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Einführung in die Rahmenbedingungen der Psychologie
sowie in ihre ethischen, wissenschaftstheoretischen, wissenschaftshistorischen und
methodologischen Grundlagen
SS03, Vortragender Rainer Maderthaner; (Zusammenfassung der) Präsentationsfolien
1. Einleitung
Rechtfertigung einer erkenntnis- und wissenschaftskritischen Einführung
Durch die Beschäftigung mit den wissenschaftstheoretischen Prinzipien und den geschichtlichen Strömungen der
Psychologie soll einerseits die kritische Distanz zum Fach geschaffen und andererseits die Gefahr
fortschrittshemmenden Dogmatisierung in dieser rasant aufstrebenden Wissenschaft unterbunden werden.
Alltagsbezogenheit und Lebenskompetenz der Psychologie
Wie werde ich glücklich?
Für welchen Beruf bin ich geeignet?
Welchen Menschen kann ich vertrauen?
Wie überwinde ich schwere Schicksalsschläge?
Auf welche Weise kann ich mir das Rauchen abgewöhnen?
Wie kann ich meine Fähigkeiten optimal entwickeln?
Wie überwinde ich meine irrationalen Ängste?
Zu solchen und ähnlichen Themen erscheinen jährlich im Fach Psychologie (gemäß psychological Abstracts)
etwa 40.000 wissenschaftliche Publikationen.
Glückstraining
Freudvolle Aktivitäten in den Tagesablauf einbringen, Einladungen organisieren und Freundschaften
(re)aktivieren, kritische Analyse der persönlichen Ziele (z.B. Mangel an Gegenwartsbezug, Überforderung),
Konzentration auf positive Lebensereignisse („positives Denken“), Zulassen negativer Lebenserfahrungen (z.B.
Vermeidung von Grübeleien), für längere Zeiträume konkrete Planungen durchführen, Beziehung- und
Berufsprobleme zu lösen versuchen, Sozialkontakte stärken und aufbauen
aus FORDYCE M., „A programme to increase happiness“ (1983)
Alltagpsychologie
Bewusstsein als Basis logischer und emotionaler Erfahrungen („Psychologismus“)
Der „gesunde Menschenverstand“ (FORGAS, 1999)
Plausibilität und Trivialität psychologischer Erkenntnisse (ELLER, FREY &STAHLBERG, 1987)
Lebensweisheiten und Lebenserfahrungen
Image der Psychologie in der Öffentlichkeit
Populärpsychologie als Allgemeinbildung und Lebenshilfe („naive Psychologie“, „Laienpsychologie“)
Der gesunde Menschenverstand
Erstgeborene neigen mehr/weniger dazu, die Gesellschaft anderer Menschen zu suchen als nachgeborene
Geschwister. Europäer kommunizieren Emotionen mit ähnlichen/anderen Gesichtsausdrücken wie/als die
Eingeborenen Neuguineas. Das Aussehen eines Menschen hat einen/keinen Einfluss darauf, ob man ihn eines
Verbrechens für schuldig befindet. Wenn einem sehr kompetenten Menschen ein Fehler unterläuft, nimmt seine
Attraktivität in den Augen anderer zu/ab. Wenn ein Versuchsleiter von einem Probanden verlangen würde,
einem anderen gefährliche Elektroschocks zu verabreichen, würde er sich weigern/nicht weigern.
Plausibilität psychologischer Erkenntnisse
In einer Studie über die Genesungsdauer nach Unfällen (ROGNER, FREY und HAVEMAN, 1987) wurde
festgestellt, dass verletzte Personen häufig eine längere Krankenhausaufenthaltsdauer hatten, wenn sie glaubten,
sie hätten den Unfall vermeiden können. Anschließend wurde einer Studentengruppe das richtige und einer
anderen das falsche Ergebnis mitgeteilt
Wir neigen dazu, aufgetretene Ereignisse im nachhinein als erwartbar und plausibel zu anzusehen.
„Lebensweisheiten“
Aggressionen sollten abreagiert werden, wenn man sie loswerden möchte.
Aus der Handschrift eines Menschen lässt sich der Charakter ablesen.
Wenn man an Ängste nicht denkt, verliert man sie mit der Zeit.
Wenn gut gelernter Stoff sofort wiederholt wird, kann er länger gemerkt werden („Überlernen“)
Nur, wenn man die Ursache einer psychischen Störung kennt, kann sie geheilt werden.
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Das Grundwissen wissenschaftlicher Psychologie ist die Psychoanalyse.
Jeder Mensch kann hypnotisiert werden.
PsychologInnen können in relativ kurzer Zeit ihre Mitmenschen durchschauen.
Populärpsychologie und Lebenshilfe
Glück, persönlicher Erfolg (Lebenssinn, positives Denken...)
Wohlbefinden, Gesundheit und Leistung (Wellness, Entspannungsverfahren, Meditation...)
Liebe und Partnerschaft (Regeln der Kommunikation, sexuelle Befriedigung, richtige Partnerwahl...)
Elternschaft und Erziehung (Erziehungsprobleme, Erziehungsstile...)
Menschenkenntnis (Charakterkunde, Graphologie, Ausdruckskunde...)
Altern und Sterben (Lebenszufriedenheit, Generationskonflikte...)
2. Vorgeschichte
Philosophie und Religion
Frühe Hochkulturen der Menschheit (Ägypten, China, Indien, ...)
Platon (427-347v.Chr.)
Aristoteles (384-322v.Chr.)
