Phänomenologische Ansätze 10.3.2005 Mündliche Prüfung → Datum/Zeit vereinbaren Vorbereitungszeit 10 Minuten mit Unterlagen BB→ Basisliteratur (Artikel von Allesch) Das integrative Persönlichkeitsmodell von Mischel, Shoda und Smith (2004) Part I: TraitDiapositional Level Part III: Phenomenological Level Part V: Social Cognitive Level Part VII: Integration of Levels Introduction Part II: Psychodynamic – Motivational Level Part IV: Behavioral – Conditioning Level Part VI: Biological Level Nomotethisch: Naturwissenschaften (Gesetzte aufstellen) Idiographisch: Geisteswissenschaften (eigentümlich beschreibend) Persönlichkeitspsychologie nomotethisch nicht denkbar → Entwicklungen auf der Basis der Historie des einzelnen Menschen wichtig Paradigmatischer Konflikt spürbar Lamiell: idiotethischen Ansatz konstruieren versucht → auch in Persönlichkeitspsychologie nomotethische Aussagen wichtig, jedoch auf dem idiographischen Weg dazukommen. Dort wo phänomenologisch gearbeitet → viel stärker von idiographischer Forschung ausgegangen. Phänomenologische Ansätze setzen an dem was sich zeigt an. Das was wir wahrnehmen ist Tatbestand unseres ersten Aufnehmens → naive Wahrnehmung Phänomenologen: Das was wir wahrnehmen ist ein Produkt unseres Bewusstseins. Naive Deskription ≠ Phänomenologie Wurzel der phänomenologischen Ansätze: Franz Brentano (Aktpsychologie) Zentraler Gegenstand = Bewusstseinsakt und nicht Bewusstseinsinhalt. Gegenstand der Psychologie nicht elementar auflösbar Brentano unterscheidet: Deskriptive Psychologie (beschreibend) Genetische Psychologie (Ursachen erklären) Deskriptive ist eigentlich Aufgabenbereich, genetisch mündet zwangsläufig in Physiologie Phänomenologie und phänomenologische Psychologie: Phänomenologie bedeutet wörtlich „Lehre von den Erscheidungen“ Fragt nach Entstehung und Form der Erscheinungen im Bewusstsein Individuellen Erscheinungen sind der Weg → Individualität gehört jedoch nicht zur Phänomenologie Fremdwörterbuch: Phänomenologie: Wissenschaft von den sich dialektisch entwickelnden Erscheinungen der Gestalten des Geistes und Wissenschaft er Erfahrung des Bewusstseins (Hegel). Streng objektive Aufzeigung und Beschreibung des Gegebenen, der Phänomene (Hartmann) Wissenschaft, Lehre, die von der geistigen Anschauung des Wesens der Gegenstände oder Sachverhalten ausgeht und die geistig-intuitive Wesensschau (Husserl) Phänomenologische Ansätze 17.3.2005 BB: Skript Brentano: Sollte das Phänomen zunächst beschreiben Deskriptive Psychologie eigentlicher Bereich Die Entwicklung der phänomenologischen Methode geht auf Husserl (Schüler von Brentano) zurück. Die Phänomenologie setzt die Erkenntnistheorie Immanuel Kants fort: Nach Kant können wir die Dinge an sich nicht erkennen Methodische Schritte der Phänomenologie Husserls (aus Danner 1979, S117) Theoretische Welt Erste Epoche Lebenswelt: Natürliche Einstellung Phänomenologische Reduktion Phänomenologische Einstellung Wesensschau Eidetische Reduktion Transzendentale Reduktion Transzendentale Subjektivität Literatur: Max Herzog: Phänomenologische Psychologie, Grundlagen und Entwicklungen. Asanger: 1990 Max Herzog & Carl F. Graumann (Hg): Sinn und Erfahrung, Phänomenologische Methoden in den Humanwissenschaften. Asanger Grundgedanken Herzogs: 1. Phänomene sind intentionale Erlebnisse bzw. Verhaltensweisen 2. Phänomene sind Gegebenheiten der Trennung von Innen nach Außen, Subjekt und Objekt, Realität und Irrealität offen 3. Phänomene fundieren als strukturelle Erfahrungen die „Axiome des Alltags“ 4. Phänomene sind Variationen leiblichen In-der-Welt-seins 5. Phänomene können nur reflexiv aus dem Strom des Erlebens herausgehoben werden 6. … „Münchner“ Phänomenologenkreis: Pfänder Scheler Geiger Weiterwirken der Phänomenologie: William Stern: Personologie → auf phänomenologischer Basis → Persönlichkeit beschrieben durch bestimmte Dispositionen Max Scheler Philip Lersch: deutsche Persönlichkeitstheorie ab 2. Weltkrieg – 70er Jahre beherrscht → typischer Vertreter der Schichtenmodelle → subtile Beschreibungen von menschlichen Stimmungen Wilhelm J. Revers: Gründer des psychologischen Instituts Salzburg → konkrete Einzelbeobachtungen (Psychologie der Langeweile) → phänomenologische Analysen Existenzialismus: Deutscher Vertreter: Martin Heidegger → Buch: Sein und Zeit: Was ist menschliche Grundsituation → praktischer Mitwirker in der daseinsanalytischen Ausbildung Phänomenologische orientierte Psychiatrie und Psychopathologie in Deutschland: Karl Jaspers: „Phänomenoogie ist für uns ein empirisches Verfahren“ Darstellungen zum Raum und Zeiterleben und seinen pathologischen Veränderungen; kommt auf inneres anschauen von Einzelphänomenen an Ludwig Binswanger: Psychiatrie; erbte eine Klinik von seinem Vater; übernahm Leitung; eigenen Methoden entwickelt und als Daseinsanalyse bezeichnet → nicht gefragt was ist diese Krankheit, sondern, was hat sie für den Patienten für einen Sinn? Mit der Methode der Phänomenologie umgegangen/auseinandergesetzt Aktuelle Ansätze in Deutschland: Carl F. Graumann Max Herzog Phänomenologische Tradition in Frankreich: Henri Bergson: Unterschied Intuition und Intellekt → beides ist notwendig; Leib als Zentrum allen Handelns und Wahrnehmens; Phänomenologie des Zeitbewusstseins; Unterschied zwischen messbarer Zeit und gelebter Zeit → gemessene Zeit hat die Sekunde als kleinste Einheit, gelebte Zeit hat dies nicht (Dauer) In Tradition Bergsons: Eugène Mirkowski: „Die gelebte Zeit“ → führt Bergsons Gedanken fort (1971/72 in Salzburg erschienen → in einer Reihe → Revers) Henri Ey: „Das Bewusstsein“ Existenzialismus: Maurice Merleau-Ponty: Zeitschrift mit Jean Paul Satre herausgegeben; vehementer Krieg gegen Descartes (Leib-Seele-Problem); Ausgang von Empfindungen geht auf Descartes zurück und von Merleau-Ponty verpönt da er sagt, dass man von der Wahrnehmung ausgehen muss. Literarische Vertreter des Existenzialismus: Jean Paul Sartre: Blick → Bewusstsein wo Wahrnehmung auch Gefangene des anderen (Gegenüber) Blickes Albert Camus: moderner Mensch → Absolutität (Sysiphus) Phänomenologie in NL: Frederik J. J. Buytendijk: „Wesen und Sinn des Spiels“; „Allgemeine Theorie der menschlichen Haltung und Bewegung“ → Unterscheidung: Körper den man hat – Leiblichkeit, die man ist Johannes Linschoten: mit Deutschen eine Buchreihe herausgegeben → Selbstdarstellung der Phänomenologie Phänomenologie in USA: William James: Vater der phänomenologischen Bewegung in USA; Bewusstsein kein punktuelles Geschehen sondern franst aus; in Zukunft und Vergangenheit; war immer wieder in Deutschland; eigentlich Ansprechpartner Carl Stumpf „The Principle of Psychology“ → Erfahrung des „Bewusstseinsstrom“ Bezeichnet sich selbst als „radikaler Empirist“ Erwin Straus: „Vom Sinn der Sinne“ in deutschem entstanden; in USA erweitert → Kritik an Descartes → Kritik an neuer WAhnehmungspsychologie Aron Gurwitsch: „Das Bewusstseinsfeld“ → erster Band der in Deutsch erschien Herbert Spiegelberg Alfred Schütz: gebürtiger Wiener; Initiative der „qualitativen Sozialforschung“ → Lebenswelt sehr viel stärker durch soziale Strukturen aufgebaut worden Phänomenologische Ansätze 21.4.2005 Schichtmodell von Lersch Ansatz von Rothacker: Schichtenmodell Modell von Vetter: - aus Norddeutschland - Psychologiestudium - Von Kafka nach Mürz geholt - Assistent bei Felix Krüger in Leipzig - Habilitation eingereicht, verweigert → „Erlebnisbedeutung der Phantasie“ - Mit Lersch zusammengearbeitet - Persönlichkeitsmodell ähnlich wie Lersch → jedoch mehr Phylogenese → Gemeinsame Entwicklung von Mensch und Tier (z.B. Aggression → evolutionäre Wurzeln); mehr Anthropologie (Mensch vs. höhere Säugetiere); Äußerung der animalischen Dinge (Gefühle, Phantasie) „Natur und Person. Umriss einer Anthropognomik“ → vom Versuch einer Bestimmung des personalen Daseins → aufrechter Gang; soziale Kontakte Folge der Entwicklung des aufrechten Gangs; Enthebung der Instinkthaftigkeit Albert Rellek: - Psychologie und systematische Musikwissenschaft - Methodenstreit als Sprachrohr für die deutsche Professorenschaft Nachkriegszeit → Leipziger Gruppe philosophische Auffassung der Psychologie; Junge Psychologen nach USA um ganz andere Psychologie kennen zulernen → hohe Forschungskapazität miterlebt → nach Deutschland zurück, wollten selbe Kapazität und so entstand Methodenstreit - 1941: „Das Problem des seelischen Seins“ → Charakter = Strukturkern der Persönlichkeit, Abgegrenzt von Persönlichkeit: Vitalität, Trieb, Gefühl, Phantasie, Verstand, Wille → durch horizontale Schichten erweitert (prägend und periphär) - 1950: „Die Polarität im Aufbau des Charakters“ → Persönlichkeit durch polare Dinge beschrieben - Um Polaritäten zu schildern Fallbeispiele geliefert - Phänomenologischer Charakter tritt weniger hervor als bei Lersch Schichtentheoretischen Modelle kritisiert von Politik und Theorie - Politik: o Scheerer: o Schichtenmodelle waren Nationalsozialistisch o Konkurrenz von USA → Amerikanisierung → empirisch Tragfähiger o Eroberung des Weltalls → Fortschrittsoptimismus → Naturwissenschaften wurden wichtig - Sachlich: o Revers: eigenes Persönlichkeitsmodell entwickelt 1959: „Die Anthropologische Problematik der Schichttheorien“ → Geistige, Personale nicht im „Dachgeschoss“, im „Keller“ ist das Es, wenn man „Treppe“ hoch läuft sieht man dann den Menschen → Schichtzugehörigkeit repräsentiert von Ich-Bewegung; Hierarchischer Aufbau → Schichten weniger aufeinander geschlossen als von Lersch gezeigt; Problem der personalen Mitte; Plädiert für die Erweiterung des Modells von Lersch „Entelos echein“ = In sich ein Ziel haben (Aristoteles) Jeder Mensch bringt Anlagen mit → dort wo Fehlentwicklungen auf Modelle der „Entelechie“ zurückgegriffen Typisches Beispiel für phänomenologische Ansätze in Psychologie Biografie: 1918 in Köln geboren 2. Weltkrieg: in Bonn Psychologie, Musikwissenschaften und Philosophie studiert; Kapellmeisterprüfung 1. entstandene Publikation: „Persönlichkeit und Vermassung“ 1948: „Psychologie der Langeweile“ (Habilitation) Politische Karriere: CSU „Frustrierte Jugend“ → viele Sprachen übersetzt → abnorme psychische Entwicklungen entstehen (pathologische Persönlichkeitsentwicklung) Rekonstruktion biographischer Entwicklungen → Überprüfungsapparat entwickelt „Thematischer Gestaltungstest Salzburg“ 1955: Begründung des Jahrbuchs: „Psychologie