Institut für Soziologie - Abteilung für Theoretische Soziologie und Sozialanalysen LVA – Leiterin: Dr. Ingo Mörth LVA: VU Kultur- und Mediensoziologie: Ausgewählte Aspekte LVA – Nr.: 231.385 Thema: Die Kulturgeschichte des Schachspiels Name: Bauer Andreas Mat. Nr.: 0057242 SKZ: 130 Semester: WS 04/05 Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung S. 3 2. Entstehungslegenden S. 3 3. Die Entstehungsgeschichte der Schachfiguren S. 5 3.1 Die Bedeutung der Schachfiguren S. 7 3.2 Die Metamorphose S. 8 3.3 Das Schachspiel in Europa S. 8 4. Geschichte des Schachspiels S. 13 5. Die moderne Schachwelt S. 18 6. Spezielle Schachformen S. 19 7. Schachzitate S. 21 8. Literaturhinweise S. 23 2 1. Einleitung Kein anderes Spiel übt ein so hohes Maß an Faszination aus wie Schach. Dieses alte und doch ewig junge Spiel zieht seit mehr als tausend Jahren die Menschen in seinen Bann und entführt sie in die unauslotbare Tiefe seines eigenen Kosmos. Über die dem Schachspiel innewohnende verzaubernde Kraft ist vielfach gerätselt worden. Aber auf die grundsätzliche Frage nach dem Wesen des Spiels fehlt nach wie vor eine eindeutige Antwort. Elemente von Kunst, Wissenschaft, Sport und Spiel durchdringen das Phänomen Schach, ohne jedoch seine wirkenden Kräfte in ihrer Gesamtheit erklären zu können. Das Schachspiel, ein Geschöpf menschlichen Geistes, hat sich über seinen Schöpfer erhoben und eine eigenständige Seele entwickelt, die sich letztendlich dem Zugriff menschlichen Geistes entzieht. So verwundert es nicht, dass auch die Herkunft eines derartigen Spiels die Menschen schon immer beschäftigte. Seit alters her umranken Mythen und Legenden die Entstehungsgeschichte des Schachs und kleiden seinen Ursprung in ein Gewand märchenhafter Erzählungen. 2. Entstehungslegenden Der sich um das Schach rankende Legendenschatz ist sehr reichhaltig. Dank mangelnder Überlieferung blühen die Mythen um dieses Spiel. Aus alten arabischen Quellen stammt die Legende vom Weizenkorn. Danach soll ein brahmanischer Weiser das Schachspiel zur Zerstreuung und Belehrung seines Königs erfunden haben, der ihm zum Dank einen Wunsch erfüllen wollte. Der Wunsch des Brahmanen schien bescheiden: Auf das 1. Feld des Schachbretts ein Weizenkorn, auf das 2. Feld zwei, das 3. vier, das 4. acht und so weiter - also auf jedes weitere Feld immer die doppelte Anzahl Körner. Der König lachte über diesen lächerlichen Wunsch, und ließ den Weisen gewähren. Die lang dauernden Berechnungen seiner Berater zeigten ihm aber eine der unbegreifbaren Dimensionen des Schachspiels auf: Die Zahl der Weizenkörner überstieg nicht nur die 3 Weizenvorräte in Indien und der ganzen Welt, sondern auch die Vorstellungskraft des Königs. 18 446 744 073 709 551 615 Körner (oder 2 hoch 64 minus 1) 18 Trillionen! Bildlich: Ein mit Körnern beladener Güterzug (20 t pro Waggon), der mit 80 km/h an einem vorbeiführe, bräuchte 730 Jahre, um zu passieren (Nehrkorn, http://www.humboldtgesellschaft.de/)! Eine der zahlreichen Legenden über die Entstehung des Schachs ist die Legende vom hochmütigen König, der sein Volk misshandelte, weil er es verachtete. Da der eitle Herrscher nicht einmal Kritik seiner Freunde und Vertrauten ertrug, erfand ein weiser Brahmane das Schachspiel, um dem verblendeten König anschaulich zu machen, dass er ohne seine sich opfernden Untertanen verloren sei, weil er sich nicht allein verteidigen könne. Der König verstand die Botschaft und wandelte sich zu einem weisen Herrscher, der sein Volk hegte und pflegte. Der listige Odysseus soll schon vor Troja aus Langeweile Schach gespielt haben, was ihn dann auch zu dem tückischen "Springerzug" mit dem Trojanischen Pferd inspiriert haben soll. Anrührend ist auch eine Legende um Schach und Mutterliebe: Bei einem Thronstreit zweier Königssöhne in Indien kommt der jüngere ums Leben. Um der Mutter den Tod schonend beizubringen, erfindet ein Weiser das Schachspiel. Am Beispiel einer Partie schildert der Weise den Verlauf des Kampfes, das Schachmatt des jüngeren und die Schuldlosigkeit des älteren am Tode des Bruders. Die Mutter versteht das Gleichnis, bedankt sich und erlebt die Weizenkornüberraschung. Eine andere Legende berichtet von buddhistischen Mönchen als den Urvätern des Schachs. Das Spielbrett gilt ihnen als magisches Quadrat, bestimmt von der magischen Zahl acht, die der Meditation dient und in der