Materialien für den Unterricht Das „Nein“ der Iren zum EUReformvertrag von Lissabon Inhaltsverzeichnis: 0 Der EU-Reformvertrag von Lissabon 1 Martin Winter: EU-Referendum in Irland (Süddeutsche Zeitung) 2 Editorial: Une chance pour l’Europe ? (Le Monde) 3 Cowen to discuss Lisbon No vote with Brown (Ireland.com) 4 Bundesregierung: Pressemitteilung Nr. 213 5 Aufgabenvorschläge Den vollständigen Vertragstext sowie weitere Informationen zum EU-Reformvertrag findet man im Internet unter http://eurlex.europa.eu/JOHtml.do?uri=OJ:C:2007:306:SOM:de:HTML. 1 Material 1 13.06.2008, 20:05 Uhr EU-Referendum in Irland 5 10 Europäischer Albtraum Das „No“ der Iren ist der größte anzunehmende Unfall der Europa-Politik. Die Reform der Europäischen Union sollte eine Sternstunde der Demokratie werden. Daraus wurde eine Blamage – und ein Beweis für das Auseinanderdriften der EU. Von Martin Winter Vor der Europäischen Union hat sich der Boden aufgetan. Das Nein der Iren zum Vertrag über die Reform der EU ist keiner jener kleinen, eher ungefährlichen Stiche, die Europa auf seinem Weg belästigen, wie die Fliegen die Kuh. Diese irische Ablehnung ist der größte anzunehmende Unfall der Europa-Politik, weil sie die Zustimmung der anderen Staaten aushebelt. Die Reform der Europäischen Union, ausgehandelt im Vertrag von Lissabon, ist faktisch gescheitert. 15 20 Es wird hektische Rettungsversuche geben, aber der Schaden ist zu groß, als dass ihn Mechaniker der Macht beheben könnten. Die EU hat schwer an Ansehen eingebüßt. Nur aus Ansehen aber entsteht Respekt, und Respekt münzt sich in Einfluss um. Einer dermaßen reformunfähigen EU wenden die Bürger den Rücken zu. Im Inneren droht nun die Lähmung, von der internationalen Bühne fällt die Gemeinschaft herunter, ehe sie noch richtig aufgetreten ist. Engstirnigkeit und Politikverdrossenheit 25 Volksabstimmungen bieten den Stoff für Legenden. Die da unten gegen die da oben. An diesem 12. Juni aber hat nicht der irische, basisdemokratische David den Brüsseler Bürokraten-Goliath in die Knie gezwungen. Vielmehr wird hier in einer Mischung aus politischer Engstirnigkeit und Politikverdrossenheit so nebenbei die Demokratisierung der EU verhindert. 30 35 40 Es wird nun keine stärkere Mitsprache des Europäischen Parlaments geben und auch keine europäischen Bürgerbegehren. Die nationalen Parlamente bekommen keine verstärkte Kontrolle über Brüssel, um politische Anmaßungen der EU-Zentrale rechtzeitig verhindern zu können. Und der europäische Bürger wird seine Grundrechte nun nicht gegen Entscheidungen der EU vor Gericht ins Feld führen können. Sternstunden der Demokratie sehen anders aus. Nun wird die Europäische Union kaum auseinanderbrechen, wenn der Reformvertrag nicht zum 1. Januar 2009 in Kraft tritt. Die gegenwärtige Rechtsbasis, der NizzaVertrag, gilt ja weiter. Aber die Gefahr ist nur schwer zu bannen, dass die EU nun langsam auseinanderdriftet. Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy tun darum das einzig Richtige, wenn sie jetzt vor allem 2 ihren britischen Kollegen Gordon Brown unter Druck setzen, das irische Nein nicht als Vorwand zu benutzen, den Beschluss über den Vertrag im eigenen Lande auszusetzen. 45 Druck auf Gordon Brown 50 Stiege Brown nämlich aus, wäre eine kleine Kettenreaktion kaum vermeidbar. Tschechien schwankt und wartet nur auf eine Gelegenheit zum Umfallen. Und das deutsche Verfassungsgericht könnte Irland und Großbritannien als Vorwand nutzen und die Klage von Peter Gauweiler gegen den Vertrag wieder einmal liegenlassen, um damit die deutsche Ratifizierung zu verhindern. Gelingt es aber, 26 der 27 EUMitglieder zur Ratifizierung zu bringen, dann gäbe es zumindest eine kleine Hoffnung, dass die Iren noch einmal in sich gehen. 