Zu S. 17, Arbeitsaufgabe

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„einst und heute - Fachschulen“
Informationen und weiterführende Links
Der Lehrplan sieht als Bildungs- und Lehraufgabe unter anderem vor:
Vermittlung von Wissen für Alltag und Beruf unter besonderer Berücksichtigung der österreichischen
Geschichte.
Zu sozialem und politischen Handeln fähig sein.
Demokratische Prinzipien bejahen, zur friedlichen Konfliktbeherrschung und interkultureller
Begegnung bereit sein.
Außerdem soll projektorientiertes Arbeiten vermittelt werden.
Die Unterrichtenden haben die Methodenfreiheit, sie können im Rahmen dieses Lehrplanes ihre
Schwerpunkte setzen.
Das Lehrbuch will sie dabei unterstützten, indem es ein Überangebot an Lehrstoff liefert – Aufgabe
der Lehrkräfte ist es, eine Auswahl zu treffen und nach eigener Entscheidung einzelne Stoffgebiete als
wichtig oder weniger wichtig zu deklarieren. Das gilt auch für die zahlreichen Arbeitsaufgaben.
Wichtig wäre es daher, den Schülerinnen und Schülern von Anfang an klar zu machen, dass dieses
Unterrichtswerk nicht den „Geschichtestoff“ enthält, dessen vollständige Kenntnis für eine gute Note
notwendig ist.
Zudem ist auch im Lehrbuch trotz der Stofffülle eine (letztlich subjektive) Auswahl getroffen worden eigene Schwerpunkte und Referate von Schülerinnen und Schülern zu angedeuteten oder nicht
aufgenommenen Themen wären eine wichtige Bereicherung des Unterrichts.
Zu S. 6, Entdecken und Forschen
Die Schülerinnen und Schüler sollten eventuell nur Themen notieren, dann könnte man untersuchen,
welche Themen der Zeit im Bild bei den meisten „hängen geblieben sind“. Was wurde kaum registriert,
und gibt es hier Unterschieden zwischen Schülerinnen und Schülern. Dann könnten Einzelne
erzählen, was sie sich von den Themen gemerkt haben. Interessant wäre es auch, welche Lücken und
Fehler in den Erzählungen auftreten.
Zu S. 7, 2. Spalte
Auch die Landwirtschaft litt, je länger der Krieg dauerte, unter Arbeitskräftemangel, der durch den
Einsatz von Schülerinnen und Schülern, „Fremdarbeiterinnen und -arbeitern“, auch
Kriegsgefangenen, nur teilweise behoben werden konnte. (Die Rüstungsindustrie hatte Vorrang.)
Auch waren eroberte Gebiete, z. B. die Ukraine, deren Ernteerträge bisher ausgebeutet wurden,
verloren gegangen.
Zu einer Zeit, da die Ernährungslage immer schlechter wurde, litt kaum jemand unter
„Appetitlosigkeit“.
Die „deutsche Getreide- und Futterwirtschaft“ und der Ausdruck „Gau“ für das ehemalige Bundesland
Steiermark lassen erkennen, dass Österreich Teil Deutschlands war.
Aus diesen Angaben könnte man den Zeitungsartikel auch ungefähr datieren: Spätphase des Zweiten
Weltkrieges. Auch im Ersten Weltkrieg hätte so eine Meldung erscheinen können, dem widerspricht
aber die Erkenntnis, das hier von Deutschland die Rede ist.
Zu S. 12, Arbeitsaufgabe
Wichtig
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Unwichtig (rational nicht begründbar, unvernünftig))
1
13.05.2016
Alleinherrschaft
x
Astrologie
x
Astronomie
x
Chemie
x
Geographie
x
Glaubensgrundsätze
Gleichberechtigung
x
x
Hexerei
x
Judentum
x
Katholizismus
x
Kunst
x
Mathematik
x
Physik
x
Protestantismus
x
Sklaverei
x
Bei der Bewertung dieser Begriffe wird es sicherlich zu Diskussionen kommen. Man muss unbedingt
darauf hinweisen, dass nicht die persönliche Ansicht gefragt ist, sondern die Meinung der Aufklärung
dazu! So ist auch zum Beispiel die Bewertung des Begriffes Kunst zu verstehen, die von den frühen
Aufklärern als unvernünftig angesehen wurde. Religionen wurde als Weg zur endgültigen Erkenntnis
der allumfassenden Vernunft eine wichtige Rolle zugeschrieben.
Zu S. 14, 1. Spalte
Die Französische Revolution wurde durch Probleme verursacht, die auch vor anderen gewaltsamen
Umstürzen (z. B. Errichtung der Tyrannis in Athen, Russische Revolution) bestanden und nicht
erkannt oder gelöst werden konnten.
Träger einer Revolution sind Menschen, denen Rechte vorenthalten werden, obwohl sie viele Pflichten
zu erfüllen haben. Ihre Zahl wächst und oft finden sie Wortführer, die aus der privilegierten Schicht
stammen, und die die Fehler ihrer Standesgenossen nur zu gut kennen.
Die herrschende Schicht hat durch Misserfolge und Skandale an Ansehen verloren, bis letztlich ihre
Autorität nicht mehr anerkannt wird.
Festzustellen ist auch, dass vor dem Ausbruch einer Revolution die Ernährungslage der Bevölkerung
schlecht ist, meistens kann schon von einer Hungersnot gesprochen werden.
Während sich im absolut regierten Frankreich das Herrscherhaus als unfähig erwies, die Probleme
des Landes zu erkennen, hatte Maria Theresia in Österreich durch Reformen eine grundlegende
Modernisierung ihrer Länder durchgeführt. Dazu gehörte auch die Besteuerung des Adels und die
Verbesserung der rechtlichen Stellung der Bauernschaft.
Link:
Frankreich vor der Französischen Revolution
http://referateguru.heim.at/Frankreich.htm
Ein sehr gutes fertiges Referat - SchülerInnen sollten es aber nicht als eigene Leistung ausgeben.
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13.05.2016
Zu S. 17, Arbeitsaufgabe
Napoleon hatte als glühender Anhänger der Revolution seine Karriere begonnen, erkannte aber bald,
dass er in der Republik jederzeit seine Macht verlieren konnte. Als von der Armee vergötterter
siegreicher Feldherr errichtete er seine Herrschaft praktisch als Militärdiktator.
Napoleon gab sich seinen Soldaten gegenüber als einer der ihren. Öfters legte er sich im Feldlager
unter den einfachen Leuten zum Schlafen nieder. Dass er auch als Feldherr bedenkenlos das Leben
seiner Leute opferte, wie er auch als Herrscher bedenkenlos Todesurteile als Mittel des Terrors
verkünden ließ, wurde der öffentlichen Meinung in Frankreich, wenn überhaupt, erst gegen Ende
seiner Herrschaft klar. (Besonders krass war die Entführung und Hinrichtung des Herzogs von
Enghien, der an der ihm zur Last gelegten Verschwörung nicht beteiligt war.)
Zu S. 19, Arbeitsaufgabe
Staaten, die seit dem Wiener Kongress (und schon davor) bestanden:
Portugal, Spanien, Frankreich, Großbritannien, Dänemark, Norwegen, Schweden, Österreich, Türkei
(Osmanisches Reich), Russland (dazu gehört auch das in Personalunion verbundene Polen).
Die Entstehung neuer Staaten nach dem Wiener Kongress ging dann leider nicht friedlich vor sich
(vgl. Belgien, Italien, Deutschland)
Zu S. 20, Arbeitsaufgabe und Anregung für eine kurze Diskussion
Zeitungen und Zeitschriften dürfen in Österreich ohne behördliche Bewilligung herausgegeben
werden, eine Zensur ist verboten, auch dürfen keinerlei Beschränkungen in der Verbreitung (z. B.
Beförderungsverbot durch die Post) erlassen werden. Journalisten dürfen ihre Informationsquellen
geheim halten.
Anderseits müssen aber Gesetze, z. B. Schutz der Jugend oder der Schutz der persönlichen Ehre
eingehalten werden.
Massenmedien sind Schulen gegenüber sehr aufgeschlossen, es ist aber ratsam, Termine, z. B.
Redaktionsbesichtigungen, Einladungen an Journalisten, langfristig zu planen.
Zu S. 20, Fächerübergreifendes Lernen - Deutsch
Alle drei Dichter litten an schweren Depressionen, die bei Raimund und Stifter zum Selbstmord
führten. Auch das Privatleben war unglücklich, Grillparzer war zwar seit 1821 bis an sein Lebensende
mit Katharina Fröhlich verlobt, wagte aber nie eine Ehe, Raimund und Stifter führten Ehen, die bald
völlig zerrüttet waren.
