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Der Jazz
Die Hintergründe der Sklaverei
- Entstehung des Jazz eng mit Sklaverei verbunden
- Millionen tote Schwarze
- Klagelieder entstanden
- 1863 erhielten sie die Freiheit
- doch die Musik, der Jazz, ist bis heute erhalten
- Merkmale: vitaler, vielschichtiger Rhythmus, überwiegend Schlaginstrumente
Aus dem Zusammenleben von Schwarz und Weiß entstand in Amerika im Verlauf von drei
Jh. als wesentliche kulturelle Leistung die afroamerikanische Musik. In ihr wurzeln die
Vorformen des Jazz:
Vorform
Worksong
Bedeutung
Arbeitslied, Gesang zwischen
Vorarbeiter und Gruppe, häufig um
Arbeitsabläufe zu koordinieren,
z.B. gleichmäßiges Arbeitstempo
beim einer Eisenbahnstrecke
Musikalische Merkmale
Wechselgesang im „Call and
response“- Prinzip
Geringer Tonumfang,
einfache Melodie,
Improvisation, synkopischer
Rhythmus
Spiritual
Kirchenlied der Afroamerikaner,
Wechselgesang zwischen
entstand durch die Annahme des
Prediger und Gemeinde.
christl. Glaubens unter Einfluss der Improvisation
hoch entwickelten europäischen
Übernahme der europäischen
Kirchenmusik
8-Tonleiter und der
Mehrstimmigkeit
Form: ABA
Blues
Westliche Liedform der
Vortrag in der Ich-Form
Afroamerikaner, oft bittere Anklage Bluesmelodik besitzt blues
(Armut, Rassismus, unglückliche
notes: Kleine Terz, kleine
Liebe)
Septime und verminderte
To feel blue = traurig sein
Quinte; 12-taktiges
Bluesschmema
Country Blues
Ländlicher Blues
Gitarre-Gesang im RufAntwort-Prinzip
Klassischer Blues
Um 1920, z.B. Bessie Smith
Sängerin und Jazzband
Ragtime
Eine auskomponierte Klaviermusik, Synkopierte Melodie mit
Blütezeit: 1897-1910
gehämmerter
Hauptvertreter: Scott Joplin „King
Akkordbegleitung
of Ragtime“(1868-1917)
Häufig im 2/4 Takt
Rag = zerissen, synkopiert
Später auch von
Time = Takteinheit
Marschkapellen
übernommen „RagtimeBands“
Weitere Einflüsse: Europäische und amerikanische Marsch-, Tanz- und Volksmusik,
italienische und französische Opernmusik
Improvisation: Spontanes erfinden und spielen von
Musik unter bestimmten musikalischen Regeln.
Synkope: Betonungsverschiebung
vom Schweren Taktteil auf den
vorhergehenden leichten Taktteil
Die Synthese dieser Vorform führte um 1900 zum Jazz. Afroamerikaner gründeten zunächst
nach dem Vorbild „weißer“ Militär- und Straßenbands eigene Streetbands. Die musikalischen
Merkmale der Vokalmusik wurden auf die Tongebung, Tonfärbung und Rhythmik der
Instrumentalmusik übertragen.
1.
Der Old Time Jazz, auch Traditional Jazz genannt, 1.Zentrum: New Orleans 1900-1925 –
New Orleans Jazz
Die musikalischen Merkmale: Der New Orleans-Jazz ist ein volkstümlicher Jazzstil. Aus der
Streetband ging die New Orleans-Band hervor, die zum Tanz aufspielte. Typisches Merkmal
ist die kollektive Improvisation, bei der alle Instrumente gleichzeitig über ein verabredetes
Thema improvisieren. Die Rhythmusgruppe betont 1. und 3. Zählzeit im 4/4 Takt/ on beat.
Die Besetzung der New Orleans-Band:
Melodiegruppe: tp, cl, tb
Rhythmusgruppe: dm, tu oder b, bj oder g, p
Internationale Abkürzungen:
tp = Trompete ; cl = Klarinette ; tb = Posaune ; dm/dr = Schlagzeug ; tu = Tuba ; b =
Baß/Kontrabaß ; bj = Banjo ; g = Gitarre ; p = Klavier
Seit 1910 wurde der New Orleans-Stil durch weiße Musiker und Bands nachgeahmt, das
führte zum Dixieland.
Musikalische Merkmale: Schnelles Tempo, off beat, Wechsel zwischen Kollektiv- &
Solointerpretation.
