85 Minimum-Maximum-Prinzip

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© R. Plato
Kapitel 85 Minimum-Maximum-Prinzip
85
Minimum-Maximum-Prinzip
Sei O2 R2 ein beschränkte offene Menge mit der Eigenschaft
O2 f.x; t/ 2 R2 ; t T g;
Satz 85.1. ( Minimum-Maximum-Prinzip) Sei u W O2 !
R eine stetige Funktion, die Diffusionsgleichung auf
O2 [ D1 der homogenen Diffusionsgleichung (85.5) genügt. Dann nimmt die Funktion u ihr Maximum und ihr
Minimum jeweils auf dem Teilstück D2 an, d. h.
(85.1)
min u.x; t/ D
2
O2 \ f.x; T / j x 2 R g D f.x; T / 2 R ; a x b g
.x;t /2O2
max u.x; t/ D
(85.2)
für reelle Zahlen a < b und eine reelle Zahl T > 0. Hierbei bezeichnet O2 den Abschluss der Menge O2 . Der
„obere Rand“ der Menge O2 bildet somit eine Strecke,
deren Inneres hier mit D1 bezeichnet wird,
D1 WD f.x; T / 2 R2 ; a < x < b g:
(85.3)
Im Folgenden bezeichne noch
D2 WD @O2 nD1
(85.4)
den verbleibenden Teil des Randes @O2 der Menge O2 .
Wir betrachten im Folgenden eine Funktion u W O2 ! R
mit der Eigenschaft
@u
@t
2
D c
2@
u
auf
@x 2
O2 [ D 1 :
D1
................................................................................................................................
.... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ...
... . . . . . . . . . . . . . . . ....
.... . . . . . . . . . . . . . . . ...
... . . . . . . . . . . .2 . . . . ..
. . . . . . . . . . . ...
.. . . . @u
... . . . . . . . .2.@. u
.. . . . . . . . . . . . . . . . . . ....
.. . . . . . . . . . . .2 . . ..
.. . . @t
. . . . ..
... . . . . . . . . . . . . . . @x
.... . . . . . . . . . . . . . . .....
... . . . . . . . . . . . ...
... . . . . . . . . . . ...
... . . . . . . . . . ..
.... . . . . .2 . . . ....
.... . . . . . . . ....
..... . . . . . . ....
..... . . . . . ......
...... . . . . .....
...... . . . .......
............................
Dc
max u.x; t/:
.x;t /2D2
Hierbei werden die Bezeichnungen (85.1)–(85.4) verwendet.
Beweis. Wird hier nicht geführt.
Das Minimum-Maximum-Prinzip liefert die eindeutige
Lösbarkeit der Diffusionsgleichung:
Satz 85.2. Seien ' W D2 ! R und f W O2 [
D1 ! R gegebene Funktionen, wobei die Bezeichnungen (85.1)–(85.4) verwendet werden. Dann existiert
höchstens eine stetige Lösung u W O2 ! R des AnfangsRandwertproblems
@u
@t
D c2
@2 u
@x 2
C f .x; t/ auf O2 [ D1 ;
u D ' auf D2 :
(85.6)
Beweis. Für zwei Lösungen u1 ; u2 des AnfangsRandwertproblems (85.6) betrachtet man die Differenz
u D u1
u2 . Diese stellt eine Lösung der homogenen Diffusionsgleichung (85.5) dar, die zudem auf
dem Teilstück D2 des Randes verschwindet. Nach dem
Minimum-Maximum-Prinzip gilt damit aber u D 0 beziehungsweise u1 D u2 auf dem gesamten Gebiet O2 .
t......
T
.x;t /2O2
min u.x; t/;
.x;t /2D2
(85.5)
Die Situation ist in Abbildung 111 dargestellt.
.........
....
...
..
...
.
169
D2
O
0
0
Mit Hilfe des Minimum-Maximum-Prinzips lassen sich
auch Stabilitätsfragen behandeln.
.....................
x
Abb. 111: Darstellung des Minimum-MaximumPrinzips für die die räumlich eindimensionale Diffusionsgleichung in der Orts-Zeit-Ebene
In der vorliegenden Sitatuation gilt ein MinimumMaximum-Prinzip, das wichtige Konsequenzen für eindeutige Lösbarkeit und Stabilität der Diffusionsgleichung hat und mit dem sich Erhaltungsprinzipien
nachweisen lassen.
Satz 85.3. Seien ' W D2 ! R und f W O2 [ D1 ! R
gegebene Funktionen, wobei die Bezeichnungen (85.1)–
(85.4) verwendet werden. Seien u1 ; u2 W G ! R stetige
Lösungen der inhomogenen Diffusionsgleichung
@u
@t
D c2
@2 u
@x 2
C f .x; t/ auf O2 [ D1
mit
ju1
Dann gilt ju1
u2 j " auf D2 :
u2 j " auf O2 .
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