und Psychotherapie“ 1958: außerplanmäßiger Professor 1960: ordentlicher Professor in Würzburg 1965: Institut Salzburg Persönlichkeitstheorie entwickelt: „Handbuch der Psychologie – Band 4“ → spezifischer Zugang Beispiele für Phänomenologie: „Psychologie der Langeweile“ → psychologische Schriften gehen auf Langeweile nicht ein (Kritik) → gehört zum Alltag; Langeweile => Hinweise zur abendländischen Literatur → Psychologische Wesensbestimmung der Langeweile: Lebensweltliche Erscheinungen; alltägliche Beobachtungen; biosphärische Aspekte analysiert (Langeweile vs. Interesse); grenzt Langeweile von Muße ab (Muße muss nicht unbedingt Langeweile sein); Typologie verschiedenen Formen von Langeweile (z.B. hektische Langeweile → hektisch etwas machen um Langeweile zu überbrücken, was jedoch gänzlich unsinnig ist.) „Über das Staunen“ → sinnvolle Forschungshaltung + Gegenstand der Psychologie; Staunen auch immer IchResonanz „Anthropologische Bedeutung der Wissenschaft“ (Lesung über Bücher Langeweile und Staunen) → Mensch ist in jedem Jetzt auch ein noch nicht seiender; Tier kann sich nicht langweilen, da es in Gegenwart lebt; Mensch kann sich langweilen, da er in der Gegenwart der Zukunft nachjagt Staunen und Hoffen im Zusammenhang; im Hoffen artikuliert sich der Wunsch die Zukunft zu eigener Zukunft zu machen. „Der Begriff „Person“ in der Psychologie“ (1956) → nichtmenschliche Individuen von so viel Stück gesprochen; Mensch als Individuum nicht als Stück bezeichnet „Theoretische Grundlagen des TAT“ → wäre überheblich anzunehmen eine Persönlichkeit sei durchschaubar, denn dann wäre sie nicht mehr sichtbar; zeitlicher Persönlichkeitsbegriff (Eigenschaftsmodelle reichen nicht); Persönlichkeit kann nur abgebildet werden und nicht ganz ausgelotet → Persönlichkeitsdiagnostik zielt auf Abbildung der Dynamik ab; Strukturparallelen → Zeitregel (Regelmäßigkeiten im Leben des Menschen) Henry A. Murray: - USA - TAT entwickelt: versucht Persönlichkeitsdynamik aus Geschichte zu rekonstruieren - Bemerkenswerte Persönlichkeitstheoretiker - Harvard - Interdiziplinär orientiertes Konzept - Erforschung der Persönlichkeit in Psychologie → Zentral - Kritisiert Behaviorismus, behavioristische Durchführung - Klinisch experimentelle Studie mit Studenten o Theorie der Persönlichkeit empirisch – methodisch o Grundlegende Faktor ergründen - Traditionelles Vorgehen in der Verhaltenstherapie übernommen - Neuer Typus von Experimentalversuchen → Ergebnisse deshalb schlecht, da keine Informationen über die Probanden (Weg von Anonymität) - Zentralistische Persönlichkeitsforschung => intuitionistisch - Frage nach Motivstruktur tritt in den Vordergrund - Wertet beide Standpunkte ambivalent → Versucht Kombination - Aus Experiment und Psychanalyse (Synthese = TAT) Phänomenologische Ansätze 28.4.2005 Reevers: TAT in qualitativ umgewandelt TAT an sich für 1 Proband → kein genuin-phonologisches Vorgehen Spezifisch, interpretierende Form Murray: Personganzes in Mittelpunkt gestellt Psychologie für ihn immer mit Persönlichkeit verbunden Study of human lives Individueller dynamischer Lebenslauf → hochkomplexe Struktur, komplexer Naturbezug, Bedeutungsstruktur Das was von Person ausgesagt → auf hintere Dynamik schließen Lebensgeschichtliche Zusammenhänge → Übereinstimmungen in lebensgeschichtlichen Hintergründen finden Massiv Behaviorismus angegriffen Anforderungen aus Umwelt (prests) + needs (Bedürfnisse des Individuums) Parallelen zwischen seiner Theorie mit phänomenologischen Ansätzen → selber darauf hingewiesen Phänomenologie keine einheitliche Bewegung → ekliptisches Verständnis Bilder: - 10 Tafeln → eigentlich 31 Tafeln (m/w, Erwachsen/Kind) - Bild1: Junge mit Geige - Bild3: Depression - 2. Serie: Mythische Tafeln → Bild1: Drache + Geier - Sozial dramatische Bilder - 1 Tafel = nichts drauf → weiße Tafel → Proband zuerst selber Tafel gestalten + Geschichte Auswertung: - welche needs + welche prests ausgeführt - Ergebnis von klassischen Persönlichkeitsverfahren nicht weit weg - Nicht phänomenologisch (Tafeln) → zeigt sich erst in Auswertung Auswertung nach Reevers: - deskriptive Übersetzung der Geschichten + schematische Auswertung - Querschnittsanalyse: Tafel für Tafel (deskriptiv + schematisch) - Längsschnittsanalyse: Querschnittsanalyse weiter analysieren Deskriptiv: mit psychologischen Termini Geschichte übersetzen Schematische Auswertung: Interpretation → was heißt die für den Probanden in Bezug zu seiner Biografie o Personorientiert o Von Hintergrund absehen; ist es eine Art Drama, oder ist es Selbstverwirklichung o Nach Thema von Proband gefragt o Situationaler Kontext - Darstellung der inneren Bilder -< Vorteilsfreie Deskription → schließt an phänomenologischem Vorgehen an TGT: - Themenliste Positiver oder negativer Ausgang Thementafel → Querverbindungen herstellen (z.B. Suizid + schlechter Umgang; positive Selbstverwirklichung + andere Themen) Gewinnt Hypothesen, keine Diagnosen Hypothesen durch weitere Analysen erst bewähren oder falsifizieren Seifert: - Worüber wird geklagt? - Wirklichkeit? - Konkretes Handeln? Udo Hauchfleisch: - Auswertungsverfahren zum TAT - Schweizer Psychiater - 70-er Jahre Donald Syngg + Arthur W. Combs: - Übergangsglied - Neuer Ansatz für Phänomenologie in USA - Syngg: „The need für a phenomenological system of psychology“ (1941) - „Individual Behavior“ (1949) - In gängigen theoriegeschichtlichen Ansätzen nicht zitiert - Neophänomenologischer Ansatz laut Kelly - In keinem Betrachtungsfall radikal (deshalb vergessen?) - Jeder Organismus hat phänomenales Feld (= unsere subjektive Welt → Welt wie wir sie wahrnehmen + Wertvorstellungen) - Phänomenales Feld ≠ Wahrnehmungsfeld - Das was Menschen in Köpfen haben erst durch rationale Analyse erschlossen - Psychologen sollten sich mehr mit phänomenalem Feld befassen als mit isoliertem Gegenstand - Erschließen aus dem tatsächlich beobachtbaren → befürchten eine Methodenvielfalt → kommt zu phänomenalem Feld - Motivation: geht stark in Richtung Selbstverwirklichung; Selbstbild entwickelt sich über Lebenszeit hinweg; persönliche Erfahrungen spielen hinein; Selbsterhaltung mehr als biologischer Trieb; Vorgang = Differenzierung, d.h. große Ähnlichkeiten mit C.G. Jungs Individuation, Rodgers Selbstverwirklichung - Klinische Verwendung - Motiv darin gesehen Klienten vor „Sackgassenwahrnehmungen“ zu beschützen (Bezug zu Arnold Beck) - Website: www.ship.edu/~cgboeree/syngg&combs.html George Kelly + Karl Rodgers: - George Kelly: „Psychology of personal constructs“ (1955) Verhalten + psychische Prozesse gesteuert (chanalized) → Verhalten nicht determinieren sondern kanalisieren Antizipation: Ereignisse von Verhalten konstruieren → mentales Konstrukt im Kopf entwickeln → unterscheiden sich in Bezug, … → Lebenslanger Umgang mit Konstruktionen Kann mit Methoden Konstrukte feststellen und zur Auswertung heranziehen Keine objektive absolute Wahrheit Gedanken zum Menschenbild: analog zum Wissenschaftler → Vorhersagen + diese kontrollieren; sieht gegenüber von äußerem Verhalten; Konsequenzen: Mensch orientiert sich auf Zukunft, Individuum kann Umgebung repräsentieren Freiheit und Determiniertheit: Kontinuität des Handelns → Konstanzverhalten determinieren Theorieverständnis: Tendenz zur Dogmatisierung kritisiert; wenn ich von mentalen Konstrukten spreche, dann ist es mein mentales Konstrukt; Novelist vollzieht viel aus mentalen Konstrukten, ihm liegen jedoch keine Fragebögen vor Komponenten: keine objektive Realität; Theorien sollten zu Ergebnisse führen; klinische Methode ist nützlich; gute Persönlichkeitstheorie soll praktikabel sein Persönlichkeitstheorie: Konstrukt (= bestimmte Art und Weise um Welt (Wahrnehmungstheoretisch) zu konstruieren; Konfrontation mit äußerer Welt → Material für ähnliche Situationen; Konstruktionen von Ähnlichkeit = Gesetz konstruiert Konstrukte; alle Konstrukte = dichotome Konstrukte (3 Konstrukte: 2 ähnlich, 3. anders → 2 = Ähnlichkeitskonstrukte; 3. = Gegensatzkonstrukt); Konstrukt ähnelt einer Theorie: bestimmte Bandbreite in Anwendung (periphäre Konstrukte für spezifische Situation,…); Menschen unterscheiden sich immer in ihren Konstrukten und in der Organisation dieser; „Persönlichkeit“ eines Individuums = Summe des Konstruktsystems Erhebung: Rollen-Konstrukt-Repertoir-Test (REP-Test) o Verschiedene Formen für Individuen in Gruppen o Proband bekommt Rollenliste → Personen benennen, die er kennt, den Rollen zuordnen → Untersucher bittet Probanden 3 Personen aussuchen und 2 benennen welche sich ähneln und einen der den beiden gegensätzlich ist (z.B. netter Lehrer + Großvater, Gegensatz = Vater) → Präsentationen von Rollentriaden öfter (mindestens 30 Mal) durchführen → Analyse o Schwer anzuwenden o Anzahl der Konstrukte in Betracht gezogen, Rollenaspekte, Veränderung der Struktur o Geht über deskriptiv nicht hinaus Barbara Krahé: - Studie durchgeführt (1991): „Situation cognition and coherence in personality“ - Wie reagiert Person in bestimmter Situation - Für jede Person angstauslösende Situation etwas anderes → verweist auf ein Konstrukt in der Vielfalt von individuellen Konstrukten - Einheitliche unabhängige Variable vorgegeben = falsch → vorher ist es wichtig, dass ich weiß, was macht diesem oder jenem Probandem Angst → konnte zeigen, dass Vorhersage besser als die im traditionellen Design Phänomenologische Ansätze 12.5.2005 Walter Mischel: Konzept für phänomenologische Ansätze Um Persönlichkeitsforschung zu betreiben, darf man Analyseebenen nicht als sich ausschließend betrachten Phänomenologische Analyseebene setzt an individueller Analyseeben an Viele Ansätze bezeichnen sich nicht als phänomenologische → humanistisch, kognitiv, existentialistisch Viele Theorein könnten zurückweisen → verschiedene Sichtweisen befürworten → traits ablehnen Positiv: Theorien gekennzeichnet durch Betonung des Selbstbildes der Persönlichkeit Kritiken: Albrecht Allport, Kurt Lewin, George Kelly, Karl Rodgers - Albrecht Allport: Motivstrukturen erheben = fraglich; Mensch ist frei → nicht ausreichend determiniert; Theorie von der Gleichzeitigkeit der Motive: durch TAT → warum Motiv in Gegenwart? → Mischel: genau das typische der phänomenologischen Ansätze - Kurt Lewin: 1936: Prinzip der Gleichzeitigkeit in Beug des Lebensraums Lebensraum Externe Welt P Formel: V=f(P,U) Das was das Handeln determiniert hängt