Der Aufschwung des nationalen Widerstandes in Westdeutschland gegen die Remilitarisierung und seine Bedeutung für die Wiedervereinigung unseres Vaterlandes und für den Kampf um den Frieden In seinem Interview mit einem Korrespondenten der "Prawda" zeigte J. W. Stalin, der große Führer des Weltfriedenslagers, dass die Entscheidung über Krieg oder Frieden allein in den Händen der Völker liegt. Der dritte Weltkrieg wird vermieden, "der Frieden wird erhalten und gefestigt werden, wenn die Völker die Erhaltung des Friedens in ihre Hände nehmen und ihn bis zum äußersten verteidigen. – Der Krieg kann unvermeidlich werden, wenn es den Kriegsbrandstiften gelingt, die Völkermassen durch Lügen zu umgarnen, sie zu betrügen und sie in einen neuen Weltkrieg hineinzuziehen. "Es besteht kein Zweifel, dass Westdeutschland bei dieser Entscheidung über Krieg oder Frieden eine wesentliche, ja ausschlaggebende Rolle spielt. Die amerikanischen Imperialisten haben schon oft offen zugegeben, dass ohne den "deutschen Beitrag" ein Krieg gegen die Sowjetunion nicht möglich ist. In der Armee der so genannten Europaunion soll der Anteil der deutschen Söldner 50 Prozent betragen! Aber mehr noch als diese hohe Zahl bedeutet die Tatsache, dass auch den verblendesten amerikanischen Kriegshetzern ziemlich klar ist, wie wenig zuverlässig vor allem die französischen und italienischen Teile der gemeinsamen Armee im Ernstfall - das heißt im geplanten Krieg gegen die Sowjetunion - sein werden. Die französischen und italienischen Arbeiter geben ja immer neue Beispiele ihrer revolutionären Stimmung gegen Marshallplan und Atlantikpakt und für die Befreiung ihrer Völker von der amerikanischen Herrschaft. So sind also die deutschen Söldner tatsächlich die letzte Hoffnung der Kriegstreiber, die noch immer versuchen, einen „Dreh" zu finden, um den Deutschen die amerikanischen Uniformen und Waffen schmackhaft zu machen. Dabei werden sie von einigen korrupten "Politikern" Westdeutschlands unterstützt. Unter der Bevölkerung Westdeutschlands aber wächst der Widerstand gegen die Remilitarisierung immer mehr, in den letzten Monaten ist ein entscheidender Aufschwung eingetreten. Es ist die nationale Pflicht jedes Deutschen, die Bewegung gegen die Remilitarisierung Westdeutschlands mit allen Kräften zu fördern. Deshalb ist es Aufgabe der Unterrichtseinheit, den Schülern ein lebendiges Bild vom Kampf gegen die Versuche der Wiederbewaffnung Westdeutschlands zu geben und in ihnen den Willen zu wecken, selbst zu einem erfolgreichen Ausgang dieses Kampfes beizutragen, um damit zugleich die Sache des Friedens und der Einheit Deutschlands zu verteidigen. Schwerpunkte des Unterrichts sind dabei: a) das anfängliche „Ohne mich!" wird im Laufe des Jahres 1950 zu einem „Ohne uns!"; 2 b) der Grotewohl-Brief gibt dem Kampf gegen die Remilitarisierung einen entscheidenden Aufschwung und verbindet ihn mit dem Kampf um die Wiederherstellung der deutschen Einheit; c) die Adenauer-Erklärung verschärft den Gegensatz zwischen Bonner Regierung und westdeutscher Bevölkerung; d) der erste Kongress der Kämpfer gegen die Remilitarisierung und für den Frieden in Essen - ein Kongress des gesamten Volkes; e) der Kampf gegen die westdeutsche Remilitarisierung - Bestandteil des internationalen Friedenskampfes. Einige Stoffhinweise a) Der Kampf gegen die Remilitarisierung begann 1950 in Westdeutschland größeren Umfang anzunehmen, obwohl die verräterische SPD-Führung mit Schumacher an der Spitze es zunächst verstand, große Teile der Arbeiterschaft zu täuschen, indem sie vorgab, gegen die Remilitarisierung zu kämpfen. In dieser Zeit herrschte die „Ohne mich" -Stimmung, das heißt die meisten Westdeutschen lehnten für ihre Person eine Wiederbewaffnung und Teilnahme an einem neuen Krieg ab. Mit den immer deutlicheren Vorbereitungen zur Wiederbewaffnung schlug diese Stimmung allmählich in eine „Ohne uns" -Stimmung um, viele Menschen begannen zu begreifen, dass es notwendig sei, sich zu organisieren, um die Gefahr der Remilitarisierung abzuwenden. Das „Institut für Meinungserforschung", ein Unternehmen ähnlich dem berüchtigten Gallupp-Institut der USA, musste immerhin zugeben, „dass die Ablehnung jeder Remilitarisierung seit Sommer 1949 bemerkenswert zugenommen" habe. Es gibt auch Vergleichszahlen an: Juni 1949 60,2% mit „Nein", November 1950 73,4% mit „Nein". b) Bereits die Beschlüsse der Prager Außenministerkonferenz gaben den westdeutschen Friedenskämpfern starken Rückhalt, wenn sie auch von den meisten westdeutschen Zeitungen verspätet, entstellt und nur auszugsweise bekannt gegeben wurden. Der Brief Otto Grotewohls an Adenauer mit dem Vorschlag gesamtdeutscher Besprechungen („Neues Deutsch. land" vom 1. Dezember 1950) zur Verhinderung weiterer Maßnahmen der Remilitarisierung und zur Bildung eines Gesamtdeutschen Konstituierenden Rates mit dem Ziel der Wiederherstellung der Einheit Deutschlands leitete eine