Anregung für eine Diskussion
„Nur net auffallen ...“ soll heute noch das Lebensmotto vieler ÖsterreicherInnen sein. Auch im Ausland
hat Österreich, abgesehen von Problemen des Umgangs mit seiner Vergangenheit, den Ruf ein
idyllischer kleiner Staat zu sein, in dem viel musiziert wird und man sich wenig um Politik kümmert. Oft
wird auch der Vorwurf erhoben, die österreichische Neutralität sei lediglich ein Vorwand, um sich vor
Verpflichtungen in Europa zu drücken.
Kurz gefragt
Wer sich nicht für Politik interessiert, weiß auch nicht, nach welchen Spielregeln die Macht im Staat
ausgeübt wird. In autoritären und totalitären Staaten ist eine unpolitische Bevölkerung Voraussetzung
für eine gesicherte Herrschaft.
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13.05.2016
Links
http://www.bhak-bludenz.ac.at/literatur/biedermeier/
Literatur des B.
http://www.ned.univie.ac.at/lic/stroemung.asp?str_id=32
S. 25, Kurz gefragt, 1. und 3. Spalte
Eisenbahnen sind die günstigste Möglichkeit, große Gütermengen über Land zu befördern. Sie sind
an den Schienenweg gebunden, der nicht überall errichtet werden kann.
Hochgeschwindigkeitszüge verbinden wegen der Lage der Bahnhöfe die Zentren von Städten. Sie
sind daher eine ernsthafte Konkurrenz zum Flugzeug, da Flughäfen außerhalb der Städte liegen und
die Transferzeiten oft sehr lange sind.
Das Handwerk kann „maßgeschneidert“ arbeiten und auf die Wünsche des Kunden genau eingehen,
die Einzelanfertigung ist allerdings wesentlich teurer.
Die Dampfmaschine verstärkt und ersetzt die menschliche und tierische Arbeitskraft – der Computer
verstärkt und ersetzt die Denkleistung.
Die durch die Maschinen ausgelöste Industrielle Revolution vernichtete Arbeitsplätze und schuf neue.
Ähnlich ist die Entwicklung auch heute durch den Einsatz der Computer. Allerdings lässt sich wegen
des stark beschleunigten Fortschrittes nicht voraussagen, welche neuen Berufe von Dauer sein
werden.
S. 29, Arbeitsaufgabe
In allen drei Bereichen spielt der Energieverbrauch eine große Rolle, genauso wie der Ausstoß von
Schadstoffen.
In der industriellen Produktion muss der Standort berücksichtigt werden, bei Handel und Transport ist
die Schaffung von Verkehrswegen wohl der größte Eingriff in die Natur.
Im Kleinen spielen diese Fragen auch beim privaten Haushalt eine gewisse Rolle, dazu kommt noch
unüberlegtes Konsumverhalten, Fragen der Abfallentsorgung, falsches Mobilitätsverhalten und
unüberlegter Umgang mit Energie.
Das im Text näher erläuterte Kyoto-Protokoll ist ein Beispiel für die Beeinflussung nationaler
Gesetzgebung. Wichtig sind auch EU-Richtlinien, die sich z. B. in den Bauordnungen niederschlagen.
Länder können auch bespielgebend wirken: Seit Australien die Abschaffung herkömmlicher
Glühlampen vorbereitet, werden auch in der EU diesbezügliche Überlegungen angestellt.
S. 31, Anregungen für kurze Diskussionen
Liberale Ideen: Die Forderungen des politischen und kulturellen Liberalismus sind im Wesentlichen in
Österreich durchgesetzt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg waren bedeutende Industrieunternehmen und Banken verstaatlicht
worden, hier hat sich der Staat wieder zurückgezogen, gleichzeitig werden auch bisher traditionell
staatliche Aufgaben (Post, Verkehr) privatisiert.
Globalisierung: Die Aufhebung aller Handelsschranken ist eine klassische Forderung des
wirtschaftlichen Liberalismus. Die Globalisierung ist möglich geworden, weil Kapital, Know-how, Güter
und Daten weltweit ziemlich frei bewegt werden können.
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Referat mit Diskussion zum Thema Chancengleichzeit
Vom Gesetz her müsste Chancengleichheit bestehen. In der Praxis (Bezahlung, Führungspositionen
für Frauen) sieht es anders aus. Am besten funktioniert die Gleichstellung noch im Staatsdienst.
Freie Marktwirtschaft: Keinerlei staatliche Eingriffe in den Markt
Soziale Marktwirtschaft: Dort, wo frei gestaltete Preise soziale Probleme verursachen (z. B.
Grundnahrungsmittel), greift der Staat in die Preisgestaltung ein.
Planwirtschaft: Die Bedürfnisse der Menschen werden durch geplante Produktion abgedeckt.
In der DDR kursierte dazu folgender Witz: „Wie lauten die vier kritischen Phasen der Planwirtschaft? –
Frühling, Sommer, Herbst und Winter.“
S.33, Kurz gefragt
Das Recht auf Arbeit (L. Blanc) ist heute in vielen Staaten garantiert, auch die Idee, dass der Staat
soziale Aufgaben übernehmen muss. Der Frühsozialist Saint Simon trat übrigens als einer der ersten
für ein Vereintes Europa ein.
Kleine Produktionsgenossenschaften können sich meist sehr flexibel an den Markt anpassen und
größere Investitionen (z. B. landwirtschaftliche Maschinen) gemeinsam nutzen. Sie sind besonders
erfolgreich, wenn sie Marklücken ausfüllen können. Einer Konkurrenz mit der Massenfertigung großer
Industrieunternehmen sind sie nicht gewachsen.
Links:
Wikipedia informiert sehr umfangreich
http://de.wikipedia.org/wiki/Sozialismus
Umfangreiche Information zur christlichen Soziallehre
http://www.voegb.at/bildungsangebote/skripten/pzg/PZG-03.pdf.
S. 35, Kurz gefragt
Die Verelendung der Massen ist nicht eingetreten, obwohl weltweit gesehen, noch immer der größte
Teil der Menschheit in Armut lebt, ist es noch nie so vielen Menschen so gut gegangen. Große
Wirtschaftskrisen, z. B. die Weltwirtschaftskrise von 1929, waren oft Überproduktionskrisen, wie sie
von Marx und Engels vorausgesehen wurden, sie konnten aber immer wieder überwunden werden.
Die Konzentrationstheorie, die besagt, dass sich das Kapital in immer weniger Händen konzentriert,
scheint, wenn man die Entwicklung großer Konzerne verfolgt, zu stimmen.
Die Umsetzung marxistischer Ideen in die Praxis ist gescheitert, in den „Volksdemokratien“ entstand
eine „Neue Klasse“ (M. Dilas) von Privilegierten. Die Besserstellung von Funktionären der Partei hatte
schon Lenin zugelassen und gefördert.
S. 38, Namen und Begriffe
Curie, nach Marie Curie, heute offiziell nicht mehr verwendete Maßeinheit für radioaktive Strahlung
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Daimler-Benz, Gottlieb Daimler und Carl Benz konstruierten unabhängig voneinander
benzingetriebene Fahrzeuge. 1926 fusionierten die beiden, von den Erfindern gegründeten
Unternehmen zu einer AG.
Dieselmotor, Rudolf Diesel wollte den Wirkungsgrad von Verbrennungskraftmaschinen entscheidend
verbessern. Der nach ihm benannte Motor erzielt den höchsten Wirkungsgrad (bis zu 46 %).
Morsezeichen, Samuel Morse konstruierte den ersten brauchbaren elektrischen Telegrafen. Der heute
bekannte Code wurde allerdings von Telegrafisten nach praktischen Gesichtspunkten (der am
häufigsten verwendete Buchstabe „e“ ist z. B. ein Punkt) zusammengestellt.
Nobelpreis, Alfred Nobel, schwedischer Industrieller und Chemiker, erfand unter anderem das
Dynamit und gründete 1901 eine Stiftung, deren Vermögen die Preise für hervorragende Leistungen
in den Naturwissenschaften, der Medizin und Literatur zur Verfügung stellen sollte. Die Anregung für
den Friedensnobelpreis erhielt er durch die Österreicherin Bertha von Suttner.
Ottomotor, Nikolaus Otto entwickelte aus dem von Lenoir erfundenen Gasmotor, der ähnlich wie eine
Dampfmaschine arbeitete, den Viertaktmotor.
Pasteurisieren, Louis Pasteur, berühmter französischer Chemiker und Mikrobiologe, entdeckte unter
anderem, dass Erhitzen Mikroorganismen tötet, die den Fäulnisprozess verursachen.
Röntgen, Conrad Röntgen entdeckte bei Versuchen mit Kathodenstrahlröhren eine bisher unbekannte
Strahlung, die er selbst „X-Strahlen“ nannte. Für die umfassende wissenschaftliche Untersuchung
dieser neuen Strahlen erhielt er als Erster den Nobelpreis für Physik (1901)
Volt, Alessandro Volta wies nach, dass die sogenannte „galvanische“ und die durch Reibung,
entstehende Elektrizität dieselbe Natur haben. Er schuf den ersten Vorläufer der Batterie (Voltasche
Säule). Nach ihm ist die Maßeinheit der elektrischen Spannung benannt.
