4. ¨Ubung zur Quantenmechanik - Institut für Theoretische Physik

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Institut für Theoretische Physik
Prof. Thomas Gasenzer, Dr. Tilman Enss
Universität Heidelberg
Sommersemester 2013
4. Übung zur Quantenmechanik
Abgabe der schriftlichen Aufgaben am 10.5.2013 am Anfang der Übung;
Besprechung der Lösungen in der Übung am 16./17.5.2013.
Aufgabe 10: Kontinuitätsgleichung
(5 Punkte)
Wir betrachten die zeitabhängige Schrödingergleichung
i~
∂
|ψi = H|ψi
∂t
(1)
im Ortsraum. Der Hamiltonoperator sei gegeben durch
H=−
~2
∆ + V (x),
2m
(2)
wobei wir annehmen, dass das Potential V reellwertig ist. Das Betragsquadrat der Wellenfunktion ρ(x, t) = |ψ(x, t)|2 kann als Wahrscheinlichkeitsdichte interpretiert werden.
Wir definieren
J (x, t) =
~
(ψ ∗ ∇ψ − ψ∇ψ ∗ ) .
2mi
(3)
Zeigen Sie durch Kombination der Schrödingergleichung mit ihrer komplex konjugierten,
dass ρ und J die Kontinuitätsgleichung
∂ρ
+∇·J =0
∂t
(4)
erfüllen. Welche Interpretation
hat demzufolge J ? Zeigen Sie weiter, dass die GesamtR
wahrscheinlichkeit R3 ρ(x, t) d3 x zeitlich konstant bleibt.
(bitte wenden)
1
Aufgabe 11: Zwei-Niveau-System
(8 Punkte)
Betrachten Sie ein Spin-1/2-Teilchen im Magnetfeld. Das Teilchen mit Spin S = ~2 σ hat
ein magnetisches Moment µ = gγS, und seine Dynamik im Magnetfeld B = Bez wird
durch den Hamiltonoperator
~
H = −µ · B = − ωL σz
2
beschrieben mit der Larmorfrequenz ωL = gγB.
(5)
(a) Was sind die Eigenwerte und Eigenzustände |↑i, |↓i des Hamiltonoperators? Wie
entwickeln sich die Eigenzustände gemäß der Schrödingergleichung in der Zeit?
(b) Das Spinteilchen werde zur Zeit t = 0 so präpariert, dass eine Messung der Spinprojektion in x-Richtung den Eigenwert +1 ergibt (d.h., das Teilchen befindet
sich im σx -Eigenzustand zum Eigenwert 1): |ψ(t = 0)i = |ex i. Berechnen Sie die
Zeitentwicklung dieses Zustands, |ψ(t)i, in der Eigenbasis des Hamiltonoperators.
(c) In einem Stern-Gerlach-Experiment wird die Wahrscheinlichkeit gemessen, dass
sich ein Teilchen z.B. im Zustand |↑i befindet. Wie entwickelt sich die Wahrscheinlichkeitsamplitude h↑ |ψ(t)i mit der Zeit, und wie die Wahrscheinlichkeit?
Das Stern-Gerlach-Experiment wird nun so gedreht, dass es die Spinprojektion in
x-Richtung misst. Wie verhält sich die Wahrscheinlichkeitsamplitude hex |ψ(t)i mit
der Zeit?
(d) Berechnen Sie die Erwartungswerte
hψ(t)|σi |ψ(t)i
(6)
für i = x, y, z. Interpretieren Sie das Ergebnis als Drehung eines Spinvektors im
dreidimensionalen Raum: was ist die Drehachse, und was der Drehwinkel?
Aufgabe 12: Delta-Potential
(7 Punkte)
Betrachten Sie ein Teilchen der Masse m in einem eindimensionalen attraktiven Potential
~2
V (x) = −
δ(x)
(λ0 > 0).
(7)
mλ0
Wir interessieren uns für Lösungen der stationären Schrödingergleichung H|ψi = E|ψi
mit negativer Energie E < 0 (gebundene Zustände). Wir schreiben die Energie als
E = −~2 K 2 /2m für K > 0.
(a) Nehmen Sie an, dass die Wellenfunktion ψ(x) stetig ist bei x = 0, und leiten Sie
eine Beziehung zwischen dem Sprung der Ableitung ψ ′ (x) und ψ(x = 0) her, indem
Sie Schrödingergleichung in einem kleinen Bereich zwischen x = −ε und x = +ε
integrieren.
(b) Wieviele gebundene Zustände gibt es, und bei welchen Energien? Gibt es gebundene Zustände im Fall eines repulsiven δ-Potentials (λ0 > 0)?
2
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