Kurz gefragt - E. DORNER / westermann wien

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„einst und heute 1 – HLA“
Lehrer/inneninformation und Links
Vorbemerkung
Die Bildungs- und Lehraufgabe des Lehrplanes von 2003 verlangt unter anderem die
Vermittlung von bedeutenden Geschehnissen, wesentlichen geschichtsbestimmenden Ideen
und Kräften, um politisches und soziales Handeln zu unterstützen. Eigene Standpunkte der
Schülerinnen und Schüler sollen durch historisches Wissen begründet und gefestigt werden
können. Der Unterricht soll Verständnis und Akzeptanz für fremde Kulturen erwecken. Einen
weiteren Schwerpunkt soll auch die geschichtliche Entwicklung des Wirtschaftszweiges bilden,
für den die Schülerinnen und Schüler ausgebildet werden.
Von der Antike soll das kulturelle und wissenschaftliche Erbe, im Mittelalter neben Sozial- und
Kulturgeschichte besonders das Werden Österreichs behandelt werden.
Die Aufgabe der Unterrichtenden ist es nun, eine dementsprechende Auswahl aus der Fülle
historischer Fakten zu treffen, das bedeutet auch, eine Auswahl aus dem Angebot des
Lehrbuches.
Wichtig wäre es, den Schülerinnen und Schülern von Anfang an klar zu machen, dass dieses
Unterrichtswerk nicht den „Geschichtestoff“ enthält, dessen vollständige Kenntnis für eine gute
Note notwendig ist.
Zudem ist auch im Lehrbuch trotz der Stofffülle eine (letztlich subjektive) Auswahl getroffen
worden – eigene Schwerpunkte und Referate von Schülerinnen und Schülern zu angedeuteten
oder nicht aufgenommenen Themen wären eine wichtige Bereicherung des Unterrichts.
Lösungen zu den Arbeitsaufgaben
S. 6: Arbeitsaufgabe: „Entdecken und Forschen“
Meistens endet mit den Großeltern die Kenntnis der Familiengeschichte – sie wird im
Wesentlichen mündlich tradiert. Häufiger als schriftliche Aufzeichnungen findet man noch Bilder
(Fotografien), aber meist sind nur Verwandtschaft und die Namen der Abgebildeten bekannt.
Im Handel gibt es seit einiger Zeit Computerprogramme für die Erstellung von
Familienstammbäumen, die sehr aufwändige Recherche werden sie aber nicht vereinfachen.
S. 7: Arbeitsaufgabe: Welche Quellen belegen die Existenz eines Menschen?
Mündliche Überlieferung in der Familie, besondere Ereignisse, die in der Erinnerung der
Menschen geblieben sind.
Schriftliche Aufzeichnungen: amtliche Register, kirchliche Aufzeichnungen, Chroniken
(Schuljahrbücher!), vielleicht sogar Zeitungsberichte und Veröffentlichungen, Bilder (Fotos) und
wahrscheinlich auch ein Grab mit Inschrift und Überresten.
Bei Hochkulturen sind alle Kategorien von Quellen vorhanden, denn schriftliche Aufzeichnungen
sind ein wichtiges Kennzeichen.
Schädel und Werkzeuge
Gehirnvolumen und Bearbeitungsgrad sind wichtige Hilfen für die Datierung.
Älteste Funde: mittlere Spalte
jüngste Funde: Spalte ganz links
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S. 12:
Link: Antikes Athen
http://www.agathe.gr/index.html
(Englische Seite mit Bildern und Karten)
Link: Antikes Rom
http://www.geo.de/GEO/kultur/geschichte/53602.html
S. 13: Arbeitsaufgaben
Wichtigster Vorteil der Bezahlung für politische Ämter ist, dass nicht mehr die Wohlhabenden
die Macht ausüben. Der gravierendste Nachteil besteht darin, dass Politik nun zum gut
bezahlten Beruf werden kann; ein Amtsträger ist versucht, sein Amt mit allen Mitteln zu
verteidigen. Daher bekam auch der Titel Demagoge („Volksführer“) unter den Nachfolgern des
Perikles seine üble Bedeutung als „Volksverführer“.
Die Diskussion über die Bezahlung für politische Ämter kommt schwer zu einem Ergebnis. Zahlt
man eine Verdienstentschädigung, sind die Wohlhabenden bevorzugt. Und wonach soll sich
eine gleiche Entschädigung richten? Nach dem Verdienst der Reichsten, dem
Durchschnittsverdienst, oder soll es eine Minimalentschädigung sein?
Das Wahlrecht in Österreich ist ein Bürgerrecht, kein Menschenrecht. Auch hier könnte man mit
der Klasse diskutieren, ob alle, die in Österreich leben, ab einem gewissen Alter wählen dürfen.
Im Normalfall: Amtsperiode des Bundespräsidenten 6 Jahre, Legislaturperiode des
Nationalrates 5 Jahre.
S. 15: Geldwertberechnung
S. 15 Geldwertberechnung
Vorbemerkung: Die Rechnung ergibt immer einen ungefähren Wert, der Silberpreis schwankt
täglich und Durchschnittwerte für den Stundenlohn lassen sich exakt nicht ermitteln. Am 30. 3.
2010 sieht die Rechnung folgendermaßen aus:
Der Durchschnittwert einer Arbeitsstunde in der Industrie kann mit zirka 10 Euro angenommen
werden. Bei einer täglichen Arbeitszeit von 7,5 Stunden beträgt der Tageslohn also 75 Euro.
Ziehen wir großzügige 12 Euro für die Tagesverpflegung ab, kommen wir auf 63 Euro
(Bruttolohn) denen ein Denarius entspricht.
Der Silberpreis lag an diesem Tag (laut Internet – http://www.silberhandel.at/silberpreis) bei 0,41
Euro pro Gramm – der Silberwert des Denarius ist also 1,64 Euro.
Die Rechenbeispiele zeigen die Schwierigkeit von historischen Geldwertberechnungen, vor
allem weil der Edelmetallwert im Lauf der Geschichte stark schwankt
S. 17: Urchristentum, Link:
http://www.katholisch.de/35819.html
S. 21: Quellenstelle
Das mittelalterliche Ordo-Prinzip sieht eine von Gott vorgegebene strenge Ordnung der Welt, in
der alle Menschen ihren Platz zugeteilt bekommen haben und den sie nicht in Frage stellen
dürfen, denn das wäre ein Vergehen nicht gegen die Gemeinschaft, sondern gegen Gott – also
eine Sünde.
Der Lehensvertrag bedingt Rechte und Pflichten für Lehensherrn und -mann. Verletzt der
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Lehensherr seine Pflichten, so gilt der Vertrag nicht mehr. Ein wichtiger Grund für die Aufgabe
der Selbstständigkeit ist hier deutlich herauszulesen: Unfreie müssen keinen Kriegsdienst
leisten.
Link: Erklärung von Fachbegriffen des Lehenswesens:
http://netzwerk.wisis.de/text/372.htm
S.22: Quellenstellen
Schon in der Antike war der Markt (Agora in Athen, Forum Romanum) das Zentrum einer Stadt.
Rechte, die der Herrscher aufgrund seines Marktregales der Stadt verlieh, waren Grundlage für
ihr Gedeihen. Eine reiche Stadt konnte ihre Privilegien notfalls mit Waffengewalt verteidigen.
Wien ist hier das Stapelrecht verliehen worden.
Bürger sind zwar nicht adelig, aber frei, und damit in der Stadt den Adeligen gleichgestellt,
dadurch sind demokratische Verfahren (z. B. Wahl der Stadtverwaltung) möglich. Adelige
mussten sich Mehrheitsbeschlüssen beugen.
Hörige und Leibeigene
Hörige können sich freikaufen, Leibeigene sollten zurückgestellt werden, was in der Praxis
kaum geschah. Die Städte benötigten Arbeitskräfte, die frei gewordenen Bauerngüter konnten
zu größeren Einheiten zusammengelegt und wirtschaftlicher geführt werden.
Link:
Mittelalterliche Stadt:
http://www.lmg.pcom.de/aktuell/stadtma/stadt1.htm
Frauenrechte im Mittelalter:
http://www.frauenwissen.at/frauenleben_mittelalter.php
S. 25: Fächerübergreifendes Lernen
Überblick:
Im Judentum ist die Darstellung Gottes verboten, nichtplastische Abbildungen von Lebewesen
sind erlaubt.
Im Christentum ist die Bilderverehrung in der Ostkirche nach dem sogenannten Bilderstreit (8.
und 9. Jahrhundert) zum Dogma erhoben worden (Synode von Konstantinopel, 842).
Zu Beginn der Reformation fand ein Bildersturm gegen Bilder und Plastiken in den Kirchen statt,
Luther trat dagegen auf, ist aber grundsätzlich gegen die Verehrung von Bildern.
Im Islam gilt Gott als einziger Schöpfer (= Bildner), daher herrscht prinzipiell ein Bilderverbot,
das in der Kunst, vor allem in der schiitischen (Persien) nicht immer eingehalten wird.
Link zum Thema „Bildliche Darstellung Gottes“
http://www.bibelwissenschaft.de/wibilex/dasbibellexikon/details/quelle/WIBI/zeichen/b/referenz/15357///cache/d75c47a5f5/#h1
S. 28: Zu den Diskussionsthemen
Solche Epochenbezeichnungen werden oft von den Massenmedien verwendet, sie sind meist
zutreffend. Wie alle diese Benennungen suggerieren sie aber eine schlagartige Veränderung,
die am ehesten nur durch die Computertechnologie erfolgt ist.
Menschliche Fortbewegungsarten:
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Das Zeitalter des Fußgehers von der Urgeschichte (600 000 v. Chr.), das bis zu den ersten
Hochkulturen dauert (ca. 3000 v. Chr.). Das Kutschenzeitalter bis etwa 1830 n. Chr., das
Eisenbahnzeitalter, das durch das Automobilzeitalter (seit ca. 1900) ergänzt wurde. Fast
gleichzeitig kann man aber auch vom Luftfahrtzeitalter sprechen (oder es schon Ende des 18.
Jahrhunderts beginnen lassen), das seine Steigerung im Raumfahrtzeitalter (1969, 1.
Mondlandung) gefunden hat.
Im 20. Jahrhundert ist am ehesten durch die Entwicklung des leistungsfähigen
Personalcomputers eine neue Ära eingeleitet worden.
S. 29: Fächerübergreifendes Lernen
Deutsch
Umberto Eco: „Il nome della rosa“ – „Der Name der Rose“ (1981) spielt im 14. Jahrhundert. In
Gestalt eines Detektivromans wird ein sehr gutes Bild des 14. Jahrhunderts entworfen. Gesucht
wird eine vollständige Ausgabe der „Poetik“ des Aristoteles, Grundlage der abendländischen
Dichtkunst.
Religion
Das Alte Testament ist in Hebräisch und Aramäisch verfasst, das Neue Testament in
Griechisch. Im Religionsunterricht könnte die Übersetzungsgeschichte der Bibel behandelt
werden.
Alle fächerübergreifenden Aktivitäten lassen sich sehr gut durch Präsentationen oder
grafische Darstellungsformen abschließen.
Link zum Thema Malerei der Renaissance:
http://www.giorgione-tizian.at/
S. 31: Fächerübergreifendes Lernen – Mathematik
Die Lehre vom goldenen Schnitt ist ein Versuch, eine Gesetzmäßigkeit des Schönen zu
formulieren.
Einige Werke der aufgezählten Künstler:
Bruneleschi:
Kuppel des Domes zu Florenz, Pazzikapelle
Da Vinci:
Abendmahl, Mona Lisa
Dürer:
Ritter, Tod und Teufel; Der heilige Hieronymus; Selbstbildnis
Michelangelo:
David, Fresken der Sixtinischen Kapelle
Raffael:
Sixtinische Madonna, Papst Julius II.
Boccaccio:
Decamerone (Novellensammlung)
Monteverdi:
L`Orfeo (Oper)
Präsentation
Über Leonardo da Vinci gibt es CD-ROMs mit Animationen und guten Bildern, neben dem
Internet findet sich auch in Bibliotheken Einiges an Information. Wichtig wäre es, wenn die
Schülerinnen und Schüler aus dem vorhandenen Material eine eigene Auswahl treffen und sich
auf einzelne Themen spezialisieren.
Link:
Leonardo da Vinci als Maler:
http://www.lionardo-da-vinci.de/werke.htm
als Erfinder:
http://www.mostradileonardo.com/macchine.php?lang=DE
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S. 32: Diskussionen
Der Buchdruck bewirkte eine explosionsartige Verbreitung des Wissens – zudem wurden fast
alle wissenschaftlichen Werke in Latein verfasst und waren den Gelehrten Europas ohne den
Umweg einer Übersetzung verständlich. Das Internet hat eine Steigerung dieser
Informationsgeschwindigkeit bewirkt, man benötigt nun keinen Buchdrucker zur Verbreitung der
Information, jeder kann seine Erkenntnisse sofort weltweit veröffentlichen. Die neue
Gelehrtensprache ist derzeit Englisch.
Alle Voraussagen, der Computer würde zu gewaltigen Einsparungen an Papier führen, haben
sich nicht bewahrheitet, das Gegenteil ist eingetreten, der Papierverbrauch ist gestiegen. Das
gedruckte Buch ist in seiner Anwendung noch immer die einfachste Lösung. Geschriebene und
gedruckte Information ist (wenn nicht auf säurehaltigem Papier „gespeichert”) am sichersten
und dauerhaftesten. Ein Großteil der vor 20 Jahren auf Magnetband oder Disketten
gespeicherten Information ist nur mehr unter Schwierigkeiten lesbar.
Druckverfahren
Neben dem Hochdruck gibt es noch den Tiefdruck, der qualitativ die besten Ergebnisse liefert
(z. B. Kunstdrucke, Banknoten). Der sehr schnelle und ursprünglich qualitativ nicht sehr gute
Flachdruck (Offsetdruck) ist im Laufe der Zeit ein sehr hochwertiges Verfahren geworden.
Fächerübergreifendes Lernen
Im Rechtskundeunterricht könnten neben dem Problem geistiges Eigentum auch die so
genannten feindlichen Übernahmen besprochen werden.
Link: Gutenberg-Bibel, sämtliche Seiten (Navigation zuerst etwas umständlich)
http://www.gutenbergdigital.de/gudi/dframes/index.htm
S. 33: Fächerübergreifendes Lernen
Als einfache Übung könnte man mit einem Kompass eine Europakarte einnorden und die
Himmelsrichtung wichtiger Städte der europäischen Geschichte feststellen.