Mystik für Ganzheit, Vollendung und Harmonie steht. Die liegende acht ist das mathematische Zeichen für unendlich. Auch den Buddhisten wird nachgesagt, dass sie das Schach als eine unblutige Alternative zur Kriegsgreuel schufen. Dem widerspricht jedoch die Warnung Buddhas, "sich nicht in leichtfertigen Spielen wie Brettspielen- zu verzetteln". Der Nordwesten Indiens wurde um 500 n. Chr. von Kriegen, den gewaltigen Hunneneinfällen, heimgesucht. Historiker vermuten, dass das Schachspiel eine 4 philosophische und unblutige Antwort auf die ewige Wiederkehr von Kriegen war und die schrecklichen Kriegshandlungen im friedlichen Symbolismus des Schachspiels bannen wollte (zit. Nehrkorn, http://www.humboldtgesellschaft.de/). 3. Die Entstehungsgeschichte der Schachfiguren Unter allen Brettspielen erscheint das Schachspiel schon allein durch sein äußeres Erscheinungsbild als eine Besonderheit. Auf dem Quadrat von acht mal acht Feldern werden nicht einfache, uniforme Spielsteine bewegt. Es erscheinen Figuren unterschiedlicher Gestalt, Bezeichnung und Funktion. Wie kein anderes Spiel befähigt die Figurenwelt des Schachs die Kunst zur Darstellung der verschiedenen Spielelemente als individuell geformte Skulpturen, als Kleinplastiken von hoher Kunstform. So besteht seit jeher eine enge Verflechtung zwischen dem Schachspiel und seinem jeweiligen kunst- und kulturhistorischem Umfeld. Wie in der Gestaltung der Architektur lassen sich auch in der Form einer Schachfigur Herkunft, Zeit und Phasen seiner Entwicklung ablesen (vgl. Ursprung und Metamorphose, http://www.schachundkunst.com/). Die Geschichte der Schachfigur lässt sich nicht bis zu ihren Ursprüngen in Indien zurückverfolgen. Die gewiss zahlreichen Spielsteine, die vor der Verbreitung des Schachs in seinem Geburtsland existiert haben müssen, sind nicht erhalten geblieben. Einen Hinweis auf die Gestalt altindischer Schachfiguren vermittelt eine Elfenbeinschnitzerei aus dem 8. oder 9. Jahrhundert. Die 16 Zentimeter hohe Figur aus Persien ist wahrscheinlich die Kopie eines Königs aus der verschollenen Figurenwelt indischen Schachs. Schon ihre große Ähnlichkeit mit den Königsbeschreibungen der ältesten Schachberichte lässt Rückschlüsse auf die indischen Urschachfiguren zu. 5 Bild 1: Königsfigur, 8. - 9.Jahrhundert, persische Elfenbeinschnitzerei nach indischem Vorbild Als Basis für die eigentliche Darstellung des Königs dient ein ausschreitender Elefant, der Inbegriff körperlicher Kraft und Träger religiöser Bedeutungsinhalte in Indien. Den massigen Körper des Tieres umkreisen Krieger zu Pferde, von denen einer, vom Rüssel ergriffen, aus dem Sattel gehoben wird. Über die untere Ebene lebendigen Geschehens erhebt sich der von acht Wächtern umringte Thronsitz. Auf ihm erscheint, in meditationsähnlicher Haltung und mit geschlossenen Augen, der König. Seine aufrechte Körperhaltung und sein nach innen gerichteter Blick verdeutlichen ein hierarchisches Gefälle in der Figur, die Vorrang des Geistes gegenüber der körperlichen Kraft. Im 600 n. Chr. wurde auf der arabischen Halbinsel eine Weltreligion geboren. Nur 70 Jahre später wehte die grüne Fahne des Propheten vom Indus bis zum Atlantik, prägte der Islam das politische und kulturelle Gesicht des größten Teils der damals bekannten Welt. Es formte sich ein Morgenland, an das die Märchen von Tausendundeinernacht erinnern und ohne dessen geistigen Einfluss die spätere Entwicklung des Abendlandes nicht denkbar wäre. So beispiellos ihr Siegeszug in der Geschichte war, so revolutionierend wirkte die neue Religion auf die traditionelle Kunst. In dem jungen Weltreich entwickelte sich ein gänzlich neuer Kunstbegriff. Ein Bereich allerdings war durch die 6 Koranauslegung mit einem Tabu belegt, nämlich die gegenständliche Darstellung von Menschen und Tieren. Aber genau diese erschien in der Figurenwelt des persischen und indischen Schachs. Als das Schachspiel die Grenze zur moslemischen Welt überschritt, konnten seine Figuren nicht übernommen werden. Es ist der frühen islamischen Kunst zu verdanken, dass bei der Umformung zur arabischen Schachfigur keine Verlegenheitslösung von geringer künstlerischer Qualität entstand. Aus der Not wurde nicht nur eine Tugend, sondern etwas in der Schachgeschichte Einzigartiges. Bild 2: Rekonstruierter Figurensatz nach Exponaten des Germanischen Nationalmuseums Nürnberg In der abstrakten Kleinplastik fanden die arabischen Schachfiguren ihre mit den Regeln des Islams harmonierende Form. Vom rein indischen Kulturverständnis gelöst, erhielt die Schachfigur in der arabischen Abstraktion eine zeitlose universelle Formensprache. Trotz des tiefgreifenden Wandels lebt in ihr aber weiterhin die Grundform indischer Schachfiguren (vgl. Ursprung und Metamorphose, http://www.schachundkunst.com/). 