Kriegsende bei Meierskappel!

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Kriegsende bei
Meierskappel!
Ein unerwartetes Zusammenstossen von US-Infanterie und
CS-Infanetrie, unterstützt von CS-Artillerie endete in einer
brutalen Schlacht auf den Hügeln vor Meierskappel.
Mehrfach verschob sich die Frontlinie hin und her, bis
die Union die feindlichen Linien überrennen konnten.
Erfahren Sie mehr auf Seite 2.
Neue Geheimwaffe
der CSA
Erfahren Sie mehr aus dem
Geheimlabor der CSA. Davor zittert
die
Union:
CSS
David
mit
Spierentorpedo.
Kann
sie
die
Blockade brechen und das Blatt
wenden? Weitere Details auf Seite 4
Die neusten Jokes
auf Seite 11
Hochzeit
Am 11. September um 15 Uhr
heiraten Daniela und Tommy in der
St. Antonius-Kirche in Obbürgen. Ein
Grossanlass, an dem sich die Szene
treffen wird!
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Entscheiden die
Die Eisenbahn im
SchnellfeuerBürgerkrieg
die Eisenbahn zum ersten Mal
gewehre den Krieg Wie
in einem Krieg eingesetzt wurde,
Lesen Sie Seite 11 wie
Waffen funktionieren.
den Durchbruch an
bringen?
Oder
Munitionsverbrauch doch
diese neuen
Können Sie
der Front
ist
der
zu hoch?
und sofort zu einem strategischen
Mittel der Kriegsführung wurde. Aus
diesem Grund wurde die Eisenbahn
zu einem beliebten Sabotageobjekt
der Gray Ghosts!
Vote for
Senator Reagan
Dass er uns vor der
Union bewahr!
Ein ausführlicher Bericht aus der
Kriegslogistik lesen Sie ab Seite 5
The Newspaper of the Mosby's Gray Ghost
Zeitung Nr. 4
Riesencamp in Meierskappel
Das bis dato grösste Civil-War Camp
stand in Meierskappel. 20 Wallund A-Tents standen in einer Strasse. Nebenan stand das Tipi-Dorf der
Indianer und die Zeltstadt der Cowboy. In der Authentik-Show präsentierten sich die einzelnen Gruppen
der breiten Öffentlichkeit. Von der
Schlacht, der Show, vom guten Essen und den weiteren schönen Seiten eines solchen Camps wurde
Abend bei Lagerfeueratmosphäre geschwärmt .
Begonnen hat das Council nass. Die
Wolken weichten den Boden der
Stadt derart auf, dass sogar die
Soldaten ihre Brogans gegen gute
Boots tauschten. Doch der Himmel
über dem Westen hatte erbarmen
und liess in den folgenden Tagen
die Sonne passieren. Es folgte herr-
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liches Südstaaten-Wetter. Heiss mit
wunderbar lauen Nächten.
Die Schlacht wurde in brütender
Hitze abgehalten. Damit der Norden
wie geplant die Schlacht gewinnen
konnte, musste er vom Süden mit
Soldaten, Waffen und Munition ausgerüstet werden. Dieses Jahr mussten die Konföderierten verlieren, da
die diesjährige Show war den Cowboys gewidmet war, und deren Zeit
begann mit dem Ende des Krieges.
Die Gray Ghosts konnten 3 neue
Rekruten im Camp begrüssen. In
der Schlacht haben sie sich bereits
tapfer bewährt, dürfen danach ein
Camp mit wunderbarer Stimmung
erleben. Col. Mosby hofft, die neuen
Nach der Schlacht wurde einem ver- Soldaten in die Truppen aufnehmen
letzter Soldat von Doc Holliday das zu dürfen. Ein Hoch auf unsere neuBein amputiert. Damit die Zuschau- en Soldaten!
er nicht reihenweise umkippten,
Und dann war da halt noch das
wurde die Operation hinter einem
harte Soldatenleben: der Drill, Drill
weissen Bettlaken durchgeführt.
und
nochmals
Drill...
Doch nur schon die Schreie des VerJa, nur so werden Soldaten hart !!!
letzten und das spritzende Blut liessen die Zuschauer erschaudern.
