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LENTOS Kunstmuseum Linz
Presseunterlage
GLAM!
The Performance of Style
Musik | Mode | Kunst
DVR-Nummer 0002852
19. Oktober 2013 bis 2. Februar 2014
LENTOS Kunstmuseum Linz, A-4021 Linz, Ernst-Koref-Promenade 1
Tel: +43 (0)732.7070-3600 Fax: +43 (0)732.7070-3604 www.lentos.at
Inhalt
Allgemeine Daten …………………………………………………………………………..
3
Kurzbeschreibung Ausstellung ……………………………..……………………….……
5
The Glamstar ……………………………………………………………………………..…
5
Kunstvermittlungs- und Veranstaltungsprogramm ..…………………………………...
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Wandtexte ………………………………………………………………………………….
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Saalhefttexte ……………………………………………………………………………….
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Pressebilder ………………………………………………………………………………..
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Allgemeine Daten
Ausstellungstitel
GLAM! The Performance of Style
Musik | Mode | Kunst
Ausstellungsdauer
19. Oktober 2013 bis 2. Februar 2014
Eröffnung
Freitag, 18. Oktober 2013, 19 Uhr
Pressekonferenz
Donnerstag, 17. Oktober 2013, 10 Uhr
Ausstellungssort
LENTOS Kunstmuseum Linz, großer Saal, 1. OG
Kurator
Darren Pih, Tate Liverpool
Projektleitung LENTOS
Stella Rollig und Magnus Hofmüller
Kooperationen
Die Ausstellung ist eine Produktion der Tate Liverpool und wird in
Kooperation mit der Schirn Kunsthalle Frankfurt präsentiert.
Publikation
Anlässlich der Ausstellung erscheint die Publikation GLAM! The
Performance of Style im Kerber Verlag, Bielefeld.
Mit Texten von Darren Pih, Judith Watt, Mike Kelley, Simon Reynolds,
Alwyn W. Turner, Neil Mulholland, Dominic Johnson, Michael
Bracewell, Glenn O'Brien, Jean-Christophe Ammann, Jonathan Harris
und Barry Curtis und Ron Moy.
160 Seiten, zahlreiche farbige Abbildungen, deutsch
ISBN 978-3-86678-836-7, Museumspreis € 25,50
Unterstützung
Die Ausstellung wird mit Fördergeldern der Europäischen Union und
von der Raiffeisen Landesbank Oberösterreich unterstützt.
Saaltexte
Den BesucherInnen stehen Saaltexte und ein Saalheft in deutscher
und englischer Sprache mit Informationen zu ausgewählten Exponaten
zur Verfügung. Texte: Tate Liverpool (gekürzte und adaptierte
Fassung), Rudolf Schmitz (Text zu Katharina Sieverding)
Redaktion: Dunja Schneider
Mobile Guide
Das LENTOS bietet zur Ausstellung wieder ein mobiles Service für
Smartphones und Tablets an (plattform- und geräteunabhängig).
Einfach vor, während oder nach der Ausstellung unter
http://app.lentos.at zu erreichen. Mit Unterstützung von Samsung
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Kontakt
Ernst-Koref-Promenade 1, 4020 Linz, Tel. +43(0)732/7070-3600;
[email protected], www.lentos.at
Öffnungszeiten
Di–So 10–18 Uhr, Do 10–21 Uhr, Mo geschlossen
Am 24. und 25. Dezember sowie am 1. Jänner ist das LENTOS
geschlossen, am 31. Dezember ist von 10–16 Uhr geöffnet.
Eintritt
€ 8,-, ermäßigt € 6 / € 4,50
Pressekontakt
Nina Kirsch, Tel. +43(0)732/7070-3603, [email protected]
GesprächspartnerInnen bei der Pressekonferenz:
Stella Rollig, Direktorin LENTOS Kunstmuseum Linz
Darren Pih, Kurator, Tate Liverpool
Katharina Sieverding, Künstlerin
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Kurzbeschreibung Ausstellung
Die Ausstellung widmet sich dem Phänomen Glam, das in den frühen 1970er Jahren
in Großbritannien seinen Ausgang nahm und Opulenz, Glanz und Extravaganz als
Ausdrucksformen in die unterschiedlichsten Kunstsparten trug.
Mit einer Fülle an Exponaten spannt die Schau den Bogen von David Bowie über Glitter
Rock und Roxy Music, über Stylisten und Modedesigner, über Film, Fotografie und
Grafikdesign bis zur bildenden Kunst – mit KünstlerInnen wie Gilbert & George, Nan Goldin,
Cindy Sherman und Richard Hamilton.
Glam markiert jenen historischen Moment, als die Barrieren zwischen E- und U-Kultur
zusammenbrachen. Glam kann aber auch als Fortführung der Agenda der Avantgarde mit
neuen Mitteln betrachtet werden: auf trotzige Weise realitätsfern, mit Ironie, Respektlosigkeit,
Übertreibung und androgynen Masken. Erstmals werden mit dieser anspruchsvollen
Ausstellung die Subkultur, der Stil und die Kunst des Glam sowie die visuelle Kultur jener
Zeit einer Bestandsaufnahme unterzogen.
The Glamstar
THE GLAMSTAR – vom Linzer Designer-Duo marchgut (Marek Gut und Christoph March)
gestaltet – bietet BesucherInnen in den ersten Wochen der Ausstellung im
LENTOS Freiraum die Möglichkeit, für 30 Sekunden zum Star zu werden.
Die Bühne vereint das Erlebnis von DarstellerInnen und ZuschauerInnen und ermöglicht den
Anwesenden, in beide Rollen zu schlüpfen.
Eine Fülle von facettierten Spiegelflächen multipliziert das eigene Spiegelbild und simuliert
damit ein vollbesetztes Auditorium.
Formalästhetisch orientiert sich THE GLAMSTAR am Grafikdesign der 1970er Jahre. Wie
einst die Discokugel, ein Symbol des Lebensgefühls dieser Zeit, lässt THE GLAMSTAR den
Glanz und Glamour vergangener Zeiten aufleben.
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Kunstvermittlungs- und Veranstaltungsprogramm
VERANSTALTUNGEN
GLAMORAMA!
Do 7. November 2013, 19 Uhr
For your Pleasure
Gespräch über das Verhältnis von Musik, Mode und Kunst in der Glam-Ära mit Thomas
Meinecke (Musiker, Autor, DJ) und Didi Neidhart (Musiker, Journalist, DJ)
Was Sie schon immer über Glam-Rock in Österreich wissen wollten, aber bisher nicht
zu fragen wagten.
Moderierte Sound-Lecture von Al Bird Sputnik (Trash Rock Archives)
Moderation: Magnus Hofmüller
Kosten: Museumseintritt
KUNST CAMPUS LENTOS
Do 21. November 2013, 18–24 Uhr
Kunst, Dialog und bester GLAM! Sound
Open Doors: Eintritt frei und Spezialprogramm für alle Linzer Studierende, Lehrende sowie
Uni- und FH-MitarbeiterInnen.
sonntags um 11

So 24. November 2013, 10–13 Uhr
Stella Rollig im Gespräch mit Wolfgang Kos (Direktor des Wien Museum,
Kulturhistoriker, Publizist)

So 26. Jänner 2014, 10–13 Uhr
Stella Rollig im Gespräch mit dem Künstler Jürgen Klauke
Vor den Sonntagsgesprächen wird ein erweitertes Wiener Frühstück serviert.