3.1 Die Bedeutung der Schachfiguren Die zentrale Figur des Schachs, der König, hat sich unverändert erhalten und ist so alt wie die bekannte Spielgeschichte selbst. Auch das Pferd und der heutige Bauer (ursprünglich Fußsoldat) hatten schon ihren Platz im alten Schach. Bei den übrigen Figurentypen hat sich in ihrer Bedeutung ein Wandel vollzogen. Neben dem König steht im arabischen Schach als Vorläufer der heutigen Dame der Berater, oder Wesir, der sich von der Königsfigur nur durch seine geringere Größe unterscheidet. In der Position des heutigen Läufers erscheint der 7 arabische Al Fil, der Elefant. Auf der zylindrischen Form seiner Figur scheinen zwei Wölbungen die Stosszähne des Tieres anzudeuten. Hinter der Figur mit dem zinnenartigen Profil verbirgt sich der Wagen. Seine alte Bezeichnung "Rukh" reicht weit zurück in die Geschichte des Schachs und wurde unübersetzt von den Arabern übernommen. In Europa zu "Roch" abgewandelt, fand die frühe Bezeichnung des Turms in dem Begriff "Rochade" Einzug in die Begriffswelt des modernen Schachs. 3.2 Die Metamorphose Bild 3: Wandlungsprozess von der indischen zur arabischen Form der Königsfigur Figuren wie die persische Königsdarstellung bildeten den Ausgangspunkt für die arabische Ableitung der Schachfigur. In der Gegenüberstellung vom arabischen König und der Form seines indischen Vorläufers wird die Systematik der Umformung sichtbar. 3.3 Das Schachspiel in Europa Das Schachspiel erreichte Europa in Gestalt der arabischen Figuren. Diese abstrakten Spielsteine wurden zum Vorbild für die ersten in Europa hergestellten Schachfiguren, die in ihrer Form so gut wie unverändert noch Jahrhunderte in 8 Gebrauch blieben. Doch gleichzeitig wurde schon früh der Versuch unternommen, abstrakte Schachfiguren in eine figürliche Darstellung zu führen. Ein Problem gegenständlicher Abbildungen wie im Islam hat es im christlichen Abendland nie gegeben. Bild 4: Königsfigur aus Süditalien, 11.Jhd., Elfenbeinschnitzerei Theoretisch hätten sich auf europäischem Boden die abstrakten Schachfiguren wieder in ihre indischen Urformen zurückverwandeln können. Aber natürlich war das Wissen um die indischen Figuren verloren gegangen, die sich vor Jahrhunderten zu den abstrakten Spielsteinen geformt hatten. Zuerst zögernd, als reliefartige Verzierung auf der arabischen Grundform, eroberte schließlich die gegenständliche Darstellung im 12. Jahrhundert die europäische Schachfigur. Ein Zufall führte 1831 zur Entdeckung ihrer frühesten erhaltenen Exemplare. Nach einer Überlieferung fand auf der schottischen Insel Lewis ein Landarbeiter am Strand einen backofenähnlichen Hohlraum. Dieser war unterirdisch gemauert, jedoch vom Meer teilweise freigelegt worden. Nach genauerer Untersuchung entdeckte der Finder im Innern des Hohlraums 6 bis 10 cm große Gestalten und glaubte in ihnen eine Versammlung von Erdgeistern und Gnomen zu erkennen. Erschreckt verließ er den Fundort, konnte aber von seiner Frau überredet werden, zurückzukehren. Erst jetzt erkannte er in den Gestalten geschnitzte Figuren, die er in sein Haus holte. 9 Bild 5: Nachbildung eines Lewis-Figurensatzes Der für die abendländische Schachgeschichte einzigartige Lewis-Fund dokumentiert den eigentlichen Durchbruch bei der Umwandlung von der abstrakt-arabischen zur gegenständlich-abendländischen Schachfigur. Die Entstehung der 78 aus Walrosselfenbein geschnitzten Figuren wird auf das 12. Jahrhundert datiert. In ihnen taucht der erste eigenständig-europäische Typ von Schachfiguren auf. Die Gestalt der Lewis-Figuren erscheint auf den ersten Blick weit entfernt von ihren arabischen Vorläufern. Doch es hat in der Entwicklung von der Abstraktion zur gegenständlichen Darstellung kein Sprung in der plastischen Gestaltung stattgefunden. Trotz des tiefgreifenden Wandels lebt in der geschlossenen monumentalen Gestalt der Lewis-Figuren noch der Geist der abstrakten arabischen Form (vgl. Ursprung und Metamorphose, http://www.schachundkunst.com/). Bild 