S. 39, Arbeitsaufgaben
Eine Schätzung des Fleischverbrauches sollte selbstverständlich auch die Fleischwaren (Wurst,
Hamburger ...) miteinbeziehen. Wenn man sehr vorsichtig einen durchschnittlichen Tagesverbrauch
von 200 Gramm annimmt, kommt man auf einen Jahresverbrauch von 73 kg.
Kurz gefragt
Anmerkung:
Heute will man durch die Medien vorwiegend unterhalten werden, dass führt auch dazu, dass die
Information meist nur wahrgenommen wird, wenn sie in Form von „Infotainment“ dargeboten wird.
S. 41, Anregung für eine Diskussion
Benedek hatte erkannt, dass der Krieg nicht zu gewinnen war und die Armee schwerste Verluste
erleiden würde. Das Telegramm, in dem er um die Einleitung von Friedensverhandlungen bat, wurde
ihm als Feigheit ausgelegt, das war das Schlimmste, was man einem Offizier vorhalten konnte.
Benedek war sich dessen bewusst. Er setzte daher einen sehr mutigen Schritt.
Am Rande erwähnt: Kaiser Franz Josef war im Alter oft schon „etwas sehr zerstreut“. Als ihm zu
Anfang des Ersten Weltkrieges die Misserfolge seiner Armee gemeldet wurden, soll er gesagt haben:
„Der Benedek, der Esel, dem hab´ ich doch nie getraut ...“ - Benedek war 1881 gestorben.
S. 42, Kurz gefragt
1519 wurde der in Spanien regierende Habsburger Karl I. als Karl V. zum römische deutschen Kaiser
gewählt. Bis 1700 regierten Habsburger in Spanien und in den deutschen Ländern.
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Im Spanischen Erbfolgekrieg (1701-1714) verlor Frankreich zwar einige Territorien, konnte aber die
spanische Krone für die Bourbonen sichern.
Die von Bismarck umformulierte Depesche deutet an, der französische Botschafter sei vom
Adjudanten des Kaiser hinausgeworfen worden.
S. 43, Kurz gefragt
England hatte die größte Textilindustrie der Welt aufgebaut (siehe auch Industrielle Revolution), sie
war von der amerikanischen Baumwolle abhängig, zahlte daher auch gute Preise.
„John Brown´s Body“ ist das bekannteste Lied des amerikanischen Bürgerkrieges. Es wurde in den
Nord- und Südstaaten gesungen.
Text:
1. Strophe:
„John Brown´s body lies a mould´rin´ in the grave …(3x)
But his soul goes marching on.“
Refrain:
„Glory glory hallelujah, glory glory hallelujah,
Glory glory hallelujah, but his soul goes marching on.“
2. Strophe
„John Brown died that the slaves might bee free …(3x)
But his soul goes marching on.“
3. Strophe
„He captured Harper´s Ferry with his nineteen men so true,
He frightened old Virginia till she trembled through and through,
They hanged him for a traitor, they themselves the traitor crew,
But his soul goes marching on.“
4. Strophe
„Well, he´s gone to be a soldier in the army of the Lord … (3x)
But his soul goes marching on.“
S.45, Kurz gefragt
Bis auf die Grünen Österreichs sehen sich alle anderen als Nachfolger der in der Monarchie
gegründeten Parteien.
Geschichte der Parteien:
Link:
http://lehrer.htldornbirn.vol.at/teblumar/htm_d/geschichte/geschichte_5bi.htm
Umfangreiche Seite über politische Geschichte des 19. Jhs., zu Beginn die Geschichte der
(österreichischen Parteien), auch gute Information über Imperialismus und Kolonialismus.
S. 46, Kurz gefragt
Imperialistische Motive:
Rohstoffe („Schürfrechte“), Verbreitung der eigenen Kultur, Aufnahme des
Bevölkerungsüberschusses, Wohlstand durch Ankurbelung der Wirtschaft, Erhaltung des
Großmachtsstatus.
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Die Verbreitung der Kultur, und damit ist auch das Christentum gemeint, ist der moralische
Deckmantel. Die Missionierung sollte die Bewohner/innen des eroberten Landes zu folgsamen
Diener/innen erziehen, im Übrigen kapselten sich die Kolonialherren in ihren feudalen Klubs, in denen
sie ihre Kultur „pflegten“, ab.
S. 47, Kurz gefragt
Österreich-Ungarn war wegen seiner geografischen Lage, aber auch wegen seiner Wirtschaftskraft
nicht in der Lage, eine große Kriegsflotte zu unterhalten.
Arbeitsaufgaben
Ägypten: bis 1936 unter britischer Kontrolle, danach souverän. (Sueskanalzone erst 1956 von brit.
Truppen geräumt.)
Algerien: bis 1962 unter französischer Herrschaft.
Benin: französisch, 1960 Proklamation der Unabhängigkeit
Botswana: britisch, Teil der Kapkolonie, 1966 unabhängig.
Gabun: französisch, Unabhängigkeitserklärung 1960.
Kenia: britisch (einige Gebiete deutsch), volle Unabhängigkeit 1963.
Kongo: Kolonie Französisch Kongo, 1960 unabhängig.
Libyen: italienische Kolonie, nach dem 2. Weltkrieg von den Alliierten besetzt, 1951 unabhängig.
Mosambik: portugiesisch, 1975 unabhängig.
Namibia: Deutsch-Südwestafrika, später britisch, volle Unabhängigkeit 1990.
Niger: französisch, 1960 unabhängig.
Nigeria: britisch, 1960 unabhängig.
Sambia: britisch (Nordwestrhodesien), 1964 unabhängig.
Senegal: französisch, 1960 unabhängig (Trennung von Mali).
Somalia: italienisch (einige Gebiete britisch), 1960 unabhängig.
Sudan: britisch, Unabhängigkeitserklärung 1956
Tansania: Deutsch-Ostafrika, 1961 unabhängig.
Tschad: französisch, 1960 unabhängig.
Zaire: Belgisch-Kongo. 1960 unabhängig.
Zentralafrikanische Republik: Französich-Äquatorialafrika, 1960 unabhängig.
Im Dezember 1979 marschierte die Sowjetunion (Breschniew) in Afghanistan ein. Dagegen
verbündeten sich islamische Widerstandskämpfer, die ursprünglich eher verfeindet waren. Massive
Waffenhilfe erhielten sie unter anderem auch von den USA, die damit daher auch Osama Bin Laden
unterstützten.
Die Sowjets zogen sich 1989 endgültig zurück. Nach schweren inneren Unruhen errichteten die
Taliban 1996 einen Gottesstaat.
Nach dem Anschlag vom 9. 11. 2001 in den USA besetzte eine internationale Schutztruppe unter
Führung der USA das Land.
Die Situation heute könnte durch Beobachtung der Medienberichte über einen längeren Zeitraum
behandelt werden.
S. 48, Anregung für ein Referat
Die Bluejeans sind das Kleidungsstück, das weltweit die größte Verbreitung gefunden hat. Levi
Strauss gelangte 1850 nach San Francisco und fertigte seine Arbeitshose (aus starkem Leinen und
mit Nieten verstärkt) zuerst für Goldgräber. Diese hielten wesentlich länger als die bisherigen
Beinkleider, die für die Arbeit und den Transport von Gesteinsproben in den Hosentaschen nicht
geeignet waren.
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Link
http://de.wikipedia.org/wiki/Jeans
Sehr umfangreiche Information
S. 53, Kurz gefragt
Die Inserate stammen aus der vierzehntägig erscheinenden Zeitschrift „Reclams Universum“, 1916.
Fast alle Inserate des gesamten Jahrganges nehmen auf den Krieg Bezug. Der Krieg wird als
strapaziöses und lautes Ereignis dargestellt, zu dem auch die Heimat ihren Beitrag leisten muss, vom
sparsamen Haushalten bis zu den Armee- und Jagdmessern, die man per Feldpostbrief an Soldaten
schicken kann.
Die Werbung für Kaffee-Ersatz und künstliches Honigaroma (das mit dem kaum in ausreichender
Menge vorhandenem Zucker aufgekocht werden sollte) verrät ansatzweise, wie schlecht 1916 die
Versorgungslage in Deutschland war.
S. 58, Arbeitsaufgabe
Insgesamt sind etwa 8, 5 Millionen Menschen gefallen (Vermisste nicht mitgerechnet).