Die ersten modernen Verfahren zur Ortsbestimmung wurden im Zweiten Weltkrieg für den Luftund Seekrieg entwickelt (z. B. Radar, LORAN).
S. 34: Fächerübergreifendes Lernen – Naturwissenschaften
Galilei
Wichtigste Erkenntnisse: Pendelgesetz, Gesetze des freien Falles, Entdeckung der
Jupitermonde.
Fernrohrtypen: holländisches oder galileisches Fernrohr, astronomisches Fernrohr,
Spiegelteleskop.
Kepler
Er wirkte unter anderem in Graz und Linz. (Über sein Schicksal in der Reformation, siehe S. 53)
Die Planetengesetze:
1. Die Planeten bewegen sich in Ellipsen um die Sonne, die sich in einem Brennpunkt befindet.
2. Der Fahrstrahl (Verbindungslinie Planet – Sonne) überstreicht in derselben Zeit dieselbe
Fläche. (Das bedeutet schnelle Umlaufgeschwindigkeit in Sonnennähe, langsamere in
Sonnenferne.)
3. Die Quadrate der Umlaufzeiten verhalten sich wie die dritten Potenzen der (größten) Radien.
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Deutsch
„Das Leben des Galilei“ (3. Fassung 1955) von Bert Brecht.
S. 35: Kurz gefragt
Die vier Elemente in der Antike (Empedokles): Wasser, Feuer, Erde, Luft.
Erdbewegungen und Felssprengungen durch Schwarzpulver halfen dem Bauwesen.
Böttger stellte zum ersten Mal Porzellan außerhalb Chinas her.
S. 36: Marco Polo
Das innige Freundschaftsverhältnis zu Kublai Khan könnte geschönt dargestellt sein, fast alles
was Polo von „Gewährsleuten“ erzählt bekam (Schlachten, sagenhafte Reichtümer, Menschen
mit Hundeköpfen) ist sehr übertrieben.
Eigene Beobachtungen über Sitten und Bräuche der Völker, viele Details wie die Verwendung
von Papiergeld, Trockenmilch oder Steinkohle, entsprechen den Tatsachen. Auch die
mitgebrachten Schätze sind sehr überzeugend. Heute glaubt man an den tatsächlichen
Aufenthalt Marco Polos in China.
Link: informativer Text zu Marco Polo (Auch als PDF downloadbar)
http://gaebler.info/ahnen/paul/johannes-polo.htm
S. 37: Kolumbus
Die ungefähre Entfernung (Luftlinie) beträgt 6000 km.
Die Reisedauer:
August
28 Tage
September
30 Tage
Oktober
12 Tage
––––––––––––––––––––
zusammen
70 Tage
Die Division (6000 km durch 70 Tage) ergibt eine Durchschnittsleistung von 85,7 km (Luftlinie)
pro Tag.
Länder- und Ortsnamen, die an Kolumbus (span. „Colon”) erinnern:
Kolumbien, Columbia (Hauptstadt von South Carolina), Columbus (Hauptstadt von Ohio), Colon
(Provinz und deren gleichnamige Hauptstadt in Panama, Verwaltungsbezirk in Honduras).
Colombo, Hauptstadt von Sri Lanka, wurde von Portugiesen gegründet, daher kein
Zusammenhang mit Kolumbus.
S. 39: Quellenstelle
Las Casas (um 1474–1566) sieht die Indigenen als gleichberechtigte Menschen, denen großes
Unrecht zugefügt wird, und er tritt gegen die Unchristlichkeit des europäischen Vorgehens auf.
Um die Indigenen zu retten, tritt er für die Einfuhr afrikanischer Sklaven ein, was er später aber
ebenfalls verurteilt.
Sepulveda vertritt den Standpunkt des europäischen „Kulturbringers“, der alle Rechte über die
Indigenen besitzt. Eine Meinung, die zur Zeit des Imperialismus (19. Jahrhundert) in ähnlicher
Weise vertreten wurde.
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Auswirkungen der Sklaverei in der Karibik
In vielen Staaten ist ein Großteil der Landbevölkerung aus den Nachkommen der afrikanischen
Sklavinnen und Sklaven entstanden. In den Städten gibt es eine Oberschicht aus Weißen und
Mulatten. Die indigene Urbevölkerung existiert kaum mehr.
Link (ARD):
http://www.planet-wissen.de/politik_geschichte/menschenrechte/sklaverei/index.jsp
S. 41: Vermehrung des Geldumlaufes
Vereinfacht gesagt, gilt auch für den Wert des Geldes das Gesetz von Angebot und Nachfrage.
Wird viel Geld angeboten, sinkt sein Wert.
Spanien ging an seinem Reichtum zugrunde, weil es ihn nicht sinnvoll investierte. Ein großer
militärischer Fehlschlag wie zum Beispiel der Untergang der mit hohen Rüstungskosten
aufgestellten Armada (1588) hatte schwerwiegende Folgen.
Das europäische Weltbild
Das europäische Weltbild sah Europa als Zentrum der Welt, die Erweiterung dieser Welt konnte
auch den Standort des Zentrums leichter in Frage stellen.
Das Christentum war Mittel zur Unterwerfung der Eingeborenen, in den 1960er-Jahren
hinterfragte die Befreiungstheologie in den Ländern der Dritten Welt das katholische
Missionschristentum sehr kritisch. Das führte letztlich auch zu Konflikten mit dem Vatikan.
Die Rückbesinnung auf das vorkolumbianische Kulturgut wird durch die fast vollständige
Auslöschung (z. B. Verbrennung der Handschriften durch die Missionare) sehr erschwert.
S. 42: Europa und die Wilden
Schon in der Antike wurde von Fabelwesen berichtet, die in unbekannten Weltgegenden
wohnten (z. B. Zentauren, Amazonen). Als „normaler“ Mensch fühlte man sich ihnen überlegen
und zeigte zugleich Furch vor ihnen. Bei der Begegnung mit der eingeborenen Bevölkerung
dienten dann das Christentum und der technische Fortschritt als Rechtfertigung für alle
Handlungen.
Kolumbus, der bis zu seinem Lebensende an seine Reisen nach Indien glaubte, nannte die
Indigenen „Inder“ – „Indios“.
S. 43: Quellenstelle
Ben Simpson konnte offensichtlich noch nicht gehen („mein Mutter und mein Schwester, die
mussten mitlaufen”), er dürfte also ca. ein Jahr alt gewesen sein, die Ereignisse spielten sich
um 1846 ab.
Die Sklavinnen und Sklaven bekamen den Familiennamen des Besitzers („Stielzen”). Rechte
und Schutz hatten sie kaum, zumal in vielen Gebieten der USA um diese Zeit wenig
Rechtssicherheit bestand.
S. 45: Kurz gefragt
Italienische Ausdrücke aus dem Bankwesen (Auswahl): Bank, Bankrott, Giro, Kassa, Kredit,
Konto, Netto, Risiko, Skonto, Ultimo.
Die Verleger hatten gegenüber ihren Handwerkern ein zweifaches Monopol: Sowohl beim
Rohstoffverkauf als auch beim Ankauf der Fertigware konnten sie die Preise bestimmen.
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Fächerübergreifendes Lernen
Religion
Zinsverbote gibt es im Alten Testament (z. B. „Wenn du meinem Volke leihst, ... so sei kein
Wucherer gegen ihn und lege ihm keine Zinsen auf ...” 2 Mos. 22, 25), im Neuen Testament
wird die Verzinsung von Kapital anerkannt („ ... so hättest du dein Geld an die Wechsler geben
sollen, dann hätte ich bei meiner Zurückkunft das Meinige mit Gewinn zurückerhalten ...”,
Gleichnis von den Talenten, Mt. 25, 27).
In der Spätantike entstand das kanonische Zinsverbot, das zuerst Klerikern, später allen
Gläubigen verbot, Geld gegen Zinsen zu verleihen.
Deutsch
„Die Weber“ von Gerhard Hauptmann (1893) schildert einen Weberaufstand gegen die
Ausbeutung durch den Verleger und Fabrikanten Dreißiger. Vorbild war ein schlesischer
Weberaufstand 1844, der durch Militäreinsatz blutig niedergeschlagen wurde.
http://www.wcurrlin.de/links/basiswissen/basiswissen_fruehkapitalismus_und_verlagswesen.htm
S. 46: Fächerübergreifendes Lernen – Religion
Am Neubau des Petersdomes wirkten mit: Bramante, Raffael, Michelangelo, Bernini.
Der Ablass ist heute noch im katholischen Kirchenrecht anerkannt. Im Religionsunterricht
könnte man herausarbeiten, bei welchen Anlässen er in Kraft tritt (zum Beispiel Segen „urbi et
orbi” des Papstes).
S. 47: Kurz gefragt
Die Disputation zwischen Luther und Eck lässt sich mit einer heutigen Fernsehdiskussion
vergleichen, die meist politische Fragen zum Thema haben. Damals war man auch um
Unterhaltung bemüht, angeblich diskutierten die beiden Glaubensstreiter auftragsgemäß einen
Nachmittag darüber, ob der Hofnarr des Kurfürsten heiraten sollte oder nicht. (Das lässt sich, ob
des Niveaus der behandelten Problematik, durchaus mit einer heutigen Talkshow vergleichen.)
Fächerübergreifendes Lernen – Religion
Hier kann die Religionslehrerin, der Religionslehrer am besten Auskunft geben.
S. 48: Kurz gefragt
Der Buchdruck hatte Luther und seine Ansichten in ganz Europa bekannt gemacht, von Jan
Hus wusste man außerhalb seiner engsten Heimat zunächst nichts. Die Unterstützung Luthers
war für die Fürsten eine Möglichkeit der Opposition gegen den Kaiser.
Die Übersetzung der Bibel in die Volkssprache entmachtete die katholische Kirche, die sich als
alleinige Vermittlerin für das Wort Gottes etabliert hatte. Die Kirche sah in den Übersetzungen
die Gefahr der Verfälschung der Offenbarung, die nur der von ihr ausgebildete Priester auf
Grund einer einzigen anerkannten Bibelfassung darlegen sollte.
Link:
http://www.luther.de/
S. 49: Kurz gefragt
Die Bauernaufstände stellten das gesamte Gesellschaftssystem in Frage. Trotz der Spaltung in
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zwei Konfessionen handelten die Adeligen daher solidarisch gegen die Bauern.
Die gesellschaftliche Ordnung, wie sie vom Mittelalter überkommen war, galt als von Gott
gegeben, Auflehnung war Sünde. Der Hinweis auf die Bibel soll dieses Argument entkräften.
„Als Adam pflügte und Eva spann, wo war denn da der Edelmann?” stellt die bisherige feudale
Ordnung in Frage: Am Beginn der Schöpfung gab es keine adeligen Lehensherren.
S. 50: Diskussion in Verbindung mit dem Religionsunterricht
Abgesehen vom Alten Testament ist im Neuen Testament besonders die Bergpredigt, Matthäus
5,1 ff., bedeutsam. Diese Botschaften finden sich auch in den anderen Evangelien.
S. 51: Kurz gefragt
In den Zentren des Welthandels befinden sich die wichtigsten Börsen für den Wertpapier- und
Warenhandel. Am bedeutendsten ist die New Yorker Börse, oft „Wall Street” (nach dem Sitz)
genannt. London, aber auch Zürich und Frankfurt haben Weltgeltung. Im letzten Drittel des 20.
Jahrhunderts sind durch den Wirtschaftsaufschwung im Fernen Osten auch dort wichtige
Börsenplätze wie Tokio entstanden.
Nach der Protestantismusthese von Max Weber hat die kalvinistisch-protestantische
Grundhaltung (Prädestinationslehre, asketische Lebenseinstellung) den modernen Kapitalismus
hervorgebracht – daher sind viele Börsenplätze an frühen Zentren des Kalvinismus entstanden.
Die kalvinistisch-puritanische Gesellschaftsordnung der Pilgerväter gilt heute noch in den
wohlhabenden protestantischen Schichten der USA als vorbildlich. Da Wohlstand von Gott als
Belohnung für die richtige Lebensweise verliehen wird, ist Armut eine Strafe Gottes. Großzügige
soziale Hilfe hieße den Willen Gottes nicht anzuerkennen, außerdem hindere sie jede Initiative
aus seinem Leben etwas zu machen – also sein Verhältnis mit Gott in Ordnung zu bringen.
Link:
http://www.zeno.org/Soziologie/M/Weber,+Max
(Bei Zeno.org findet man Texte aus vielen Bereichen, für Historiker/innen sind auch die alten
Lexika digital oder als Faksimilie eine wahre Fundgrube. )
S. 52: Anregung für ein Referat
Wichtige Reformen des 2. Vatikanischen Konzils:
Liturgiereform (z. B. Gottesdienst in Landessprache)
Aufwertung der Ortskirchen, stärkere Einbindung der Laien
Öffnung gegenüber den anderen christlichen Glaubensgemeinschaften und nichtchristlichen
Religionen
Traditionalisten der katholischen Kirche sehen bis heute diese Reformen als zu weitgehend an.
Papst Johannes Paul II. hat einen der Konzilsgegner, Bischof Lefèbre, exkommuniziert, und
spricht sich für eine Zusammenarbeit aller christlichen Kirchen aus (Enzyklika „Ut unum sint”),
die Kommunikation mit den anderen Weltreligionen ist aber wieder ins Stocken geraten.
Link:
http://www.fuldaer-kreis.de/html/referat_vatikanum_2.HTM
(Referat über 2. Vaticanum von einem Theologen. Gute Informationsquelle, sollte aber nicht als
Schülerreferat ausgegeben werden.)
S. 55: Johannes Kepler
Kepler ist ein zutiefst religiöser Mensch, der das göttliches Wirken in den von ihm entdeckten
Naturgesetzen erkennt. Er bleibt seiner Konfession treu, obwohl ein Übertritt zum Katholizismus
große Vorteile gebracht hätte.
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S. 56: Kurz gefragt
Ein „Statthalter“ ist anstatt des Herrschers Träger der Macht. Ein Angriff auf ihn ist ein Angriff
auf den König von Böhmen.
Friedrich V. von der Pfalz war Anführer der Union, des protestantischen Fürstenbundes. Die
Annahme der böhmischen Königswürde (von der Union nicht unterstützt) war eine Provokation
für den neu gewählten Habsburgerkaiser Ferdinand.