Augustinus (354-430)
Thomas von Aquin (1225-1274)
René Descartes (1596-1650)
Christian Wolff (1670-1754)
David Hume (1711-1776)
Immanuel Kant (1724-1804)
Charles Darwin (1809-1882)
Johann F. Herbart (1776-1841)
Gustav Th. Fechner (1801-1887)
Mögliche Erklärungsansätze für Religiosität und Seelenvorstellungen
Antropomorphisierung der Welt (Götter, Dämonen, Geister...) sollen deren Verstehbarkeit erhöhen und
Handlungssicherheit schaffen; Überwindung der Todesfurcht (Unsterblichkeit der Seele, Weiterleben im
Jenseits, Seelenwanderung); Vertrauen in eine gerechte Welt und eine faire Lebensordnung (Totengericht,
Paradies, Nirwana); gesellschaftliche und soziale Ordnungsfunktion (soziale Verbundenheit, Machtsicherung);
Erlangung von Lebenssinn durch Bündnis mit (einem) höheren idealen Wesen; Körper-Seele-Dichtomie
(Träume, Fieberdelirien, Ekstase, Drogenerfahrungen, Schädelverletzungen); „bicameral mind“; „Religion -eine
List der Gene?“
„Bicameral Mind“
Julian JAYNES (Psychologieprofessor in Princeton) postulierte aufgrund antiker Texte aus der Zeit von 3000
v.Chr. bis etwa 700 v.Chr. (Sumer, Babylon, Ägypten, Mayakultur, ...), dass Menschen aus dieser Zeit noch
kaum über ein introspektives (sich selbst wahrnehmendes) Bewusstsein verfügt hätten, sondern nur über eine
„bicamerale“ Psyche.
Unter „bicameral mind“ versteht JAYNES eine relativ unabhängige Arbeitsweise beider Gehirnhälften, bei der
die rechte Hälfte akustische oder visuelle Halluzinationen in die linke Gehirnhälfte projiziert, welche als
„Stimmen“ oder „Erleuchtungen“ von Göttern interpretiert wurden.
JAYNES nennt die halluzinierten „Götterstimmen“ neurologische Imperative, welche erzieherische und sittliche
Anweisungen (soziale Kontrolle!) zum Ausdruck gebracht hätten.
Altgriechische Seelenlehre
(Orphiker, 6. Jhdt. v.Chr.)
Zu einem Körper gehört nur eine Seele (Seele kann den Körper kurzzeitig verlassen: Schlaf, Ekstase).
Eine Seele kann nacheinander verschiedenen Körpern angehören -Seelenwanderung.
Die Seele existiert nach dem Tode (des Körpers) weiter -Unsterblichkeit.
Seelen können auch ohne Körper leben (z.B. auf der „Insel der Seligen“)
Vorsokratische Spruchweisheiten
(„Sieben Weisen“, zw. 600 und 550 v.Chr.)
„Maß halten ist das Beste.“
„Nichts mit Gewalt tun.“
„Erkenne dich selbst.“
„Gefährlich ist vorschnelles Wissen.“
„Sei nicht untätig, auch dann nicht, wenn du reich bist.“
„Den rechten Augenblick erkennen.“
„Die meisten Menschen sind schlecht.“
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Pythagoreische Lebensführung
Pythagoreer (Männerbund, Klostergemeinschaften in Süditalien etwa 530 v.Chr.)
Die Seele müsse zu Ordnung und Harmonie gelangen.
Die Wege dazu führen über:
Theorie
(Astronomie, Mathematik, ...)
Kunst
(Musik)
Askese
(Körper als Ballast und Gefängnis der Seele)
Freundschaft
(Solidargemeinschaften)
Attische Philosophie
SOKRATES (470-399 v.Chr.): Vernünftiges Begreifen des menschlichen Lebens und der Tugend, „sokratisches
Fragen“ als Reflexionsmethode, „moralischer Intellektualismus“
PLATON (427-347 v.Chr.): Idee-Ding:Urbild-Abbild (Dinge sind sinnlich wahrnehmbar -Ideen nur durch
Vernunft erkennbar), („Höhlengleichnis“); unsterbliche Seele „erinnert“ sich des wahren Wesens der Dinge;
Seelenteile: Begehren, Mut, Vernunft
ARISTOTELES (384-322 v.Chr.): Schriften über Logik (Syllogismus), Erkenntnistheorie, Naturphilosophie
(„Physica“, „De anima“), Metaphysik, Ethik (Nicomachea), Politik, Rhetorik und Kunst;
erster „Empiriewissenschaftler“; („Peri psyches“, „De anima“- „Über die Seele“); Körper sei das Werkzeug der
Seele, welche das Lebensprinzip (Entelechie“) in den Lebewesen wäre (vegetative, animalische, denkende
Seelenteile)
Mittelalter
AUGUSTINUS (354-430) (Neuplatonismus) Innere Erfahrung als einzige Erkenntnisgrundlage
(„Introspektion“); wahre Einsichten nur durch Erleuchtung möglich
THOMAN VON AQUIN (1225-1274) (aristotelische Orientierung); Seelenvermögen: Lebenskraft (anima
vegetativa), sinnliche Wahrnehmung (anima sensitiva), triebhaftes Streben (anima appetitiva),
Bewegungsfreiheit (anima motiva), Verstand (anima rationalis); Erkenntnis entstünde durch Erfahrung, setze
aber Intellekt voraus
Neuzeit
DESCARTES (1596-1650) (Rationalismus) „cogito ergo sum“
WOLFF (1670-1754) (Rationalismus) Psychologia rationalis – Psychologia empirica
HUME (1711-1776) (Empirismus) Ich als Bündel und Abfolge von Erlebnissen
KANT (1724-1804) (Transzendentalphilosophie) Das „Ding an sich“ kann nicht erfasst werden, sondern nur
dessen sinnliche Erscheinungen („Phänomene“) mit Hilfe der Vernunft als Erkenntnisinstrument.