von Situation ab → macht jede Vorhersage schwierig, keine traits determinierbar Egon Brunswick: Studien der Wahrnehmung → explizit auf phänomenologischen Ansatz bezogen Mischel nennt Sartre, Camus, Binswanger, Boss (Existentialismus) → menschliche Entscheidungsfähigkeit explizit erwähnt Husserl: Schritt der lebensweltlichen Analyse → theoretische Brille nicht aufsetzen → vorher abstrahieren Humanistische Psychologie: Stütz sich auf Allport: „Mensch ist nicht Gefangener seiner Triebe, Trieb ist eine Reife des Menschen“ Trieb bei Mensch nicht wie bei Tier Instinkt Humanistische Wende: Charlotte Bühler, Abraham Maslow, Carl R. Rodgers Therapeut hat nur Stützfunktion Charlotte Bühler: Frau von Karl Bühler; Begründerin der Wiener Schule Maslow: Bedürfnispyramide Existentialistische Psychologie: Selbstverwirklichung: Je stärker das Ich umso besser Beweglichkeit des Menschen in der Welt Carl R. Rodgers: Theoriebildung von der Anwendung her determiniert Betonung der phänomenologischen Welt des Individuums Theorie = Teil der humanistischen Bewegung Für mich ist eine äußerst persönliche Betrachtung nicht nur ein besseres Erfahren sondern es weist auf die humanistische Verfahren Ziel des Menschen ist Wachstum I’m becoming a person → „Entwicklung der Persönlichkeit“ 1902 geboren in Elinoy Religiös und ethisch aufgewachsen, viel Arbeit Respekt vor wissenschaftlichen Methoden; sein Tun sehr kritisch hinterfragt Agrarwissenschaft studiert; dann Reise in Orient mit 20; andere religiöse Systeme gesehen: Verstanden, warum sich Menschen zu hassen beginnen, obwohl sie eigentlich nett wären; an Columbia University studiert, 1930 Abschluss, bemüht wissenschaftlich, religiöse, humanistische Auffassungen integriert 1968: Center for studies of the person begründet 1946/47: Präsident der Psychological Association Prinzipien: - auf lange Sicht bringt es nichts so zu tun, als wäre ich jemand, der ich nicht bin - ganz ich selbst sein - erlauben einen anderen Mensch verstehen - … Phänomenologie: Basis zur Entwicklung einer Person, Theorie von inneren subjektiven Phänomenen 3 Wissen: - subjektives Wissen: Wissen über innere Zustände - objektives Wissen: Beobachtung anderer - interpersonales Wissen: empathische Fähigkeit interpersonales Wissen auch als phänomenologisches Wissen bezeichnet zentrale Säulen: - Wie macht es die Person, das Vorgegebene im Sinne der Selbstentfaltung zu entwickeln - 1942: begonnen therapeutisch zu arbeiten - 1967: erst an Schizophrenie herangewagt - Rodgers Theorie = Prozess der Entwicklung - Grundfrage: Wie nehmen Menschen ihre Wirklichkeit wahr? Wie sieht der Prozess der Veränderung aus? - Selbst: Individuum nimmt äußere Erfahrungen wahr → Wahrnehmungen machen Wahrnehmungsfeld aus; Organisiertes Wahrnehmngsmuster; Idealselbst: dem Individuum als Endpunkt vorgeschwebt - 2 Punkte: Selbst: folgt den allgemeinen Prozesse der Wahrnehmung Selbstkonzept: Muster von zusammengehörenden Wahrnehmungen, keine Einheit - Selbstkonzept im Laufe der Zeit erst entwickelt aus der Praxis - Selbstverwirklichung: immer wieder Freud widersprechen; Freud: Triebe starke Bewegung für Menschen; Rodgers: Triebe sind nicht so wichtig → Mensch das gezogene von eigenen Selbstvorstellungen; gibt einen Kern den es gilt herauszufinden - Selbstkonsistenz/kongruenz zwischen Selbst und Erfahrungen: für Stabilität des Selbst: wichtig, dass Konflikte gelöst werden - Angst vor allem durch Selbstwahrnehmung gekennzeichnet; bedroht Selbstverwirklichung - Positive Anerkennung durch die Umwelt: äußert sich in Bedürfnis nach: Liebe, Wärme, Anerkennung,…; schildert dies vom Standpunkt des Kindes; leitet sich von Erziehung ab (positive Anerkennung) Rodgers hält es nicht für notwendig Konzepte, wie Motiv und Triebe einzuführen Selbstkonzept: nicht messbare Einheit; Entwicklungsprozess Für Kind: im Zustand der Kongruenz entwickeln Theorie über Eigenart des theoretischen Prozess Klientenzentrierte Gesprächstherapie 3 Phasen: - Reflexion der Gefühle durch den Therapeuten - Klientenzentriertes Beraterverhalten (cue-Technik) - Therapeutische Atmosphäre (Gefühle von Patient und Klient treten in Beziehung → bewusst angestrebt) Phänomenologische Ansätze 2.6.2005 Letzte VO: Ansatz von Karl Jaspers: Phänomenologie in Psychopathologie Neue Methode ENCARTA: Jaspers, Karl (1883-1969), Philosoph und einer der Hauptvertreter der deutschen Existenzphilosophie. Im Zentrum seines Denkens und seiner psychologischen, philosophischen und politischen Schriften stehen seine Auslegung der existentiellen Philosophie und der Freiheitsbegriff. Jaspers beeinflusste in einem nicht unerheblichen Maße in den beiden ersten Nachkriegsjahrzehnten den politischen Diskurs in Deutschland. LEBENSSTATIONEN Karl Jaspers wurde am 23. Februar 1883 in Oldenburg geboren. Er studierte Medizin in Berlin und Göttingen. Nach seiner Promotion in Heidelberg arbeitete er zunächst dort als Assistent an der psychiatrischen Klinik und wurde 1916 Professor für Psychologie, seit 1920 für Philosophie an der Universität Heidelberg. Während der nationalsozialistischen Herrschaft erhielt Jaspers, der mit einer Jüdin verheiratet war, akademisches Lehrverbot, da er gegenüber den Machthabern zu keinerlei Zugeständnissen bereit war. Nach Ende des 2. Weltkrieges übernahm er wieder seinen alten Lehrstuhl, wechselte aber aus politischer Enttäuschung über die gesellschaftliche Entwicklung in Deutschland 1948 an die Universität Basel. 1958 erhielt er den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels und 1959 den Erasmuspreis. Karl Jaspers starb am 20. Februar 1969 in Basel. ARBEITEN ZUR PSYCHOPATHOLOGIE 1913 hatte Jaspers mit einer Arbeit über die Allgemeine Psychopathologie (1913), in die er den Begriff des „einfühlenden Verstehens” einführte, eine geisteswissenschaftlich ausgerichtete, hermeneutische Psychopathologie begründet, die er gegenüber der Psychotherapie, die er als deterministisch und deshalb als irreführend ansah, abgrenzte. Jaspers ebnete durch eine systematische Methodologie der Psychopathologie den Weg von der reinen klinischen Emperie zur wissenschaftlichen Forschungspraxis. Theorien werden nach Jaspers nur dann als solche anerkannt, insofern sie Realität widerspiegeln. Nach seiner Auffassung kann der Mensch in seiner ganzen psychischen Mannigfaltigkeit wissenschaftlich nicht erfasst werden. DAS PHILOSOPHISCHE WERK 1919 veröffentlichte er, in Anlehnung an die philosophischen Schriften Wilhelm Diltheys und beeinflusst vom Denken des Soziologen Max Weber, eine Typologie der möglichen Weltanschauungen (Psychologie der Weltanschauungen). Mit seiner Untersuchung über den Dramatiker August Strindberg und den Maler Vincent van Gogh (Strindberg und van Gogh, 1922) systematisierte er seine Methode der Existenzerhellung und lotete die vielfältigen Möglichkeiten der Seele aus. Indirekt verbunden war damit die Appelation an die freie Gestaltung der menschlichen Existenz. In seinem Hauptwerk Philosophie (3 Bde.,1932), setzte sich Jaspers mit den drei großen philosophischen Themenbereichen (Welt, Seele = Existenz, Gott) auseinander: Bei der Betrachtung der Welt bzw. „philosophischen Weltorientierung” sind dem Menschen Grenzen der Erfahrbarkeit der Welt und somit auch des wissenschaftlichen Wissens gesetzt; ein Rest der Realität, in der er lebt, bleibt unfassbar bzw. unerklärlich. So genannte Grenzerfahrungen des Menschen (Schuld, Leid und Tod) werden in der Existenzerhellung u. a. durch Kommunikation deutlich; die Existenz erscheint als transzendent; Jaspers spricht von etwas „Umgreifendem”, das für die Beschreibung der äußersten Grenzen des Daseins, des unendlichen Horizonts, innerhalb dessen die gesamte subjektive und objektive Erfahrung möglich, aber verstandesmäßig nicht zu erfassen ist. Im Bereich des Metaphysischen wird die Transzendenz als Fragen nach dem Absoluten oder dem Ursprung verstanden. Das aktive Philosophieren im Übergang von dem oben erwähnten einen Bereich in den anderen nennt Jaspers „transzendieren”, und für ihn vermittelt sich die menschliche Existenz nur in der Kommunikation mit dem Anderen. So bedeute das eigentliche philosophische Denken, nicht die sich daraus ergebenen Schlüsse zu ziehen, sondern Philosophie bestehe in dem Bemühen, die Grenzen der Erfahrung zu untersuchen und aufzuzeigen. Von der Wahrheit, sein zweites wichtiges philosophisches Hauptwerk, erschien 1947. Hier begründete Jaspers seine Theorie vom Umgreifenden in der so genannten Periechontologie. Vernunft und Existenz sind die unverrückbaren Pole des menschlichen Seins. In der philosophischen Praxis forderte Jaspers eine stetige Auseinandersetzung, einen Dialog mit den großen Philosophen der Geistesgesichte. Dabei ginge es nicht um die Übernahme von Dogmen, sondern – im Bewußtsein, dass wissenschaftlichem Erkennen Grenzen gesetzt seien – um die Aneignung von Methoden, die es ermöglichen, Wahrheitsfindung zu betreiben. Wissenschaft, Kommunikation,Wahrheit, Mensch und Transzendenz sind die philosophischen Grundthemen, denen sich Jaspers unter dem Primat der existentiellen wie politischen Freiheit eingehend gewidmet hat: Wissenschaft verstand er in einer klaren Trennung von Philosophie, die nach Seinserkenntnis frage, und methodischer arbeitender Wissenschaft und ihrer allgemein gültigen Resultate. Nur in der Kommunikation mit anderen kann der Einzelne zu seinem Selbstsein finden. In der Subjekt-Objekt-Trennung, in die das Gegenständliche aus dem Seienden als Seiendes tritt, bleibe dieses Seiende (z. B. die Wahrheit) hinter seiner Erscheinung ungreifbar, denn das so genannte Umgreifende kann nicht erkannt, sondern nur philosophisch erhellt werden. Denken und Handeln erfahren ihre Bestätigung erst durch die Kommunikation: „Wahr ist, was verbindet.” Nach Japsers ist der Mensch mehr als er wissen kann. Hineingeworfen ins Dasein kann er durch das Bewusstsein die gegenständliche Welt erforschen und als Geist das Weltdasein durch Ideen vom Ganzen entwerfen.Transzendenz ist als philosophisches Denken zu verstehen, ohne die Objektivierung der Religionen. DIE POLITISCHEN SCHRIFTEN Jaspers Philosophie ist kein Denken als Selbstzweck, sondern Praxis. Sein als ethisch verstandenes Denken war somit auch Grundlage für seine politischen Schriften im Sinne seines Postulats: „Philosophie und Politik sollten sich treffen”, d. h., eine Philosophie der Freiheit muss