Einwohnerzahlen heutiger Staaten:
Österreich
8,13 Millionen
Ungarn
10,18 Millionen
Belgien
10,28 Millionen
Portugal
10,24 Millionen
Schweden
8,89 Millionen
S. 60 f., zusammenfassende Arbeitsaufgaben
1) Bilder zuordnen:
a) 60.6
b) 60.4
c) 60.8
d) 60.3
e) 60.2
f) 60.5
g) 60.7
h) 60.1
2) Goethe
ihre Gräuel: Nicht nur die Schreckensherrschaft, sondern auch die Hinrichtung des Königs wird
Goethe entsetzt haben.
wohltätige Folgen: Hier ist sicherlich die Deklaration der Menschenrechte gemeint, das
parlamentarische System wird dem Fürstenfreund und Minister Goethe kaum gefallen haben.
in Deutschland künstlicherweise ähnliche Szenen ... in Frankreich Folge einer großen Notwendigkeit :
Die französische Armee kam als Armee der Revolution nach Deutschland, die Ideen von Freiheit,
Gleichheit, Brüderlichkeit fanden hier großen Anklang. Nach Goethe waren die Zustände in Frankreich
für die Revolution verantwortlich, sie sind aber mit deutschen Verhältnissen nicht vergleichbar (vgl. die
folgenden Zitate).
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Revolution nie Schuld eines Volkes, sondern einer Regierung: Die Unfähigkeit des französischen
Königshauses, das über ein großes, zentralistisch organisiertes Land herrschte, hat die Revolution
verursacht.
zeitgemäße Verbesserungen: In Deutschland waren in einzelnen Ländern Reformen durchgeführt
worden, am weitreichendsten in Österreich und Preußen.
3) Assignaten
Der Wert in Ziffern und in Worten, die ausgebende Bank und die Unterschrift des Verantwortlichen
sind angeführt. Auch Seriennummern und Verzierungen sind zu finden.
Man könnte im Unterricht dazu eine Euro-Banknote vergleichen: aufwändige Grafik, Bilder,
Wasserzeichen, Hologramm, Kippeffekt usw. sollen vor Fälschungen sichern.
4) China
a) und b)
( In der 8. Zeile des Zitates steht ein Beistrich, der im Original fehlt „Dabei sind sie schmutzig [!]
eigennützig ...“ . Es ist nicht ganz klar, ob der fehlende Beistrich ein damaliger Druckfehler war.)
Den Chinesen (und Chinesinnen) wird ein eher schlichtes Gemüt zugeschrieben. Sie sind laut Lexikon
auf ihren Vorteil bedacht, aber höhere geistige Werte schätzen sie nicht.
Im Widerspruch dazu werden aber Kulturleistungen aufgezählt, die in China schon vor dem Abendland
erbracht worden waren.
Die echten und erfundenen Fakten zeigen, wie wenig eigentlich in Sachsen und im übrigen
Deutschland über China bekannt war. (Im Wesentlichen dürften kirchliche und englische Quellen von
der Redaktion benutzt worden sein. Die kirchlichen waren sicher nicht auf dem neuesten Stand, die
englischen abwertend.)
c) Europa sah sich im 19. Jahrhundert als der fortgeschrittene Kontinent, die Kultur Europas wurde als
allen anderen überlegen angesehen.
d) Das heutige China erlebt ein Wirtschaftswunder, das den Aufschwung der europäischen Wirtschaft
nach dem 2. Weltkrieg übertrifft. Die Regierung gewährt wirtschaftliche Freiheit, aber keine politische.
Die Vorgänge in Tibet (März 2008) zeigen auch, wie „hochstehend“ die China seine Kultur gegenüber
den Kulturen anderer Völkern sieht.
Im Jänner 2007 vermeldete China ein Wirtschaftswachstum von 10,7 % für das vergangene Jahr, und
damit einen seit Jahren anhaltenden Trend.
Ein Land mit einer Bevölkerung von 1,3 Milliarden, das ein solches Wirtschaftswachstum erlebt, ist ein
wichtiger Partner der Weltwirtschaft, daher sind die anderen Wirtschaftsmächte etwas zurückhaltend,
was die Kritik an der innen- und außenpolitischen Haltung des Landes betrifft.
S. 64, 3. Spalte
1. Zitat: Erste und letzte Sitzung des frei gewählten Parlamentes
2) Zitat: Die Zarenfamilie unter dem Einfluss von Rasputin
3) Zitat: Lenin ist aus dem Exil zurückgekehrt
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S. 67, 3. Spalte
Mussolini ist durch die „Gewaltmaßnahmen“ als Alleinherrscher legitimiert worden - in der Demokratie
ist die staatliche Gewalt aufgeteilt, die Inhaber von politischen Ämtern sind durch den Auftrag des
Wählervolkes legitimiert.
S. 68, Arbeitsaufgabe
In der Statistik über die Weltproduktion an Fertigwaren sind die Zahlen für die USA und Japan
auffallend, in den USA kontinuierliches Absinken der Produktion, in Japan ständiges Steigen. Die
UdSSR ist wegen der eigenen, abgekapselten wirtschaftlichen Entwicklung (Planwirtschaft) von der
Krise nicht betroffen.
In der Industrieproduktionsstatistik zeigt sich die katastrophale Auswirkung der Wirtschaftskrise an den
Zahlen für Österreich, nicht nur die niedrigste Produktion, sondern auch eine Stagnation von 1931 bis
1934. Auch die tschechoslowakische Wirtschaft wurde schwer in Mitleidenschaft gezogen, das Land
war stärker als Österreich industrialisiert.
S. 69, Kurz gefragt
Abgesehen von den finanziellen Problemen, die auch die Familien betreffen, hat Arbeitslosigkeit auch
psychologische Auswirkungen, es kommt zu Schuld- und Minderwertigkeitsgefühlen. Weil die
Kaufkraft des Einzelnen und seiner Familie sinkt, leiden auch die Wirtschaft und der Staat, da die
Gefahr einer Rezession besteht. Letztlich kann sich die Depressionsspirale (S. 68) zu drehen
beginnen.
S. 74, Kurz gefragt
„Ausrottung des Judentums in Europa“ ist das, was sich hinter dem nebulosen Begriff „Endlösung der
Judenfrage“ verbarg.
Die immer wieder in rechtsradikalen Kreisen verbreitete Ansicht, Hitler habe vom Massenmord nichts
gewusst, wird durch diese Führerrede widerlegt.
Vgl. dazu auch Heinz Höhne: Der Orden unter dem Totenkopf. Geschichte der SS, S. 298:
„Am 11. November 1941 notierte sich der Leibarzt Felix Kersten: ´Himmler ist heute sehr bedrückt. Er
kommt aus der Kanzlei des Führers. Ich behandle ihn. Nach längerem Drängen und Fragen, was ihm
fehle, erklärt er, man plane die Vernichtung der Juden.´“
S. 75, Kurz gefragt
Mit der Verordnung zum „Schutz von Volk und Staat“ sind die wesentlichen Bürger- und
Menschenrechte außer Kraft gesetzt worden. Da für staatliche Eingriffe keine richterliche Erlaubnis
mehr eingeholt werden muss, ist die Bevölkerung der Willkür von Polizei, aber auch der SA und SS
ausgeliefert, denn diese Verbände konnten für Polizeiaktionen herangezogen werden. An Hand dieser
Verordnung lässt sich sehr gut der Begriff Polizeistaat erklären.
Das Ermächtigungsgesetz schaltet das Parlament aus, nach dem Tod Hindenburgs und der
Zusammenlegung von Kanzleramt und Präsidentschaft ist Hitler allmächtiger Diktator Deutschlands.
Mit der Vereidigung der Armee auf die Person Hitlers ist die letzte Macht ausgeschaltet, die den
Diktator durch einen Staatsstreich noch hätte ausschalten können, zugleich ist sie Werkzeug seiner
Eroberungspläne geworden.
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S. 77, Kurz gefragt
Die Sudetengebiete bildeten kein zusammenhängendes Territorium, zugleich waren sie auch keine
rein deutschsprachigen Gebiete. Praktisch wäre eine Verwaltung von Wien aus schwer durchführbar
gewesen.
Durch den Faschismus wurde in Südtirol eine radikale Italienisierungspolitik begonnen, das Verbot der
deutschen Sprache galt nicht nur für Schulen, sondern für das gesamte öffentliche Leben. Auch
privater Schulunterricht in Deutsch war mit strengen Strafen belegt.
S. 78, Zu den Prinzipien der Verfassung
Das republikanische Prinzip lässt sich schlagwortartig auch mit „kein Kaiser oder König darf
Österreich regieren“ formulieren. Daher ist es laut Verfassung Angehörigen des Hauses Habsburg
verboten, ein Regierungsamt auszuüben. (Diese Bestimmung wird vom ehemaligen Herrscherhaus
beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte beeinsprucht.)
Zum demokratischen Prinzip: Die Gesetzgebung erfolgt durch indirekte Demokratie, die Abgeordneten
zum Nationalrat sind daher nicht nur dem Titel nach Volks-Vertreter !
