Leser ließ zum Beispiel
Vertrag: Künstler die Redaktion von Harper’s die
wie Alfred Waud, Darstellung einer Beinamputation
Winslow Homer und überarbeiten, die Alfred Waud in
T h o m a s N a s t blutigem Detail aus einem Feldlazalieferten ihm ein- rett am Antietam geliefert hatte. Ein
drückliche Bilder von anderes Bild zeigte erschöpfte Pferde,
den Schrecken des die einen Artilleriewagen durch
schweren Morast ziehen – bis die
Krieges.
Alfred Waud hielt Holzschneider der Szene etwas mehr
die entscheidenden Optimismus angedeihen ließen:
Augenblicke der Hochgestreckte Köpfe, wehende
Schlachten am Fluss Schweife und wirbelnde Hufe der
Eine Kolonne konföderierter Truppen, die den
Antietam im Septem- Tiere bezeugten nun Tatkraft und
Potomac River überqueren, während die
ber 1862 und bei Zuversicht der Infanteristen auf dem
Union-Späher im Vordergrund Ausschau halten.
Weg zur Front.
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American-Reenactment 1776 - 1899
Amerikas Bürgerkriegs-Generäle aus ungewohnter Sicht
Die Ahnherren des totalen Krieges
Die Biografien von Robert E. Lee und
Ulysses S. Grant, den Oberbefehlshabern im Amerikanischen Bürgerkrieg,
könnten gegensätzlicher nicht sein.
Beider strategischer Genius machte
sie zu Pionieren moderner Kriegsführung.
Am 30. Juli 1864 schien sich vor der
kleinen Stadt Petersburg im Gliedstaat Virginia das Tor zur Hölle zu
öffnen. Eine gewaltige Explosion
hinterliess eine tiefe Wunde in der
Landschaft, über der sich dichter
Rauch und Wolken aus Staub, Dreck
und Blut ausbreiteten. Fast 5 Wochen
lang hatten sich an diesem Schauplatz des Stellungskrieges zwischen
Union und Konföderierten die Soldaten aus dem Norden heimlich unter
die Schanzen der Männer aus dem
Süden gegraben und schliesslich mehr
als dreieinhalb Tonnen Schiesspulver
unter den Ahnungslosen deponiert.
Als die Ladung gezündet wurde,
starben über 250 Südstaatler binnen
Sekunden. Doch der darauf geplante
Sturmangriff der Unionsarmee wurde
zum Desaster. Die Explosion hatte
einen Krater hinterlassen, der zur
tödlichen Falle wurde. Die Konföde-
rierten hatten sich nach dem ersten
Schock wieder gefasst und massakrierten die Männer in den blauen
Uniformen, die an den steilen Rändern des Kraters aufliefen. Wenige
Stunden und fast tausend Tote später
zog Ruhe ein, und beide Seiten
belauerten sich wie zuvor. Der
Stellungskrieg ging weiter.
Aristokrat und
Aussenseiter
Die Lebenswege beider hätten nicht
konträrer sein können, doch auf der
Bühne der Weltgeschichte stehen sie
nebeneinander als Pioniere des
modernen Konflikts. Beide Männer
befehligten Streitkräfte, in denen das
Individuum zu einer Nummer im
Kalkül dessen wurde, was an Verlusten als akzeptabel einzustufen war.
Sie geboten über Massenarmeen, die
in Karawanen von Eisenbahnzügen
verlegt wurden, über Panzerschiffe
und Minenfelder, über Luftaufklärung
und erste Vorläufer von Maschinengewehren. Sie waren die Kriegsherren
des ersten totalen Krieges.
Robert E. Lee
war so aristokratisch, wie es in einer
Republik eben geht: Seine Familie
war reich und berühmt, hielt Sklaven,
er selbst heiratete die Urenkelin von
Martha Washington, der ersten First
Lady der Nation. Über diese Ehe kam
er in den Besitz dessen, was heute die
wohl heiligste Stätte der USA ist:
Arlington House. Das vor den Toren
Washingtons gelegene Anwesen wurde
von Unionstruppen erobert, und dort,
auf dem Anwesen ihres Erzfeindes,
legte die Armeeführung einen Friedhof für gefallene Unionssoldaten an –
die Keimzelle des Nationalfriedhofes
Arlington.