19. Jahrhundert
HERBART (1776-1841) „Lehrbuch der Pschologie“ (1816), „Psychologie als Wissenschaft, neu gegründet auf
Erfahrung, Metaphysik und Mathematik“ (1825/26) (Mathematisierung der Psychologie,
erfahrungswissenschaftlicher Ansatz)
DARWIN (1809-1882) „Der Ursprung der Arten durch natürliche Selektion“ (1859) Genetische Mutation und
Kampf ums Dasein führe zum Überleben der Tüchtigsten; Widerspruch: Evolutionstheorie –
Schöpfungsgeschichte
FECHNER (1801-1887) „Elemente der Psychophysik“ (1986) Rückführung psychischer Phänomene auf
physikalische und physiologische Prozesse (z.B. „Weber-Fechnersches Gesetz“)
WUNDT (1832-1920) „Institutionalisierung der Psychologie mit Laborgründung
3. Definitionen von Psychologie
Pychologie: „Seelenkunde“ oder „Seelenlehre“ (gr. pyche Hauch, Leben, Seele; gr. logos Wort, Begriff)
Die Seele ist eine allen Lebewesen zugeschriebene Wesenheit. Sie wird häufig als immateriell bzw. von luftoder geistartiger Gestalt vorgestellt und mit den Bildern des Windes, Wehens, Hauches oder Atems beschrieben,
woher sich in vielen Sprachen die Begriffe für Seele ableiten (z.B. griechisch: psyche, pneuma; lateinisch:
spiritus, anima, animus; hebräisch: ruach; indisch: atman) siehe z.B. Der Brockhaus
Forschungsbereich Verhalten
BOURNE und EKSTRAND (1992): „Die Psychologie ist die wissenschaftliche Erforschung von Verhalten.“
Eine sehr breite, fast unspezifische Definition, die die meisten Phänomene einschließt, welche in Zusammenhang
mit Lebewesen beobachtbar oder erfahrbar sind. Sie betont die Konkurrenz gegenüber Nachbardisziplinen, wie
etwa der Physiologie, Soziologie, Zoologie, Ethologie und anderen Verhaltenswissenschaften. Obwohl auch
„inneres“ Verhalten gemeint ist (z.B. Denken, Fühlen), scheint beobachtbares Verhalten im Vordergrund zu
stehen (Behaviorismus!)
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Forschungsbereich Erlebeben und Bewusstsein
ZIMBARDO und GERRIG (1999): „Gegenstand der Psychologie sind Verhalten, Erleben und Bewusstsein des
Menschen, deren Entwicklung über die Lebensspanne und deren innere (im Individuum angesiedelte) und äußere
(in der Umwelt lokalisierte) Bedingungen und Ursachen.“
Diese Definition hebt zusätzlich zum Verhalten auch Erleben und Bewusstsein hervor -Introspektion.
Sie ist nicht statisch -Entwicklungsperspektive.
Sie betont auch die inneren und äußeren Rahmenbedingungen -interaktionistisch.
Sie schränkt die Psychologie auf den Menschen ein.
Forschungsbereich Bewusstsein
ROHRACHER (1960): „Psychologie ist die Wissenschaft, welche die bewussten Vorgänge und Zustände sowie
deren Ursachen und Wirkungen untersucht.“
Diese Definition stellt vor allem das Bewusstsein in den Vordergrund. Sie vernachlässigt (unbewusste)
automatische Prozesse. Sie grenzt die Psychologie relativ klar zu anderen Wissenschaften ab.
Forschungsbereich Psyche – Bewusstsein
MANDLER (1979) „Psyche =komplexes, einem Individuum zugeschriebenes Informationsverarbeitungssystem,
das Input verarbeitet (einschließlich dem Input aus seienn eigenen Handlungen und Erfahrungen) und Output an
die verschiedenen Subsysteme und die Außenwelt abgibt. Bewusstsein =Lupe für psychische Vorgänge“
Aufnahme, Verarbeitung und Abgabe von Information werden als Leistung eines einheitlichen (neuronalen)
Systems gesehen. Bewusstsein ist ein Untersystem der Psyche, welches Teilabläufe genauer kontrolliert.
Forschungsbereich Regulation
DÖRNER und SELG (1996) Psychologie als „Wissenschaft von den offenen oder variablen Regulationen“
Kybernetische Regelsysteme, die nicht bereits genetisch vorgegeben sind (z.B. Reflexe, AAM), sondern sich
plastisch entwickeln können (z.B. Lern- und Denkvorgänge), sind für das psychologische Forschungsfeld
kennzeichnend. Unterscheidung zwischen variablen und stabilen Regulationen (bzw. deren Einfluss auf die
variable Steuerung) ist bis heute nur unzufriedenstellend geklärt (z.B. Lernfähigkeit, Problemlösen)
Forschungsbereich Alles, was erforscht wird
DÖRNER und SELG (1996) „Gegenstand der Psychologie kann alles werden, was erlebbar ist und/oder sich im
Verhalten äußert...“ „Was Psychologie ist, weiß man allenfalls, wenn man alle ihre Bereiche kennengelernt hat,
aber dann lässt es sich nicht mehr knapp sagen-“
Offene Definition, die sowohl die Introspektion als auch die Beobachtung einschließt. Gefahr von
Methodenartefakten: Methode bestimmt den Gegenstand und nicht umgekehrt. Gestattet aufgrund der
pragmatischen Orientierung Interdisziplinarität und Transdisziplinarität.
Psyche
Die Psyche ist in ihrer Komplexität „keiner direkten Betrachtung zugänglich“ (MANDLER, 1979, 32).
Als sogenannte „Harware“ der Psyche ist das Zentralnervensystem anzusehen.
Das Bewusstsein übt innerhalb der Psyche eine spezielle Funktion aus, durch welche der „Output von
verschiedenen Systemen integriert wird und Transfer in Langzeitspeichersysteme stattfinden kann“
(MANDLER, 1979, 68)
Als eine der wichtigsten Funktionen fällt dem Bewusstsein „die Prüfung potentieller Handlungsmöglichkeiten
und die Bewertung der situativen Gegebenheiten“ zu (MANDLER, 1979, 78)
Bewusstsein hat...
