Der Aufschwung des nationalen Widerstandes in Westdeutschland

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Der Aufschwung des nationalen Widerstandes in Westdeutschland gegen die
Remilitarisierung und seine Bedeutung für die Wiedervereinigung unseres
Vaterlandes und für den Kampf um den Frieden
In seinem Interview mit einem Korrespondenten der "Prawda" zeigte J. W. Stalin, der große Führer
des Weltfriedenslagers, dass die Entscheidung über Krieg oder Frieden allein in den Händen der
Völker liegt. Der dritte Weltkrieg wird vermieden, "der Frieden wird erhalten und gefestigt
werden, wenn die Völker die Erhaltung des Friedens in ihre Hände nehmen und ihn bis zum
äußersten
verteidigen.
–
Der
Krieg
kann
unvermeidlich
werden,
wenn
es
den
Kriegsbrandstiften gelingt, die Völkermassen durch Lügen zu umgarnen, sie zu betrügen und
sie in einen neuen Weltkrieg hineinzuziehen. "Es besteht kein Zweifel, dass Westdeutschland
bei dieser Entscheidung über Krieg oder Frieden eine wesentliche, ja ausschlaggebende Rolle
spielt. Die amerikanischen Imperialisten haben schon oft offen zugegeben, dass ohne den
"deutschen Beitrag" ein Krieg gegen die Sowjetunion nicht möglich ist. In der Armee der so
genannten Europaunion soll der Anteil der deutschen Söldner 50 Prozent betragen! Aber
mehr noch als diese hohe Zahl bedeutet die Tatsache, dass auch den verblendesten
amerikanischen Kriegshetzern ziemlich klar ist, wie wenig zuverlässig vor allem die
französischen und italienischen Teile der gemeinsamen Armee im Ernstfall - das heißt im geplanten Krieg gegen die Sowjetunion - sein werden. Die französischen und italienischen Arbeiter
geben ja immer neue Beispiele ihrer revolutionären Stimmung gegen Marshallplan und
Atlantikpakt und für die Befreiung ihrer Völker von der amerikanischen Herrschaft. So sind also
die deutschen Söldner tatsächlich die letzte Hoffnung der Kriegstreiber, die noch immer
versuchen, einen „Dreh" zu finden, um den Deutschen die amerikanischen Uniformen und
Waffen schmackhaft zu machen. Dabei werden sie von einigen korrupten "Politikern" Westdeutschlands unterstützt. Unter der Bevölkerung Westdeutschlands aber wächst der Widerstand
gegen die Remilitarisierung immer mehr, in den letzten Monaten ist ein entscheidender
Aufschwung eingetreten.
Es ist die nationale Pflicht jedes Deutschen, die Bewegung gegen die Remilitarisierung
Westdeutschlands mit allen Kräften zu fördern. Deshalb ist es Aufgabe der Unterrichtseinheit,
den Schülern ein lebendiges Bild vom Kampf gegen die Versuche der Wiederbewaffnung Westdeutschlands zu geben und in ihnen den Willen zu wecken, selbst zu einem erfolgreichen
Ausgang dieses Kampfes beizutragen, um damit zugleich die Sache des Friedens und der
Einheit Deutschlands zu verteidigen.
Schwerpunkte des Unterrichts sind dabei:
a) das anfängliche „Ohne mich!" wird im Laufe des Jahres 1950 zu einem „Ohne uns!";
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b) der Grotewohl-Brief gibt dem Kampf gegen die Remilitarisierung einen entscheidenden
Aufschwung und verbindet ihn mit dem Kampf um die Wiederherstellung der deutschen Einheit;
c) die Adenauer-Erklärung verschärft den Gegensatz zwischen Bonner Regierung und
westdeutscher Bevölkerung;
d) der erste Kongress der Kämpfer gegen die Remilitarisierung
und für den Frieden in Essen - ein Kongress des gesamten Volkes;
e) der Kampf gegen die westdeutsche Remilitarisierung - Bestandteil des internationalen
Friedenskampfes.
Einige Stoffhinweise
a) Der Kampf gegen die Remilitarisierung begann 1950 in Westdeutschland größeren Umfang
anzunehmen, obwohl die verräterische SPD-Führung mit Schumacher an der Spitze es
zunächst verstand, große Teile der Arbeiterschaft zu täuschen, indem sie vorgab, gegen die
Remilitarisierung zu kämpfen.
In dieser Zeit herrschte die „Ohne mich" -Stimmung, das heißt die meisten Westdeutschen
lehnten für ihre Person eine Wiederbewaffnung und Teilnahme an einem neuen Krieg ab. Mit
den immer deutlicheren Vorbereitungen zur Wiederbewaffnung schlug diese Stimmung allmählich in eine „Ohne uns" -Stimmung um, viele Menschen begannen zu begreifen, dass es
notwendig sei, sich zu organisieren, um die Gefahr der Remilitarisierung abzuwenden. Das
„Institut für Meinungserforschung", ein Unternehmen ähnlich dem berüchtigten Gallupp-Institut
der USA, musste immerhin zugeben, „dass die Ablehnung jeder Remilitarisierung seit Sommer
1949 bemerkenswert zugenommen" habe. Es gibt auch Vergleichszahlen an: Juni 1949 60,2%
mit „Nein", November 1950 73,4% mit „Nein".