sich im politischen Raum instrumentalisieren lassen, also behaupten bzw. bewähren. In seinem 1947 herausgekommenen Buch Die Schuldfrage sprach er von der Kollektivschuld des deutschen Volkes am Zustandekommen des 2. Weltkrieges. Dieses moralische Verdikt bestimmte über viele Jahre (zum Teil auch noch bis heute) die Diskussion über die so genannte Bewältigung der nationalsozialistischen Vergangenheit und Verbrechen. Jaspers wandte sich vehement gegen den Totalitarismus politischer Systeme, insbesondere gegen die ideologische Blockbildung nach dem 2. Weltkrieg während des Kalten Krieges. Er war ein entschiedener Gegner der Atomwaffenpolitik der Großmächte und betrachtete die staatspolitische Entwicklung der Bundesrepublik Deutschland mit größter Skepsis. In seinem 1966 veröffentlichtem Buch Wohin treibt die Bundesrepublik? und in der ein Jahr später publizierten Antwort erörterte Jaspers über die tagespolitischen Debatten hinaus die Entwicklungstendenzen der parlamentarischen Demokratie. Er sah im bundesrepublikanischen Regierungssystem oligarische Strukturen heranreifen. Für die geistesgeschichtliche Auseinandersetzung mit den Tendenzen der Philosophie des 20. Jahrhunderts ist vor allem auch Jaspers Verhältnis zu Martin Heidegger, dem anderen großen deutschen Philosophen der Existenzphilosophie, von großem Interesse. Jaspers und Heidegger waren seit 1920 befreundet. Trotz grundlegend unterschiedlicher Ansätze und Ausprägungen ihres Denkens gab es auch Berührungspunkte. Jaspers wandte sich aber (vor allem auch persönlich) von Heidegger ab, als dieser sich nach 1933 dem nationalsozialistischem Regime partiell angenährt hatte und Jaspers seinen Lehrauftrag verlor. Seine Notizen zu Martin Heidegger erschienen erst posthum 1978. Zu Lebzeiten wollte sich Jaspers an dem Streit um Heideggers politische Haltung nicht mehr beteiligen, umso brisanter und aufschlussreicher waren dann doch seine Notizen über den ehemaligen Freiburger Ordinarius. Weitere Werke Jaspers sind u. a.: Die Idee der Universalität (1923, überarbeitete Fassungen 1946 und 1961), Die geistige Situationder Zeit (1931), Vernunft und Existenz (1935), Nietzsche (1936), Descartes (1937), Existenzphilosophie (1938), Nietzsche und das Christentum (1947), Der philosophische Glaube (1948), Vom Ursprung und Ziel der Geschichte (1949), Einführung in die Philosophie (1950), Vernunft und Widervernunft in unserer Zeit (1950), Rechenschaft und Ausblick (1951), Leonardo als Philosoph (1953), Schelling (1955), Die Atombombe und die Zukunft der Menschen (1958), Philosophie und Welt (1958), Der philosophische Glaube angesichts der Offenbarung (1962), Lebensfragen der deutschen Politik (1963), Nicolaus Cusanus (1964), Die großen Philosophen (1957-1964), Hoffnung und Sorge (1965) und Chiffren der Transzendenz (posthum 1970). Ludwig Binswanger: (1881 – 1966) Schweiz Sein Opa → Asyl für geistig Behinderte eingerichtet Binswanger hat mit 30 Jahren dieses Asyl übernommen An Burg Hölzler gearbeitet → Bleuler: Tiefenpsychologie Seine Dissertation bei Jung geschrieben Freud kennengelernt → Freundschaft Psychoanalytische Beobachtungsmethode eingeführt → Freud Nach Bruch zwischen Freud und Jung nicht auf Seiten der Züricher geschlagen Binswanger übte Kritik an Freuds Methode Freud versuchte Bruch mit Jung wieder zu kitten → Binswanger hätte helfen sollen → hat er aber nicht Gute Zusammenarbeit mit Martin Heidegger Homonatura: Freuds Menschenbild charakterisiert: Mensch geprägt durch seine Triebnatur Naturwissenschaft = realitätsgetreue Widergabe Kunst seiner Zeit: hat phänomenologischen Blick → vermeidet naturwissenschaftliches – schaut in den Hintergrund → meint dies vor allem durch den Künstler Mark (Blaue Pferde) → Mark hat seine Pferde gemalt um etwas naturwissenschaftlich unmögliches zu schaffen Musik: „Die versunkene Katedrale“ – Wesen die Musik besser zum Ausdruck als jede wissenschaftliche Erklärung Haben von einem Tier eine kategoriale Anschauung → verweist auf seine Essenz Z.B. Van Gogh’s Kornfelder → kategoriale Anschauung Wahrnehmung und Empfindungen → zur Erfahrung eines Wahrnehmungsganzen trägt phänomenologischer Ansatz nicht bei Wahrnehmung ist das Primäre → Hintergründe sind unwichtig Lokalisierung der Wahrnehmung nur im Bewusstsein möglich Bewusstseinsprozess ist Doppelgesichtiger Prozess Phänomenologie untersucht Individualitäten Begriff von Persönlichkeit hinter Entstehungsformen der Individualität Psychologische Person = Individuum in jener anschaulichen Weise wie es dem Psychologen/Psychiater gegenüber steht (sinnlos ganzheitliches Bild) Ebenso wenig wie sie das Gehirn ist noch die Seele Dort wo ich der psychologischen Person gegenüberstehe → ganzheitliches Bild auf mich wirken lassen Zwangsläufig muss Psychiater abstrakte Modellannahmen aufweisen → hier betrachte ich psychologische Person nicht mehr Daseinsanalyse: versucht auch in Arbeit mit Probanden ihn immer wieder als Kranken als psychologische Person zu sehen Person ist weder durch Naturwissenschaft, noch durch Geisteswissenschaft ganz erfassbar Mensch entwickelt Kunst, da nicht nur naturwissenschaftlichem sondern aus geisteswissenschaftlichem Wesen Seelenbegriff ist ein Abstraktum Knüpft an Kant an → Leib und Seele nicht getrennt, sondern Aspekte des ICH → ICH empirisch: Gegenstand meiner Wahrnehmung, ICH transzendental: subjektive Wahrnehmung Dort wo Menschen als andere Individualität wahrgenommen (Trennung empirisch und transzendental) ist er Mensch Kritisiert Kant wegen dem engen Charakter → ICH für Binswanger = Gegenstand Empirisches ICH nicht nur regulative Idee, sondern reale Wahrnehmung Beziehungen zwischen ICH und DU Was geht in unserem Bewusstsein vor? → kritisiert frühere Theorien → alle früheren Theorien gingen von Zweiteilung des ICH aus → Assoziationstheorie: kann fremdes ICH nicht wahrnehmen, assoziiere es; fremdes ICH als Assoziationsprodukt; Assoziationstheorie kann Wahrnehmung von Affekten nicht bestätigen; kann wahrgenommene Emotionen nicht beschreiben Einfühlungsvorgang → glaubt oben ist länger (Lipps) Wahrnehmung des fremden ICH durch Einfühlung in den Anderen bewirkt Wahrnehmungstheorie → Bezug zu Max Scheler Phänomenologische Ansätze 9.6.2005 Binswanger: Ich-du-Beziehung wenig bei Binswanger, bei Heidegger nicht Lebensfähigkeit des Menschen = zentraler therapeutischer/anthropologischer Aspekt → Analyse der Beziehungsgestaltung ist zentral Daseinsanalyse kann klassische Therapiemethode nicht im Hintergrund lassen. Auch Therapeut steht mit Klient in Ich-Du-Beziehung (Daseinsanalyse) Implementierung der phänomenologischen Ebene Kritik von Binswanger an Freud geht auf Heideggersche Konzepte zurück Isolierte Störungen auf isolierte Vorgänge zurückzuführen Psychopathologische Phänomene nicht kausal, sondern phänomenologisch auf den Sinngehalt beschrieben Jeder Mensch trägt Normalentwicklungen in sich → Unterscheidet Binswangers Daseinsanalyse von Freuds Psychoanalyse Darstellung, dass das was Freud als analisch beschrieben eng mit Tod zu tun hat und nicht wie Freud sagt, dass es mit Zukunft zu tun hat Traum bei Binswanger: Experiment der Persönlichkeit mit eigenen Daseinsanalysen → Daseinsanalytische Traumdeutung: Inhalt ist wichtig Phänomenologie der Liebe: Zusammensein der Menschen auflösen in das Ich und Du www.daseinsanalyse.at → christlicher „Tatsch“ → aus Binswanger Transzendenzanalyse unter button thema → Einführung in die Theorie und Praxis → auf Seite 58ff (Kapitel 3) → siehe Anhang! - Persönlichkeit und Persönlichkeitsentwicklung - Persönlichkeit: Aussagen über Lebensgeschichte - Persönlichkeit ist jeweils durch das aktuelle-eksistieren-Können konstruiert - Existenzialien: Grunddimensionen der Persönlichkeit ohne die wir nicht als Selbstseiende eksistieren können - Kritik am Eigenschaftsbild: Eigenschaften zielen auf Merkmale der Persönlichkeit ab - Existenzialien: Frei- und Offensein: persönliche Authentizität wieder herstellen Sorgetragen, Schuldigsein, Gewissen: nicht die Sorge um etwas bestimmtes, sondern anthropologische Merkmale (=anthropologische Grundtatsache keine Einzelheiten) Angst und Tod: wie geht konkreter Mensch mit seiner Sterblichkeit um? Zeitliche Begrenztheit Mitsein: kommunikative, soziale, politische Position des individuellen Menschen Gestimmtsein: Analyse der Befindlichkeit Zeitlichsein - Condrau: einer der bedeutensten Schweizer Vertreter der Daseinsanalyse, Band über den Tod („Certe morendi conditio“) verfasst - Zusammenhang von somatischer und persönlicher Phase - Phasen der Entwicklung von Menschen unterschiedlich durchlaufen. www.daseinsanalyse.ch → Schweizer Daseinsanalyse → Schweiz „Geburtsort“ der Daseinsanalyse → Leitbild Auszug aus dem Leitbild Die Gesellschaft für hermeneutische Anthropologie und Daseinsanalyse (GAD) widmet sich der Frage nach dem Menschen. Sie greift seine existentiellen Erf ahrungen und sein Bemühen um eine gelingende Verständigung über sich selbst auf. So wenig sich der Mensch aber je völlig transparent werden kann, so wenig vermag auch eine hermeneutisch verfahrende Anthropologie die condition humaine gänzlich aufzuschliess en. Sie will daher die Kultur des Fragens fördern, das Bewusstsein für die Komplexität von Sachverhalten wecken und ein Nachdenken in Gang bringen, anstatt ein technisches Know how zu vermitteln. Im heutigen, zunehmend naturwissenschaftlich geprägten und zweckrationalen Diskurs ist es ihr Anliegen, eine eigenständige Stellungnahme einzubringen, die das Verständnis, insbesondere auch des leidenden Menschen, nicht auf einen Teilaspekt seiner Existenz reduziert. Die GAD möchte all diejenigen Personen ansprechen, die sich beruflich oder ideell mit Problemen des Menschseins beschäftigen, nicht zuletzt Fachleute aus der Philosophie und den Geisteswissenschaften, aus der Medizin und Psychiatrie, aus der Psychologie und Psychotherapie. www.daseinsanalyse.com → Daseinsanalyse allgemein → Daseinsanalyse von Gion Condrau Daseinsanalyse Gion Condrau 1. Anfänge Die Daseinsanalyse verdankt ihre Entstehung und Entwicklung den geistigen Erneuerungen, die auf die beiden Weltkriege folgten. Im Bereiche der Psychiatrie entstand in den zwanziger Jahren eine Bewegung, die teils durch die Auseinandersetzung mit der Freudschen Psychoanalyse, teils durch ein wissenschaftliches Unbehagen über die traditionelle, systematisierende klinische Psychopathologie ausgelöst, nach einem neuen Grundlagenverständnis menschlicher Existenz und deren Störungen forschte. Im besonderen wurde die einseitig naturwissenschaftliche Ausrichtung der Psychiatrie und Psychotherapie heftiger Kritik unterworfen. So entstand die "anthropologische" Psychiatrie, begründet durch namhafte Forscher wie Binswanger, von Weizsäcker, Straus, von Gebsattel, Minkowski und Kunz, die bereits vor dem bedeutsamen Jahr 1927 sich an den Werken Schelers, Kierkegaards, an jenen von Brentano, Dilthey, Natorp, Lipps, Bergson und schließlich entscheidend an Husserl, Szilasi und Heidegger orientierten. Weniger bedeutsam war wohl der Einfluß von Jaspers und Sartre, obgleich ersterer selbst von der Psychiatrie her kam und letzterer eine eigene "psychanalyse existentielle" schuf. Ludwig Binswanger (1881-1966) ist der eigentliche Begründer der daseinsanalytischen Psychiatrie. Zunächst allerdings bezeichnete er seine Forschungsrichtung im Anschluß an die intensive Beschäftigung mit der Phänomenologie Husserls als eine "phänomenologische Anthropologie". Erst 1941 nannte er sie, einer Anregung Wyrschs folgend, Daseinsanalyse. Zu dieser Zeit war Binswanger bereits in entscheidender Weise von den Werken Heideggers beeinflußt, besonders von dessen 1927 veröffentlichter Schrift "Sein und Zeit". 