DOKUMENTATION – Einführung in die Internationale Politik – Prof. Helmut Kramer Wintersemester 2001/2002 Die Vereinten Nationen nach 1945 im Überblick 24. Oktober 1945 Die am 26. Juni 1945 in San Francisco unterzeichnete „Charta der Vereinten Nationen“ tritt in Kraft. 51 Staaten gehören zu den Gründungsmitgliedern. 10. Jän. 1946 Eröffnung der ersten UN-Generalversammlung in London April 1946 Auflösung des Völkerbundes, der Vorläuferorganisation der UNO in der Zwischenkriegszeit New York und Genf werden Sitz der Vereinten Nationen 1946-53 Trygve LIE (Norwegen) übernimmt am 1. Februar 1946 das Amt des UN-Generalsekretärs 10. Dez. 1948 Allgemeine Erklärung der Menschenrechte 25. Juni 1950 Erstmals Einsatz von Truppen unter UN-Flagge im KoreaKrieg nach einem Beschluß des Sicherheitsrates (bei Abwesenheit des sowjetischen Vertreters) 1953-61 Generalsekretär Dag HAMMARSKJÖLD (Schweden) 14. Dez. 1955 Aufnahme des neutralen Österreich in die Vereinten Nationen März 1956 Der erste ständige Vertreter Österreichs bei den Vereinten Nationen, Kurt Waldheim, nimmt seine Tätigkeit auf September 1959 Österreich bringt die Südtirol-Frage Generalversammlung der Vereinten Nationen 1960 Höhepunkt der Entkolonialisierung nach dem Zweiten Weltkrieg – 17 neue (unabhängig gewordene) Staaten werden in die Vereinten Nationen aufgenommen 1961 Generalsekretär Hammarskjöld verunglückt im Kongo in Ausübung einer Friedensmission bei einem Flugzeugabsturz 1961-71 Generalsekretär U THANT (Burma) 1966 Verhängung von Wirtschaftssanktionen gegen Rhodesien (seit 1980 Zimbabwe) vor die DOKUMENTATION – Einführung in die Internationale Politik – Prof. Helmut Kramer Wintersemester 2001/2002 1967 Formierung der „Gruppe der 77“ (Entwicklungsländer) im Rahmen der Vereinten Nationen 23. Okt. 1971 Nach einem Beschluss der UN-Generalversammlung ersetzt die Volksrepublik China die Republik China (Taiwan) als ständiges Mitglied im UN-Sicherheitsrat 1972-81 Generalsekretär Kurt WALDHEIM (Österreich) 1972 Abhaltung der ersten UN-Umweltkonferenz in Stockholm 1973 Nach dem Abschluss des deutschen Grundlagenvertrages werden die Bundesrepublik Deutschland und die DDR in die UNO aufgenommen 1973/74 Österreich wird für zwei Jahre als nichtständiges Mitglied in den UN-Sicherheitsrat gewählt 1976 Der „Internationale Pakt über wirtschaftliche und kulturelle Rechte“ (Sozialpakt) sowie der „Internationale Pakt über bürgerliche und kulturelle Rechte“ (Zivilpakt) treten in Kraft; bei diesen sog. „Menschenrechtspakten“ handelt es sich um Folgedokumente zur Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte 1977 Verhängung von Wirtschaftssanktionen gegen Südafrika wegen des Apartheid-Regimes der Regierung in Pretoria (mit stufenweiser Verschärfung 1984 und 1986) 23. August 1979 Wien wird dritter Sitz der Vereinten Nationen (UNO-City) 1982-91 Generalsekretär Perez de CUELLAR (Peru) 1988 Die UN-Friedenstruppen (Peace-Keeping Units) werden mit den Friedensnobelpreis ausgezeichnet 1991/92 Österreich zieht zum zweiten Mal als nichtständiges Mitglied in den UN-Sicherheitsrat ein 1992-96 Generalsekretär Boutros BOUTROS-GHALI (Ägypten) Juni 1992 Generalsekretär Boutros-Ghali präsentiert das Analyse- und Reformdokument “Agenda for Peace” mit