Neue Uniformen für die GrayGhosts! Aus gut unterrichteter Quelle weiss die Reenactor's Press, dass die Truppe um Oberst John S. Mosby komplett mit neuen Uniformen aus England ausgerüstet wurden. Ein Blockadebrecher brachte die Ladung in einer unbewachten Bucht im Gebiet der Union an Land und übergab sie dort einem Stosstrupp der GrayGhosts. Diese brachten die aus mehreren Wagenladung bestehende Fracht auf sicheren Wegen durch die feindlichen Linien. Mit grossem Stolz tragen die Soldaten ihre neuen Uniformen, und werden noch motivierter hinter den Linien des Feindes operieren! Stonewall Jackson Erfahren Sie mehr über unseren grossen General auf Seite 5 Gewehre des Bürgerkrieges Teil 1 bis 3 Mit diesen Waffen kämpfen unsere Soldaten an der Front. Lernen Sie mehr über Springfield, Enfiled und das äusserst effektive Minie-Geschoss, auf Seite 6 Camp in Seelisberg Zum dritten Mal tobte um den strategisch wichtigen Punkt am Litte Lake Mountain eine erbitterte Schlacht. Erfahren Sie mehr auf Seite 2 Seite: 1 / 12 Allan Pinkerton Lernen Sie „das Auge“ kennen. Wer ist er wirklich, wer sind seine Auftraggeber, und Achtung, er arbeitet für den Feind. Lesen Sie die Reportage auf Seite 10 The Newspaper of the Mosby's Gray Ghost Zeitung Nr. 7 Camp in Seelisberg Schon zum Dritten Mal durften wir in Seelisberg das Lagerleben nach Bürgerkriegart erleben. Auf dem Seelisberg trafen sich bei bestem Wetter Authentiker aller Art: Zivilisten, sonderbaren Indianer, Nord- und Südstaatler. Der grosse Marsch Auf dem Programm stand am Samstag Morgen neben etwas Drill der grosse Marsch. Die Eliteeinheit des Südens (Nur wirklich starke und erfahrene Soldaten, nicht ganz frisch dazugekommene Städter ohne Schnauf und Schneid) brachen auf, die umliegenden Gebirgszüge nach feindlichen Bewegungen oder gar Lagern abzusuchen. Es war ein anstrengender Marsch, die Augustsonne brannte beim Aufstieg heiss auf die Soldaten. Zum Glück ordnete der Sergeant für den Rest des Patrouillenlaufes gedecktes getarntes Verschieben an. Und dies war nur im schattigen Wald möglich. The Campground of Seelisberg Kämpfe im Wald Am Nachmittag wurde das Camp von Nordstaatlern angegriffen. Heftige Kämpfe tobten im Wald. Den ganzen Nachmittag hallten die Gewehrsalven im Tal des little Lake Mountain. Nur mit grossem Munitionsverbrauch konnte der Fein zurückgeworfen werden. Leibliches Wohl Natürlich kann ein solches Camp nur dank einer hervorragenden Versorgung durch die Küche überstanden werden. Auch medizinische Hilfe war von Nöten, griffen doch heimtückische Wespen des Feindes an. Am Abend am Lagerfeuer waren alle Leiden des Krieges bei Gesang und Wein vergessen. Wir freuen uns schon aufs nächste Jahr! Seite: 2 / 12 The Newspaper of the Mosby's Gray Ghost Zeitung Nr. 7 Stonewall Jackson Thomas Jonathan Jackson, genannt „Stonewall“, (geboren am 21. Januar 1824 in Clarksburg, Virginia; gestorben am 10. Mai 1863 in Guinea Station, Virginia). Er war Major des US-Heeres, Lehrer am Virginia Military Institute in Lexington und General im Heer der Konföderierten Staaten. Bekannt ist er vor allem durch den erfolgreichen ShenandoahFeldzug und den Flankenangriff bei Chancellorsville, die ihm den Ruf einbrachten, General Robert E. Lees fähigster Untergebener zu sein. Typhus. Nach dem Tod des Vaters blieben der Witwe hohe Schulden und die Familie verarmte. Nachdem seine Mutter 1830 wieder geheiratet hatte, wurde Jackson zu einem unverheirateten Onkel aufs Land geschickt. Dort musste er die landwirtschaftlichen Tätigkeiten auf dem Hof seines Onkels erledigen. In seiner freien Zeit nutzte Jackson jede Gelegenheit, zur Schule zu