Glossar

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Jude
Als Juden bezeichnet man sowohl die Angehörigen des jüdischen Volkes als
auch der jüdischen Religion.
Unter dem „jüdischen Volk“ werden sowohl das historische Volk der Israeliten
als auch alle Juden verstanden, die nach der Tora von den Erzvätern
Abraham, Isaak und Jakob abstammen. Wer von einer jüdischen Mutter
geboren ist, gilt im Talmud () ebenso als Jude wie jemand, der zu diesem
Glauben übergetreten ist, unabhängig von seiner Herkunft.
[nach Wikipedia]
Jüdischer
Glaube
Im Judentum gibt es keine Dogmen, die von einer obersten Instanz festgelegt
werden; dennoch existieren allgemein gültige Glaubenslehren. Die wichtigste
Lehre ist der Glaube an die Einheit und Einzigkeit Gottes. Anders als im
Christentum braucht der Mensch keinen Mittler zu Gott, er steht ihm direkt
gegenüber. Der Mensch hat den freien Willen, sein Leben individuell zu
gestalten. Am Ende der Zeit wird Gott über die Lebensführung eines jeden
richten. Die Juden glauben, dass am Ende der Zeit ein Messias kommen wird,
der den Tempel in Jerusalem wieder aufbaut und auf der Erde ein
allumfassendes Friedensreich gründet.
[nach www.religion.ch]
Orthodoxe
und
Reformjuden
Die orthodoxen und ultraorthodoxen Juden leben streng nach dem jüdischen
Religionsgesetz (Halacha). Die Chassidim () betonen die religiöse Inbrunst
und die ekstatische Freude am Glauben im Gegensatz zum intellektuellen
Religionsstudium.
Die konservativen Juden gehen einen Mittelweg zwischen Orthodoxie und
Reform. Sie erkennen die historische Entwicklung des Judentums an, wollen
jedoch den Kern der offenbarten Tradition bewahren. Ihre Gebetssprache ist
Hebräisch. An Feiertagsgebote und Speisevorschriften halten sie fest, passen
diese jedoch an die Bedürfnisse des praktischen Lebens an.
Die Reformjuden hingegen versuchen, sich an die Gesellschaften, in denen
sie leben, anzupassen und sich zu integrieren. Sie beten und predigen in ihrer
jeweiligen Landessprache, ihre Gottesdienste werden – nach christlichem
Vorbild – von Chorgesang und Orgelmusik begleitet. Die Reformjuden
definieren das Judentum ausschliesslich als Religion und nicht als
Zugehörigkeit zu einer Nation. Viele Bräuche und Gebote werden als
historisch gegeben und deshalb als nicht mehr verpflichtend angesehen.
Frauen sind den Männern gleichgestellt und können Rabbinerinnen werden.
[nach www.religion.ch]
Synagoge
Eine Synagoge ist ein jüdisches Versammlungs- und Gotteshaus für Gebet,
Schriftstudium und Unterweisung. Die hebräische Bezeichnung für die
Synagoge ist „Beth knesset“ (Haus der Versammlung), seltener Beth Tefila
(Haus des Gebets), jiddisch auch „Schul“. Sie ist unterteilt in den Gebetsraum
und kleinere Räume zum Studium. Diese Lehrräume werden als Beth Midrash
(Haus der Lehre) bezeichnet. Hinzu kommen meist weitere Räume zu
Versammlungszwecken.
[nach Wikipedia]
Jiddisch
Die Sprache der aschkenasischen () Juden. Das Westjiddische wurde bis
zum Beginn des 20. Jahrhunderts im deutschen Sprachraum bis in die
Niederlande und nach Oberitalien gesprochen; das Ostjiddische wurde und
wird in Osteuropa, aufgrund der großen Auswanderungswellen aber vor allem
auch in Nordamerika und Israel gesprochen. Die Umgangssprache der
sephardischen Juden () war das Ladino.
Im Deutschen ist das Wort jiddisch erst auf dem Umweg über Amerika populär
geworden (in Amerika: Yidish, Yiddish). Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts
hieß das Jiddische in Deutschland offiziell juden-deutsch. Um dieses »barocke
Judendeutsch« zu erlernen, hat der 22jährige Goethe eigens Sprachunterricht
genommen.