neue Etappe des Kampfes gegen die Remilitarisierung ein. Die Bevölkerung der Deutschen Demokratischen Republik bekundete in zahllosen Telegrammen und Briefen ihre Zustimmung. In Westdeutschland wurde der Brief von den meisten Zeitungen zunächst nicht veröffentlicht. Aber trotzdem erfuhren viele Menschen sehr schnell seinen Inhalt und sahen durch ihn die reale Möglichkeit, zu der Einheit Deutschlands zu kommen und die Remilitarisierung zu verhindern. Die Bevölkerung Westdeutschlands bekannte sich zu den 3 Vorschlägen Grotewohls. Aus aIIen Schichten der Bevölkerung kamen Resolutionen, Briefe und Stellungnahmen, die Adenauer aufforderten, das Angebot anzunehmen. Dr. Gerecke, ehemaliger Rittergutsbesitzer im Kreise Torgau, westdeutscher Landwirtschaftsminister a. D., ist für zustimmende Beantwortung des Briefes, „selbst wenn ich wieder als Handlanger oder Kommunisten bezeichnet werden sollte". 450 Bauern und Forstleute Nordrhein Westfalens verlangen anlässlich einer Tagung, „dass sich die Vertreter der Bundesregierung und der Deutschen Demokratischen Republik zusammenfinden und Wege und Möglichkeiten suchen, um . . . die Herstellung der Einheit und Unabhängigkeit Deutschlands zu lösen". Aus der Vielzahl hervorragender Vertreter der Öffentlichkeit seien nur genannt: Oberlandeskirchenrat Prof. Dr. Mahrenholz, Hannover; Staatssekretär im Bayrischen Arbeitsministerium, Grisa; CSU - Bundestagsabgeordneter Schütz; bayr. Ministerialdirektor Öchsle; sie und viele Hunderte fordern öffentlich die positive Beantwortung des GrotewohlBriefes. Belegschaften ganzer Werke (Zeiß Ikon, Stuttgart, u. a.) stimmen über die Frage des GrotewohlBriefes ab. Die Ergebnisse sind überwältigend und liegen kaum jemals unter 90°/, obwohl viele dieser Abstimmungen geheim vorgenommen werden. Katholische Geistliche wie Kaplan Bauer, Schweinfurt, evangelische Kirchenführer wie Kirchenpräsident Niemöller, Jugendvereinigungen wie der Christliche Verein junger Männer in Herne erheben immer junger dringender junger die Forderung nach Beantwortung des Briefes, um der Remilitarisierung ein Ende zu machen. Selbst Bischof Dibelius, der in vielen Punkten in entschiedenem Gegensatz zu der deutschen Demokratischen Republik steht, hält es für geraten, der Stimmung des Volkes nachzugeben und öffentlich kirchliche Räume für die ersten Zusammenkünfte west- und ostdeutscher Vertreter anzubieten. Am 30.Dezember 1950 wird ein Appell von über 70 führenden Persönlichkeiten des westdeutschen öffentlichen, kulturellen und wirtschaftlichen Lebens durch Katharina von Kardorff-Oheimbb an Adenauer übergeben. Auch darin wird Adenauer aufgefordert unverzüglich mit Vertretern der Deutschen Demokratischen Republik Besprechungen aufzunehmen . 40 ehemalige Offiziere der Nazikriegsmarine beschließen auf einer Besprechung unter Leitung des Kapitänleutnants Schwarzmann einstimmig, gegen die Remilitarisierung zu kämpfen und für Ost-West-Gespräche einzutreten. Ehemalige hohe Hitlerjugendführer und Offiziere in Westdeutschland geben ein Aufruf gegen die Remilitarisierung und für die Wiedervereinigung Deutschlands heraus. Sie übermitteln Otto Grotewohl und Adenauer Schreiben, in denen sie die Aufnahme von Verhandlungen fordern, 4 (Otto Grotewohl empfängt ihren Vertreter, während Adenauer einen seiner Untergebenen damit beauftragt.) Aber es bleibt nicht bei Resolutionen. Unter dem Eindruck von Übergriffen der französischen Besatzungsmacht kommt er in Schopfheim (Schwarzwald) zur ersten Abstimmung einer geschlossenen Stadt- gemeinde gegen die Remilitarisierung und für die Wiederherstellung der Einheit Deutschlands. Die Wahl wird vom Ortsvorstand des Deutschen Gewerkschaftsbundes durchgeführt. 90 Prozent der Einwohner beteiligen sich an der geheimen Abstimmung. 88% der Stimmen sind gegen die Remilitarisierung und für die Verständigung mit der Deutschen Demokratischen Republik. 4% sind dagegen, 8% der abgegebenen Stimmen sind ungültig. (Nach Bekanntwerden des Wahlergebnisses werden die französischen Besatzungstruppen nach Lörrach abgezogen!) In Lübeck führt die Hausgemeinschaft Travemünder Allee 41 einen hartnäckigen Kampf gegen den Räumungsbefehl, der aus militärischen Gründen gegeben wurde. In den Kreisen Erkelenz und Gelsenkirchen-Heinsberg kommt es zu Bauernbewegungen, weil die Dörfer Gillrat, Straeten, Tripperath, Hacherath, Niederheid und Rischlen geräumt werden sollen, um einen Militärflugplatz zu errichten. In Verden a. d. A. bilden sich Notgemeinschaften gegen angeordnete Exmittierungen, Stadt und Kreisrat weigern sich, bei den Exmittierungen irgendwelche Hilfe zu leisten. Überall, wo dieser Widerstand organisiert und hartnäckig durch wird, führt zum Erfolg und stärkt das Vertrauen der Friedenskämpfer. c) Die am 15. Januar 1951 vor westdeutschen Presseleuten abgegebene Erklärung Adenauers soll alle Möglichkeiten west-ostdeutscher Beziehungen torpedieren. Aber die von Adenauer beabsichtigte Wirkung