b) Bereits die Beschlüsse der Prager Außenministerkonferenz gaben den westdeutschen
Friedenskämpfern starken Rückhalt, wenn sie auch von den meisten westdeutschen Zeitungen
verspätet, entstellt und nur auszugsweise bekannt gegeben wurden. Der Brief Otto Grotewohls
an Adenauer mit dem Vorschlag gesamtdeutscher Besprechungen („Neues Deutsch. land" vom
1. Dezember 1950) zur Verhinderung weiterer Maßnahmen der Remilitarisierung und zur
Bildung eines Gesamtdeutschen Konstituierenden Rates mit dem Ziel der Wiederherstellung der
Einheit Deutschlands leitete eine neue Etappe des Kampfes gegen die Remilitarisierung ein. Die
Bevölkerung der Deutschen Demokratischen Republik bekundete in zahllosen Telegrammen
und Briefen ihre Zustimmung. In Westdeutschland wurde der Brief von den meisten Zeitungen
zunächst nicht veröffentlicht. Aber trotzdem erfuhren viele Menschen sehr schnell seinen Inhalt
und sahen durch ihn die reale Möglichkeit, zu der Einheit Deutschlands zu kommen und die
Remilitarisierung zu verhindern. Die Bevölkerung Westdeutschlands bekannte sich zu den
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Vorschlägen Grotewohls. Aus aIIen Schichten der Bevölkerung kamen Resolutionen, Briefe und
Stellungnahmen, die Adenauer aufforderten, das Angebot anzunehmen. Dr. Gerecke,
ehemaliger Rittergutsbesitzer im Kreise Torgau, westdeutscher Landwirtschaftsminister a. D., ist
für zustimmende Beantwortung des Briefes, „selbst wenn ich wieder als Handlanger oder
Kommunisten bezeichnet werden sollte".
450 Bauern und Forstleute Nordrhein Westfalens verlangen anlässlich einer Tagung, „dass sich
die Vertreter der Bundesregierung und der Deutschen Demokratischen
Republik zusammenfinden und Wege und Möglichkeiten suchen, um . . . die Herstellung der
Einheit und Unabhängigkeit Deutschlands zu lösen".
Aus
der
Vielzahl
hervorragender
Vertreter
der
Öffentlichkeit
seien
nur
genannt:
Oberlandeskirchenrat Prof. Dr. Mahrenholz, Hannover; Staatssekretär im Bayrischen
Arbeitsministerium, Grisa; CSU - Bundestagsabgeordneter Schütz; bayr. Ministerialdirektor
Öchsle; sie und viele Hunderte fordern öffentlich die positive Beantwortung des GrotewohlBriefes.
Belegschaften ganzer Werke (Zeiß Ikon, Stuttgart, u. a.) stimmen über die Frage des GrotewohlBriefes ab. Die Ergebnisse sind überwältigend und liegen kaum jemals unter 90°/, obwohl viele
dieser Abstimmungen geheim vorgenommen werden. Katholische Geistliche wie Kaplan Bauer,
Schweinfurt, evangelische Kirchenführer wie Kirchenpräsident Niemöller, Jugendvereinigungen
wie der Christliche Verein junger Männer in Herne erheben immer junger dringender junger die
Forderung nach Beantwortung des Briefes, um der Remilitarisierung ein Ende zu machen.
Selbst Bischof Dibelius, der in vielen Punkten in entschiedenem Gegensatz zu der deutschen
Demokratischen Republik steht, hält es für geraten, der Stimmung des Volkes
nachzugeben und öffentlich kirchliche Räume für die ersten Zusammenkünfte
west- und ostdeutscher Vertreter anzubieten.
Am 30.Dezember 1950 wird ein Appell von über 70 führenden Persönlichkeiten des
westdeutschen öffentlichen, kulturellen und wirtschaftlichen Lebens durch Katharina von
Kardorff-Oheimbb an Adenauer übergeben. Auch darin wird Adenauer aufgefordert unverzüglich
mit Vertretern der Deutschen Demokratischen Republik Besprechungen aufzunehmen .
40 ehemalige Offiziere der Nazikriegsmarine beschließen auf einer Besprechung unter Leitung
des Kapitänleutnants Schwarzmann einstimmig, gegen die Remilitarisierung zu kämpfen und für
Ost-West-Gespräche einzutreten.
Ehemalige hohe Hitlerjugendführer und Offiziere in Westdeutschland geben ein Aufruf gegen die
Remilitarisierung und für die Wiedervereinigung Deutschlands heraus. Sie übermitteln Otto
Grotewohl und Adenauer Schreiben, in denen sie die Aufnahme von Verhandlungen fordern,
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(Otto Grotewohl empfängt ihren Vertreter, während Adenauer einen seiner Untergebenen damit
beauftragt.)
Aber es bleibt nicht bei Resolutionen.
Unter dem Eindruck von Übergriffen der französischen Besatzungsmacht kommt er in
Schopfheim
(Schwarzwald) zur ersten Abstimmung einer geschlossenen Stadt- gemeinde
gegen die Remilitarisierung und für die Wiederherstellung der Einheit Deutschlands. Die Wahl
wird vom Ortsvorstand des Deutschen Gewerkschaftsbundes durchgeführt. 90 Prozent der
Einwohner beteiligen sich an der geheimen Abstimmung. 88% der Stimmen sind gegen die
Remilitarisierung und für die Verständigung mit der Deutschen Demokratischen Republik. 4%
sind dagegen, 8% der abgegebenen Stimmen sind ungültig. (Nach Bekanntwerden des
Wahlergebnisses werden die französischen Besatzungstruppen nach Lörrach abgezogen!)
In Lübeck führt die Hausgemeinschaft Travemünder Allee 41 einen hartnäckigen Kampf gegen
den Räumungsbefehl, der aus militärischen Gründen gegeben wurde. In den Kreisen Erkelenz
und Gelsenkirchen-Heinsberg kommt es zu Bauernbewegungen, weil die Dörfer Gillrat,
Straeten, Tripperath, Hacherath, Niederheid und Rischlen geräumt werden sollen, um einen
Militärflugplatz zu errichten. In Verden a. d. A. bilden sich Notgemeinschaften gegen
angeordnete Exmittierungen, Stadt und Kreisrat weigern sich, bei den Exmittierungen
irgendwelche Hilfe zu leisten. Überall, wo dieser Widerstand organisiert und hartnäckig durch
wird, führt zum Erfolg und stärkt das Vertrauen der Friedenskämpfer.
c) Die am 15. Januar 1951 vor westdeutschen Presseleuten abgegebene Erklärung Adenauers
soll alle Möglichkeiten west-ostdeutscher Beziehungen torpedieren.
