Institut für Kernphysik Technische Universität Darmstadt H. Feldmeier D. Weber http://theory.gsi.de/∼feldm 3. Übung zur Kernphysik II (2009/2010) P11: Gekoppelte Zustände Zeige für die Zustände |(LS)JM i: h(01)11|Sz |(01)11i = 1 ∼ h(21)11|Sz |(21)11i = − ∼ Benutze: c ! 2 1 1 0 1 1 = s 1 , 10 c 1 2 2 1 1 2 −1 1 ! = s 3 . 5 P12: Paritätstransformation Der Operator Π führe eine Punktspiegelung am Ursprung des Koordinatensy∼ stems durch. Bestimme: Π |~r i, ∼ Π |~ki, ∼ Π |klmi, ∼ Π |nlmi ∼ Hinweis: In Ortsdarstellung sind die Zustände der Impulsbasis gegeben durch ~ h~r |~ki ∝ eik~r , die der Partialwellenbasis im Impulsraum durch h~r |klmi ∝ jl (kr)Yml (rb); und für den harmonischen Oszillator ist h~r |nlmi ∝ r l e− µω 2 r 2 r = |~r |, rb = ~r |~r | Ln(l+1/2) (µωr 2)Yml (rb). Die Funktionen jl (kr) und Ln(l+1/2) (µωr 2) beschreiben die Radialabhängigkeit, während die Winkelabhängigkeit durch die Kugelfunktionen Yml (θ, ϕ) ∝ Pml (cos θ)eimϕ mit dem assoziierten Legendre-Polynom Pml (x) ∝ (1 − x2 )m/2 gegeben ist. dl+m 2 (x − 1)l dxl+m P13: Nukleon-Nukleon-Wechselwirkung: Matrixelemente V beschreibe die Wechselwirkung zwischen zwei Nukleonen und habe die Form ∼ NN V = ∼ NN X S,T Z VST (r )Π + ∼ ∼ ST X T LS ~ ·S ~Π + V1T (r )L ∼ ∼ ∼ ∼ 1T X T T V1T (r )S Π . ∼ ∼ 12 ∼ 1T In vielen Fällen arbeitet man mit Matrixelementen in einer geeigneten Basis. Wir betrachten nun die Basis {|k(LS)JM; T MT i}, die Eigenbasis zu p~ 2 (Eigenwert ∼ ~ 2, S ~ 2 , J~ 2 , J z , T~ 2 und T 3 ist. Aufgrund der Symmetrien und daraus k 2 ), ∼ L ∼ ∼ ∼ ∼ ∼ folgenden Operatorstruktur der Wechselwirkung lassen sich bestimmte Aussagen für die Matrixelemente in dieser Basis machen. a) Die Matrixelemente des Tesnoroperators für S=0 verschwinden. Für S=1 findet man: h(L1 1)J|S |(L2 1)Ji ∼ 12 L1 = J − 1 L1 = J L1 = J + 1 L2 = J − 1 L2 = J − 2(J−1) 2J+1 √0 6 J(J+1) 2J+1 0 2 0 L2 = J + 1 √ 6 J(J+1) 2J+1 0 − 2(J+2) 2J+1 Warum ist diese Tabelle ausreichend, alle Matrixelemente mit S=1 auszurechnen? Hinweis: Betrachte die Kopplung von L und S zu J. b) Welche der Matrixelemente verschwinden? hk(LS1 )JM; T MT |V |k(LS2 )JM; T MT i; ∼ NN S1 6= S2 , hk(L1 S)JM; T MT |V |k(L2 S)JM; T MT i; ∼ NN L1 6= L2 , hk(LS)J1 M; T MT |V |k(LS)J2 M; T MT i; ∼ NN hk(LS)JM; T1 MT |V |k(LS)JM; T2 MT i; ∼ NN |k (LS)JM; T MT i; hk1 (LS)JM; T MT |V ∼ NN 2 J1 6= J2 , T1 6= T2 , k1 6= k2 c) Welche Matrixelemente sind gleich? Welche sind Null? hk1 (00)00; 1 − 1|V |k (00)00; 1 − 1i, ∼ NN 2 hk1 (00)00; 11|V |k (00)00; 11i, ∼ NN 2 hk1 (00)00; 10|V |k (00)00; 10i, ∼ NN 2 |k (00)00; 00i, hk1 (00)00; 00|V ∼ NN 2 |k (00)00; 10i, hk1 (00)00; 11|V ∼ NN 2 hk1 (01)10; 00|V |k (21)10; 00i, ∼ NN 2 hk2 (21)10; 00|V |k (01)10; 00i, ∼ NN 1 hk2 (21)11; 00|V |k (01)11; 00i, ∼ NN 1 hk1 (21)20; 00|V |k (31)20; 00i ∼ NN 2 Hinweis: Es ist nicht unbedingt notwendig, die Matrixelemente explizit auszurechnen. H7: Schwerpunkt- und Relativkoordinaten Betrachte zwei freie, identische Spin-1/2-Teilchen. Der Hamiltonoperator lautet H = ∼0 1 2 ~p (1) + ~p2 (2) . ∼ 2m ∼ Dieser Hamiltonoperator lässt sich als Einteilchenoperator schreiben: H = ∼0 H (1) ∼0 | {z } ⊗ Teilchen 1 mit H (i) = ∼0 1 + ∼ |{z} Teilchen 2 1 2 p~ (i). 