Robert E. Lee 1838
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Zeitung Nr. 18
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American-Reenactment 1776 - 1899
Amerikas Bürgerkriegs-Generäle aus ungewohnter Sicht
Die Ahnherren des totalen Krieges II
Ulysses S. Grant
hingegen stammte aus einer erbärmlichen Blockhütte in Ohio. Während
Lee eine beeindruckende Karriere
machte, scheiterte Grant in jedem
zivilen Beruf und suchte nicht selten
Zuflucht im Alkohol, was seine
Reputation als General und später als
Präsident immer wieder nachhaltig
schädigen sollte. Grant, der Prototyp
des proletarischen, industrialisierten
Amerika, contra Lee, den Grandseigneur aus der elitären Welt der
Plantagen und des Standesdünkels –
der Amerikanische Bürgerkrieg hätte
keine symbolträchtigeren Führungspersönlichkeiten haben können. Ihr
Nachleben im modernen Amerika
könnte einem Skeptiker wie ein
Menetekel erscheinen: Es gibt mehr
nach Lee benannte Schulen, Parks,
Highways und andere Einrichtungen
als solche, die den Namen von Ulysses
S. Grant tragen.
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Ist der Verteidiger einer rückwärtsgewandten, rassistischen Gesellschaftsordnung im Amerika der Tea Party
und der rechten Talkshow-Agitatoren
akzeptabler, gar liebenswerter als der
Repräsentant des amerikanischen
Traumes der Gleichheit, der Chancen
für jedermann? Vielleicht war es
Grants Verhängnis, dass man ihn, den
Unpolitischen, unbedingt zum Präsidenten (1869–1877) machen wollte;
ein Amt, das für ihn ein bis zwei
Nummern zu gross war.
Als die Waffen schwiegen
In der National Portrait Gallery sieht
man die beiden Generäle auf Lithografien und Silbergelatine-Fotografien, zu
Pferde, bei der Beratung mit ihren
Stäben und allein im Feldlager –
vielleicht in Vorahnung der nächsten
tausend Toten am Vorabend von Cold
Harbor, von Chancellorsville und
natürlich von Petersburg.
Das vielleicht ausdrucksstärkste
Exponat ist ein kleines Ölgemälde von
Alonzo Chappel: die Kapitulation Lees
in Appomattox am 9. April 1865. Im
Gegensatz zu unzähligen anderen
Darstellungen des historischen
Ereignisses, in denen – nicht den
Tatsachen gemäss, sondern um
diversen Eitelkeiten zu schmeicheln –
meist die ganze Armeeführung
dargestellt wurde, ist Chappels Bild
authentisch: Lee und Grant und nur
drei Randfiguren. So war es. Sie
standen sich gegenüber, beklommen
zweifellos, und in der Luft lag das,
was der Schriftsteller Bruce Catton
«A Stillness at Appomattox» genannt
hat, jene unwirkliche Stille, als
endlich die Waffen schwiegen. Wie oft
ist dieser letzte Akt – und all die
grausigen, die ihm voraufgingen – auf
der Bühne des Welttheaters seither
aufgeführt worden?
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American-Reenactment 1776 - 1899
Clarissa Harlowe Barton
Clarissa Harlowe Barton (* 25.
Dezember 1821 in North Oxford,
Massachusetts; † 12. April 1912 in
Glen Echo, Maryland), genannt Clara
Barton, war eine US-amerikanische
Krankenschwester, Lehrerin und
Philanthropin. Sie gründete das
Amerikanische Rote Kreuz. Darüber
hinaus gab sie den Anstoß zur
Einrichtung des weltweit ersten
Suchdienstes für Vermisste.
Mit elf Jahren begann sie ihren
krank gewordenen Bruder zwei Jahre
lang zu pflegen. Sie lernte dadurch,
wie man Medikamente verabreichte,
und wie man sich um einen Kranken
kümmerte: Erfahrungen zur Krankenpflege, die ihr weiteres Leben
prägten.
Schon sehr jung, nach unterschiedlichen Quellen im Alter zwischen 15
und 18 Jahren, begann sie zu unterrichten. Die ersten zehn Jahre
arbeitete sie in einer kleinen Stadt in
Massachusetts, in der einer ihrer
Brüder eine Fabrik besaß. Sie
gründete, einigen Schwierigkeiten
zum Trotz, eine der ersten freien
Schulen New Jerseys. Obwohl sie die
Schule in kürzester Zeit zum Erfolg
führte, hatte sie als Frau im 19.
Jahrhundert nicht die nötigen
Rechte, um offiziell als Schulleiterin
zu fungieren. Der Posten wurde einem
Mann übertragen, und Clara Barton
trat zurück.