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Zeitung Nr. 4
Die Soldaten genossen am Abend die
Anwesenheit der bezaubernden Ladys. Ob es an der schwülen Abendhitze oder an der langen abstinenten Zeit lag, auf jeden Fall wurde
von einem Teil der Soldaten bis tief
in die Nacht heftig getanzt und geflirtet. Aber auch vor und im Saloon
ging es hoch her. Hier ein Bild der
Soldaten in der Stadt.
Bedanken möchte sich die Soldaten
auch bei den Köchen & Köchinnen,
welche Freitag- und Samstag-Abend
in der Küche standen und auf dem
Feuer herrliche Speisen zubereiteten.
Spätabends wurde dem Fähnrich der
Artillerie aufgrund ausserordentlicher
Leistungen und Pflichtbewusstseins
die alte Abteilungsfahne übergeben.
Dies wurde mit Salutschüssen gewürdigt.
Ein hoch auf den jungen Soldaten!
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Zeitung Nr. 4
Neue Geheimwaffe der CSA
CSS David mit Spierentorpedo
Der Spierentorpedo war ein Vorläufer
dessen, was heute unter „Torpedo“
verstanden wird. Er wurde von dem
amerikanischen Ingenieur E. C. Singer entwickelt (einem Neffen von
Isaac Merritt Singer, dem Erfinder
der Nähmaschine), der während des
amerikanischen Bürgerkriegs 1861/65
für die Südstaaten an geheimen
Waffenprojekten arbeitete. Da es
schien, als seien die modernen
Schiffspanzerungen den gängigen Artilleriegeschossen überlegen, sah er
eine Möglichkeit, die Panzerung zu
überwinden, indem man eine große
Sprengladung mittels einer Stange
(Spiere) direkt an das feindliche
Schiff brachte. Das Funktionsprinzip
entsprach ungefähr dem der Petarde.
Der Spierentorpedo bestand aus einer
Sprengladung an der Spitze einer
langen Spiere, die am Bug oder der
Seite eines Bootes befestigt war. Das
Torpedoboot musste den Torpedo in
die Seite des gegnerischen Schiffes
rammen. Widerhaken an der Spitze
sollten die Sprengladung am feindlichen (hölzernen) Schiffskörper so
lange festhalten, bis die Zündung
von der Besatzung des sich zurückziehenden Bootes mittels einer Leine
ausgelöst wurde. Die Südstaaten
bauten eine Klasse von kleinen Boo-
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Das Torpedoboot CSS David der amerikanischen Südstaaten, mit dem Spierentorpedo auf dem Bug
ten, die David-Klasse, die mit Spie- Gegen Ende 1864 baute die Union
rentorpedos ausgerüstet waren.
das erste einer Gruppe von innovatiDer erste berühmte Einsatz eines ven halb-versenkbaren SpierentorpeSpierentorpedos, wohl auch da es dobooten, die USS Spuyten Duyvil.
der erste mit einem Unterseeboot Diese Boote konnten durch teilweises
war, war der der CSS H. L. Hunley, Fluten am Bug soweit abgesenkt
die damit am 17. Februar 1864 die werden, dass sie ihre SprengladunUSS Housatonic der Unionstruppen gen, an ausfahrbaren Stangen, unter
versenkte. Die Hunley sank nach den Rumpf des gegnerischen Schiffes
dem Angriff allerdings aus unge- platzieren konnten, ehe die Detonation ausgelöst wurde. Die Boote kaklärten Ursachen selbst.
men allerdings zu spät für einen
Der einzige Erfolg der Nordstaaten Einsatz gegen die Südstaatenmarine
mit einem Spierentorpedo war die und wurden vor allem zur BeseitiVersenkung des eisen-gepanzerten gung von Wracks bei Flusskampakonföderierten Schiffs CSS Albemarle gnen eingesetzt.
während der Nacht vom 27. zum
28. Oktober 1864.
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Spierentorpedos auf kleinen Holzbooten wurden noch bis ins letzte
Quartal des 19. Jahrhunderts eingesetzt, wurden aber beginnend in den
70er Jahren des 19. Jahrhunderts
von schraubengetriebenen Torpedos
verdrängt.