tritt nicht ein. Noch leidenschaftlicher erheben Menschen aller politischen Richtungen, aller sozialen Schichten den Ruf nach gesamtdeutschen Beratungen. Der CSU- Abgeordnete Sabel erklärt vor katholischen Arbeitern in Fulda , dass man dem Gespräch mit Vertretern der Deutschen Demokratischen Republik nicht mehr aus dem Wege gehen könne. Der Direktor der Düsseldorfer Ausstellung, Dr. Hans Weiß, der Dozent an der technischen Hochschule Stuttgart Eberhard Wolfgram und andere Intellektuelle schließen sich dem Aufruf Katharina von Kardorff-Oheimbbs an. Viele bürgerliche Zeitungen üben scharfe Kritik an der Haltung Adenauers, so die Nürnberger Nachrichten": „Die Haltung Bonns erregt in weiten Kreisen Missfallen und Erstaunen. Die Zeitungen veranstalten Rundfragen unter ihren Lesern. Der überwältigende Teil aller Beteiligten spricht sich gegen die Remilitarisierung aus, wie zum Beispiel: 5 ,Frankfurter Neue Presse" 88,3%, „Frankenpost", Hof, 89%, „Kasseler Zeitung" g44%, „Mann in' der Zeit" (kath., Fulda) 90%. An den Universitäten München und Erlangen stimmen 96% bzw. 91 % von 560 befragten Studenten gegen die Remilitarisierung. Umsiedler in Fürth gründen ein Friedenskomitee „Neue Heimat". Eine Abstimmung ergibt 90% Stimmen gegen die Wiederaufrüstung. Auch aus Wirtschaftskreisen vermehren sich die Stimmen, die gegen den selbstmörderischen Kurs der Bonner Regierung protestieren. Der Hamburger Ostasienkaufmann und Exporteur Eduard Wilkening erklärt: „Es ist selbstverständlich, dass trotz der ablehnenden Haltung der Bonner Regierung die westdeutsche Bevölkerung sich auch weiterhin für gesamtdeutsche Verhandlungen einsetzen muss." Solche Männer wie Kirchenpräsident Dr. Niemöller und Dr. Heinemann, ehemals Innenminister Adenauers, Präses der evangelischen Kirche Deutschlands, vertreten weite kirchliche Kreise und nehmen immer wieder scharf gegen den Kriegskurs der Bonner Regierung Stellung. In Nürnberg veranstalten sämtliche Großbetriebe Delegiertenkonferenzen und beschließen die Gründung von Komitees gegen die Remilitarisierung und für die Wiedervereinigung Deutschlands in allen Betrieben sowie eine gemeinsame Arbeitstagung Mitte Februar 1951. d) Ende Januar findet in Essen, der Rüstungshochburg des wilhelminischen und des faschistischen Deutschlands der , erste Antiremilitarisierungskongress statt. 1700 Delegierte aus allen Teilen der Bevölkerung, darunter hervorragende Vertreter aus Wirtschaft Wissenschaft und Kirchenkreisen bringen hier die wahre Meinung der westdeutschen Bevölkerung zum Ausdruck . Kommissionen werden gebildet, die sich mit Einzelfragen beschäftigen und sich mit Aufrufen an bestimmte Bevölkerungsteile wenden, so zum Beispiel die Kommission ehemaliger Soldaten und Offiziere, die ihre früheren Kamera aufruft, energisch gegen die Wiederaufrüstung einzutreten. Der frühere General und Ritterkreuzträger Henschel ruft auf diesem Kongress aus: „Die ehemaligen Soldaten müssen deutschen ihre Ehre darin erblicken, dass Verbrechen eines neuen Krieges zu verhindern." Das wichtigste Ergebnis des Kongresses ist die Feststellung, dass tatsächlich alle Bevölkerungskreise Westdeutschlands in einer geschlossenen Front gegen die Remilitarisierung stehen und dass ihre Delegierten klar erkannt haben, dass der Kampf gegen die Remilitarisierung unlösbar mit dem Kampf um die Einheit Deutschlands und die Herbeiführung eines gerechten Friedens verbunden ist. Deshalb fordert der Kongress in einer einstimmig angenommenen Resolution die Bonner Regierung auf, umgehend eine Volks- 6 abstimmung über die Frage durchzuführen: „Sind Sie gegen die Remilitarisierung und für einen Friedensvertrag mit Deutschland 1951 ?" Der Essener Kongress der Kämpfer gegen die Remilitarisierung und für den Frieden findet einen weiten Widerhall und verstärkt die Propaganda und die Aktionen gegen den Krieg. Der Stadtrat von Bamberg weigert sich trotz des direkten Befehls des bayrischen Ministerpräsidenten auch weiterhin einstimmig, die Brückenpläne der Regnitzbrücken herauszugeben, um zu verhindern, dass die Brücken zur Sprengung vorbereitet werden. Auch andere westdeutsche Städte - wie Marktbreit im Maintal - verweigern hartnäckig die Herausgabe ihrer Brückenpläne. Der Kreistag von Herford (Westfalen) schreibt an den Kreistag von Chemnitz: „Die Einheit Deutschlands ist unser allergrößter Wunsch, weil wir nur so vor dem Urteil der Geschichte bestehen können." Am 30. 1. 