Dienstanweisung - Basishygieneordnung – Die Hygieneordnung ist für jeden Mitarbeiter bindend. (2) Die Krankenhausleitung macht den Hygieneplan in der jeweils geltenden Fassung allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bekannt. Die Beschäftigten sind zur Einhaltung des Hygieneplans verpflichtet. (4) Der Hygieneplan ist jährlich unter Berücksichtigung neuer wissenschaftlicher und aus der krankenhausspezifischen Infektionsstatistik gewonnener Erkenntnisse sowie der Änderungen in den Organisations- und Funktionsabläufen des Krankenhauses fortzuschreiben.“ Bei allgemeinen Rückfragen (z.B. bezüglich der Bedeutung anderer Gesetze und Verordnungen zu diesem Thema) wenden Sie sich bitte an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bereichs Krankenhaushygiene (Tel. 23913). Abfall und -entsorgung Allgemeines Spitze, scharfe und zerbrechliche Gegenstände nur in festen, dafür vorgesehenen Behältern entsorgen Alle Abfallarten müssen möglichst schnell aus dem Patientenbereich entfernt werden Lagerung bis zum Abtransport in Extraräumen, dass keine Gefährdung für die Umgebung besteht. Entsorgung der infektiösen Abfälle: siehe auch spezielle Angaben in Hygienemerkblättern bzw. in Absprache mit der Krankenhaushygiene Abfallarten Das Entsorgungskonzept basiert im Wesentlichen auf den LAGA-Richtlinien2 über die „ordnungsgemäße Entsorgung von Abfällen aus gesundheitsdienstlichen Einrichtungen“. Danach unterscheiden sich die Abfallfraktionen und Entsorgungswege wie folgt: A-Abfälle (Gemischte, haushaltähnliche Abfälle) Abfälle, an deren Entsorgung keine besonderen Anforderungen zu stellen sind; Sammlung in grünen Säcken, getrennt vom krankenhausspezifischen Abfall. Beseitigung durch Verbrennung in MVA ( i.d.R. tägliche Abfuhr) Zum Beispiel: Haushaltsabfälle und ähnliche gewerbliche Abfälle einschließlich Abfälle (die nicht unmittelbar bei Krankenbehandlung/-therapie anfallen),Küchen-, Kantinen-, Büroabfälle Stofflich verwertbare Materialien ohne gefährliche Rückstände, die nicht aus der direkten Behandlung von Patienten stammen (Kunststoffe, Kartonage, Papier, verbundverpackungen, Glas, Dosen etc.) werden getrennt von den übrigen Abfällen gesammelt und dem Recycling zugeführt. B-Abfälle (Krankenhausspezifischer Müll) Abfälle, die bei medizinisch-pflegerischen Tätigkeiten anfallen 2 Aktuell gültig ist die Einteilung nach AVV (sechsstellige Schlüssel-Nr. gem. Abfallverzeichnisverordnung der LAGA). Aufgrund der Übersichtlichkeit und tradierten Verwendung wurde für diese Hygieneordnung (noch) die alte Einteilung verwendet Universitätsklinikum des Saarlandes Dienstanweisung - Basishygieneordnung Seite 10 von 132 DA-UKS-0006 Zum Beispiel: Mit Blut, Sekreten, Exkreten behaftete Abfälle wie Wundverbände, Gipsverbände, Einwegwäsche, Stuhlwindeln, Einwegartikel, Spezialbehälter für Nassfraktion, Abwurfbehälter für Spritzen, Kanülen, Skalpelle etc. Besondere Aufmerksamkeit beim Einsammeln und Transport Sammlung/ Entsorgung unmittelbar am Anfallort in reißfesten, feuchtigkeitsbeständigen und dichten Behältnissen (grauer Sack bzw. schwarzer Behälter für Flüssigfraktion) Beseitigung durch Verbrennung in MVA Urin- und Drainagebeutel müssen vor der Entsorgung über Ausgußbecken oder Steckbeckenspüle entleert werden Redonsysteme müssen vor der Entsorgung nicht entleert, aber unbedingt abgestöpselt werden Gering mit Zytostatika kontaminierte Abfälle (wie Tupfer, Ärmelstulpen, Einmalkittel, Plastik-/Papiermaterial, Aufwischtücher), leere Zytostatikabehältnisse (wie Infusionssysteme/-flaschen) Spitze und scharfe Gegenstände (Skalpelle, Kanülen von Spritzen und Infektionssystemen und Gegenstände mit ähnlichem Risiko für Schnitt- und Stichverletzungen) werden in spezielle stichfeste Abwurfbehälter abgeworfen, im grauen Sack gesammelt und im grünen/grauen Rollcontainer entsorgt Altmedikamente (ausgenommen Zytostatikaabfälle [siehe D-Abfälle]) müssen in verplombten Arzneimitteltransportboxen der Klinikapotheke zugeführt und dort über eine Fremdfirma entsorgt werden Besonderheit: Altmedikamente, die der Betäubungsmittelverschreibungsordnung unterliegen, müssen persönlich durch einen Boten in der Klinikapotheke abgegeben werden. Für Abfälle aus Laboratorien müssen laborspezifisch gesonderte Betriebsanweisungen zur Entsorgung entwickelt werden, die mit dem zentralen Entsorgungsbeauftragten abgestimmt werden müssen. C-Abfälle (Infektiöse Abfälle) Infektiöse Abfälle, wenn dadurch eine Weiterverbreitung von Krankheiten zu befürchten ist (siehe § 17 IfSG) Zum Beispiel: Abfälle, die mit erregerhaltigem Blut oder Sekreten behaftet sind, z.B. bei folgenden Erkrankungen: Cholera, Diphtherie, Typhus/Paratyphus, Pest, Pocken, Q-Fieber, Tollwut, Tularämie, Virales hämorrhagisches Fieber Mikrobiologische Kulturen aus diagnostischen Laboratorien werden generell in blau-violetten Sicherheitsbehältern (sorgfältig verschlossen und deklariert) gesammelt, im Entsorgungsraum gelagert und vom internen Fahrdienst bzw. Fremdfirma entsorgt Universitätsklinikum des Saarlandes Dienstanweisung - Basishygieneordnung Seite 11 von 132 DA-UKS-0006 Die im Einzelfall notwendigen Entsorgungsmassnahmen werden im Einvernehmen mit Krankenhaushygiene, Betriebsarzt und Arbeitssicherheit festgelegt. D-Abfälle (Zytostatika-Abfälle) Abfälle, die aus Resten oder Fehlchargen dieser Arzneimittel (zytotoxische und zytostatische Arzneimittel) bestehen oder deutlich erkennbar mit CMRArzneimitteln (fruchtschädigend, erbgutverändernd, kanzerogen) verunreinigt sind Zum Beispiel: Nicht vollständig entleerte Originalbehälter (z.B. angebrochene oder nicht angewandte Zytostatika) Verfallene CMR-Arzneimittel, Reste an Trockensubstanzen, Spritzenkörper Infusionsbeutel/-systeme mit deutlich