Der letzte nennenswerte Einsatz von
Spierentorpedos in größerer Zahl erfolgte im russisch-türkischen Krieg
von 1877/78, als der russische Marineoffizier (und spätere Admiral)
Stepan Makarov mehrere türkische
Schiffe mit dieser Waffe versenken
oder beschädigen konnte und dafür
zweimal befördert wurde.
Preußisches Spierentorpedoboot, Mitte des 19. Jahrhunderts, mit seitlich
montiertem Spierentorpedo
Die Eisenbahn im Bürgerkrieg
Der amerikanische Bürgerkrieg war
der erste Krieg, in dem die Eisenbahn eine kriegswichtige Rolle
spielte. Ohne sie hätten manche
Feldzüge mit den eingesetzten Truppenstärken und den großen Entfernungen nicht stattfinden können.
Neben den zahlreichen Vorteilen hatte der Einsatz der Eisenbahnen aber
auch einen Nachteil. Da beide Seiten die Streckennetze des Feindes
kannten, wußten sie auch, aus welcher Richtung der Feind aller
Wahrscheinlichkeit nach kommen
mußte. Dadurch verringerte sich der
Überraschungseffekt.
Da zahlreiche ausländische militärische Beobachter den Krieg sachkundig verfolgten und die Vorteile des
Eisenbahntransport erkannten, dauSeite: 5 / 12
erte es nicht lange, bis in vielen te Gebiete zu transportieren. Ein
Ländern die Eisenbahnen in die frühes Beispiel dafür ist die 1.
Kriegsplanungen einbezogen wurden. Schlacht am Bull Run am 21. Juli
Als der Krieg begann, gab es etwa 1861.. Als General Irwin McDowell
200 private Eisenbahngesellschaften mit der Potomac-Armee (etwa
in den USA. Der industrielle Norden 35.000 Mann) auf dem Marsch nach
hatte ein Streckennetz von etwa Richmond in Centreville eintraf, er32.000 km, der landwirtschaftlich fuhr er von der Anwesenheit konfögeprägte Süden dagegen nur etwa derierter Truppen (etwa 20.000
14.500 km. Beim rollenden Material Mann) unter General P.G.T. Beaure(Lokomotiven und Waggons) sah es gard entlang des Baches Bull Run
nicht besser aus. So hatten die Eire nördlich von Manassas. Der Eisenund Pennsylvania Railroad zusam- bahnknotenpunkt Manassas Junction
men mehr Loks als der ganze Sü- lag etwa 35 Kilometer südlich von
Washington in der Nähe der Hauptden.
straße von Washington nach RichTrotz dieser Nachteile erkannten die mond. Hier trafen sich die EisenKonföderierten früher als der Norden bahnlinien der Manassas Gap Raildie Möglichkeiten, die die Eisenbah- road und der Orange & Alexandria
nen boten, und nutzten sie, um Railroad .
Truppen zur Verstärkung in bedroh-
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General Beauregard erfuhr von dem
Vormarsch und telegrafierte er über
Richmond, daß General Joseph Johnson seine Armee (12.000 Mann)
nach Manassas führen solle. Diese
Armee lag in etwa 80 km Entfernung in Winchester im ShenandoahTal. Drei Tage nach dem Eintreffen
in Centreville umging General McDo-
well die Stellungen der Konföderierten und griff sie am 21. Juli im
Vertrauen auf seine zahlenmäßige
Überlegenheit in der Flanke an. Bis
Mittag wurden drei konföderierten
Brigaden gezwungen, sich zurückzuziehen, doch dann erreichten die
letzten Teile der konföderierten
Truppen aus dem Shenandoah-Tal
Manassas per Eisenbahn und wurden
sofort aufs Schlachtfeld geworfen.
Als es den Konföderierten gelang, 2
Artilleriebatterien der Union niederzukämpfen, konnten die CSA-Generale ihre Truppen gegen die anrückenden Unionsinfanteristen werfen. Die
schlecht ausgebildeten Unionssoldaten liefen daraufhin desorganisiert
davon, warfen ihre Gewehre weg
und ließen die Geschütze stehen. So
konnte mit Hilfe der Eisenbahn eine
bevorstehende Niederlage in einen
Sieg verwandelt werden.