2m∼ 1 ⊗ ∼ |{z} Teilchen 1 H (2) ∼0 . | {z } Teilchen 2 a) Bestimme Energieeigenwerte und Eigenzustände von H ∼0 ~ der ReFür zwei Teilchen identischer Masse m sind die Schwerpunktposition R, lativabstandsvektor ~r sowie Schwerpunktsimpuls P~ und Relativimpuls p~ durch folgende Beziehungen gegeben: ~ = 1 (~r(1) + ~r(2)) R 2 ~r = ~r(1) − ~r(2) P~ = p~(1) + p~(2) 1 (~p(1) − ~p(2)) . p~ = 2 b) Transformiere auf Relativ- und Schwerpunktskoordinaten. Der Hamiltonoperator hat in dieser Darstellung die Gestalt H = ∼0 cm H ∼0 | {z } Schwerpunkt ⊗ 1 ∼ |{z} Relativ + 1 ∼ |{z} Schwerpunkt rel , ⊗ H ∼0 | {z } Relativ wobei das Tensorprodukt ⊗ nun den Schwerpunkt- und Relativteil des cm rel Zweiteilchen-Hilbertraums verbindet. Bestimme H und H . Ermittle die ∼0 ∼0 Eigenenergien und Eigenzustände und vergleiche mit den Ergebnissen aus a). Wann ist es sinnvoll, in diesen Koordinaten zu arbeiten? Hinweis: Verwende die Definitionen der Gesamtmasse M = 2m und der reduzierten Masse µ = m/2 beim Umschreiben des Hamiltonoperators. Wir betrachten nun zwei Spin-1/2-Teilchen in einem äußeren harmonischen Oszillatorpotential: H = ∼ 1 2 m 2 ~r (1) + ∼ ~r 2 (2) ~p (1) + ~p2 (2) + Ω2 ∼ ∼ 2m ∼ 2 c) Transformiere den Hamiltonoperator auf Schwerpunkt- und Relativkoordicm rel naten und gebe H und H explizit an. Führe dazu die Oszillatorfre∼ ∼ quenz ω = Ω/2 für die Relativbewegung ein. Bestimme Eigenzustände und -energien. Hinweis: Es empfiehlt sich, mit der Einteilchen-Oszillatorbasis {|nlmi} zu arbeiten: 1 2 m 2 2 ~p + ω ∼ ~r |nlml i = (2(n − 1) + l + 3/2) ω|nlml i 2m∼ 2 h~r |nlmi = Rnl (r) · Yml l (θ, ϕ) | {z } | {z } Radialteil Kugelfkt. Nun soll der Fall einer zusätzlichen Spin-Bahn-Wechselwirkung zwischen den beiden Teilchen betrachtet werden: m 2 1 2 ~p (1) + ~p2 (2) + Ω2 ∼ ~r 2 (2) + V ~r (1) + ∼ ∼ ls ∼ 2m ∼ 2 Vls = ~ r (1) − ~ r (2) × ~ p (1) − ~ p (2) · ~ s (1) + ~ s (2) ∼ ∼ ∼ ∼ ∼ 2 ∼ H = ∼ V ∼ ls d) Kann man diesen Hamiltonoperator als Einteilchen-Hamiltonoperator für Teilchen 1 und 2 schreiben? cm rel e) Bestimme H und H und verwende in der Relativkoordinate eine geeig∼ ∼ nete gekoppelte Basis (siehe P5), in welcher der Spin-Bahn-Operator diagonal ist, um Eigenzustände und -energien zu ermitteln. S2: Mesonaustausch und NN-Wechselwirkung Das statische Feld ΦB der WW-Bosonen erfüllt folgende Differentialgleichung: ~ 2 + m2 ) ΦB (~x) = ρB (~x) (−∇ B Zeige, dass ΦB (~x) = Z d3 y 1 e−mB | ~x−~y | ρB (~y ) 4π | ~x − ~y | die Differentialgleichung (mit der Randbedingung ΦB = 0 für mB |~x| → ∞) formal löst. Hinweis: Zeige zunächst, dass die Yukawafunktion, Greenfunktion der DGL ist, d.h. −mB | x ~ −~ y| ~ 2 + m2 ) 1 e (−∇ = δ 3 (~x − ~y ). ~ x B 4π | ~x − ~y | Betrachte den Fall ~x 6= ~y . Um den Grenzfall ~x → ~y zu behandeln, kann man über eine Testfunktion in einem kleinen Volumen um den Punkt ~x = ~y integrieren.