Seite: 10 / 12
1854 erlitt sie, vermutlich aufgrund
von arbeitsbedingter Überanstrengung, einen Nervenzusammenbruch.
Im selben Jahr zog sie nach
Washington, D.C., wo sie als erste
weibliche Regierungsangestellte der
Vereinigten Staaten Sekretärin im
Patentamt wurde.
Als der Amerikanische Bürgerkrieg
begann, meldete sich wie viele
andere Frauen freiwillig zur Pflege
verwundeter Soldaten. Schnell
erkannte sie, dass die Armee in
medizinischen Belangen schlecht
vorbereitet war. Nach der ersten
Schlacht am Bull Run im Juli 1861
gelang es ihr, eine Gesellschaft für
die Beschaffung und Verteilung von
medizinischen Hilfsgütern an verwundete Soldaten aufzubauen. Barton
musste über ein Jahr gegen bürokratische Hemmnisse kämpfen, um
eigene Hilfsgüter auf die Schlachtfelder bringen zu dürfen. Ihre Erfahrungen aus Washington waren ihr dabei
sicherlich eine Hilfe. Im Juli 1862
erhielt sie endlich die gewünschte
Erlaubnis, mit der es ihr möglich
war, auf einigen der schrecklichsten
Schlachtfelder des Bürgerkrieges
Hilfe zu leisten, wie bei der Belagerung von Petersburg und Richmond.
Die Herkunft der verwundeten
Soldaten spielte für sie keine Rolle,
sie half sowohl verwundeten Nordwie Südstaatenkämpfern.
1864 wurde sie offiziell von General
Benjamin Franklin Butler zur
Leiterin seiner Frontspitäler ernannt.
Für ihren insgesamt dreijährigen
Einsatz an der Front erhielt sie die
anerkennenden Beinamen „Engel des
Schlachtfeldes“ und „amerikanische
Florence Nightingale“.
Als der Bürgerkrieg im Frühjahr 1865
endete, war Barton über 40 Jahre alt.
Sie sprach bei Abraham Lincoln vor
und bat ihn, ein Büro einzurichten,
an das sich Verwandte und Bekannte
von vermissten Armeeangehörigen
wenden konnten. Von 1866 bis 1869
sammelte Barton Spendengelder für
diese Einrichtung. Bartons Office of
Correspondence war weltweit der
erste Vermisstensuchdienst dieser
Art. Mit Hilfe der Organisation
konnten über 30.000 Schicksale
geklärt werden.
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American-Reenactment 1776 - 1899
Geschichte des Schwarzpulvers
Die Byzantiner kannten bereits im
Jahre 671 eine Mischung aus Kolophonium, Schwefel und Salpeter, Griechisches Feuer genannt, erfunden von
Kallinikos aus Heliopolis.
Dieser selbst auf Wasser brennbare
Stoff spielte eine entscheidende Rolle
bei der Verteidigung von Konstantinopel. In den folgenden Jahrhunderten wurde das „griechische Feuer“
vor allem in Seegefechten gegen die
Flotten der vordringenden Muslime
eingesetzt.
Im Kaiserreich China werden salpeterhaltige Brandsätze im Songzeitlichen Wu Ching Tsung Yao von
1044 erwähnt. Das Buch ist aber nur
in seiner frühesten Kopie von 1550
aus der Ming-Zeit überliefert, daher
ist nicht mehr erkennbar, ob die
Vermerke zu den Brandsätzen nicht
später hinzugefügt wurden. Es ist
jedoch nachgewiesen, daß mit
Schwarzpulver gefüllte Bomben durch
die Chinesen spätestens im 13.
Jahrhundert als Waffe eingesetzt
wurden.
In seinem Buch über berittenen
Kampf und den Einsatz von Kriegsmaschinen von etwa 1285 beschreibt
der syrische Autor Hassan arRammah die Herstellung von
Schwarzpulver. Der englische Franziskaner Roger Bacon erwähnt in
mehreren Schriften von 1242 bis 1267
mehrmals das Pulver, jeweils mit
unterschiedlichen Masseverhältnissen
und 1267 sogar als Kinderspielzeug.
Im Mittelalter nannte man das
Schwarzpulver auch „Donnerkraut“.
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Der Franziskanermönch Berthold
Schwarz aus Freiburg entdeckte im
Schiess- oder Schwarzpulver
14. Jahrhundert einer Legende zufolge
die treibende Wirkung der Pulvergase auf Geschosse.