51 gibt Otto Grotewohl vor der Volkskammer der Deutschen Demokratischen Republik eine Regierungserklärung ab, in der die erbärmlichen Lügen und Ausflüchte Adenauers entlarvt werden. Die Volkskammer wendet sich in einem Appell an den Bundestag in Bonn. Ohne irgendwelche Bedingungen sollen Verhandlungen über die Bildung eines Gesamtdeutschen Konstituierenden Rates aufgenommen werden. Auch dieser Appell stärkt die Friedenskämpfer Westdeutschlands in ihrem schweren Kampf. Einen neuen Höhepunkt erlebt dieser durch sieben westdeutsche Jugendliche, die nach Helgoland übersetzten, um dort eine Notunterkunft für Seeleute zu schaffen und den von englischen Bomben verwüsteten Friedhof wieder in Ordnung zu bringen. In ihrem Tagebuch stehen die Worte: Jede Bombe, die auf Helgoland fällt, fällt auf Deutschland. Jede Bombe, die auf Deutschland fällt, fällt auf die Welt!" Sie werden während ihres Aufenthaltes von einem englischen Flugzeug bombardiert und mit Bordwaffen beschossen. Ein starkes Polizeikommando holt sie mit Waffengewalt von der Insel: ein britisches Militärgericht verurteilt sie zu je drei Monaten Gefängnis. Diese brutale Haltung der Engländer stößt auf den stärksten Protest der westdeutschen Bevölkerung, die „Aktion Helgoland" gewinnt immer neue Kämpfer für den Frieden und ist ein Fanal für den Widerstand gegen den Krieg. e) Der Kampf gegen die Remilitarisierung ist ein wesentlicher Bestandteil des internationalen Friedenskampfes. In Frankreich läuft eine Unterschriftenkampagne gegen die deutsche Wiederbewaffnung. Auf der Tagung des Weltfriedensrates in Berlin ruft der Franzose Yves Farge den deutschen Vertretern zu: „dass sich das entscheidende Ringen für die Menschheit auf eurem Gebiet abspielt und dass in diesem Ringen unsere Verantwortung, wo immer wir 7 auch herkommen, ebenso schwer ist wie die eurige." Der Weltfriedensrat nimmt einstimmig eine Resolution an, die die Völker auffordert, gegen die Remilitarisierung Westdeutschlands zu kämpfen. Auf der am 5. 3. 51 eröffneten Vorbesprechung zur Außenministerkonferenz der vier Großmächte weist der Vertreter der Sowjetunion, stellvertretender Außenminister Gromyko, bereits wiederholt darauf hin, dass das Problem der Remilitarisierung Westdeutschlands das den Frieden am meisten gefährdende Problem überhaupt sei. Es ist nicht möglich, weitere Beispiele aufzuführen. Jeder Kollege wird selbst eine ganze Anzahl finden. Wie sehr den amerikanischen Kriegstreibern der deutsche Widerstand gegen die Remilitarisierung missfällt, geht aus der Tatsache hervor, dass sie jetzt an der Zonengrenze ständige Zwischenfälle herbeiführen, um die Kluft zwischen Ost und West unüberwindlich zu machen. Sie scheuen dabei vor gemeinen Mordtaten an Volkspolizisten nicht zurück. Diese unerhörten Provokationen bestätigen mit aller Deutlichkeit die Worte Stalins, dass es auf die Haltung der Völker ankommt, ob sie sich in einen neuen Krieg hineinziehen lassen. Erliegen wir diesen Provokationen, dann kann damit der Anlass zum dritten Weltkrieg gegeben sein. Hinweise für den Unterricht Im 5. bis 7. Schuljahr wird eine lebendige Darstellung einer Aktion der Kämpfer gegen die Remilitarisierung und für den Frieden die Stunde einleiten. Sehr gut eignet sich dazu die Schilderung der Vorgänge in Schopfheim, noch besser die Helgolandaktion der sieben Jugendlichen. Tagebuchauszüge vorlesen! Diesem sprachlich gut gestalteten Lehrervortrag wird sich ein Unterrichtsgespräch anschließen, in dem der Lehrer weitere Tatsachen des Kampfes gegen die Remilitarisierung bekanntmacht„ falls die Schüler nicht genügend eigene Beispiele bringen können. Dabei muss erarbeitet werden, dass die Deutsche Demokratische Republik die feste Basis für den Kampf des deutschen Volkes um den Frieden ist (begründen!) und der Kampf gegen die Remilitarisierung einen Bestandteil dieses Friedenskampfes bildet. Die Einheit Deutschlands ist die notwendige Voraussetzung für die Sicherung des Friedens, deshalb wird sie von der Sowjetunion und allen friedliebenden Völkern der Welt immer wieder gefordert (Weltfriedensrat, Pariser Konferenz). Im 8. bis 12. Schuljahr wird das Stalin-Interview in Verbindung mit einem konkreten Beispiel den Ausgangspunkt bilden. Zum Beispiel können Stalins Worte über Kriegs- und Friedenswirtschaft erläutert werden am unaufhörlichen Steigen der Preise in Westdeutschland und Westberlin infolge der Kosten der Remilitarisierung. Der Kampf der werktätigen Bevölkerung (jetzt besonders in Westberlin) gegen die Preissteigerungen als ein Teil des Friedenskampfes. Im Bonner Bundestag erklärte Helene Wessel, Vorsitzende und 8 Fraktionsführerin des Zentrums, dass die Preissteigerungen nicht mehr tragbar seien. Auch Loritz (WAV) wandte sich gegen die Preispolitik der Bonner Regierung. Ein anderer Ausgangspunkt ist Stalins Aussage, dass der Krieg unvermeidlich werden kann, wenn sich die Völker umgarnen und belügen lassen. Die bestialischen Morde amerikanischer Gangstertruppen an Volkspolizisten bei Obersuhl sind solche Versuche, die Völker zu belügen und ihnen vorzutäuschen, dass es eine friedliche Verständigung nicht mehr gebe. Es schließt sich - nach der Klassenstufe verschieden - eine sachliche Betrachtung der wichtigsten Dokumente (Grotewohl Brief, VolkskammerappeII, Manifest und Resolution des Essener Friedenskongresses Resolution des Weltfriedensrates) und ihre Bedeutung für den Kampf gegen die Remilitarisierung als eines wichtigen