Frühstücksbeginn 10 Uhr, Gesprächsbeginn 11 Uhr
Anmeldung jeweils bis Donnerstag vor Gesprächstermin erbeten unter T 0732 7070 3600
oder [email protected]
Eintritt: Erwachsene (inkl. Museumsbesuch, Vortrag und Frühstück) € 14,-; Nur Vortrag € 4,GLAM! on Stage
Fr 22. & Sa 23. November, 20–23 Uhr
Die GLAM! Bühne steht für Konzerte von SchülerInnen- und Newcomer-Bands zur
Verfügung. Wer mitmachen möchte, meldet sich bitte bei: [email protected]
Eintritt frei für Fans und Groupies
Mit Unterstützung vom Musikhaus Danner
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ÖFFENTLICHE FÜHRUNGEN
Dauer 1 Stunde, € 3,- zuzügl. Eintritt
Keine Anmeldung erforderlich. Die Teilnehmeranzahl ist begrenzt.
Immer sonntags, 16 Uhr
Kuratorenführung mit Darren Pih in englischer Sprache
Sa 19. Oktober, 11 Uhr
Themenführungen:
jeweils samstags, um 16 Uhr

GLAM! ist Musik
23. November, 28. Dezember, 18. Jänner
In Kooperation mit dem Universitätslehrgang Musikvermittlung – Musik im Kontext. Eintritt frei für
Studierende der Anton Bruckner Privatuniversität

GLAM! ist Mode
16. November, 7. Dezember

GLAM! ist Kunst
26. Oktober, 2. & 30. November, 14. Dezember, 4. & 25. Jänner, 1. Februar

GLAM! ist queer
19. Oktober, 9. November, 21. Dezember, 11. Jänner
In Kooperation mit der HOSI Linz. Ermäßigter Eintritt € 4,50 für HOSI-Mitglieder
For Glammies & Grannies (17–99 Jahre)
Di 29. Oktober, 26. November, 16–18 Uhr
Führung mit Workshop zur Förderung des Austausches zwischen den Generationen
Anmeldung erbeten unter T 0732 7070 (Teleservice Center der Stadt Linz).
GLAM! multilingual
Sa 19. Oktober, 16 Uhr
Führung auf Albanisch, Polnisch, Türkisch und BKS (Bosnisch, Kroatisch, Serbisch), im
Rahmen der 2. Linzer Integrationswoche
Dauer 1 Stunde, Führung € 3,-, Eintritt frei
Näheres auf http://www.linz.at/soziales/integration.asp
Blitzlichtführung auf Englisch, Tschechisch und BKS (Bosnisch, Kroatisch, Serbisch)
Jeden ersten Samstag im Monat, 16 Uhr
Dauer 30 Min., € 2,- zuzügl. Eintritt
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Englische Konversation im LENTOS
Do 30. Jänner, 17.30–19 Uhr
In diesem englischsprachigen Ausstellungsrundgang mit einer Dozentin der VHS Linz und
einer Kunstvermittlerin des LENTOS erweitern die TeilnehmerInnen ihren Wortschatz bei
englischer Konversation.
Preis: € 9,- (zuzüglich ermäßigter Eintritt II LENTOS)
GRUPPENFÜHRUNGEN
Dauer 1 Stunde, max. 25 TeilnehmerInnen, gegen Voranmeldung
Erwachsene € 65,- zuzügl. Eintritt
Studierende € 45,- zuzügl. ermäßigter Eintritt
migrantische Einrichtungen € 45,-, Eintritt frei
SCHULE & MUSEUM
LehrerInnen-Informationsveranstaltung
Mi 23. Oktober, 16–17 Uhr
LehrerInnen-Info-Paket
zur Ausstellung finden Sie auf www.lentos.at/Schule-und-Museum
SchülerInnenführungen
alle Alterstufen
Eintritt frei für SchülerInnen im Klassenverband, Dauer 1 Stunde, € 35,-,
empfohlen für max. 15 TeilnehmerInnen
GLAM! your English: SchülerInnenführungen nach Sprachlevels
für Unterstufe
I am a GLAM! Fan
Beschreibe deinen Star in einfachen Sätzen und führe ein Interview mit ihm.
für Oberstufe
GLAM! Poetry
Wir hören uns Musik an, lassen uns von den Bildern, die uns in den Kopf kommen inspirieren
und schreiben selbst Songtexte.
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Workshops
alle Altersstufen
Dauer 2 Stunden, € 5,- pro TeilnehmerIn, max. 15 TeilnehmerInnen
empfohlen für VS
GLAM! your Star
Manche Stars sehen einfach noch nicht glamourös genug aus. Das werden wir ändern!
empfohlen für Unterstufe 1. & 2. Klasse
GLAM! your Guitar
Deine große Schwester leiht dir ihre Gibson-Les-Paul-Gitarre nicht? Ist kein Drama, wir
bauen und bemalen uns selbst eine aus Karton zum Luftgitarre spielen!
empfohlen für Unterstufe 3. & 4. Klasse
GLAM! Oida
Erfahre alles über David Bowie und Andy Warhol und gestalte dein eigenes MC, Single-, CDoder LP-Cover mit coolen Schriftzügen und Starfotos.
LINZ
empfohlen für Oberstufe
GLAM! yourself and be a Star
Lebe die wilde Seite in dir aus: Zieh’ an, was du gut findest, höre die Musik, die dir gefällt,
performe wie ein Star und lass dich von deinen Fans fotografieren.
Die LENTOS Kunstvermittlung wird mit Sachspenden unterstützt von Koh-I-Noor.
KINDER & FAMILIE
Sa 9., 23. und 30. November und Sa 7., 14. und 21. Dezember
LENTOS Atelier zu GLAM! – buchbar für einzelne Kinder
Sa 9. November und Sa 14. Dezember
Los Lentoniños – buchbar für einzelne Kinder
Näheres auf www.lentos.at/Kinder-und-Familie
KINDERKULTURWOCHE (Do 17. bis So 27. Oktober)
Mit dem Kindergarten ins Kunstmuseum
Mo 21. Oktober, 14–16.30 Uhr
Eine Fortbildung für KindergartenpädagogInnen Anmeldung erforderlich.
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Nutzen Sie das vergünstigte Angebot von € 2,- pro Kind während der Kinderkulturwoche!
Los Lentoniños – buchbar für einzelne Kinder
Sa 19. und 26.10., 15–16.30 Uhr
Los Lentoniños – buchbar für Kindergartengruppen
Di 22. bis Fr 25.10., 10–11 oder 11–12 Uhr; max. 12 Kinder pro Gruppe
LENTOS Atelier – buchbar für einzelne Kinder
Sa 19. und 26.10., 10–12 Uhr
Näheres auf www.lentos.at/Kinder-und-Familie oder www.kinderkulturwoche.linz.at
ANMELDUNG
Teleservice Center der Stadt Linz unter T 0732.7070
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Wandtexte
Die Ausstellung widmet sich dem Phänomen Glam, das in den frühen 1970er Jahren
in Großbritannien seinen Ausgang nahm und Opulenz, Glanz und Extravaganz als
Ausdrucksformen in die unterschiedlichsten Kunstsparten trug. Mit einer Fülle an Exponaten
spannt die Schau den Bogen von David Bowie über Glitter Rock und Roxy Music, über
Stylisten und Modedesigner, über Film, Fotografie und Grafikdesign bis zur bildenden Kunst
– mit KünstlerInnen wie Gilbert & George, Nan Goldin, Cindy Sherman und Richard
Hamilton.