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zahlen hatte, zugunsten dieser Gesellschaften manipulierte, wurde er
gezwungen, von seinem Amt zurückDie Generalität begriff jetzt schnell, zutreten.
daß der Einsatz von Eisenbahnen Dies gab den Anlaß zum Erlaß des
sehr viele Vorteile bot. Man konnte Eisenbahn- und Telegrafengesetzes
damit mehr Truppen und Material (Railways and Telegraph Act) vom
in kürzerer Zeit über sehr weite 31. Januar 1862. Der Präsident
Entfernungen transportieren und die- konnte nun Eisenbahngesellschaften
für die Regierung beschlagnahmen,
die dann dem Kriegsministerium unterstellt wurden. Dieses Gesetz wurde aber im Norden nur bei sehr wenig Gesellschaften angewendet, denn
die anderen reagierten sehr schnell
und boten der Regierung ihre Zuse Transporte waren, was die sammenarbeit an. Profitgier und
Transportkapazität anbelangt, sogar Korruption fanden ihr Ende und es
kostengünstiger als die von Pferden begann eine hervorragende Zusamoder Mulis gezogenen Frachtwagen. menarbeit. Diese war auch nötig,
Die Eisenbahn erhielt nun einen fes- denn die Militärs hatten keine Ahten Platz in der Strategie und Pla- nung vom Eisenbahnwesen, sie hatten sich davor noch nie damit benung der Feldzüge.
faßt.
Doch nun begannen die Schwierigkeiten, denn man hatte nicht mit Man brauchte also Eisenbahnspeziaden Eisenbahngesellschaften gerech- listen. Im Kriegsministerium wurde
net. Als diese erkannten, daß die nun eine neue Dienststelle geschafRegierung sie dringend brauchte, fen, nämlich die United States Milidachten sie nur noch an ihren Pro- tary Railroads (U.S.M.R.R.). Ihr
fit. Während sich neben den Verla- Leiter mit dem Dienstgrad eines
derampen die Kisten mit Verpfle- Brigadegenerals, wurde Daniel C.
gung und Munition ansammelten, McCallum, der davor Direktor der
verhandelten die leitenden Angestell- Erie Railroad war. Da die Eisenten der Bahn noch mit den zustän- bahngesellschaften im Norden inzwidigen Offizieren über die Frachtkos- schen mit den Militärs zusammenarten. Als man herausfand, daß sogar beiteten, war die USMRR hauptder Kriegsminister Simon Cameron, sächlich für den Schienenverkehr in
ein prominenter Investor in Eisen- den eroberten Gebieten des Südens
bahngesellschaften, die Transportkos- verantwortlich.
ten, die das Kriegsministerium zu Die Tatsache, daß die konföderierten
Die Organisation der
Eisenbahntransporte
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Generale einen wichtigen Vorsprung
im technischen Bereich errungen
und die Eisenbahn zu taktischen
Zwecken eingesetzt hatten, während
der technisch viel besser gerüstete
Norden diesen Aspekt des Kampfes
ignoriert hatte, schreckte die Union
auf und sie begann ihrerseits, sich
Gedanken über den Einsatz der Eisenbahnen zu machen.
abteilung der Baltimore and Ohio
Railroad, die auch die Koordination
mit den anderen fünf zivilen Gesellschaften übernahm. Bereits am 25.
September stiegen die ersten Soldaten in Virginia in die bereitgestellten Züge. Der Leiter der USMRR,
McCallum, war für die Verladung
zuständig. John W. Garrett, der
Präsident der Baltimore and Ohio
Railroad überwachte mit seinem Ar-
war nach 11 Tagen beendet.
Das sogenannte Bau-Korps war dafür zuständig, das Streckennetz für
den militärischen Transportverkehr
vorzubereiten und instandzuhalten.
Es bestand aus zivilen Ingenieuren,
gut ausgebildeten Arbeitern und
Handwerkern. Sie erhielten Materiallager, Werkzeuge und ihre eigenen
Transportmittel. Um die Reparaturarbeiten an Gleisen und Brücken zu
beschleunigen, standen ihnen vorgefertigte Teile zur Verfügung. Das
Korps bestand aus selbständigen
„Divisionen“, die schnell in das zugewiesene Gebiet verlegt werden
konnten. Für ihre Arbeit brauchten
sie weder fremde Hilfe noch Anweisungen von höheren Dienststellen.