1942 erschien Binswangers Hauptwerk "Grundformen und Erkenntnis menschlichen Daseins", dem später eine große Reihe von Arbeiten über Daseinsanalyse, Sprache und Verhalten Schizophrener sowie Untersuchungen über Melancholie und Manie folgten. Die daseinsanalytische Aufgabe in der Psychiatrie sah Binswanger darin, die jeweilige Gefügeordnung des Daseins eines bestimmten einzelnen Menschen in den Blick zu bekommen, und zwar unabhängig von der Unterscheidung von gesund und krank, von normgemäß und normwidrig. Die Daseinsanalyse Binswangers entsprang nicht, wie etwa die Psychoanalyse, einem therapeutischen, sondern einem "wissenschaftlichen" Impuls, der in der Unzufriedenheit gründete, daß der Psychopathologie ein eigentlicher erkenntnistheoretischer Grund und Boden fehle. Eine neue, von Binswanger inaugurierte Untersuchungsmethode sollte es der Psychiatrie ermöglichen, die konkreten, unmittelbar wahrnehmbaren psychopathologischen Symptome und Syndrome phänomenologisch zu verstehen und zu beschreiben. Schritt für Schritt wies der Begründer der Daseinsanalvse nach, wo und wie die naturwissenschaftliche Denkmethode im Bereich menschlichen Verhaltens zu kurz greift und ausgerechnet das spezifisch Menschliche des menschlichen Existierens verpaßt. Dabei stützte er sich zur Hauptsache auf Heideggers Destruktion der Grundidee von Descartes, die zur Subjekt-Objektspaltung der Welt geführt hatte, welche Binswanger das "Krebsübel" der Wissenschaft nannte. Es lag ihm viel daran, diese SubjektObjektspaltung auch im Bereich des psychiatrischen Vorstellens zu überwinden, was er anhand zahlreicher daseinsanalytischer Darstellungen von Lebensgeschichten schizophrener Kranker veranschaulichte. Binswangers psychiatrische Daseinsanalvse befruchtete vor allem die moderne Schizophenie- und Psychopathieforschung. An die Stelle der klinischen Symptomatologie und Pathologie trat der psychotische oder psychopathische Mensch und seine Welt, der Mensch in und mit seiner Welt. Die "Welt" ist aber immer "Mitwelt"; nach Binswanger steht der Mensch in einem "dualen Seinsmodus", in einer "existentiellen Kommunikation", welche auch die Beziehung von Arzt und Krankem im Rahmen eines "Übertragungs-" und "Widerstandsverhältnisses" sprengt und zu einem "Miteinander- und Füreinander-Dasein" wird. Binswanger warf denn auch Heidegger vor, durch die "Reduktion" des In-der-Welt-seins auf die "Sorge", das Phänomen der "Liebe" als ein Über-die-Welt-hinaus-Transzendieren vernachlässigt zu haben. Dieses Mißverständnis der Sorgestruktur des Daseins von Seiten Binswangers führte in der Folge zum Bruch mit Heidegger und der Zürcher Schule der Daseinsanalyse. Die "Sorge" im Sinne von Heideggers "Sein und Zeit" ist nämlich nichts anderes als die existenziale Grundverfassung des Daseins. Im In-der-Welt-sein gründen deshalb alle möglichen Verhaltensweisen der Liebenden wie der Hassenden, der Fürsorge für den Mitmenschen und die Dinge dieser Welt, letztlich auch die psychiatrisch-psychotherapeutische Praxis. 2. Daseinsanalyse und Psychotherapie Kurz nach dem Zweiten Weltkrieg hatte sich in Zürich eine von Binswanger abweichende Schule der Daseinsanalyse gebildet, deren primäres Anliegen nicht ausschließlich die wissenschaftliche Grundlage der Psychiatrie war, sondern die praxisbezogene Anwendung der Lehre Heideggers in der Neurosenlehre und Psychotherapie. Medard Boss war es gelungen, Heidegger persönlich für die Belange der Psychotherapeuten zu interessieren und zur Teilnahme am Ausbildungsprogramm derselben zu bewegen. Dies führte zunächst zur Auseinandersetzung mit der Metapsychologie der Freudschen Psychoanalyse und der von Jung vertretenen analytischen Psychologie sowie zur Darstellung des phänomenologisch-daseinsanalytischen Zugangs zu den Phänomenen neurotischer, psychosomatischer und psychotischer Erkrankungen. Unter diesem Gesichtspunkt sollte nicht mehr nach "hinter den Phänomenen" liegenden unbewußten Kräften und schon gar nicht nach kausalgenetisch erklärbaren Zusammenhängen menschlichen Krankseins gesucht, sondern dem Verstehen des Sinn- und Bedeutungsgehaltes gesunden und gestörten menschlichen Existierens der Vorzug gegeben werden. Binswanger hat denn auch den Begriff "Psychotherapie" neu gefaßt, indem er sie in ausgezeichneter Weise in die Sphäre des mitmenschlichen und mitweltlichen Seins stellt, da in jeder Form psychotherapeutischer Tätigkeit sich Menschen gegenüber stehen, die in irgendeiner Weise aufeinander angewiesen sind und sich miteinander auseinandersetzen. Im klassischen Wortgebrauch des Terminus "Psychotherapie" kommt diese Auseinandersetzung zwischen Arzt und Kranken nicht so sehr als mitmenschliches Verhältnis zum Ausdruck, sondern als Dienst an einer Sache. "Psyche" nämlich gilt dann als wissenschaftliches Abstraktum, während der andere Partner der therapeutischen Situation hinter seiner mitmenschlichen Funktion, der Therapeia, verschwindet. Psychotherapie wäre demnach eine Therapie der Seele, wobei beides, sowohl die "Seele" wie die "Therapie", nichts anderes als abstrahierte, vergegenständlichte Verhaltensweisen des Menschen sein können. Dies ist selbst dann der Fall, wenn unter Psychotherapie nicht die Therapie der Psyche wie bei Binswanger, sondern eine Therapie durch die Psyche verstanden wird. Freud hatte nämlich bereits 1905 geschrieben, "psychische Behandlung" heiße nicht Behandlung der krankhaften Erscheinungen des Seelenlebens, sondern "Behandlung von der Seele aus", also Behandlung seelischer oder körperlicher Symptome mit Mitteln, welche zunächst und unmittelbar auf die Psyche des Menschen einwirkten. Als solches Mittel bezeichnete er das Wort als "das wesentliche Handwerkzeug der Seelenbehandlung". Damit sind wir beim Wesensmerkmal der Psychotherapie angelangt, nämlich bei der Sprache. Psychotherapie geschieht durch die Sprache, durch das Sprechen, Hören und Schweigen. Sprache gibt es jedoch nur im mitmenschlichen Bereich. Sie gehört wesensmäßig zum Menschsein, so sehr sogar, daß sie dieses mitkonstituiert. Mit den anderen, den gemeinsamen Dingen dieser Welt zu sein, bildet mit Sprache und Verstehen, Selbst- und Fremdverständnis die existentiellen Grundlagen jeglicher Psychotherapie. Im Sprechen geschieht Mitteilung, Offenbarung, Öffnung, Wahrheitsfindung. Die Sprache gehört zur Erschlossenheit des Daseins, sie verwirklicht den existentiellen Vollzug des Mensch-Seins. Zur Sprache gehört das Verstehen des Bedeutungsgehaltes eines begegnenden Seienden. So befähigt erst die Sprache den Menschen dazu, dasjenige Lebewesen zu sein, das er als Mensch ist. Die Sprache, sagt Heidegger, ist das "Haus des Seins"; die Menschen müssen wieder lernen, "in der Sprache zu wohnen". Sprechen bedeutet das Vergegenwärtigen von Vergangenheit und Zukunft, das Erschließen der Bedeutungsgehalte und Motivationszusammenhänge. wird der Mensch doch ständig und wesensmäßig sowohl von Gewesenem als auch von Gegenwärtigem und Zukünftigem angesprochen. Das, wovon in der Sprache die Rede ist, ist die gemeinsame Welt, in der sich Menschen begegnen. Dieser Raum spielt in der Psychotherapie eine wesentliche Rolle, umfaßt er doch die Partner der psychotherapeutischen Situation und stellt sie in einen größeren, allgemeinmenschlichen Daseinszusammenhang. Im therapeutischen Dialog drängt das Aussprechen den Menschen dazu, sich selbst darzustellen, sich neu und tiefer zu erfahren, sich besser zu verstehen. 3. Der phänomenologische Zugang Forscher, denen das überlieferte psychiatrische und psychoanalytische Rüstzeug zur Erklärung und Heilung von Krankheitserscheinungen nicht mehr ausreichte, haben ihrer neuen Betrachtungsweise und ihrer Therapie einen neuen Namen zu geben versucht. Allerdings musste ein Begriffspaar gefunden werden. das sowohl dem Wesen des Menschen als auch dem Sinn des Heilungsweges entspricht. Dafür boten sich zwei Termini an, die sich, obwohl von unterschiedlicher Herkunft, leicht vereinigen ließen: "Dasein" und "Analyse". Als Dasein versteht sich der Mensch. Weder leblose Dinge noch außermenschliche Lebewesen wie Pflanzen und Tiere werden als Da-Sein angesprochen. Im Begriff des Daseins ist die Weltoffenheit, das Seinsverständnis, die Einzelerkenntnis enthalten. Primäre Weltoffenheit ermöglicht nicht nur die Erkenntnis vorhandener Dinge, sondern auch das Verständnis für die anderen Menschen, die "gemäss" ihrer Seinsart als Dasein gleich in der Welt sind wie ich selbst. Die Welt des Daseins ist somit primär Mitwelt. So kann der Mensch sich selbst, seine ihm begegnenden Mitmenschen und die Dinge unmittelbar verstehen. Diese Möglichkeit des unmittelbaren Verständnisses kennzeichnet die phänomenologische Methode. Sie hat sich nun gerade im Bereich der Psychotherapie als besonders fruchtbar erwiesen. Die Daseinsanalyse ist phänomenologisch, weil sie die jeweilige Sache von sich selbst her, ohne Verdeckung und Verzerrung durch sachfremde Kombinationen und Konstruktionen aufzeigen will. In ähnlicher Weise beschrieb Boss die Daseinsanalyse als eine neue, empirische Forschungsmethode oder