S. 58: Zum Brief Wallensteins
combat
Gefecht
caldissimamente
auf das hitzigste
occasion
Anlass
fallo in valor
ein Nachlassen der Tapferkeit
discourariert
entmutigt
hazardosamente
riskant
repussiert
zurückgeschlagen
assekuriert
sicherer geworden
Link:
http://www.uni-potsdam.de/u/geschichte/mdk/index.htm
S. 61: Zusammenfassende Arbeitsaufgaben
1) Zeitungsberichte:
Solche Zeitungsartikel können auch in Gruppen (zwei bis drei Schülerinnen und Schüler)
verfasst werden. Besonders wirkungsvoll sind sie, wenn sie durch Bilder (Internet) mit
Bildunterschriften ergänzt werden.
Berichte müssen (im Unterschied zu Kommentaren) so objektiv wie möglich sein.
Aufbau: Schlagzeile, eventuell Unterschlagzeile, Lead (enthält alle wichtigen Fakten in
Kurzform), ausführlicher Bericht.
Nicht vergessen, die besten Produktionen in der Klasse auszustellen!
2) Rede eines Ureinwohners
Grundlegende Information kann aus den Seiten 36 ff. entnommen werden. Weitere Fakten:
Auf der dritten Reise nach Amerika wurde Kolumbus nach Auseinandersetzungen mit
spanischen Siedlern gefangen genommen und nach Spanien zurückgebracht, ihm wurden
Machtmissbrauch, Misswirtschaft und Korruption vorgeworfen, was auch auf seine Ankläger
zutraf.
Im Vertrag von Tordesillas (1494) wurde von Europa aus der neue Kontinent zwischen Spanien
und Portugal aufgeteilt, unter anderem wurde auch der Handel mit den eingeborenen
Sklavinnen und Sklaven geregelt.
1504 erließ die spanische Königin Isabella eine Verfügung, die Indigenen nicht zu versklaven,
damit sie christianisiert werden konnten.
In den zwanzig Jahren, die seit der Entdeckung Amerikas vergangen waren, wurden Portugal
und Spanien europäische Großmächte. Portugal war vor allem durch den Indienhandel reich
geworden, Spanien verdankte seinen Aufstieg den ungeheuren Mengen an Gold, Silber und
Edelsteinen die aus Amerika importiert worden waren.
3) Bildungsreise von Hus zu Calvin
Wichtige Orte: Prag (Hus), Wittenberg, Eisenach – Wartburg (Luther), Münster (Wiedertäufer),
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Konstanz (Hus), Zürich (Zwingli), Genf (Calvin)
6) Kurzbiografien
Anna Boleyn, geb. um 1507, hingerichtet 19. Mai 1536, zweite Gattin Heinrich VIII. von England,
ihre Tochter Elisabeth wurde englische Königin.
Katharina von Bora, 1499–1552. Sie floh mit anderen Mitschwestern aus dem Kloster (1523)
und wurde 1525 Gattin Luthers.
Albrecht Dürer, 1471–1528. Berühmter deutscher Maler, Zeichner und Grafiker. Sein
Lebensmittelpunkt war Nürnberg, er erwarb wertvolle Kenntnisse durch Reisen in die
Niederlande und nach Italien.
Antonius van Dyke, 1599–1641. Bedeutender flämischer Maler, arbeitete einige Zeit bei Rubens
und bildete sich in Italien weiter. Lebte ab 1632 als Maler für den englischen Hof in London.
Philipp Melanchthon, 1497–1560. Deutscher Reformator und Humanist („Melanchthon“ ist die
griechische Form des deutschen Familiennamens „Schwarzerdt“). Er war ein Freund und
Mitstreiter von Martin Luther und verfasste wichtige Arbeiten über Theologie, Geschichte und
Rechtssprechung.
Margarethe von Österreich, 1480–1530. Tochter von Maximilian I. 1507 wurde sie von ihrem
Vater zur Statthalterin der Niederlande ernannt und regierte bis zu ihrem Tode. Als geschickte
Diplomatin war sie am Zustandekommen der Liga von Cambrai (1508, Bündnis Maximilians mit
dem französischen König Ludwig XII. gegen Venedig) und am sog. Damenfrieden von Cambrai
(1529, beendete den Italienkrieg mit Frankreich und legte den Grundstein zur österreichischen
Vorherrschaft in Italien) beteiligt.
Thomas Morus (More), 1478–1535. War ein bedeutender englischer Gelehrter und Staatsmann.
Ursprünglich mit dem englischen König Heinrich VIII. befreundet, für den er auch einige
Schriften verfasste. Zum Bruch mit dem Herrscher kam es, als er den König als Oberhaupt der
Kirche nicht anerkennen wollte. Weil er den sogenannten Suprematseid verweigerte, wurde er
hingerichtet. Mit seinem Roman „Utopia“ begründete er die gleichnamige Literaturrichtung.
Martin Opitz, 1597–1639. Dichter und wichtigster Literaturgelehrter des Barock. Führte neue
Dichtungsformen (Sonett, Epigramm) in die deutsche Literatur ein und schuf mit dem „Buch von
der deutschen Poeterey“ ein erstes grundlegendes Lehrbuch der Dichtkunst.
Erasmus von Rotterdam, 1469?–1536. Er war der bedeutendste humanistische Gelehrte seiner
Zeit. Seine Druckausgabe des Neuen Testamentes in Griechisch (mit den von ihm gestalteten
griechischen Lettern) war Grundlage von Luthers Bibelübersetzung. Der Reformation stand er
trotz anfänglicher Sympathien distanziert gegenüber.
Rembrandt van Rijn, 1606–1669. Einer der bedeutendsten Maler und Grafiker der Niederlande.
Fiel bei seinen reichen bürgerlichen Auftraggebern in Ungnade, da er die künstlerische
Gestaltung seiner Bilder nicht nach ihren Wünschen ausführte (z. B. bei der sogenannten
„Nachtwache“). Nach seinem Bankrott 1659 lebte er in Armut.
Jane Seymour, 1509–1537. Sie war die dritte Gemahlin (Nachfolgerin von Anna Boleyn)
Heinrichs VIII. Sie wurde 1536 Königin von England und starb nach der Geburt ihres Sohnes,
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des späteren Königs Eduard IV.
Friedrich von Spee, 1591–1635. Theologe und Lyriker. Als Beichtvater von Frauen, die wegen
Hexerei zum grausamen Tod verurteilt worden waren, tief erschüttert, veröffentlichte er eine
Schrift gegen den Hexenwahnsinn, die ein langsames Umdenken bewirkte.
7) Flugschrift
Die Flugschrift vom Prager Fenstersturz schildert das Ereignis aus protestantischer Sicht. Der
Holzschnitt ist keine „Momentaufnahme“, er stellt nicht nur den Fenstersturz, sondern auch
(rechts) die Gefangennahme eines kaiserlichen Beamten dar.
Flugschriften waren Vorläufer der Zeitungen, sie wurden von Druckern in der Nähe eines
Ereignisses hergestellt und im gesamten Sprachraum jahrelang vertrieben. Zeitungen
unterscheiden sich von ihnen dadurch, dass sie regelmäßig erscheinen und über mehrere
Ereignisse berichten.
Der Dreißigjährige Krieg ist der erste Krieg, der durch Zeitungen sehr gut dokumentiert ist.
S. 65: Arbeitsaufgabe Sprachen
Im Banat wurde und wird Rumänisch, Serbokroatisch und Ungarisch gesprochen. Deutsch kam
nach 1720 durch die Ansiedlung von Schwaben dazu.
In der Walachei wird Rumänisch gesprochen.
In Bosnien wird lt. Fischer Weltalmanach 2010 Bosnisch, Kroatisch und Serbisch gesprochen, in
Serbien Serbisch. Bis 1993 galt für alle diese Sprachen Serbokroatisch.
Link – Türkenkriege:
http://www.genealogy.net/privat/flacker/kriege.htm
Kurz gefragt
An Prinz Eugen erinnern das Obere und Untere Belvedere und sein Stadtpalais in der
Himmelpfortgasse (heute Finanzministerium) in Wien. Seine Bücher- und Landkartensammlung
sind wertvoller Bestandteil der Österreichischen Nationalbibliothek.
Sein Denkmal findet man vor der Hofburg in Wien.
Noch heute erinnert das Lied „Prinz Eugen, der edle Ritter“ an den französischen Prinzen, der
als österreichischer Feldherr die Grundlage zur Großmachtstellung Österreichs legte.
Durch die Auseinandersetzung mit dem Osmanischen Reich wurde der Balkan bis zum
Ausbruch des Ersten Weltkrieges Schwerpunkt der österreichischen Politik.
S. 66: Kurz gefragt
In der Pragmatischen Sanktion werden die verschiedenen Länder (Königreiche, Herzogtümer,
Grafschaften) im Besitz der Habsburger zum ersten Mal als unteilbare Einheit festgelegt.
Wichtige Urkunden zur Geschichte Österreichs
996 „Ostarrichi“: In einer Schenkungsurkunde Ottos III. wird zum ersten Mal der Name genannt,
diese Urkunde wird auch als „Taufschein“ Österreichs bezeichnet.
1156 „Privilegium minus“: Weil Friedrich I. sich mit den Welfen aussöhnen wollte, verzichtete
der Babenberger Heinrich II. („Jasomirgott“) auf das Herzogtum Bayern. Dafür erhielt er für
Österreich Sonderrechte, wie sie kein anderer deutscher Fürst zu diesem Zeitpunkt besaß.
Unter anderem wurde die Markgrafschaft Österreich Herzogtum, es galt auch die weibliche
Erbfolge, bei Kinderlosigkeit konnten Herzogin oder Herzog selbst einen Nachfolger bestimmen.
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Damit begann die eigenständige Entwicklung Österreichs innerhalb der anderen Länder des
Königreiches.
1358/59 „Privilegium maius“: das „große“ Privileg (im Unterschied zum „ Privilegium minus“,
dem „kleinen“ Privileg). Da Herzog Rudolf IV. sich durch die „Goldene Bulle“ (1356), in der die
Rechte der Kurfürsten festgelegt wurden, übergangen fühlte, ließ er Urkunden herstellen, in
denen die Rechtsstellung der österreichischen Herzöge besser als die der Kurfürsten
festgesetzt wurde. Kaiser Karl IV. ließ dieses Privilegium vom Humanisten Francesco Petrarca
prüfen, der die Fälschung erkannte.
1453 bestätigte dann der Habsburgerkaiser Friedrich III. die Gültigkeit der Dokumente.
Link – Urkunden und Kulturdenkmäler zur Geschichte Österreichs:
http://wwwg.uni-klu.ac.at/kultdoku/index.htm
S. 67 ff. : Kennzeichen des Barock
Ein grundlegendes Kennzeichen des Barock ist die oftmalige Auflösung gerader Linien in
Schwünge, was sich in den Abbildungen leicht erkennen lässt.
Kennzeichen, die in den Bildtexten erwähnt werden:
Bewegung, Räumlichkeit, Fülle, Scheinarchitektur
Streben nach der Schaffung eines Gesamtkunstwerkes.
Zuordnung der Abbildungen auf S. 68, 69
S. 69 oben links: Stift St. Florian (6)
oben rechts: Schlosshof (5)
S. 68 Mitte: Volders (3)
unten: Stams (4)
S. 69 unten links: Admont (2)
unten rechts: Melk (1)
S 70: Kurz gefragt
Die drei Musketiere (Les trois mousquetaires), 1844 erschienen, ist einer der bekanntesten
Romane der Weltliteratur, bis heute gerne gelesen und über zwanzig Mal verfilmt. Er schildert
das Leben und die Intrigen am Hofe Ludwig XIII. Die sehr lebendige und spannende Handlung
entsprach dem Geschmack der Entstehungszeit, hat aber wenig mit der historischen
Wirklichkeit zu tun.
Der Roman „Die drei Musketiere“ ist im Projekt Gutenberg nachzulesen:
http://gutenberg.spiegel.de/?id=5&xid=485&kapitel=1#gb_found
S. 71: Arbeitsaufgabe
Hauptaufgabe der merkantilistischen Wirtschaftspolitik ist die Vermehrung von Wohlstand und
Macht des eigenen Landes. Das wird erreicht durch kostengünstige Produktion von Waren im
Inland und deren Export zu hohen Preisen. Teure Importe sollen vermieden werden. Daher
scheitert dieses System an den Staaten, die sich ebenfalls an die Prinzipien des Merkantilismus
halten.
In Frankreich führte die Benachteiligung der Landwirtschaft auch zu einer Agrarkrise, die eine
wichtige Ursache für die Revolution war.
Link – Karte zum Anklicken für Erklärungen:
http://www.wcurrlin.de/links/interaktiv/merkantilismus/schema_des_merkantilismus.htm
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S. 73: Fragen zur Quellenstelle
Das Parlament hat die legislative Gewalt, das Steuerbewilligungsrecht und wird frei gewählt. Der
Artikel 6 legt die Immunität der Abgeordneten fest, so wie das auch heute üblich ist.
(Randbemerkung: Häufig wird die irrtümliche Meinung vertreten, dass diese Immunität auch für
Mitglieder der Regierung gelte.)
S. 74: Fächerübergreifendes Lernen – Deutsch
Kunst lässt sich durch vernünftig abgeleitete Regeln nicht erklären, abgesehen von
handwerklichen Kriterien – sonst könnten Computer besser als jeder Mensch Kunstwerke in
Massenauflage schaffen. Der deutsche Schriftsteller und Kunsttheoretiker Johann Christoph
Gottsched (1700–1766) scheiterte mit dem Versuch ein geschlossenes, vernünftiges
Regelsystem für die Dichtkunst aufzustellen („Versuch einer Critischen Dichtkunst vor die
Deutschen”).
Gotthold Ephraim Lessing (1729–1781) beendete den diktatorischen Einfluss von Gottsched auf
die deutsche Dichtkunst.
Als Lessing in theologischen Schriften die Idee der religiösen Toleranz vertrat, erwirkte sein
Gegner, der Pastor Melchior Goeze, ein Veröffentlichungsverbot weiterer theologischer
Abhandlungen. Da sich das Verbot aber nicht auf poetische Werke erstreckte, schrieb Lessing
das Schauspiel „Nathan der Weise“. Es spielt in Jerusalem, dem Schnittpunkt der drei
Weltreligionen, die durch Sultan Saladin (Islam), den Patriarchen von Jerusalem (Christentum)
und Nathan (Judentum) verkörpert werden.
Die Idee der Gleichberechtigung aller Religionen wird innerhalb des Dramas in der Ringparabel
noch einmal eindringlich dargestellt.
Kurz gefragt
Im absoluten Staat übt der Herrscher alle drei Gewalten aus und ist niemandem zur
Rechenschaft verpflichtet.