Zu Kriegsende bestand das Korps
aus etwa 10.000 Mann, von denen
viele ehemalige Sklaven waren.
Das Transport-Korps war für die Organisation und Koordinierung der
militärischen Transporte zuständig.
Soldaten bewachen eine größere Menge von Versorgungsgütern auf einer
Dazu setzte Haupt beim KriegsmiVerladerampe
nister folgende Grundsätze durch,
Am 23. September 1863 trafen sich beitsstab den Transport bis Louis- die auch in den anderen Kriegsschauplätzen übernommen wurden:
der Präsident, der Kriegsminister, ville.
der Oberbefehlshaber des Heeres und
der Leiter der USMRR, um die
Möglichkeit zu besprechen, 25.000
Mann und 10 Geschützbatterien mit
der Eisenbahn etwa 1450 km von
Virginia nach Alabama zu verlegen,
um die Truppen in Chattanooga,
Tennessee, zu verstärken. Die Planung begann am 24. September, und
zwar nicht durch das Kriegsministerium, sondern durch die TransportSeite: 7 / 12
Den weiteren Transportweg und das
Ausladen in Bridgeport überwachte
Thomas A. Scott, Vizepräsident der
Pennsylvania Railroad und ehemaliger stellvertretender Kriegsminister
(1861 - 1862). Bewundernswert ist
hier die Schnelligkeit, mit der dies
geschah - vom ersten Gespräch bis
zum Beginn der Verlegung vergingen
nur 2 Tage! Die gesamte Verlegung
1. Kein militärischer Vorgesetzter
darf in den Transportverkehr eingreifen
2. Keine Nachschubtransporte „auf
Vorrat“, sondern nur bei wirklichem
Bedarf
3. Züge, die das Frontgebiet erreichen, sind sofort zu entladen. Offiziere, die sich weigern, ihre Solda-
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ten dafür einzusetzen, können ent- Zeit, die Züge zu entladen. Diese
lassen werden
Aktion brachte Haupts Planung voll4. Wo keine Telegrafenverbindung kommen durcheinander und blockierbesteht, werden die Züge nach ei- te den anderen Verkehr um einen
nem genau festgelegten Zeitplan Tag.
eingesetzt
5. Alle Züge, ob voll beladen oder
nicht, fahren zum festgelegten Zeitpunkt ab. Der die zurückgebliebene
Fracht wird von Extrazügen transportiert.
6. Sind auf der Strecke keine Nebengleise vorhanden, um zurückfahrende Züge vorbeizulassen, werden
Konvoys von 5 - 6 Zügen zusammengestellt.
Als Haupt dem General die Wichtigkeit der Transportplanung erklären
wollte, gab ihm Sturgis sinngemäß
die Antwort: „ John Pope interessiert mich einen Hühnerdreck.“
Die Schwierigkeiten bei
den Eisenbahnstrecken
ren Häuser hauptsächlich aus Holz
gebaut worden waren, Angst vor
dem Funkenflug aus den Schornsteinen der Loks hatten, endeten viele
Eisenbahnstrecken in einem Bahnhof
an einem Ortsende während eine andere Strecke an einem Bahnhof am
entgegengesetzten Ortsende begann.
Passagiere und Frachtgüter, die weitertransportiert
werden
wollten,
mußten deshalb zu Fuß oder mit
Kutschen bzw. Frachtwagen zum anderen Bahnhof gebracht werden ein sehr aufwendiges Verfahren, das
viel Zeit kostete.
7. Sie fahren gemeinsam zum Bestimmungsort und kehren gemeinsam zurück. Erst dann fährt der
nächste Konvoy ab.