6: Darstellung eines Bauern um 1570, Nürnberg Im 15. Jahrhundert beginnt die beeindruckende Darstellung gottgewollter Hierarchie und staatlicher Macht auf der Ebene des Spiels sich allmählich 10 aufzulösen. Nicht mehr der monumentale, vielmehr der beschreibende Charakter prägt jetzt das Wesen der Schachfigur. Das Schachspiel als Modell einer Gesellschaft erscheint in der Gestaltung der Figuren und überträgt diesen die Aufgabe, sich selber zu erklären und zu beschreiben. So erregen Detailreichtum und auch die Kunde aus fernen Ländern in der Schachfigur Bewunderung und Staunen. Seit dem 18. Jahrhundert tauchen neue Motive in der Darstellung von Schachfiguren auf. So tummeln sich beispielsweise elfenbeinerne Meerestiere, die Gestalten aus Goethes Reineke Fuchs oder Vertreter der Insektenwelt als Figuren auf der Spielfläche des Schachs. Die Vielfalt an Erscheinungen auf dem Schachbrett hat sich bis in die Gegenwart stetig gesteigert. Kaum ein Themenkreis, wenn auch noch so wunderlich, wird bei der Gestaltung von Schachfiguren übergangen (vgl. Ursprung und Metamorphose, http://www.schachundkunst.com/). Die Herstellung der meisten bisher beschriebenen Figurensätze erforderte ein hohes Maß an kunsthandwerklichem Aufwand. Die große Beliebtheit des Schachspiels verlangte aber auch nach einfachen, preiswert herzustellenden Figurensätzen, die die weite Verbreitung des Spiels erst ermöglichen sollten. Bild 7:Frühe gedrechselte Schachfiguren aus Walroßelfenbein, Nationalmuseum Reykjavik Die am Zylinder orientierte Form arabischer Spielsteine fand in der Technik des Drechselns die Möglichkeit zur schnellen und problemlosen Kopie runder 11 Figurenformen. Die Ältesten ihrer Art stammen aus dem 13. Jahrhundert und verweisen in ihrer geschlossenen Blockform noch auf ihren arabischen Ursprung. Allmählich beginnt der zylindrische Körper durch Einschnürungen und Wölbungen ein eigenes Leben zu entwickeln. Eine neue Formensprache, in der sich Kugelscheiben und Kelchsegmente abwechseln, prägt schließlich den Charakter der gedrechselten Schachfigur. Obwohl diese im preisgünstigen Schachspiel ihren Ursprung hatte, sind dennoch einige kostbare Figurensätze entstanden, die, gemessen an ihrer Schönheit, vielen gegenständlichen Schachfiguren ebenbürtig erscheinen. Im Laufe der Zeit setzte sich gegenüber den figürlichen Darstellungen auf dem Schachbrett rasch eine zahlenmäßige Überlegenheit der gedrechselten Spielsteine durch, die fast ausnahmslos das Bild der Schachmeisterschaften prägten. Bild 8: Figuren in der Stauntonform Der zwingenden Forderung nach einer Chancengleichheit bei Schachwettkämpfen entsprach die Einführung einer Einheitsform der Schachspiele. Seit 1830 bildet der Entwurf des Staunton-Figurensatzes, benannt nach dem englischen Schachmeister Howard Staunton, einen festen Bestandteil des Turnierschachs (vgl. Ursprung und Metamorphose, http://www.schachundkunst.com/). 12 4. Geschichte des Schachspiels Die heutigen Schachhistoriker sind sich darin einig, dass das eigentliche Schach - mit einigen Unterschieden zu den heutigen Regeln - um 500 n. Chr. im Nordwesten Indiens seinen Ausgang nahm und sich von dort in alle Himmelsrichtungen ausbreitete. Dafür spricht auch, dass die Grundstellung der Schachfiguren dem damaligen indischen Heer entspricht: "In der Mitte steht der König, daneben der Oberbefehlshaber (damals der Wesir, heute die Dame), rechts und links die Elefanten, die Pferde, die Wagen und das Fußvolk davor". Das moderne Schach ist in fünfzehnhundertjähriger Entwicklung um die ganze Erde gewandert. Dabei flossen Regeln, Symboliken und viele nationale und kulturelle Eigenarten östlicher und westlicher Kulturen in das Spiel ein. Vermutlich ist das Schach von indischen Händlern und Soldaten nach Persien gebracht worden. Der Name "Schach" leitet sich vom persischen Wort "Schah" - König - ab. Die Epoche des Aufstiegs der arabischen Wissenschaften war auch die erste Blütezeit des Schachspiels. Mathematiker, Mystiker, Mediziner und Meister aller Klassen stürzten sich auf das neue Spiel wie auf eine Fundgrube wunderbarer Geheimnisse. Die ersten Schachmeister verdienten ihr Brot am Hofe. Mediziner empfahlen das Spiel als psychiatrisches Heilmittel. Mit speziell verschriebenen Spielstilen wollten die Ärzte den Charakter beeinflussen und Krankheiten heilen. So sollten Melancholiker