„Das lange 19. Jahrhundert“ Industrialisierung Gründe für den späteren Einstieg Deutschlands in die Industrialisierung - England hatte früher mit der Kolonialisierung und dem Imperialismus begonnen, außerdem bildete es die größte Flottenmacht bessere und schnellere Ausweitung des Handels und damit der Wirtschaft DE: Zunftzwang - ENG: hier gab es so etwas nicht ENG: eher privatwirtschaftlich und kapitalistisch (?) Deutschland ist in 36 Kleinstaaten (Königreiche) zerfallen hohe Zölle und kein einheitlicher Markt Immobilität Geografisch: liegt nicht am Meer, wie England und ansonsten auch schlechte und unsichere (Räuber, etc.) Verkehrswege Frankreich hatte etwa 20 Jahre Vorsprung bei der Industrialisierung Voraussetzungen - - Verstädterung und Bevölkerungswachstum Ausbau des Verkehrsnetzes Mobilität, günstige Transportwege und Vereinheitlichung des Marktes Eisenbahnen – transportieren Menschen zu ihren Arbeitsstellen, können auch Soldaten transportieren (politisch wichtig im deutsch-französischen Krieg), bilden stabiles Verkehrsnetz technologisch und medizinische (z.B. bessere Ökologie, Pharmazie, Hygiene und Heilung verschiedener Krankheiten) Innovationen - Begünstigung durch Einführung der Krankenkasse und der allgemeinen Krankenversicherung Bürgertum (anfangs eher Großbürgertum) erhält mehr Einfluss (im politischen und wirtschaftlichem Sinne) Ausreichende Rohstoffversorgung (vor allem Produkte aus der Agrarwirtschaft) Begünstigung des Marktes durch Umdenkprozess Nachfrage für industrielle Güter Ehemaliger Adel verkaufte seinen Grundbesitz und wandelte das „starre“ Kapital in „flüssiges“ Kapital (GELD) um (dafür musste ihnen der König erlauben Handel zu betreiben ; daraufhin nahmen sie in der Bank für ihren Grundbesitz eine Hypothek auf) Entwicklung - Ausbeutung der Arbeiter Pauperismus (der Massen) die körperliche Arbeit machte die Menschen zusehest kranker Aufstände und Unruhen, bekanntester Aufstand: Weberaufstand in Schlesien (angeblich war er keine Notwehr der „Ärmsten der Armen“ gegen die Unterdrückung durch die Unternehmer und durch ihren Hunger und auch nicht, wie Marx es interpretierte: als den Aufstand des Ploretariats gegen die „Ausbeuter“, sondern es waren wahrscheinlich etwas „höher“ gestellte Arbeiter, die einen angemessenen Lohn verlangten - Fortschritt und Innovationen in: Medizin, bessere Ökologie - Medien: Technik (z.B. Verkehrsmittel) Verkehrsmittel Gesetzgebung, Wahlrecht (direktes und geheimes Wahlrecht), Versicherungen, „soziale Frage“ - kleine Unternehmen (vor allem Handwerksunternehmen) entwickelten sich zu Großunternehmen Industrialisierung entwickelte Eigendynamik „industrielle Revolution“ (Revolution – neuer Gedanke, Zerstörung alter Gedanken Neues Bewusstsein: - Politisch und militärisch: - zuvor waren Verluste im Krieg nicht „wahre“ Angelegenheit des Volkes - das Volk war lediglich militärisches, ausführendes Organ, welches Befehle der Regenten ausführte, welche „ihr“ Geld in den Krieg gesteckt hatten wirtschaftlich: - zuvor war der Ausbau des Handels und der Wirtschaft durch die Einschränkung durch die Regierung fast unmöglich Politik: - die Sozialdemokraten werden nach und nach zur stärksten Fraktion ( 12.1.1912) im Reichstag Parteien-Propaganda, z.B. „Das kommunistische Manifest“ von Karl Marx und Friedrich Engels - Preußen erobert fast ganz Deutschland - führt Zensur und Strenge ein - 1848 / 49 – Revolution - Ursachen: Revolutionen in anderen Ländern und Gebieten Sturz des „Bürgerkönigs“ Louis Philippe