Der erste Grundsatz war besonders
wichtig, denn vielen militärischen
Vorgesetzte waren die Schwierigkeiten der Transportplanung nicht bekannt oder sie ignorierten sie einfach. Hier ein typisches Beispiel:
HOSPITAL TRAIN FROM CHATTANOOGA TO NASHVILLE
Generalmajor John Pope benötigte
Ende August 1862 bei dem Feldzug, Eine weitere Schwierigkeit war die Als beide Seiten die große Bedeuder zur 2. Schlacht von Bull Run Spurbreite. Während diese im Nor- tung der Eisenbahnen bei der
führte, dringend Verstärkung.
den weitgehend standardisiert war Kriegsführung erkannten, waren sie
Da stoppte Brigadegeneral Samuel (etwa 1,42 m), hatten die Eisen- das Ziel zahlreicher KommandounterD. Sturgis 4 Züge auf der Hauptli- bahngesellschaften im Süden bis zu nehmen, die die Gleisanlagen und
nie in der Nähe von Alexandria und 20 Spurbreiten, die von 90 cm bis Bahnhöfe zerstörten. So waren stänbefahl, seine Brigade an die Front 1,80 m reichten. So mußten vom dig Reparaturtrupps im Einsatz.
zu bringen, obwohl diese noch gar Bau-Korps zahlreiche Strecken erst Dies führte dazu, das wichtige Eisenbahnstrecken, Bahnhöfe und Einicht abmarschbereit war. Am Be- mühsam umgespurt werden.
stimmungsort angekommen, ließen Da viele Städte und Ortschaften de- senbahnbrücken besonders bewacht
und geschützt wurden.
sich die Truppen außerdem viel
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Zeitung Nr. 4
Überfälle
Eines der bekanntesten Kommandounternehmen war der Überfall auf
einen Zug, der sich am 12. April
1862 im nördlichen Georgia ereignete.
Generalmajor Ormsby M. Mitchel, der
die Unionstruppen im mittleren Tennessee kommandierte, wollte Chattanooga einnehmen. Aber die Lage der
Stadt und die gute Eisenbahnverbindung nach Atlanta, Georgia, machte
dieses Unternehmen schier unmöglich. Erst mußte die Nachschubverbindung nach Atlanta unterbrochen
werden. Da machte ihm James J.
Andrews, ein ziviler Kundschafter
und Freizeitspion, einen verwegenen
Vorschlag.
Er wollte mit einem Kommandotrupp
die Railroad nach Chattanooga zerstören und so die Stadt von Atlanta
abschneiden. Andrews und ein weiterer Zivilist warben dazu 22 freiwillige Unionssoldaten aus drei
Ohio-Regimentern an, die sich mit
ihnen in Zivil durch die feindlichen
Linien schleichen sollten.
Am Morgen des 12. April hielt ein
Personenzug mit der Lok „The General“ in Big Shanty (heute Kennesaw), Georgia, damit die Passagiere
ein Frühstück einnehmen konnten.
Diese Frühstückspause nutzte der
Kommandotrupp, um den verlassenen
Zug zu kapern. Andrews’ Ziel war
es, mit dem Zug nach Norden in
Richtung Chattanooga zu fahren und
dabei so viel wie möglich zu zerstöSeite: 9 / 12
Die Lok “The General” in einer Ausstellung in Chattanooga, Tenn. ca
1907. Sie steht heute im Southern Museum of Civil War and Locomotive
History in Kennesaw, Georgia.
ren
Gleisanlagen,
Brücken und ein Tunnel.
Weichen, Ende, denn das Feuerholz war verbraucht.
Als der Zug den Bahnhof verließ,
ließ er geschockte Passagiere und
Bahnbedienstete zurück. Doch der
Zugbegleiter William A. Fuller
nahm mit zwei weiteren Männern
die Verfolgung auf. Erst zu Fuß,
dann mit einer Draisine und
schließlich mit Lokomotiven aus
verschiedenen Bahnhöfen.
Dem Kommandotrupp gelang es
zwar, einige Gleisanlagen und Telegrafenverbindungen zu zerstören,
doch
die
Hauptziele,
nämlich
Brücken zu zerstören und einen
Tunnel zu sprengen, gelang nicht.
Durch Regen war das Holz zu naß
und brannte nicht Auch ein Frachtwagen, der auf einer Brücke angezündet wurde, brachte keinen Erfolg.