durchgeplanten Spielstrategien folgen, während sich Phlegmatiker vor allem Schematismus zu hüten hatten (Nehrkorn, http://www.humboldtgesellschaft.de/). Das Spiel unterlag nach dem Urteil der islamischen Religionshüter nicht dem Spielverbot der 5. Sure Vers 92 ff, was erstaunt, da manch ein Dichter sogar in Schachmetaphern gegen das Bilderverbot verstieß und den Schachspieler Gott gleichsetzte: "Die Welt ist ein Schachbrett, Tag und Nacht geschrägt, Wie Schicksal Mensch hin und her bewegt, 13 Sie durcheinander schiebt, Schach bietet, schlägt, und nacheinander in die Schachtel legt." Das Spiel wurde geduldet, wenn - nicht um Einsätze gespielt wurde, - das Spiel nicht die Gebete behinderte, - die Spieler nicht fluchten - und nicht auf öffentlichen Plätzen gespielt wurde. Zum Durchbruch verhalf der Schwiegersohn Mohammeds dem Schach im Jahre 632: Er sagte: "Es ist nichts Unrechtes am Schach. Es hat mit Krieg zu tun." Ein Ausspruch der die Entstehungslegenden konterkariert aber vor dem Hintergrund der damaligen kriegerischen Unternehmungen zur Befreiung der "Ungläubigen" verständlicher wird. Der Erfolg des Schachs ging in Arabien Hand in Hand mit der Verbreitung der Dichtkunst. Schach als Thema hielt Einzug in die Literatur. Liebeskunst und Schachkunst lagen eng beieinander, und nicht selten endete eine Schachpartie zwischen Mann und Frau im Bett. Die Liebeskunst stand wohl doch über der Schachkunst wie auch im Mittelalter das Liebesschach zu einem Leitmotiv der Minne wurde. Im Vergleich zum heutigen dynamischen Schach war das Spiel damals viel langsamer. Die Bauern konnten auch mit dem ersten Schritt nur ein Feld vorrücken; die ‚Powerdame‘ von heute war ein kleiner Wesir der nur einfache Schrägschritte machen konnte. Die Läufer durften auf ihrer Diagonale nur auf das übernächste Feld springen, allerdings auch über Figuren hinweg. Die Rochade war unbekannt. Der zähe Verlauf führte zur Entwicklung der "Tabiyas": das sind aktive Eröffnungsstellungen, die beiden Spielern eine spiegelbildliche Ausgangsstellung gaben, die nicht der Grundstellung entsprach (Nehrkorn, http://www.humboldtgesellschaft.de/). Nach Europa kam das Spiel durch die die Iberische Halbinsel erobernden Araber im 8. Jahrhundert. Orient und Okzident standen sich keineswegs ständig unter Waffen gegenüber. Es gab regen kulturellen Austausch, der von der Kirche nicht nur gutgeheißen wurde. Die erste Erwähnung des Schachspiels in Europa findet sich auf 14 einer Geschenkliste des Emir von Cordoba im Jahr 1010. Das Spiel fand schnell Verbreitung in der Oberschicht. Die Einordnung des Schachs seitens der Kirche fiel zwiespältig aus. Die Belege reichen von Schach spielenden Bischöfen bis zum Verbot des Schachs durch den Trierer Bischof im Jahr 1310, da er befürchtete, dass Schach ein Suchtmittel sei. Am beliebtesten war das Spiel bei Rittern. Bereits im 11. Jh. gehörte es neben Reiten, Schwimmen, Schießen, Ringen, Vogelfang und Saitenspiel zu den sieben Künsten der Ritter. Im Gegensatz zu den anderen Ritterkünsten war Schach ein Zimmersport für Winterabende und schlechtes Wetter. Spätestens gegen Ende des 13. Jh. hatte sich das Schach vom Hofe bis in die Hinterhöfe durchgesetzt. Da die Kritiker des Spiels einsahen, dass ein Verbot wirkungslos bleiben müsse, wurde das Spiel geduldet. Den Sinneswandel - vom Kontra zum Pro - in der mittelalterlichen Kirche hatte vor allem die so genannte "Schachmoral" bewirkt, die in mehreren Büchern gepredigt wurde. Diese Werke sahen einen Zusammenhang zwischen dem Wirken der Schachfiguren und menschlichem oder gar göttlichem Tun. Ein Abbild der göttlichen Weltordnung war das Schach für den im 13. Jh. in Bamberg lebenden Hugo von Trimberg: "Diese Welt gleicht einem Spielfeld, denn wie das Schach hat sie Könige, Grafen, Ritter, Richter und Bauern. Und ganz so führt Gott mit uns sein Spiel durch. Wer sündigen Gedanken nachhängt, dem bietet der Teufel stets Schach und setzt ihm die Seele matt, falls er sich nicht gut zu schützen weiß." Über die Spielweise des Schachs im Mittelalter ist weniger bekannt als über die allegorischen Spielarten und Spielereien der Ritter und Minnesänger mit dem Schach. Die Spielregeln machten das Spiel träge und ein Matt sehr schwer. So wurde der "Beraubungssieg" eingeführt: Die Partie galt als verloren, wenn der König ohne "Gefolgschaft" auf dem Brett stand. Die Zähigkeit