erkennbaren Restinhalten (> 20 ml) Durch Freisetzung großer Flüssigkeitsmengen oder Feststoffe stark kontaminiertes Material Diese Abfälle werden an die Apotheke zur Entsorgung geschickt oder bei größeren Mengen in blau-violetten Sicherheitsbehältern (sorgfältig verschlossen und deklariert) im Entsorgungsraum gesammelt und vom internen Fahrdienst bzw. Fremdfirma entsorgt E-Abfälle (Pathologische Abfälle, Tierkadaver) Körperteile und Organabfälle, Blutbeutel und Blutkonserven aus Blutbank, Dialyse, Gynäkologie etc. Sammlung und Deponierung in blau-violetten Sicherheitsbehältern (sorgfältig verschlossen und deklariert) Werden durch den internen Fahrdienst oder eine Fremdfirma entsorgt. Hinweis: Bei einzelnen Blutbeuteln ist eine Kanalisierung möglich (hygienische/ infektionspräventive Gesichtspunkte und kommunale Abwassersatzung beachten) Chemikalienabfälle Zum Beispiel: Säuren und Laugen, halogenierte Lösungsmittel, anorganische-/ organische Laborchemikalien einschließlich Diagnostikrestmengen, Fixierbäder/Entwicklerbäder, Desinfektions-/ Reinigungsmittelkonzentrate Universitätsklinikum des Saarlandes Dienstanweisung - Basishygieneordnung Seite 12 von 132 DA-UKS-0006 Sammlung und Deponierung in für den Transport zugelassenen, verschlossenen Behältnissen (vorzugsweise getrennte Sammlung der Einzelfraktionen) Entsorgung durch internen Fahrdienst bzw. Fremdfirma Hinweis: Absprache mit Sachgebiet Arbeitssicherheit/Umweltschutz Tel.: 16-22270 bzw. -22385 Abfalleimer muss mit Deckel versehen sein, Handkontakt beim Öffnen vermeiden immer mit Abfallbeutel ausstatten nach Entleerung Reinigung, bei Kontamination Wischdesinfektion Anordnungs- und Durchführungsverantwortung: ARZT Legen von langstreckigen arteriellen Kathetern und Pulmonalarterienkathetern Hygienische Händedesinfektion! Anlegen der Schutzbekleidung (Mund-Nasenschutz, Haube, sterilen Kittel und sterile Handschuhe) Hautdesinfektion Abdeckung mit großem sterilen Tuch Punktion und Insertion des Katheters Sichere Fixierung, mit einem Transparentverband oder Gazeverband Für das Legen kurzer peripher-arterieller Katheter sind sterile Handschuhe ausreichend Verbandwechsel und Pflege: Aseptisches Vorgehen bei Verbandwechsel Hygienische Händedesinfektion vor und nach dem Verbandwechsel! Tägliche Inspektion der Verbände, bei Gazeverband Palpation der Insertionsstelle Verbandwechsel nur bei Bedarf (Verschmutzung, Durchfeuchtung, Ablösung, Druckschmerz oder Infektionsverdacht) bzw. spätestens nach 7 Tagen Täglicher Verbandwechsel bei eingeschränkter Kooperation des Patienten, wenn der Verband keine Inspektion der Einstichstelle ermöglicht Verbandwechsel mittels No-Touch-Technik oder mit sterilen Handschuhen Keine antibakteriellen Cremes oder Salben auf die Insertionsstelle aufbringen Liegedauer: tägliche Überprüfung der Indikation; arterielle Katheter können so lange bleiben, wie klinisch benötigt Sofortige Entfernung und ggf. Neuanlage an anderer Stelle bei sichtbarer Entzündung an der Eintrittsstelle Pulmonalarterienkatheter sollen spätestens nach 7 Tagen entfernt werden Pflege und Wechsel des arteriellen Druckaufnehmers und des Schlauchsystems: o geschlossene Systeme sind gegenüber solchen mit Dreiwegehähnen zu bevorzugen o Wechsel einschließlich Spüllösung alle 96 h Zum Spülen keine glucosehaltigen Lösungen verwenden; bei Heparinunverträglichkeit Ersatzpräparat verwenden Behandlungsliegen Nach jedem Patienten Auflagenwechsel Täglich feuchte Reinigung Nach Kontamination Wischdesinfektion Bekleidungsordnung und Individualhygiene Rechtliche Grundlagen: Infektionsschutzgesetz (IfSG) Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG) Biostoffverordnung (BioStoffV) Gefahrstoffverordnung (GefStoffV) Technische Regeln für Biologische Arbeitsstoffe (TRBA 250) Richtlinie für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention des Robert-KochInstitutes (RKI Rili.) Hygienekleidung Den Mitarbeitern wird die Hygienekleidung durch das Klinikum in ausreichender Menge und Qualität zu Verfügung gestellt3. Sie umfasst: 1. Berufskleidung 2. Bereichskleidung 3. Persönliche Schutzausrüstung (PSA) Zu 1. Berufskleidung (weiß) In Bereichen, in denen eine Gefahr der Kontamination besteht, muss bei Dienstbeginn Berufskleidung angelegt werden Außerhalb des Klinikgeländes darf keine Berufskleidung getragen werden. Das Tragen von Pullovern und / oder Jacken über der Berufskleidung ist bei direktem Patientenkontakt nicht gestattet Die Kleidung ist geschlossen zu tragen Ein Wechsel muss bei Bedarf, mindestens 2 x wöchentlich und bei Verschmutzung sofort erfolgen Schmutzige Kleidung ist in einem Wäschesack zu sammeln und der Wäscherei zuzuführen Das Waschen in Privathaushalten muss aus infektionsprophylaktischen Gründen unterbleiben Bei Dienstbeginn sind die Straßenschuhe abzulegen. Klinikinterne Schuhe müssen den Unfallverhütungsvorschriften (UVV) entsprechen und sollen folgende Eigenschaften besitzen: Vorderer Bereich geschlossen (flüssigkeitsdicht) Rutschhemmend Mit Fersenriemen bzw. tiefer gelegten Fersenbereich (Bsp. OP-Schuhe) Nach Möglichkeit desinfizierbar Zu 2. Bereichskleidung (grün oder blau; Hose und Kasack) Die farblich gekennzeichnete Bereichskleidung für die OP-Abteilungen, Intensivstationen oder von Bereichen mit besonderen hygienischen Anforderungen (z.B. Mildred-Scheel-Station, Kinderonkologie) ist ein Teil der etablierten Präventionsstrategie. Außerhalb dieser Bereiche ist das Tragen von Bereichskleidung nicht gestattet. Sofern die Bereiche ausnahmsweise (z.B. zur Behandlung von Notfällen) in Bereichskleidung verlassen werden müssen, muss diese beim Wiederbetreten des Bereiches (z.B. OP-Abteilung) gewechselt werden. Ansonsten ist beim Verlassen der o.g. Bereiche