55 60 65 70 75 Das aber sind technische Fragen. Tatsächlich starren die Europäer in einen Abgrund, der andere Antworten erzwingt. Ganz vorne steht die Frage: Was eigentlich können die Staaten Europas noch miteinander tun? Acht lange Jahre haben sie gerungen, um die EU zu modernisieren, damit die durch die Erweiterung sehr groß gewordene Union nicht wie ein tönerner Riese dasteht. Sie wollten eine supranationale Macht schaffen, die den Lauf der Welt beeinflussen kann. Erst haben die Europäer eine Verfassung geschrieben, die dann von den Wählern in Frankreich und in den Niederlanden verworfen wurde. Unter Aufbietung aller Restenergie und unter deutschem Vorsitz hat die EU dann eine abgespeckte, gleichwohl immer noch ausreichende Reform formuliert. Nun wäre ein dritter Anlauf fällig, aber dazu fehlt die Kraft. Mehr noch: Eine dritte Reformanstrengung macht keinen Sinn. Denn wenn ein Volk wie die Iren, das wie kaum ein anderes von der EU profitiert, die Ergebnisse einer über Jahre offen geführten Reformdebatte zurückweist, dann gibt es nur einen Schluss: Die EU ist gegenwärtig unfähig, sich politisch neu zu organisieren. Das muss Folgen haben. Europa wird eine Renationalisierung der Politik erleben. Die Probleme der internationalen Sicherheit, die global funktionierende Wirtschaft und die schwindenden Energiereserven lassen es nicht zu, politische Ruhepausen einzulegen. Wo also gemeinsame Politik jetzt nicht möglich ist, wird jede Nation zum eigenen Nutzen alleine handeln. Die Verlierer stehen dabei schon heute fest: Es sind die kleinen und mittelgroßen Länder in der EU. 80 Schwächung der Kleinen 85 Deutschland und Frankreich bringen notfalls gemeinsam genug Gewicht auf die Waage, um sich etwa gegen russische Zumutungen bei Gas- und Öllieferungen zur Wehr zu setzen oder Einfluss auf den unruhigen Balkan zu nehmen. Die einzige Chance der kleinen und mittleren EU-Mitgliedsländer, beim Spiel der Großen nicht unter die Räder zu kommen, lag und liegt aber in der EU. Als deren Teil haben sie auch von ihrer Stärke profitiert. Von dieser Stärke ist nach dem irischen Votum nichts mehr zu spüren. 90 Weil weder Paris, Berlin oder Madrid Lust verspüren dürften, auf eine Lösung des irischen Vertragsdilemmas zu warten, wird es bald eine Europäische Union der 3 95 100 verschiedenen Intensitäten geben. Wenn es nicht gemeinsam geht, dann tun sich eben Gruppen von Staaten zusammen, die hier und dort voranschreiten. Darin steckt auch eine Chance: Die Erfahrung lehrt nämlich, dass die Mehrzahl der EU-Staaten meist folgt, wenn eine kleine Gruppe die Initiative ergreift . Angela Merkel erhielt kürzlich den Karlspreis, Nicolas Sarkozy lobte bei dieser Gelegenheit die Einzigartigkeit der deutsch-französischen Beziehung, gerade als Treibriemen europäischer Politik. Nun können beide zeigen, was solche Schwüre wert sind. Das gute Recht der Iren 105 Neben all den komplizierten Folgen für die innere Verfasstheit hat das irische Votum der EU auch einen erheblichen außenpolitischen Schaden zugefügt. In einer Zeit, in der sich die Krisen auf der Welt häufen, in der das Gewicht der USA schwindet, in der Russland robust seine Interessen durchsetzt und in der Chinas Dynamik das Tempo vorgibt - in dieser Zeit schwächt sich die EU selbst. 110 Es wird nun keinen muskelstarken Außenbeauftragten geben, keinen gemeinsamen diplomatischen Dienst und keine neuen Instrumente zur Krisenbewältigung. Eine EU, in der ein einziges, kleines Land große Reformen scheitern lassen kann, solch eine EU wird nicht als zuverlässiger Partner wahr- und ernstgenommen. 115 120 Es war das gute Recht der Iren, den Lissabon-Vertrag abzulehnen. Nach den Motiven zu forschen, ist müßig. Mit dem gleichen Recht müssen sich die Iren jetzt aber die Frage gefallen lassen, was sie in der EU noch wollen. Die Union muss nun Vorsorge treffen, dass sie nicht in eine Dauerlähmung verfällt. Das Beste wäre, Sonderzonen für jene zu schaffen, die wirtschaftlich dabei sein wollen, politisch aber nicht. Denn die EU wird in Bedeutungslosigkeit versinken, wenn sie sich ihre Geschwindigkeit weiter von den Langsamen und Unwilligen diktieren lässt. http://www.sueddeutsche.de/ausland/artikel/855/180302/ 4 Material 2 LE MONDE | 14.06.08 | 13h52 Editorial Une chance pour l'Europe ? 5 Le non irlandais au traité de Lisbonne a replongé l'Union européenne dans la crise institutionnelle qui la mine depuis une dizaine d'années. La fin de la guerre froide et de la division de l'Europe l'a placée face à un dilemme : elle se montre incapable d'adapter son fonctionnement aux élargissements successifs, alors que l'accroissement du nombre de pays membres rend de plus en plus indispensable la réforme des institutions. 