Angebot oder Nachfrage – was stimmt?

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Angebot oder Nachfrage – was stimmt?
Gemeindegespräch: «Bedarfserhebung FEB»
Liestal, 19. Februar 2014
Veranstalter: SID BL, Fachbereich Familien
Nicole Schwarz, Verein Bildung und Betreuung beider Basel
Aussagen (1)
− „Es gab bei uns nie ein Tagesheim.“
− „Die nächstgelegene KITA ist überbelegt.“
− „Den Dienstag könnten wir dreifach belegen, am Freitagnachmittag hat es noch Platz.“
− „Unser Hort betreut nur Vorschulkinder.“
− „Wir brauchen keine familienexterne Betreuung, die Grosseltern wohnen in der Nähe.“
− „Dieses Tagesheim ist ein Verlustgeschäft.“
Aussagen (2)
− „Ein Mittagstischangebot zweimal pro Woche bringt uns nichts.“
− „Das Angebot ist zu teuer im Verhältnis zu meinem Lohn.“
− „Wir können nicht warten, bis die Warteliste des örtlichen Tagesheims abgebaut ist, wir brauchen jetzt eine Lösung.“
Alles, nur keine grünen Wiesen
− Gemeinde hat mit bestehenden oder früheren Angeboten schlechte Erfahrungen gemacht.
− Gemeinde hat ein oder mehrere Angebote, die sehr gut, aber in dieser Qualität nicht ausbaubar sind. − Gemeinde hat kein Angebot und kann niemandem zeigen, wie das aussehen würde, was machbar wäre.
− Eltern, die familienexterne Kinderbetreuung in Anspruch nehmen, wechseln eine gute Lösung nur ungern.
Bedarfserhebung (1)
pro / „Hoffnungen“
−Annahmen und individuelle Aussagen bestätigen/widerlegen
−Auf der Grundlage von Zahlen entscheiden
−Bedarfsgerechtes Angebot planen: räumlich, zeitlich, personell, finanziell
−Bei einkommensabhängigen Tarifen: Schlüssel definieren, Budgetzahlen konkretisieren
Bedarfserhebung (2)
contra / „Zweifel“
−Absender: Gemeinderat, Soziale Dienste, Schule?
−Zielgruppe: alle Haushalte, Haushalte mit Schul/kindern?
−Repräsentative Antworten: Wie zum Mitmachen animieren?
−Fragen: alles, genug, so wenig wie nötig?
−Intern oder extern: Aufwand versus Ertrag?
−Einmal oder mehrmals?
Beispiele (1): Reinach
Stand heute: −Gut ausgebaute schulergänzende Betreuung (mit Tageslager in Schulferien)
Geschichte: −Schulergänzende Betreuung: 90er‐Jahre Mittagstisch im Familienzentrum, 2005 ‐ 2008 schulergänzendes
Angebot KITA, schrittweise Ausbau
Bedarfsanalyse:
−2008 Studie Infras/Tassinari, Ist‐Analyse und Stossrichtung für Strategie
Beispiele (2): Ettingen
Stand heute: −Mittagstisch sistiert
−Tagesfamilien (subv.), Plätze in Kita (subv.)
Geschichte: −Schulergänzende Betreuung: 2007/08 Versuchsphase
−Ab 2009 höhere Preise, weniger Anmeldungen
Bedarfsanalyse:
−2010/11 breite Bedarfsabklärung mit Möglichkeit zu Mittagstischanmeldung: Rücklauf und Interesse gering
−Weitere Bedarfsabklärung geplant
Beispiele (3): Binningen
Stand heute: −gut ausgebaute schulergänzende Betreuung (mit Ferien)
Geschichte: −Tagesheim bietet Betreuung von 0‐12: wenige Plätze
−2005 Vorstoss ER: Einführung Tagesschule prüfen
−2007 ff. modulares Betreuungsangebot an der Schule (Mittag und Nachmittag)
Bedarfsanalyse:
−2006 Schule befragt alle Haushalte mit Kindern
−Heute jährliche Anmeldung = Erhebung des Bedarfs
Fazit
1. Als politisches Instrument sind Bedarfserhebungen nützlich.
2. Die begleitende Kommunikation hat einen sehr hohen Stellenwert.
3. Angebot und Nachfrage können nicht ganz genau aufeinander abgestimmt werden, solange die FEB, anders als die Volksschule, ein freiwilliges Angebot darstellt.
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