die reguläre Berufskleidung anzulegen. Bei der Verlegung von Patienten aus dem OP in den Aufwachraum ist ein Schutzkittel zu tragen. Die OP-Abteilung kann über die Schleuse erneut betreten werden. Der Kittel ist dann in der Schleuse zu verwerfen. Die Bereichskleidung muss mindestens täglich bzw. bei Verschmutzung sofort gewechselt werden. Bei direkten Arbeiten am Patienten: siehe Persönliche Schutzausrüstung (PSA) Zu 3. Persönliche Schutzausrüstung (PSA) Schutzkittel, flüssigkeitsdichte Einmalschürze, Schutzhandschuhe, Mund Nasenschutz bzw. Atemschutzmaske (FFP2 bzw.FFP3), Haarschutz, Augenschutz (siehe in den entsprechenden Abschnitten der Basis-Hygieneordnung / Hygienemerkblätter) Die PSA soll verhindern, dass die Berufs- oder Bereichskleidung kontaminiert wird und dadurch Krankheitserreger verbreitet werden. Die PSA bildet eine mechanische Barriere zwischen dem Träger und seiner Umgebung (wird auch als "Barrieremaßnahme“ [engl. ‚barrier precaution’] bezeichnet). Der Einsatz von PSA erfordert nahezu immer auch besondere Maßnahmen zur Händehygiene. PSA muss staubgeschützt gelagert werden. PSA ist nach Gebrauch sofort zu entsorgen. Schutzkittel Schutzkittel bzw. eine flüssigkeitsdichte Einmalschürze muss angelegt werden: Beim Umgang mit Patienten, die eine Infektionsquelle darstellen Beim Umgang mit Patienten, die infektionsgefährdet sind Bei allen Tätigkeiten, bei denen eine Kontamination oder Durchfeuchtung zu erwarten ist Die Schutzkittel Sind patientenbezogen einzusetzen Können zur sog. „Kittelpflege“ mehrfach verwendet werden, müssen aber regelmäßig gewechselt werden (Normalstation 1× tgl., Intensivstation / Station mit transplantierten Patienten 3× tgl.) Sollen nicht übereinander gehängt werden Sind bei Verschmutzung (z.B. mit Blut, Sekreten) sofort zu entsorgen Müssen hinten geschlossen getragen werden. Mund-Nasenschutz Mund-Nasenschutz wird angelegt: Vor dem Betreten von Operationsräumen Bei Patienten, von denen aerogene Infektionen ("Tröpfcheninfektionen") ausgehen können (siehe Hygienemerkblätter) Das Anlegen eines Atemschutzes (FFP2 bzw. FFP3, ggf. mit Expirationsventil) ist bei einzelnen Indikationen notwendig (siehe auch Hygienemerkblätter). Bei Patienten, die vor aerogener Übertragung von Infektionserregern geschützt werden müssen (Protektivschutz) Wenn mit Aerosolbildung oder Verspritzen von Blut, Körperflüssigkeiten oder Ausscheidungen zu rechnen ist (z.B. Bronchoskopie, Intubation, Absaugung, zahnärztliche Behandlungen)4 [4 FFP2-Maske beim allgemeinen Umgang mit Patienten mit offener Lungen-Tbc (auch bei Verdacht) oder Organ-Tbc; FFP3-Maske bei allen Manipulationen am Patienten, die zu erregerhaltigen Aerosolen führen können (z.B. In-/Extubation bei offener Lungen-Tbc; Elektrokauterung im Bereich infizierter Organe)]. Ggf. ist zusätzlich ein Visier zu benutzen. Der Mund-Nasenschutz bzw. Atemschutz: Muss Mund, Nase und Barthaare vollständig bedecken Darf nicht vorübergehend heruntergezogen werden Muss vor jeder Operation und bei sichtbarer Verschmutzung oder Durchfeuchtung, jedoch spätestens nach 2 Stunden, erneuert werden Anschließend sind die Hände zu desinfizieren Kopfhaube (siehe auch: Haare) Die Kopfhaube ist zu tragen: In Operationseinheiten Bei Tätigkeiten, bei denen der Patient in besonderem Maße geschützt werden muss (z.B. Verbandwechsel bei großen Wunden, protektive Isolierung) Die Kopfhaube muss die Haare vollständig bedecken. Grundsätzlich sind Kopfhauben zur Einmalverwendung zu tragen. Die Verwendung waschbarer, wieder verwendbarer Kopfhauben ist nur dann gestattet, wenn diese nach jeder Benutzung einer desinfizierenden Reinigung durch die Klinikumswäscherei zugeführt werden. Augenschutz Ein Augenschutz (z.B. Schutzbrille, Gesichtsmaske mit Visier) muss angelegt werden: Zum Personalschutz vor Kontamination mit infektiösem Material oder chemischen Gefahrstoffen (siehe auch Hygienemerkblätter) Immer wenn mit Aerosolbildung durch Verspritzen von kontaminierten Flüssigkeiten zu rechnen ist (s.o.) Schutzhandschuhe siehe Handschuhe Schuhe Desinfizierbares (Reinigungs-Desinfektionsgerät-geeignet) Schuhwerk ist aus hygienischer Sicht für die OP-Abteilung erforderlich. Individualhygiene Neben den Anforderungen für die Verwendung von Berufskleidung sind Mitarbeiter gehalten, auch die Anforderungen zur Individualhygiene zu beachten. Dies schließt ein: Händewaschen nach Toilettenbesuch und Verschmutzung (z.B. Niesen, Schnäuzen, Husten), ggf. ist auch eine Händedesinfektion erforderlich Fingernägel kurz und sauber halten, keinen Nagellack verwenden. Sofern Arbeiten ausgeführt werden, die eine hygienische Händedesinfektion erfordern, darf kein Schmuck an Fingern und Händen verwendet werden (siehe auch Schmuck und Händewaschung) Bei grippalen Infekten des Personals oder Besuchern und unmittelbarem Patientenkontakt soll ein Mund-Nasenschutz getragen werden Personal / Besucher mit Herpes labialis sollen bei immunsupprimierten Patienten / Säuglingen / Frühgeborenen usw. engen Kontakt meiden, evt. Mund-Nasenschutz anlegen Hautdesinfektion: Alkoholhaltige Desinfektionsmittel in Originalflaschen belassen, kein Umfüllen Grobe Verunreinigungen durch Fäkalien, Erde oder Straßenschmutz müssen vor der Hautdesinfektion sorgfältig abgewaschen werden (Resistenz von Erdsporen gegenüber Desinfektionsmitteln!) 