10 15 20 Dans l'immédiat, le rejet par les Irlandais du traité simplifié cher à Nicolas Sarkozy va peser sur la présidence française de l'UE. Quelle que soit la volonté du président de la République de se concentrer sur les grands chantiers proches des préoccupations des citoyens (immigration, énergie, agriculture...), les six prochains mois seront parasités par les questions institutionnelles. Or il n'existe pas de "plan B". Français et Allemands avaient annoncé une initiative commune en cas de victoire du non au référendum irlandais. Leur ambition s'est limitée à un appel à la poursuite du processus de ratification du traité de Lisbonne. Que peuvent faire les Européens ? Après une hypothétique ratification par vingt-six Etats, placer les Irlandais devant leurs responsabilités et les obliger à revoter, en espérant que, comme en 2002, ils se raviseront ? Mettre Dublin "en congé" d'Union européenne ? Aller de l'avant en appliquant les articles du texte de Lisbonne qui n'exigent pas une réforme des traités ? 25 30 35 Aucune de ces solutions n'est satisfaisante. Venant après le rejet en 2005 par les Français et les Néerlandais du traité constitutionnel préparé sous la houlette de Valéry Giscard d'Estaing, le non irlandais montre qu'il n'est pas possible de réformer l'Union si la règle de l'unanimité n'est pas abandonnée. Or pour passer outre en l'état actuel des traités, il faut... l'unanimité. Pour sortir de ce cercle vicieux, il n'y a qu'une possibilité : créer, à côté de l'Union européenne actuelle, une avant-garde composée de pays prêts à accepter la règle de la majorité qualifiée pour approfondir l'intégration. L'idée n'est pas nouvelle, mais elle n'a jamais été mise en oeuvre. Elle suppose des dirigeants convaincus que l'unité européenne est une ambition nécessaire. S'il aidait à cette prise de conscience, le vote des Irlandais serait finalement une chance pour l'Europe. Article paru dans l'édition du 15.06.08. http://www.lemonde.fr/europe/article/2008/06/14/une-chance-pour-l-europe_1058157_3214.html 5 Material 3 Last Updated: 16/06/2008 13:54 Cowen to discuss Lisbon No vote with Brown 5 Taoiseach Brian Cowen is expected to discuss the implications of Ireland’s rejection of the Lisbon Treaty with British Prime Minister Gordon Brown in Belfast today when both leaders attend a function to mark the visit of US President George Bush. Mr Cowen is likely to insist there is no quick solution to the crisis posed by the vote and that the governments should work together to avoid a two-tier system emerging in which Ireland opts out of the treaty’s main provisions. 10 Mr Brown said today a short period of reflection was necessary to allow “the Irish put forward proposals about how they will deal with this.” 15 20 France and Germany have already signalled they do not want to let the treaty die: with 18 countries having already approved the document, pressure is on to let the other member states declare their views before pulling the plug. Minister for Foreign Affairs Micheál Martin will be in the spotlight at talks in Luxembourg today after a weekend of behind-the-scenes recriminations, soulsearching and barely-concealed fury in many capitals that the EU’s reform plans have been derailed again. Speaking this morning, Mr Martin said there would be “no quick solution”. 25 30 While acknowledging that Ireland's No vote would have “significant implications and consequences for the European Union, Mr Martin said he would also emphasise at today's meeting that the decision of the Irish people "must be respected”. Speaking on RTÉ's Morning Ireland radio programme, Mr Martin added that time was required to analyse the underlying reasons as to why Ireland voted against the treaty. Ahead of this morning's meeting, Finnish Foreign minister Alexander Stubb said “one thing is for sure, we all need solidarity we will not leave a friend behind, we will find a solution for Ireland.” 35 When asked if he thought enlargement would now have to stop, Mr Stubb said: “No, enlargement will not have to stop. The process of European unification and integration will not stop. The treaty is not dead. The EU is constant crisis management. You go from one crisis to another and finally you find a solution.” 