Betrachtungsweise, die aus zwei Gründen für die Psychiatrie und Psychologie von kaum zu überschätzender Bedeutung sei. Einmal zwinge sie unser Denken und ermögliche es demselben zugleich, die gedanklichen Voraussetzungen und Grundvorstellungen dieser Wissenschaften auf ihre Angemessenheit für das Wesen des Menschen hin zu untersuchen. Zum anderen gebe sie der konkreten Forschung neue Impulse und eröffne bisher völlig verdeckte Fragestellungen. Diese doppelte Bedeutung gründe in ihrer einfachen Forderung, von allen mitgebrachten theoretischen Abstraktionen und gedanklichen Konstruktionen abzulassen und zu den unmittelbar gegebenen Erscheinungen zurückzukehren. "Die Dinge und Menschen sollen uns von ihnen selbst her, aus der ihnen je eigenen Weise ihres Erscheinens heraus von ihrem Wesen Kunde geben". So einfach diese Forderung klingt, ist ihre Erfüllung für uns heute doch das Schwierigste. Die modernen Menschen und mit ihnen die Wissenschaftler, Psychiater, Psychologen und Ärzte haben weitgehend den Blick für das eigentlich Wesentliche des Sichzeigenden eingebüßt. Sie lassen sich in dem Maße, in dem ihr Denken von der überall herrschenden naturwissenschaftlichen Betrachtungsweise bestimmt wird, nicht länger zureichend auf die ganze Fülle des unmittelbar Erfahrbaren ein, sondern trachten jeweils unverzüglich danach, bei allem ihnen Begegnenden so rasch als möglich zu einer mittelbaren, hintergründigen, theoretischen Erklärung zu kommen, damit ihr Untersuchungsgegenstand berechenbar und somit reproduzierbar werde. Ungeachtet dieser Einseitigkeit erhebt die Naturwissenschaft immer noch allzu oft den Absolutheitsanspruch, der einzige wissenschaftliche Zugang zum Wirklichen zu sein. Nichts gibt ihr jedoch das Recht, sich für wissenschaftlicher zu halten als etwa eine Betrachtungsweise, die beim schlichten auslegenden Hinnehmen vernommener Phänomene verweilt, bei den zu untersuchenden Sachen selbst bleibt, ihre Bedeutsamkeiten immer differenzierter zu erfassen sucht und damit in ausgezeichneter Weise "objektiv", sachlich genannt zu werden verdient. Daß letztere gerade im Bereich der Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosornatik einen besonderen Raum einzunehmen berechtigt ist, ergibt sich schon aus dem Sachverhalt, daß alle diese Wissenschaften in erster Linie mit dem Menschen zu tun haben. Er aber ist weniger als alles andere in lauter berechenbare Quantitäten aufzulösen. Der Vorrang der daseinsanalytischen Wissenschaftsmethode in diesen Bereichen gründet des weiteren im Wesen des neurotischen, psychosomatischen und psychotischen Krankseins. Dieses ist in seinen eigentlichen Grundzügen erst recht nicht aus verrechenbaren Quantitäten aufgebaut, wie sie den Naturwissenschaften allein zugänglich sind. Es läßt sich nur durch Einsicht in die unmeßbaren Qualitäten des immer wieder anders gestörten, verstimmt und unfrei gewordenen Verhältnisses des betreffenden Kranken zu den Gegebenheiten seiner Welt verstehen. Dies schließt freilich nicht aus, daß auch naturwissenschaftlich bezüglich der gesunden und kranken Existenz des Menschen im Leibbereich sehr Wichtiges und Nützliches gefunden werden kann, nie jedoch das spezifisch Menschliche des Gesund- und Krankseins. Wenn aber dem Menschen sein Sein aufgetragen ist, woran orientiert er sich dann, wo findet er seinen Halt? Einmal in der Befindlichkeit, der Stimmung, durch die er in ursprünglicher Weise erfahren kann, wie es um ihn bestellt ist. Dann im Gewissen, das Ruf-Charakter besitzt und darauf verweist, daß er möglicherweise sein Sein verfehlt. Schließlich im Tod, in der Endlichkeit und Begrenztheit menschlichen Seins. Der Mensch steht immer in einem Verhältnis zu diesem Ende seines Seins, sei es, dass er den Tod als endgültigen Abschluß versteht oder erst als Beginn der Unendlichkeit. Beides sind Verhaltensweisen, die die Annahme der Endlichkeit zu umgehen versuchen. Insofern sich menschliches Dasein dem Gewissen als Anruf und der Endlichkeit des In-der-Welt-Seins verschließt, mit anderen Worten, den faktischen Vollzug seiner einmaligen Existenz abwehrt, wird er krank. Der Mensch als weltoffenes Wesen ist nicht determiniert wie etwa das Tier, sondern durch die Freiheit bestimmt, auch dann, wenn diese im faktischen Vollzug menschlicher Existenz eingeschränkt ist. Menschliches In-der-Welt-Sein als Offenständig-Sein und Frei-Sein meint jedoch ein Offen-Sein und Frei-Sein gegenüber den begegnenden Dingen dieser Welt. Insofern ist dem Mensch sein Sein aufgetragen, ohne das nichts anderes sein und anwesend sein könnte. 4. Der Krankheitsbegriff In der Krankheit meldet sich die Unmöglichkeit des Daseins, jede Krankheit verweist den Menschen auf sein Sterblichsein. Wenn aber der Tod lediglich die Vernichtung, die Zerstümmelung, das Ende des Mensch-Seins bedeutet, also sinnlos ist, dann ist auch die Krankheit sinnlos. Menschsein impliziert das Wissen um den Tod und das Verhältnis des Daseins zu diesem Wissen. In der Krankheit kommt die Möglichkeit des Todes auf den Menschen zu, sie verweist auf die Endlichkeit, Beschränktheit und Vergänglichkeit des Menschseins. Krankheit wird in diesem Sinne verstanden als ein Sich-Zeigen der Endlichkeit des Daseins als In-der-Welt-sein. Gleichzeitig steht Krankheit auch im mitmenschlichen Bezug, und Heilung hat die säkularisierte Bedeutung von Heilen. Der Sinn der ärztlichen Tätigkeit wird dadurch zur Grundfrage der Heilkunde. In der traditionellen Medizin wird die Krankheit uminterpretiert. Sie spielt sich gleichsam neben dem Menschen ab und soll verfügbar gemacht werden. Doch machte Freud die Entdeckung, daß der Arzt aus der Rolle des unbeteiligten Zuschauers herausgedrängt und in das Krankheitsgeschehen einbezogen wird. Er ist der Stellvertreter für alle mitmenschlichen Bezüge des Kranken, die dieser mit anderen Menschen nicht oder nur in gestörter Weise vollziehen konnte. Damit ist, was insbesondere für Psychotherapie gilt, die Partnerschaft von Arzt und Patient angedeutet. Immer nämlich geht es um die Befreiung des neurotischen Menschen aus der Beengtheit der Vollzugsmöglichkeiten seines Daseins. Dasein als In-derWelt-sein meint die Gesamtheit der einem Menschen gegebenen Verhaltensmöglichkeiten, deren freier Vollzug in pathologischer Weise gestört sein kann. Letzteres verstehen wir unter Kranksein. Die wissenschaftliche Vorstellung von Kranksein beruht dagegen auf Abstraktionen von einzelnen Weisen menschlichen Krankseins. Verschiedene Weisen menschlichen Krankseins sind verschiedene Arten der Beeinträchtigung des freien Vollzugs von Existenzialien, wie etwa das Frei- und Offen-Sein, das Räumlich-Sein, Zeitlich-Sein, Miteinander-Sein, Gestimmt-Sein, das Leiblich-Sein. Eine Phänomenologie des Krankseins hat deshalb davon auszugehen, daß bei verschiedenen Arten des Krankseins Vollzugsweisen der existenzialen Grundzüge des Daeins in besonderem Maße beeinträchtigt sind. Allerdings muß hier gleich vermerkt werden, daß diese Grundzüge keineswegs gesondert betrachtet werden dürfen, sondern immer "untrennbare und gleichursprüngliche Glieder der einheitlichen Strukturganzheit, als welche der Mensch existiert" (Boss) sind. Infolgedessen sind bei jeder Störung alle menschlichen Wesenszüge mitbetroffen, auch dann, wenn scheinbar einer davon im Vordergrund steht. So weist eine "organische" oder eine "psychosomatische" Erkrankung augenfällig auf eine Beeinträchtigung des Leiblich-Seins der menschlichen Existenz und auf die Frage hin, auf welche besondere Weise das "Leiben" welchen Weltbezuges eines Kranken gestört ist. Die Beantwortung solcher Fragen hat der Daseinsanalyse die Möglichkeit in die Hand gegeben, Krankheits"wahl" und Organ"wahl" neu zu bestimmen. Fällt demnach bei vielen Krankheiten die Störung des leiblichen In-derWelt-seins auf, so kann ein andermal, wie etwa bei Psychosen, aber auch bei agoraphoben und klaustrophoben Neurosen das Räumlich-Sein, bei Gehirnstörungen und Altersveränderungen das Sich-Zeitigen der menschlichen Existenz im faktischen Vollzug eingeschränkt sein. Betonte Störungen in den Vollzügen des wesensmäßigen Gestimmtseins finden wir bei den Manisch-Depressiven, den melancholisch Verstimmten, aber auch bei den Angstneurosen und schließlich bei den immer häufiger auftretenden Langweiligkeits- und Sinnlosigkeitsneurosen. Schließlich zeigt sich eine maximale Störung der Offenständigkeit und Freiheit des Daseins bei den schizophrenen Psychosen und den schweren Zwangsneurosen. Wie sehr ferner der Vollzug menschlichen Daseins als ursprüngliches Mit-Dasein verfehlt werden kann, erfahren wir bei fast allen neurotisch gestörten Menschen, in besonderem Maße vielleicht bei den sogenannt schizoiden "Psychopathen", aber auch im Bereich der sexuellen Perversionen. Boss hat in seinem "Grundriß der Medizin" den Versuch gewagt, Krankheitserscheinungen dieser Art sachgemäß zu rubrizieren und zu interpretieren. So gilt es denn, bei jedem Kranken offenbar werden zu lassen, in welcher Weise welche Grundzüge seines Wesens nicht voll zur Entfaltung gelangen können. Krankheiten sind demnach Privationserscheinungen des freien Austragen-Könnens aller normalerweise einem Menschen gegebenen Verhaltensmöglichkeiten oder Weisen menschlichen Daseins. Krankheit bedeutet immer einen Verlust menschlicher Freiheit. 