1. Vor subkutanen, intrakutanen, intravenösen Injektionen, vor Blutentnahmen und intrakutanen Allergietestungen: Desinfektionsmittel mit sterilisiertem Tupfer unverdünnt auftragen, Abwischen der Haut Einwirkzeit: 15 sec. 2. Vor Blutentnahmen zur Blutzucker- und Blutalkoholbestimmung: Desinfektionsmittel mit sterilisiertem Tupfer unverdünnt auftragen, Abwischen der Haut Einwirkzeit: 15 sec. Wichtig: Desinfektionsmittel vollständig abtrocknen lassen (sonst Verfälschung des Wertes) 3. Vor intramuskulären Injektionen und vor Abnahme einer Blutkultur: Desinfektionsmittel mit sterilisiertem Tupfer unverdünnt auftragen, Wischdesinfektion Einwirkzeit: 15 sec. 4. Vor Punktionen von Gelenken, des Liquorraumes oder von physiologisch sterilen Körperhöhlen: Desinfektionsmittel mit steril verpackter Kompresse in konzentrischen Kreisen von innen nach außen unverdünnt auftragen, Wischdesinfektion, Vorgang wiederholen Einwirkzeit: 60 – 120 sec. Vor Eingriffen im Bereich talgdrüsenreicher Haut (Abbildung): Einwirkzeit: 10 min. Haut ständig feucht halten 5. Vor operativen Eingriffen: Wie bei Punktionen (s.o.), jedoch Einwirkzeit: 5 min, bei Eingriffen im Bereich talgdrüsenreicher Haut (Abbildung): 10 min, Haut ständig feucht halten Die vorbereitete Fläche muss in ihrer Ausdehnung gross genug sein für eine Vergrößerung der Inzision, für die Schaffung eines neuen Schnittes, oder, falls erforderlich, für Drainagestellen Schleimhautdesinfektion: Schleimhautdesinfektionsmittel: o Octenidin, Chlorhexidin o Wässrige PVP-Jod-Präparate (dürfen wegen der unkontrollierten Jodaufnahme bei Hyperthyreose, geplanter Radiojod-Therapie, Schwangerschaft und bei Säuglingen unter 6 Monaten nicht angewandt werden) Schleimhautdesinfektionsmittel mit sterilem Tupfer unverdünnt auftragen, Wischdesinfektion Einwirkzeit: 60 – 120 sec. Flächendesinfektion: Allgemeines: Umgang mit Beim Umgang mit Flächendesinfektionsmittel Nitril-Handschuhe, wenn nötig Schutzbrille verwenden, Betriebsanweisung für Reinigungs- und Desinfektionsmittel beachten (erstellt durch Sachgebiet Arbeitssicherheit und Umweltschutz; siehe auch Anhang dieser Hygieneordnung) Bei Austausch eines leeren Kanisters nicht das Präparat wechseln Erst Wasser (ca. 20°C) abmessen, dann Desinfektionsmittel zusetzen Kein Zumischen von Reinigungsmitteln, wenn nicht ausdrücklich zugelassen Im Seuchenfall Desinfektion laut Anweisung der Krankenhaushygiene bzw. des Gesundheitsamtes Alkoholhaltige Desinfektionsmittel nicht zur großflächigen Desinfektion einsetzen (Explosions- und Brandgefahr) Eine Sprühdesinfektion erfolgt nur in Bereichen, die durch Wischdesinfektion nicht erreichbar sind (Personalschutz) Wo immer möglich, fertige Desinfektionsmittel-getränkte Tücher (X-wipes, erhältlich in der Wirtschaftsabteilung) verwenden Konzentration, Einwirkungszeit Die Wirksamkeit eines Desinfektionsmittels ist von seiner Konzentration, Einwirkungszeit und der Temperatur abhängig Für die Herstellung der Gebrauchsverdünnungen sind die Herstellervorschriften genau zu beachten (Unterdosierungen: unwirksam; Überdosierungen: unwirtschaftlich und umweltbelastend) Bei hoher Schmutzbelastung und damit einhergehendem Verlust der Desinfektionswirkung können sich Keime in der Desinfektionslösung und den Reinigungsutensilien vermehren: Einsatz spezieller Reinigungsverfahren (z.B. Wechselmopsystem): die Reinigungsflotte muss möglichst sauber gehalten werden Putztücher oder Mops sind nach Gebrauch desinfizierend zu waschen. Die Gebrauchslösungen von Desinfektionsmitteln dürfen nur einen Tag verwendet werden Scheuer-Wisch-Desinfektion Flächendesinfektion wird routinemäßig als Scheuer-Wisch-Desinfektion durchgeführt: o Verschmutzungen werden durch Reibeeffekt abgelöst und in Desinfektionslösung aufgeschwemmt o Nach dem Wischen soll ein Flüssigkeitsfilm zurückbleiben, damit Desinfektionsmittel einwirken kann Routinemäßige Flächendesinfektion ist erforderlich bei: Patientennahen Flächen mit häufigem Handkontakt in o OP-Abteilungen und Eingriffsräumen o Intensivstationen o Transplantationseinheiten o Funktionseinheiten (Endoskopie, Dialyse) o Physiotherapiebereichen o Sanitärräumen Fußböden in o OP-Abteilungen (hier alle Bodenflächen inkl. Nebenräume und Flure) o Funktionsbereichen, z.B. Endoskopie (hier nur die eigentlichen Eingriffsräume, Nebenräume und Flure können mit Reinigungsmittel gereinigt werden) o Intensivstationen o Medizinische Klinik I o Kinderstationen o Transplantationseinheiten o Sanitärräume o Arbeitspflegeräume o Patientenzimmer mit infektiösen oder immunsupprimierten Patienten Zu den Flächen, die regelmäßig desinfiziert werden müssen, gehören u.a.: Bettgestell mit Nachttisch und Ablagen Sanitärbereich für Patienten (Toiletten, Bade/Duschwannen, Waschbecken und -umgebung, Armaturen) Medizinische Geräte (Monitore, Tastaturen, alle Außenflächen mit häufigem Handkontakt, Infusionsständer, EKG-Gerät, Kabel) Toilettenstuhl Tragen Inkubatoren und Wickeltische Arbeitsflächen von Verbandswagen Arbeitsflächen für Zubereitung von Infusionen, Spritzen usw. Flächendesinfektion bei Kontamination von Oberflächen: Bei massiver Kontamination mit organischem Material (Blut, Sekreten, Fäzes etc.) o das sichtbare Material mit einem in Desinfektionsmittel getränkten Einwegtuch aufnehmen (Handschuhe tragen) o anschließend Fläche wie üblich desinfizieren Bei geringerer Kontamination o Flächendesinfektion laut Desinfektionsplan Flächendesinfektion vor Tätigkeiten mit erhöhten hygienischen Anforderungen: In allen Bereichen, in denen infektiöse oder abwehrgeschwächte Patienten untergebracht sind Für Flächen, in denen für Personal erhöhtes Infektionsrisiko besteht (Laboratorien, unreine Seite [Zentralsterilisation], Wäscherei) Für Flächen ohne häufigen Hand- oder Hautkontakt kann auf eine routinemäßige Desinfektion verzichtet werden (z.B. Fußböden der Stationsflure, Wände außerhalb des direkten Kontaktbereiches – in Bettnähe, Lampen, Heizkörper, Lüftungsauslässe). Instrumentendesinfektion: Vordesinfektion Bei manueller Aufbereitung müssen verletzungsgefährliche, scharfkantige Gegen-stände aus Sicherheitsgründen vor der Reinigung