40 6 But Slovenia's Dimitrij Rupel told reporters: “It would be risky to say that we are going to bring the treaty back to life when we face a blockade”. 45 “We don't see any reason to abstain from having our voice just because they had their voice,” Swedish foreign minister Carl Bildt said. President Vaclav Klaus of the Czech Republic – another country yet to ratify – said the treaty as an “elitist artificial project”. 50 55 EU Commissioner Charlie McCreevy insisted that failing to understand the treaty was no justification for rejecting it. He told reporters: “The treaty refers to sub-paragraphs of former sub- paragraphs and other documents and there is no person this side of Timbuktu who would be in a position to understand it”. While Mr McCreevy backs the treaty, he said he has not read it. 60 Mr Martin said that the EU has “been in this situation before” but that “working creatively and in a spirit of solidarity” that Europe has been in a position to “overcome such setbacks” in the past. “We don't want a two-speed Europe, we do not want to be in the slow lane in a twospeed Europe if one was to ultimately emerge in the years to come.” 65 However, Mr Martin said “we do not have solutions either today or this week. What we require is time and space to absorb this, to analyse this and to chart out way forward.” 70 No swift conclusions will be drawn about what to do next – the serious debate about whether to bury the treaty or keep it on life-support will get under way at a summit in Brussels where Taoiseach Brian Cowen will himself assess the attitudes of other governments at a leaders’s summit in Brussels on Thursday. He will be expected to explain how the No campaign seized the initiative. 75 Mr Cowen insisted yesterday that there were no obvious solutions to the crisis posed by the Lisbon Treaty referendum defeat as most other European Union governments signalled over the weekend that they are not willing to open up the treaty for serious renegotiation. 80 A Government source said Mr Cowen's primary concern was to do everything possible to avoid the nightmare scenario of the other 26 countries agreeing to proceed with a new treaty that excludes Ireland. 85 90 Mr Cowen has already insisted publicly that the result should not be seen as a vote against the EU, despite eurosceptics hailing the outcome as a body blow for the Union enterprise. But UK Foreign Secretary David Miliband, who will attend today’s Luxembourg talks, said there could be no question of “bulldozing or bamboozling” Ireland into trying to reverse the “no” vote in last week’s treaty referendum. 7 95 He said that it was for Mr Cowen to decide whether he wanted to “apply the last rites” to a treaty once deemed essential by European leaders to ensure the smoothrunning of the EU. The alternative could be a “two-tier” accord in which Ireland opts out of the treaty’s main provisions. 100 105 110 That would be legally and technically difficult say EU institutional experts – especially as there is no agreement on why the Irish voters voted no, and what they expect instead of the treaty. Apart from that, any attempt to keep the treaty alive when legally it falls after rejection in just one member state, would give eurosceptics more ammunition in the campaign against what some see as the relentless drive towards a European superstate. The treaty, intended to streamline EU decision-making and avoid gridlock in a bloc of 27 member states and rising, would have established an EU president and foreign minister while cutting back the number of national vetoes. However Mr Miliband, who pointedly referred to the treaty’s institutional reforms as Europe’s “old agenda”, acknowledged that they may simply have to carry on under the existing rules. 115 “That is certainly one option. It is a bit messy at the moment, but let’s work our way through it,” he said yesterday. 