Glam markiert jenen historischen Moment, als die Barrieren zwischen E- und U-Kultur
zusammenbrachen. Erstmals werden mit dieser Ausstellung die Subkultur, der Lifestyle und
die Kunst des Glam sowie die visuelle Kultur jener Zeit einer Bestandsaufnahme unterzogen.
Die Ausstellung beleuchtet in neun Kapiteln die verschiedenen Aspekte des Phänomens:
Die Glam Mania, die sich dem Fankult widmet; dann Kunst als Lifestyle, Glam in
Großbritannien sowie Künstlichkeit und Erotik. Es folgen Glam in den USA und die berühmte
(Glamour) Factory von Andy Warhol. Die Kapitel Maskerade und Transformer verdeutlichen
das Spiel mit festgelegten Normen von Identität und Geschlecht. Die letzte Sektion
Blickverstärker widmet sich vor allem psychedelischen Wahrnehmungen.
Glam Mania
Zweifellos kann Glam als eine Geisteshaltung angesehen werden. Die Ausdrucksformen des
Glam sind vom jeweiligen kulturellen und gesellschaftlichen Kontext nicht zu trennen. Glam
breitete sich in den frühen 1970er Jahren explosionsartig über ganz Großbritannien aus und
führte zu mehr Selbstbewusstsein bei seinen Fans. Möglich wurde dies nicht zuletzt durch
Glamrock-Performances in der Wochensendung Top of the Pops, die Einzug in die
Wohnzimmer hielt. Am Phänomen der Glam Manie, des Fankults, wird deutlich, dass Glam
auch sinnbildlich für soziale Werteverschiebungen steht: Nachdem Homosexualität im Jahr
1967 in Großbritannien entkriminalisiert wurde, zeigen Glamrock-Stars, allen voran David
Bowie, neue Möglichkeiten der Geschlechteridentität auf. In seinem Film Reel (1973)
verdeutlicht dagegen Derek Boshier den Widerspruch zwischen dem sozialen und
wirtschaftlichen Wandel und der Populärkultur: Er durchbricht Darstellungen von Glam und
Mode mit Aufnahmen, die den Aufstieg von Rechtsextremen in Großbritannien zeigen.
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GLAM! in Großbritannien
Glam lässt sich als Verquickung von Kunst, Mode und Musik charakterisieren. Kennzeichen
sind Dandytum, künstlicher Glamour, ein dystopischer Blick in die Zukunft und ein Hang zum
Vergangenen.
Für Richard Hamilton ist „der Künstler des urbanen Lebens im 20. Jahrhundert
gleichermaßen Konsument und Mitglied der Massenkultur“. Hamiltons Idee, die Grenzen
zwischen Hoch- und Massenkultur zu verwischen, war für die Glam-Ästhetik grundlegend,
ebenso wie die interdisziplinären Ansätze an den britischen Kunsthochschulen in den 1960er
Jahren.
Das Royal College of Art in London spielte bei der Entstehung des Glam eine wichtige Rolle:
Zu den AbsolventInnen gehörte der Modedesigner Antony Price, der vorschlug,
Theaterkostüme als Straßenkleidung zu benutzen. Dies prägte auch das
Erscheinungsbild von Roxy Music. Hamiltons Rolle als Förderer von Bryan
Ferry (dem Frontmann von Roxy Music) an der Newcastle University wirkte sich auf die
Plattencover-Gestaltung der Band aus.
Kunst als Lifestyle
Der Trend des von Kunst geprägten Lifestyles begann in den späten 1960er und frühen
1970er Jahren. An britischen Kunsthochschulen bildete sich neben dem Dandytum ein
exklusives Stilbewusstsein heraus; verstärkt durch den Zustrom Studierender vor allem aus
dem Norden Großbritanniens.
Richard Hamilton und David Hockney waren Schlüsselfiguren im Glam-Milieu. Auch der
Fotograf Cecil Beaton oder die Künstler Gilbert & George sowie Patrick Procktor
gehörten dazu. Hamiltons Gemälde Swingeing London 67 (f) 1968/69 entstand, nachdem
Mick Jagger und Kunsthändler Robert Fraser wegen Drogenbesitzes verhaftet worden
waren. Das Kunstwerk als Selbstinszenierung entwickelte sich in den späten 1960er Jahren
zur Strategie. Gilbert & Georges Selbsterfindung als Living Sculptures im Jahr 1969 nahmen
Performances des Glam vorweg. Zeitgleich gründete Bruce McLean an der
Kunsthochschule Central St Martins die Gruppe Nice Style: The World’s First Pose Band,
die lebendige Skulpturen schuf, indem sie Pop-Performances nachahmte.
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Künstlichkeit und Erotik
Guy Bourdins Modefotografien überzeichnen ihre Künstlichkeit auf ähnliche Weise und
spielen ebenso mit dem Aspekt des Fetisch. Seine Fotografien sind vom Surrealismus,
insbesondere von Arbeiten Man Rays inspiriert.
In der Werbung geht die Anziehungskraft von der verführerischen Pose und weniger vom
Objekt selbst aus. Anders als traditionelle ProduktfotografInnen bevorzugte Bourdin oft
kontrovers diskutierte, erzählerische Aufnahmen.
GLAM! in den USA
Glam wurde durch die amerikanische Kunst und Bildkultur geprägt, insbesondere durch
das Phänomen „Camp“ (eine an Künstlichkeit und Übertreibung orientierte Wahrnehmung
der Welt). Camp entstand in der New Yorker Underground-Kunstszene der 1960er Jahre und
umfasste alle Bereiche des künstlerischen Schaffens. Camp bedeutet auch, sich mit
übersteigerten Idealen von Weiblichkeit und Männlichkeit auseinanderzusetzen.
Der Filmemacher und Performancekünstler Jack Smith spielte mit dem Glamour-Repertoire
Hollywoods und stellte in seinen Filmen und Performances Dragqueens und Transvestiten
ins Rampenlicht. Die vom Camp geprägte Theatertruppe The Theatre of the Ridiculous,
die sich durch surreale Bühnenausstattungen und Crossgender-Rollen auszeichnete,
inspirierte PerformancekünstlerInnen und frühe Stars des Glam.
Die (Glamour) Factory
Sein stetes Interesse an Glamour und Mode ließ Andy Warhol zu einer zentralen Figur des
Glam werden. Warhols Konzept der narzisstischen Zurschaustellung und Performance als
ewiger „Modus Operandi“ (Art des Handelns bzw. Wahrnehmens und Denkens) ist typisch
für Glam. Ein Beispiel hierfür ist der Spiegeleffekt durch – mit Alufolie und silberner Farbe –
glamourös verkleidete Wände seiner Factory.
Die dekadente Coolness von The Velvet Underground, der Hausband der Factory, gefiel
auch Roxy Music und David Bowie: Bowies ständige Neuerfindung fiktiver Persönlichkeiten
durch die 1970er Jahre hindurch kann als eine Weiterführung von Warhols Ideen angesehen
werden.
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Maskerade
Während der späten 1960er und in den 1970er Jahren wurde die Maskerade zu einer
verbreiteten subversiven künstlerischen Strategie. Die hier ausgestellten Exponate
vermitteln einen Eindruck dieser Entwicklung und zeigen, wie KünstlerInnen der Glam-Ära
die persönliche Verwandlung nutzten, um ihre eigene Identität neu zu interpretieren.