im Spielaufbau förderte das Interesse an Schachproblemen und die Suche nach Mattbildern. Um das Spiel wieder interessant zu machen, mussten die Regeln geändert werden (Nehrkorn, http://www.humboldtgesellschaft.de/). Zu dieser Zeit waren vor allem in Italien und Spanien immer neue Gangarten der Figuren ausprobiert worden. Damals herrschten in verschiedenen Gegenden 15 Europas unterschiedliche Regeln. Trafen sich zwei Spieler mussten sie sich - wie heute noch die Doppelkopfspieler - auf gemeinsame Regeln einigen. Wann und wo genau die neuen Regeln in Kraft traten, liegt genauso im Dunkeln wie die Geburt des Schachs. Während der Schachhistoriker van der Linde den "Gedankenblitz eines genialen Schachspielers" vermutet, legt Joachim Petzold in seiner Schach-Kulturgeschichte überzeugend dar, dass das Spiel sich im 14. und 15. Jh. parallel mit der geschichtlichen Entwicklung in Europa und der ganzen Welt verändert hat. Ob tatsächlich die Erfindung der Artillerie und die Entfernung überwindenden Fahrten der portugiesischen und spanischen Seefahrer die neue Langschrittigkeit der Schachfiguren inspiriert haben, mag dahingestellt bleiben, sicher ist sie aber ein Ausdruck des neuen Welt beherrschenden Tempos. Die Untertanen des Königs wurden gestärkt und somit auch der König selbst. Die Dame wurde zur Brett beherrschenden Figur (Die Kirche versuchte übrigens diese Tatsache auf den Marienkult zurückzuführen)! Dank der neuen Regel erlebte das Schach ab dem 15.Jh. eine zweite Blüte. Es war ein schnelles, dynamisches Spiel geworden. Das Mattsetzen wurde jetzt einfacher, der Beraubungssieg abgeschafft und die Rochade erfunden. Pattstellungen galten jetzt als verlorenes Spiel und nicht mehr als remis. Ende des 15. Jh. führten die neuen Regeln, nach denen schon ein Fehler in der Eröffnung die ganze Partie entscheiden konnte, zu einem Boom an Schachbüchern. In ihnen kamen die Theoretiker zu Wort, die die Eröffnungslehre zu einer Wissenschaft machten, die sie bis heute geblieben ist. Als einer der größten Autoren sei hier der Spanier Ruy Lopez erwähnt. Er galt in damaliger Zeit als Meister seines Fachs. Die Weiterentwicklung der Theorie zeigte jedoch, dass Lopez eher eine ästhetische als eine wissenschaftliche Einstellung zum Schachspiel hatte. Die unangefochtene Schachmetropole des 18. Jh. war das berühmte ‚Café de la Régence‘ in Paris. Im Jahr 1740 begann hier der Aufstieg des 14jährigen Fancois Philidor. Er war Musiker und Schachspieler. Seine Opernkompositionen konnten die Familie nicht ernähren. In späteren Jahren reiste Philidor als Berufsspieler zwischen England und Frankreich hin und her, um sich seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Namhafte Persönlichkeiten spielten im Café gegen Philidor: Voltaire war ein schlechter Verlierer und gab sich nach dem Matt unkontrollierbaren Wutausbrüchen 16 hin. Rousseau klagt in seinem Buch "Confessions" mehrmals über die Frustrationen, die er als schwacher Spieler und hoffnungsloser Lehrling immer wieder erlitt. Diderot war regelmäßig Gast im Régence. Auch Napoleon und Benjamin Franklin versuchten sich hier. Philidor war einer der ersten "Analytischen Schachbuchautoren". Seine Schwäche bestand allerdings in einem gewissen Dogmatismus, mit dem er Faustregeln des Schachs zu verabsolutieren suchte. Trotz der Kritik an Philidors manchmal übertriebener und einäugiger Dogmatik gilt sein Werk über den systematischen Aufbau der Partie und die Bedeutung der Bauern noch heute als Credo eines tiefen Schachverständnisses. Philidor verband nicht nur Musik und Schach, seine Freundschaft mit Rousseau und Diderot sowie mit Benjamin Franklin verweist auf die Nähe zu Philosophie und Wissenschaft. Gottfried Wilhelm Leibniz pries das Schach als "Übung der Denkfähigkeit und der Erfindungsgabe: Wir müssen nämlich überall dort, wo wir uns der Vernunft bedienen, eine ausgearbeitete Methode zum Erlangen des Ziels haben" (Nehrkorn, http://www.humboldtgesellschaft.de/). Die pendelartige Gegenbewegung zum analytisch-systematischen Schachverständnis ließ nicht lange auf sich warten. Das romantische Schach war ein Spielstil, der sich nicht um den strategischen Aufbau einer Partie kümmerte, sondern vom ersten Zug an auf "Matt" spielte. Das Opfer spielt hierbei eine zentrale Rolle: Dem romantischen Ideal des "Einzigwahren" zu folgen entsprach einem "draufgängerischen" Stil