120 125 While the Government intends to push ahead with the Bill to ratify the treaty in Britain, Mr Miliband emphasised that it could not be implemented unless it was ratified by all 27 member states. “The rules are absolutely clear. If all 27 countries do not pass the Lisbon Treaty then it does not pass into law,” he said. “There can be no question of bulldozing or bamboozling or ignoring the Irish vote.” “In the end it is for the Irish prime minister to decide what his next moves are. He has got to decide whether or not to apply the last rites. That’s his prerogative.” 130 135 But a two-tier Europe was not the way forward: “The idea of a first division Europe, a second division Europe, a third division Europe doesn’t accord with the realities today,” he said. When France and the Netherlands both rejected the EU Constitution – the Lisbon Treaty’s predecessor, the EU agreed to go into a “period of reflection”. This time EU officials say another lengthy delay in sorting out future institutional arrangement would be disastrous, and if the current treaty is to be saved, it must be done swiftly - the provisions are due in force at the start of next year. 140 European Parliament President Hans Gert Poettering said: “We must now calmly reflect on how to proceed. The reform of the European Union is important for citizens, 8 145 for democracy and transparency. Therefore I hope that it will be possible to find a solution so that reforms can come into force by the time of the European elections in June 2009.” And European Commission President Jose Manuel Barroso said after the result on Friday that he believed Ireland remained committed to “building a strong Europe and playing a full and active part in the EU.” 150 “We will try to avoid recriminations in Luxembourg today and at the Brussels summit,” said one EU official. “We are where we are and the job now is to find an acceptable way out of this situation. Some of us just can’t believe we’re back in the same mess as three years ago.” © 2008 ireland.com http://www.ireland.com/newspaper/breaking/2008/0616/breaking2.htm 9 Material 4 PRESSEMITTEILUNG NR.: 213 Gemeinsame Presseerklärung von Bundeskanzlerin Angela Merkel und dem französischen Staatspräsidenten Nicolas Sarkozy zum Ausgang des irischen Referendums über den Vertrag von Lissabon vom 12. Juni 2008 5 Fr, 13.06.2008 Der Sprecher der Bundesregierung, Ulrich Wilhelm, teilt mit: 10 15 20 25 Wir haben die demokratische Entscheidung der Bürgerinnen und Bürger Irlands mit dem gebotenen Respekt zur Kenntnis genommen, obwohl wir sie sehr bedauern. Der irische Ministerpräsident hat uns über die Ergebnisse des Referendums informiert und wir erwarten, dass er die genauen Ursachen der Ablehnung des Vertrags durch die irische Bevölkerung beim Europäischen Rat am 19. und 20. Juni 2008 erläutert. Der Europäische Rat wird daraus die nötigen Schlüsse ziehen. Die Staats- und Regierungschefs aller 27 Mitgliedstaaten haben den Vertrag von Lissabon unterzeichnet, und in 18 Mitgliedstaaten ist die Ratifizierung bereits abgeschlossen. Wir erwarten daher, dass die anderen Mitgliedstaaten ihre innerstaatlichen Ratifizierungsverfahren weiterführen. Wir sind überzeugt, dass die im Vertrag von Lissabon vereinbarten Neuerungen erforderlich sind, um die Europäische Union demokratischer und handlungsfähiger zu machen. Sie werden Europa in die Lage versetzen, rasch die Herausforderungen anzugehen, denen die Bürgerinnen und Bürger Europas gegenüberstehen. http://www.bundesregierung.de/Content/DE/Pressemitteilungen/BPA/2008/06/2008-06-14-eu-referendum.html 10 Aufgabenvorschläge 1. Differenzieren Sie die Typen der vorliegenden Materialien, indem Sie Gemeinsamkeiten und Unterschiede hervorheben! 2. Stellen Sie nationalstaatliche Perspektiven zur irischen Ablehnung des EUReformvertrages von Lissabon vor, insofern sie sich aus den Materialien erschließen lassen! 3. Erstellen Sie einen eigenen Beitrag, in dem Sie die Iren auf die Vorteile der Europäischen Union sowie des Reformvertrages hinweisen! Berücksichtigen Sie dabei auch die Gründe, die die Iren zum ablehnenden Referendum bewogen haben! 4. Diskutieren Sie Zukunftsperspektiven für den Vertrag von Lissabon nach der irischen Ablehnung! Ansprechpartner für Anregungen: Martin Sachse Staatsministerium für Unterricht und Kultus Salvatorstraße 2 80333 München Tel.: (089) 2186-2789 Mail: [email protected] Stand: 17. Juni 2008 11