Cindy Sherman arbeitet seit den 1970er Jahren beständig an der Transformation ihres
eigenen Bilds. Sie bedient sich dabei der Bildwelt der Populärkultur und der Massenmedien
und erfindet eine Reihe an Charakteren, die den Repräsentationsbegriff hinterfragen. Auf
ähnliche Weise wendet David Lamelas die „Appropriation“ (eng: Aneignung) an, um die
Bedeutung konstruierter Identitäten zu erforschen: In seiner Arbeit Rock Star (Character
Appropriation) von 1974 untersucht er Rockstar-Fantasien.
Das KünstlerInnenkollektiv ASCO entstammt der aktivistischen „Chicano“-Kultur
(„Chicanos“ = umgangssprachlich für mexikanische Amerikaner) von Los Angeles. Für seine
Performances kleidet sich das Ensemble in extravagante Glamrock-Garderobe. Die
Performances unterstreichen die Chicano-Identität der ASCO Kollektivmitglieder und sind
dadurch weit entfernt vom Mainstream.
Transformer
Eine Reihe von KünstlerInnen der 1970er Jahre nutzte das „Crossdressing“ (d. h. das
Tragen der Bekleidung eines anderen Geschlechts) als Mittel der Hinterfragung von
Geschlechterrollen und als Ausdruck der eigenen Identität: Ulays Serie Auto-Polaroids, in
der er sich zur Hälfte als Frau, zur Hälfte als Mann verkleidet, konterkariert eine restriktive
Definition von Geschlecht.
Eleanor Antin trägt in The King von 1972 Männerkleidung, um Vorstellungen von
Geschlechterrollen unter die Lupe zu nehmen.
Der Performancekünstler Jürgen Klauke geht in seinem Gender-Rollenspiel über die
Aneignung weiblicher Attribute hinaus. In Transformer von 1973 versah er seinen eigenen
Körper mit Prothesen und nutzte ihn so als „Projektionsfläche multipler Identitäten und
Geschlechter“. Dadurch fühlt man sich an Außerirdische erinnert; und zugleich an die
Androgynität von Glam-Größen wie Brian Eno und David Bowie.
Künstlerinnen wie Katharina Sieverding untersuchten zur gleichen Zeit ihr eigenes
Verhältnis zu weiblichen Stereotypen. In der Fotoarbeit Transformer überlagern sich
Großaufnahmen ihres Gesichts mit denen ihres Partners, des Künstlers Klaus Mettig: Die
Grenzen zwischen dem Ich und dem Anderen, zwischen männlich und weiblich
verschwimmen.
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Blickverstärker
Eine augenzwinkernde Fortführung des Psychedelischen der 1960er Jahre lässt sich in
Sigmar Polkes Werken erkennen.
Evelyne Axells Campus von 1972 vermittelt ebenso Psychedelisches, wirkt auf den ersten
Blick wie ein Pop-Plakat, hat aber einen ernsten Hintergrund: Das Werk bezieht sich auf das
Kent-State-Massaker von 1970, bei dem die Nationalgarde in Ohio auf demonstrierende
StudentInnen schoss.
Ed Paschke schuf in den 1970er Jahren eine Reihe unverwechselbarer Gemälde, inspiriert
von Bildern aus Populärkultur und insbesondere dem Farbfernsehen. Seine eigenwillige
Pop-Interpretation vereint Elemente von Mode und Lifestyle des Glam mit schillernden
optischen Effekten. Durch die üppige Verwendung von Glitter passt Lynda Benglis’ Werk
aus den frühen 1970ern in den Kontext von Glam. Ihre Arbeiten kreisen um die Frage des
guten bzw. schlechten Kunstgeschmacks. Entsprechend ist ihr glitzernder Sparkle Knot
bewusst glamourös übertrieben.
Der französische Maler Robert Malaval schmückte sein Atelier mit Ziggy StardustPostern und kultivierte sein Rock-and-Roll-Image. Auch bei ihm kam Glitter als „Makeup
für das Bild“ zum Einsatz. Er erkannte das synästhetische Potenzial von Glitter
und verwendete es zur Verstärkung seines Pinselstrichs, um diesen „laut wie Rockmusik“
werden zu lassen.
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Saalhefttexte
Das Saalheft geht zurück auf Texte der Tate Liverpool und bietet eine Einführung in die
Kapitel der Ausstellung und eine Auswahl an Werken (in der Ausstellung markiert mit einem
Heft-Symbol), die alphabethisch nach KünstlerInnen geordnet ist. Das Saalheft soll bei der
Annäherung an die Werke unterstützen.
Eleanor Antin geb. 1935
Der König, 1972
52 Min., Electronic Arts Intermix, New York
In dieser Arbeit hinterfragt Antin ihre eigene Identität, indem sie in verschiedene Charaktere
aus unterschiedlichen Kulturen und historischen Epochen schlüpft. Ihre Figuren gründen lose
auf Fakten und soziokulturelle Wahrheiten. Sie geht der Frage nach, wie Geschichte ständig
neu interpretiert wird. The King ist ihr Alter Ego, das sie in den frühen 1970er Jahren schuf.
„Als junge Feministin wollte ich wissen, wie wohl mein männliches Selbst sein würde… es
wurde mein politisches Selbst“, so Antin. „Seines Königreichs beraubt, wandert der König
durch die Straßen und versucht wieder Kontakt zum Volk und den Orten aufzunehmen, die
er einst regierte.“
Steven Arnold geb. 1943
Leuchtende Kupplerin, 1972
74 Min., Courtesy von The Steven Arnold Archive
Luminous Procuress besteht aus einer Reihe erotischer Kurzfilme, die Steven Arnold in San
Francisco mit The Cockettes drehte, einer psychedelischen Theatertruppe, deren
exzentrische Kostüme und Darbietungen Anteil an der Entstehung des Glam Rock hatten.
Arnolds Arbeit beschäftigte sich mehr mit dem Verführerischen und der Sinnlichkeit als mit
der Erzählung: „Ich überfülle gerne den Raum, damit der Betrachter seine Augen trainieren
muss. Wenn alles gut geht (…) geht auch seine Psyche auf Reisen.“
Anne Bean geb. 1950
Moody and the Menstruators, 1974
10 Min., Anne Bean + Moody and the Menstruators
The Moodies, eine Gruppe von KunststudentInnen sowie Mitgliedern der Band Roxy Music,
hatte in den Collegekreisen der frühen 1970er Jahre Kultstatus. Ihre Aufführungen im Stil
des Camp waren eine Mischung aus bildender Kunst, Konzeptkunst und Kitsch. Mit
zahlreichen Cover-Versionen parodierten sie sowohl das Outfit als auch die Musik
Seite 16
vergangener Zeiten. Anne Bean fühlte sich in dieser Vermischung unterschiedlicher Genres
sehr wohl: „Ich mochte es, in viele verschiedene Identitäten zu schlüpfen“. Ihre Kollegin Polly
Eltes dagegen bezeichnete den Retroglitter der Gruppe als simple Angeberei.