(Den meisten Staatsbürgerinnen und -bürgern, auch in unseren Schulen, ist das kaum bewusst,
versuchen Sie einmal nach dem Unterschied zwischen Abgeordneten und Ministern zu fragen.)
Das föderalistische Prinzip ist den Schülerinnen und Schülern im Wesentlichen klar.
Am Rande erwähnt: Die Verfassung sieht vor, dass bei Auflösung der Republik das Vermögen an die
Bundesländer verteilt wird.
Zum Rechtsstaat kann man als Vergleich den Begriff Polizeistaat heranziehen, auch den bei uns
weniger bekannten Ausdruck Richterstaat, wie er für die USA teilweise anzuwenden ist. In den
Vereinigten Staaten stehen die Richter in vielen Bereichen über dem Gesetz, durch ihre Urteile
schaffen sie neues Recht, diese Präzedenzfälle sind Vorbild für weitere Entscheidungen.
Oberstes Organ des Föderalismus ist der Bundesrat, der allerdings nur geringe Befugnisse besitzt.
Die Länder und Gemeinden (nicht die Bezirke) haben im Rahmen der Verfassung eigene legislative
Kompetenzen.
Link:
http://referateguru.heim.at/Erste-Republik-Oesterreichs.htm
Ein sehr gut aufgebautes Referat zur Ersten Republik – es sollte von SchülerInnen aber nicht als
eigene Leistung ausgegeben werden.
S. 79, Kurz gefragt und Arbeitsaufgabe
Bis zum Zweiten Weltkrieg war die Kohle der wichtigste Energieträger und auch wichtiger Grundstoff
der chemischen Industrie. Die Heizung der Wohnungen erfolgte direkt oder indirekt (Gaserzeugung)
meist durch Kohle, der größte Teil der Eisenbahnstrecken Österreichs wurde mit Dampflokomotiven
befahren.
Zur Statistik
Die reinen Zahlenangaben liefern ein durchaus optimistisches Bild. Auch Hugo Portisch nannte einen
Teil seiner Fernsehserie über die Erste Republik „Die unterschätzte Republik“.
Eisenerz und die Industrie boten günstige Voraussetzung, das Problem war, dass die
Wirtschaftsbeziehungen durch den Zerfall der Monarchie abgerissen waren, in den Nachfolgestaaten
herrschte auch Misstrauen gegenüber Österreich, das vielleicht auf wirtschaftlichem Gebiet wieder
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eine Vorherrschaft errichten wollte. Eine bessere Zusammenarbeit hätte aber sicher allen Staaten
genützt.
S. 80, Fächerübergreifendes Lernen
Sowohl Inflation als auch Deflation schädigen die Volkswirtschaft, weil der Wert des umlaufenden
Geldes nicht dem Wert der erwerbbaren Güter entspricht. Die Inflation – erhöhter Geldumlauf,
vernichtet die Geldreserven (Sparbücher, Rücklagen) und schreitet, wenn sie nicht bekämpft wird,
weiter bis zur völligen Geldentwertung. Die Deflation – Geldknappheit, schwächt die Kaufkraft, führt
zum Schrumpfen der Wirtschaft bis zur schweren Krise.
Staatliche Maßnahmen zur Inflationsbekämpfung reichen vom Eingriff in die Bankzinsen (eine
Erhöhung der Kreditzinsen verringt den Geldumlauf, bremst aber die Konjunktur) bis zur Einführung
einer neuen Währung mit meist sehr ungünstigem Umtausch im Verhältnis zur alten.
Statistisches Material zu Österreich:
http://www.statistik.at/
S. 81, Wirtschaftliche und soziale Lage in Österreich und Wachstumsraten
Gegenwärtige Wirtschaftskrisen werden mit dem erfolgreichen Konzept der vergangenen Krise
erfolglos bekämpft. Alle Statistiken zeigen die Folgen der Deflationspolitik – aus Angst vor einer neuen
Inflation setzte Österreich auf einen starken Schilling. Der Alpendollar war eine der stabilsten
Währungen der Welt, daher sehr knapp. Er fehlte der Wirtschaft genauso wie den Arbeitnehmern. So
konnten auch Exporte nicht gefördert werden, und die Kaufkraft der Bevölkerung war wegen der
hohen Arbeitslosigkeit zu gering, um einen Wirtschaftsaufschwung zu bewirken.
S. 83, Zu den Quellenstellen
Beide politischen Richtungen wollen die Macht im Staat, Gegner ist die andere Partei.
Das „Linzer Programm“ ist „sozialdemokratisch“, die Macht im Staat soll mit den von der Verfassung
vorgesehenen Mitteln errungen werden. Falls die Demokratie und somit die geltende Verfassung von
den politischen Gegnern beseitigt wird, kann nur mehr Gewalt zur Macht verhelfen.
Der politische Gegner ist das Großkapital und der Großgrundbesitz.
Der „Korneuburger Eid“ fordert bedingungslos die Errichtung eines faschistischen Staates, die
Demokratie muss daher beseitigt werden. Im Sinne der Ideologie des Faschismus werden zwei
politische Gegner angesprochen, der Marxismus und der Liberalismus mit seiner Wirtschaftsform.
Interpretation der Wahlplakate
Hauptgegner der Christlichsozialen waren die Sozialdemokraten. Der „rote Brandstifter“, der Wien
bedroht, spielt durch seine Uniformierung auf die Russische Revolution an.
Das Plakat der Großdeutschen in Sütterlinschrift („deutsche Schreibschrift“):
„Bist Du ein Deutscher?
Dann kannst Du nicht für rot oder schwarz stimmen.
Wähle Großdeutsch!“
Da Schwarz - Weiß - Rot die Farben der deutschen Nationalfahne waren, liegt im Slogan - „nicht für
rot oder schwarz stimmen“ - die Betonung auf dem Wörtchen „oder“!
Das sozialdemokratische Plakat stellt den Klassenkampf im Kapitalismus dar, wie ihn der Marxismus
sieht: Es gibt nur mehr zwei Klassen, die Vereinigung der Proletarier findet durch die Wahl statt.
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Die „Einheitsfront des Kapitalismus“ setzt sich aus vielen, relativ blass dargestellten Vertretern
zusammen, ein kraftvoller Arbeiter verkörpert die Einheit des Proletariats.
S. 87, Zu den Quellenstellen
Im Bericht des Innenministeriums wird der geringe Rückhalt der Regierung Schuschnigg in der
Bevölkerung offensichtlich.
Die Zustimmung christlichsozialer Akademiker wiegt gering, die Vorbehalte des Heimatschutzes
spiegeln eher die Grundstimmung der christlichsozialen Kernschichten wieder.
Für die Sozialdemokraten war das Juli-Abkommen ein Vertrag zwischen ihren politischen Gegnern,
die Teilnahmslosigkeit erklärt sich auch aus der Ahnung, wie wenig sich Hitler um die Einhaltung von
Verträgen kümmert.
Die Polizei war zu diesem Zeitpunkt sehr stark nationalsozialistisch unterwandert. Ein Vorgehen
gegen Nationalsozialisten wäre daher auch von Vorgesetzten registriert worden.
S. 90, Arbeitsaufgaben
Vertriebene Österreicherinnen und Österreicher (Auswahl):
Otto Loewi
Erwin Schrödinger
Franz Hess
Lise Meitner (aus Berlin emigriert)
Sigmund Freud, Anna Freud
Charlotte Bühler
Robert Musil
Elias Canetti
Arnold Schönberg (aus Berlin emigriert)
Oskar Kokoschka (aus Prag emigiert)
Otto Neurath (1934 emigiert)
S. 93, Radio und Fernsehen im Internet
Radio und TV - Stationen:
http://www.geocities.com/ResearchTriangle/1803/tv.htm
Musiksender:
http://www.webradio128.de/
Über Internetradio
http://de.wikipedia.org/wiki/Internetradio
S. 95, Arbeitsaufgabe
Hitler hatte nie die Absicht mit anderen Völkern in Europa in Frieden zu leben. Den europäischen
Krieg plante er ursprünglich Anfang der 1940er-Jahre, eines seiner Kriegsziele war die Unterwerfung
der anderen Völker und die Errichtung eines „Germanischen Reiches“. (Berlin sollte als Hauptstadt
Europas in „Germania“ umbenannt werden.)
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Die Unterdrückung der Opposition, der Aufbau der Wehrmacht, die allgemeine Wehrpflicht und die
Suche nach Bundesgenossen bereiten den Krieg vor.
Die vielen Verletzungen des Versailler Vertrages hätten durchaus zum Krieg führen können, wenn die
Siegermächte einig und entschlossen aufgetreten wären.
Der Ausweitung des Lebensraumes durch Eroberung des Ostens führte zum Krieg. Der Angriff auf
Polen war das Vorspiel zum Krieg gegen Russland.