...eine Akzentuierungsfunktion, d.h. es erfolgt eine Selektion bzw. Betonung wahrgenommener und kognitiv
erzeugter Informationen.
...eine Kombinierungsfunktion, indem akzentuierte Bewusstseinsinhalte (=Weite des Bewusstsein) miteinander
in Beziehung gesetzt werden.
...eine Speicherfunktion, indem die akzentuierten Bewusstseinsinhalte eine gewisse Zeitspanne präsent gehalten
werden (Arbeitsspeicher, KZG)
...eine Kontrollfunktion, indem durch die Sprache und durch Vorstellungsprozesse eine Verlagerung der
Kontrolle der Informationsverarbeitung von außen nach innen erfolgt. (MADERTHANER, 1992, Bewusstsein
als psychologischer Begriff)
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4. Ziele und Inhalte des Fachs
Allgemeine Aufgaben
Beschreiben
(z.B. Beobachtungen, Textanalysen, Befragungen, Laboruntersuchungen, Tests)
Erklären
(Hypothesen, Gesetze, Simulationen)
Vorhersagen
(z.B. Entwicklung der Persönlichkeit, berufliche Leistungen, Einstellungen)
Verändern
(z.B. Erziehungsmaßnahmen, Therapien, Umschulungen, „Empowerment“)
Beschreiben
Thematik (Auswahl von Phänomenen und Sachverhalten)
Paradigmen: Behaviorismus, Kognitivismus, Introspektion, ...)
Erhebungsverfahren: Beobachtung, Befragung, Inhaltsanalyse, Experiment, Test, ...
Daten (Erhebungsfehler, Theoriebezogenheit, Beschreibungsartefakte, statistische Verwertbarkeit, ...)
Erklären
Fragestellungen und Hyothesen (Wenn-Dann-Beziehungen zwischen Variablen)
Korrespondenzproblem (theoretische Sprache – Beobachtungssprache; Konzeptualisierung –
Operationalisierung)
Art von Beziehungen (symmetrischer/asymmetrischer Zusammenhang, direkte/indirekte Kausalität,
Scheinkausalität, bedingte Kausalität, Multikausalität)
Modelle (qualitative - quantitative M., deterministische - probabilistische M., Simulationsmodelle)
Theorien (Realitätsentsprechung bzw. Wahrheitsnähe; Exhaustion; Typologien, Dimensionskonzepte)
Vorhersagen
Psychische Strukturen („Querschnitt“) (z.B. Intelligenz, Persönlichkeit, Einstellungen, ...)
Psychische Dynamik („Längsschnitt“) (z.B. geistige Entwicklung, Lernprozesse, Angstentstehung, ...)
Prognosemodelle (Klassifikationen, Regressionen, konnektionistische Modelle, ...)
Verändern
Beobachtung (HAWTHORNE-Effekt)
Kommunikation (z.B. partnerzentriertes Gespräch)
Bildung (psychologischesGrundlagenwissen, Psychotechniken, Stressbewältigung, ...)
Beratung (Lernberatung, Berufsberatung, Diagnostik, ...)
Training (Lerntechniken, betriebliche Kooperation, ...)
Therapie (Verhaltenstherapie, Gesprächstherapie, ...)
Umweltgestaltung (Wohnen, Siedeln, Arbeitsplatz, Versorgung, Mobilität, ...)
5. Wissenschaftstheorie: Wissenschaftlichkeit, Wahrheit und Erkenntnis
„...eine philosophische Grundlagendiskziplin, die die Methoden der Bildung, Bewährung, Anwendung
wissenschaftlicher Theorien und Begriffe sowie Voraussetzungen, Strukturen, Ziele und Auswirkungen von
Wissenschaft zum Gegenstand hat.“ Der Brockhaus
Eine Wissenschaftstheorie, die nicht nur die „Produkte“ einer Wissenschaft analysiert, sondern auch die dabei
ablaufenden Handlungen und deren Rahmenbedingungen, widmet sich sowohl der Entstehung, der Begründung
als auch der Verwertung von Erkenntnissen in den Wissenschaften. SCHNEEWIND (1977) FRIEDRICHS
(1980)
Wissenschaftswissenschaften (science of science)
Wissenschaftslogik (Analyse der sprachlichen und formalen Aussagestrukturen)
Methodologie der Wissenschaften (Wissenschaftsspezifische Untersuchungs-, Mess- und
Auswertungstechniken)
Philosophie der Wissenschaften (Ontologische, metaphysische und ethische Problemstellungen)
Wissenschaftspsychologie (psychische und psychosoziale Einflüsse auf die wissenschaftliche Forschung)
Wissenschaftssoziologie (gesellschaftliche und institutionelle Rahmenbedingungen der Wissenschaften)
Wissenschaftsgeschichte (Stadien, Bedingungen und Tendenzen der Entwicklung von Wissenschaften)
Wissenschaftsökonomie (finanzielle Förderung der Forschung, ökonomische Verwertbarkeit der Erkenntnisse...)
Wissenschaftspolitologie (Standespolitik in der Öffentlichkeit, Einflüsse der Berufsverbände auf die Ausbildung,
parteipolitische Interessen an den Wissenschaftsresultaten, u.ä.)
Wissenschaftsanthropologie (Auswirkungen der Wissenschaft auf das Menschenbild)
GROEBEN und WESTMEYER (1981) SCHNEEWIND (1977)
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Wissenschaftlichkeit
Es werden Aussagen über Sachverhalte gemacht, die wirklich vorhanden sind (d.h. beobachtbar bzw. erlebbar)
Die Aussagen sollen ein System bilden, die nach (wissenschaftsspezifischen) expliziten Regeln erzeugt werden.
