Sophokles, Antigone

Sophokles (497 oder 496 - 406 v.Chr.):
Antigone ( uraufgeführt 442 v.Chr. in Athen)
441 - 439, zur Zeit des Krieges gegen Samos ist Sophokles, zum Strategos
gewählt, im Stab des Perikles
Es treten auf:
Antigone, Tochter des Oidipous und der Jokaste (der Mutter des Oidipous)
Ismene, Schwester der Antigone
Kreon, Herrscher in Theben, nach dem Tod der Söhne des Oidipous, der Brüder
von Antigone und Ismene Euridike ist Kreons Frau, Haimons Mutter
Haimon, Verlobter der Antigone, seiner Cousine
Teiresias, Priester im Heiligtum der Stadt und Seher
Chor der Alten, der bejahrten Bürger von Theben
Ein Wächter im Dienst des Herrschers Kreon
Es werden genannt:
Eteokles, als erster Nachfolger des Oidipous in der Herrschaft in Theben, soll
mit dem
Bruder Polyneikes abwechselnd regieren,
eine Vereinbarung, die er nicht einhält. Es kommt zum Streit, zuletzt zum Krieg, in
dem Polyneikes mit einem Heer von Verbündeten die siebentorige Vaterstadt
Theben angreift, um sie zu zerstören.
Im Kampf töten sich die Brüder gegenseitig, Eteokles als Verteidiger,
Polyneikes als Angreifer der Vaterstadt.
Dieses Ereignis geht dem Beginn der Handlung unmittelbar voraus.
Bezüge zur Geschichte Athens und der Städte Griechenlands
Der Peloponnesische Krieg (431 – 404) ist der erste politische Krieg in Europa. Aus dem
politischen Streit um die bestmögliche Staatsverfassung entsteht Bürgerkrieg, in dem sich die
griechischen Städte Partei nehmend gegeneinander zum Krieg verbünden, auf der einen Seite
Athen als plebiszitäre Demokratie, auf der anderen Seite Sparta als Aristokratie.
Thukydides (ca. 460 – ca. 400), ein Zeitgenosse des Sophokles, hat diesen Krieg, der mit der
Niederlage Athens endete, zum Thema eines der in der Weltliteratur berühmtesten und bis
heute aktuellsten Werke der Geschichtsschreibung gemacht.
441 - 439, zur Zeit des Krieges der Athener gegen Samos ist Sophokles, nach der Aufführung
der Antigone zum Strategos gewählt, im Stab des Perikles.
F. Heuer, Handzettel zur Präsentation der Videoaufzeichnung
einer Bochumer Antigone-Inszenierung