in virusinaktivierende Instrumentendesinfektionsmittel eingelegt werden. Reinigung Alle anderen Gegenstände: Zunächst Reinigung (Blut, Schmutz, Eiter u. a. eiweißhaltige Substanzen werden durch die Wirkstoffe auf den Flächen fixiert ! Beeinträchtigung der Desinfektionswirkung!) Geräte mit englumigen Arbeitskanälen (insbes. endoskopische Geräte) vor dem Einlegen in Desinfektionslösung reinigen, um eine Verklebung von Innenlumina zu vermeiden Instrumente bzw. Geräte in Einzelteile zerlegen (Herstellerangaben) und so einlegen, dass sie komplett von der Desinfektionslösung bedeckt werden; Hohlräume (Katheter, Schläuche, Kanülen u. ä.) dürfen keine Luftblasen enthalten Instrumente mit Innenlumina müssen – nach entsprechender Einwirkzeit – mit kleinen Bürsten gereinigt werden; nur Durchspülen mit Desinfektionsmittel ist nicht ausreichend Nach der Reinigung muss mit Leitungswasser bzw. destilliertem Wasser nachgespült werden, danach evtl. sterilisieren Desinfektion Instrumentendesinfektion mit maschinellen Reinigungs- und Desinfektionsverfahren ist grundsätzlich zu bevorzugen Bei kleineren Geräten / Instrumenten wie Stethoskope, Blutdruckmanschetten, Thermometer u. ä. ist ein Abreiben mit Desinfektionsmittel (z.B. Hände- bzw. Hautdesinfektionsmittel) ausreichend. Bei starker Verunreinigung Einlegen in Instrumentendesinfektionsmittel Konzentrationen, Einwirkzeit, Standzeiten des Instrumentendesinfektionsmittels sind zu beachten und einzuhalten. Bei starker Verschmutzung ist die Lösung vorzeitig zu wechseln Desinfektionswannen müssen zum Personalschutz mit einem Deckel versehen sein. Name, Konzentration und Ansetzdatum des Desinfektionsmittels müssen auf den Deckeln vermerkt werden. Gesundheitsschädlinge (Ameisen, Mäuse, Ratten, Schaben) Bei Sichtung Meldung an Störstelle (Tel.: 99) Von dort Weiterleitung an Fachfirma für Schädlingsbekämpfung Bei massivem Auftreten von Katzen, Fledermäusen Tauben Meldung an Tierschutzbeauftragte Frau Dr. Frings, Tel.: 16-26049 Haare Haare ab Kragenlänge sind vor Dienstbeginn zusammenzubinden und hochzustecken Eine Kopfhaube ist zu tragen o in OP-Einheiten o bei Tätigkeiten, bei denen der Patient in besonderem Maße geschützt werden muss (z.B. Verbandwechsel bei großen Wunden, bei der protektiven Isolierung) o bei bestimmten Infektionsgeschehen (siehe Hygienemerkblätter) o in Küche und Milchküche Die Kopfhaube muss die Haare vollständig bedecken Weitere Anforderungen siehe Kopfhaube Händedesinfektion Generell Eine Händedesinfektion ist so durchzuführen, dass die Kontaminationsflora auf den Händen weitgehend abgetötet wird Sofern Nagelbettverletzungen oder entzündliche Prozesse an den Händen oder Unterarmen vorliegen, ist eine korrekte Händedesinfektion (hygienische oder chirurgische) nicht möglich! Mitarbeiter, die entsprechende Verletzungen oder Erkrankungen aufweisen, können in Bereichen für Tätigkeiten, bei denen eine Händedesinfektion erforderlich ist, im Regelfall nicht eingesetzt werden. Besondere Ausnahmen oder Schutzmaßnahmen nach Rücksprache mit dem Bereich Krankenhaushygiene sowie dem Betriebsärztlichen Dienst Der für die Stationen erarbeitete Hygieneplan für die Desinfektionsmittel ist einzuhalten! Händedesinfektion: Alkoholhaltige Desinfektionsmittel in Originalflaschen belassen, kein Umfüllen, Entnahme aus Spendern, Flaschen (evtl. Taschenflaschen) a) Hygienische Händedesinfektion: WANN? Bei normalen Patienten: Vor invasiven Maßnahmen, auch wenn dabei Handschuhe getragen werden (z.B. Bronchoskopie, Legen eines Venen- oder Blasenkatheters, Punktionen) Vor Tätigkeiten mit Kontaminationsgefahr (z.B. Bereitstellung von Infusionen, Herstellung von Mischinfusionen) Vor und nach jeglichem Kontakt mit Wunden Vor und nach Kontakt mit dem Bereich der Einstichstellen von Kathetern, Drainagen Nach Kontakt mit potentiell oder definitiv infektiösem Material (Blut, Sekret, Fäzes) oder infizierten Körperregionen bzw. nach Kontakt mit kontaminierten Gegenständen Bei infektionsgefährdeten Patienten (z.B. Leukämiepatienten, polytraumatisierte Patienten, Verbrennungspatienten) zusätzlich: Vor körperlichen Untersuchungen Vor allen pflegerischen und therapeutischen Maßnahmen Bei infektiösen Patienten zusätzlich: Nach flüchtigen Kontakten Nach körperlichen Untersuchungen Nach allen pflegerischen und therapeutischen Maßnahmen Nach jedem Kontakt mit infektiösem Material Generell: Nach Ablegen von Schutzhandschuhen Vor dem Betreten von Reinraumbereichen Nach jedem Kontakt mit Schmutzwäsche oder sonstigem kontaminierten Material Vor Eintritt und nach Verlassen von Intensivstationen und Transplantationseinheiten Situationsabhängig: In folgenden Situationen ist risikoabhängig die Entscheidung zwischen hygienischer Händedesinfektion oder Händewaschung zu treffen: Vor Essenszubereitung oder Essenverteilung Nach Toilettenbenutzung Nach dem Naseputzen WIE? Alkoholisches Händedesinfektionsmittel 30 Sekunden auf sämtliche Bereiche der trockenen Hände verreiben, auch Fingerkuppen, Fingerzwischenräume, Daumen Für die Dauer der Einwirkzeit Haut feucht halten Spezielle Fälle: o bei Auftreten von Durchfallerkrankungen mit viralen Erregern [v.a. Norovirus] [siehe Hygienemerkblätter]) sind Präparate mit viruzider Wirksamkeit zu verwenden o bei Auftreten von C. difficile-assoziierter Diarrhoe (siehe Hygienemerkblätter) besteht aufgrund Sporenbildung keine ausreichende Desinfektion durch alkoholische Desinfektionsmittel (Händewaschung, s.u.) Bei starker Verschmutzung oder Kontamination der Hände: o Abspülung mit Desinfektionsmittel (durch mehrfaches Betätigen des Spenders) o alternativ: Abwischen mit Desinfektionsmittel-getränktem Papierhandtuch o In diesem Fall: Kein Einreiben des Präparates o Bei Waschen mit