[nach http://www.jiddisch.org/yiddish/jidisch.htm]
Diaspora
Der Begriff Diaspora (vom griechischen Wort für "Verstreutheit") bezeichnet
seit dem späten 19. Jahrhundert hauptsächlich religiöse oder ethnische
Gruppen, die ihre traditionelle Heimat verlassen haben und unter
Andersdenkenden lebend über weite Teile der Welt verstreut sind. Er kann
aber auch einfach eine Minderheitssituation vor allem einer Religionsgruppe
bezeichnen.
Ursprünglich wurden mit „Diaspora“ geschlossene Siedlungen der Juden
bezeichnet, die nach dem Untergang des Reiches Juda 586 v. Chr. zunächst
im Babylonischen Exil entstanden und sich in den folgenden Jahrhunderten
von hier und von Palästina aus ausbreiteten, die jüdische Diaspora. Seit der
frühen Neuzeit wird der Begriff auch auf konfessionelle Minderheiten des
Christentums bezogen.
[nach Wikipedia]
Aschkenasim
Aschkenasim ist die Bezeichnung der sich als Nachfahren derjenigen Juden
verstehenden Volksgruppe, die im Mittelalter in Europa größtenteils nördlich
der Alpen, im Rheinland, im Norden Frankreichs aber auch Italiens, in England
und später in Mittel- und Osteuropa ansässig waren. Aschkenasische Juden
verbinden gemeinsame religiöse Traditionen, die sie von den sephardischen
() Juden unterscheiden, und früher eine gemeinsame Sprache, das Jiddisch
(). Ab dem 16. Jahrhundert teilte sich das aschkenasische Judentum in ein
deutsches und osteuropäisches Judentum.
Der Name Aschkenasim geht auf die mittelalterliche aus dem Hebräischen
stammende Bezeichnung Aschkenas für Deutschland zurück.
[nach Wikipedia]
Sephardim
Als Sephardim bezeichnen sich die Juden () und ihre Nachfahren, die bis zu
ihrer Vertreibung 1492 und 1513 in Spanien und Portugal lebten und die sich
nach ihrer Flucht zum größten Teil im Osmanischen Reich (Bosnien) und in
Nordwestafrika (Maghreb) ansiedelten. Ein kleiner Teil siedelte sich auch in
Nordeuropa, insbesondere den Seehandelsstädten der Niederlande, dort
unter anderem in Amsterdam, und in Norddeutschlands, dort vor allem in
Hamburg, aber auch in Frankreich (Bordeaux, Bayonne), in Italien (Livorno,
Ferrara), in Amerika, Indien und Afrika an. Ihre Kultur beruhte weiterhin auf
der iberischen Kultur. Darin unterscheiden sich Sephardim von den mittel- und
osteuropäisch geprägten Aschkenasim ().
Das Wort stammt vom hebräischen Wort Sefarad ab, das im Mittelalter für die
iberische Halbinsel verwendet wurde.
[nach Wikipedia]
Chassidismus Chassidismus bezeichnet verschiedene voneinander unabhängige
konservative Bewegungen im Judentum. Der Begriff kommt von dem
hebräischen Wort Chassidim, „die Frommen“.
Gemeinsam ist diesen Bewegungen der hohe Standard religiöser Observanz,
der hohe moralische Anspruch sowie eine besondere Empfindung der
Gottesnähe, die häufig mystische Ausprägung gefunden hat. Der
osteuropäische Chassidismus ist heute weltweit, aber speziell in Israel und an
der US-amerikanischen Ostküste verbreitet.
Der Chassidismus im osteuropäischen Judentum entstand als Reaktion auf
die Judenpogrome im Jahre 1648, als in Osteuropa über 700 jüdische
Gemeinden vernichtet wurden.
[nach Wikipedia]
Tora
Die Tora besteht aus den 5 Büchern Mose
und ist der Grundstein des jüdischen
Glaubens. Der Begriff "Tora" kommt aus
dem Hebräischen und heißt soviel wie
Lehre, Unterweisung, Gesetz.
Die Tora ist die Hauptquelle jüdischen
Rechts, jüdischer Ethik und Wegweiser für
Denken und Lebenswandel sowie für
Beziehungen zwischen Menschen und Gott
und Mensch und Mensch. In ihr finden sich
613 Ge- und Verbote.
Regelmäßig und abschnittsweise wird im
Laufe des Jahres an allen Sabbat- und
Feiertagen, Montagen und Donnerstagen
(da sie einst Markttage waren) aus der Tora
gelesen. Der Vorleser liest die Texte von
einer handgeschriebenen
Pergamentschriftrolle, die auf zwei Stäbe
gewickelt ist ab, wobei sich beim
Herausnehmen und beim Zurücklegen der
Tora die Gemeinde erhebt.