Guy Bourdin 1928–1991
Fashion Film (Geisha Girls), 1974 und Fashion Film (Lips), 1970
Je 47 Sek., ohne Ton, Nachlass von Guy Bourdin
Der Fotograf Guy Bourdin, der durch seine Arbeiten für die französische Ausgabe der Vogue
berühmt geworden ist, revolutionierte mit verführerisch verstörenden Model-Szenarien die
Modefotografie. Seine Super-8-Filme entstanden für rein private Zwecke während der
Fotosessions oder als eine Art visuelles Notizbuch. Der Film Geisha Girls zeigt die Models
während eines Shootings für die Vogue in der Normandie. Nach seinem Tod wurden diese
Filme aus Archivmaterial zusammengeschnitten. Sie liefern einen Einblick in die Denkweise
des Künstlers und versetzen die BetrachterInnen gleichzeitig in die unbequeme Rolle eines
Voyeurs.
James Lee Byars 1932–1997
Flügel zum Schreiben, 1972
Galerie Michael Werner, Märkisch Wilmersdorf, Köln / Cologne & New York
Extravagante, gepflegte Kleidung war wichtiger Bestandteil der Kunst von James Lee Byars.
Stets tadellos gekleidet mit seinem typischen Zylinder und goldfarbenen Laméanzügen,
kombinierte er den dandyhaften Stil von Gilberts & Georges Living Sculptures mit der
schamanistischen Aura eines Joseph Beuys. The Wings for Writing, in der Form seidener
Ärmel mit angesetzten Federn, wurde vom Künstler 1972 bei einer Performance am
Valentinstag in New York getragen.
Marc Camille Chaimowicz geb. 1947
Celebration? Realife Revisited, 1972–2000
Sammlung Migros Museum für Gegenwartskunst
Die Rauminstallation Celebration? Realife war eine Reaktion auf die zeitgenössische
Trashkultur. Als eine Verbindung von Formen der E- und U-Kultur wurde dieses „Scatter
Environment“ (Rauminstallation mit verstreuten Elementen) erstmals 1972 in der Ikon Gallery
in Birmingham gezeigt. Seit 2000 wurde sie an verschiedenen Orten in modifizierter Form
aufgebaut. Die verstreut im Raum verteilten Objekte, Discobeleuchtung und Rockmusik
verweisen auf eine bestimmte Zeit und bestimmte soziale Gruppen. Das Fragezeichen im
Titel ist für Chaimowicz von besonderer Bedeutung: Es dient als „Metapher für die Kluft
zwischen Kunst und Leben“.
Seite 17
Jimmy De Sana 1949–1990
Markierungshütchen, 1982 / Auto Self Portrait, 1980 / Iguana, 1979 / Pool, 1980
The Jimmy De Sana Trust & Wilkinson Gallery, London
Glam zelebriert die Zweideutigkeit, den Fake und die Oberflächlichkeit. Der New Yorker
Punkkünstler Jimmy De Sana fotografierte sich selbst und FreundInnen in inszenierten
Settings und mit Posen, um Selbstidentität und Sexualität zu hinterfragen. In den
Cibachrome-Abzügen (Cibachrom = Silberbleichverfahren) mit hoher Farbintensität entsteht
eine beunruhigende Atmosphäre. Das gespenstische Licht und die unnatürlichen Posen der
Figuren verstärken die surreale Stimmung noch.
General Idea
Das 1971er Miss General Idea Teilnehmer-Kit, 1971
Courtesy AA Bronson / General Idea, New York/Toronto
Das kanadische Künstlerkollektiv General Idea beschäftigte sich in den 1970er Jahren mit
der Beziehung zwischen Kunstwelt und Glamour. Die Ausstellung The 1971 Miss General
Idea Entry Kit widmet sich einem extravaganten und pansexuellen Schönheitswettbewerb.
Ausgewählte KünstlerInnen aus ganz Kanada erhielten ein Set mit verschiedenen
Formularen und ein Kleid. Die FinalistInnen mussten ihre ausgefüllten Formulare zusammen
mit einer Fotografie, auf der sie das mitgeschickte Kleid trugen, einsenden. Dreizehn
Antworten der TeilnehmerInnen wurden in der Art Gallery of Ontario in Toronto ausgestellt.
Der Gewinner Marcel Dot wurde ausgezeichnet, weil er „den Glamour einfing, ohne ihm zu
verfallen“. An der Abschlussveranstaltung waren KunstkritikerInnen beteiligt, die
ästhetische Fragen diskutierten. Der Wettbewerb sollte die Hierarchien in der
Kunst spiegeln.
Gilbert & George geb. 1943 & 1942
Porträt der Künstler als junge Männer, 1970
7 Min., Tate Liverpool
1969 traten Gilbert & George als Living Sculptures auf, kleideten sich dandyhaft und
schrieben sich ihre Namen mit Glitter auf die Stirn. „Die Kleidung muss immer vornehm sein,
gut gepflegt, leger, freundlich, zuvorkommend und perfekt zusammengestellt“, heißt es in
den von ihnen verfassten Laws of Sculpture. In Portrait of the Artists as Young Men
präsentieren sie sich entsprechend als kultivierte Ästheten. Ihre geschminkten Gesichter
imitieren den skulpturalen Glanz von Marmor; und vermitteln diesen Hauch von Dekadenz,
den auch Glam Stars wie David Bowie und Lou Reed mit ihrem weißen Make-up
ausstrahlten.
Seite 18
Nan Goldin geb. 1953
Kenny beim Make-up, Boston, 1973
Courtesy Nan Goldin & Matthew Marks Gallery, New York
Goldin beschrieb ihre frühen Arbeiten als „Schnappschüsse… entstanden aus Liebe und in
Erinnerung an Menschen, Orte und gemeinsame Erlebnisse“. Sie dokumentierte die
Bostoner Drag-Subkultur der frühen 1970er Jahre, in der ihre FreundInnen die
Geschlechtergrenzen überschritten. Durch ihre Kleidung definierten sie sich ständig neu. Ihre
sehr persönlichen Aufnahmen liefern einen Einblick in die Welt der Dragqueens,
Drogenabhängigen und Transvestiten, die parallel zur Glam-Szene existierte. Vom eigenen
Bild fasziniert schenkt Kenny der Fotografin keinerlei Aufmerksamkeit: Kenny ist damit
beschäftigt, sich in sein weibliches Alter Ego zu verwandeln.
Jack Goldstein 1945–2003
Der Sprung, 1978
53 Sek.
Courtesy Galerie Buchholz, Berlin/Köln/Cologne & Nachlass von Jack Goldstein
Goldstein umschrieb den Ansatz seines künstlerischen Schaffens so: „Die Symbolik
aufgeladener Bilder reduzieren“. The Jump von 1978 verbindet das Spektakel einer
Performance mit Hollywood-Glanz. Der Kurzfilm nutzt Filmmaterial mit Aufnahmen eines
Turmspringers, der einen Salto vollführt. Die Figur wurde aus dem Originalkontext heraus
genommen, isoliert und mithilfe der Technik der Rotoskopie (, die man für Zeichentrickfilme
einsetzt,) verfremdet. Dabei entstand ein glitzernder Sternenmensch, der zum Sprung
ansetzt und schließlich von der Bildfläche verschwindet.
Richard Hamilton 1922–2011
Modeblatt, Kosmetikstudie, 1969/1973
The Whitworth Art Gallery, The University of Manchester
1969 schuf Hamilton eine Reihe von Kosmetikstudien, die aus mehreren Schichten
unterschiedlicher Materialien zusammengefügt waren. Die sorgfältigen Methoden zur
Vorbereitung dieser Studien ahmen den Prozess eines echten Gesichts-Make-ups nach.