Es müssen Regeln zur Definition von Fachausdrücken (Termini) vorhanden sein.
Für das gegebene System von Aussagen müssen Ableitungsregeln gelten.
Das Aussagensystem muss widerspruchsfrei sein.
Aussagesysteme mit empirischem Bezug (faktische Aussagen) dürfen sich nicht nur auf die Aufzählung von
Fakten beschränken, sondern müssen auch Verallgemeinerungen enthalten.
Faktische Aussagen müssen intersubjektiv prüfbar sein.
Wissenschaftliche Aussagen
„Wissenschaftliche Hypothesen sind Annahmen über reale Sachverhalte (empirischer Gehalt, empirische
Untersuchbarkeit) in Form von Konditionalsätzen. Sie weisen über den Einzelfall hinaus (Generalisierbarkeit,
Allgemeinheitsgrad) und sind durch Erfahrungsdaten widerlegbar (Falsifizierbarkeit)“. BORTZ und DÖRING
Wahrheitskriterien
1. Konsistenz (interne und externe Widerspruchsfreiheit von Aussagen)
2. Korrespondenz (inhaltliche Entsprechung von Aussagen mit entsprechenden Beobachtungen,
„Operationalisierung“)
3. Pragmatik (Aussagen führen zu richtigen Prognosen im Alltag. Erfolgreiche Handlungsanleitungen)
4. Konsensus (übereinstimmende Beurteilung einer Aussage durch die „scientific community)
Erkenntnis
Erkennen =“Prozess, in dem sich eine Struktur (Phänomen) des Realitätssystems („Erkenntnisobjekt“) in einer
anderen Struktur der Realitätssystems („Erkenntnissubjekt“) relativ dauerhaft abbildet.“
Im Vergleicht zu den Naturwissenschaften ist in der Psychologie und in den Sozialwissenschaften auch mit
bedingten oder nur temporär gültigen Erkenntnissen zu rechnen!
Erkenntnistheorie
Erkenntnisursprung
Rationalismus - Transzendentalismus - Empirismus
Erkenntnisgeltung
Dogmatismus - Kritizismus - Skeptizismus
Erkenntnisgegenstand
Idealismus - kritischer Realismus – Realismus
Paradigmen
Wissenschaftliches Paradigma
Wissenschaftlergemeinschaften einigen sich im wissenschaftlichen Diskurs über die in einem Fach als
gegenstandsadäquat anzusehenden Heuristiken der Datengewinnung, Methoden der Auswertung von Daten und
theoretischen Positionen (Axiome) (Thomas KUHN)
Paradigmen der Psychologie: Behaviorismus, Psychoanalyse, Hermeneutik, Kybernetik, kritische Psychologie,
Kognitivismus...
...multiparadigmatische Wissenschaft
Wissenschaftstheoretische Positionen
1. Analytische Wissenschaftstheorie (z.B. STEGMÜLLER, KUTSCHERA)
mathematisch-logische Analyse
begriffliche Untersuchungen
gegen „naiven Empirismus“
Widerspruchsfreiheit von Aussagen
Geltungsgrad von Erkenntnissen: Verifikation
2. Kritischer Rationalismus (z.B. POPPER, ALBERT, LAKATOS)
Kritik an Dogmatismus, Essentialismus
Kritik an positivistischem Empirismus
Geltungsgrad von Erkenntnissen: Falsifikation
„Bewährung“ von Theorien („Wahrheitsnähe“)
3. Konstruktivismus (z.B. DINGLER, LORENZEN, KAMLAH, SCHWEMMER,
HOLZKAMP)
Theorien werden konstruiert und entstehen nicht aus Erfahrungen
Empirie gehen theoretische Setzungen voraus.
Herstellen (Realisation) von Prüfungsbedingungen
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SCHNEEWIND,
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Exhaustion
Radikaler Konstruktivismus als Extremposition
4. Phänomenologie (z.B. KANT, HEGEL, HUSSERL)
Lehre von den Erscheinungen
„Zu den Sachen selbst!“ (Unvoreingenommenheit!)
Grundlage: Phänomene (sich originär aus Wahrnehmung, Fühlen und Denken ergebende Eindrücke)
Ganzheitsorientierung
5. Hermeneutik (z.B. DILTHEY)
Lehre der Auslegung von Schriften (Literatur- und Geisteswissenschaften)
Aufdeckung von impliziten Bedeutungen, Gefühlen und Gedanken („hermeneutischer Zirkel“)
Verstehen - Erklären
ideographische - nomothetische Vorgangsweise
6. Dialektisch-marxistische Wissenschaftstheorie (z.B. ADORNO, HABERMAS, HORKHEIMER,
HOLZKAMP)
kritische Psychologie - bürgerliche Psychologie
keine Abstraktion von den konkreten historisch-gesellschaftlichen Lebensbedingungen des Menschen
gegen Wertfreiheit in der Wissenschaft (Positivismusstreit)
7. Historisch-soziologische Wissenschaftstheorien (z.B. LAKATOS, T.S. KUHN)
soziopsychische Dynamik der Erkenntnisgewinnung
Entwicklung, Konkurrenz und Anarchie von Theorien (Forschungsprogramme)
Disziplinspezifische Grundüberzeugungen (Paradigmen)
8. Strukturalismus (z.B. SUPPES, SNEED, STEGMÜLLER, WESTERMANN, STEPHAN)
Nichtaussagekonzeption („non-statement view“)
Theorie =“Strukturkern“+“intendierte Anwendungen“
Unbrauchbarkeit von Theorien (anstatt Verifikation oder Falsifikation)
9. Evolutionäre Erkenntnistheorie (z.B. LORENZ, RIEDL, VOLLMER, ÖSER, AHRENS)
Naturgeschichte menschlichen Erkennens
Erkenntnisgewinn - Arterhaltung (Selektion)
Erkenntnisstrukturen sind Ergebnisse der Evolution (Erkenntnisse als Überlebenshilfen)
Soziobiologie und Evolutionspsychologie
6. Geschichte der Psychologie als eigenständige Disziplin
1860-1880: Positivismus: Mathematisierung und Physiologisierung
1880-1900: Strukturalismus, Introspektion, Funktionalismus, Hermeneutik
1900-1920: Psychoanalyse, Gestaltpsychologie, Behaviorismus, Experimentalpsychologie
1920-1940: Schulen und Krisen
1940-1960: Humanistische Psychologie, Kybernetik, Statistik
1960-1980: Kognitivismus, Konstruktivismus, Kritische Psychologie, Evolutionäre Psychologie
1980-2000: Konnektivismus, Cognitive Science, Formalisierung, Pragmatismus
1860-1880 Positivismus: Mathematisierung und Physiologisierung
1856-1866
HELMHOLTZ, Hermann („Handbuch der physiologischen Optik“9
1859
DARWIN, Charles („Der Ursprung der Arten“)
1860
FECHNER, Gustav Th. („Elemente der Psychophysik“)
1873
WUNDT, Wilhelm („Grundzüge der physiologischen Psychologie“) Strukturalismus,
Introspektion, Assoziationismus, Elementarismus
1874
BRENTANO, Franz („Psychologie vom empirischen Standpunkte“)
1879
WUNDT, Wilhelm: gründete mit dem „Institut für experimentelle Psychologie“ das 1.