In Österreich hat das Volk, indirekt durch gewählte Abgeordnete zum Nationalrat, die
gesetzgebende Gewalt. Die Durchführung der Gesetze ist Aufgabe der Regierung. Die
Rechtssprechung wird von der unabhängigen Justiz durchgeführt.
S. 75: Kurz gefragt
Alle, die nicht mit der Agrarwirtschaft befasst sind, zählen zur „unproduktiven“ Klasse (Classe
stérile). Nach Quesnay bringen sie zwar ihre Arbeitskraft ein, schaffen aber keine Werte. Man
vergleiche dazu die heutige Rolle des Dienstleistungssektors in der Wirtschaft.
Anregung für eine Diskussion
Einige Fakten:
Die Physiokraten anerkannten die vorherrschende Stellung der Grundbesitzer (König, Adel,
Kirche), da sie den Wohlstand durch die in Umlauf gebrachten Grundrenten vermehrten.
Getreide sollte in Großbetrieben kostengünstig produziert werden, Getreideexporte sollten völlig
frei sein. Prinzipiell muss alles gefördert werden, was die Einkünfte der Landwirtschaft erhöhen
kann, da sie als einzige Werte schafft. Damit ist allerdings auch die Forderung zu erklären, dass
die Grundeigentümer als einzige Steuern zahlen sollten.
Link – gut geeignet zur Wiederholung von Merkantilismus und Physiokratismus
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http://schulzeug.at/geschichte/1106-merkantilismus-und-physiokratismus
S. 78: Kurz gefragt
Im 16. Jahrhundert entstand in England die Bewegung der Puritaner, die sich gegen katholische
Tendenzen innerhalb der anglikanischen Kirche wandten. Diese Bezeichnung wurde in England
bald für alle Protestanten verwendet. Seit 1620 flohen die Puritaner vor der staatlichen und
kirchlichen Verfolgung nach Nordamerika, wo sie Gemeinschaften auf streng theokratischer
Grundlage errichteten.
Die Kontrolle und Besteuerung von Importen entspricht der Denkweise des Merkantilismus.
Darüber hinaus gibt es aber noch eine Ursache für die verhärteten Standpunkte:
In den Kolonialkriegen hatten Kolonisten gemeinsam mit britischen Soldaten gekämpft, nach
Beendigung der Kriege war man in London der Ansicht, die Kolonien könnten auch in
Friedenszeiten durch eigene Truppen mehr zur Grenzsicherung beitragen oder durch Steuern
die Stationierung britischer Soldaten finanzieren. Die amerikanischen Siedler wollten keines von
beidem, das englische Parlament setzte daher 1765 neue Steuern (durch Stempelmarken
einzuheben) fest. Das Festhalten an den Steuern sollte den Kolonisten auch zeigen, dass sie
abhängig waren und ihre Gesetze noch immer in Westminster beschlossen wurden.
Die amerikanische Verfassung definiert das Recht auf Leben als Menschenrecht. Es gibt in den
USA auch Bundesstaaten ohne Todesstrafe, in ihnen ist die Kriminalitätsrate eher niedriger als
in den anderen Teilstaaten.
S. 80: Zur Französischen Revolution
Die Französische Revolution wurde durch Probleme verursacht, die auch vor anderen
gewaltsamen Umstürzen (z. B. Errichtung der Tyrannis in Athen, Russische Revolution)
bestanden und nicht erkannt oder gelöst werden konnten.
Träger einer Revolution sind Menschen, denen grundlegende Rechte vorenthalten werden,
obwohl sie viele Pflichten zu erfüllen haben. Oft finden sie Wortführer, die aus der privilegierten
Schicht stammen, und die die Fehler ihrer Standesgenossen nur zu gut kennen.
Die herrschende Schicht hat durch Misserfolge und Skandale an Ansehen verloren, bis letztlich
ihre Autorität nicht mehr anerkannt wird.
Festzustellen ist auch, dass vor dem Ausbruch einer Revolution die Ernährungslage der
Bevölkerung schlecht ist, meistens kann schon von einer Hungersnot gesprochen werden.
Obwohl in den Bauernaufständen ebenfalls eine unterprivilegierte, ausgebeutete Schicht um
ihre Rechte kämpfte, ja sogar einige Anführer aus dem Adel fand, handelte es sich dabei um
lokal begrenzte, vom Protestantismus getragene Ereignisse und keine gesamtdeutsche
Revolution. Luther („Von der Freiheit eines Christenmenschen“), dessen Lehre von den Bauern
als Rechtfertigung für ihr Handeln angeführt wurde, stärkte ausdrücklich die Autorität der
Herrschenden, indem er die Aufstände als Ketzerei anprangerte.
In Österreich hatte Maria Theresia durch Reformen eine grundlegende Modernisierung ihrer
Länder durchgeführt. Dazu gehörte auch die Besteuerung des Adels und die Verbesserung der
rechtlichen Stellung der Bauernschaft.
S.81: Zur Quellenstelle
Dem Bischof werden politische Unglaubwürdigkeit und Winkelzüge vorgeworfen, die
Unglaubwürdigkeit wirft man ihm auch in religiösen Dingen vor, da er mit seinem Reichtum
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kaum die Nachfolge Jesu Christi repräsentiert.
S. 82: Kurz gefragt, linke Spalte
Freiheit, Recht auf Eigentum, Recht auf Sicherheit sind Menschenrechte.
In einer Demokratie sind die Bürger durch Beteiligung an den staatlichen Gewalten
(Gesetzgebung, Wahl des Staatsoberhauptes, Laiengerichtsbarkeit) vor Unterdrückung
geschützt. Diese Rechte üben aber nur Staatsbürgerinnen und Staatsbürger aus.
Die Gesetzgebung durch gewählte Volksvertreter ist ein Staatsbürgerrecht, das Recht auf freie
Meinungsäußerung ein Menschenrecht.
Link – Biografie Ludwig XVI. und wichtige Etappen der Revolution
http://www.historicum.net/themen/franzoesischerevolution/biographien/art/Ludwig_XVI/html/artikel/600/ca/6e8fb597d9/
Kurz gefragt, rechte Spalte
1649 wurde auf Veranlassung von Oliver Cromwell der englische König Karl I., der die Rechte
des Parlamentes einschränken wollte, hingerichtet. Im Unterschied zu der Revolution in
Frankreich herrschte in England ein Bürgerkrieg zwischen dem Parlament und dem
Königshaus. Nach mehreren verlorenen Schlachten wurde der König an das Parlament
ausgeliefert, das ihn wegen des Bruches der Verfassung zum Tode verurteilte.
Dem französischen König wurde hauptsächlich Hochverrat vorgeworfen, wichtigstes Indiz war
die Flucht in Richtung Deutschland, wo französische Adelige im Exil lebten und ein Heer zur
Niederwerfung der Revolution aufstellen wollten.
S. 84: Anregung für ein Projekt
Die österreichische Verfassung garantiert (wie alle Verfassungen in westlichen Demokratien)
die Freiheit und Gleichheit vor dem Gesetz. Das Sozialversicherungssystem baut auf dem
Grundsatz der Solidarität auf. Es könnte auch diskutiert werden, inwieweit die Praxis diesen
Grundsätzen entspricht.
Der Jahresbericht 2006 von amnesty international dokumentiert für das Jahr 2005
Menschenrechtsverletzungen in 150 Staaten. In 104 Ländern wurden Gefangene gefoltert und
misshandelt. In 22 Ländern wurden insgesamt 2148 Todesurteile vollstreckt. Eine positive
Entwicklung ist in jüngster Zeit zu beobachten: Die Zahl der Länder, die die Todesstrafe
anwenden, ist bis 2009 zurückgegangen.
Kurz gefragt
Für die Aufklärung sind die Weltreligionen Vorstufen einer wahren Religion, sie sind entstanden,
weil sie in der von Gott vernünftig geschaffenen Welt eine Aufgabe erfüllen. Die Religionen sind
daher gleichwertig und gleichberechtigt. Die Religion der „Göttin Vernunft” ist schon wegen der
Personifizierung kein Fortschritt. Der von Robespierre zelebrierte Gottesdienst, in dem eine
Schauspielerin die Göttin darstellte, widerspricht allen Vorstellungen von der Verehrung eines
göttlichen Prinzips, das sich vor allem in den Naturgesetzen offenbart. Auch dass die neue
Religion per Gesetz allein gültig sei und sich nicht durch ihre geistige Überlegenheit
durchsetzen sollte, widerspricht den Ideen der Aufklärung.
„Dantons Tod“ von Georg Büchner (1813–1837) erschien 1835. Der Dichter verfasste es in etwa
fünf Wochen. Bald nach der Fertigstellung musste er flüchten (siehe Seite 112).
Der Untertitel: „Dramatische Bilder aus Frankreichs Schreckensherrschaft“ deutet an, dass
Büchner, seiner Zeit weit voraus, in realistischen Einzelszenen und unter umfangreicher
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Verwendung von Originaldialogen den Kampf zwischen Robespierre und Danton beinahe im Stil
einer heutigen Fernsehdokumentation auf die Bühne stellt.
S.87: Kurz gefragt
In der Römischen Republik waren die Konsuln die zwei obersten Staatsbeamten, die völlig
gleichberechtigt waren und auf ein Jahr gewählt wurden. Nach Beendigung der Amtszeit
mussten sie sich vor dem Senat für ihre Amtsführung rechtfertigen.
Diktatoren wurden in der Römischen Republik in Notzeiten für eine bestimmte Zeit gewählt. Sie
hatten uneingeschränkte Befehlsgewalt und mussten sich nach Beendigung ihrer Amtszeit nicht
rechtfertigen.
In der Neuzeit entstanden Diktaturen oft in der Endphase von Revolutionen (vgl. Cromwell,
Robespierre, Stalin) oder wurden durch Staatsstreiche errichtet. Im 20. Jahrhundert nützten
Diktatoren auch Krisen des parlamentarischen Systems (vlg. Mussolini, Hitler, Dollfuß) zur
sogenannten „Machtergreifung” aus.
Da Diktatoren mit allen Mitteln ihre Macht zu sichern suchen, wird ihre Herrschaft selten friedlich
beendet. Ein Mittel zur Machterhaltung sind von ihnen angezettelte Kriege, die, wenn sie
verloren gehen, meist das Ende ihrer Herrschaft bringen.
Anregung für ein kurzes Referat
In der indirekten Demokratie beschließen Volksvertreter im Nationalrat die Gesetze, in
bestimmten Fällen kann aber der Nationalrat alle Wahlberechtigten im Zuge einer
Volksabstimmung über das Inkrafttreten eines schon beschlossenen Gesetzes entscheiden
lassen.
Am Beginn der Gesetzgebung steht ein Gesetzesantrag. Üblicherweise bringen die Regierung
oder mindestens acht Abgeordnete des Nationalrates eine Gesetzesvorlage ein, über deren
weiteres Schicksal der Nationalrat entscheidet. Im Zuge eines Volksbegehrens kann das Volk
direkt einen Gesetzesantrag in den Nationalrat einbringen – das bedeutet aber nicht
automatisch, dass dieser Antrag auch als Gesetz beschlossen wird.
S. 88: Kurz gefragt
Schlacht bei Austerlitz (1805)
Die drei Kaiser waren Napoleon I., Zar (= Kaiser) Alexander I. und Franz II. von Österreich.
Napoleon hatte sich 1804 zum Kaiser der Franzosen gemacht, Franz II. war der letzte Träger
der römischen Kaiserkrone (bis 1806) und zugleich seit 1804 Kaiser von Österreich. (Also
waren es drei Kaiser und vier Kaisertitel.)
Napoleon, von bürgerlicher Herkunft, hatte ein erbliches Kaisertum geschaffen, seine erste Ehe
war aber kinderlos geblieben. Die zweite Heirat mit einer Prinzessin aus dem Hause Habsburg
hätte seine Dynastie erst „geadelt“.
Die Habsburger hatten Eheschließungen seit Maximilan I. als Mittel der Politik eingesetzt. Marie
Louise, die nicht um ihr Einverständnis zu dieser Hochzeit gefragt wurde, sollte im besten Fall
ein Bündnis mit dem Herrscher Europas sichern und im schlechtesten Fall Zeit für eine künftige
Auseinandersetzung gewinnen helfen.
S. 90: Arbeitsaufgabe
Staaten, die seit dem Wiener Kongress (und schon davor) bestanden:
Portugal, Spanien, Frankreich, Großbritannien, Dänemark, Norwegen, Schweden, Österreich,
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Türkei (Osmanisches Reich), Russland (dazu gehört auch das in Personalunion verbundene
Polen).
Die Entstehung neuer Staaten nach dem Wiener Kongress ging dann leider nicht friedlich vor
sich (vgl. Belgien, Italien, Deutschland)
S. 91: Arbeitsaufgabe
Die alte Ordnung ist als Esel mit Perücke dargestellt, der das Gesetzbuch der alten Rechte
unter den Arm geklemmt hat. Das Licht der Aufklärung, als Kerze dargestellt, fällt auf den
Boden und ist erloschen, die Gleichheit wird durch die niedergetretenen Jakobinermützen
dargestellt. Anstelle eines Adlers, Symbol der Freiheit, ist eine Taube getreten, hier weniger den
Frieden, sondern die Beschränktheit meinend. Der Himmel wird von den Flugtieren der Nacht
beherrscht: Fledermäuse und Eulen.
S. 92: Arbeitsaufgabe
Zeitungen und Zeitschriften dürfen in Österreich ohne behördliche Bewilligung herausgegeben
werden, eine Zensur ist verboten, auch dürfen keinerlei Beschränkungen in der Verbreitung (z.
B. Beförderungsverbot durch die Post) erlassen werden. Journalisten dürfen ihre
Informationsquellen geheim halten.
Anderseits müssen aber Gesetze, z. B. Schutz der Jugend oder der persönlichen Ehre
eingehalten werden.
Massenmedien sind Schulen gegenüber sehr aufgeschlossen, es ist aber ratsam, Termine, z.
B. Redaktionsbesichtigungen, Einladungen an Journalisten, langfristig zu planen.
S. 93: Fächerübergreifendes Lernen – Deutsch
Alle drei Dichter litten an schweren Depressionen, die bei Raimund und Stifter bis zum
Selbstmord führten. Auch ihr Privatleben war unglücklich, Grillparzer war zwar von 1821 bis an
sein Lebensende mit Katharina Fröhlich verlobt, wagte aber nie eine Ehe, Raimund und Stifter
führten Ehen, die bald völlig zerrüttet waren.