[nach http://www.judentumprojekt.de/religion/tora/index.html]
Talmud
Das Wort "Talmud" kommt aus dem Hebräischen und bedeutet wörtlich soviel
wie "Studium" oder "Lehre".
Für alle praktischen Angelegenheiten ist der Talmud das wichtigste jüdische
Gesetzeswerk. Im Gegensatz zum Talmud zählt die Tora () nur die Regeln
auf und sagt sehr wenig darüber, wie man sie befolgen und auf verschiedene
Lebensumstände anwenden kann. Auch wenn es sich beim Talmud nicht um
einen Gesetzestext handelt, finden sich hier Quellen, die benutzt werden, um
alle Angelegenheiten von Halacha (jüdisches Gesetz) zu entscheiden.
[nach http://www.judentum-projekt.de/religion/tora/index.html]
Rabbiner
Ein Rabbiner (oder Rabbi) ist ein ursprünglich unentgeltlich arbeitender Lehrer
der Thora. Seit dem 14. Jahrhundert ist er der besoldete Gelehrte im Dienst
einer jüdischen Gemeinde, heute der von einer jüdischen Gemeinde
angestellte Geistliche mit den Aufgaben eines Religionslehrers, Predigers,
Seelsorgers und Gutachters in religionsgesetzlichen Fragen. Im Gegensatz
zum christlichen Priester ist er nicht geweiht. Auch untersteht er nicht dem
Zölibat
[nach Brockhaus]
Bar Mizwa /
Bat Mizwa
Religiöse Mündigkeit mit 13 Jahren:
Die Vorstellung, dass ein 13jähriger Junge religiös mündig wird, kennt das
Judentum seit früher Zeit. In den Texten wird der 13Jährige "Erwachsener"
und "Sohn der Pflicht" genannt.
Der Name Bar Mizwa kommt gegen Ende des 13. Jahrhundert auf, während
die heute praktizierte Form gar erst ein Produkt des reformerischen 19.
Jahrhunderts ist. Sie wurde von der protestantischen "Konfirmation"
beeinflusst. Die Bar Mizwa-Feier ist ungefähr im Mittelalter entstanden, geht
jedoch auf viel ältere Bräuche der Juden zurück. Zum Beispiel wurde im
Jerusalem des ersten Jahrhunderts der 13jährige Junge einer Familie dem
Ältesten der Gemeinde vorgestellt, welcher ihn segnete und für ihn betete.
Früher wurde die Bar Mizwa als Rechtsstand angesehen, welcher sich auf die
körperliche Reife eines jungen Juden begründete, d.h. er wurde strafmündig.
[nach http://www.judentum-projekt.de/religion/tora/index.html]
Bat Mizwa, die Mündigkeitsfeier für Mädchen, wurde erst in neuerer Zeit mit
der Gleichstellung der Geschlechter eingeführt.
Tallit
Gebetsmantel: weisser, viereckiger Überwurf, meist mit
einigen blauen Streifen, den die Juden beim Gebet über
der Kleidung tragen.
[nach Brockhaus]
Tefillin
Die Gebetsriemen sind ein Paar schwarze lederne
„Gebetskapseln“ mit Lederriemen, die Schriftrollen mit
eingeschriebenen Bibelversen enthalten. Der Hand-Teil
wird um den Arm, die Hand und Finger gewickelt
getragen. Der Kopfteil wird über der Stirn, mit dem
Riemen zum Hinterkopf getragen. Sie dienen als ein
„Zeichen“ und „Erinnerung“, dass Gott die Kinder von
Israel aus der Sklaverei Ägyptens befreite. Nach
jüdischem Recht sollen sie wochentags beim
Morgengebet getragen werden.
[nach Wikipedia]
Kippah
die Kippah oder Kippa ist die flache kappenförmige
Kopfbedeckung der Juden (»Judenkäppchen«), die in
der Synagoge, auf dem Friedhof und von frommen
Juden zu Hause zur Sabbatfeier getragen und deshalb
auch Schabbes oder Schebbes genannt wird.
[nach Brockhaus]
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