Teiles des Friedenskampfes an. Auch in diesen Klassenstufen ist es notwendig, in Verbindung damit eine Anzahl lebendiger Beispiele des Kampfes parteinehmend zu schildern. (Im 8. bis 10. Schuljahr empfiehlt es sich dabei, zuerst von konkreten Situationen auszugehen und dann zu zeigen, wie in den entscheidenden Dokumenten dazu Stellung genommen wird.) In allen Schuljahren ist unbedingt Wert darauf zu legen, darzustellen, dass der Kampf gegen die Remilitarisierung alle Bevölkerungsschichten umfasst und einen untrennbaren Bestandteil des Kampfes um die Einheit Deutschlands bildet (siehe die erwähnten Dokumente). Wo es notwendig ist, sind die wichtigsten Tatsachen für den Beweis der Remilitarisierung zu wiederholen; das kann als Hausaufgabe für die Klasse oder als Aufgabe für die Lernaktivs vor den betreffenden Stunden geschehen. Literatur (nicht vollständig). Alle angeführten Da ten beziehen sich auf „Neues Deutschland". Vergleiche auch „Tägliche Rundschau" der gleichen Zeit. Weitere Literatur Tageszeitungen und Zeitschriften seit 1.12.50. Grotewohl-Brief: 1.12.50, 5.12.50, 9.1.51. Adenauer-Erklärung: 16.1.51. Volkskammerappell: 31.1.51 Essener Kongress: 28. bis 31.1.51. Stalin-Interview: 17.2.51. Weltfriedensrat: 27.2.51, folgende Tage. Bamberg: 3.2.51. Schopfheim: 15.12.50 ("Deutschlands Stimme"), 21.12.50. Helgoland: 28.2.51, 1.3.51, 7.3.51. Zur Weiterbildung aller Lehrer, Kindergärtnerinnen und Heimerzieher 9 LEITSÄTZE DES DPZI ZUM APRILTHEMA Der dialektische Materialismus - die Weltanschauung der Arbeiterklasse und ihrer marxistisch-leninistischen Partei als theoretische Grundlage aller Wissenschaften. Die vier Grundzüge der Dialektik Millionen fortschrittlicher Menschen in der ganzen Welt kennen und studieren die Lehren von Marx, Engels, Lenin und Stalin, denn der Marxismus-Leninismus „...gibt den Menschen eine einheitliche Weltanschauung, die sich mit keinerlei Aberglauben, keinerlei Reaktion, keinerlei bürgerlicher Knechtung vereinbaren läßt1". Deshalb haben die um ihre nationale und soziale Befreiung kämpfenden Völker unter Führung der kommunistischen und Arbeiterparteien den Marxismus-Leninismus auf ihr Kampfbanner geschrieben. Das Beispiel der Sowjetunion gibt ihnen die Gewissheit des. Sieges. Auch unserem deutschen Volk sind die Lehren von Marx, Engels, Lenin und Stalin eine Hilfe in seinem Kampf um die demokratische Einheit Deutschlands. Es ist unsere Aufgabe, aus den großen Erfahrungen der Sowjetunion zu lernen und uns die theoretischen Grundlagen der sowjetischen Wissenschaft anzueignen. Diese theoretische Grundlage ist der dialektische Materialismus. Wir Lehrer und Erzieher der deutschen demokratischen Schule machen uns mit den Grundlagen der Sowjetwissenschaft vertraut und lernen aus den Erfahrungen der sowjetischen Wissenschaftler, die sie uns selbstlos zur Verfügung stehen. Die großen Erfolge und die Überlegenheit verdanken die sowjetischen Wissenschaftler dem dialektischen Materialismus als der gemeinsamen methodologischen Grundlage aller Wissenschaften. Diese Wissenschaften sehen ihre Hauptaufgabe darin, dem Volke, dem menschlichen Fortschritt und dem Frieden zu dienen. Diese Entwicklung der Sowjetwissenschaften konnte sich nur auf der Grundlage der Diktatur des Proletariats vollziehen, die alle schöpferischen Kräfte des Volkes entfaltet. Ihre großen Erfolge verdanken die Sowjetwissenschaftler der Anleitung durch die Bolschewistische Partei und durch einen solchen Gelehrten wie J. W. Stalin. Unsere Tätigkeit als Lehrer und Erzieher der jungen Generation stellt an uns hohe Anforderungen, die wir nur erfüllen können, wenn wir die theoretische Grundlage aller Wissenschaften - den dialektischen Materialismus - beherrschen. Dann werden wir unsere Kinder - dem Erziehungsziel unserer deutschen demokratischen Schule entsprechend - zu selbständig denkenden, verantwortungsbewusst handelnden Menschen erziehen können die 10 wertvolle Mitglieder unserer Gesellschaft, werden und für den Frieden und den Aufbau kämpfen. A. Die Parteilichkeit der marxistisch-leninistischen Philosophie Der dialektische Materialismus ist die Philosophie des Marxismus-Leninismus Die marxistisch-leninistische Philosophie, ist die ideologische Waffe der Arbeitklasse im Kampf um den Sozialismus. Die Parteilichkeit der Philosophie des Marxismus ist der theoretische Ausdruck der Interessen des werktätigen Volkes, ins sondere der Arbeiterklasse. 