gehen. Er war ein überdurchschnittlich guter und sportlicher Schüler, erhielt aber keinen höheren Abschluss. West Point und der mexikanischamerikanische Krieg Generalleutnant Jackson um 1862 und mutiges Handeln zeichneten ihn bereits damals aus. Für seinen Mut bei der Erstürmung Chapultepecs wurde er zum Brevet-Major befördert. Am Virginia Military Institute Jackson erhielt 1851 einen Lehrstuhl am Virginia Military Institute. Er trat aus dem US-Heer aus, verblieb aber als Major in der Miliz Virginias. Im November 1859 führte Jackson die Artillerie des Kadettenkorps, das die Hinrichtung John Browns in Harpers Ferry, Virginia sicherte. 1856 beantragten ehemalige Schüler, ihn aus dem Lehrkörper zu entfernen. Der Dekan lehnte den Antrag ab. As Physiklehrer hätte Jackson zwar keinen Erfolg, aber als Lehrer der Kriegswissenschaften sei er ein Genie. Jackson wurde 1842 an die Militärakademie in West Point, New York berufen. Wegen seiner mangelhaften Schulbildung hatte er besonders im ersten Jahr erhebliche Schwierigkeiten, mit seinen Klassenkameraden Am 4. August 1853 heiratete Jackmitzuhalten, die ihn „Bauerntölpel son Eleanor Junkin, die bei der Totgeburt des ersten Kindes starb. Am nannten. Seine mangelnde Schulbildung glich 16. Juli 1857 heiratete er Mary er durch häufiges, nächtelanges Ler- Anna Morrison, mit der er zwei nen aus. Jackson schloss die Mili- Kinder hatte, von denen nur eins tärakademie 1846 als 17. seiner das Erwachsenenalter erreichte. Klasse ab. Zum Leutnant befördert, wurde er zur Artillerie versetzt und Kindheit und Jugend nahm während des Mexikanisch-AJackson wurde als Kind eines An- merikanischen Krieges an General walts geboren. Sein Vater und seine Scotts Feldzug von Vera Cruz bis ältere Schwester starben 1826 an Mexiko-Stadt teil. Eigenständiges Seite: 3 / 12 The Newspaper of the Mosby's Gray Ghost Zeitung Nr. 7 Schlacht am Bull Run am 21. Juli 1861 die Brigade Brigadegeneral Barnard Elliott Bees fluchtartig auswich, rief dieser seinen Soldaten zu: “Seht euch Jacksons Brigade an! Sie steht da wie eine Mauer!“ Hier erhielt Jackson seinen Spitznamen „Stonewall“, der als Ehrenname auch seiner Brigade gegeben wurde. Vom Shenandoahtal nach Richmond Leutnant Jackson – 1847 Erste Kommandos im konföderierten Heer und die erste Schlacht am Bull Run Am 21. April 1861, vier Tage nach der Sezession Virginias, wurden die Kadetten des VMI unter Jacksons Kommando als Ausbilder nach Richmond, Virginia beordert. Er selbst wurde zum Oberst befördert und am 27. April nach Harpers Ferry versetzt, um als Brigadekommandeur die sich dort versammelnden Regimenter der Miliz zu einer schlagkräftigen Brigade zu formen. Diese Brigade erhielt seinen Namen und später nach seinem Tod auch seinen Spitznamen „Stonewall“, den die Soldaten als Auszeichnung verstanden. Am 23. März 1862 begann Jackson mit zunächst 10.000 Mann den Shenandoah-Feldzug. Auch wenn dieser mit einer Niederlage wegen mangelhafter Aufklärung bei Kernstown, Virginia begann, gelang es Jackson im Frühjahr 1862 durch fünf Siege ca. 100.000 Unionssoldaten im Shenandoahtal zu binden, die Generalmajor McClellan für einen erfolgreichen Halbinsel-Feldzug fehlten. Jacksons Feldzug war gekennzeichnet durch schnelle Bewegungen, aggressives Zuschlagen bevor der Gegner seine Kräfte vereinigen konnte und systematischer Verschleierung seiner Absichten und Marschwege. Er orientierte sich anhand einer 3 m langen Karte. wird bis heute im US-Heer als Paradebeispiel für Taktik angesichts eines vielfach überlegenen Gegners gelehrt. Jackson selbst äußerte sich nur selten zu den von ihm bevorzugten Taktiken. Zu