Das Schwarzpulver blieb bis zur
Erfindung der modernen Sprengstoffe
der einzige militärische und zivile
Explosivstoff und einziges Treibmittel
für Artillerie- und Handfeuerwaffen.
Im 17. Jahrhundert wurde seine
Handhabung als Treibmittel für
Musketen durch die Papierpatrone
mit abgemessener Füllmenge einschließlich Kugel erleichtert. In der
ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts
machte die Entwicklung des Hinterladers die noch einfachere Einheitspatrone möglich. Seit Mitte des 19.
Jahrhunderts verdrängten brisante
Sprengstoffe wie das Nitroglyzerin,
Dynamit, die Schießbaumwolle, etc.
das Schwarzpulver weitgehend als
Explosivstoff und Treibmittel.
Übrigens:
Der Name "Schwarzpulver" ist ein
neuzeitlicher Begriff und erscheint
erstmals um ca. 1890. Man musste
diesen Begriff damals einführen, um
Schwarzpulver vom neuen den
Nitropulver, "Weisspulver" wie es
zunächst genannt wurde, zu unterscheiden. Man nahm deshalb wohl bei
der Namensgebung in Kauf, dass
Schwarzpulver effektiv grau bis
graubraun und nicht schwarz ist. Die
heutige tiefschwarze Farbe stammt
von der Graphitierung des Pulvers,
welche früher unüblich war. In der
Schwarzpulverära wurde Schwarzpulver schlicht als "Schiesspulver" oder
einfach als "Pulver" bezeichnet.
Die grösste «Confederate Powderworks» stand in Augusta Georgia.
Heute steht nur noch das obeliskähnliche Kamin.
Achtung:
Ab einer Menge von ca. einem
Kilogramm ist keine Verdämmung
mehr erforderlich, damit das Pulver
nicht mehr nur abbrennt. Es explodiert in dieser Menge auf jedem Fall!
Definition Schwarzpulver
Fein gepulvertes Gemisch aus
Salpeter und Holzkohle mit einer
Zündtemperatur von 400 Grad. Durch
Zugabe von Schwefel wird die
Zündtemperatur erheblich herabgesetzt, allerdings verbunden mit einer
starken Entwicklung von weissem
Rauch.
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Letzte Seite
Du weißt daß Du ein richtiger
Reenactor bist, wenn ...
... du an einem Feld vorbeifährst und dir dabei denkst "Was
für eintoller Platz für eine Schlacht"
... deine Idee eines tollen Wochenendes ist, draußen zu
schlafen, wenn es regnet
... du 100% reinen Wollstoff aus knapp 30 Meter Entfernung
ausmachen kannst
... du Schnitte, Verbrennungen abbekommen hast, und dir
Dornen und Spreisel rausziehen musstest, und dich
trotzdem auf das nächste Mal freust
... du wiederholt bei 35 Grad im Schatten mit Wollstoff
rumrennst
... niemand mit dir in einen historischen Film gehen will
... du gelegentlich deine Mäntel trägst, indem du nur den
obersten Knopf schliesst
... deine Familie aus zwei eher kleinen und dünnen Menschen
besteht, du aber dennoch den Kauf des VW-Bus damit
rechtfertigst, dass ihr den Platz für die Events braucht
... deine Auswahl an Fachliteratur in deinem Spezialgebiet
die der Stadtbücherei übertrifft
... eine Freundin dir sagt, ihr Freund arbeite in einem
Stoffgeschäft, und dein erster Gedanke ist "Wie genial"
... du eine Flasche Schnaps kaufst nur wegen
der Verpackung
... du deine Schlüssel im Auto vergessen und das Fenster mit
einem Bayonet aufgehebelt hast
... der Lehrer deiner Kinder sich darüber beschwert, daß ihre
Handschrift nicht zu lesen ist, und sich herausstellt, daß
es nordische Runen sind
... dein Kind im Kindergarten nach einem Gegenstand gefragt
wird, was es beim Campen mitnimmt und es "Vorderlader"
sagt
... deine Kinder ihren Geschichtslehrer verbessern
... du im Museum der Führung erklärst was die Leute auf
den Miniaturen tragen und warum
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Keine So
hlens
euche d
ank:
Walter Schön's
Lederhandwerk
Lederanfertigung nach Mass
www.LEDERSCHOEN.ch
The Newspaper of the Mosby's Gray Ghost
Zeitung Nr. 18
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