S. 96, Fragen zur Außenpolitik
Den Versailler Vertrag verletzen (* zugleich Kriegsvorbereitung):
Die allgemeine Wehrpflicht *
Flottenabkommen mit England *
Besetzung des Rheinlandes
Anschluss Österreichs
Vorbereitung des Krieges
Anschluss der Sudetengebiete (sollte nach Hitlers Absicht bereits durch einen Krieg erfolgen!)
Besetzung der „Rest-Tschechei“
Kündigung des Flottenabkommens mit England
Kündigung des Nichtangriffspaktes mit Polen
Deutsch-sowjetischer Nichtangriffspakt
S. 97, Kurz gefragt
Erster Bruch des Vertrages von Versailles: Allgemeine Wehrpflicht
Besetzung des Rheinlandes: Erster militärischer Einmarsch
Anschluss Österreichs: Besetzung eines fremden Staates
Besetzung der „Rest-Tschechei“ Eroberung eines „nicht deutschen“ Staates.
S. 103, Zur „Kleinen Zeitung“ vom Oktober 1944
Mit Verschlechterung der Kriegslage wurde bewusst das Gerücht von Wunderwaffen in Umlauf
gesetzt, deren Einsatz eine Wende herbeiführen sollte. Der Einsatz der „Vergeltungswaffen“ (V1, V2)
war ein Fehlschlag, der auch von der Bevölkerung als solcher bald erkannt wurde. Nun wird die
stärkste Wunderwaffe definiert: das ganze Volk. Der „Volkssturm“ hatte, wie sich zeigte, keinerlei
militärische Bedeutung, sein Einsatz vermehrte die Zahl der Opfer und das Misstrauen der Alliierten
gegen die Bevölkerung.
Anregung für eine Diskussion
Goebbels sieht im deutschen Volk den Schuldigen an allem, was geschehen ist. Bei einer Diskussion
sollte man auch abwägen, wie man schuldig werden konnte, welche Möglichkeiten es gab, anständig
zu bleiben, in welchen Bereichen ein Widerstand möglich war. Wichtig ist auch eine Diskussion über
die Frage, wie lange kein Zwang bestand, mit dem Nationalsozialismus zu kollaborieren.
S. 104 ff.
Links: Holocaust-Gedenkstätten:
http://www.erinnern.at/e_bibliothek/gedenkstatten
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S. 109, Kurz gefragt
Die „Endlösung der Judenfrage“, wie der Massenmord verharmlosend hieß, wurde im Wesentlichen
geheim gehalten, obwohl vieles von den nicht Beteiligten geahnt wurde. Der Aufstand sollte die
Weltöffentlichkeit aufmerksam machen.
S. 110: Zusammenfassende Arbeitsaufgaben
1a)
Die Zeitung, aus der zitiert wird, wurde zufällig gefunden. Nichts von weltgeschichtlicher Bedeutung
geschah damals, trotzdem ist sie eine sehr gute Quelle über das tägliche Leben im März 1927.
„Verhaftung eines deutschen Journalisten...“
Italien ist faschistische Diktatur unter Mussolini, Deutschland Republik. Der Faschismus glaubte durch
die Vereinigung von Arbeitgebern und -nehmern in den Berufsständen den Klassenkampf zu
verhindern.
Die italienische Polizei versucht, Druck auf deutsche Medien und damit Zensur auszuüben..
„Straßensperre ...“
Diese heute asphaltierte Straße war eine Schotterstraße. Offensichtlich war niemand für die
Verbesserung der Straßenverhältnisse zuständig, weil es dem Wetter überlassen war, die Straße
wieder befahrbar zu machen. Autos waren selten. Zum Vergleich Deutschland (Stand Juli 1927):
267 224 PKW, 100 969 LKW. Einwohner ca. 63 Millionen Menschen (1925)
„Radioprogramm ...“
Die Bildungsaufgabe des Rundfunks wurde lange Zeit höher bewertet als die Unterhaltungsfunktion.
(Die Bezeichnung „Unterhaltungsrundfunk“ diente zur Unterscheidung vom kommerziellen
Funkverkehr, in dem „Rundfunk“ ein Funktelegramm oder einen Spruch an alle Stationen bedeutete.)
Politische Informationssendungen fehlten, die ersten Nachrichtentexte der RAVAG
(RAdioVerkehrsAktienGesellschaft“) kamen später aus dem Innenministerium.
Der Grazer Sender produzierte für die wenigen Hörer kaum eigene Sendungen.
„Anzeigen ...“
2008 kostet eine kleinformatige Boulevardzeitung 0,9 €. Rechnet man das auf das Verhältnis von 7
Groschen zu 100 Schilling um, so erhält man einen ungefähren Wert von 1 288 € für die 100 S. Da es
damals im Alltagsleben keinen bargeldlosen Zahlungsverkehr gab, war eine Banknote dieses Wertes
auffällig. Der Finder hätte sich beim Einwechseln verdächtig gemacht.
1c)
Informationspolitik
Phrasen, die über das entsetzliche Geschehen hinwegtäuschen sollten:
heroisches Ringen - heldenhafter und aufopfernder Widerstand - unsterbliche Ehre an die Fahnen
geheftet - verkrallen sich in die Trümmer.
Die Bezeichnungen für deutschen Truppen in Stalingrad wechseln tageweise - einige lassen ahnen,
wie wenig Soldaten noch leben:
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deutsche Truppen - deutsche Kräftegruppe - Verteidiger von Stalingrad - 6. Armee - die Verteidiger ...
auf engstem Raum zusammengeschlossen - noch kampffähige Teile der 6. Armee - Verteidiger Südfront - Südgruppe der 6. Armee.
Informationen aus dem neutralen Ausland waren für den NS-Staat noch gefährlicher als aus
Feindstaaten. Hier fiel das Argument der „Propagandahetze“ weg, die sehr objektive Berichterstattung
z. B. des Schweizer Rundfunks hätte aufgedeckt, wie sehr die gleichgeschalteten Medien
Deutschlands die Wahrheit vertuschten.
e)
Die wichtigste Informationsquelle ist heute das Internet - alle großen in- und ausländischen Zeitungen
und Zeitschriften sind mit Internetausgaben zu finden. Auch Radio- und Fernsehprogramme (S.
Anmerkung zu S. 93) können weltweit abgerufen werden.
Demgegenüber hat der Kurzwellenrundfunk an Bedeutung verloren, dennoch senden viele Staaten
noch für das Ausland, deutschsprachige Dienste sind leider seltener geworden .
2) Anregung für ein Projekt
Karl Farkasch - Kabarettist in der Ersten und Zweiten Republik. +1971.
Egon Fridell - Schriftsteller und Kulturhistoriker, + 1938 (Selbstmord nach dem Einmarsch der
deutschen Wehrmacht).
Fritz Grünbaum - Kabarettist, + 1941 (KZ-Dachau).
Franz Jägerstätter - Landwirt, Wehrdienstverweiger, +1943 (hingerichtet).
Oskar Karlweis - Schauspieler, +1956.
Dr. Jakob Kastelic - führender österreichischer Widerstandskämpfer, +1944 (hingerichtet).
Dr. Alfred Klar - Journalist, +1944 (beim Warschauer Aufstand erschossen).
Oskar Kokoschka - Maler und Grafiker, +1980
Hermann Leopoldi - Kabarettist in der Ersten und Zweiten Republik, +1959.
Robert Musil - Dichter, +1942.
Max Reinhardt - Schauspieler, Regisseur, Theaterfachmann, +1943
Schwester Maria Restituta - Ordensschwester, +1943 (hingerichtet).
Joseph Roth - Dichter, +1939.
Roman Karl Scholz - Augustiner Chorherr, 1944 (hingerichtet).
Arnold Schönberg - Komponist, +1951.
Karl (auch Carl) Szokoll - Offizier und Widerstandskämpfer, +2004
Franz Werfel - Dichter, +1945
Stefan Zweig - Dichter, +1942 (Selbstmord).
S. 112, Anregung für ein Referat
Nach einem Drehbuch von Graham Green entstand 1949 der Film „Der dritte Mann“.
Der Schriftsteller Martins sucht im noch immer stark zerstörten Wien seinen Freund Harry Lime, der,
wie sich herausstellt, durch den Schwarzhandel mit verdorbenem Penicillin ein Vermögen verdient.
Der Film bietet eine gelungene Schilderung des Wiens der Nachkriegszeit, mit dem Viermächtestatus,
dem Schwarzmarkt und der Not der Menschen. (U. a. erhielt er den Oskar für die beste SchwarzWeiß-Kamera, den großen Preis von Cannes; so weltberühmt wie der Film wurde auch die Filmmusik
des Wiener Zitherspielers Anton Karas.)
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S. 116, Anregung für eine Diskussion
Alle Parteien treten für den Umweltschutz ein. In der Praxis muss das Verhalten zu konkreten
Anlässen beobachtet werden (z. B. Kraftwerks-, Straßen-, Eisenbahnbau).