General Imboden sagte er 1861: „Führe den Feind stets in die Irre, überrasche ihn; und wenn du zuschlägst und ihn überwältigst, gib die Verfolgung nicht auf, solange deine Männer die Kraft dazu haben. In die Flucht geschlagene Streitkräfte verfallen in Panik und können von einer Streitkraft aus halb so vielen Männern vernichtet werden. Kämpfe niemals gegen eine große Übermacht, wenn du eine Möglichkeit siehst, gegen den schwächsten Teil, loszuschlagen. Am 26. Juni 1862 verließ Jackson mit ca. 16.000 Mann das Shenandoahtal, um General Lee bei der Sieben-Tage-Schlacht zu unterstützen. Durch ständige und verlustreiche Angriffe wurde McClellan zurückgedrängt und somit zum Abbruch der Belagerung von Richmond gezwungen. Nördlich Orange, Virginia kam es am 9. August zur Schlacht am Cedar Mountain. Während der Schlacht zeigte Jackson zum einen überragenden Mut und Führungskraft, als er eine zurückflutende Brigade, ausgerechnet die Stonewall Brigade, mit gezogenem Säbel aufhielt und zum Dort wurde Jackson am Henry Hill Jacksons brillanter Feldzug schuf Gegenangriff führte, zum anderen eingesetzt. Als während der ersten ihm den Nimbus des Siegers, und eine Detailversessenheit, als er mit Seite: 4 / 12 The Newspaper of the Mosby's Gray Ghost Zeitung Nr. 7 General Winder Kanonen selbst bediente und sich am „feinsten Artillerieduell des Krieges“ als Artillerist erfreute. General des II. Korps In der Schlacht bei Chancellorsville schlug er Lee einen gewagten Plan vor: Jackson umging die gesamte Front der Potomac-Armee und griff überraschend in dessen Rücken an. Am 5. Mai wich Hooker über den Rappahannock aus und die Schlacht war gewonnen. Am 25. August 1862 führte Jackson den linken Flügel der Nord-VirginiaArmee von Pope unerkannt nach Westen über die Blue Ridge Mountains um dessen eigene Armee herum und zerstörte nach einem Der Tod Marsch von 51 Meilen zwei Tage später die Versorgungsbasis der Vir- In der Nacht des 2. Mai erkundete ginia-Armee bei Manassas Junction, Jackson mit seinem Stab das Gelän- sagen, dass er es vorziehen würde, dass die Neger frei wären, aber er glaubte auch, dass die Bibel lehrte, Sklaverei sei vom Schöpfer selbst erlaubt […]“ Jackson selbst unterrichtete gemeinsam mit seiner Frau erfolgreich jahrelang neben seinem Beruf und auf eigene Kosten Sklaven von Freunden in der Sonntagsschule. Als Angehöriger der virginischen Oberschicht hatte auch Jackson Sklaven. Jackson persönlich bildete die Diener in den von ihm als wesentlich erachteten Tugenden – Höflichkeit, Pünktlichkeit und Moral – aus. Würdigung Das nach ihm benannte Confederate Side Wheel Ramboat CSS Stonewall Jackson 1862 Virginia. Danach verschanzte er sich hinter einer unfertigen Eisenbahntrasse bei Groveton. Durch ständiges Verlagern des Schwerpunktes und unter dem Einsatz der letzten Reserven widerstand Jackson den Angriffen Popes zwei Tage lang, bis Generalmajor James Longstreet die Virginia-Armee der Union in einem de, um das weitere Vorgehen planen zu können. Bei der Rückkehr wurde er vom Feuer der eigenen Truppenüberrascht und angeschossen. Jackson starb am 10. Mai 1863. Er wurde am 15. Mai in Lexington beigesetzt. Jacksons Haltung zur Sezession und Sklaverei Nach dem Rückzug aus Maryland wurde Jackson am 10. Oktober 1862 Was Jacksons Haltung zur Sklaverei zum Generalleutnant befördert und angeht, sagte seine Frau in ihrer gleichzeitig zum Kommandierenden Biographie: „[…] und ich hörte ihn Seite: 5 / 12 Jackson wird als einer der großen Helden der Konföderation während des Bürgerkrieges verehrt. Er gilt als einer der größten Taktiker des 19. Jahrhunderts. Jackson hatte zeitlebens