Ausgangspunkt war eine Collage mit Ausschnitten von Models aus Modezeitschriften. Die so
geschaffenen Figuren wurden anschließend mit Bildern einer Fotostudioausrüstung
umrahmt, die der Künstler von einem Modefotografen ausgeliehen hatte. Bevor der letzte
Schliff mit Kosmetikstiften von Hand aufgebracht wurde, bearbeitete er die Bereiche mit
Grundfarben im Siebdruck und mit Schablonen.
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$he, 1958–61
Tate Liverpool
Hamilton hat in vielen seiner Collagen die Beziehung von Konsum und weiblicher Identität
untersucht. $he vereint Werbung für Haushaltswaren mit fragmentierten Bildern des Pin-upModels Vikki Dougan aus der Zeitschrift Esquire. Seine eigene Beschreibung des Werkes
lautet: „Sex ist überall und symbolisiert – im Glanz des massenhaft produzierten Luxus – das
Zusammenspiel von fleischigem Plastik und glattem, fleischigerem Metall“. Der Musiker
Bryan Ferry und der Grafiker Nicholas (Nick) de Ville, Studenten Hamiltons an der Newcastle
University, griffen seine Idee auf, indem sie den Stil der klassischen „Girlie“- und
Modezeitschriften auf den Covern der Roxy Music-Alben imitierten.
Zartrosa Landschaft, 1971–77
Ludwig Múzeum – Museum of Contemporary Art, Budapest
Hamilton widmete sich in mehreren Werken der zeitgenössischen Werbung: für ein neues
Toilettenpapier in aufwendiger Verpackung mit Blumenmuster und Pastelltönen. Dafür griff er
die Bilderwelt dieser Werbekampagne mit geheimnisvoll blickenden Frauen inmitten einer
romantischen Waldlandschaft auf. Er war amüsiert vom Zusammentreffen von „Frauen
und Toilettenpapier, von Glanz und Scheiße“. Später stellte sich heraus, dass das Bild, das
Hamilton zu Soft Pink Landscape inspirierte, von der Künstlerin Bridget Riley geschaffen
worden war, als diese bei einer Londoner Werbeagentur arbeitete.
Nancy Hellebrand geb. 1944
Lesley Kelley (David Bowie fan in her Bedroom), 1974 / Delia (Marc Bolan fan in her
Bedroom), 1974 / Dave Fowle Sr and Dave Fowle Jnr, 1974 / Dave and a Friend, 1974
Museum of London
Der Höhepunkt des Glam Rock 1973 fiel in das gleiche Jahr, in dem Großbritannien offiziell
in die Rezession geriet. Die US-amerikanische Fotografin Nancy Hellebrand war an sozialen
Themen interessiert, insbesondere am Leben unterprivilegierter Schichten. Während
ihrer Londoner Zeit gewann Hellebrand das Vertrauen einer Gruppe junger Rockfans und
fotografierte persönliche Einblicke: in ihr Leben, ihr Zuhause und ihre Freizeit.
Die Schwarz-Weiß-Aufnahmen verstärken den Kontrast zwischen den armseligen „bedsits“
(Wohnschlafzimmern) und der Realitätsflucht: Diese offenbart sich in den glänzenden
Postern an den Wänden.
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Peter Hujar 1934–1987
Candy Darling auf ihrem Totenbett, 1973
The Peter Hujar Archive, Courtesy Pace/Mc Gill, New York
Warhols Superstar Candy Darling erlangte durch Lou Reeds Song Walk on the Wild Side
aus dem Jahr 1972 Berühmtheit, denn sie ist eine der Transsexuellen, die darin besungen
werden. Selbst auf ihrem Totenbett war sich Darling der Oberflächlichkeit ihrer selbst
geschaffenen Rolle bewusst. In einem Abschiedsbrief an Warhol und ihre Freunde schrieb
sie, sie fühle sich „zu leer, um diese irreale Existenz weiterzuführen“ und „gelangweilt... Man
könnte auch sagen, zu Tode gelangweilt“. Sie starb im Alter von 29 Jahren an einem
Lymphom. Hujar inszeniert Darling vor ihrem Tod im Krankenhausbett: als letzten
Auftritt der Künstlerin.
Stephen Varble, SoHo, Franklin Street (I), 1976 / Cockette John Rothermell in a
Fashion Pose, 1973
The Peter Hujar Archive, Courtesy Pace/Mc Gill, New York
The Cockettes waren in den späten 1960er und frühen 1970er Jahren eine psychedelische
Performancegruppe aus San Francisco. Als Underground Act erlangten sie Kultstatus.
Besonders ihre raffinierten Gender-Bending-Kostüme (Kostüme, die das Geschlecht
verbergen) und glitzernden Ausstattungsstücke sorgten für Aufsehen. John Waters
beschrieb sie als „die ersten hippen Dragqueens; verrückte Hippie-Dragqueens auf und
hinter der Bühne“. Peter Hujar fotografierte in seinem New Yorker Studio die Mitglieder
der Gruppe: Sylvester (ein späterer Discostar), Pam Tent, Fayette Hauser und
John Rothermel.
Derek Jarman 1942–1994
Bei Duggie Fields zuhause, 1974
2 Min., Courtesy LUMA Foundation
In den 1970ern kamen bei den FilmemacherInnen Amateurkameras in Mode. Jarmans
Porträt seines Freundes Duggie Fields ähnelt einem typischen Amateurfilm. Als Künstler und
Stilikone kultivierte Fields sein Dandy-Image am Chelsea Art College. Er gehörte zur
angesagten Modeszene der King’s Road. Unter dem Einfluss der Bandmitglieder von T. Rex,
seinen Nachbarn im Londoner Stadtteil Earls Court, vermischte er später seinen 1950erRetro-Look mit dem androgynen Stil der 1970er Jahre. Fields umschrieb sein Leben für den
Stil so: „Ich gestalte meine Umgebung so, dass sie mich unterstützt“.
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Ray Johnson 1927–1995
Ohne Titel (Double Andy mit Nagellackmodell), 1977
© Ray Johnson Nachlass, Courtesy Richard L. Feigen & Co.
Distanz und Unnahbarkeit sind essentielle Eigenschaften des Glam. Johnson zählt zu den
Mitbegründern der Mail Art, in der Kunstwerke über die Post in Umlauf gebracht werden.
Seine Abneigung gegen eine kommerzielle Präsentation seiner Kunst brachte ihm den Ruf
eines der coolsten Künstler der New Yorker Underground-Szene der 1970er Jahre ein.
Johnson schuf über 200 Silhouettenporträts von persönlichen FreundInnen und
Berühmtheiten, darunter Peter Hujar, David Bowie und Andy Warhol. Dazu zeichnete er das
Profil ihres Schattens nach, den er auf ein Blatt Papier projizierte. Anschließend füllte er die
Konturen mit Collagen aus unterschiedlichen Materialien.
Bruce Lacey und Jill Bruce geb. 1927
Stella Superstar und ihre aufregenden Weltraumabenteuer, 1973
5 Min. 44 Sek., Courtesy Bruce Lacey & the British Film Institute, London
Die Performance zeigt Jill Bruce, Bruce Laceys Frau, als Stella Superstar. Die Aktion war
Teil einer experimentellen Bühnenproduktion – bei der Performance und futuristische
Barbarella-Erotik mit der Ästhetik der Krisenzeit kombiniert wurden. Lacey studierte am
Royal College of Art und entstammte der interdisziplinären Subkultur, die sich in den 1960er
Jahren in England formierte. Mit ihrer Mischung aus Dadaismus, Performance Art, Musik,
Film und Psychedelischem beeinflusste diese verschiedene Bands (wie The Alberts und The
Bonzo Dog Doo-dah Band) und bereitete den Weg für den subversiven Humor und
vielschichtigen Stil von Monty Pythons Flying Circus.