Aber die von Adenauer beabsichtigte Wirkung tritt nicht ein. Noch leidenschaftlicher erheben
Menschen
aller
politischen
Richtungen,
aller
sozialen
Schichten
den
Ruf
nach
gesamtdeutschen Beratungen. Der CSU- Abgeordnete Sabel erklärt vor katholischen
Arbeitern in Fulda , dass man dem Gespräch mit Vertretern der Deutschen Demokratischen
Republik nicht mehr aus dem Wege gehen könne. Der Direktor der Düsseldorfer Ausstellung,
Dr. Hans Weiß, der Dozent
an der technischen Hochschule Stuttgart Eberhard Wolfgram
und andere Intellektuelle schließen sich dem Aufruf Katharina von Kardorff-Oheimbbs an.
Viele bürgerliche Zeitungen üben scharfe Kritik an der Haltung Adenauers, so die Nürnberger
Nachrichten": „Die Haltung Bonns erregt in weiten Kreisen Missfallen
und Erstaunen. Die Zeitungen veranstalten Rundfragen unter ihren Lesern. Der
überwältigende Teil aller Beteiligten spricht sich gegen die Remilitarisierung aus,
wie zum Beispiel:
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,Frankfurter Neue Presse" 88,3%, „Frankenpost", Hof, 89%, „Kasseler Zeitung" g44%, „Mann
in' der Zeit" (kath., Fulda) 90%. An den Universitäten München und Erlangen stimmen 96%
bzw. 91 % von 560 befragten Studenten gegen die Remilitarisierung. Umsiedler in Fürth
gründen ein Friedenskomitee „Neue Heimat". Eine Abstimmung ergibt 90% Stimmen gegen
die Wiederaufrüstung.
Auch aus Wirtschaftskreisen vermehren sich die Stimmen, die gegen den selbstmörderischen
Kurs der Bonner Regierung protestieren. Der Hamburger Ostasienkaufmann und Exporteur
Eduard Wilkening erklärt: „Es ist selbstverständlich, dass trotz der ablehnenden Haltung der
Bonner Regierung die westdeutsche Bevölkerung sich auch weiterhin für gesamtdeutsche
Verhandlungen einsetzen muss."
Solche Männer wie Kirchenpräsident Dr. Niemöller und Dr. Heinemann, ehemals
Innenminister Adenauers, Präses der evangelischen Kirche Deutschlands, vertreten weite
kirchliche Kreise und nehmen immer wieder scharf gegen den Kriegskurs der Bonner
Regierung Stellung.
In Nürnberg veranstalten sämtliche Großbetriebe Delegiertenkonferenzen und beschließen die
Gründung von Komitees gegen die Remilitarisierung und für die Wiedervereinigung
Deutschlands in allen Betrieben sowie eine gemeinsame Arbeitstagung Mitte Februar 1951.
d) Ende Januar findet in Essen, der Rüstungshochburg des wilhelminischen und des
faschistischen Deutschlands der , erste Antiremilitarisierungskongress statt. 1700 Delegierte
aus allen Teilen der Bevölkerung, darunter hervorragende Vertreter aus Wirtschaft
Wissenschaft und Kirchenkreisen bringen hier die wahre Meinung der westdeutschen
Bevölkerung zum Ausdruck . Kommissionen werden gebildet,
die sich mit Einzelfragen beschäftigen und sich mit Aufrufen an bestimmte Bevölkerungsteile
wenden, so zum Beispiel die Kommission ehemaliger Soldaten und Offiziere, die ihre früheren
Kamera aufruft, energisch gegen die Wiederaufrüstung einzutreten. Der frühere General und
Ritterkreuzträger Henschel ruft auf diesem Kongress aus: „Die ehemaligen
Soldaten müssen
deutschen
ihre Ehre darin erblicken, dass Verbrechen eines neuen Krieges zu
verhindern."
Das wichtigste Ergebnis des Kongresses ist die Feststellung, dass tatsächlich alle
Bevölkerungskreise Westdeutschlands in einer geschlossenen Front gegen die Remilitarisierung stehen und dass ihre Delegierten klar erkannt haben, dass der Kampf gegen
die Remilitarisierung unlösbar mit dem Kampf um die Einheit Deutschlands und die
Herbeiführung eines gerechten Friedens verbunden ist. Deshalb fordert der Kongress in einer
einstimmig angenommenen Resolution die Bonner Regierung auf, umgehend eine Volks-
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abstimmung über die Frage durchzuführen: „Sind Sie gegen die Remilitarisierung und für
einen Friedensvertrag mit Deutschland 1951 ?"
Der Essener Kongress der Kämpfer gegen die Remilitarisierung und für den Frieden findet
einen weiten Widerhall und verstärkt die Propaganda und die Aktionen gegen den Krieg. Der
Stadtrat
von
Bamberg
weigert
sich
trotz
des
direkten
Befehls
des
bayrischen
Ministerpräsidenten auch weiterhin einstimmig, die Brückenpläne der Regnitzbrücken
herauszugeben, um zu verhindern, dass die Brücken zur Sprengung vorbereitet werden. Auch
andere westdeutsche Städte - wie Marktbreit im Maintal - verweigern hartnäckig die
Herausgabe ihrer Brückenpläne.
Der Kreistag von Herford (Westfalen) schreibt an den Kreistag von Chemnitz: „Die Einheit
Deutschlands ist unser allergrößter Wunsch, weil wir nur so vor dem Urteil der Geschichte
bestehen können."
Am 30. 1. 51 gibt Otto Grotewohl vor der Volkskammer der Deutschen Demokratischen
Republik eine Regierungserklärung ab, in der die erbärmlichen Lügen und Ausflüchte
Adenauers entlarvt werden. Die Volkskammer wendet sich in einem Appell an den Bundestag
in Bonn. Ohne irgendwelche Bedingungen sollen Verhandlungen über die Bildung eines Gesamtdeutschen Konstituierenden Rates aufgenommen werden.
Auch dieser Appell stärkt die Friedenskämpfer Westdeutschlands in ihrem schweren Kampf.