den Ruf, keinem Laster zu frönen und streng moralisch zu leben. In Lexington war er Diakon der Presbyterianischen Kirche. Er verabscheute es, sonntags zu kämpfen. Seine tiefe Religiosität und sein sprödes Wesen führten immer wieder dazu, dass er andere vor den Kopf stieß. Trotz seiner Schrullen vertrauten ihm seine Soldaten und kämpften unter seiner Führung hervorragend. Im Kampf kannte Jackson jedoch keine Gnade mit dem Gegner, oder bei Fehlverhalten eigener Leute. The Newspaper of the Mosby's Gray Ghost Zeitung Nr. 7 Gewehre des Bürgerkriegs: Teil 1: Die 1861 Springfield Das Springfield Gewehr 1861 war die Standardwaffe der Union im amerikanischen Bürgerkrieg und wurde sowohl von der Army, als auch von den U.S. Marines benutzt. Allgemeinhin wurde es nur “Springfield” genannt, nach dem Ort der Waffenfabrik in Springfield, Massachusetts. Obwohl von der späteren Version 1863 weitaus höhere Stückzahlen produziert wurden, gilt das Modell 1861 als das meistverbreitetste Gewehr des Krieges, da das 1863 Modell nur als Erweiterung gesehen werden kann. Es war sowohl für seine Reichweite als auch für seine Treffsicherheit und Zuverlässigkeit bekannt. Ein geübter Schütze konnte bis zu 3 Schüsse pro Minute abfeuern. Gezielt wurde mit einem Kreuz-Klappvisier, welches auf 300 und 500 yards gestellt werden konnte. Eigenschaften des Gewehrs: Zu Beginn des Krieges war das Modell 1861 noch recht rar auf dem Schlachtfeld. Zu diesem Zeitpunkt wurden überwiegend ältere Gewehre des Typs 1842 ohne gezogenen Lauf, sowie völlig veraltete Musketen vom Typ 1816/1822 verwendet, welche mit Zündplättchen Vorrichtungen nachgerüstet worden waren und das Kaliber 69 verschossen. Während es in Der Lauf war 40 Zoll lang und feuerte eine Kaliber 58 Kugel ab. Das Gesamtgewicht betrug ca. 4,7 Kg. Die effektive Reichweite des Springfield 1861 lag bei 70-100 Metern (200-300 yards). Seite: 6 / 12 Zum damaligen Zeitpunkt kostete ein Springfield Gewehr ca. 20$ ab Werk. Völlig überfordert von der Nachfrage, vergab Springfield Lizenzen für den Nachbau an mehr als 20 private Hersteller, um dem Bedarf Herr zu werden. Ein der berühmtesten Lizenzbauer war die Firma Colt, die einige kleine Modelländerungen durchführte und das Gewehr “Colt Special” nannte. Geschichte der Schlacht von Bull Run vermutlich noch keine 1861er Modelle gab, verbreitete es sich schnell in den Regimentern, hierbei allerdings schneller in den östlichen Kriegsschauplätzen. Mehr als 700.000 Stück (!) des Springfield Model 1861 wurden während des Krieges produziert. Das Modell 1861 war ein großer Schritt in der Militär- aber auch Wirtschaftsgeschichte der USA, da zuvor noch nie eine Feuerwaffe in dieser Menge produziert wurde. Es war der Anbeginn der Massenproduktion und Serienfertigung. Der Vorteil der höheren Treffsicherheit auf größere Entfernungen ging nicht auf, da zumeist auf kurze Distanz in Linie gefeuert wurde sowie des hohen Rückschlages, schossen viele unerfahrene Soldaten über die Köpfe hinweg. In dieser Zeit entstand auch die bekannte Anweisung “tief zielen” um durch das “Verreißen” wenigstens nicht über Feinde hin wegzuschießen. The Newspaper of the Mosby's Gray Ghost Zeitung Nr. 7 Gewehre des Bürgerkriegs: Teil 2: Die 1853 Enfield Rifle Wenn die Springfield Gewehre die Standardbewaffnung des Nordens darstellten, so wurde die 'Enfield' das Gewehr des Südens. Aber auch die Nordstaaten setzten viele diese Waffen auf breiter Front ein. Da ihr Kaliber .577 praktisch gleich mit dem US-Standardkaliber .58 war, konnten beide Geschosse verwendet werden. vor kurzem vom Tower of London nach Enfield ausgelagert hatte, war das