Wasser und Seife können Erreger über Haut und Umgebung inkl. Kleidung verteilt werden ! entsprechende Desinfektion der Umgebung erforderlich o Anschließend: reguläre Desinfektion der gesäuberten Hände b) Chirurgische Händedesinfektion: WANN? • Vor chirurgischen Eingriffen und Gelenkpunktionen WIE? 1. Händewaschung Die Waschphase wird bei optisch sauberen Händen nicht mehr als Bestandteil der chirurgischen Händedesinfektion angesehen Die Hände müssen zu Dienstbeginn, spätestens vor Anlegen der OPBereichskleidung gewaschen und abgetrocknet werden (Hände sind mit Bakteriensporen kontaminiert – Händedesinfektionsmittel wirken nicht sporizid). Bürsten nur bei starker Verschmutzung Bei Aufeinanderfolge kurzer Eingriffe (< 60 min) mit geringer Kontaminationswahrscheinlichkeit (intakte Handschuhe !) kann vor dem nächsten Eingriff die Händewaschung unterbleiben, 1 min Händedesinfektion ist ausreichend 2. Desinfektion Alkoholisches Händedesinfektionsmittel aus Spender mit Ellenbogen entnehmen Für die Dauer von 1,5 Minuten (bzw. nach Herstellerangaben) auf Händen und Unterarmen verreiben 1. Portion: bis knapp über den Ellenbogen 2. Portion: bis zum Ellenbogen 3. Portion: nur noch Hände bis zum Handgelenk Haut ständig feucht halten Durchführung nach der standardisierten Einreibemethode Händewaschen: Die Händedesinfektion ist dem Händewaschen vorzuziehen, da sie effektiver die Keimzahl reduziert o Ausnahme: Pflege von Patienten mit C. difficile-assoziierter Diarrhoe (CDAD) (siehe Hygienemerkblätter). Aufgrund fehlender Wirkung von alkoholischen Händedesinfektionsmitteln gegenüber Sporen; besondere Bedeutung von Händewaschen und Kontaminationsschutz durch Tragen von Schutzhandschuhen Stark verschmutzte Hände (nach Kontamination mit Körperflüssigkeiten) vorsichtig abspülen, wobei darauf zu achten ist, dass Umgebung und Kleidung nicht bespritzt werden Der Kontaminationsbereich ist danach zu desinfizieren, ggf. ist der Kittel zu wechseln Ausstattung der Waschplätze: o Seifen- und Händedesinfektionsmittelspender nur mit Einmalflaschen bestücken, nicht umfüllen o keine Seifenstücke verwenden o Handtuchspender und entsprechende Abwurfmöglichkeiten o keine Gemeinschaftshandtücher o Hautpflegemittel aus Spender oder Tuben Bürsten vermeiden (bei Bedarf siehe chirurgische Händedesinfektion) Fingernägel: Fingernägel sind im Krankenhaus kurz zu halten (mit den Fingerkuppen abschließend) Keine künstliche Fingernägel (aufgeklebt oder "gel"-modelliert) Nagellack sollte nicht aufgetragen werden, da evtl. Verunreinigungen unter dem Nagel nicht erkennbar sind – Nagellack wird durch Händedesinfektionsmittel aufgelöst; brüchiger Nagellack stellt Keimnische dar Die Oberfläche der Fingernägel darf nicht rissig sein Handschuhe: siehe auch Persönliche Schutzausrüstung (PSA) Vereinfachend gesagt: Händedesinfektion schützt den Patienten vor Übertragung von Erregern durch die Hände des Personals; Handschuhe schützen die Hände des Personals vor der Kolonisation mit Erregern der Patienten Deshalb: Händedesinfektion und Handschuhgebrauch sind unabhängige Maßnahmen; eine Maßnahme kann die andere nicht ersetzen Handschuhe sollen nicht desinfiziert, sondern gewechselt werden Kein verlängerter Gebrauch ohne Handschuhwechsel (Gefahr der Erregerübertragung durch kolonisierte Handschuhe) Handschuhwechsel nach jedem Patienten6 Unsterile Handschuhe: Beim Umgang mit infektiösen Material Bei Arbeiten, bei denen mit Verschmutzung zu rechnen ist Nach Beendigung der Arbeit in den Abfalleimer entsorgen, anschließend hygienische Händedesinfektion Sterile Handschuhe: Bei Arbeiten, die aseptische Bedingungen erfordern (z.B. OP, Katheterisieren, Gelenkpunktionen, Verbandwechsel) Bei Operationen, die erfahrungsgemäß mit einer vermehrten Läsion von Handschuhen einhergehen, sind zwei Paar Handschuhe zu tragen Wechsel bei Defekten, bei Durchfeuchtung, mindestens alle 2 h Wechsel nur in ausreichender Entfernung vom Patienten und Instrumentiertisch (Aerosolbildung!) Ausnahme: Auf einen Wechsel von Handschuhen zwischen Patienten kann verzichtet werden bei routinemäßiger, serienmäßiger Blutabnahme einer Patientenkohorte (z.B. morgendliche Blutabnahme auf Station), sofern diese Tätigkeit nicht durch andere Tätigkeiten unterbrochen wird und sofern keine Patienten mit Kontaktisolierung aufgrund Infektion einbezogen sind. Herzkatheter und andere invasiv-interventionelle angiologische Untersuchungen oder Behandlungen7 Generell Im Rahmen einer interventionellen Untersuchung oder Behandlung des Blutgefäßsystems (in Kardiologie, Neurologie, Angiologie, Radiologie und weiteren klinischen Fächern) können invasive Infektionen verursacht werden Diese können durch das Legen von Kathetern, durch Katheter selbst oder durch eingebrachte Materialien erfolgen Solche Infektionen sind zwar insgesamt selten, können aber zu schwerwiegenden Komplikationen bis hin zum Tode führen Aseptische Bedingungen bei der Durchführung daher Pflicht Bei Hautschäden, Hauterkrankungen oder Infektionen an oder in unmittelbarer Umgebung der Punktionsstelle ! sorgfältiges Abwägen der Indikation gegen Infektionsrisiko Eine Antibiotikaprophylaxe ist generell nicht notwendig Vorbereitung Hautschonende Entfernung evtl. störender Behaarung mit Clip oder Schere, nicht Rasur Desinfektion (ggf. nach Vorreinigung) der Punktionsstelle (siehe Hautdesinfektion) gem. vorgeschriebener Einwirkzeit mit sterilen Tupfern Abdeckung des Patienten mit sterilem Tuch, das nur das desinfizierte Hautareal freiläßt und gegen Verrutschen gesichert ist Vorbereitung der Sterilmaterialien für den Eingriff nach hygienischer Händedesinfektion mit sterilen Handschuhen, sterilem Schutzkittel, Haarschutz, Mund-Nasen-Schutz Abwurf bzw. Ablagemöglichkeit