Einen neuen Höhepunkt erlebt dieser durch sieben westdeutsche Jugendliche, die nach
Helgoland übersetzten, um dort eine Notunterkunft für Seeleute zu schaffen und den von
englischen Bomben verwüsteten Friedhof wieder in Ordnung zu bringen. In ihrem Tagebuch
stehen die Worte: Jede Bombe, die auf Helgoland fällt, fällt auf Deutschland. Jede Bombe, die
auf Deutschland fällt, fällt auf die Welt!" Sie werden während ihres Aufenthaltes von einem
englischen
Flugzeug
bombardiert
und
mit
Bordwaffen
beschossen.
Ein
starkes
Polizeikommando holt sie mit Waffengewalt von der Insel: ein britisches Militärgericht verurteilt
sie zu je drei Monaten Gefängnis. Diese brutale Haltung der Engländer stößt auf den stärksten
Protest der westdeutschen Bevölkerung, die „Aktion Helgoland" gewinnt immer neue Kämpfer
für den Frieden und ist ein Fanal für den Widerstand gegen den Krieg.
e) Der Kampf gegen die Remilitarisierung ist ein wesentlicher Bestandteil des internationalen
Friedenskampfes. In Frankreich läuft eine Unterschriftenkampagne gegen die deutsche
Wiederbewaffnung. Auf der Tagung des Weltfriedensrates in Berlin ruft der Franzose Yves
Farge den deutschen Vertretern zu: „dass sich das entscheidende Ringen für die Menschheit
auf eurem Gebiet abspielt und dass in diesem Ringen unsere Verantwortung, wo immer wir
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auch herkommen, ebenso schwer ist wie die eurige." Der Weltfriedensrat nimmt einstimmig
eine Resolution an, die die Völker auffordert, gegen die Remilitarisierung Westdeutschlands
zu kämpfen. Auf der am
5. 3. 51 eröffneten Vorbesprechung zur Außenministerkonferenz der vier Großmächte weist
der Vertreter der Sowjetunion, stellvertretender Außenminister Gromyko, bereits wiederholt
darauf hin, dass das Problem der Remilitarisierung Westdeutschlands das den Frieden am
meisten gefährdende Problem überhaupt sei.
Es ist nicht möglich, weitere Beispiele aufzuführen. Jeder Kollege wird selbst eine ganze
Anzahl finden. Wie sehr den amerikanischen Kriegstreibern der deutsche Widerstand gegen
die Remilitarisierung missfällt, geht aus der Tatsache hervor, dass sie jetzt an der
Zonengrenze ständige Zwischenfälle herbeiführen, um die Kluft zwischen Ost und West
unüberwindlich zu machen. Sie scheuen dabei vor gemeinen Mordtaten an Volkspolizisten
nicht zurück. Diese unerhörten Provokationen bestätigen mit aller Deutlichkeit die Worte
Stalins, dass es auf die Haltung der Völker ankommt, ob sie sich in einen neuen Krieg
hineinziehen lassen. Erliegen wir diesen Provokationen, dann kann damit der Anlass zum
dritten Weltkrieg gegeben sein.
Hinweise für den Unterricht
Im 5. bis 7. Schuljahr wird eine lebendige Darstellung einer Aktion der Kämpfer gegen die
Remilitarisierung und für den Frieden die Stunde einleiten. Sehr gut eignet sich dazu die
Schilderung der Vorgänge in Schopfheim, noch besser die Helgolandaktion der sieben
Jugendlichen. Tagebuchauszüge vorlesen! Diesem sprachlich gut gestalteten Lehrervortrag
wird sich ein Unterrichtsgespräch anschließen, in dem der Lehrer weitere Tatsachen des
Kampfes gegen die Remilitarisierung bekanntmacht„ falls die Schüler nicht genügend eigene
Beispiele bringen können. Dabei muss erarbeitet werden, dass die Deutsche Demokratische
Republik die feste Basis für den Kampf des deutschen Volkes um den Frieden ist (begründen!) und der Kampf gegen die Remilitarisierung einen Bestandteil dieses Friedenskampfes
bildet. Die Einheit Deutschlands ist die notwendige Voraussetzung für die Sicherung des
Friedens, deshalb wird sie von der Sowjetunion und allen friedliebenden Völkern der Welt
immer wieder gefordert (Weltfriedensrat, Pariser Konferenz).
Im 8. bis 12. Schuljahr wird das Stalin-Interview in Verbindung mit einem konkreten Beispiel
den Ausgangspunkt bilden. Zum Beispiel können Stalins Worte über Kriegs- und
Friedenswirtschaft erläutert werden am unaufhörlichen Steigen der Preise in Westdeutschland
und Westberlin infolge der Kosten der Remilitarisierung. Der Kampf der werktätigen Bevölkerung (jetzt besonders in Westberlin) gegen die Preissteigerungen als ein Teil des
Friedenskampfes. Im Bonner Bundestag erklärte Helene Wessel, Vorsitzende und
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Fraktionsführerin des Zentrums, dass die Preissteigerungen nicht mehr tragbar seien. Auch
Loritz (WAV) wandte sich gegen die Preispolitik der Bonner Regierung. Ein anderer
Ausgangspunkt ist Stalins Aussage, dass der Krieg unvermeidlich werden kann, wenn sich die
Völker umgarnen und belügen lassen. Die bestialischen Morde amerikanischer Gangstertruppen an Volkspolizisten bei Obersuhl sind solche Versuche, die Völker zu belügen und
ihnen vorzutäuschen, dass es eine friedliche Verständigung nicht mehr gebe.
Es schließt sich - nach der Klassenstufe verschieden - eine sachliche Betrachtung der
wichtigsten Dokumente (Grotewohl Brief, VolkskammerappeII, Manifest und Resolution des
Essener Friedenskongresses Resolution des Weltfriedensrates) und ihre Bedeutung für den
Kampf gegen die Remilitarisierung als eines wichtigen Teiles des Friedenskampfes an. Auch
in diesen Klassenstufen ist es notwendig, in Verbindung damit eine Anzahl lebendiger
Beispiele des Kampfes parteinehmend zu schildern. (Im 8. bis 10. Schuljahr empfiehlt es sich
dabei, zuerst von konkreten Situationen auszugehen und dann zu zeigen, wie in den
entscheidenden Dokumenten dazu Stellung genommen wird.)