Pattern 1853 bald als 'Enfield' bekannt. Ihren ersten praktischen Feldeinsatz sah diese Waffe im Krimkrieg von 1853 bis 1856. Dabei erwies sie sich als so zuverlässig und treffgenau, dass die Visierung in der zweiten Herstellungsperiode von 900 Yards auf 1.000 Yards er1852 kam es in England zur Bil- weitert wurde (ca. 920 m). dung einer Untersuchungskommissi- Das Gewehr hat eine Länge von on, die sich mit den miserablen 1,40 m, wies 3 Züge auf und wog Treffer-Ergebnissen der britischen 4,3 kg. Die Ladung betrug 68 Linieninfanterie auseinanderzusetzen Grain Schwarzpulver, das Geschoss- Visierung auf 1.250 Yards (1130 m) erweitert wurde. Worauf auch die dreibändige Version mit fünf Zügen ausgestattet wurde. hatte. In Kolonialkriegen, wurde eine erschreckende Ungenauigkeit der abgefeuerten Salven festgestellt. So benötigte das britische Heer im Durchschnitt 3.200 Musketenschüsse, um einen der aufständischen Einheimischen zu töten. Nach unzähligen Testversuchen entwickelte sich 1854 ein Standardmuster für die Pattern 1853 Rifle Musket. gewicht 530 Grain. Seine Handha- Schwanzschraube hin vertieften sie bung erwies sich im Felde als un- sich auf 0,015 Zoll. Dies hatte zum kompliziert. Vorteil, dass die Minié-Kugel beim Neben der dreibändigen Version wur- Laden stärker in die Züge gepresst de auch eine 'Zwei-Band-Enfield' wurde, was dem Geschoss beim Abmit 33 Inch Lauflänge produziert, feuern eine präzisere und stabilere die für die Sergeanten der Linienre- Flugbahn verschaffte. Ab 1853 wurde ein kürzerer Musketon mit 24 Inch Lauf für die Artillerie produziert. 1856 wurde die Modellpalette durch einen KavallerieKarabiner mit 21 Inch Lauf ergänzt. Ihre Trefferleistung war wirklich enorm. Die Briten hatten die Tiefe der Züge zur Schwanzschraube hin verstärkt. So wiesen die Züge der Enfield am vorderen Lauf nur eine Tiefe von 0,005 Zoll auf, zur gimenter gedacht war. Ab 1858 wurden auch die Marines der Royal Navy mit der zweibändigen Version ausgestattet. Diese bestellten ab Da der Staatsbetrieb, die Royal 1860 Läufe mit fünf Zügen, die Small Arms Factory ihre Produktion trotz des kürzeren Laufes mit einer Seite: 7 / 12 The Newspaper of the Mosby's Gray Ghost Zeitung Nr. 7 Eine Waffe für die British Grenadeers Das Ergebnis war eine hervorragend schießende Waffe. So hatte die dreizügige Enfield M1853 auf 100 m einen Trefferkreis von 19,5 cm im Vergleich zu 29,5 cm der Springfield M1855 oder 26 cm der Springfield M1863 (!). Auf 400 Yards trafen von 15 Schüssen 13 gegenüber 4 aus der M1855 oder 7 der Springfield M1863. Deshalb waren amerikanische Offiziere im Bürgerkrieg ausgesprochen begeistert, wenn ihre Regimenter mit Enfields ausgestattet wurden. Beim einfachen Soldaten erwies sich die Waffe allerdings als nicht so beliebt: Durch die Vertiefung der Züge musste ein größerer Kraftauf- Seite: 8 / 12 wand beim Laden betrieben werden, als bei der Springfield. Viele Soldaten des Nordens murrten deshalb und sehnten sich nach der einfacher zu ladenden amerikanischen Waffe. Natürlich kam es bei der Treffergenauigkeit auch auf die Fähigkeiten des Schützen an. Diejenigen, die mit einer Waffe umzugehen verstanden, lobten die Enfield in höchsten Tönen. .577 als das offizielle Kaliber der konföderierten Armee angab. Im Süden wurden sogar von der Firma Cook & Brother in Athens, Georgia Gewehre nach Plänen der Enfield produziert. Mit einem monatlichen Ausstoß von 300 bis 600 Waffen fielen diese jedoch kaum ins Gewicht. Die 'Enfield' erwies sich neben der Springfield als eine der tödlichsten Man geht heute davon aus, dass Waffe im Bürgerkrieg. Und diesen über eine halbe