John McManus
Roxette, 1977
15 Min. 58 Sek., North West Film Archive at Manchester Metropolitan University
McManus drehte den Dokumentarfilm Roxette für seine Abschlussarbeit mit befreundeten
KunststudentInnen, die Roxy Music-Fans waren. Der Film zeigt eine Gruppe von
FreundInnen, die sich in ihrer Heimatstadt, 30 der Industriestadt Salford, für ein Bryan FerryKonzert im Opera House in Manchester vorbereiten. Die Welt des Glam Rock bot den
StudentInnen eine Alternative zur eigenen Lebensrealität. Hier konnten sie sich im schrillen
Outfit für kurze Zeit ihren Idolen näher fühlen.
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Bruce McLean geb. 1944
Posieren für Sockel 3, 1971 und Posieren für Sockel 1, 1971
Tate Liverpool
Als Protest gegen den Akademismus der Dozenten an der St Martin’s School of Art wandte
sich McLean von konventionellen Mitteln zur Schaffung von Skulpturen ab. Stattdessen
setzte er seinen eigenen Körper ein. Seine Arbeiten sind oft satirisch oder humorvoll und
decken die Affektiertheit und Aufgeblasenheit des Kunstestablishments auf. Pose Work for
Plinths konzipierte er 1971 als Performance für die Situation Gallery in London. In Anlehnung
an die künstlichen Posen der liegenden Figuren des Bildhauers Henry Moore arbeitete sich
McLean an drei unterschiedlich großen Sockeln ab. Später stellte er die Performance für die
Aufnahme dieser Fotoserie nach.
Sigmar Polke 1941–2010
Art Deco, 1974
Kunsthalle zu Kiel
Tag für Tag… entfernen sie etwas Gehirn, 1975
Sammlung Liebelt, Hamburg
Sigmar Polke gehört zu den Begründern der in Deutschland entstandenen Bewegung des
Kapitalistischen Realismus, eine teils satirische Antwort auf die Pop Art. Anders als der
glänzende Stil der amerikanischen Pop Art scheinen Polkes Arbeiten betont kunstfertig und
subversiv. Seine Werke stellen einen satirischen Kommentar zum Deutschland der 1970er
Jahre dar – eine Zeit, die von politischen Unruhen, der Hippiekultur, dem Kalten Krieg und
Terrorismus geprägt war.
Patrick Procktor 1936–2003
Gervase, 1968
Privatsammlung Patrick Holmes, Courtesy Redfern Gallery, London
Mit seiner Theatralik im Stil des Camp zählte Patrick Procktor zusammen mit Bohemiens wie
Ossie Clark und David Hockney zu den schillernden Figuren in der Partyszene der 1960er
Jahre. 1968 lernte Procktor den 22-jährigen Gervase Griffiths kennen. Während ihrer
zweijährigen Beziehung war Griffiths das alleinige Motiv seiner Bilder. Griffiths strebte eine
Rockstarkarriere à la Mick Jagger an und war Model für den Modeschöpfer Antony Price. Für
Mr. Fish, dem Designer der Pop-Prominenz, führte er auch Männerkleider vor. Procktors
Bilder von seiner Muse spiegeln die Idealisierung männlicher Schönheit wieder - und die
Atmosphäre in der damaligen Jugendkultur.
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Mick Rock geb. 1948
Ziggy Stardust Fans, ca.1972
Courtesy Mick Rock
Mick Rock ist bekannt als „der Mann, der die 70er Jahre fotografierte“. Mit seiner Kamera
entstanden einige der Bildikonen dieses Jahrzehnts. Er äußerte, dass ihn sein Interesse an
der Musik und Populärkultur dieser Zeit zur Fotografie gebracht haben. In seiner Funktion als
offizieller Bowie-Fotograf dokumentierte Rock nicht nur die Bühnenfigur Ziggy Stardust,
sondern auch das Bandleben hinter den Kulissen. Mit seinen Aufnahmen fing er zudem das
Phänomen der „Bowie-Mania“, der Bewunderung der Teenager für ihr Idol, ein.
Cindy Sherman geb. 1954
Cover Girls (Vogue), 1976/2011
Courtesy Cindy Sherman & Metro Pictures, New York
Dieses Triptychon ist Teil einer Serie inszenierter Aufnahmen, die Sherman unter dem Titel
Cover Girls schoß – als Kritik an den stereotypen Frauenbildern, die der Vermarktung von
Illustrierten dienen. Ein Originalcover der Vogue von 1975 zeigt links das Model Jerry Hall
als Inbegriff dieses Stereotyps. In der Mitte ist eine identische Reproduktion zu sehen, die
Halls unnahbaren Blick in jeder Nuance nachahmt; allerdings mit dem Gesicht Shermans. Im
dritten Bild verfremdet sie das Original durch eine verführerische Pose: ein aufreizendes
Augenzwinkern.
Katharina Sieverding geb. 1944
Transformer, 1973–74
The Museum of Modern Art, New York. Committee on Media and Performance Art Funds and The Contemporary
Arts Council of The Museum of Modern Art, 2009
Katharina Sieverding versteht das Bild als dynamischen Projektionsschirm. Die durch
Überlagerung ihres Gesichts mit dem Gesicht ihres Partners Klaus Mettig entstandenen
Porträts behandeln androgyne Persönlichkeitsmetamorphosen. Die in ihnen gespiegelte
Faszination durch Travestie war damals zugleich ein politisch unterfüttertes Plädoyer
für die Verflüssigung gesellschaftlicher Tabus und mentaler sowie biologischer
Bestimmtheiten. Die Möglichkeit eines ohne Bevormundung sich ausformenden Bildes –
verführerisch, vielleicht auch erschreckend – betraf nicht nur das eigene Ich, sondern den
gesamten Gesellschaftskörper. Verwandlung – das war nicht als frivoles oder müßiges Spiel
gemeint. Transformation war für Sieverding und ihre Generation ein Modell für die
Möglichkeiten gesellschaftlicher und künstlerischer Kommunikation und Erfahrung.
Zugleich fand diese Entwicklungserwartung ihre Beglaubigung in der eigenen Biographie und
entsprechend im Material des Selbstbildnisses – Sieverding nimmt die Bilder des Ichs zum
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Ausgangspunkt selbstkritisch künstlerischer Aussage. Wenn sie diese der Bearbeitung
unterwirft, so ist zwar einerseits das Gesicht nur als Display, als Oberfläche aufgefasst,
andererseits aber auch das Hautnahe der künstlerischen Arbeit betont. Ähnlich wie die Haut
als Grenze zwischen Ich und Welt zugleich der Ort des Austausches und des Stoffwechsels
ist, so verwandelt sich bei Sieverding das fotografische Bild in ein reizbares, empfindliches
und reagierendes Etwas. Gerade die Werkreihe Transformer löst bei Betrachtern EmpathieEffekte aus, weil hier der Prozess der Persönlichkeitsverwandlung als mental-körperlicher
Vorgang sichtbar wird. (Rudolf Schmitz)
Jack Smith 1932–1989
Untitled, 1958–62/2011
Courtesy of Jack Smith Archive & Gladstone Gallery, New York & Brussels
Von Andy Warhol stammt der Ausspruch: „Jack Smith ist der einzige Künstler, den ich
kopieren würde“. Als Filmemacher mit Kultstatus und Pionier der Performance-Kunst war
Smith einer der ersten Vertreter von Camp und Trash und besaß großen Einfluss auf Kunst,
Musik und das Kino seiner Zeit. Seine Fotografien beziehen sich auf den Glamour
Hollywoods und die Sinnlichkeit des Orients und setzen Dragqueens und Transvestiten
anstelle von Filmstars in Szene. Smiths Szenarien feiern das Dekadente und Artifizielle,
beides Merkmale, die den Glam der 1970er Jahre definieren sollten.