Kurz gefragt
„Nur net auffallen ...“ soll heute noch das Lebensmotto vieler Österreicher sein. Auch im
Ausland hat Österreich, abgesehen von Problemen des Umgangs mit seiner Vergangenheit,
den Ruf, ein idyllischer kleiner Staat zu sein, in dem viel musiziert wird und in dem man sich
wenig um Politik kümmert. Oft wird auch der Vorwurf erhoben, die österreichische Neutralität sei
lediglich ein Vorwand, um sich vor Verpflichtungen in Europa zu drücken.
Wer sich nicht für Politik interessiert, weiß auch nicht, nach welchen Spielregeln die Macht im
Staat ausgeübt wird. In autoritären und totalitären Staaten ist eine unpolitische Bevölkerung
Voraussetzung für eine gesicherte Herrschaft.
Link – 20 (etwas kleinformatige) Biedermeierbilder („Bildergalerie“ am Ende der Seite)
http://www.wienmuseum.at/de/ausstellungen.html?tx_wxexhibition_pi1[showUid]=11
S. 94 f.: Zusammenfassende Arbeitsaufgaben
1) Eine türkische Quelle
Der Kaiser hat keine Autorität, im Unterschied zum Herrscher der Osmanen. Mit dem anderen
Glauben ist der Protestantismus gemeint. Der Kaiser ist mutlos, zugleich aber habgierig, seine
Frau berät ihn. Der Krieg ist die Strafe Gottes für den Kaiser.
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2) Entstehung der USA
Die Flagge der USA hat dieselben Farben wie der „Union Jack“, die Flagge Großbritanniens,
der aus dem englischen Georgskreuz, dem schottischen Andreaskreuz (weiß) und dem irischen
Patrickskreuz (das hier noch fehlt) zusammengesetzt ist.
1777 ist im „Sternenbanner“ das Symbol Großbritanniens durch die Sterne der 13
Bundesstaaten ersetzt worden. Die 13 Staaten waren DE, PA, NJ, GA, CT, MA, MD, SC, NH,
VA, NY, NC, RI. (Entwurf von Francis Hopkinson)
1795 waren es 15 Bundesstaaten, was durch 15 Sterne und 15 Streifen dargestellt wurde (Star
Spangled Banner). 1818 wurde die Zahl der Streifen wieder auf die der 13 Gründungsstaaten
beschränkt, das Wachsen der USA hätte sich in der Anzahl der Streifen nicht mehr darstellen
lassen. 1960 kam Hawaii als 50 Bundesstaat zu den USA.
Zur Geschichte der US-Flagge:
http://www.schaepp.de/usa-flagge/
3) Alexandre Dumas (siehe auch Arbeitsaufgabe S. 70)
Alexandre Dumas, 1802–1870, hat (gemeinsam mit anderen Autoren) ca. 300 historische
Abenteuerromane verfasst. Zu den berühmtesten zählen „Der Graf von Monte Christo” und „Das
Halsband der Königin”. Zu den „Drei Musketieren” gibt es noch die Fortsetzung „Zwanzig Jahre
später”.
(Zur Erinnerung – Projekt Gutenberg. Link:
http://gutenberg.spiegel.de/index.php?id=6 )
4) Brief
Dank französischer Hilfe ist die erste moderne Demokratie der Welt entstanden. Das war sicher
nicht die Absicht Frankreichs, das durch die Unterstützung der USA den Erbfeind England
treffen wollte. Frankreich wurde absolut regiert, der Adel genoss Privilegien, die es in Amerika
für ihn nicht gab.
Man könnte vor Abfassung des Briefes überlegen, ob er höflich oder ehrlich gemeint sein soll.
5) Goethes Urteil
Ihre Gräuel: Nicht nur die Schreckensherrschaft, sondern auch die Hinrichtung des Königs wird
Goethe entsetzt haben.
wohltätige Folgen: Hier ist sicherlich die Deklaration der Menschenrechte gemeint, das
parlamentarische System wird dem Fürstenfreund und Minister Goethe kaum gefallen haben.
in Deutschland künstlicherweise ähnliche Szenen ... in Frankreich Folge einer großen
Notwendigkeit : Die französische Armee kam als Armee der Revolution nach Deutschland, die
Ideen von Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit fanden hier großen Anklang. Nach Goethe waren
die Zustände in Frankreich für die Revolution verantwortlich, sie sind aber mit deutschen
Verhältnissen nicht vergleichbar (vgl. die folgenden Zitate).
Revolution nie Schuld eines Volkes, sondern einer Regierung: Die Unfähigkeit des
französischen Königshauses, das über ein großes, zentralistisch organisiertes Land herrschte,
verursachte die Revolution.
zeitgemäße Verbesserungen: In Deutschland waren in einzelnen Ländern Reformen
durchgeführt worden, am weitreichendsten in Österreich und Preußen.
Zeitungsbericht
Nach der missglückten Flucht des Königs wurde gegen ihn ein Hochverratsprozess geführt. Der
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deutsche Berichterstatter möchte die entsetzlichen Verhältnisse, die nach der Entmachtung des
König ausgebrochen seien, darstellen. Die Bemerkung („seines Handwerkes ein Fleischhauer,
aber itzt ein Gesetzgeber”) zeigt die Überzeugung, dass Gesetzgebung nur „von oben”
stattfinden kann, Demokratie daher lächerlich sei.
6) Assignaten
Der Wert in Ziffern und in Worten, die ausgebende Bank und die Unterschrift des
Verantwortlichen sind angeführt. Auch Seriennummern und Verzierungen sind zu finden.
Man könnte im Unterricht dazu eine Euro-Banknote vergleichen: aufwändige Grafik, Bilder,
Wasserzeichen, Hologramm, Kippeffekt usw. sollen vor Fälschungen sichern.
7) Chappe-Telegraf
8 Positionen des Regulators, 6 Positionen der beiden Indikatoren:
8 x 6 + 6 = 288 Zeichen.
Davon wurde lediglich etwa ein Drittel verwendet, nämlich die Zeichen, deren Positionen am
besten ablesbar waren.
Ein Baud (benannt nach dem französischen Ingenieur Baudot) ist ein Impuls pro Sekunde. Das
kann man hier als ein Zeichen pro Sekunde auffassen. Die Datentransfer-Rate wäre also ein
Zwanzigstel Baud. (Zum Vergleich: In den ersten Personal Computern konnten Baudraten von
75 bis 9600 verwendet werden.) In Wirklichkeit war der Chappe-Telegraf effektiver, weil er in
seltensten Fällen einzelne Buchstaben übermittelte, sondern Silben, Wörter und Satzteile, in
deren Bedeutung übrigens die wenigsten Telegrafisten eingeweiht waren.
Die optischen Telegrafen, die in einigen Ländern Europas in der ersten Hälfte des 19.
Jahrhunderts verwendet wurden, galten damals als wahre Wunderwerke, heute sind sie
beinahe vergessen.
8) „Heimkehr des Landwehrmannes“
Landwehrleute waren Reservisten, die im Kriegsfall einberufen wurden. Im Vordergrund ein
biedermeierliches Idyll: Der Vater ist endlich heimgekehrt. Im Hintergrund zweiter Heimkehrer,
der das Gewehr aber geschultert hat und den Arm vielleicht aus der Marschbewegung der Frau
entgegenstreckt.
Im Vordergrund hält der Sohn das Gewehr des Vaters. Es wird eine gewisse Kriegsbereitschaft
ausgedrückt, die auch für die kommende Generation Bedeutung hat.
Die Kleidung der männlichen Personen, Hose, Hemd, ist der heutigen vergleichbar, in der
Frauenmode hat sich einiges geändert.
Link – österreichische Zeitungen ab 1719 bis 1938 in Faksimile
http://anno.onb.ac.at/
S. 99
Link: Interaktive Dampfmaschine:
http://www.physics4you.de/de/inmotion/showcase/dampfmaschine2/
Animation:
http://www.rai-ming.de/physikshow/dampfmaschine.html
S.100: Kurz gefragt
Eisenbahnen sind bis heute die günstigste Möglichkeit große Gütermengen über Land zu
befördern. Sie sind an den Schienenweg gebunden, der nicht überall errichtet werden kann.
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Anregung für eine Diskussion
Eisenbahnen sind die umweltfreundlichsten Transportmittel.
Auf Kanälen können wie auf Flüssen die schwersten Lasten befördert werden, heute dienen sie
der Verbindung von Meeren und großen Flüssen.
Straßenbau und -erhaltung sind so teuer, dass auch Mautstraßen in den seltensten Fällen
Gewinn abwerfen. Geld zu verdienen ist allerdings mit der Entwicklung von elektronischen
Mautsystemen, hier haben österreichische Firmen gute Erfolge erzielt.
Fluglinien sind in unerschlossenen Gebieten das einzig brauchbare Verkehrsmittel. Das
Problem sind die hohen Treibstoffkosten.
S. 101: Kurz gefragt
Das Handwerk kann „maßgeschneidert“ arbeiten und auf die Wünsche der Kundinnen und
Kunden genau eingehen, die Einzelanfertigung ist allerdings wesentlich teurer.
Anregung für ein Referat
Die Dampfmaschine verstärkt und ersetzt die menschliche und tierische Arbeitskraft – der
Computer verstärkt und ersetzt die Denkleistung.
Die durch die Maschinen ausgelöste Industrielle Revolution vernichtete Arbeitsplätze und schuf
neue. Ähnlich ist die Entwicklung auch heute durch den Einsatz der Computer. Allerdings lässt
sich wegen des stark beschleunigten Fortschrittes nicht voraussagen, welche neuen Berufe von
Dauer sein werden.
Es könnte im Referat auch untersucht werden, in welche Bereiche des menschlichen Lebens
der Computer noch nicht Einzug gehalten hat.
S. 103: Anregungen für kurze Diskussionen
Liberale Ideen: Die Forderungen des politischen und kulturellen Liberalismus sind im
Wesentlichen in Österreich durchgesetzt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden bedeutende Industrieunternehmen und Banken
verstaatlicht, hier hat sich der Staat wieder zurückgezogen, gleichzeitig werden auch bisher
traditionell staatliche Aufgaben (Post, Verkehr) privatisiert.
Globalisierung: Die Aufhebung aller Handelsschranken ist eine klassische Forderung des
wirtschaftlichen Liberalismus. Die Globalisierung ist möglich geworden, weil Kapital, Know-how,
Güter und Daten weltweit ziemlich frei bewegt werden können.
Referat mit Diskussion zum Thema Chancengleichheit
Vom Gesetz her müsste Chancengleichheit bestehen. In der Praxis (Bezahlung,
Führungspositionen für Frauen) sieht es anders aus.
Link: Grundsätzliche Information und Gesetzestexte:
http://www.chancen-gleichheit.at/ChancenGleichheit/default.htm
S. 105: Fragen zu den Quellenstellen
Krankheit („zum Dienst unbrauchbar“), Arbeitsunfall (dass ein Unfall aus eigener Schuld
geschah, war grundsätzliche Annahme) und alles, was dem Arbeitgeber nicht passte
(Lebenswandel, politische Betätigung ...), konnte zur fristlosen Entlassung führen.
Der Lohn konnte verringert werden, wenn Arbeiten außerhalb der regulären Dienstzeit
(Reinigen der Maschinen) nicht ordentlich durchgeführt wurden. Übertriebene Züchtigung der
arbeitenden Kinder, angeblich schlechte Arbeit oder unverschuldeter Produktionsausfall
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minderten ebenfalls den Lohn.
Die tägliche Arbeitszeit konnte für Kinder bis zu 12 Stunden (gelegentlich auch länger) und
Erwachsene 15 Stunden betragen. Es galt die von der Fabriksuhr angegebene Zeit. In England
waren auch sogenannte „Wasseruhren“ in Verwendung, die mit dem Wasserrad der Fabrik
gekoppelt waren. Liefen die Maschinen wegen geringen Wasserstandes langsamer, verlängerte
sich automatisch die Arbeitszeit.
Die Wohnungen sollten möglichst vielen Menschen ein Nachtlager bieten.
S. 106: Fragen zur Quellenstelle
„Brotdiebmaschine“ – durch die Maschine werden die Arbeitsplätze vernichtet.
Technische Neuerungen haben sich in der Geschichte immer durchgesetzt, das gilt für die
Industrie genauso wie tragischerweise für den Krieg.
Anregung für eine Diskussion
Maschinen, auch sogenannte Denkmaschinen sind nicht kreativ. Sie können zum Beispiel einen
Künstler bei der Herstellung eines Kunstwerkes unterstützen, von sich aus aber keines
schaffen. Man könnte auch hinterfragen, ob Computer eine erfolgreiche Unterrichtstätigkeit
durchführen können.
S. 107: Fragen zur Quellenstelle
Abgesehen davon, dass die wenigen genießbaren Gartenfrüchte hochgradig belastet waren,
werden die Abgase der Hochöfen schwere Atemwegserkrankungen verursacht haben.
Als Hauptverursacher der Luftverschmutzung gilt heute der Straßenverkehr. Die gesetzliche
Festlegung von Emissionsgrenzen hat langsam eine leichte Verbesserung der Luftqualität
bewirkt. Die Belastung durch CO2, an der viele Wirtschaftszweige und der Straßenverkehr
schuld sind, hat sich nicht gebessert. (Im März 2001 traten die USA aus dem Kyoto Protokoll
aus, weil es für die US-Wirtschaft schädlich sei.)
S. 108: Kurz gefragt
Das Recht auf Arbeit (L. Blanc) ist heute in vielen Staaten garantiert, auch die Idee, dass der
Staat soziale Aufgaben übernehmen muss. Der Frühsozialist Saint Simon trat übrigens als einer
der Ersten für ein Vereintes Europa ein.
Kleine Produktionsgenossenschaften können sich meist sehr flexibel an den Markt anpassen
und größere Investitionen (z. B. landwirtschaftliche Maschinen) gemeinsam nutzen. Sie sind
besonders erfolgreich, wenn sie Marklücken ausfüllen können. Einer Konkurrenz mit der
Massenfertigung großer Industrieunternehmen sind sie nicht gewachsen.
S. 110: Kurz gefragt
Der Marxismus ist eine Ideologie, die ausgebeuteten Menschen eine Besserung ihrer Lage
verspricht, wenn sie selbst aktiv werden. In allen Ländern, wo große Armut und Unterdrückung
herrschte (Afrika, Asien, Lateinamerika) gab es bedeutende marxistische
Aufstandsbewegungen, die durch die Auflösung der Sowjetunion viel an Unterstützung verloren
und teilweise von religiösen Gruppierungen abgelöst wurden.