Million Enfields in Umstand verdankte sie der Erfindie Vereinigten Staaten geliefert dung eines französischen Offiziers. wurde, während der Süden annähernd 400.000 Exemplare erhielt, wovon alleine die Regierung in Richmond 120.000 Stück aufkaufte. Dies ging sogar soweit, dass die Regierung in Richmond das Kaliber The Newspaper of the Mosby's Gray Ghost Zeitung Nr. 7 Gewehre des Bürgerkriegs: Teil 3: Die tödliche Erfindung Claude Etienne Miniés Die Generation vor dem amerikanischen Bürgerkrieg sah einen enormen Durchbruch in der Waffentechnik, vor allem in der Bewaffnung der Infanterie. Samuel Colt erfand den mehrschüssigen Revolver und das Feuersteinschloss wurde durch die Perkussionszündung abgelöst. War während der Napoleonischen Kriege noch Pulver auf eine Pfanne aufzutragen, die beim Abschuss Funken in das Gesicht des Soldaten trieb, setzte man nun kupferne Zündhütchen auf einen Piston, die das Schließen der Augen oder das Abwenden des Gesichtes beim Abfeuern unnötig machte. Bei den Gewehren wurden die glattläufigen Musketen durch gezogene Gewehre abgelöst, die vorher nur bei der Jagd oder bei den leichten Schützenregimentern (Rifles) Einsatz fanden, leicht bewaffneten Plänklern, die vor der Schlachtlinie gezielte Schüsse auf gegnerische Offiziere abzugeben hatten. Der französische Offizier Claude Etienne Minié hatte eine Idee, die das Kriegswesen stark beeinflussen sollte. Er entwickelte ein konisches Geschoss, das ebenfalls Unterkalibrig war und einen Hohlboden aufwies. Der Hohlboden weitete sich durch den Gasdruck beim Schuss und presste das Gebäude in das Zugmaß Seite: 9 / 12 des Laufes. Dazu wurden die Rillen des Geschosses zusätzlich mit Fett gefüllt und im Boden befand sich ein kleines Eisenhütchen (Culot), dass beim Abfeuern in den Geschossboden getrieben wurde und es so kontrolliert erweitern sollte. Die Entwicklung des Miniè-Geschosses: oben Original-Entwurf mit Culot, unten die amerikanische Verbesserung, die auch bei der Enfield zum Einsatz kam 1855 veränderte ein Arbeiter Harpers Ferry Armory, James H. Burton, das Geschoss dahin gehend, dass es wesentlich billiger und ohne Culot verwendet werden konnte. Schon bald kam dieses System auch bei den ersten gezogenen Artilleriegeschützen zum Einsatz. Der Einsatz auf die Kriegsführung war enorm. So wurde die effektive Kampfreichweite der Infanterie mehr als verdreifacht. Vor allem im amerikanischen Bürgerkrieg sollte sich dies als verheerend herausstellen. Die Regimenter kämpften immer noch in Linienformationen, wie sie zur napoleonischen Zeit gängig war. Jetzt traf man jedoch mit einem Gewehr aufeinander, dass bereits auf 600 m, mit Sicherheit jedoch bei 300 m tödliche Präzision aufwies. Dies erklärt die dramatischen Verlustraten, die die Amerikaner in ihrem Bürgerkrieg hinnehmen mussten. Schon bald zeigte sich, dass mit den genauer schiessenden Waffen die Defensive einen klaren Vorteil gegenüber der Offensive hatte. Bald kam es zur Bildung von Brustwehren und Barrikaden, um sich vor dem tödlichen Geschosshagel zu schützen. Vor Petersburg wurde praktisch der Grabenkampf des 1. Weltkrieges erfunden. Viele Amerikaner bezahlten die Erfindung des Colonel Miniè mit ihrem Leben oder den Verlust von Gliedmaßen. The Newspaper of the Mosby's Gray Ghost Zeitung Nr. 7 Allan Pinkerton Die Geschichte der amerikanischen Privatdetektive reicht zurück in die Zeit des Wilden Westens. Mitte des 19. Jahrhunderts gründete ein junger Schotte in Chicago ein Detektivbüro, das schon bald berühmt werden sollte. Selbst Präsident Lincoln (1809-1865) zählte zu seinen Kunden Immer ein offenes Auge Im Jahre 1840 kam der im