wissenschaftliche Psychologielabor (Leipzig)
1880-1900 Strukturalismus, Introspektion, Funktionalismus, Hermeneutik
1890
JAMES, William („Principles of Psychology“) Funktionalismus
1890
EHRENFELS, Christian („Über Gestaltqualitäten“)
1890
Gründung der „Zeitschrift für Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane“)
1892
Gründung der American Psychological Association (APA)
1894
DILTHEY, Wilhelm („Ideen über eine beschreibende und zergliedernde Psychologie“)
Hermeneutik
1880-1900
in Europa und Amerika Gründung von mehr als 40 Forschungs- und Lehreinrichtungen
(Laboratorien, Institute, Seminare)
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1900-1920 Psychoanalyse, Gestaltpsychologie, Behaviorismus, Experimentalpsychologie
1900
FREUD, Sigmund („Traumdeutung“) Psychoanalyse
1903
Gründung der Fachzeitschrift „Archiv für die gesamte Psychologie“
1904
Gründung der „Gesellschaft für Experimentelle Psychologie“
(1930: „Deutsche Gesellschaft für Psychologie“)
1910
KLAGES, Ludwig (Prinzipien der Charakterologie“) Graphologie
1911
HELLPACH, Willy („Geopsyche“) Umweltpsychologie
1912
WERTHEIMER, Max („Experimentelle Studien über das Sehen von Bewegungen“),
„Phi-Phänomen“, Gestaltpsychologie
1913
WATSON, John: („Psychology as a behaviorist views it“) Behaviorismus
1913
Philosophenprotest gegen die vermehrte Besetzung von Philosophenlehrstühlen durch
Experimentalpsychologen
1914
STERN, William („Psycholgie der frühen Kindheit“) IQ, Differentielle Psychologie
1920-1940 Schulen und Krisen: Experimentalpsychologie - Psychoanalyse
Behaviorismus - Gestaltpsychologie - Hermeneutik
1922
BÜHLER, Karl: Gründung des Wiener Psychologischen Institutes (Stadtschulratgebäude am
Burgring, 1934) Bis 1938 ein Forschungs- und Ausbildungsinstitut von Weltgeltung
1923
BÜHLER, Charlotte: gilt als eine der Begründerinnen der Entwicklungspsychologie und lehrte
in Wien bis 1938
1927
BÜHLER, Karl („Die Krise der Psychologie“) Beobachtung (Verhalten) - Introspektion
(Erleben) - Interpretation (Deutung von Schriften und Artefakten)
1940-1960 Humanistische Psychologie, Kybernetik, Statistik
1943
MASLOW, Abraham („A theory of human motivation“) Humanistische Psychologie
1946
ROHRACHER, Hubert („Einführung in die Psychologie“)
1948
WIENER, Norbert („Cybernetics“) Kybernetik
1948
„Hixon-Symposion“ in Pasadena, Ca.: Entstehung der Kognitionswissenschaften
1949
SHANNON, C.E. und WEAVER, W. (“The mathematical theory of communication”)
Informationsverarbeitung
1951
ROGERS, Carl („Client-centered Therapy“) Humanistische Psychologie
1952
MITTENECKER, Erich („Planung statistischer Auswertung von Experimenten“)
1956
ASHBY, Ross („An Introduction to Cybernetics“) Kybernetik
1960
MILLER, Galanter & Pribram („Plans and the Structure of Behavior“) “TOTE”-Modell
1960-1980 Kognitivismus, Konstruktivismus, Kritische Psychologie, Evolutionäre Psychologie
1960
„Kognitive Wende“ als Gegenreaktion auf den Behaviorismus. Kognitivismus
1960-1970
Methodenstreit innerhalb deutschsprachiger Psychologen (Proponenten: MITTENECKER,
HOFSTÄTTER, LIENERT, PAWLIK u.a.)