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Die Umsetzung marxistischer Ideen in die Praxis ist gescheitert, in den „Volksdemokratien“
entstand eine „Neue Klasse“ (M. Dilas) von Privilegierten. Die Besserstellung von Funktionären
der Partei hatte schon Lenin zugelassen und gefördert.
Die Verelendung der Massen ist nicht eingetreten, obwohl weltweit gesehen, noch immer der
größte Teil der Menschheit in Armut lebt, ist es noch nie so vielen Menschen so gut gegangen.
Große Wirtschaftskrisen, z. B. die Weltwirtschaftskrise von 1929, waren oft
Überproduktionskrisen, wie sie von Marx und Engels vorausgesehen wurden, sie konnten aber
immer wieder überwunden werden.
Die Konzentrationstheorie, die besagt, dass sich das Kapital in immer weniger Händen
konzentriert, scheint, wenn man die Entwicklung großer Konzerne verfolgt, zu stimmen.
S. 111: Fragen zur Quellenstelle
Das Urchristentum war sehr sozial eingestellt, was auch den Nichtchristen in der Antike auffiel.
Die angeführte „Würde eines Christen“ sollte daran erinnern, auch die Forderung nach
„gegenseitiger Unterstützung“.
Der Staat soll das Eigentum schützen, aber ermöglichen, dass immer mehr Menschen Besitz
erwerben. Im klassischen Marxismus soll der Staat überwunden und das Eigentum und die
Arbeitswelt in der Diktatur des Proletariates gemeinsam verwaltet werden, bis eine klassenlose
Gesellschaft entsteht. Die Sozialdemokratie will den Staat umgestalten und so eine gerechtere
Gesellschaftsordnung zustande bringen.
Link – Informationstext mit vielen Querverweisen zum Thema Sozialismus:
http://www.philolex.de/kommsozi.htm
S. 112: Fragen zur Quellenstelle
Die Parole „Friede den Hütten, Krieg den Palästen“ (urspr. „Guerre aux chateaux! Paix aux
Chaumières!“) wurde als Schlachtruf für die in fremde Länder einmarschierende französische
Revolutionsarmee vom Schriftsteller Chamfort vorgeschlagen.
Leonce und Lena kritisiert im Gewand einer Komödie unter anderem das sinnlose Leben an den
Fürstenhöfen.
Das Drama Woyzeck basiert auf einem wahren Mordfall in Leipzig. Der offensichtlich
geistesgestörte Täter, der als nicht zurechnungsfähig galt, wurde bald ergriffen aber erst drei
Jahre nach der Tat hingerichtet. Büchner kannte die Akten und medizinischen Gutachten durch
seinen Vater. In diesem Drama wurde zum ersten Mal das Schicksal eines Kleinbürgers auf der
Bühne dargestellt.
Bei seinem Studium in Straßburg lernte Büchner auch die Ideen der französischen
Frühsozialisten (vor allem Saint Simon) kennen. Der „Hessische Landbote“ ist davon sehr stark
beeinflusst. Die sozialen Missstände werden in einer bibelähnlichen Sprache geschildert.
S. 113: Kurz gefragt
Die habsburgischen Länder hatten einen großen Anteil an nicht Deutsch sprechender
Bevölkerung, ein deutscher Staat mit Österreich wäre kein Nationalstaat gewesen.
Nach dem Einmarsch deutscher Truppen und dem Anschluss Österreichs an Deutschland
wurde 1938 die Bezeichnung „Großdeutschland“ offiziell verwendet. Mit Ende des Zweiten
Weltkrieges war Österreich sehr glücklich, wieder ein selbstständiger Staat zu sein, im
Unterschied zum Ende des Ersten Weltkrieges, als „Deutsch-Österreich“ sich sofort an
Deutschland anschließen wollte.
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Link – Vormärz und Revolution aus deutscher Sicht:
http://www.gzg.fn.bw.schule.de/lexikon/teachwar/1815_48/aufgaben/index19.htm
S. 115: Arbeitsaufgabe
Die Niederwerfung der Revolution hatte große Zerstörungen verursacht und viele Todesopfer
gefordert, der Widerstand der Revolutionäre muss sehr groß gewesen sein.
Die „Heimkehr der Honvèd“ (Honvèd war 1848 die Bezeichnung für die ungarische
Freiwilligenarmee) zeigt drei oder vier Generationen. Alle Personen sind von tiefer Trauer erfüllt,
sicher nicht nur angesichts des frischen Grabes, sondern auch wegen der gescheiterten
Revolution. Das Grabkreuz ist noch provisorisch und steht vor zerstörten Mauern. Angedeutet
ist, dass während die wehrfähigen Männer für die Revolution kämpften, durch Truppen des
Regimes (Österreicher, Kroaten, Russen) die Heimat verwüstet und drangsaliert wurde.
Link – Revolution in Österreich, wissenschaftlicher PDF-Text:
http://www.kakanien.ac.at/beitr/wende/HHye1.pdf
S. 117: Anregung für Referate
Zur künstlichen Beleuchtung: Die Verbesserung der künstlichen Beleuchtung war ursprünglich
das Anliegen der Fabriksbesitzer, um die Arbeitszeit verlängern zu können.
Massenkommunikation: Postdienste, Telegrafenlinien waren zunächst nur für den staatlichen
Gebrauch in Betrieb genommen worden. Erst die Erkenntnis, dass man damit auch viel Geld
verdienen konnte, verschaffte Privatpersonen Zugang.
Schallaufzeichnung: Edisons Phonograph zeichnete analog auf, mit der CD begann der Einzug
der digitalen Schallaufzeichnung in die Unterhaltungselektronik.
Link - Geschichte der Schallaufzeichnung:
http://www.dra.de/rundfunkgeschichte/radiogeschichte/pdf/historie_der_schallaufzeichnung.pdf
S. 118: Namen und Begriffe
Curie, nach Marie Curie, heute offiziell nicht mehr verwendete Maßeinheit für radioaktive
Strahlung
Daimler-Benz, Gottlieb Daimler und Carl Benz konstruierten unabhängig voneinander
benzinbetriebene Fahrzeuge. 1926 fusionierten die beiden, von den Erfindern gegründeten
Unternehmen zu einer AG.
Dieselmotor, Rudolf Diesel wollte den Wirkungsgrad von Verbrennungskraftmaschinen
entscheidend verbessern. Der nach ihm benannte Motor erzielt den höchsten Wirkungsgrad (bis
zu 46 %).
Morsezeichen, Samuel Morse konstruierte den ersten brauchbaren elektrischen Telegrafen. Der
heute bekannte Code wurde allerdings von Telegrafisten nach praktischen Gesichtspunkten
(der am häufigsten verwendete Buchstabe „e“ ist z. B. ein Punkt) zusammengestellt.
Nobelpreis, Alfred Nobel, schwedischer Industrieller und Chemiker, erfand unter anderem das
Dynamit und gründete 1901 eine Stiftung, deren Vermögen die Preise für hervorragende
Leistungen in den Naturwissenschaften, der Medizin und Literatur zur Verfügung stellen sollte.
Die Anregung für den Friedensnobelpreis erhielt er durch die Österreicherin Bertha von Suttner.
Ottomotor, Nikolaus Otto entwickelte aus dem von Lenoir erfundenen Gasmotor, der ähnlich wie
eine Dampfmaschine arbeitete, den Viertaktmotor.
Pasteurisieren, Louis Pasteur, berühmter französischer Chemiker und Mikrobiologe, entdeckte
unter anderem, dass Erhitzung Mikroorganismen tötet, die den Fäulnisprozess verursachen.
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Röntgen, Conrad Röntgen entdeckte bei Versuchen mit Kathodenstrahlröhren eine bisher
unbekannte Strahlung, die er selbst „X-Strahlen“ nannte. Für die umfassende wissenschaftliche
Untersuchung dieser neuen Strahlen erhielt er als Erster den Nobelpreis für Physik (1901).
Volt, Alessandro Volta wies nach, dass die sogenannte „galvanische“ und die durch Reibung
entstehende Elektrizität dieselbe Natur haben. Er schuf den ersten Vorläufer der Batterie
(Voltasche Säule). Nach ihm ist die Maßeinheit der elektrischen Spannung benannt.
S. 119: Arbeitsaufgaben
Eine Schätzung des Fleischverbrauches sollte selbstverständlich auch die Fleischwaren (Wurst,
Hamburger ...) einbeziehen. Wenn man sehr vorsichtig einen durchschnittlichen
Tagesverbrauch von 200 Gramm annimmt, kommt man auf einen Jahresverbrauch von 73 kg.
Kurz gefragt
Man könnte hier eine kleine anonyme Erhebung durchführen, welche Medien von den
Schülerinnen und Schülern konsumiert werden.
Heute will man durch die Medien unterhalten werden, das führt auch dazu, dass die
Informationsaufgabe in Form von „Infotainment“ wahrgenommen wird.
S. 121: Frage zur Quellenstelle
Franz Josef I. war ein Herrscher, der sich sein ganzes Leben lang vor großen Entscheidungen
fürchtete. Wenn er, so wie als junger Feldherr, den Rat von unzähligen Beratern einholte,
konnte er im Falle des Misslingens auch diese für das Scheitern verantwortlich machen. Eine
Lehre zog der Kaiser allerdings aus der Schlacht von Solferino: Er betätigte sich nie mehr als
Feldherr.
Anregung für ein Referat
Hauptaufgabe des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) ist die Hilfe bei
internationalen Konflikten und Katastrophen. Dazu gehört unter anderem die Schaffung von
Sicherheitszonen, Betreuung und Austausch von Kriegsgefangenen, Organisation der
internationalen Hilfe bei Katastrophenfällen.
Link – kurze Information
http://www.drk.de/ueber-uns/drk-verbandsstruktur/rotes-kreuz-international.html
(Wikipedia hat unter dem Stichwort „Internationale Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung“
umfangreiche Informationen)
S. 123: Anregung für eine Diskussion
Benedek hatte erkannt, dass der Krieg nicht zu gewinnen war und die Armee schwerste
Verluste erleiden würde. Mit seinem Telegramm, in dem er um die Einleitung von
Friedensverhandlungen bat, setzte er sich dem Vorwurf der Feigheit aus, das Schlimmste, was
man einem Offizier vorhalten konnte. Das Telegramm war daher ein sehr mutiger Schritt.
S. 124: Kurz gefragt
Die von Bismarck umformulierte Depesche sagt ziemlich deutlich, der französische Botschafter
sei vom Adjudanten des Kaiser hinausgeworfen worden.
Link:
http://www.documentarchiv.de/nzjh/ndbd/emser-depesche.html
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1519 wurde der in Spanien regierende Habsburger Karl I. als Karl V. zum römisch-deutschen
Kaiser gewählt. Bis 1700 regierten Habsburger in Spanien und in den deutschen Ländern.
Im Spanischen Erbfolgekrieg (1701–1714) verlor Frankreich zwar einige Territorien, konnte aber
die spanische Krone für die Bourbonen sichern.
S. 125: Abb. 125.2
Die drei Damen umgehen sehr geschickt das Verbot der französischen Fahne (Tricolore). Der
Anschluss von Elsass und Lothringen war von einem großen Teil der Bevölkerung abgelehnt
worden.
Link – Bismarck als Staatsmann:
http://www.spiegel.de/spiegel/spiegelspecialgeschichte/d-50620311.html
(Das Spiegel Archiv ist hervorragend für Recherchen zur deutschen Geschichte, aber auch zur
Weltgeschichte geeignet.)
S. 126: Kurz gefragt
England hatte die größte Textilindustrie der Welt aufgebaut (siehe auch Industrielle Revolution),
sie war von der amerikanischen Baumwolle abhängig, zahlte daher auch gute Preise.
Durch den „Dreieckshandel“ (siehe auch S. 41) wurde bei jeder Landung ein Gewinn erzielt.
„John Brown´s Body“ ist das bekannteste Lied des amerikanischen Bürgerkrieges. Es wurde in
den Nord- und Südstaaten gesungen.
Text:
1. Strophe:
“John Brown´s body lies a mould´rin´ in the grave …(3x)
But his soul goes marching on.”
Refrain:
“Glory glory hallelujah, glory glory hallelujah,
Glory glory hallelujah, but his soul goes marching on.”
2. Strophe
“John Brown died that the slaves might be free …(3x)
But his soul goes marching on.”
3. Strophe
“He captured Harper´s Ferry with his nineteen men so true,
He frightened old Virginia till she trembled through and through,
They hanged him for a traitor, they themselves the traitor crew,
But his soul goes marching on.”
4. Strophe
“Well, he´s gone to be a soldier in the army of the Lord … (3x)
But his soul goes marching on.”
Link (amerikanische Homepage mit umfassendem Linkverzeichnis):
http://sunsite.utk.edu/civil-war/warweb.html
S. 127: Anregung für ein Referat
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Obwohl die Bundesgesetzgebung gleiches Recht für alle US-Bürger garantiert, haben
Einzelstaaten immer wieder eine Gleichberechtigung auf ihrem Gebiet zu verhindern versucht.
Teilweise mit dem Argument (wie schon vor Ausbruch des Bürgerkrieges üblich), dass
Bundesgesetze nicht in die inneren Angelegenheiten eines Bundesstaates eingreifen dürfen.
Die Situation verschärfte sich nach dem Zweiten Weltkrieg durch das Verbot getrenntrassiger
Schulen, das vom Bundesgerichtshof ausgesprochen wurde. Schon Präsident Eisenhower
setzte Truppen ein, um die Rassenintegration durchzusetzen. Präsident Kennedy, der die Wahl
mithilfe der „schwarzen“ Stimmen (aus den Nordstaaten) gewonnen hatte, versuchte die
Gleichberechtigung weiter voranzutreiben, seit seiner Ermordung (1963) wurden die
Auseinandersetzungen wieder verschärft.
Einige Organisationen:
National Association for the Advancement of Colored People – NAACP
National Urban League – NUL
Southern Christian Leadership Conference – SCLC
Congress of Racial Equality – CORE
Student Non-violent Coordinating Committee – SNCC
Kurz gefragt
Maximilian von Habsburg ließ nach seinen Plänen von 1856 bis 1860 das Schloss Miramare bei
Triest errichten (heute ein Museum).
Nach der Monroe-Doktrin (siehe S. 91) sollten Alte und Neue Welt streng getrennt sein. Eine
europäische Intervention auf dem amerikanischen Kontinent verpflichtete die USA zum
Handeln, das konnte im Fall Mexiko aber erst nach Beendigung des Bürgerkrieges erfolgen.