Schließlich hatte die wilde Fahrt
nördlich von Ringgold, Georgia, ein
Nur wenige Kilometer vor Chattanooga verließ der Trupp den Zug und
verstreute sich. Doch es dauerte
nicht lange und alle Teilnehmer
konnten von den Konföderierten gefangen genommen werden. Andrews
und 7 Soldaten wurden vor Gericht
gestellt und zum Tode verurteilt.
Zehn Gefangene konnten entkommen
und sich zu den eigenen Linien
durchschlagen, die anderen 6 wurden am 17. März 1863 als Kriegsgefangene ausgetauscht.
19 Soldaten erhielten dafür, auch
posthum, die Ehrenmedaille (Medal
of Honor).
Kampfeinsätze
Wo es sich anbot, wurden Aufklärungsfahrten mit einzelnen Loks un-
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ternommen. Dabei klärte die Besatzung die Gegend auf und erkundete
feindliche Feldlager, die sich oft in
der Nähe von Eisenbahnstrecken befanden. Wurde die Lok entdeckt, so
konnte sie schnell zurückfahren und
aufgrund ihrer Geschwindigkeit den
sie verfolgenden Reitern entkommen.
Manche Loks wurden auch als
„Lockvogel“ eingesetzt. Man fuhr
durch feindliches Gebiet und wartete
darauf, von der feindlichen Artillerie
beschossen zu werden. Damit waren
dann die Stellungen der Batterien
bekannt und konnten entsprechend
bekämpft werden. Auch Einsätze als
Kurierfahrzeugen fanden statt, wenn
ein Kommandeur bei zerstörten oder
nichtvorhandenen Telegrafenleitungen
wichtige Meldungen weiterleiten
mußte.
Abbildung 1: Dieser 7,7 Tonnen schwere Küstenmörser im Kaliber 33 cm
Manchmal wurden Loks auch als (13 Zoll), mit dem Spitznamen »Dictator«, wurde vom 1. Connecticut
Rammfahrzeuge eingesetzt. Man Schweren Artillerie-Regiment 1864-65 vor Petersburg in Virginia als Besetzte sie unter Volldampf und ließ lagerungsmörser eingesetzt .
sie ohne Besatzung in Richtung eines feindlichen Bahnhofs fahren.
Dort richteten sie an haltenden Zügen schwere Zerstörungen an und
setzten manchmal sogar den Bahnhof in Brand. Einzelne, mit Munition beladene Waggons wurden auf
Brücken abgestellt und angezündet.
So sollten sie zerstört werden.
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Als man Geschütze als Fracht im
Eisenbahntransport verlegte, kamen
findige Kommandeure auf die Idee,
schwere Geschütze, die im Gelände
nur äußerst schwierig zu bewegen
waren, auf Eisenbahnwaggons zu
montieren und mit Loks in den
Einsatzraum zu transportieren. Diese
Geschütze wurden oft durch dicke
Holzbalken vor feindlichem Beschuß
geschützt. Beim Abfeuern eines
Schusses wurde der Rückstoß durch
Seile aufgefangen. Dann wurde der
Waggon wieder in Stellung gebracht.
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Jokes
In den Rocky Mountains sitz eine
Gruppe Cowboys ums Lagerfeuer.
Kommen zwei Indianer vorbei und
sehen den aufsteigenden Rauch.
"Der riecht aber viel besser als unserer", sagt der eine. "Stimmt
schon", entgegnete der andere, "aber
er ergibt überhaupt keinen Sinn!"
Schnellfeuergewehre
Im
amerikanischen Bürgerkrieg
wurden seit 1862 zwei Typen von
Schnellfeuergewehre verwendet. Die
so genannte "Coffee Mill Gun" und
die "Revolving Battery Gun". Die
"Coffee Mill Gun" , die von Wilson
Arger entwickelt wurde, besaß nur
einen Lauf, an dessen hinteren
Ende sich ein Zufuhrbehälter befand, der mit kleinkalibriger Munition befüllt wurde. Mittels einer
Kurbel wurde dann ein Mechanismus in Gang gesetzt, der den Lauf
nach jedem Abschuss wieder mit einer Kugel bestückte.