schottischen Glasgow geborene Allan Pinkerton in die USA. Der Sohn eines Polizisten war damals 21 Jahre alt und einer von unzähligen Einwanderern, die Europa den Rücken gekehrt hatten, um in der "Neuen Welt" ihr Glück zu versuchen. Pinkerton ließ sich in der aufstrebenden Millionen-Metropole Chicago nieder und fand einen Job als Hilfssheriff. In der zweitgrößten Stadt der USA, am Ufer des Michigansees gelegen, gründete er 1852 ein Privatdetektivbüro, das er "Pinkerton’s National Detective Agency" nannte. Sein Firmenlogo war ein offenes Auge, unter dem das Leitmotiv der Seite: 10 / 12 Agentur zu lesen war: "We never sleep" - "Wir schlafen nie". Dieses offene und stets wachsame Auge wurde später so bekannt, dass man bis heute in der amerikanischen Umgangssprache den Begriff "Private Eye" als Bezeichnung für einen Privatdetektiv verwendet. Gegen Eisenbahnräuber und Geldfälscher ein hoher wirtschaftlicher Schaden und eine große Verunsicherung in Gesellschaft und Wirtschaft. Pinkerton sah darin die passende Gelegenheit für sein Detektivbüro gekommen: Er spezialisierte sich und seine Leute darauf, als bewaffnete Zugbegleiter Überfälle und Diebstähle zu verhindern. Seine Auftraggeber waren die reichen Eisenbahngesellschaften, die hohe Summen zahlten, um ihre Strecken sicher zu halten. Berühmt wurden Pinkerton und seine Detektive aber auch, als sie einer großen Bande von Geldfälschern das Handwerk legten. Der Ruhm Pinkertons kam nicht von ungefähr; in der aufkeimenden Industrialisierung lag seine große Chance: Als vor allem in den nördlichen Staaten der USA die Industrie immer mehr an Bedeutung gewann, mussten neue Verkehrswege erschlossen werden, um Güter, Produkte und Menschen schnell und zuverlässig transportieren zu können. Eisenbahnlinien wurden aus dem Boden gestampft, sie wurden zu wichtigen Bindegliedern zwischen den oft weit voneinander entfernten Städten. Doch diese neuen Verkehrsadern gerieten in das Visier von Verbrechern: Die Züge wurden immer öfter überfallen, die Fahrgäste Allan Pinkerton (links im Bild) ausgeraubt. Durch diese 1862 zusammen mit Abraham Lincoln Eisenbahnüberfälle entstand The Newspaper of the Mosby's Gray Ghost Zeitung Nr. 7 Im Auftrag des Präsidenten 1860 wurde Abraham Lincoln zum 16. Präsidenten der USA gewählt. Der Jurist, der einer bäuerlichen Quäkerfamilie entstammte, setzte sich während seiner Amtszeit, die er im Frühjahr 1861 antrat, vehement für die Abschaffung der Sklaverei in den Vereinigten Staaten ein. Diese politisch und humanistisch begründete Forderung stieß aber vor allem in den ärmeren Südstaaten auf große Ablehnung. Die Farmer dort glaubten auf die billige Arbeitskraft der Sklaven angewiesen zu sein und sahen ihre Existenz gefährdet. Der Präsident wurde wegen seiner Politik nicht nur wüst beschimpft, er erhielt auch offene Morddrohungen. Da man um das Leben Lincolns fürchten musste, beauftragte man Pinkertons Agentur mit dem Schutz des Staatsoberhauptes. Der gute Ruf der Detektivagentur war längst bis in die Hauptstadt Washington und ins Weiße Haus vorgedrungen. Pinkerton und seine Leute arbeiteten gründlich und konnten schon bald ein Mordkomplott gegen Abraham Lincoln aufdecken. Noch im selben Jahr 1861 begann der Bürgerkrieg zwischen den Nord- und den Südstaaten, der auf beiden Seiten hohe Verluste fordern und bis 1865 dauern sollte. Pinkerton wurde von der Regierung der Nordstaaten damit beauftragt, einen Geheimdienst aufzubauen, um die militärische Führung mit Informationen über den Feind zu versorgen. Er trug damit nicht unwesentlich zum Sieg der Nordstaaten über die Südstaaten bei. Die Spaltung der