S. 128: Kurz gefragt
Imperialistische Motive
Rohstoffe („Schürfrechte“), Verbreitung der eigenen Kultur, Aufnahme des
Bevölkerungsüberschusses, Wohlstand durch Ankurbelung der Wirtschaft, Erhaltung des
Großmachtstatus.
Die Verbreitung der Kultur, und damit ist auch das Christentum gemeint, ist der moralische
Deckmantel. Die Missionierung sollte die Bewohner des eroberten Landes zu folgsamen
Dienern erziehen, im Übrigen kapselten sich die Kolonialherren in ihren feudalen Klubs, in
denen sie ihre Kultur „pflegten“, ab.
Kolonien können nur von stark bewaffneten Nationen erworben und gehalten werden, das
Wettrennen um die ertragreichsten Gebiete führte zu starken Spannungen zwischen den
Großmächten.
S. 129: Zu den Quellenstellen
Viele Europäer gingen in die Kolonien, um möglichst schnell reich zu werden. Mit brutaler
Gewalt wurde die Bevölkerung ausgebeutet, selbst wenn das ohne Billigung der staatlichen
Autoritäten geschehen wäre – sie waren in den unerschlossenen Gebieten nicht präsent.
Die Kultur der Eingeborenen wird nicht zur Kenntnis genommen, die Kultur der Kolonialherren
wird importiert. Das Beispiel aus dem Geographieunterricht zeigt die Sinnlosigkeit, kein
eingeborener Schüler wird sich jemals in Deutschland zurechtfinden müssen.
Link - „Deutsches Koloniallexikon“ (1920):
http://www.ub.bildarchiv-dkg.uni-frankfurt.de/Bildprojekt/Lexikon/lexikon.htm
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S 130: Kurz gefragt
In Indien gibt es heute 17 Regionalsprachen, Englisch ist (neben Hindi) daher Staatssprache,
die im ganzen Land verstanden wird.
Arbeitsaufgabe
Ägypten: bis 1936 unter britischer Kontrolle, danach souverän. (Suezkanalzone erst 1956 von
brit. Truppen geräumt)
Algerien: bis 1962 unter französischer Herrschaft
Benin: französisch, 1960 Proklamation der Unabhängigkeit
Botswana: britisch, Teil der Kapkolonie, 1966 unabhängig
Gabun: französisch, Unabhängigkeitserklärung 1960
Kenia: britisch (einige Gebiete deutsch), volle Unabhängigkeit 1963
Kongo: Kolonie Französisch-Kongo, 1960 unabhängig
Libyen: italienische Kolonie, nach dem 2. Weltkrieg von den Alliierten besetzt, 1951 unabhängig
Mosambik: portugiesisch, 1975 unabhängig
Namibia: Deutsch-Südwestafrika, später britisch, volle Unabhängigkeit 1990
Niger: französisch, 1960 unabhängig
Nigeria: britisch, 1960 unabhängig
Sambia: britisch (Nordwest-Rhodesien), 1964 unabhängig
Senegal: französisch, 1960 unabhängig (Trennung von Mali)
Somalia: italienisch (einige Gebiete britisch), 1960 unabhängig
Sudan: britisch, Unabhängigkeitserklärung 1956
Tansania: Deutsch-Ostafrika, 1961 unabhängig
Tschad: französisch, 1960 unabhängig
Zaire: Belgisch-Kongo, 1960 unabhängig
Zentralafrikanische Republik: Französisch-Äquatorialafrika, 1960 unabhängig
S. 131: Kurz gefragt
Äthiopien und Liberia waren die einzigen freien Staaten Afrikas.
Österreich hatte bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts keine Hochseeflotte. Im Vielvölkerstaat
wurde auch nie das Verlangen nach dem Erwerb überseeischer Besitzungen laut.
S. 133: Anregung für ein Referat
Die Blue Jeans sind das Kleidungsstück, das weltweit die größte Verbreitung gefunden hat. Levi
Strauss kam 1850 nach San Francisco und fertigte seine Arbeitshose (aus starkem Leinen und
mit Nieten verstärkt) zuerst für Goldgräber. Diese hielten wesentlich länger als die bisherigen
Beinkleider, die für die Arbeit und den Transport von Gesteinsproben in den Hosentaschen nicht
geeignet waren.
Link:
http://www.levi-strauss-museum.de/
S. 134: Fächerübergreifendes Lernen
Zahlenangaben nach Fischer Weltalmanach 2010 für das Jahr 2008:
BIP der Volksrepublik China
Pro Einwohner 2370 $ ,
realer Zuwachs 9 %
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Zum Vergleich
Europa:
Frankreich 38 810 $
realer Zuwachs 0,4 %
Deutschland 38 990 $ 1,3 %
Türkei 8030 $
1,1 %
Amerika:
USA 46 040 $
1,1 %
Mexiko 9400 $
1,3 %
Afrika:
Angola 2540 $
21,1 % (in der Industrie 70 %)
S. 135: Quellenstelle
Für Cecil Rhodes ist Kolonialpolitik von Gott gewollte Friedenssicherung, die Briten sind das
dazu auserwählte Volk und der Kulturbringer.
Link – Kitchener und der Burenkrieg (englisch, ins Deutsch übersetzt):
http://translate.google.at/translate?hl=de&langpair=en|de&u=http://grapeinvestor.com/BoerWar/kitche
ner.html
Anregung für ein Projekt
Wichtige Ereignisse der Geschichte Südafrikas
1899–1902 Burenkrieg
1910 Bildung der Südafrikanischen Union
1912 Gründung des ANC (Afrikanischer Nationalkongress), der für die Gleichberechtigung
kämpfte.
1913 Gründung der Nationalpartei, für die Rechte der weißen Minderheit und die Loslösung von
Großbritannien
Die davon abgespaltene „gereinigte“ Nationalpartei gewann 1948 die Wahlen und begann mit
der „Apartheid“-Politik, einer strengen Rassentrennung und Bewahrung der Vorrechte der
Weißen.
1959 spaltete sich vom ANC der PAC (Panafrikanischer Kongress) ab, der einen rigoroseren
Kampf für die Gleichberechtigung forderte.
1960 Massaker von Sharpeville, 67 Tote
1960 Volksabstimmung unter den weißen Wählern, Ausrufung der Republik Südafrika und
Austritt aus dem Commonwealth 1961
1963 Waffenembargo gegen Südafrika von der UNO verhängt
Ab 1966 unter Premier Vorster Beginn der Entlassung sogenannter „Heimatländer“ in die
Unabhängigkeit
1976 Ausbruch von Unruhen in Soweto
1984 Verfassungsreform, begrenztes Mitspracherecht für Nichtweiße. In der Folge Aufhebung
einiger Apartheid-Bestimmungen (z. B. Verbot der Mischehen).
1989 Premierminister De Klerk, Abkehr von der bisherigen Innenpolitik
1993 Beginn der Verfassungsgespräche. Phase eines friedlichen Umbruches beginnt.
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1994 Parlamentswahlen, ANC (Mandela) 62,7%, Nationalparty (De Klerk) 20,4%.
Link:
http://www.suedafrika.net/Seiten/geschichte.html
S. 136: Arbeitsaufgaben
Die Dezemberverfassung garantierte allen Völkern der österreichischen Reichshälfte gleiche
Rechte. Beachtenswert ist das Recht auf die eigene Sprache und der Zugang zu allen Ämtern.
Hier hätte sich die Chance für einen innenpolitischen Frieden und Ausgleich mit den anderen
Nationen geboten.
Die Person des Kaisers steht laut Dezemberverfassung über jeder Verantwortung, und er übt
letztlich die Regierungsgewalt aus.
Die englische Verfassung hat sich im Laufe von einigen hundert Jahren entwickelt, es gibt keine
bestimmte Verfassungsurkunde. Die Macht des Parlamentes hat seit dem Mittelalter ständig
zugenommen, der Monarch hat heute nach außen und innen nur mehr
Repräsentationspflichten.
S.140: Arbeitsaufgabe
Die Kronländer sind keine „Nationalstaaten“, im Zeitalter des gesteigerten Nationalbewusstseins
kommt es immer wieder zu Auseinandersetzungen. Die Karte kann auch nicht darstellen, dass
zum Beispiel das Sudetengebiet (am Rand des heutigen Tschechien) von DeutschÖsterreichern und Tschechen bewohnt war.
Wenn man die Zahl der Einwohner durch die Zahl der Abgeordneten dividiert, ergeben sich z. B.
folgende Verhältnisse;
Königreich Ungarn:
1 Abgeordneter auf 221 000 Einwohner
Königreich Böhmen:
1 Abgeordneter auf 128 000 Einwohner
Markgrafschaft Mähren:
1 Abgeordneter auf 123 000 Einwohner
Ehzt. Österr. Unter der Enns 1 Abgeordneter auf 200 000 Einwohner
Entwicklungslinien großer ethnischer Gruppen
Die Deutsch-Österreicher sind der östliche Zweig der Bayern, zum großen Teil nach der
Völkerwanderung angesiedelt, seit dem Mittelalter kamen alemannische und fränkische
Bevölkerungsteile dazu.
Die Slawen zogen im 6. Jahrhundert nach Böhmen und Mähren. Im Süden wanderten ab dem
7. Jahrhundert Serben und Kroaten auf den Balkan, Ende des 7. Jahrhunderts die Karantaner,
Vorfahren der Slowenen in den Alpenraum bis Bayern.
Die Ungarn (Magyaren) wanderten im 9. Jahrhundert aus dem Ural und Wolgagebiet in das
mittlere Donautiefland ein.
Nach der Auflösung der Monarchie kam es zur Bildung von Nationalstaaten (mit ethnischen
Minderheiten) und Vielvölkerstaaten.
Nationalstaaten: Österreich, Ungarn
Vielvölkerstaaten: Tschechoslowakei, Jugoslawien
Andere ethnische Gruppen wurden an bestehende Nationalstaaten angeschlossen, z. B.
Italiener, Polen, Rumänen.
S. 141: Tschechische Vorwürfe
Der Ausgleich mit Ungarn stellte gegenüber den Tschechen eine große Ungerechtigkeit dar. Im
Zuge des Dreißigjährigen Krieges hatte Böhmen 1627 in der „verneuerten Landesordnung“ alle
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Rechte verloren und war zur Provinz der Habsburger geworden, dieser Status blieb bis zur
Auflösung der Monarchie.
Ungarn hatte durch den niedergeschlagenen Aufstand von 1848/49 ein vergleichbares
Schicksal erlitten. Durch den Ausgleich erhielt es nach nicht einmal 20 Jahren eine einmalige
Sonderstellung.
S. 143: Zur Quellenstelle Herman Bahr
Stilrichtungen in der Kunst sind immer auch Ausdruck des Zeitgeistes. Die Gotik des Mittelalters
betonte durch die Höhe der Bauwerke die Ausrichtung auf Gott, die Renaissance lehnte sich an
die Größe der römischen Antike an. Bahr rechtfertigt die neue Kunst durch die „Ernsthaftigkeit“
des Lebens seiner Zeit. Der Historismus, der alte Stilrichtungen kopierte und nichts Eigenes
hervorbrachte, erscheint als billige Maskierung.
Link – Wiener Moderne:
http://www.austria.gv.at/DocView.axd?CobId=3460
S. 146 f.: Kurz gefragt
Durch das Kraftfahrzeug wurden Gebiete wirtschaftlich erschlossen, in die keine Eisenbahnen
gebaut werden konnten.
Verbrennungsmotoren führen nur einen Teil des benötigten Kraftstoffes mit sich, den für die
Energiegewinnung benötigten Sauerstoff entnehmen sie der Luft. Dieselöl und Benzin sind
außerdem Energieträger mit niedrigem Gewicht. Sie werden auch in Zukunft eine Rolle spielen,
vor allem wenn es gelingt, ihre Energie besser auszunützen. In vielen Labors wird zum Beispiel
an der Serienreife eines Autos mit einem Verbrauch von drei Litern Benzin auf 100 Kilometer
gearbeitet.
Kleine Luftschiffe werden seit der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts wieder gebaut und meist zu
Werbezwecken eingesetzt. Seit Ende des Jahrhunderts gibt es aber Planungen, Luftschiffe zu
Transportzwecken, z. B. als „fliegende Kräne“, einzusetzen, da sie im Vergleich zu
Hubschraubern sehr viel Energie sparen. Bei den Olympischen Spielen in Athen, 2004, war ein
Luftschiff zur Überwachung der Stadt eingesetzt.
Überlegungen zum Thema: „Unsere Welt ohne Funktechnik“ werden sicher großen
Pessimismus ausstrahlen. Allerdings zeigt die neuere Entwicklung, dass die Datenübertragung
durch Licht (auch Infrarot) weiter zunehmen wird. (Auf einem Glasfaserkabel könnte man zum
Beispiel sämtliche Telefongespräche der Welt gleichzeitig übertragen. Das Problem ist lediglich
die Verzweigung zu den Teilnehmern.)
Link – Luftschiffe, darunter ein Kapitel über heutige Projekte:
http://www.pilotundluftschiff.de/
S. 148: Kurz gefragt
1815 war Österreich Vormacht Kontinentaleuropas geworden. Der „Berliner Kongress“ von 1878
signalisiert, dass das deutsche Kaiserreich diese Rolle übernommen hatte.
S. 149: Anregung für ein Referat
Einige Attentatsopfer: Iulius Caesar, Heinrich IV. von Frankreich, Jean Paul Marat, Abraham
Lincoln, Elisabeth von Österreich, Franz Ferdinand von Habsburg, Mahatma Gandhi, John F.
Kennedy, Anwar el Sadat, Itzak Rabin.
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Buchtipp: Alexander Demandt (Hsg.): Das Attentat in der Geschichte. Bechtermünz Verlag,
Augsburg 2000.
S. 150: Kurz gefragt
Der Zweibund sah den Beistand eines der beiden Staaten im Falle eines russischen Angriffes
auf den anderen vor. Der Rückversicherungsvertrag verlangte im Falle eines russischen
Angriffes auf Österreich nicht die Neutralität Deutschlands – also widersprechen sich die beiden
Verträge theoretisch nicht.