In allen Schuljahren ist unbedingt Wert darauf zu legen, darzustellen, dass der Kampf gegen
die Remilitarisierung alle Bevölkerungsschichten umfasst und einen untrennbaren Bestandteil
des Kampfes um die Einheit Deutschlands bildet (siehe die erwähnten Dokumente).
Wo es notwendig ist, sind die wichtigsten Tatsachen für den Beweis der Remilitarisierung zu
wiederholen; das kann als Hausaufgabe für die Klasse oder als Aufgabe für die Lernaktivs vor
den betreffenden Stunden geschehen.
Literatur (nicht vollständig). Alle angeführten Da ten beziehen sich auf „Neues
Deutschland". Vergleiche auch „Tägliche Rundschau" der gleichen Zeit. Weitere
Literatur Tageszeitungen und Zeitschriften seit 1.12.50.
Grotewohl-Brief: 1.12.50, 5.12.50, 9.1.51.
Adenauer-Erklärung: 16.1.51.
Volkskammerappell: 31.1.51
Essener Kongress: 28. bis 31.1.51.
Stalin-Interview: 17.2.51.
Weltfriedensrat: 27.2.51, folgende Tage.
Bamberg: 3.2.51.
Schopfheim: 15.12.50 ("Deutschlands Stimme"), 21.12.50.
Helgoland: 28.2.51, 1.3.51, 7.3.51.
Zur Weiterbildung
aller Lehrer, Kindergärtnerinnen und Heimerzieher
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LEITSÄTZE DES DPZI ZUM APRILTHEMA
Der dialektische Materialismus - die Weltanschauung der Arbeiterklasse und ihrer
marxistisch-leninistischen Partei als theoretische Grundlage aller Wissenschaften. Die vier Grundzüge der Dialektik
Millionen fortschrittlicher Menschen in der ganzen Welt kennen und studieren die Lehren von
Marx, Engels, Lenin und Stalin, denn der Marxismus-Leninismus „...gibt den Menschen eine
einheitliche Weltanschauung, die sich mit keinerlei Aberglauben, keinerlei Reaktion, keinerlei
bürgerlicher Knechtung vereinbaren läßt1".
Deshalb haben die um ihre nationale und soziale Befreiung kämpfenden Völker unter Führung
der kommunistischen und Arbeiterparteien den Marxismus-Leninismus auf ihr Kampfbanner
geschrieben. Das Beispiel der Sowjetunion gibt ihnen die Gewissheit des. Sieges. Auch
unserem deutschen Volk sind die Lehren von Marx, Engels, Lenin und Stalin eine Hilfe in seinem Kampf um die demokratische Einheit Deutschlands. Es ist unsere Aufgabe, aus den
großen Erfahrungen der Sowjetunion zu lernen und uns die theoretischen Grundlagen der
sowjetischen Wissenschaft anzueignen. Diese theoretische Grundlage ist der dialektische
Materialismus.
Wir Lehrer und Erzieher der deutschen demokratischen Schule machen uns mit den
Grundlagen der Sowjetwissenschaft vertraut und lernen aus den Erfahrungen der
sowjetischen Wissenschaftler, die sie uns selbstlos zur Verfügung stehen. Die großen Erfolge
und die Überlegenheit verdanken die sowjetischen Wissenschaftler dem dialektischen
Materialismus als der gemeinsamen methodologischen Grundlage aller Wissenschaften.
Diese Wissenschaften sehen ihre Hauptaufgabe darin, dem Volke, dem menschlichen
Fortschritt und dem Frieden zu dienen. Diese Entwicklung der Sowjetwissenschaften konnte
sich nur auf der Grundlage der Diktatur des Proletariats vollziehen, die alle schöpferischen
Kräfte des Volkes entfaltet. Ihre großen Erfolge verdanken die Sowjetwissenschaftler der
Anleitung durch die Bolschewistische Partei und durch einen solchen Gelehrten wie J. W.
Stalin.
Unsere Tätigkeit als Lehrer und Erzieher der jungen Generation stellt an uns hohe
Anforderungen, die wir nur erfüllen können, wenn wir die theoretische Grundlage aller
Wissenschaften - den dialektischen Materialismus - beherrschen. Dann werden wir unsere
Kinder - dem Erziehungsziel unserer deutschen demokratischen Schule entsprechend - zu
selbständig denkenden, verantwortungsbewusst handelnden Menschen erziehen können die
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wertvolle Mitglieder unserer Gesellschaft, werden und für den Frieden und den Aufbau
kämpfen.
A. Die Parteilichkeit der marxistisch-leninistischen Philosophie
Der dialektische Materialismus ist die Philosophie des Marxismus-Leninismus
Die marxistisch-leninistische Philosophie, ist die ideologische Waffe der Arbeitklasse im Kampf
um den Sozialismus. Die Parteilichkeit der Philosophie des Marxismus ist der theoretische
Ausdruck der Interessen des werktätigen Volkes, ins sondere der Arbeiterklasse.
1. Marxistische Parteilichkeit bedeutet offene Parteinahme
In der von antagonistischen Gegensatz zerrissenen kapitalistischen Gesellschaft kann es
keine unparteiliche, über den Klassen stehende Philosophie und Gesellschaftswissenschaft
geben. In allen Gesellschaftsformationen sehen wir, dass die neuen gesellschaftlichen Ideen
und Anschauungen den neuen Produktionsverhältnissen entsprechen und einen unerbittlichen
Kampf gegen jene Auffassung führen, die das Alte verteidigen.