5. Ziel der Analyse Ziel der Psychotherapie kann demnach nur sein, den faktischen Vollzug der menschlichen Freiheit in grösstmöglichem Ausmaße zu gewährleisten, bzw. wiederherzustellen. Dies gilt für jede Art von Freiheitsbeschränkung und für jede Art medizinischer Therapie. So zielt beispielsweise auch ein chirurgischer Eingriff bei einer Knochenfraktur oder die intermedizinische Betreuung eines bettlägrigen Infarktpatienten letztlich immer auf die Wiederherstellung der Bewegungsfreiheit des Kranken, einer Bewegungsfreiheit allerdings, die über die psychologische Mobilität des erkrankten Organs hinausreicht. Der ans Bett gefesselte Kranke ist in viel stärkerem Maße in allen seinen Weltbezügen gestört, als die naturwissenschaftlich erfaßbare Bewegungsbehinderung erahnen läßt. Da jedes Weltverhältnis gestimmt ist und die Offenständigkeit wesentlich von der Gestimmtheit abhängt, geht es in der Psychotherapie zunächst und in besonderer Weise um eine Umstimmung. Solche Umstimmung erfährt der Mensch allerdings nicht durch ein intellektuelles "Analysieren" im Sinne der Bewußtwerdung "unbewußter" Strebungen oder etwa durch die unreflektierte Annahme fremder Hilfe, sondern immer nur in der ständig geübten "Analyse" als Durchsichtig-Werden-Lassen verborgener Motivationen. So ziehen wir den Begriff "Analyse" dem der "Therapie" vor. Einmal deshalb, weil mit der Analyse der Patient selbst gemeint ist und er damit nicht nur die Erforschung des Bedeutungsgehaltes seiner Krankheit, sondern auch einen beträchtlichen Teil der Verantwortung für seine Heilung übernimmt. Zum anderen weist die "Analyse" darauf hin, daß das Kranksein und die Sorge dem Menschen nicht einfach abgenommen, sondern erst eigentlich zurückgegeben werden. Dieses Zurückgeben kann jedoch nur auf dem Boden mitmenschlichen Haltes erfolgen, das den Kranken tragfähig werden läßt. Die Daseinsanalyse hält sich an den ausgezeichneten Rat Heideggers, den Menschen auf sich selbst zu verweisen. Solches Verweisen bedeutet jedoch keineswegs, daß der Kranke sich selbst überlassen bleibe. Wäre dies nämlich der Fall, dürfte man nicht von "Für-Sorge" sprechen. Es meint vielmehr ein Dasein für und mit dem anderen, sich selbst und ihm möglichst große Freiheit gewährend. Der Unterschied zwischen Analytiker und Analysand kann ausschließlich in der größeren Freiheit und Offenheit des ersteren bestehen. In solcher Freiheit und Offenheit ereignet sich das Gespräch, das die lebensgeschichtlichen Motivationszusammenhänge und das Hier und Jetzt der gestörten Weltbezüge zur Sprache kommen läßt. Aus dieser Sicht ergibt sich folgerichtig, daß die Daseinsanalyse nicht eine von vielen psychotherapeutischen Schulen sein kann, sondern eine Betrachtungsweise darstellt, der es um die Erforschung jener Phänomene geht, die allen Schulen und allen Verhaltensweisen von Menschen, die anderen helfen können, gemeinsam sind. Das Bedenken des gesunden und kranken Mensch-Seins ermöglicht erst die praktische Arbeit des Psychiaters und Psychotherapeuten, die ja ganz wesentlich von dessen jeweiligem Weltverhältnis mitbestimmt wird. - Daseinsanalyse und Psychotherapie: Dialogische Situation zwischen Klient und Therapeut Phänomenologischer Zugang: sehr weit gespannt → hebt menschliches Bewusstsein hervor → klare Abgrenzung der Naturwissenschaft Medard Boss: (1903 – 1990) Lehranalyse bei Sigmund Freud Ausbildung in Zürich als Analytiker „Sinn und Gehalt der sexuellen Perversionen“ „Grundriss der psychosomatischen Medizin“ Eigentliche Begründer der Daseinsanalyse → auch Schulbildend gewirkt Gemeinsamkeiten zu Binswanger: - Psychoanalyse studiert - Kontakt zu C.G. Jung - Theoretische Arbeit von Martin Heidegger gehalten Abkehr zu Psychoanalytischen Konzeption: „Sinn und Gehalt der sexuellen Perversionen“ → Absage an Freudsche Konzeption → Weiterentwicklung des Konzepts; ES, ICH, ÜBERICH führt zur Zerstückelung der Persönlichkeit Daseinsanalyse = Fortsetzung psychoanalytischer Praxis 1954: Einführung in die psychosomatische Medizin → Krankheit als Phase in menschlichen Daseinsentwicklung verstehen „Körperliches Kranksein als Folge seelischer Gleichgewichtsstörungen“ Ausbildungsstätte für Daseinsanalytiker → Schulwerk in Schweiz (1972) Entwicklung geht auf Heidegger zurück: „Die Grundzüge des Menschseins“ → als Überschrift auch bei Heidegger „Sein und Zeit“ zu finden → Boss fragt: Was bedeutet dies in der Medizin? Einsicht in die Leibhaftigkeit des Daseins → Einsicht als wesentlicher Bestandteil des Menschseins Klassische psychoanalytische Konzeption → zu wenig Kritik am klassischen psychoanalytischen Triebbegriff: Mensch ist eingebunden → Gleichsetzung von Persönlichkeit mit Antriebsstruktur = Reibepunkt Wie Mensch sich strukturiert nicht auf abstrakte Begriffe (Es, Ich, Überich) beziehen Weitgestecktes Programm, das von Widersprüchen lebt → Konzepte die in metaphysik einzuordnen sind. Viktor-Emil von Gebsattel (1883 – 1976) Theorien von Heidegger aufgegriffen Daseinsanalyse auch im christlichen Sinn interpretiert Lehranalytiker Personbegriff ist das Zentrale Beklagt, dass im 20. Jahrhundert Anthropologien aus dem Boden schossen, welche jedoch nur theoretisch basiert waren Jeder der Seelenarzt ist, ist auch Seelsorger Personbegriff spielt große Rolle → religiöse Komponente „Imago Hominis“ → „Bild des Menschen der Wissenschaft“ von Revers Viktor von Weizsäcker (1886 – 1957) „Gestaltkreis von Werken und Wirken“ → Jede reine Reflexorientierte Psychologie widerlegen; Verweis auf ein Inneinander von Wahrnehmung und Handeln Persönlichkeit als zentrale Koordinationsstelle von Wahrnehmung und Handlung Wesentlich aus Überlegungen heraus Nachteile/Konsequenzen auf ärztliche Medizin abgeleitet Begegnung von Arzt und Patienten = persönliche Begegnung Phänomenologische Ansätze 16.6.2005 Gebsattel: (1883 – 1976) 1955: „Prolegonema einer anthropologischen Medizin“ Kontrast zur traditionellen Medizin „Imago Hominis“ (1964) – „Das Bild des Menschen“ Katholische Tradition spielt hinein Person = Selbstverwirklichung des Menschen; Mensch = verpflichtet aus seinem inneren Annblick heraus. → Deckung mit anderen Ansätzen Imago Hominis → Weil das so ist, muss Psychologe in transzendentalen Wissenschaft bewandert sein Bestehende Therapieansätze → Verkennung der Personhaftigkeit des Menschen Mit C.G. Jung auseinandergesetzt → Individuationsprozess (=Verwirklichung der Person als geistiges Individuum) → C.G. Jungs Ansatz gilt für jeden Menschen ist nicht individuell Psychotherapie: Forschung + Therapie → Patient als Objekt (geht nicht!) www.klinikum.uni-heidelberg.de/index.php?id=1832 → zum Forschungsgegenstand: Anthropologische Psychiatrie fragt nicht in erster Linie nach der psychischen Krankheit die der Mensch hat, sondern nach dem In-der-Welt-sein das der psychisch kranke Mensch ist. Im Mittelpunkt des Interesses stehen das individuelle Erleben und Verhalten sowie die Frage, wie sich Krankheitsphänomene als Teil einer personalen Ganzheit verstehen lassen. Der qualitativen Einzelfallstudie kommt klinisch herausragende Bedeutung zu. Der einzelne psychisch Kranke wird befragt. Ziel ist von dessen Einmaligkeit zu den regelhaften Abwandlungen des Menschseins in den einzelnen Krankheitsbildern vorzudringen. Zu den prominenten Vertretern der psychiatrischen Anthropologie zählen Binswanger, v. Gebsattel, Zutt, v. Baeyer, Straus, Minkowski, Tellenbach, Blankenburg. Die Annäherung an das Wesen der einzelnen Krankheiten erfolgt im wechselseitigen Austausch mit den Geistes- und Sozialwissenschaften im besonderen mit der Philosophie. Relevant werden hier vor allem philosophische Richtungen wie die Phänomenologie (Husserl), die Lebensphilosophie (Bergson), die philosophische Hermeneutik (Dilthey und Gadamer) und die Existenzphilosophie (Heidegger, Jaspers, Sartre). Die Situation von der anthropologische Forschung ihren Ausgang nimmt, ist die unvoreingenommene und stets einmalige Begegnung zwischen dem Subjekt Arzt und dem Subjekt Patient. Forschungsgegenstand ist daher immer auch die Interpersonalität bzw. deren philosophische Grundlage in der Intersubjektivität. Die Begegnung in der Psychiatrie ist zum einen die Voraussetzung für das Verständnis der Sujektivität des psychisch Kranken, zum anderen aber auch der Ort wo sich das vertiefte Verständnis im therapeutischen Handeln zu bewähren hat und zugleich ethische Wertmaßstäbe braucht. Zwei weitere Forschungsschwerpunkte sind daher die Psychotherapie (im besonderen die Grundlagen der Psychoanalyse) und die Ethik. Zutt: Bedeutung der menschlichen Bilderwelt → Phantasie Tellenbach: (1914 – 1995) www.klinikum.uni-heidelberg.de/index.php?id=2065 Am 4. September 1994 starb Hubertus Tellenbach nach schwerer Krankheit im Kreise seiner Familie in München. Mit ihm verliert die deutsche Psychiatrie einen ihrer international bekanntesten Psychopathologen der phänomenologischanthropologischen Richtung. Tellenbach wurde 1914 in Köln geboren. Er entstammt einer Kaufmannsfamilie, deren katholische Religiosität nicht ohne Bedeutung für seine Entwicklung blieb. Nach dem Schulbesuch in Köln, Düren und Mönchengladbach, wo er 1933 Abitur machte, studierte er in Freiburg, Königsberg, Kiel und München Medizin und Philosophie parallel. Vorlesungen Heideggers und die persönliche Begegnung mit ihm in Freiburg prägten seine philosophische Ausrichtung. 1938 promovierte er mit einer Arbeit über Aufgabe und Entwicklung im Menschenbild des jungen Nietzsche in Philosophie, im gleichen Jahr mit einer internistischen Arbeit in Medizin. Nach 6 Jahren Krieg als Truppenarzt und Gefangenschaft kehrte er an die Münchner Klinik zurück, wo er sich nach fast ausschließlich der Neurologie gewidmeten Jahren 1952 mit einer neurologischen Arbeit habilitierte. Die danach einsetzende intensive Beschäftigung mit der Psychiatrie brachte eine Auseinandersetzung mit den Werken Binswangers, von Gebsattels, Minkowskis und Erwin Straus. Nach Arbeiten über das melancholisch abgewandelte Raum- und Zeiterleben erschien 1961 die inzwischen in 4. Auflage vorliegende Melancholiemonographie, die später in 5 Sprachen übersetzt werden sollte und ihren Autor u. a. in Japan, den romanischen Ländern und Südamerika sehr bekannt machte. Die Monographie arbeitete das Festgelegtsein der prämelancholischen Persönlichkeit auf Ordnungs- und Harmoniestrukturen heraus und die ihr entsprechenden pathogenen Situationen der Remanenz und lnkludenz, d. h. von Sollensrückständen und einem Gefangensein in der Situation. Diese Be-schreibung des "Typus melancholicus" zeichnete sich durch zwei bemerkenswerte Leistungen aus: die Präzision und Prägnanz, mit der der Typus umrissen wurde und die Erhellung anthropologischer Daseinsaspekte allgemein aus dieser Sicht und für das Verständnis der Melancholie. Hat sich auch die daraus entwickelte positive Definition des "Endons" langfristig nicht durchsetzen können, so haben sich Präzision und Prägnanz der Typusbeschreibung als außerordentlich fruchtbar erwiesen. Tellenbachs Schüler A. Kraus konnte die Typuseigenschaften mit einem funktionalen soziologi-schen Rollenmodell reformulieren, und von Zerssen hat in langjährigen methodenorientierten Arbeiten operationalisierte Erhebungsinstrumente entwickelt, mit deren Hilfe eine objektivierende Bestätigung von Tellenbachs klinischen Beobachtungen möglich wurde. Auch für die gegenwärtige Forschung an der Heidelberger Klinik stellt das Konzept einen wichtigen und fruchtbaren