S. 152: Anregung für ein Referat
Eine Auswahl internationaler Bündnisse:
ASEAN, Verband Südostasiatischer Staaten (1967)
Arabische Liga (1945, 1950 durch eine Verteidigungspakt ergänzt)
EFTA, Europäische Freihandelsassoziation (1960)
EU, Europäische Union (als EWG, Europäische Wirtschaftsgemeinschaft 1960)
NAFTA, Nordamerikanische Freihandelszone (1992)
NATO, Nordatlantischer Verteidigungspakt (1949)
OPEC, Organisation Erdöl exportierender Länder (1960)
OSZE, Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa, gegr. 1975
S. 153
Link (Der vollständige Text des Ultimatums):
http://www.forost.ungarisches-institut.de/pdf/19140722-1.pdf
S. 157: Kurz gefragt
Die Inserate stammen aus der vierzehntägig erscheinenden Zeitschrift „Reclams Universum“,
1916. Fast alle Inserate des gesamten Jahrganges nehmen auf den Krieg Bezug. Der Krieg
wird als strapaziöses und lautes Ereignis dargestellt, zu dem auch die Heimat ihren Beitrag
leisten muss, vom sparsamen Haushalten bis zu den Armee- und Jagdmessern, die man per
Feldpostbrief an Soldaten schicken kann.
Die Werbung für Kaffee-Ersatz und künstliches Honigaroma (das mit dem kaum in
ausreichender Menge vorhandenen Zucker aufgekocht werden sollte) verrät ansatzweise, wie
schlecht 1916 die Versorgungslage in Deutschland war.
Links:
Zur Erinnerung: Anno – Archiv Österreichischer Zeitungen
http://anno.onb.ac.at/
Österreichische Mediathek- Bild- und Tondokumente ab 1900:
http://www.mediathek.at/akustische-chronik/
S. 159: Zur Frage
Das Ausscheiden Österreichs hätte den Krieg schneller beendet. Italienische Truppen wären
nun für die Westfront frei geworden, vielleicht wäre sogar über Tirol ein italienischer Vorstoß
nach Deutschland möglich gewesen.
S. 160: Zu den Fragen
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Die Umwandlung der Monarchie in einen Bundesstaat, wenigstens in der österreichischen
Reichshälfte, hätte eine Folge des Ausgleichs von 1867 sein müssen.
Eine Weiterführung des Krieges hätte Deutschland und Österreich zu Kriegsschauplätzen
gemacht, Hunderttausende von Menschenleben gekostet und große Zerstörungen verursacht.
S. 161: Kurz gefragt
Präsident Wilsons 14 Punkte sind von großem Idealismus getragen, sie zeigen aber wenig
Verständnis für die Praxis der Politik. Besonders unrealistisch:
I. Verbot der Geheimdiplomatie: Wie sollte das kontrolliert werden?
IV. Allgemeine Abrüstung: Hier müssen alle Staaten einverstanden sein. Sobald ein Staat nicht
abrüstet, fühlen sich seine Nachbarn bedroht.
IX. Italiens neue Grenzen nach klar erkennbaren Nationalitätengrenzen: Italiens Forderung
nach einer „sicheren Grenze“ war von England und Frankreich schon längst akzeptiert worden.
Für Österreich-Ungarn und das Osmanische Reich galten die 14 Punkte, wenn sie den Siegeroder Nachfolgestaaten Vorteile brachten. Beide Vielvölkerstaaten zerfielen.
Die Forderung des „Selbstbestimmungsrechtes der Völker“ war Mitte des 19. Jahrhunderts in
Europa entstanden und klarerweise gegen Vielvölkerstaaten gerichtet. Durch Wilson wurde es
zu einem weltweit beachteten Prinzip.
In Gebieten mit gemischter Bevölkerung, lässt es sich nicht verwirklichen, ohne dass eine
ethnische Gruppe sich benachteiligt fühlt oder auch tatsächlich benachteiligt wird.
Seit dem 17. Jahrhundert bildete die Salurner Klause (ein enges Tal an der Etsch), die Grenze
zwischen dem italienischen und deutschen Sprachgebiet. Italien forderte aber eine „sichere“
Grenze am Brenner, die von der Entente zugesichert worden war. In vorhergehenden
Verhandlungen hatte Österreich-Ungarn alle Zugeständnisse an Italien (auch die Sprachgrenze
als neue Staatsgrenze) abgelehnt.
Die in Punkt IV geforderte allgemeine Abrüstung hätte nur ein sehr starker Völkerbund
durchsetzen können. Auch die Vereinten Nationen sind hier ohnmächtig. In der Praxis hatten
nur bilaterale Verträge zwischen Großmächten Erfolg.
Quellenstellen
Angesprochene Kriegsziele sind: Völlige Ausschaltung Serbiens, Rückgabe von Elsass und
Lothringen, Vernichtung Deutschlands.
Österreich-Ungarn werden von deutscher Seite indirekt die Provokation Serbiens durch den
Besuch des Thronfolgers in Sarajevo und direkt das Ignorieren der Attentatswarnungen und
-drohungen vorgeworfen.
S. 163: Kurz gefragt – Anregung für ein Referat
Ein wichtiger Grundgedanke des Referates: Nach dem Ersten Weltkrieg entstanden in Europa
viele neue Staaten mit streng kontrollierten Staats-, Zoll- und Wirtschaftsgrenzen. Nach dem
Zweiten Weltkrieg blieben diese Grenzen zunächst erhalten, zusätzlich teilte der „Eiserne
Vorhang“ Europa in zwei Hälften, die sich völlig getrennt entwickelten.
Link:
http://europa.eu/abc/history/index_de.htm
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S. 165: Arbeitsaufgabe
Insgesamt sind etwa 8,5 Millionen Menschen gefallen (Vermisste nicht mitgerechnet).
Einwohnerzahlen heutiger Staaten:
Österreich
8,13 Millionen
Ungarn
10,18 Millionen
Belgien
10,28 Millionen
Portugal
10,24 Millionen
Schweden
8,89 Millionen
Kurz gefragt
Die Mittelschicht wird durch eine Inflation besonders stark betroffen, weil ihr Vermögen meist
aus Geldrücklagen („Sparbuch“) besteht. Sie hat kaum die Möglichkeit, durch Verlagerung des
Vermögens ins Ausland oder Erwerb von Immobilien einen Teil davon zu retten.
Die Vereinigten Staaten haben nach dem Zweiten Weltkrieg durch den „Marshall-Plan“ Siegern
und Verlieren großzügige Wirtschaftshilfe angeboten. Staaten in der Einflusszone der
Sowjetunion mussten sie allerdings ablehnen.
S. 166: Zusammenfassende Arbeitsaufgaben
1) Soziale Errungenschaften
Im Sozialstaat soll der Staat Vorsorge gegen Risiken des Lebens für alle Bürgerinnen und
Bürger treffen. Darüber hinaus sollte mehr soziale Gerechtigkeit und Chancengleichheit erreicht
werden.
Es müssten daher die Sozialversicherungen (Arbeitslosenversicherung, Krankenversicherung,
Pensionsversicherung) aber auch gesetzliche Regelungen (z. B. Mutterschutz,
Familienförderung, Förderungen für Schülerinnen und Schüler) näher untersucht werden. Dazu
könnte man über einen längeren Zeitraum (etwa einen Monat) die Berichterstattung der Medien
verfolgen.
Die geschichtliche Entwicklung der sozialen Errungenschaften wäre sehr gut für die mündliche
Reifeprüfung geeignet.
2) Das Verhältnis zu Italien
Auf dem Wiener Kongress erhielt die Österreichische Monarchie für den Verzicht auf die
Niederlande viele italienische Gebiete. Unter anderem die venezianischen Gebiete und Inseln,
die Herzogtümer Mailand und Mantua. Österreich war daher ein erbitterter Gegner der
italienischen Einigung. Alle nationalen Bewegungen für Italien wurden in den österreichischen
Gebieten mit äußerster Brutalität unterdrückt.
Im Krieg von 1859 musste Österreich auf die Lombardei verzichten, in der Auseinandersetzung
mit Deutschland und Italien 1866 kam Venetien an Italien.
Bis zum Ersten Weltkrieg lag die Grenze Österreich–Italien am Gardasee. Als nach dem
Frieden von St. Germain Südtirol zu Italien kam, begann unter den Faschisten eine
rücksichtslose Italienisierungspolitik. Zugleich aber bot Mussolini bis etwa 1937 Österreich
Schutz, vor allem gegen die Aggressionspolitik Hitlers.
Nach dem Zweiten Weltkrieg, als Österreich vergeblich die Rückgabe Südtirols forderte,
verpflichtete sich Italien (Gruber-De Gasperi-Abkommen) zur Wahrung der Rechte der
Minderheiten. Die Verwaltungsregion „Trentino-Alto Adige“ war allerdings so groß, dass die
Deutsch sprechenden Südtiroler eine Minderheit bildeten. Nach Unruhen und Attentaten (ab
1960) in Italien und Österreich gelangte die Südtirolfrage vor die Vereinten Nationen, die von
beiden Staaten eine einvernehmliche Lösung verlangten.
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So kam es ab 1962 zu Verhandlungen. Im „Südtirolpaket“ (Einigung 1969, 1972
Verfassungsänderung in Italien) wurde die Autonomie für „Trentino-Südtirol“ neu geregelt. 1992
erfolgte die offizielle Erklärung über die Beilegung des Streites. Heute besteht ein sehr gutes
Verhältnis zwischen den beiden Staaten.
Link:
http://www.regione.taa.it/Storia_d.aspx
4) Zur Geschichte der Telegrafie
Der Morsetelegraf (1. Patent 1837) war der erste brauchbare Telegraf, der außerdem die
Nachricht bereits schriftlich fixierte. Wegen des verwendeten Morsecodes benötigte er gut
ausgebildetes Personal. Anfang des 20. Jahrhunderts wurden die ersten brauchbaren
buchstaben- und ziffernschreibenden Geräte („Blatt“- oder „Streifenschreiber“) konstruiert. Es
entstand ein weltweites Fernschreibnetz, das eine sehr schnelle Kommunikation ermöglichte
(Selbstwählverkehr in Österreich ab 1936), es konnte allerdings wegen der hohen Kosten privat
nicht genutzt werden.
Ende des 20. Jahrhunderts war die Technologie durch Fax und Internet überholt, in Österreich
wurde der „Telexdienst“ 2001 eingestellt.
Link:
http://www.devcon3.de/
5) „Vom Winde verweht“
Die Journalistin Margaret Mitchell schrieb mit „Gone with the Wind“ einen der bekanntesten
Romane der Welt, der durch seine Verfilmung (einer der ersten Farbfilme) noch mehr an
Popularität gewann. Er spielt zur Zeit des amerikanischen Bürgerkrieges und schildert die
Ereignisse aus Sicht der Südstaaten.
Die Heldin ist die zu Kriegsausbruch 16-jährige Pflanzerstochter Scarlett O´Hara, die durch die
Katastrophe des Krieges zur Unternehmerin und Retterin des Familienbesitzes wird. Die im
Roman geschilderte Stellung der Sklaven, die fast der von Familienmitgliedern entspricht, ist ein
Klischee, das noch heute in den Südstaaten gerne vertreten wird.
6) Kolonialwaren
Lexikondefinition von 1929: „Kolonialwaren, die Rohprodukte der heißen Zone, bes. der europ.
Kolonien: Kaffee, Zucker, Tee, Gewürze etc.“
Heute gibt es keine ausgesprochene „Kolonialwarenhandlung“, der gesamte
Lebensmittelhandel führt diese Waren, deren Handel von internationalen Unternehmungen
kontrolliert wird.
Gegen die Ausbeutung der Landwirtschaft in den Ländern der Dritten Welt wendet sich z. B.
„Fair Trade“. Die Organisation kauft die Produkte direkt in den Entwicklungsländern zu
angemessenen Preisen.
Link:
www.fairtrade.at
7) Zur Abb. 166.1
Ein Kolonialherr liest einen Brief aus der Heimat, ein Eingeborener ist mit Pediküre beschäftigt,
ein zweiter fächelt ihm Luft zu. Dieses Foto ist sicher nicht nur zur Erinnerung, sondern auch für
die Heimat inszeniert worden.
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Die Originalunterschrift „Nachrichten aus der Heimat“ entspricht nicht der Bildaussage, „MIR
geht es gut“ schon eher.
Schülerinnen und Schüler sind bei solchen Aufgaben meist sehr kreativ, besonders bewährt
haben sich kleine Arbeitsgruppen.
Das Bild dürfte etwa um 1870 entstanden sein. Nach Niederwerfung des Sepoy-Aufstandes
(1858) brachen um 1900 wieder Unruhen in Indien aus. Obwohl der indischen Bevölkerung
während des Ersten Weltkrieges eine gewisse Mitwirkung an der Regierung versprochen
worden war, wurden entscheidende Gesetze immer wieder hinausgezögert. Dagegen trat
Mahatma Gandhi auf, der mit seinem gewaltlosen Widerstand Indien nach dem Zweiten
Weltkrieg in die Unabhängigkeit führte.
8) „Your Country Needs You“
Lord Kitchener (siehe Abb. 135.2), lebte von 1850 bis 1916. Er war Held mehrerer
Kolonialkriege, wo er zum ersten Mal Maschinengewehre gegen die schlecht bewaffneten
Aufständischen einsetzte. Seine Popularität wurde für dieses Werbeplakat ausgenützt.
Wesentlich bekannter ist das US-Rekrutierungsplakat, auf dem „Uncle Sam“ den Zeigefinger
auf den Betrachter richtet. Es hat die Aufschrift „I want you for U.S.Army“.
Im Unterschied zum englischen Plakat sind hier weniger Ruhm und Ehre angesprochen,
sondern der Patriotismus.
9) Fächerübergreifendes Lernen – Deutsch
Die österreichische Literatur der Zwischenkriegszeit beschäftigt sich sehr mit der
untergegangenen Monarchie. Eine kleine Auswahl von Dichtern:
Heimito von Doderer, Fritz von Herzmanovsky-Orlando, Robert Musil, Joseph Roth.
Einige Werke der deutschen Literatur:
Der berühmteste Roman über den Ersten Weltkrieg dürfte „Im Westen nichts Neues“ von Erich
Maria Remarque sein. Wegen seiner realistischen Schilderung der Schrecken des Krieges
wurde er im Nationalsozialismus verboten, der Autor emigrierte über die Schweiz in die USA.
„Trommeln in der Nacht“ von Bert Brecht schildert ein Heimkehrerschicksal.
Arnold Zweig „Erziehung von Verdun“ ist eines von mehreren Werken des Autors über den
Krieg.
Problematisch sind die Werke von Ernst Jünger, z. B. „In Stahlgewittern“. Seine Schilderung
des Krieges im „heroischen Realismus“ machte Jünger zu einem Lieblingsautor der
Nationalsozialisten.
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