1. Marxistische Parteilichkeit bedeutet offene Parteinahme In der von antagonistischen Gegensatz zerrissenen kapitalistischen Gesellschaft kann es keine unparteiliche, über den Klassen stehende Philosophie und Gesellschaftswissenschaft geben. In allen Gesellschaftsformationen sehen wir, dass die neuen gesellschaftlichen Ideen und Anschauungen den neuen Produktionsverhältnissen entsprechen und einen unerbittlichen Kampf gegen jene Auffassung führen, die das Alte verteidigen. Die Bourgeoisie verschleiert die Parteilichkeit ihrer Theorie. Unter dem Deckmantel der „Objektivität" versucht sie, ihre den Interessen des werktätigen Volkes widersprechenden Anschauungen unter den Massen zu verbreiten. Mit Hilfe dieses Objektivismus, der eine versteckte Parteinahme für das Alte und Überlebte ist, wollen sie die Wissenschaft, die dem Fortschritt und dem Frieden dient, kampfunfähig machen. Deshalb sagen wir dein unwissenschaftlichen Objektivismus den schärfsten Kampf an, weil wir damit zugleich der Wissenschaft dienen und die Interessen unseres Volkes vertreten. Der Marxismus-Leninismus dagegen bekennt offen seine Parteilichkeit. Er offen für die Interessen der Arbeiterklasse und aller werktätigen um ihre Befreiung , von jeder Art Ausbeutung kämpfenden Menschen ein. Die ganze Kraft und Größe der marxistischen Theorie sieht Lenin darin, „.. . dass sie (als das letzte Wort der Gesellschaftswissenschaft) strenge und höchste Wissenschaftlichkeit mit revolutionärem Geist vereint und zwar nicht zufällig , nicht nur deshalb, weil der Begründer der Doktrin persönlich die Eigenschaften eines Gelehrten und Revolutionärs in sich vereinte, sondern dass sie diese in der Theorie selbst innerlich und unzertrennbar vereint2". 1 2 Lenin, Marx - Engels - Marxismus, Moskau 1947, Seite 55. Ebenda, Seite 79. 11 Zum Gegenwartskundethema der Woche vom 5. 2. bis 10. 2. 51 Der Fünfjahrplan 2. Der Industrieplan (Präambel des Jugendgesetzes und der Fünfjahrplan) Der Industrieplan ist das Kernstück unseres Fünfjahrplanes. Von der Steigerung der Industrieproduktion hängt der Aufbau unseres Transportwesens, unserer zerstörten Städte, die Entwicklung unserer Kultur und der Ausbau unserer sozialen Einrichtungen ab. Bei der Verwirklichung der großen Aufgaben, die der Industrieplan in seinen Ziffern ausdrückt, wird die Jugend in der ersten Reihe stehen. Die Zahl unserer Jungaktivisten nimmt immer mehr zu. Die Jungaktivisten haben durch ihre begeisterte Mitarbeit bei der Erfüllung und Übererfüllung des Zweijahrplanes bewiesen, dass die Ideologien einer vergangenen Zeit keinen Platz in ihren Köpfen haben. Die Jugend weiß, dass ihre Mitarbeit nicht den Profitinteressen einer Gruppe beutegieriger Imperialisten, sondern dem Aufbau eines friedliebenden demokratischen Deutschlands dient, in dem sie die Früchte ihrer Arbeit selbst erntet. Es gibt viele Beispiele von der vorbildlichen Arbeit unserer Jungaktivisten. Erinnern wir uns an den Elan der jungen Arbeiter und Studenten, der ihnen die Kraft gab, in kurzer Zeit die für die Maxhütte so notwendige Wasserleitung zu legen. Denken wir an die Aktivistenbrigaden in den Reichsbahnausbesserungswerken, wo Jugendliche aus alten Lokomotiven, ausgebrannten Triebwagen und zertrümmerten Waggons, für die kein Mensch mehr eine Verwendungsmöglichkeit sah, leistungsfähige Schnellzuglokomotiven, moderne Triebwagen und blitzsauber eingerichtete Jugendzüge gebaut haben. Die Traktorenbrigaden unserer Jungen und Mädel von der FDJ auf dem Lande wollten ihren Freunden in der Stadt nicht nachstehen und leisteten in stürmischem Tempo eine Arbeit, von der wir alle profitieren. Die Jugend lernt und schafft wie nie zuvor. Sie lernt von der Arbeit des großen Sowjetvolkes, sie lernt von den Stalinschen Fünfjahrplänen und bemüht sich, den gleichen Schwung wie die Komsomolzen zu zeigen. Die Regierung der Deutschen Demokratischen Republik ist die Regierung„ die zum ersten Mal in der deutschen Geschichte die Begeisterung der Jugend, ihre Arbeitsfreudigkeit und ihre Fähigkeiten für die Schaffung eines friedliebenden demokratischen Deutschlands einsetzt. In der Präambel zum Jugendgesetz wird dies mit folgenden Worten ausgesprochen: „Die Jugend ist ein Baumeister der Deutschen Demokratischen Republik und ist ein aktiver Teil der Nationalen Front des demokratischen Deutschland. Ihre Beteiligung am Aufbau eines neuen Lebens und am Kampf für die Einheit Deutschlands entspricht einer wirklich demokratischen Erziehung der Jugend im Interesse unseres Volkes, der Freundschaft zwischen den Völkern und der Sache des Friedens und der Demokratie. 12 Die Jugend muss ihre Aktivität auf allen Gebieten noch mehr steigern, um täglich gemeinsam mit dem ganzen Volk in den Betrieben, Dörfern, Verwaltungen und Schulen die Aufgaben des Aufbaus praktisch zu lösen. Sie wird selbst die Früchte ihrer Tätigkeit ernten" Alle früheren deutschen Regierungen, einschließlich der Regierungen der Weimarer Republik, schützten die Jugend nicht vor der Ausbeutung durch die Imperialisten. Diese durften im Gegenteil die Früchte der Arbeit der Jugend in den Betrieben und auf dem Lande ungestraft an sich raffen. Die Jugendlichen wurden schlechter bezahlt als die erwachsenen Arbeiter, auch wenn sie die gleiche Arbeit leisteten. Meist kam nach dem Ende der Lehrzeit die Arbeitslosigkeit. Die Präambel des Jugendgesetzes stellt fest: „Die Jugendlichen werden nach dem Grundsatz 'Gleicher Lohn für gleiche Arbeit' entlohnt. Die Jugendarbeitslosigkeit wurde beseitigt." Bei der Erarbeitung der Ziele und Aufgaben des Industrieplanes in unserem Fünfjahrplan sind im Zusammenhang mit der Präambel des Jugendgesetzes folgende Schwerpunkte herauszuarbeiten: 1. Zur Erfüllung des Fünfjahrplanes braucht die Industrie qualifizierte Arbeiter, Techniker, Ingenieure und Geistesschaffende. Unsere Jugend qualifiziert sich für diese Aufgabe. Mangel an qualifizierten Arbeitskräften - Steigerung der Erfolge auf dem Gebiete der Jugenderziehung - Arbeiter- und Bauernkindern sowie Kindern der werktätigen Intelligenz und der Handwerker sind alle Möglichkeiten zur Ausbildung für einen qualifizierten Beruf gegeben. 