Prominente Musiker des Traditional Jazz:
Louis Armstrong (tp) mit den “Hot Five” und “Hot Seven” ; Joe “King” Oliver (tp) mit seiner
“Creole Jazz-Band” ; weiße Bands: “Original Dixieland Jazz-Band“; “New Orleans Rhythm
Kings”
2)
Der Swing seit ca. 1930-1940 Zentrum: New York
Musikalische Merkmale: Tanzmusikalischer Jazzstil auf der Basis swingender Viertel im 4/4
Takt. Der Swing ist Ausdruck des Lebensgefühls der Schwarzen Großstädter
Besetzung : 1.Big Band besteht aus einer verstärkten Melodiegruppe, mit 5 Saxophonisten, 4
Posaunen und 4 Trompeten und Klavier. Die Big Band musiziert nach einem geschriebenen
Arrangement. Improvisationen sind den Solisten vorbehalten.
Bsp.: Duke Ellington Big Band ; Count Basie Big Band ; Benny Goodman Big Band
2.1)
Die Combo ermöglichte wieder ein improvisatorischer Zusammenspiel im Swing.
Bsp.: Benny Goodman Quartett
Prominente Musiker:
Benny Goodman „King of Swing“
Berühmte Klarinettisten und Orchesterleiter:
George Gershwin – Pianist und Komponist
Der Swing besaß eine enorme Massenwirksamkeit und wurde zu einem Geschäft der
Musikindustrie. Die Kommerzialisierung führte zur Verflachung des Swings löste die
Entwicklung des Modern Jazz aus.
3.)
Modern Jazz ca. 1940 bis Ende der 50ziger Jahre Zentrum: New York
Bebop – 1.Jazzstil des Modern Jazz
In kleinen Klubs experimentierten junge Musiker mit Klängen und Melodien in der Absicht,
einen zeitgemäßen Jazz zu schaffen.
Prominentester Musiker: Der Saxophonist Charlie Parker gilt als Wegbegleiter des Bebop.
Charlie Parker Quartett/ Quintett
Musikalische Merkmale: Einfallsreiche und virtuose Improvisationen, schnelles Tempo,
rhythmische Vielfalt und außergewöhnliche Harmonien zielten auf eine stärkere
Ausdruckskraft des Jazz.
Charakter: Der Bebop wird häufig als hektisch, nervös, als musikalisches Konzentrat mit
zunächst fehlender Massenwirksamkeit, empfunden.
Cool Jazz um 1950 – 2.Jazzstil des Modern Jazz
Charakter: Die Musik wurde sparsamer, durchsichtiger und gewann einen verhaltenen
Ausdruck. Der Cool Jazz wurde oft als zu kühl, zu gefühlsarm empfunden.
Prominente Musiker des Cool Jazz: Miles Davis (tp) – Mitbegründer des Cool Jazz ; Stan
Getz – Saxphonist ; Dave Brubeck (p)
Besetzung: Die Combo gestattet größere Freiräume für Improvisation und spontanes
Zusammenspiel im Bebop und Cool Jazz.
Hardbop um 1950 – 3.Jazzstil des Modern Jazz. Di e Weiterführung und musikalische
Verschärfung des Bebop führte zum Hardbop.
Charakter: Vielfach schnelleres Tempo als Bebop, das Klangbild ist härter und aggressiver.
Seit den 70ziger Jahren haben Bebop und Hardbop enorme Breitenwirkung.
Prominente Musiker: Johnny Griffin – Saxophonist ; Art Blakey – Schlagzeug
Free Jazz („Freier Jazz“) ab 1960
Um höchste Ausdruckskraft zu erreichen, verzichten die Musiker des Free Jazz bewusst auf
die musikalischen Ordungsprinzipien, z.B. Tonart, Taktart, Rhythmik und Hermonik. Die
ungebundene Improvisation steht im Vordergrund. Experimenteller Jazz.
Zusammenfassung der Musikbeispiele
1.Old Time Jazz
a) New Orleans-Jazz: Potato Head Blues – L. Armstrong & Hot 7
b) Dixieland: Alabama Jubilee – Papa Bimes Jazz Band
2.Swing
a)Big Band: Big John Special – Benny Goodman Big Combo
b) Combo: Destination – Kansas City 7
3.Modern Jazz
a) Bebop: Max Making Wax – Charlie Parker Quintett
b) Cool Jazz
c) Hard Bop: Blues March – Art Blakey & Jazz Messengers
4.Free Jazz
Tanz mir nicht meiner Jungfei Käthen-Ulrich-Gumpert Workshop
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