Die Bourgeoisie verschleiert die Parteilichkeit ihrer Theorie. Unter dem Deckmantel der
„Objektivität" versucht sie, ihre den Interessen des werktätigen Volkes widersprechenden
Anschauungen unter den Massen zu verbreiten. Mit Hilfe dieses Objektivismus, der eine
versteckte Parteinahme für das Alte und Überlebte ist, wollen sie die Wissenschaft, die dem
Fortschritt und dem Frieden dient, kampfunfähig machen. Deshalb sagen wir dein
unwissenschaftlichen Objektivismus den schärfsten Kampf an, weil wir damit zugleich der
Wissenschaft dienen und die Interessen unseres Volkes vertreten.
Der Marxismus-Leninismus dagegen bekennt
offen seine Parteilichkeit. Er offen für die
Interessen der Arbeiterklasse und aller werktätigen um ihre Befreiung , von jeder Art
Ausbeutung kämpfenden Menschen ein. Die ganze Kraft und Größe der marxistischen
Theorie sieht Lenin darin,
„.. . dass sie (als das letzte Wort der Gesellschaftswissenschaft) strenge und höchste
Wissenschaftlichkeit mit revolutionärem Geist vereint und zwar nicht zufällig , nicht nur
deshalb, weil der Begründer der Doktrin persönlich die Eigenschaften eines Gelehrten und
Revolutionärs in sich vereinte, sondern dass sie diese in der Theorie selbst innerlich und
unzertrennbar vereint2".
1
2
Lenin, Marx - Engels - Marxismus, Moskau 1947, Seite 55.
Ebenda, Seite 79.
11
Zum Gegenwartskundethema der Woche vom 5. 2. bis 10. 2. 51
Der Fünfjahrplan
2. Der Industrieplan (Präambel des Jugendgesetzes und der Fünfjahrplan)
Der Industrieplan ist das Kernstück unseres Fünfjahrplanes. Von der Steigerung der
Industrieproduktion hängt der Aufbau unseres Transportwesens, unserer zerstörten Städte,
die Entwicklung unserer Kultur und der Ausbau unserer sozialen Einrichtungen ab.
Bei der Verwirklichung der großen Aufgaben, die der Industrieplan in seinen Ziffern
ausdrückt, wird die Jugend in der ersten Reihe stehen. Die Zahl unserer Jungaktivisten
nimmt immer mehr zu. Die Jungaktivisten haben durch ihre begeisterte Mitarbeit bei der
Erfüllung und Übererfüllung des Zweijahrplanes bewiesen, dass die Ideologien einer
vergangenen Zeit keinen Platz in ihren Köpfen haben. Die Jugend weiß, dass ihre Mitarbeit
nicht den Profitinteressen einer Gruppe beutegieriger Imperialisten, sondern dem Aufbau
eines friedliebenden demokratischen Deutschlands dient, in dem sie die Früchte ihrer Arbeit
selbst erntet.
Es gibt viele Beispiele von der vorbildlichen Arbeit unserer Jungaktivisten. Erinnern wir uns
an den Elan der jungen Arbeiter und Studenten, der ihnen die Kraft gab, in kurzer Zeit die für
die Maxhütte so notwendige Wasserleitung zu legen. Denken wir an die Aktivistenbrigaden
in den Reichsbahnausbesserungswerken, wo Jugendliche aus alten Lokomotiven,
ausgebrannten Triebwagen und zertrümmerten Waggons, für die kein Mensch mehr eine
Verwendungsmöglichkeit sah, leistungsfähige Schnellzuglokomotiven, moderne Triebwagen
und blitzsauber eingerichtete Jugendzüge gebaut haben. Die Traktorenbrigaden unserer
Jungen und Mädel von der FDJ auf dem Lande wollten ihren Freunden in der Stadt nicht
nachstehen und leisteten in stürmischem Tempo eine Arbeit, von der wir alle profitieren.
Die Jugend lernt und schafft wie nie zuvor. Sie lernt von der Arbeit des großen
Sowjetvolkes, sie lernt von den Stalinschen Fünfjahrplänen und bemüht sich, den gleichen
Schwung wie die Komsomolzen zu zeigen.
Die Regierung der Deutschen Demokratischen Republik ist die Regierung„ die zum ersten
Mal in der deutschen Geschichte die Begeisterung der Jugend, ihre Arbeitsfreudigkeit und
ihre Fähigkeiten für die Schaffung eines friedliebenden demokratischen Deutschlands
einsetzt.
In der Präambel zum
Jugendgesetz wird dies mit folgenden Worten
ausgesprochen: „Die Jugend ist ein Baumeister der Deutschen Demokratischen Republik
und ist ein aktiver Teil der Nationalen Front des demokratischen Deutschland. Ihre
Beteiligung am Aufbau eines neuen Lebens und am Kampf für die Einheit Deutschlands entspricht einer wirklich demokratischen Erziehung der Jugend im Interesse unseres Volkes,
der Freundschaft zwischen den Völkern und der Sache des Friedens und der Demokratie.
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Die Jugend muss ihre Aktivität auf allen Gebieten noch mehr steigern, um täglich
gemeinsam mit dem ganzen Volk in den Betrieben, Dörfern, Verwaltungen und Schulen die
Aufgaben des Aufbaus praktisch zu lösen. Sie wird selbst die Früchte ihrer Tätigkeit ernten"
Alle früheren deutschen Regierungen, einschließlich der Regierungen der Weimarer
Republik, schützten die Jugend nicht vor der Ausbeutung durch die Imperialisten. Diese
durften im Gegenteil die Früchte der Arbeit der Jugend in den Betrieben und auf dem Lande
ungestraft an sich raffen. Die Jugendlichen wurden schlechter bezahlt als die erwachsenen
Arbeiter, auch wenn sie die gleiche Arbeit leisteten. Meist kam nach dem Ende der Lehrzeit
die Arbeitslosigkeit. Die Präambel des Jugendgesetzes stellt fest: „Die Jugendlichen werden
nach dem Grundsatz 'Gleicher Lohn für gleiche Arbeit' entlohnt. Die Jugendarbeitslosigkeit
wurde beseitigt."