für nicht mehr benötigte Gegenstände Personal Hygienische Händedesinfektion Sterile Handschuhe Steriler Schutzkittel (ausgerüstet mit Schutz gegen Durchfeuchtung) Haarschutz Mund-Nasenschutz (empfohlen)8 Schutzbrille, wenn mit Blutspritzern zu rechnen ist (arterielle Punktion) Sterilmaterialien Alle notwendigen Materialien werden erst unmittelbar vor Beginn des jeweiligen Eingriffs vorbereitet, einschließlich Desinfektionsmittel, steriler Abdeckmaterialien, Tupfer und anderer Medizinprodukte Steril-Verpackungen werden erst unmittelbar vor Beginn des jeweiligen Eingriffs geöffnet Ein Vorrichten von Sterilmaterialien für mehrere Untersuchungen ist nicht zulässig Kontrastmittelflaschen sind Eindosisbehälter. Restbestände nach Untersuchung eines Patienten sind zu entsorgen (Ausnahme: Zulassung des Kontrastmittel-Applikationssystems als Medizinprodukt für Mehrfachverwendung) Allgemeines Die Saarländische Krankenhaushygieneverordnung (SKHygVO) legt fest, dass „für jeden klinischen Fachbereich oder für jede Fachabteilung, der oder die invasiv tätig sind oder andere hohe Anforderungen an die Hygiene stellen, wie etwa eine Intensivstation“ jeweils ein Hygienebeauftragter oder eine Hygienebeauftragte bestellt werden soll (§ 5 Abs. 1). Die Bestellung wird darüber hinaus auch aufgrund der Größe und Bettenzahl des UKS, entsprechend der Richtlinie für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention des RKI, die Ernennung von Hygienebeauftragten in den einzelnen Fachabteilungen (Bundesgesundheitsblatt (1979) 24: 449-51) erforderlich. Die hierzu bestellten Personen müssen erfahrene Ärztinnen oder Ärzte sein und sollen in gehobener Dauerstellung beschäftigt sein. Sie haben „die über ihr Fachgebiet hinausgehenden Kenntnisse in Hygiene, Infektiologie und Mikrobiologie in einem spezielle Fortbildungskurs für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention und durch regelmäßige Teilnahme an weiteren Fortbildungsmaßnahmen zu erwerben und zu festigen“ (§ 5 Abs. 2). Infusionen Hygienische Händedesinfektion vor: Zubereitung der Infusionen Anlegen der Infusionen Unvermeidbarer Manipulation am Infusionsbesteck Zubereitung der Infusionslösungen: Infusionsflaschen müssen vor Staub und Licht geschützt aufbewahrt werden Zubereitung unter aseptischen Bedingungen in einem für das Anrichten von Medikamenten vorgesehenen reinen Arbeitsraum bzw. unter der sterilen Werkbank; die Arbeitsfläche ist vor Nutzung zu desinfizieren Bei Zusätzen Dokumentation auf der Infusionsflasche (nur mit speziellem Stift, z.B. „Ecopen“ oder Zusatzetikett) Bei Zumischungen durch die Apotheke angegebene Haltbarkeitsfrist beachten Das Personal muss in der Herstellung von Mischinfusionen geschult sein Maximale Standzeit einer fertigen Infusion:1h (bis zum Anlegen am Patienten) Ist die Zubereitung im patientennahen Bereichen (Patientenzimmer) unvermeidbar, muss diese auf einer dafür vorgesehenen desinfizierten Arbeitsfläche erfolgen Die Arbeitsflächen und Medikamente sind durch geeignete Maßnahmen vor Kontamination zu schützen (z.B. geschützte Lagerung von Materialien etc.) Anlegen der Infusion Auf Trübung, Ausflockung und Verfallsdatum achten, ggf. verwerfen Einstichstelle des Stopfens mit sterilisiertem Tupfer und alkoholischem Desinfektionsmittel desinfizieren Verschlusskappen nach jeder Entfernung entsorgen und neue Verschlusskappen verwenden Vor Umstecken des Infusionsbestecks in neue Infusionsflasche Gummistopfen desinfizieren Infusionsständer täglich bzw. bei Bedarf reinigen Nach Kontamination sofortige Wischdesinfektion Wechsel der Infusionssysteme: (beinhaltet Überleitungssystem, 3-Wegehahn) Infusionssysteme für reine Lipidlösungen müssen nach jeder Lipidinfusion, spätestens nach 24 h, gewechselt werden Lipidhaltige Infusionen müssen innerhalb von 24 h infundiert sein, wenn diese alleine verabreicht werden innerhalb von 12 h Infusionssysteme für Disoprivan / Propofol (lipidhaltiges i.v.-Anästhetikum) müssen alle 12 h gewechselt werden Blut und Blutprodukte müssen über Infusionssysteme mit genormtem Standardfilter verabreicht werden, die nicht länger als 6 h verwendet werden dürfen (außer GFP und Thrombozytenkonzentrat). Mehrere Blutkomponenten der gleichen Art dürfen innerhalb von 6 Stunden mit demselben System verabreicht werden. Das System und die Dreiwegehähne sollten nach Blutapplikation mit steriler 0,9%iger NaCl-Lösung gespült werden. Ein gesonderter Gefäßzugang wird empfohlen Infusionssysteme einschließlich Dreiwegehähne und Bionecteure aller anderen Lösungen sollen alle 72 h gewechselt werden (Medikamentenkompatibilität beachten) Perfusorspritzen dürfen nicht wiederbefüllt werden Zuleitungsschläuche, die zur Gabe einer Kurzinfusion benutzt werden, sind nach Abschluss der Kurzinfusion zu verwerfen. Für mehrere direkt hintereinander geschaltete Kurzinfusionen kann bei gegebener Medikamentenkompatiblität der gleiche Zuleitungsschlauch verwendet werden Offene ZVD-Messsysteme sollten alle 24 Stunden, Systeme mit Sterilfiltern wie das gesamte Infusionssystem alle 72 Stunden gewechselt werden. Geschlossene Systeme können wie arterielle Systeme behandelt und alle 96 Stunden gewechselt werden. Siehe auch Wechsel venöser Druckmesssysteme Anwärmen von Blutbeuteln nicht im Wasserbad, sondern in den dafür vorgesehenen Geräten Diskonnektionen Vergrößern die Gefahr einer mikrobiellen Verunreinigung Sollen daher auf das absolute Minimum beschränkt werden Vor Diskonnektion hygienische Händedesinfektion Eine Desinfektion von Katheteransatzstücken und Dreiwegehähnen mit alkoholischen Hautdesinfektionsmitteln ist sinnvoll (sofern kein Risiko für Materialschäden besteht; Herstelleranweisung beachten) Nach jeder Diskonnektion muss ein neuer steriler