mit atemberaubenden Opferkombinationen, bei denen oftmals nur die zum Mattsetzen nötigen Figuren auf dem Spielbrett verblieben. Der berühmteste Romantiker war der Breslauer Mathematiker Adolph Anderssen. Mit ihm erreichte die romantische Epoche ihren Höhepunkt. Er war der Mann, der nicht nur die originellsten und elegantesten Kombinationen fand, sondern auch damit gewann. Der feinsinnige Mathematiker und Lehrer benutzte das Schwermaterial seiner Figuren hauptsächlich dazu es sich wegnehmen zu lassen und gleichzeitig die tödlichen Mattzüge vorzubereiten. Mit der Schönheit seiner Partien begeisterte er nicht nur Anhänger und Zuschauer, sondern auch seine Gegner. Kieseritzky war 1851 von seiner Niederlage in der "Unsterblichen Partie" so beglückt, dass er die Partie Freunden und Bekannten immer wieder vorspielte, als wäre sie sein großes 17 Werk. Und das war sie ja auch, da seine Spielweise Anderssen zu seinen Kombinationen inspirierte - wenngleich ungewollt. Die "Unsterbliche" und die 1852 gespielte "Immergrüne" Partie sind die spektakulärsten Partien der romantischen Epoche, sie sind die unübertroffenen Juwelen, die "Sonette" (Fernando Arrabal) der Schachgeschichte. 5. Die moderne Schachwelt Der internationale Dachverband der Schachspieler ist die FIDE (Fédération Internationale des Échecs), die seit 1948 die offiziellen Schachweltmeisterschaften ausrichtete. Ab 1993 kam es zu Unstimmigkeiten. Einige Spieler beklagten sich über willkürliche Entscheidungen der FIDE und verließen die Organisation. 1993 gründeten Garri Kasparow und Nigel Short, als Konsequenz aus den Streitigkeiten mit der FIDE, die Professional Chess Association (PCA). Die PCA war eine Konkurrenzorganisation zur FIDE und trug eigene Weltmeisterschaften aus. Erster und einziger PCA - Weltmeister wurde 1993 Garri Kasparow. Inzwischen existiert die PCA nicht mehr; mit Ausnahme von Garri Kasparow sind alle Schachspieler wieder unter dem Dach der FIDE versammelt. Streitigkeiten gibt es jedoch weiterhin, insbesondere über den Austragungsmodus der Weltmeisterschaften. Gute Spieler können die lebenslangen Titel FIDE - Meister, Internationaler Meister und Großmeister erwerben, die von der FIDE nach klar definierten Regeln vergeben werden. Der Titel des Schachweltmeisters wird in unregelmäßigen Abständen in unterschiedlich organisierten Turnieren ausgespielt (Schach, http://de.wikipedia.org/wiki/). Die Spielstärke der Spieler wird nach dem von Professor Arpad Elo entwickeltem Wertungssystem, der sog. Elo - Zahl, ermittelt. Diese Wertungszahl ist nach wissenschaftlichen Methoden der Statistik und der Wahrscheinlichkeitstheorie aufgebaut. Mit dem Aufkommen immer schnellerer Computer und ausgefeilter Software gibt es heute auf einem PC laufende Schachprogramme, die dem Durchschnittsspieler weit überlegen sind. Ambitionierte Spieler greifen lieber zu umfangreicheren 18 Programmen, die neben dem reinem Schachspiel auch viele Zusatzmöglichkeiten bieten, wie beispielsweise Partieanalyse und Schachtraining. Sehr bekannt dürften die Programme Shredder und Fritz sein. Dazu gibt es auch ein Lernprogramm für Kinder ("Fritz und Fertig"). Diese Programme werden unter anderem von der Hamburger Firma ChessBase vertrieben, die den (europäischen) Markt für professionelle Schachsoftware - nicht zuletzt aufgrund langjähriger enger Zusammenarbeit mit dem Spitzenspieler Garri Kasparow - zunehmend beherrscht. Das speziell entwickelte Schachprogramm Deep Blue von IBM schlug sogar den damaligen Schachweltmeister Kasparow; allerdings konnte nie der Verdacht ausgeräumt werden, dass hierbei betrogen wurde, beispielsweise durch Änderungen des Programms während des Wettkampfs und durch versteckte Hilfe von Großmeistern für IBM. Durch die Weigerung von IBM, die Rechnerprotokolle anschließend offen zu legen, und die Verschrottung von Deep Blue bald nach dem Wettkampf wurde dieser Verschwörungstheorie Vorschub geleistet. Entschieden wurde der Wettkampf allerdings durch einen offensichtlichen krassen Fehler Kasparows. Offen ist, ob die Rechner das Schachspiel in absehbarer Zeit uninteressant machen, da ihre Spielstärke ständig steigt; die Zahl der Fachleute, die den baldigen endgültigen Sieg der Programme über jeden menschlichen Spieler voraussagen, wächst ständig. Allerdings gibt es auch Stimmen, die behaupten, die Spitzenspieler würden in gleichem Maße besser als die Computerprogramme; Andere argumentieren, dass selbst bei unbesiegbaren Computerprogrammen das Schachspiel nicht uninteressant würde - schließlich würden sich Menschen auch noch im Sprint oder Marathonlauf messen, obwohl jedes motorisierte Gefährt schneller sei. (Schach, http://de.wikipedia.org/wiki/) 6. Spezielle Schachformen Neben verschiedenen Schachvarianten, die teils andere Bretter und Figuren besitzen, gibt es folgende spezielle Schachformen. 