Bei der Erarbeitung der Ziele und Aufgaben des Industrieplanes in unserem Fünfjahrplan
sind im Zusammenhang mit der Präambel des Jugendgesetzes folgende Schwerpunkte
herauszuarbeiten:
1. Zur Erfüllung des Fünfjahrplanes braucht die Industrie qualifizierte Arbeiter, Techniker, Ingenieure und Geistesschaffende. Unsere Jugend qualifiziert sich für diese
Aufgabe. Mangel an qualifizierten Arbeitskräften - Steigerung der Erfolge auf dem Gebiete
der Jugenderziehung - Arbeiter- und Bauernkindern sowie Kindern der werktätigen
Intelligenz und der Handwerker sind alle Möglichkeiten zur Ausbildung für einen
qualifizierten Beruf gegeben.
2. Jungaktivisten haben hervorragenden Anteil an der Erfüllung der Wirtschaftspläne,
Beispiele: Neben den schon oben genannten die Arbeit der Jungaktivisten und
Jungaktivistinnen in den Spinnstoffwerken, die Brigadezüge der Eisen- und Straßenbahn,
die Brigade der ausgezeichneten Qualität in der VVB Mansfelder Kupferschieferbergbau,
der vorbildliche Einsatz der Freien Deutschen Jugend in Thüringen beim Aufbau des durch
eine Unwetterkatastrophe zerstörten Dorfes Bruchstedt.
3. Die Regierung der Deutschen Demokratischen Republik hat alle Voraussetzungen
geschaffen, um der Jugend die Früchte ihrer Arbeit zukommen zu lassen.
Früher: Große Industriebetriebe in den Händen der Monopolisten und Kriegstreiber.
Ausbeutung der jugendlichen Arbeitskraft, Heute: Betriebe der Monopolisten sind
volkseigen. Sichtbare Ergebnisse der Mehrproduktion sind: Bau von Kulturstätten,
Schulneubauten, mehr Lehr- und Lernmittel für die Schulen, Schulspeisung, Verbesserung
der Berufsausbildung, Häuser, Bibliotheken und Theater für Kinder.
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4. Der Fünfjahrplan wird die Industrieproduktion bis 1955 gegenüber dem Vorkriegsstand verdoppeln.
Diese Steigerung ist die Grundlage für eine bisher nie dagewesene körperliche und geistige
Entwicklung der Jugend.
In der Stunde sollen folgende Begriffe geklärt werden:
I. Präambel = Einleitung zu Gesetzeswerken, die auf das Ziel hinweist.
II. Unterschied zwischen aktiv und fleißig. Fleißig ist derjenige, der die ihm übertragene
Arbeit schnell, gewissenhaft und gut ausführt, ohne sich jedoch Gedanken dabei zu
machen, wie die Arbeitsweise rationeller gestaltet werden kann. Der Aktivist sieht in seiner
Arbeit mehr als die fleißige Erfüllung einer vorgeschriebenen Pflicht. Er ist darauf bedacht,
mit Hilfe seiner Intelligenz mit gleichem Kraftaufwand durch Anwendung besserer Arbeitsmethoden mehr Produkte für die werktätigen Menschen zu erzeugen. Er bemüht sich
darüber hinaus, seine verbesserte Methode seinen Kollegen mitzuteilen und dadurch
wiederum die Produktion zu steigern. (Für 5, bis 12. Klasse.)
III. Produktivkräfte = Produktionsinstrumente, mit deren Hilfe materielle Güter produziert
werden, Menschen, die diese Produktionsinstrumente in Bewegung setzen und die
Produktion der materiellen Güter dank einer gewissen Produktionserfahrung und
Arbeitsfertigkeit bewerkstelligen - alle diese Elemente zusammen bilden die Produktivkräfte
der Gesellschaft.
(Stalin: Über historischen und dialektischen Materialismus.)
(Nur in 8. bis 12. Klasse zu behandeln.)
Methodische Hinweise:
5, und 6. Klasse:
Wie die Jugend am großen Aufbau mitarbeitet
Lehrererzählung über unsere Jungaktivisten in den Betrieben und auf dem Lande.
Unterschied zwischen aktiv und fleißig.
Wie war es früher? Arbeit von Jugendlichen und sogar von Kindern bereicherte die Inhaber
der großen Industriebetriebe. Kinderarbeit heute noch in den von den Imperialisten
besetzten Ländern (Beispiel Indien).
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Worin besteht die Arbeit unserer Kinder? Lernen, lernen und nochmals lernen, um später
den Jungaktivisten nacheifern zu können.
Tafelbild: Was der Aufbau der Industrie bringt. (Neue Fabriken, mehr Lokomotiven,
Traktoren usw.)
Was die fleißige Arbeit der Aktivisten den Kindern bringt, (Pionierhäuser, Büchereien,
Kindertheater.)
7. und 8. Klasse:
Die Jungaktivisten, Erbauer der Deutschen Demokratischen Republik im Fünfjahrplan
Ein literarisches Beispiel über einen Jungaktivisten; zu finden in der „Jungen Welt" und in
anderen Zeitungen oder Zeitschriften.
Früher: Arbeit der Jugendlichen in Rüstungsbetrieben, dann Kanonenfutter für den Krieg der
Imperialisten.
Heute: Jungaktivisten helfen mit am Aufbau der durch den Krieg zerstörten Industrie. Ihre
Einstellung zur Arbeit. Ihr Kampf für die Einheit Deutschlands.
Tafelbild: Was der Fünfjahrplan bringt
Industrie
Schule
Fabriken, Maschinen, Schulneubauten, Lehr
Lokomotiven, Traktoren
und Lernmittel
usw.
usw.
evtl. mit einigen Zahlen und bildlichen Darstellungen.
Hausaufgabe 8. Klasse: Graphische Darstellung der Planziffern. 7. Klasse Aufsatz: Thema
der Stunde oder „Von der Arbeit eines Jungaktivisten".
9. bis 12. Klasse:
Jugendgesetz und Fünfjahrplan und ihre Bedeutung für die Entfaltung der schöpferischen Kräfte der Jugend
Zum Schwerpunkt l: Einige Zahlen, evtl. einige Briefe, in denen Arbeiter- und
Bauernstudenten von ihrer Arbeit berichten.