in FR und des Fürsten Metternich in Österreich – und damit Umgestaltung der Systeme beider Länder Wirtschaftskrise Enttäuschung über König Wilhelm IV. (seit 1840) Strenge Zensur - Anlass: - Der noch in der Nacht gedruckte Aufruf des Königs „An meine lieben Berliner“ vergrößerte die Verbitterung der Bürger und reizte sie gleichzeitig mit seiner Ignoranz - Schwerpunkte und die aufgetretenen Problem bei der Ausführung: - einheitlicher Staat und einheitliche Nation - Ideenpluralismus und zu verschiedene Forderungen [auch Streitigkeiten und Spaltungen unter den Liberalen selbst - führte zur Verlangsamung der Nationalversammlung als revolutionäres Entscheidungsorgan)]: Grundrechte und Freiheiten der Bürger Welche Gebiete sollen zum künftigen Deutschland gehören (Einschluss Österreichs oder ohne Österreich)? - - Und was ist mit den nichtdeutschen Ländern und deren Bewohnern (Preußen (Polen) und Österreich (Tschechen, Slowaken, Ungarn, Italienern, Balkanvölkern)? Föderalismus oder Zentralismus? Zentralismus (Kaiser) oder Macht der Länder (Einzelstaaten)? unterschiedlich fortgeschrittene soziale, politische und wirtschaftliche Entwicklung und Stand - Fehler der Revolutionäre: - nach anfänglichem Erfolg gaben sie sich relativ schnell zufrieden und verzichteten beispielsweise darauf, dem Adel seine Machtinstrumente (Heer, Polizei und Verwaltung) zu nehmen und sie den revolutionären Organen zur Verfügung zu stellen - Stillstand der Entwicklung durch Zögern der Liberalen Wien wurde von kaiserlichen Truppen zurück erobert, es gab Auseinandersetzungen zwischen Bürgerwehr und Arbeitern und Studenten, die sich zur Verteidigung der Revolution bewaffnen wollten Liberale Regierung Preußens wurde entlassen und durch eine konservative ersetzt, das Militär wurde nach Berlin zurück geholt und die Berliner Nationalversammlung durch dieses aufgelöst Es wurde dem Volk eine Verfassung aufgezwungen (der König hat sie oktroyiert) Wieder wurde die Zensur eingeführt Fluchtwelle politisch Verfolgter - - Rivalität zwischen Preußen und Österreich um die Vormachtstellung innerhalb Deutschlands (preußisch-österreichischer Dualismus), die den weiteren Verlauf des Einigungsprozesses Deutschlands prägte vor 1871 weiterhin kein einheitliches Deutschland Desillusionierung und Enttäuschung in den bürgerlichen Schichten Bürgerlicher Rückzug aus der Politik in die Kultur und Wirtschaft (z.B. in der Literatur der unpolitische Biermeierstil und gleichzeitiger Wirtschaftsaufschwung) Warum es heute keine linken Nationalisten gibt nationale Teile der Opposition fügten sie dem Obrigkeitsdenken und setzten ihre Hoffnung auf den preußischen König, der ja bereit gewesen wäre die Krone anzunehmen, stmmte sie nicht aus bürgerlichen Händen damit standen die Demokraten zusammen mit dem linken Zentrum als einzige Opposition da somit hatten sich diese beiden zuvor oppositionellen Parteien auseinanderentwickelt dennoch: eine Rückkehr zum Metternichschen System der Unterdrückung war undenkbar und auch das Verbot jeglicher organisierter politischer Betätigung konnte nicht länger als wenige Jahre aufrechterhalten werden - denn das Bewusstsein des Volkes hatte sich bereits zu sehr gewandelt, als dass es sich so etwas gefallen ließe der Einheitsgedanke verschwand ebenfalls nicht, genauso wie die Forderungen nach einem Rechts- und Verfassungsstaat die stärkste Auswirkung bis heute war die Paulskirchenverfassung von 1848 - Verfassungen von 1918 und von 1949 entsprachen ihr in den wesntlichen Teilen