Man könnte dazu über einen gewissen Zeitraum die Medien beobachten lassen. Zugleich wäre es
wichtig, lokale Umweltprobleme und ihre Behandlung durch die Gemeinde und Landespolitik zu
recherchieren.
S. 123, Kurz gefragt
Lehnt der Bundesrat ein Gesetz ab, geht es zurück in den Nationalrat, der noch einmal darüber
abstimmen muss. In der Praxis entsteht dadurch eine Verzögerung von einigen Wochen.
Große Koalitionen verfügen über die für Verfassungsgesetze notwendige Zwei-Drittelmehrheit.
Als Möglichkeiten für diesen Gesetzesantrag bieten sich an:
Eine politische Partei dafür zu interessieren – gute Chancen, wenn die Regierungspartei oder parteien sich dafür einsetzten.
Ein Volksbegehren – einige Chancen, wenn der Regierung nahe stehende Organisationen es
unterstützen.
Acht Abgeordnete finden, die diesen Gesetzesantrag einbringen – das ist meist das Vorgehen der
Opposition.
S.124, Arbeitsaufgabe
Die Sozialpartnerschaft, als österreichische Besonderheit ist im Zeitalter der Globalisierung („weltweite
Rahmenbedingungen“) nicht mehr so effektiv. Außerdem hat das Tempo der wirtschaftlichen
Veränderungen zugenommen – die Sozialpartnerschaft kann nur langsame Anpassungsprozesse
durchsetzen.
S. 128, Anregung für eine Diskussion
Neueste Entwicklungen wollen alle wichtigen Abläufe im Haus und im Haushalt zentral vom
hauseigenen Computer steuern lassen, nicht nur Heizung, sondern Beleuchtung, Speisenzubereitung,
Vorratshaltung, Sicherheitstechnik u. Ä.
Zusätzlich könnte in der Diskussion auch beleuchtet werden, welche Rolle „intelligente“
Haushaltsmaschinen heutzutage spielen.
Lange Zeit galt die Ansicht, einfache, sich immer wiederholende Arbeitsabläufe werden durch den
Computer erledigt, die Entwicklung immer leistungsfähigerer Geräte hat die Arbeitswelt eines
Besseren belehrt.
Man könnte darüber diskutieren, wie der Computer in der Schule eingesetzt werden könnte – welche
Tätigkeiten von SchülerInnen aber auch LehrerInnen könnten rationalisiert werden?
S. 129, Anregung für eine Internetrecherche
Zusatzinformation: Für die USA waren die deutschen Raketentechniker so wichtig, dass ihre
Verstrickung in die Verbrechen des NS-Regimes nicht beachtet wurde. Wernher von Braun wurde
zwar auf Befehl Himmlers einmal verhaftet, kam aber frei und blieb weiter Mitglied der SS. Vom
Arbeitseinsatz der KZ-Häftlinge und den Arbeitsbedingungen hatte er Kenntnis aus
Betriebsbesichtigungen.
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S. 130 f. Fragen zur UNO
UNO-Mitgliedsstaaten
Nach Fischer Weltalmanach 2008 hat die UNO 192 Mitglieder.
(Alle Staaten der Welt, ausgenommen Vatikanstaat, Republik China, Vatikanstaat, Westsahara,
Nordzypern.)
Sir Peter Ustinov
Sir Peter Ustinov (1921–2004) war Sonderbotschafter der UNICEF, dem Kinderhilfswerk der Vereinten
Nationen.
UNO-Ziele
Die Vereinten Nationen vertreten im Wesentlichen die selben Ziele wie der Völkerbund (siehe Bd.1, S.
135) Im Unterschied zu diesem kann er nicht nur wirtschaftliche Maßnahmen zur Durchsetzung seiner
Ziele setzen, sondern auch militärisch intervenieren. Eine eigene ständige UN-Armee, wie sie bei der
Gründung vorgesehen war, kam nicht zustande, stattdessen stellen Mitgliedsstaaten
Truppenkontingente. Dabei kann die internationale Rolle der UNO in Konflikt mit nationalen Interessen
von Großmächten kommen: Zum Beispiel war der Koreakrieg offiziell eine UN-Militäraktion, die USA
stellten im Wesentlichen die UN-Truppen.
Österreich stellte immer wieder Truppenteile zur Verfügung, durch die Neutralität unseres Landes
waren diese Einsätze international sehr gefragt. Probleme könnten sich bei Einsätzen in
Nachbarstaaten ergeben.
S. 132, Unterorganisationen der UNO
S. 69, Leben mit den Vereinten Nationen
Neben den Hauptorganen der Uno (Generalversammlung, Wirtschafts- und Sozialrat, Sicherheitsrat,
Sekretariat) gibt es unter anderem folgende Unterorganisationen und Programme:
Menschenrechtsrat
Kommission für Friedenskonsolidierung
UNAIDS – Programm für HIV / AIDS
UNPD – Entwicklungsprogramm
UNEP – Umweltprogramm
UNHCR – Hoher Kommissar für Flüchtlinge
UNICEF – Kinderhilfswerk
WFP – Welternährungsprogramm
FAO – Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation
UNESCO – Organisation für Bildung, Wissenschaft und Kultur
UNFCC - Sekretariat der UN-Klimakonvention
IPCC – Klimarat
WHO – Weltgesundheitsorganisation
IAEO – Internationale Atomenergiekommission
S. 134, europäische Integration
Den vielen Freiheiten, die der Wirtschaft und den Bürgerinnen und Bürgern durch das
Zusammenwachsen Europas geboten werden, steht der Verlust von einzelstaatlichen Vorrechten
gegenüber. Hier wird es viele subjektive Meinungen geben, zum Beispiel wie wertvoll ist ein
einheitlicher Wirtschaftsraum, wie belastend die Verkehrsflut, die durch Österreich rollt.
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S. 135, EGKS
Kohle und Stahl sind kriegswichtige Güter, ein Zusammenschluss der wichtigsten Produzenten
Europas und die Einbindung Deutschlands sollte den Frieden in Europa sichern.
Zugleich hatte man aus der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg die Lehren gezogen: Die damalige
Abschottung der Nationalwirtschaften führte zu Wirtschaftskrisen, von denen auch die Siegermächte
betroffen waren. Eine wiederaufblühende europäische Wirtschaft half, die Kriegsfolgen rascher zu
überwinden und den politischen Einfluss der Sowjetunion zurückzudrängen .
S. 136, die „vier Freiheiten“
Bisherige Erfahrungen mit den „vier Freiheiten“:
Vor allem nach der Osterweiterung waren Befürchtungen, der einheimische Arbeitsmarkt würde von
billigen Arbeitskräften überschwemmt werden, laut geworden. Das hat sich auch wegen
Übergangsregelungen nicht bestätigt, aber auch schon zuvor waren die oft zitierten „portugiesischen
Bauarbeiter“ nicht nach Österreich gekommen.
Die Freiheit des Warenverkehrs hat Österreichs Wirtschaft sehr große Vorteile gebracht.
Auch von der Freiheit des Dienstleistungsverkehrs hat die heimische Wirtschaft profitiert, vor allem
durch die Osterweiterung, umgekehrt gibt es noch wenige Anbieter aus dem Ausland in Österreich,
vielleicht aus deshalb, weil z. B. Versicherungen ohnedies internationale Konzerne sind.
Die Freiheit des Zahlungsverkehrs hat zu einer Verbilligung von Geld- und Kapitaltransfers geführt.
Im Zusammenhang mit den vier Freiheiten wird auch die Vereinheitlichung des Europäischen
Steuersystems und des Bankwesens (Stichwort „Bankgeheimnis“) diskutiert. Hier werden nach der
wirtschaftlichen Situation der einzelnen Bürgerinnen und Bürger unterschiedliche Sichtweisen
vorherrschen.
S. 137, Anregung für eine Diskussion
Die erste Frage könnte auch fächerübergreifend in Deutsch als Schularbeitsthema oder Teil eines
Themas (z. B.: Welche Vorteile bringt das Vereinte Europa den Bürgerinnen und Bürgern Europas)
gestellt werden, wobei Vor- und Nachbereitung durch den Geschichteunterricht erfolgen kann.
S. 138, Kurz gefragt
Da nach dem Wiener Kongress die Heilige Allianz in den ehemaligen spanischen Kolonien
Südamerikas Interventionsabsichten hegte, verkündete 1823 der Amerikanische Präsident eine
Botschaft, dass jede Intervention außeramerikanischer Mächte auf dem Doppelkontinent von den USA
als unfreundlicher Akt betrachtet werde. Nach dem Zweiten Weltkrieg war diese „Doktrin“ vor allem
gegen die Sowjetunion gerichtet. Sie bestimmte das Verhalten der USA unter anderem in der
Kubakrise.