Präambel Absatz 4 und 5 lesen. Im Unterrichtsgespräch darauf hinweisen, dass
früher keine Möglichkeit für volle Entfaltung aller schöpferischen Kräfte war.
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Zu 2: Für die Arbeit der Jungaktivisten müssen Schüler, die Mitglieder der FDJ sind, selbst
Beispiele bringen.
Zu 3: Kurzreferat eines Schülers.
Schwerpunkt 4 wird als Hausaufgabe gegeben:
Veranschaulichung der Planziffern als Geschenk für die Lehrmittelsammlung einer
Grundschule oder zum Aushang in den Fluren der Oberschule oder Berufsschule,
11, und 12. Klasse:
Oberschule: Ein Interview mit einem Jungaktivisten für die Tagespresse.
Literatur:
Der Fünfjahrplan, „Neues Deutschland" Nr.172/1950. Gesetz über die Teilnahme der
Jugend am Aufbau der Deutschen Demokratischen Republik und die Förderung der Jugend
in Schule und Beruf, bei Sport und Erholung. In „Dokumente der Deutschen Demokratischen
Republik", Heft 5. Heraus- gegeben vom Amt für Information.
Verwirklichung des Jugendgesetzes auf einer höheren Stufe, „die neue schule", Heft
40/1950.
Zur Weiterbildung
aller Lehrer, Kindergärtnerinnen und Heimerzieher
LEITSÄTZE DES DPZI ZUM FEBRUARTHEMA
Die Sowjetpädagogik - die fortschrittlichste Pädagogik
Die Entwicklung und Aneignung einer wissenschaftlich begründeten Theorie der
Erziehung und des Unterrichts ist für jeden Lehrer und Erzieher in Deutschland eine
unerlässliche Voraussetzung für den Erfolg in der eigenen praktischen Arbeit und die
weitere Demokratisierung unserer Schule, unseres Kindergartens und unserer Heime.
Das Fehlen einer wissenschaftlichen Theorie der Erziehung und des Unterrichts,
theoretische Uninteressiertheit und Verwirrung führen zu unfruchtbarem, nicht befriedigendem
Praktizismus.
Ohne
politischideologische
und
didaktisch-methodische
Weiterbildung sind Lehrer und Erzieher blind gegenüber schädlichen und feindlichen
Einflüssen in der Erziehung und außerstande, einen wissenschaftlich begründeten
Unterricht zu erteilen.
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Die wegweisenden Faktoren für den Aufbau einer deutschen fortschrittlich-demokratischen
Erziehungswissenschaft sind: die Wissenschaftliche Auswertung der Erfahrungen unserer
Lehreraktivisten, unserer Verdienten Lehrer des Volkes, die kritische Aneignung des
fortschrittlichen Erbes der deutschen Pädagogik, vor allem aber das ernsthafte
systematische S t u d i u m der Sowjetpädagogik als der fortschrittlichsten Pädagogik
der Welt.
a) Die Sowjetpädagogik - die Pädagogik der fortgeschrittensten Gesellschaft
In der Sowjetunion ist durch die Große Sozialistische Oktoberrevolution die Ausbeutung des
Menschen durch den Menschen beseitigt worden. Der Boden, die Bergwerke (usw.) sind
Eigentum des Volkes. Das Wirtschaftsleben, die Entwicklung der Kultur werden
wissenschaftlich planmäßig bestimmt und gelenkt. Der stetig steigende Wohlstand und die
stetige Hebung des kulturellen Niveaus demonstrieren die Entwicklung dieser fortgeschrittensten Gesellschaft beim Obergang vom Sozialismus zum Kommunismus.
Beispiele: 120 Millionen Hektar Waldschutzstreifen bis 1958; der elektrische Riesenbagger
EGL-15, der die Tagesleistung von 7000 Menschen ersetzt; die Erklärung des
Außenministers Wyschinsk i am 16. 11. 49: „Wir tragen mittels der Atomenergie Berge ab,
bewässern Wüsten und bahnen uns einen Weg durch die Urwälder. Wir überwinden alle
Arten von Hindernissen und tragen die Zivilisation in Gegenden, wo seit Tausenden von
Jahren kein Mensch seinen Fuß hingesetzt hat."
Die Völkerschaften und Nationen der Sowjetunion leben auf der Grundlage freiwilliger
Vereinigung und völliger Gleichberechtigung in der großen Familie des Sowjetstaates. In der
Stalinschen Verfassung (Art. 2, 4, 6, 11, 13) wurden alle diese Errungenschaften verankert
und damit die höchstentwickelte Demokratie Wirklichkeit. Heute ist das Sowjetvolk unter der
Führung der KPdSU (B) und seines großen Erziehers J. W. Stalin auf den Wege zum
Kommunismus.
Die
Sowjetpädagogik
und
die
Sowjetschule
tragen
die
Züge
dieser
neuen
Gesellschaftsordnung. Sie entsprechen in Inhalt und Form diesen hoch entwickelten
gesellschaftlichen Voraussetzungen. Die Sowjetpädagogik und die Sowjetschule dienen der
Entwicklung und Festigung dieser sozialistischen Gesellschaft. Dadurch unterscheiden sie
sich grundsätzlich von allen pädagogischen Anschauungen und Einrichtungen bürgerlicher
Staaten.
b) Die Sowjetpädagogik hat das höchst entwickelte Erziehungsziel
Die sozialistische Umgestaltung aller Gebiete des Lebens, die Vervollkommnung des
technologischen
Prozesses,
die
Beherrschung
der
Natur,
die
Meisterung
der
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Wissenschaften und der Kultur verlangt allseitig entwickelte Persönlichkeiten. Die
Sowjetschule wendet die Erkenntnisse der Sowjetpädagogik an und erzieht die
junge Generation so, dass sie „fähig ist den Kommunismus endgültig zu verwirklichen" (aus
dem Programm der KPdSU (B; Das schließt in sich ein;
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