1963
LORENZ, Konrad („Das sogenannte Böse“) Evolutionäre Psychologie
1967
NEISSER, Ulric („Cognitive Psychology“) Kognitivismus
1972
HOLZKAMP, Klaus („Kritische Psychologie). Konstruktivismus, Kritische Psychologie
1972
GUTTMANN, Giselher („Neuropsychologie“) EEG-Forschung
1974
FISCHER, Gerhard („Einführung in die Theorie psychologischer Tests“)
1977
Gründung der Zeitschrift „Cognitive Science“
1977
LINDSAY & NORMAN („Human Information Processing“) Informationsverarbeitung
1980-2000 Konnektivismus, Cognitive Science, Formalisierung, Pragmatismus
1960-2000
an deutschsprachigen Universitäten Zuwachsraten für Studenten und wissenschaftliches
Personal zwischen 800 und 1000 Prozent
1980
ANDERSON, John R. (“Cognitive Psychology and its Implications”)
1985
MINSKY, Marvin („The Society of Mind“)
1986
RUMELHART & McCLELLAND („Parallel Distributed Processing”)
1992
OPWIS, K. („Kognitive Modellierung“)
1999
DÖRNER, Dieter („Bauplan für eine Seele“)
1999
Gründung des „Institutes für Theoretische Psychologie“ in Bamberg
...
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9
www.skriptenforum.net/psychologie
10
Einige Forschungsschwerpunkte des „Institutes für Theoretische Psychologie“ in Bamberg
Weiterentwicklung der „PSI-Theorie“
Kulturvergleich BRD-Indien
Konstruktionsprozess im Maschinenbau
Gruppenarbeit in der Konstrutionspraxis
Führungsprozesse in der Produktentwicklung
Gruppen und die Bearbeitung von Zeitverläufen
Autonome Systeme/Kognitive Modellierung
Modellierung menschlichen Handelns in komplexen Problemsituationen
PSI-Projekt
eine psychologische Theorie als Computerprogramm (Dietrich DÖRNER und Jürgen GERDES)
„In dem PSI-Projekt wir eine Theorie zur Erklärung des Handelns von Menschen in komplexen Situationen
weiterentwickelt. Die Theorie erlaubt es, das Handeln und Erleben von Menschen in komplexen
Realitätsbereichen zu erklären und vorauszusagen.“
1. FIDE*-Weltmeisterschaft Mensch-Maschine
DEEP Junior-Gerry Kasparov
Endstand 3 zu 3 nach sechs Partien (1, ½, 0, ½, ½, ½)
Hervorragende Psychologen des 20. Jahrhunderts
Ermittelt anhand von: Häufigkeit der Zitate in Fachjournalen und Einführungswerken, Befragung von
Fachpsychologen (1725 APA-Mitglieder), Eponyme (von einer Person hergeleitete Namen), Ehrungen durch die
APA, nationale wissenschaftliche Ehrungen (z.B. Mitgliedswissenschaften bei den nationalen Akademien der
Wissenschaften)
Rank-Ordered Textbook Citation List (TCL)
Rank
Name
1
Freud, S.
2
Skinner, B.F.
3
Bandura, A.
4
Piaget, J.
5
Rogers, C.
6
Schachter, S.
Citation Frequency
560
310
303
240
202
200
Rank-Ordered Journal Citation List (JCL)
Rank
Name
1
Freud, S.
2
Piaget, J.
3
Eysenck, H.J.
4
Winer, B.J.
5
Bandura, A.
6
Siegel, S.
7
Cattell, R.B.
8
Skinner, B.F.
9
Osgood, C.E.
10
Guilford, J.P.
Citations
13890
8821
6212
6206
5831
4861
4828
4339
4061
4006
Rank-Ordered Survey List (SL)
Rank
1
2
3
4
5
6.5
6.5
8
9.5
Frequency
58
33
28
24
23
21
21
17
14
Name
Skinner, B.F.
Piaget, Jean
Freud, Sigmund
Watson, John B.
Bandura, Albert
James, William
Pavlov, Ivan
Lewin, Kurt
Rogers, Carl
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www.skriptenforum.net/psychologie
9.5
11.5
11.5
Thorndike, E.L.
Festinger, Leon
Hebb, Donald O.
11
14
13
13
Die 10 „bedeutendsten“ Psychologen des 20. Jahrhunderts
1. SKINNER, B.F.
Skinnerian, Skinner Box
2. PIAGET, Jean
Piagetian Tasks
3. FREUD, Sigmund
Freudian...
4. BANDURA, Albert
Bandura´s social learning theory
5. FESTINGER, Leon
Festinger´s cognitive dissonance theory
6. ROGERS, Carl, R.
Rogerian therapy
7. SCHACHTER, Stanley
Schachter´s affiliation studies
8. MILLER, Neal E.
9. THORNDIKE, Edward L.
Thorndike´s puzzle box, Thorndike-Lorge List
10. MASLOW, A.H.
Maslow´s hierarchy
Über die Zunkunft der Psychologie?
SCHÖNPFLUG; WOLFGANG (2000) Geschichte und Systematik der Psychologie
„Postmoderne“ Trends in der Psychologie:
Auseinandersetzung mit Lebensproblemen
subjektorientierte Modelle
interdisziplinäre Kooperation
qualitative Methoden
menschliche Werte (z.B. Selbstbestimmung)
Betonung von Individualität und Intuition
Maßstab psychologischer Praxis
als
Abwandlung des Ausspruches von EBBINGHAUS (1908; „Die Psychologie hat eine lange Vergangenheit, doch
nur eine kurze Geschichte.“) in „Die Psychologie hatte nur eine kurze Geschichte, doch eine lange Zukunft“.