S. 139, Anregung für eine Diskussion
Man könnte Ländergrenzen heranziehen, Wirtschaftsräume (EU-Mitgliedschaft) oder kulturelle
Tatsachen wie das Alphabet: Kyrillische Schrift haben Länder, die von Byzanz aus missioniert wurden.
Interessant ist die Frage, inwieweit diese Grenze heute noch bestimmend ist (vgl. die Vorgänge auf
dem Balkan).
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S. 142, Kurz gefragt
Vor allem die Großmächte, auch die neu hinzugekommenen, verletzen die UN-Erklärung. Nicht immer
ist der politischer Druck auf kleine Nationen ersichtlich, eine große Rolle spielen auch die
wirtschaftlichen Interessen.
Die Vorgänge in China (Tibet) oder Russland (Georgien, Ukraine) könnten über einige Zeit in den
Medien verfolgt werden.
Die UNO selbst wird von den Großmächten oft ausgeschaltet:
Die UN-Menschenrechtskommission wurde 2006 in den UN-Menschenrechtsrat umgewandelt, da die
Kommission sich kaum durchsetzen konnte. Staaten, die als notorische Menschenrechtsverletzer
galten konnten auch mithilfe verbündeter Staaten Beschlüsse immer wieder verhindern oder
abschwächen. (Vgl. Fischer Weltalmanach, 2008, S. 592 u. S. 602.)
Arbeitsaufgabe
Nach Dingelmann erfolgt die Hilfe für Afrika im Rahmen des Ost- Westkonfliktes und zur Sicherung
wirtschaftlicher Vorherrschaft.
Weltgeschichte in Daten sieht die Entkolonisierung vergleichbar mit (der von Marx vorausgesagten)
Ausbildung eines sozialistischen Weltsystems. Die Mitgliedstaaten dieses Systems leisten
uneigennützige Hilfe.
S. 145, 3. Spalte
Ein weltweit anerkannter Börsenfachmann wurde in einem Fernsehinterview gefragt, in welcher Sparte
eine Investition sicher gewinnbringend sei. Er kenne nur eine einzige, war seine Antwort: die Bildung.
Zu Abb. 145.3: Zuerst muss der Hunger beseitigt, dann aber ein modernes Bildungssystem aufgebaut
werden.
Zu Abb. 147.1
Die Stufen stellen keine Rangordnung dar, sonst wäre die barmherzige Schwester sicher höher
gestellt. Es dürfte sich hier um Abstufungen nach dem Einkommen handeln.
S. 148, kurz gefragt
Migration bedeutet, den bisherigen Siedlungsraum aufzugeben und einen neuen zu suchen.
Man flieht, wenn man von bestimmten Gefahren bedroht wird. Diskutiert werden kann, welche
Gefahren als Rechtfertigung für eine Flucht anzusehen sind.
Wenn zum Beispiel die wirtschaftliche Lage eines Landes die Existenz bedroht, ist man zur Flucht
gezwungen. Trifft dann auf einen die (eher abwertende) Bezeichnung „Wirtschaftsflüchtling zu?
S. 150, Aufgaben
Die USA förderten damals die Einwanderung. Die Industrialisierung war wesentlich weiter
fortgeschritten, als in Europa bekannt. Das Land benötigte dringend Arbeitskräfte. (Die meisten
Einwanderer träumten aber von den Weiten der Prärie und einem freien Leben als Ansiedler.)
Heute ist eine bereits erteilte Arbeitserlaubnis Voraussetzung für einen längeren Aufenthalt in den
USA.
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S.151, Arbeitsaufgabe
Als die ersten Berichte über die Problematik der Altenpflege in den Medien auftauchten, stand im
Vordergrund die illegale Beschäftigung ausländischer Arbeitskräfte.
Die Illegalität, fern jeder staatlichen Kontrolle, ist natürlich kostengünstiger als eine Beschäftigung im
Rahmen aller arbeits- und gesundheitsrechtlicher Vorschriften.
Heute steht die Politik vor dem Dilemma, dass sich eine legale Beschäftigung unter den derzeitigen
Bestimmungen kaum jemand leisten kann. Die öffentliche Meinung fordert noch immer eine
Tolerierung des rechtlosen Zustandes, die beiden Koalitionsparteien konnten sich noch nicht auf eine
gesetzliche Regelung einigen.
Die Pflegeproblematik wird sicher nach den Wahlen vom September 2008 von der neuen Regierung
endgültig gesetzlich geregelt werden.
S. 152, 2. Spalte
Beide Artikel kurz zusammengefasst:
Konflikte wurden früher als Stellvertreterkriege (Ost-Westkonflikt) oder schon damals und heute
wegen ungelöster, schon länger zurückliegender territorialer Probleme geführt.
Heutige Kriege brechen meist innerhalb eines Landes aus, sie haben ethnische (und soziale)
Hintergründe, am stärksten ist die Zivilbevölkerung betroffen.
S. 156, Anregung für eine Diskussion
Österreich hat sich als UNO-Mitgliedsstaat auch zur Beteiligung an UN-Friedensmissionen
verpflichtet. Probleme könnten sich durch die Neutralität ergeben. Im Falle der Mission im Tschad ist
problematisch, dass die ehemalige Kolonialmacht Frankreich das größte Kontingent stellt und
umstritten ist, ob hier nicht auch französische Interessen vertreten werden.
S. 158, Schlagzeilen
Einige (von vielen möglichen Überschriften):
Das Jahrhundert des Kindes
Das Jahrhundert der Mobilität
Das Jahrhundert der Kommunikation
Das Jahrhundert der Massenunterhaltung
S. 159, Zusammenfassende Arbeitsaufgaben
Zu 1) Zusatzinformation, Österreich und die UNO:
Auf Antrag Brasiliens wurde 1952 die Österreichfrage auf die Tagesordnung der UNO gesetzt, im
Dezember forderte die Weltorganisation die Großmächte auf, sich über einen Staatsvertrag zu
einigen.
Im Dezember 1955, nach Erlangung der Selbständigkeit, wurde Österreich Mitglied der UNO.
Seit 1960 stehen Einheiten des Bundesheeres im Dienst der UNO, als erstes werden
Sanitätseinheiten im Kongo eingesetzt. Es folgen Einsätze in Zypern (seit 1964) und im Nahen Osten
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(seit 1973). Auch Todesopfer sind zu beklagen, durch Minenexplosionen (Golanhöhen) und einen
Luftangriff (Zypern).
Im Dezember 1970 wird der Beschluss, die UNO-City im Wiener Donaupark zu errichten, gefasst,
1979 wird sie übergeben. Wien ist somit zur dritten UN-Stadt (nach New York und Genf) geworden.
1971 wird der ehemalige Außenminister und österreichische Vertreter bei der UNO, Kurt Waldheim,
zum Generalsekretär der Weltorganisation gewählt, 1976 für eine zweite Amtszeit bestätigt.
Zu 2) Staaten auf dem Gebiet der ehemaligen Sowjetunion:
Mitgliedsstaaten der EU: Estland, Lettland, Litauen
GUS-Staaten: Armenien, Aserbaidschan, Georgien, Kasachstan, Kirgistan, Moldawien, Russland,
Tadschikistan, Turkmenistan, Ukraine, Usbekistan, Weißrussland.
Der Zusammenhalt innerhalb der GUS ist sehr locker, vor allem zwischen Russland einerseits und
Georgen und der Ukraine bestehen schwere Differenzen.
Als Georgien im August 2008 seine abtrünnige Provinz Süd-Ossetien besetzen wollte, kam es zum
Einmarsch russischer Truppen auch in georgisches Gebiet.
Südossetien und Abchasien wurden von Russland als selbstständige Gebiete anerkannt.
Zu 3)
Israelis und Palästinenser haben begründete Ansprüche auf einen eigenen Staat, siehe S.154.
Zu 4)
Ursachen der Entkolonisierung, s. S. 142 (ff.)
Indien zerfiel 1947 in die Indische Union, und Pakistan, das zunächst in Ost- und Westpakistan geteilt
war. Ostpakistan wurde 1971 zum unabhängigen Staat Bangladesh.
Ceylon (seit 1971 Sri Lanka) wurde 1948 unabhängig.
Der Vietnamkrieg der USA, der nie offiziell erklärt wurde, begann mit massiver Militärhilfe und der
Entsendung von US-“Militärberatern“ durch die USA unter Präsident Kennedy (Anfang der 1960erJahre) nach Südvietnam. Nach längeren Verhandlungen mit Nordvietnam zogen sich die USA unter
Präsident Nixon aus Südvietnam zurück (1973).
Der Indochinakrieg, dessen letzte Phase der Vietnamkrieg war, endete offiziell 1975 mit der
Wiedervereinigung beider Staaten.
Zu 5)
1. Quelle: Niederschlagung des Ungarischen Aufstandes durch die Sowjetunion, 1956
2. Quelle: Einführung des EURO, 1. Jänner 2002
3. Quelle: SPÖ Alleinregierung unter Bruno Kreisky, 1970
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