Stimulus für weitere empirische Forschung mit depressiven Patienten dar. Sozialpsychologische Aspekte wie die berufliche Entwicklung von Depressiven und ihren Familienangehörigen, Interaktionsverhalten von Depressiven und ihren Ehepartnern und psychotherapeutische Zugangs-möglichkeiten beziehen das Typuskonzept ein. 1969 erschien die Monographie Geschmack und Atmosphäre, die sich mit der Physiologie und Anthropologie des Atmosphärischen befaßt. In kaum einem anderen Werk Tellenbachs läßt sich die Spannbreite seines Denkens und die Systematik, mit der er ein Thema zur Entfaltung bringen kann, so verfolgen wie bei der Lektüre dieses Buches. Durch seine reiche neurologische Vorerfahrung vorbereitet, beginnt er mit einer Darstellung der neurophysiologischen Basis des Riechens und Schmeckens und weitet den Blick schließlich auf die Bedeutungs und Sinnzusammenhänge des Atmosphärischen für die menschliche Begegnung in verschiedenen Kulturen. Nach Arbeiten über die Landoltsche Alternativpsychose und die Phänomenologie epileptischer Psychosen und Wesensänderungen allge-mein hat sich Tellenbach später intensiv mit der Bedeutung des Vaterbildes in Mythos, Geschichte und Religion auseinandergesetzt. Einen we-sentlichen Anstoß dazu gab nach seinem eigenen Bekunden - darin Mitscherlich ähnlich - seine Wahrnehmung, daß die revoltierenden Studenten der 68er Jahre häufig ausweichend-unverbindliche Väter gehabt haben. Er glaubte, nicht einen Protest gegen Autorität, sondern gegen Unverbindlichkeit von Werten zu sehen und suchte und fand andere historische Umbruchzeiten, in denen es zu einem dramatischen Verfall der Paternalität gekommen war. In einem über mehrere Semester angelegten Seminar sammelte er eine bemekenswerte Gruppe von Autoren, die dieses Thema interdisziplinär ausleuchteten; ihre Arbeit liegt in 4 Bänden gesammelt vor. In den letzten Jahren nach seinem Ausscheiden aus der Klinik hat sich Tellenbach wieder vermehrt mit me-thodologischen Fragen und der Erhellung anthropologischer Kategorien aus der Darstellung psychopathologischer Phänomene in der Literatur bei Gestalten der Melancholie, des Wahns und der Epilepsie befaßt. Tellenbach kam 1956 auf Anregung W. von Baeyers aus München an die Heidelberger Klinik, wo er 1958 außerplanmäßiger Professor und erster Oberarzt wurde. In den schwierigen Jahren der Studentenunruhen leitete er für einige Zeit die Fachgruppe Psychiatrie/Psychosomatik. 1971 wurde er zum Ärztlichen Direktor der ad personam geschaffenen Abteilung für Klinische Psycho-pathologie berufen, die er bis zu seinem Ausscheiden aus der Klinik 1979 leitete. Mit Tellenbach geht eine der großen Persönlichkeiten unseres Fachs und seiner Generation. Seine Fähigkeit, ein Thema aus dem klinischen Detail zur darin enthaltenen anthropologischen Grundfrage zu entwickeln, die in unserer Generation kaum noch anzutreffende literarische Qualität seines sprachlichen Ausdrucks und der Mut zu dezidierter Stellungnahme auch gegen den Mainstream gaben ihm eine ganz ungewöhnliche Ausstrahlungskraft als akademischem Lehrer. Mit ihm verliert die deutsche und internationale Psychiatrie einen Forscher, dessen Originalität und kritisches Methodenbewußtsein fehlen werden. Die Heidelberger Klinik dankt ihm für sein Wirken als Arzt und Lehrer und seine Freundschaft. „Geschmack und Atmosphäre“ (1969) Genaue Beschreibung depressiver Zustände 1956-1979: Leiter Klinikum Heidelberg Schon Kant → Geruchssinn als Vorurteil kritisiert Oralsinn gegenüber Gesichtssinn in Hintergrund → sieht nur so aus → Geruchssinn auch heute noch sehr wichtig Phänomenologie des Riechens und Schmeckens Kein Sinn verbindet so mit Welt, wie Geschmackssinn und Geruchssinn → Sehsinn, Tastsinn kann man nachvollziehen, Geruch, Geschmack nicht Atmosphärisches Spüren die personale Beziehung beeinflussen und begründen Subjektives leibliches Dasein welches mit Leiblichkeit korrespondiert. Dieter Wyss (1923 – 1994) „Lehrbuch der medizinischen Psychologie und Psychotherapie für Studierende“ (1971) „die tiefenpsychologischen Schulen“ „Die anthropologische Psychologie und ihre Auswirkungen insbesondere auf die Psychiatrie und Psychotherapie“ (Aufsatz) Integrative Psychotherapie: Weiterführung anthropologischer Konzepte → Menschenbild und Personalität ist interessant → Aspekte des Konzeptes: - Anthropologische Unfertigkeit des Menschen: Mensch weniger an Instinkte gebunden als Tiere; Möglichkeit dass innerhalb des Lebewesens Dinge auseinanderlaufen nicht möglich; Es, Ich, Überich Spezifikationen des Menschen - Ineinander von verschiedenen Störungen in Menschen ist komplexer als, das man es zusammenführen könnte, Aperspektivische → Widersprüche durch Kompensationen durch Mensch beantwortet → kann bis zur Dekompensation (psychischer Zusammenbruch) führen - Dysregulation des Verhaltens des Menschen zu sich selbst und der Umwelt → Kongruenz geht verloren → Grundkrankheit (=Dysregulation) wieder in einheitliche Persönlichkeitsdisposition zusammenführen - Räumlichkeit, Zeitlichkeit, Leistungsbezogen, Leiblichkeit → Dysregulationen können eintreten → Lebensraum = gestört, Zeitlichkeit kommt zum tragen wo Zukunftsrealität verloren oder wir uns mit Vergangenheit nicht auseinandersetzen kann; Leiblichkeit: Gestimmtheit, Fühlen, Antreibe → Kommunikationsweisen entwickeln sich - Hauptziel = Leistungsbereich Alle Bereiche sind Konflikt behaltet → Konflikt nicht negativ → ohne Konflikte persönlich Werden nicht möglich → Anlass für Dekompensation und Gestaltverfall Distanziert sich nicht von psychoanalytischer Neurosenlehre Prädigt Freud nach obwohl dies schon in 40ern kritisiert wurde Abwehrvorgänge: über Freud hinaus; Mechanismen zur Vermeidung der Konfrontation mit dem ICH Integrative Psychotherapie hebt Psychoanalyse auf: - negieren - Übernahme Konfliktbewältigungsstrategien - Hebt sie auf Individuelle Entwicklung nur begrenzt Kausalisierbar → eher grobe Schematisierungen → vermeidet typische Lebenslaufanalysen einzuführen Psychische Störungen: Störungen des Weltbezugs - Depression: Verweigerung der Frage nach dem Sinn der Welt Therapie: Widerherstellung der Kommunikation „Die tiefenpsychologischen Schulen vom Anfang bis zur Gegenwart“ → heidelberger Ansätze und seine eigenen Ansätze Victor von Weizsäcker (1886 – 1957) „Der Gestaltkreis“ (1940) Internist, Neurologe in Heidelberg Unterschied zwischen objektivierenden Methoden der Naturwissenschaft und der Lebenswissenschaft herausgearbeitet „Wer etwas über das Leben wissen will, der muss am Leben beteiligt sein“ Kategorie des Umgangs: Umgang mit anderen 1. Kategorie des Menschlichen → Begegnung mit Therapeut → kritisiert Psychoanalyse (Gespaltenes Verhältnis zum Patienten) Paul Christian (Schüler): „Echte Therapie gelingt nur solange Bindung zum Therapeuten aufrechterhalten“ Thesen des Gestaltkreises: - Einführung des Subjekts in Biologie: auch Tiere = Subjekte - Tasten, Gleichgewicht haben → physikalisch und erfasbar - Freud ist im Weltbild nicht über Descartes hinausgegangen → Freuds bestreben ist für 19. Jahrhundert typisch und braucht nicht mehr ausgeführt werden. Nichtdeutscher Sprachraum: 1. Frankreich: Person kommt nicht vor Bergson: „Denken und schöpferisches Werden“ → unterscheidet zwischen physikalischer Zeit und erlebter Zeit; Ich besteht in kontinuierlicher Veränderung, Feststellung (aussagekräftig) → Mensch kann nicht festgestellt werden. Eugène Minkowski (1885 – 1973): „le temps vécu“ (Die gelebte Zeit) - Reduktion des Menschen - Berson → „Elan vital“ bei Minkowski zentraler Begriff → etwas sehr persönliches (elan personal) Dynamisches Prinzip Prinzip der Lebensverwirklichung - Zeit = Individuationsprinzip - Psychische Störungen: Störungen des Werdens Störungen des „elan vital“ - Phänomene in Eigenart verstehen; wendet sich gegen Begriff psychischer Störung als Abwertung; führt Gesprächsprotokoll durch Jean Paul Satre: Mensch seine Persönlichkeit übernimmt - „Das Sein und das Nichts“: Objekt wahrnimmt, das ihn wahrnimmt 2. Holland: Frederik Jakobus Johannes Buytendijk (1887 – 1974) Erwin Straus (1891 – 1975) Phänomenologische Ansätze 22.6.2005 Buytendijk: Leibliche Subjektivität → Subjekttheorie (Person alltagssprachlich verwendet) Im holländischen Person alltagssprachlich verwendet → verwenden deutschen Personbegriff nicht Mensch bemerkt seine Leiblichkeit → thematisieren, konkretisieren → Leib wird zum Ausdrucksgeschehen Erwin Strauß: „Der Mensch denkt, nicht das Gehirn.“ Professor für Psychiatrie in Berlin 2. Weltkrieg nach Amerika ausgewandert „Vom Sinn der Sinne“ → 1955 überarbeitet → viel Resonanz gefunden „Psychologie der menschlichen Welt“ → Kampfschrift gegen Leib-SeeleSpaltung Systematische Linien im 20. Jahrhundert: Anthropologische Medizin (Heidelberger Schule) phänomenologische Psychologie entwickelt In Psychologie vernachlässigte Rolle für Phänomenologie → Psychologie anderer Richtung Karl Friedrich Graumann: Pionier der phänomenologischen Psychologie im deutschen Raum → Max Herzog: Graumann’s Theorien aufgegriffen Herzog: Heidelberger haben Ansätze entwickelt um völlige verbiologisierung der Medizin abzuwenden → vitalistische Auffassungen oft → spezielle Qualität in Lebensvorgängen, welche nicht biologische → Modelle in der Medizin entwickelt - Einführung des Personbegriffs in Psychologie = Einführung Subjekt in Biologie → Jakob von Ucxküll (gegen Biologie argumentiert) → Karikiert Zoologie (Zoologie durch das Tier hindurch erklärt und kam nie auf das Tier) → Zugang der Lebenswissenschaft → rein auf mechanistische Seite gefallen (Subjekt wieder in Biologie einführen!!) Weizsäcker, Buytendijk: Einführung des Personbegriffs in die Psychologie William Stern: wichtige Rolle gespielt bei Wiedereinführung der Person in Psychologie → „Person und Sache“ Husserl: als Methode systematisiert William Stern: nicht Bewusstsein zentral, sondern Leben der Person → „Erleben der Person wächst hervor aus dem Erleben der Person“ Herzog: Personaler Leib: - Vital - Leiblichkeit - Geistig Lersch: Schichtenmodell → phänomenologisches Modell muss nicht unbedingt ein Schichtenmodell sein → jedoch wenn Modelle aufgestellt werden müssen Phänomene herangezogen werden Geistigkeit erst weit oben → implizieren Hierarchie Schichtenmodelle: Person = organistisches Zentrum → Leiblichkeit enthält subjektiven Charakter Seele = Entelechie des Menschen (Aristoteles)