SELIGMANN, Martin E.P. (1998 Präsident der APA, der größten Psychologengesellschaft der Welt): Die
Psychologie als „Sozialwissenschaft wird, was den Menschen als Individuum anbelangt, den Entwurf, die
Förderung und die Messung menschlicher Selbstverwirklichung zu ihrer Aufgabe machen“ und „wird zu einer
treibenden Kraft für das Verständnis und die Förderung der höchsten Qualitäten öffentlichen und privaten
Lebens.“
7. Methodologie: Strömungen und Kontroversen
1. Leib - Seele
Die ontologische, grundsätzlich nicht lösbare Fragestellung, ob es neben einer materiellen auch eine geistige
Welt gibt (Monismus, Dualismus, Wechselwirkung), ob alle Beobachtungen und Erlebnisse nur auf eine
Wesenheit (Materialismus, Idealismus) zurückzuführen sind oder ob Geistige und Körperliches nur zwei Seiten
ein und der selben Wirklichkeit sind (Identitätslehre).
2. Anlage - Umwelt
Die Frage, wie stark das Verhalten des Menschen durch seine Anlagen (endogen) oder durch seine Umwelt
(exogen) beeinflusst wird, hat nicht nur wissenschaftliche, sondern auch praktische Bedeutung (z.B. hinsichtlich
des zu erwartenden Nutzens von pädagogischen Maßnahmen oder der Personalselektion in der Arbeitswelt.
3. Vergangenheit - Gegenwart
Werden die Einstellungen und der Charakter des Menschen durch vergangene Erfahrungen (z.B. durch
Kindheitsträumen) bereits stabil geprägt, oder kann er sich auf die gegenwärtigen Bedingungen und
Anforderungen weitgehend frei und flexibel einstellen?
4. Freier Wille - Determiniertheit
Wie frei ist der Mensch? Gibt es überhaupt Freiheit, oder sind wir in lückenlosen Kausalketten gefangen?
Können wir jemanden zur Verantwortung ziehen, wenn Willensfreiheit nicht zu existieren scheint? Bedeutet
Freiheit vielleicht nur bewusstes Erkennen von Handlungsalternativen? Wäre eine vollständig kausal
determinierte Wirklichkeit mit komplexen Wechselwirkungen und Rückkoppelungen überhaupt vorhersagbar
(siehe Implikation der „Chaostherie“)?
5. Bewusst - Unbewusst
Welcher Anteil des Verhaltens wird willkürlich und welcher unwillkürlich gesteuert? Welche Bedeutung kommt
unbewussten Prozessen im Rahmen der gesamten menschlichen Informationsverarbeitung zu, und in welchem
Ausmaß wirken nicht bewusste psychische Prozesse auf das Bewusstsein ein?
6. Allgemeingültigkeit - Einzigartigkeit
Lassen sich für alle Menschen gleichartige psychologische Gesetze finden, oder können nur Individuen
ausreichend genau charakterisiert werden? Ob in der Psychologie einzelfallbeschreibend („idiographisch“) oder
gesetzesfindend („nomothetisch“) vorgegangen werden sollte, darf allerdings insofern als Scheinproblem gelten,
als für viele Aufgabenstellungen eigentlich beide Vorgangsweisen angebracht sind.
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7. Wertfreiheit - Wertbekenntnis
Soll sich ein Wissenschaftler möglichst jeglicher subjektiver Bewertungen von Forschungsinhalten und
Methoden enthalten, oder soll er sich eindeutig zu seinen Überzeugungen bekennen? So etwa bekennt man sich
in der Humanistischen Psychologie zum freien, prinzipiell guten und zur Selbstverwirklichung fähigen
Menschen, und in der Kritischen Psychologie setzt man einen Menschen voraus, der „emanzipatorisch“ den
bestehenden Herrschafts- und Produktionsverhältnissen entgegenwirken kann.
8. Objektivität - Subektivität
Einerseits strebt man in den meisten Wissenschaften an, dass die gewonnenen Forschungsergebnisse
intersubjektiv gültig sind, andererseits erfordern aber Einsichten in die komplexe Lebensrealität anderer
Menschen, dass man sich in diese einfühlt und sich in deren Lebensbedingungen hineinversetzt (z.B. in Form
„teilnehmender Beobachtung“)
9. Zergliederung - Ganzheitlichkeit
Seit jeher stellte man sich in der Psychologie die Frage, ob psychische Strukturen oder Prozesse (zu
Forschungszwecken) in Teilsysteme oder Elemente zerlegt werden können. Lassen sich Phänomene des Erlebens
oder Verhaltens durch voneinander unabhängige Faktoren erklären (z.B. Intelligenzfaktoren,
Persönlichkeitsdimensionen)?
10. Dynamik - Statik
Bei den meisten Querschnittanalysen bestehen die Daten aus „Momentaufnahmen“ von Merkmalen einzelner
Personen, so dass nur auf die Struktur der jeweils untersuchten Sachverhalte geschlossen werden kann. Bei
Längsschnittanalysen hingegen geht es um zeitabhängige Veränderungen aufgrund derer man auf Strukturen
eines einzelnen Systems, dessen Wechselwirkungen und Rückkoppelungen schließen kann.
11. Quantitativ - Qualitativ
Die Kontroverse, ob man eher quantitative Methoden (z.B. Rating-Skalen, Tests, Messungen) oder qualitative
Methoden (z.B. Fallbeschreibungen, Hermeneutik, Inhaltsanalysen) zur Erforschung psychischer Phänomenen
einsetzen sollte, ist heute immer noch aktuell. Allerdings werden heute nicht nur in der Praxis, sondern auch zu
Forschungszwecken oft schon beide Methoden der Erkenntnisgewinnung eingesetzt, weil die Ergebnisse
quantitativer Verfahren oft leichter zu verallgemeinern sind, und jene qualitativer Verfahren detaillierte
Einblicke in die untersuchten Phänomene gestatten (z.B. bei Voruntersuchungen).
8. Anwendungsgebiete des Faches
(26 Seiten überwiegend Statistiken, auf Instituts-Homepage runterzuladen)
9. Ethische Prinzipien (nicht mehr gehalten)
10. Rechtliche Rahmenbedingungen in Österreich (nicht mehr gehalten)
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