19 Simultanschach: Ein Spieler tritt gegen mehrere Gegner gleichzeitig an. In der Regel ist dabei der Einzelspieler wesentlich stärker als seine Gegner. Zum Beispiel spielt oft ein Großmeister gegen viele Amateure. Blindschach: Beim Blindschach spielen einer der beiden oder beide Spieler ohne Ansicht des Brettes. Beratungspartien: Hierbei besteht eine Partei aus mehreren Spielern, die sich absprechen - beraten - dürfen. Solche Beratungspartien waren in den 20er und 30er Jahren recht beliebt. Schnellschach und Blitzschach: Die zulässige Bedenkzeit ist dabei deutlich reduziert. Diese Schachform hat in der Vergangenheit deutlich an Bedeutung gewonnen, sicher nicht zuletzt wegen der mediengerechteren Spieldauer. Der Unterschied liegt einzig in der Bedenkzeit: Beim Schnellschach hat jeder Spieler zwischen 15 und 60 Minuten Bedenkzeit, beim Blitzschach in der Regel 5 Minuten. Auf den zahlreichen Online-Schachservern ist auch eine extrem verkürzte Bedenkzeit von nur einer Minute (für die ganze Partie) verbreitet, diese Variante wird als Bullet bezeichnet. Je kürzer die Bedenkzeit ist, desto mehr treten die strategischen Aspekte des Spiels in den Hintergrund. Turnier-Simultan oder TUSI: Der Vater dieser Form des Spiel ist Eugen Thüner. Hierbei werden an 10 Brettern in einer Reihe von 5 Spielern gleichzeitig jeweils 4 Partien jeder gegen jeden gespielt mit insgesamt 1 Stunde Bedenkzeit. Jeder hat in 2 Partien Weiß und in 2 anderen Schwarz. Die ihm zugeteilten Brettseiten sind durch eine Farbtafel markiert. Der jeweils letzte Zug wird mit einem übergelegten Ring kenntlich gemacht. 20 Fernschach: Beim Fernschach sind die Gegner räumlich von einander getrennt und die Bedenkzeit beträgt üblicherweise zwischen 40 bis 60 Tagen für 10 Züge. Die Züge werden entweder über Internet oder postalisch an den Gegner Die moderne Schachwelt übernittelt (Schach, http://de.wikipedia.org/wiki/). 7. Schachzitate "Die Natur hat uns das Schachbrett gegeben, aus dem wir nicht hinauswirken können, noch wollen; sie hat uns die Steine geschnitzt, deren Wert, Bewegung und Vermögen nach und nach bekannt werden; nun ist es an uns, Züge zu tun, von denen wir uns Gewinn versprechen." (Johann Wolfgang von Goethe) "Was ist Schach?" - "Was ist das Leben?" (Harun al-Raschids Antwort auf die Frage eines islamischen Religionshüters im 8. Jahrhundert) "Schach ist wie das Leben." (Boris Spassky) "Das Schach ist die Welt. Die Steine sind die Erscheinungen im Weltall, und die Spielregeln sind die Naturgesetze." (Thomas Henry Huxley) "Neben dem intellektuellen Reiz des Schachs ist der erzieherische Wert von Bedeutung. Schach lehrt Logik, Phantasie, Selbstdisziplin und Entschlossenheit." (Garry Kasparow) "Schach ist ein Medium der weltdurchfahrenden Gewalten: wie Ebbe und Flut folgen Zug auf Zug, wie Tag und Nacht kämpfen Weiß und Schwarz." (Friedrich Gundolf) "Schach ist eine Übung der Denkfähigkeit und der Erfindungsgabe: Wir müssen nämlich überall dort, wo wir uns der Vernunft bedienen, eine ausgearbeitete Methode 21 zum Erlangen des Ziels haben." (Gottfried Wilhelm Leibniz) Schach in der Literatur: S. Zweig: "Schachnovelle" H. Hesse: "Der Steppenwolf" V. Nabokow: "Lushins Verteidigung" Schach im Film: "Knight moves" mit Christopher Lambert "Schwarz und Weiß wie Tage und Nächte" mit Bruno Ganz 22 8.Literaturhinweise Bücher Wichmann, Hans und Siegfried: Schach. Ursprung und Wandlung der Schachfigur in zwölf Jahrhunderten. München 1960 Internet Nehrkorn, Stefan: Eine Geschichte des Schachspiels: 28. Sitzung der HUMBOLDTGESELLSCHAFT am 11.11.96. URL: http://www.humboldtgesellschaft.de/. (dl. 25.11.2004) Schach: Ursprung und Metamorphose. URL: http://www.schachundkunst.com/. (dl. 25.11.2004) Wikipedia, die freie Enzykolopädie: Schach. URL: http://de.wikipedia.org/wiki/. (dl. 24.11.2004) Schachgeschichte und Geschichten. URL: http://www.ewetel.net/~heike.focken/. (dl.24.11.2004) 23