Joe ist zum ersten Mal auf einem
Rodeo, um ihm ist mulmig. "Wissen
Sie", sagt er zu einem Cowboy, "ich
habe noch nie auf einem Pferd gesessen." "Macht nichts"", grinst der
Cowboy, "dann nehmen wir eben ein
Pferd, was noch nie geritten
Ähnlich funktionierte auch die "Rewurde!"
volving Battery Gun ". Statt nur
einen Lauf, wurden hier jedoch
sechs Läufe verwendet, die um eine
starre Achse rotierten, wenn man
die Kurbel bewegte. Auch hier gab
es einen Zufuhrbehälter, der mit
Munition bestückt wurde
Sechs
Läufe wurde deshalb verwendet, um den einzelnen Läufen nach
dem Abschuss eine Abkühlung zu
ermöglichen. Das war auch nötig,
da das Gewehr in der Lage war,
600 Schuss in der Minute abzufeuern, also 100 Schuss pro Lauf. Entwickelt wurde die Waffe zum einen
von einem gewissen Mr. Ripley,
zum anderen von Dr. Richard Jordan Gatling. Ripleys Konstruktion
war jedoch zu kompliziert und störanfällig, während Gatlings Gewehr
zuverlässiger war, und somit auch
in Serie produziert wurde. Das Gewehr war so erfolgreich, dass es
später als "Gatling Gun" bekannt
wurde. Das Gatling Gewehr wurde
in vielen Ländern verkauft und
auch noch Anfang des 20. Jahrhunderts eingesetzt.
Links die Coffee Mill Gun - Rechts die Gatling Gun
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The Newspaper of the Mosby's Gray Ghost
Zeitung Nr. 4
Mosby’s Gray Ghosts
43rd Battalion Virginia Cavalry
Als Reenactor-Thema verkörpern
wir Mosby's Gray Ghost's oder
auch Mosby's Raiders genannt.
Warum gerade eine Gruppe Partisanen?
welchen sich die Soldaten an der
Front die Zeit vertrieben. Sicher gehört auch etwas Drill dazu. Zum
Glück war dies im Vergleich zur Infanterie bei Partisanen ein weit
weniger wichtiges Thema. Aber auch
Das 43rd Virginia Cavalry Battalion die Instandhaltung unserer Ausrüsunter John Singleton Mosby war die tung, Zelte und Waffen gehört dazu.
einzige, reguläre Partisanengruppe
Neben dem Besuch von Reenactorauf der konföderierten Seite.
Anlässen organisieren wir unsere eiMosby hielt sich, im Gegensatz zu genes Camp auf dem Seelisberg. siden anderen kriegsverbrecherischen cher der Höhepunkt im JahresproPartisanenführern, streng an die da- gramm.
maligen Kriegsgesetze, Moral und
an die Menschlichkeit. Als einzige
Partisanengruppe wurden die Gray
Ghosts von General Lee hoch geachtet.
Diese Art der Kriegsführung hinter
den feindlichen Linien zwang die
Union grosse Truppenteile zur Sicherung der Versorgungswege abzustellen. Diese Truppen fehlten der Union an der Front.
Wir treffen uns jeweils am ersten
Freitag des Monats im Raum Zentralschweiz. Bei unseren Höcks setzen wir uns mit dem amerikanischen Bürgerkrieg auseinander. Sei
dies um die korrekte Herstellung
von Papierpatronen zu erlernen,
das Ansehen von Filmen zum Thema
oder das Üben von Spielen, mit
Seite: 12 / 12
Was ist Reenactment
Reenactment nennt man die Neuinszenierung konkreter geschichtlicher
Ereignisse in möglichst authentischer Weise. Über den Weg der historischen Wiedererlebbarkeit soll Geschichte verständlich und erlebbar
gemacht werden.
Interessiert ?
Bist Du an Lebendiger Geschichte
interessiert, möchtest die Zeit des
amerikanischen Bürgerkrieges erleben. Schau mal bei unserer Homepage rein, schreib uns eine E-Mail
oder am einfachsten:
sprich uns ganz einfach an.
Im Auftrag von
Colonel John S. Mosby
Impressum:
Redaktion, Satz, Druck
und Sponsoring:
Mosby's Gray Ghosts
Kilian Wunderlin,
Emmenstrasse 7 ,
CH-6102 Malters
Die sechs Gray Ghosts
[email protected]
http://www.grayghosts.ch/
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