2. Jungaktivisten haben hervorragenden Anteil an der Erfüllung der Wirtschaftspläne, Beispiele: Neben den schon oben genannten die Arbeit der Jungaktivisten und Jungaktivistinnen in den Spinnstoffwerken, die Brigadezüge der Eisen- und Straßenbahn, die Brigade der ausgezeichneten Qualität in der VVB Mansfelder Kupferschieferbergbau, der vorbildliche Einsatz der Freien Deutschen Jugend in Thüringen beim Aufbau des durch eine Unwetterkatastrophe zerstörten Dorfes Bruchstedt. 3. Die Regierung der Deutschen Demokratischen Republik hat alle Voraussetzungen geschaffen, um der Jugend die Früchte ihrer Arbeit zukommen zu lassen. Früher: Große Industriebetriebe in den Händen der Monopolisten und Kriegstreiber. Ausbeutung der jugendlichen Arbeitskraft, Heute: Betriebe der Monopolisten sind volkseigen. Sichtbare Ergebnisse der Mehrproduktion sind: Bau von Kulturstätten, Schulneubauten, mehr Lehr- und Lernmittel für die Schulen, Schulspeisung, Verbesserung der Berufsausbildung, Häuser, Bibliotheken und Theater für Kinder. 13 4. Der Fünfjahrplan wird die Industrieproduktion bis 1955 gegenüber dem Vorkriegsstand verdoppeln. Diese Steigerung ist die Grundlage für eine bisher nie dagewesene körperliche und geistige Entwicklung der Jugend. In der Stunde sollen folgende Begriffe geklärt werden: I. Präambel = Einleitung zu Gesetzeswerken, die auf das Ziel hinweist. II. Unterschied zwischen aktiv und fleißig. Fleißig ist derjenige, der die ihm übertragene Arbeit schnell, gewissenhaft und gut ausführt, ohne sich jedoch Gedanken dabei zu machen, wie die Arbeitsweise rationeller gestaltet werden kann. Der Aktivist sieht in seiner Arbeit mehr als die fleißige Erfüllung einer vorgeschriebenen Pflicht. Er ist darauf bedacht, mit Hilfe seiner Intelligenz mit gleichem Kraftaufwand durch Anwendung besserer Arbeitsmethoden mehr Produkte für die werktätigen Menschen zu erzeugen. Er bemüht sich darüber hinaus, seine verbesserte Methode seinen Kollegen mitzuteilen und dadurch wiederum die Produktion zu steigern. (Für 5, bis 12. Klasse.) III. Produktivkräfte = Produktionsinstrumente, mit deren Hilfe materielle Güter produziert werden, Menschen, die diese Produktionsinstrumente in Bewegung setzen und die Produktion der materiellen Güter dank einer gewissen Produktionserfahrung und Arbeitsfertigkeit bewerkstelligen - alle diese Elemente zusammen bilden die Produktivkräfte der Gesellschaft. (Stalin: Über historischen und dialektischen Materialismus.) (Nur in 8. bis 12. Klasse zu behandeln.) Methodische Hinweise: 5, und 6. Klasse: Wie die Jugend am großen Aufbau mitarbeitet Lehrererzählung über unsere Jungaktivisten in den Betrieben und auf dem Lande. Unterschied zwischen aktiv und fleißig. Wie war es früher? Arbeit von Jugendlichen und sogar von Kindern bereicherte die Inhaber der großen Industriebetriebe. Kinderarbeit heute noch in den von den Imperialisten besetzten Ländern (Beispiel Indien). 14 Worin besteht die Arbeit unserer Kinder? Lernen, lernen und nochmals lernen, um später den Jungaktivisten nacheifern zu können. Tafelbild: Was der Aufbau der Industrie bringt. (Neue Fabriken, mehr Lokomotiven, Traktoren usw.) Was die fleißige Arbeit der Aktivisten den Kindern bringt, (Pionierhäuser, Büchereien, Kindertheater.) 7. und 8. Klasse: Die Jungaktivisten, Erbauer der Deutschen Demokratischen Republik im Fünfjahrplan Ein literarisches Beispiel über einen Jungaktivisten; zu finden in der „Jungen Welt" und in anderen Zeitungen oder Zeitschriften. Früher: Arbeit der Jugendlichen in Rüstungsbetrieben, dann Kanonenfutter für den Krieg der Imperialisten. Heute: Jungaktivisten helfen mit am Aufbau der durch den Krieg zerstörten Industrie. Ihre Einstellung zur Arbeit. Ihr Kampf für die Einheit Deutschlands. Tafelbild: Was der Fünfjahrplan bringt Industrie Schule Fabriken, Maschinen, Schulneubauten, Lehr Lokomotiven, Traktoren und Lernmittel usw. usw. evtl. mit einigen Zahlen und bildlichen Darstellungen. Hausaufgabe 8. Klasse: Graphische Darstellung der Planziffern. 7. Klasse Aufsatz: Thema der Stunde oder „Von der Arbeit eines Jungaktivisten". 