Billy Sullivan geb. 1946
New York/London/Paris, 1971–75
Billy Sullivan & Nicole Klagsbrun Gallery, New York
„Meine Arbeit ist das Tagebuch eines Lebens“, äußerte Sullivan einmal. „Ich ging jeden
Abend aus… es schien nur natürlich, dass beides zusammenfand“. Ab den späten 1960er
Jahren dokumentierte er die New Yorker Szene in offenherzigen Fotografien von
FreundInnen in ihrem Alltag. Sullivan besuchte die unkonventionelle Welt der KünstlerInnen,
Models und Dragqueens. Für Andy Warhol schuf Sullivan das Bühnenbild der Londoner
Inszenierung von PORK und beobachtete die SchauspielerInnen während der Proben und
Aufführungen mit der Kamera.
Ulay geb. 1943
S’he, 1972
MB Art Agency Amsterdam
Ulay war ein Pionier der Body Art der 1970er Jahre. Er setzte seinen eigenen Körper ein, um
Themen von Geschlechtlichkeit und Selbstidentität zu hinterfragen. In seiner Fotoserie mit
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hermaphroditischen Selbstporträts, die er als Auto-Polaroids bezeichnet, zeigt er sich halb
als Frau, halb als Mann gekleidet. „Das waren sehr persönliche und private Arbeiten“,
erklärte er später. Mit einer billigen Kamera aufgenommen, waren sie ursprünglich als Mittel
zur Aussöhnung der eigenen Mann-Frau-Dualität und weniger als Kunstwerke gedacht. „Ich
habe einige psychologisch komplizierte Dinge unternommen… Ich würde es als
‚Behandlungen‘ zur Selbstbefreiung bezeichnen… Meine Kunst war eine Art Befreiung.“
Andy Warhol 1928–1987
Vier Schuhspitzen, 1950er Jahre / Stöckelschuh mit Schatten, 1950er Jahre /
Männerschuh, 1956
The Andy Warhol Museum, Pittsburgh; Founding Collection, Beitrag / The Andy Warhol Foundation for the Visual
Arts, Inc.
In den 1950er Jahren verdienten sich viele junge KünstlerInnen ihr Geld als IllustratorInnen
und SchaufensterdekorateurInnen für die Modeindustrie. Warhol hatte enormen Erfolg als
kommerzieller Illustrator und hatte sich spezialisiert auf elegant gezeichnete
Schuhwerbungen für Kunden wie die Vogue, die I. Miller Shoe Company und Bonwit Teller.
Er wurde zu einem der bestbezahlten kommerziellen Künstler in New York. 1957 brachten
ihm seine Arbeiten die begehrte Medaille des Art Director’s Club ein. Indem er die Konturen
von Man’s Shoe mit Blattgold ausfüllt, transformiert er einen Alltagsgegenstand in einen
Luxusartikel und in ein Objekt der Begierde.
Nico, 1966 / John Cale, 1966 / Sterling Morrison (Smoking), 1966 / Lou Reed (Coke),
1966
Sammlung The Andy Warhol Museum, Pittsburgh; Beitrag / The Andy Warhol Foundation for the Visual Arts, Inc.
Zwischen 1964 und 1966 schuf Warhol 472 sog. „Screen Tests“ (Probeaufnahmen). Es
handelt sich um persönliche Porträts von Menschen, die in seinem Atelier, der Factory, einund ausgingen. Dazu zählten natürlich auch die Musiker der Band Velvet Underground: Lou
Reed, John Cale, Nico und Sterling Morrison. Warhol übernahm 1966 das Management der
Band und präsentierte sie zusammen mit eigenen Filmaufführungen im Rahmen seiner
Multimedia Performances unter dem Titel Exploding Plastic Inevitable. Warhol entwarf
auch das berühmte Cover ihres Debütalbums und führte Reed in die facettenreiche
Kunstszene ein, die ihm Inspirationen für viele Songs lieferte.
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Pressebilder
Pressebilder stehen für die Dauer der Ausstellung auch auf www.lentos.at zum Download
bereit. Lizenzfreie Nutzung nur im Rahmen der aktuellen Berichterstattung zur Ausstellung.
1. Karl Stoecker
Brian Eno Wearing Stage Costume
Designed by Carol McNicoll, 1973
© Karl Stoecker
2. Karl Stoecker
Bryan Ferry Wearing Stage Costume
Designed by Antony Price, 1973
© Karl Stoecker
4. Katalogcover
© LENTOS Kunstmuseum Linz
5. Evelyne Axell
Campus, 1970
Courtesy Estate of Evelyne Axell and
Musée d'Ixelles, Brussels. Foto: Paul
Louis, © VBK Wien 2013
7. Jürgen Klauke
Transformer, 1973
Courtesy Galerie Elisabeth & Klaus Thoman Innsbruck/Wien
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3. Jack Goldstein
The Jump, 1976
Courtesy Galerie Buchholz, Berlin/
Cologne and the Estate of Jack Goldstein
6. Jack Smith
Untitled, 1958–1962/2011
© Jack Smith, Courtesy Jack
Smith Archive and Gladstone
Gallery, New York and Brussels
8. Nan Goldin
Kenny putting on makeup, Boston,
1973 (Nan Goldin: Jeffrey Peabody)
© Nan Goldin, Courtesy Matthew
Marks Gallery
11. Peter Phillips
Six Times Eight, Dreaming, 1974
© Peter Phillips
14. Katharina Sieverding
Transformer, 1973/74
Foto: Klaus Mettig
© Katharina Sieverding /
VBK, Wien 2013
9. Nice Style
Pre-Performance Pose, at Sonia Henie
Niels Onstad Foundation, Oslo, 1972
Courtesy Nice Style
12. Richard Hamilton
Fashion Plate, cosmetic study,
1969/1973
The Whitworth Art Gallery,
The University of Manchester
10. Peter Schlesinger
Amanda Lear, Colville Terrace, um 1970
© Peter Schlesinger, New York
13. Ulay
S’he, 1972
Courtesy des Künstlers, MB Art
Agency Amsterdam und C-Space
Beijing, © Ulay
15. Marc Camille Chaimowicz
Celebration? Realife Revisited, 1972–2000
Ausstellungsansicht im LENTOS Kunstmuseum Linz
Foto: maschekS., 2013
© Marc Camille Chaimowicz
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16. GLAM! The Peformance of Style
Musik | Mode | Kunst
Ausstellungsansicht
LENTOS Kunstmuseum Linz
Foto: maschekS., 2013
17. GLAM! The Peformance of Style
Musik | Mode | Kunst
Ausstellungsansicht
LENTOS Kunstmuseum Linz
Foto: maschekS., 2013
18. GLAM! The Peformance of Style
Musik | Mode | Kunst
Ausstellungsansicht
LENTOS Kunstmuseum Linz
Foto: maschekS., 2013
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