Vorschlägen zur Stärkung des Systems der Friedenssicherung durch die UNO DOKUMENTATION – Einführung in die Internationale Politik – Prof. Helmut Kramer Wintersemester 2001/2002 Juni 1992 UNCED (United Nations Conference on Environment and Development) in Rio de Janiero 25. Mai 1993 Der UN-Sicherheitsrat beschließt die Errichtung eines „Internationalen Gerichts zur Verfolgung der Verantwortlichen für die seit 1991 im Hoheitsgebiet des ehemaligen Jugoslawien begangenen schweren Verstöße gegen das humanitäre Völkerrecht“ mit Sitz in Den Haag (War Crimes Tribunal) Juni 1993 UN-Weltkonferenz über Menschenrechte in Wien 8. Nov. 1994 Beschluß des Sicherheitsrates über einen internationalen Gerichtshof zur Untersuchung des Genozids in Ruanda in Arusha (Tansania) Sept. 1994 UN-Weltbevölkerungskonferenz in Kairo März 1995 Weltgipfel für soziale Entwicklung in Kopenhagen Sept. 1995 Vierte UN-Weltfrauenkonferenz in Peking 1997 bis 2001 Generalsekretär Kofi ANNAN (Ghana); eine Wiederwahl von Generalsekretär Boutros-Ghali scheiterte am Widerstand der USA 17. Juli 1998 160 Staaten beschließen in Rom die Einrichtung eines Internationalen Strafgerichtshofes (International Criminal Court) September 2000 Millenniums-Gipfel der Staatschefs der UN-Mitgliedsstaaten zum Auftakt der 55. UN-Generalversammlung 29. Juni 2001 Wiederwahl von Kofi Annan (Ghana) Generalsekretär der Vereinten Nationen (für die Periode von 1. Jänner 2002 bis 31. Dezember 2006) 31.August – 7. Sept. 2001 Antirassismus-Konferenz der UNO „World Conference against Racism, Racial Discrimination, Xenophobia and Related Intolerance” 28. Sept. 2001 Antiterrorismusresolution des Sicherheitsrates - Resolution 1373 (2001) 10. Dez. 2001 Vereinte Nationen und der Generalsekretär der UNO werden mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet DOKUMENTATION – Einführung in die Internationale Politik – Prof. Helmut Kramer Wintersemester 2001/2002 Sept. 2002 Johannesburg – World Summit on Sustainable Development 09. Sept. 2002 Reformbericht des Generalsekretärs: Strenghthening of the United Nations: an agenda for further change UN-Sonderorganisationen (Anbindung an den ECOSOC) ILO FAO UNESCO WHO IWF IBRD IDA IFC MIGA ICAO UPU ITU WMO IMCO WIPO IFAD IMO WTO UNIDO IAEO* Arbeit Ernährung Erziehung Gesundheit Währung Weltbank Entwicklung Finanzierung Investitionen Zivilluftfahrt Postwesen Fernmeldewesen Meteorologie Schifffahrt Geistig. Eigentum Landwirt. Entwicklung Weltmeere Tourismus Industrielle Entwicklung UN-Spezialorgane Programme und (Anbindung an die UN-Generalversammlung) UNICEF Kinderhilfswerk UNHCR Flüchtlinge UNDP Entwicklung UNV Freiwilligendienst UNHCHR Menschenrechte UNIFEM Beteiligung und Chancengleichheit der Frauen UNFPA WFP UNCTAD UNITAR UNU UNDRO UNEP Bevölkerung Ernährungsprogramm Welthandel Ausbildungsinstitution UN-Universität Tokio Katastrophenhilfe Umweltschutz UNCHS UNDCP UNRWA Siedlungswesen Drogenkontrolle Palästina-Flüchtlinge Atomenergie *Die Internationale Atomenergieorganisation (IAEO) mit Sitz in Wien, ist eine rechtlich, organisatorisch und finanziell selbständige Organisation – ohne Anbindung an den ECOSOC. Die IAEO ist dem UN-System als autonome Organisation („autonomous agancy“) zugeordnet.