9. bis 12. Klasse: Jugendgesetz und Fünfjahrplan und ihre Bedeutung für die Entfaltung der schöpferischen Kräfte der Jugend Zum Schwerpunkt l: Einige Zahlen, evtl. einige Briefe, in denen Arbeiter- und Bauernstudenten von ihrer Arbeit berichten. Präambel Absatz 4 und 5 lesen. Im Unterrichtsgespräch darauf hinweisen, dass früher keine Möglichkeit für volle Entfaltung aller schöpferischen Kräfte war. 15 Zu 2: Für die Arbeit der Jungaktivisten müssen Schüler, die Mitglieder der FDJ sind, selbst Beispiele bringen. Zu 3: Kurzreferat eines Schülers. Schwerpunkt 4 wird als Hausaufgabe gegeben: Veranschaulichung der Planziffern als Geschenk für die Lehrmittelsammlung einer Grundschule oder zum Aushang in den Fluren der Oberschule oder Berufsschule, 11, und 12. Klasse: Oberschule: Ein Interview mit einem Jungaktivisten für die Tagespresse. Literatur: Der Fünfjahrplan, „Neues Deutschland" Nr.172/1950. Gesetz über die Teilnahme der Jugend am Aufbau der Deutschen Demokratischen Republik und die Förderung der Jugend in Schule und Beruf, bei Sport und Erholung. In „Dokumente der Deutschen Demokratischen Republik", Heft 5. Heraus- gegeben vom Amt für Information. Verwirklichung des Jugendgesetzes auf einer höheren Stufe, „die neue schule", Heft 40/1950. Zur Weiterbildung aller Lehrer, Kindergärtnerinnen und Heimerzieher LEITSÄTZE DES DPZI ZUM FEBRUARTHEMA Die Sowjetpädagogik - die fortschrittlichste Pädagogik Die Entwicklung und Aneignung einer wissenschaftlich begründeten Theorie der Erziehung und des Unterrichts ist für jeden Lehrer und Erzieher in Deutschland eine unerlässliche Voraussetzung für den Erfolg in der eigenen praktischen Arbeit und die weitere Demokratisierung unserer Schule, unseres Kindergartens und unserer Heime. Das Fehlen einer wissenschaftlichen Theorie der Erziehung und des Unterrichts, theoretische Uninteressiertheit und Verwirrung führen zu unfruchtbarem, nicht befriedigendem Praktizismus. Ohne politischideologische und didaktisch-methodische Weiterbildung sind Lehrer und Erzieher blind gegenüber schädlichen und feindlichen Einflüssen in der Erziehung und außerstande, einen wissenschaftlich begründeten Unterricht zu erteilen. 16 Die wegweisenden Faktoren für den Aufbau einer deutschen fortschrittlich-demokratischen Erziehungswissenschaft sind: die Wissenschaftliche Auswertung der Erfahrungen unserer Lehreraktivisten, unserer Verdienten Lehrer des Volkes, die kritische Aneignung des fortschrittlichen Erbes der deutschen Pädagogik, vor allem aber das ernsthafte systematische S t u d i u m der Sowjetpädagogik als der fortschrittlichsten Pädagogik der Welt. a) Die Sowjetpädagogik - die Pädagogik der fortgeschrittensten Gesellschaft In der Sowjetunion ist durch die Große Sozialistische Oktoberrevolution die Ausbeutung des Menschen durch den Menschen beseitigt worden. Der Boden, die Bergwerke (usw.) sind Eigentum des Volkes. Das Wirtschaftsleben, die Entwicklung der Kultur werden wissenschaftlich planmäßig bestimmt und gelenkt. Der stetig steigende Wohlstand und die stetige Hebung des kulturellen Niveaus demonstrieren die Entwicklung dieser fortgeschrittensten Gesellschaft beim Obergang vom Sozialismus zum Kommunismus. Beispiele: 120 Millionen Hektar Waldschutzstreifen bis 1958; der elektrische Riesenbagger EGL-15, der die Tagesleistung von 7000 Menschen ersetzt; die Erklärung des Außenministers Wyschinsk i am 16. 11. 49: „Wir tragen mittels der Atomenergie Berge ab, bewässern Wüsten und bahnen uns einen Weg durch die Urwälder. Wir überwinden alle Arten von Hindernissen und tragen die Zivilisation in Gegenden, wo seit Tausenden von Jahren kein Mensch seinen Fuß hingesetzt hat." Die Völkerschaften und Nationen der Sowjetunion leben auf der Grundlage freiwilliger Vereinigung und völliger Gleichberechtigung in der großen Familie des Sowjetstaates. In der Stalinschen Verfassung (Art. 2, 4, 6, 11, 13) wurden alle diese Errungenschaften verankert und damit die höchstentwickelte Demokratie Wirklichkeit. Heute ist das Sowjetvolk unter der Führung der KPdSU (B) und seines großen Erziehers J. W. Stalin auf den Wege zum Kommunismus. Die Sowjetpädagogik und die Sowjetschule tragen die Züge dieser neuen Gesellschaftsordnung. Sie entsprechen in Inhalt und Form diesen hoch entwickelten gesellschaftlichen Voraussetzungen. Die Sowjetpädagogik und die Sowjetschule dienen der Entwicklung und Festigung dieser sozialistischen Gesellschaft. Dadurch unterscheiden sie sich grundsätzlich von allen pädagogischen Anschauungen und Einrichtungen bürgerlicher Staaten. b) Die Sowjetpädagogik hat das höchst entwickelte Erziehungsziel Die sozialistische Umgestaltung aller Gebiete des Lebens, die Vervollkommnung des technologischen Prozesses, die Beherrschung der Natur, die Meisterung der 17 Wissenschaften und der Kultur verlangt allseitig entwickelte Persönlichkeiten. Die Sowjetschule wendet die Erkenntnisse der Sowjetpädagogik an und erzieht die junge Generation so, dass sie „fähig ist den Kommunismus endgültig zu verwirklichen" (aus dem Programm der KPdSU (B; Das schließt in sich ein;