Union, die durch den Sezessionskrieg gedroht hatte, war damit abgewendet. Nur wenige Tage nach Ende des Krieges und kurz nach seiner Wiederwahl zum Präsidenten der USA wurde Abraham Lincoln am 14. April 1865 vom fanatischen Südstaatler Simon Booth während Pinkerton (links im Bild) bespricht sich 1862 mit seinen Leuten Seite: 11 / 12 eines Theaterbesuchs erschossen. Die Sicherheitsmaßnahmen für den Präsidenten waren unvorsichtigerweise gelockert worden. Jagd auf Jesse James und Co. Durch die Verdienste im amerikanischen Bürgerkrieg war der Aufstieg der Detektiv-Agentur Pinkerton nicht mehr zu bremsen. Pinkertons Leute waren zu einer inoffiziellen nationalen Bundespolizei geworden, die in allen Bundesstaaten tätig war. Sie wurden damit beauftragt, die ganz großen Schurken, Mörder und Banditen zu jagen, aufzuspüren und dingfest zu machen. Der berüchtigte Jesse James stand ebenso auf Pinkertons Fahndungsliste wie die gefürchteten Reno Brothers oder der sogenannte "Wild Bunch", der wilde Haufen um die Verbrecher Butch Cassidy und Sundance Kid. Pinkertons Detektive hatten eine goldfarbene Plakette, die sie stolz unter ihrer Jacke auf der Weste trugen. Der Status dieser Plakette war dem Stern eines Bundessheriffs ebenbürtig. Sie verlieh Pinkertons Leuten große Autorität und berechtigte sie, Durchsuchungen und Verhaftungen vorzunehmen. Nach dem Tod des Firmengründers Allan Pinkerton 1884 übernahmen seine beide Söhne Robert und William die Detektivagentur. Heute gehört die legendäre Detektei von dem weltweit agierenden Sicherheitsunternehmen "Securitas" The Newspaper of the Mosby's Gray Ghost Zeitung Nr. 7 Mosby’s Gray Ghosts 43rd Battalion Virginia Cavalry Als Reenactor-Thema verkörpern wir Was ist Reenactment Mosby's Gray Ghosts. Warum gerade »Wir definieren Authentik als forteine Gruppe Partisanen? währenden Prozess, um Geschichte Das 43rd Virginia Cavalry Battalion auf der Basis unseres Wissens darunter John Singleton Mosby war die zustellen. Für uns ist Authentik einzige, reguläre Partisanengruppe eine Reise, kein Ziel. Manche von auf der konföderierten Seite. uns sind auf diesem Weg schon Mosby hielt sich, im Gegensatz zu weiter vorangekommen; andere haden anderen kriegsverbrecherischen ben ihre Reise erst begonnen. Jeder Partisanenführern, streng an die da- der ernsthaft an der Weiterentwickmaligen Kriegsgesetze, Moral und an lung seiner Darstellung arbeitet, ist die Menschlichkeit. Als einzige Par- uns willkommen und kann unseres tisanengruppe wurden die Gray Respekts sicher sein; gleichgültig, Ghosts von General Lee hoch geach- wo auf seiner Reise er sich befintet. det.« Was unternehmen die Gray Ghosts während des Jahres? Interessiert ? Bist Du an Lebendiger Geschichte interessiert, möchtest die Zeit des amerikanischen Bürgerkrieges erleben. Schreib uns eine E-Mail oder sprich uns ganz einfach an. Impressum: Redaktion, Satz, und Druck: Mosby's Gray Ghosts Kilian Wunderlin, Emmenstrasse 7 , CH-6102 Malters [email protected] http://www.grayghosts.ch/ Wir treffen uns jeweils am ersten Freitag des Monats im Raum Zentralschweiz. Bei unseren Höcks setzen wir uns mit dem amerikanischen Bürgerkrieg auseinander. Sei dies um Fertigkeiten von dazumal zu üben, z.B. die Herstellung von Papierpatronen, das Spielen von Kartenspiele aus dieser Epoche oder wir sehen uns Filme über diese Epoche an. Sicher gehört auch etwas Drill dazu. Aber auch die Instandhaltung unserer Ausrüstung, Zelte und Waffen muss sein. Neben dem Besuch von Reenactor-Anlässen organisieren wir unsere eigenes Camp auf dem Seelisberg. Seite: 12 / 12 The Newspaper of the Mosby's Gray Ghost Zeitung Nr. 7