Verschlussstopfen aufgesetzt werden Überleitungssysteme (Infusionssysteme, Injektomatleitungen), welche kurzzeitig (max. 30 min) diskonnektiert werden, müssen spätestens nach 24 h gewechselt werden. Bei der Diskonnektion müssen die Anschlussstellen steril verschlossen werden Injektionen intrakutan, subkutan, intravenös vor Injektionen: Hygienische Händedesinfektion Wischdesinfektion der Haut mit sterilisiertem Tupfern (z.B. Pur Zellin) und Hautdesinfektionsmittel, Einwirkzeit beachten Im UKS stehen Sicherheitskanülen und Lanzetten mit einem Schutzmechanismus gegen Nadelstichverletzungen zur Verfügung. Diese werden grundsätzlich angewendet. Bei einfachen medikamentösen Injektionen bei Patienten ohne Anhalt für Infektion sowie bei Tätigkeiten ohne Patientenkontakt (z.B. Aufziehen von Injektionslösungen) sollen weiterhin herkömmliche Kanülen verwendet werden. nach Injektionen: Kanülenentsorgung – sowohl von Sicherheitskanülen als auch von herkömmlichen Kanülen - in stichsicheren Behältern, Kanüle nicht in Schutzhülle zurückstecken – Personalschutz! Zum Entfernen der Kanülen bei Pens (z.B. Insulinpen) ist aus Personalschutzgründen die Verwendung geeigneter Safe Clips (über Dezernat Beschaffung erhältlich) zu empfehlen. Die Kanülen bei Pens sind nach jeder Injektion zu wechseln (Einmalmaterial!) intramuskulär Wie oben, jedoch zur Wischdesinfektion Verwendung von sterilen Tupfern Injektionslösung Möglichst Einzeldosisampullen verwenden (zur Verwendung von Mehrdosisbehältern siehe dort) Zubereitung unter aseptischen Kautelen in einem für das Anrichten von Medikamenten vorgesehenen reinen Arbeitsraum; die Arbeitsfläche ist vor Nutzung zu desinfizieren Ist die Zubereitung in patientennahen Bereichen (Patientenzimmer) unvermeidbar, muss diese auf einer dafür vorgesehenen desinfizierten Arbeitsfläche erfolgen Die Arbeitsflächen und Medikamente sind durch geeignete Maßnahmen vor Kontamination zu schützen (z. B geschützte Lagerung von Materialien etc.) Maximale Liegedauer einer vorbereiteten Injektion: nach Herstellerangaben. Sofern keine Angaben: max. 1 h9. Dokumentation der Zubereitungszeit 9 Ausnahme: Seriell zubereitete Injektionslösungen aus Mehrdosisbehältnissen (z.B. isotonische NaCl-Lösung, Aqua ad injectabile) mit unkonservierten Injektionslösungen können bis zu 4 h bei Raumtemperatur und bis zu 24 h im Kühlschrank aufbewahrt werden. Siehe auch „Mehrdosisbehältnisse“ Medizinprodukte17 und nicht-invasive medizinischtechnische Geräte Lagerung Geräte in funktionstüchtigem Zustand trocken und staubfrei lagern (Abdecken bzw. Lagerung in Schränken oder Schubladen) Medizinprodukte in Fächern oder mit Farbkodierungen bzw. in fester Reihenfolge von alt zu neu so lagern, dass sich die Entnahme und der Gebrauch des am längsten gelagerten Produkts als erstes erfolgt 1x monatlich Verfallsdaten kontrollieren Medizinprodukte nach Ablauf der Lagerzeit einer validierten Aufbereitung zuführen oder verwerfen Lagerung von sterilen Medizinprodukten siehe: Sterilgut – Umgang und Lagerung Ultraschallgerät / Sonografiegerät: Nach Gebrauch Ultraschallkopf mit Schleimhautdesinfektionsmittel (z.B. Octenisept) bzw. speziellem Präparat (z.B. Microbac) abwischen (auch bei Verwendung von Schutzhüllen) Bedienungsfeld mit Desinfektionstüchern (X-wipes) abreiben (Herstellerangaben beachten!) Röntgenfilmkassetten: Bei Bettaufnahmen mit Schutzhülle versehen bzw. mit Desinfektionsmittel Abwischen Unkonservierte Injektionslösungen - Mehrfachentnahme serielle Zubereitung (z.B. isotonische Natriumchloridlösung 0,9%, Aqua ad iniectabilie) Aus einem Behälter mit unkonservierten Injektionslösungen können mehrfach nacheinander Teilportionen innerhalb einer Zubereitungsserie von Medikamenten entnommen werden (die maximale Verwendungsdauer des geöffneten Mehrdosisbehältnisses beträgt 60 min) Folgendes ist zu beachten: Kleinstmögliche Abpackungen verwenden, z.B. 10 ml-Ampullen bei NaCl Hygienische Händedesinfektion Desinfektion der Einstichoberfläche vor Einsatz des Spikes bzw. der Kanüle Spritzen müssen mit Inhaltsangabe und Datum/Uhrzeit beschriftet werden Restmenge nach Beendigung der seriellen Zubereitung verwerfen Vorgerichtete Medikamente dürfen nicht auf der Fensterbank oder einem anderen zentralen Platz, sondern nur o im Kühlschrank o auf einem zentralen Platz (z.B. Stationszimmer) o im Krankenzimmer nur individuell patientennah auf den dafür vorgesehenen Tabletts am Bett lagern Aufbewahrungsdauer o maximal 4 Stunden bei Raumtemperatur o maximal 24 Stunden im Kühlschrank Nadelstich- und Schnittverletzungen20: Schutzmaßnahmen (Umgang mit spitzen oder scharfen Instrumenten (z.B. Kanülen) In folgenden Arbeitsbereichen bzw. bei folgenden Patienten sind sichere Instrumente (Sicherheitssysteme21) zu verwenden: Bei Patienten, die nachgewiesenermaßen o durch Erreger der Risikogruppe 3 (z.B. Patienten mit HBV, HCV, HIV) o oder höher (Risikogruppe 4, z.B. Patienten mit hämorrhagischem FieberVirus) infiziert sind Bei fremd gefährdenden Patienten (z.B. geschlossene Psychiatrie, Forensik, psychiatrische Notaufnahme) In der Notaufnahme Im Rettungsdienst Außerhalb dieser Arbeitsbereiche bzw. Patienten: Sichere Arbeitsregeln müssen eingehalten werden, um das Verletzungsrisiko zu minimieren Bei Eingriffen, die mit Verspritzen von Blut, erregerhaltigem Material oder Aerosolbildung einhergehen, Handschuhe, flüssigkeitsdichte Schutzkleidung, Gesichtsmaske, Schutzbrille oder Schutzschirm anlegen Kein Recapping22 von Nadeln (wichtigste Einzelmaßnahme) korrekte Entsorgung verletzungsrelevanter Gegenstände in durchstichsichere Abwurfbehälter Verwendung von patientenbezogenen Handschuhen23 (Schutz gegenüber Blut und Körperflüssigkeiten) Durchführung jährlicher Personalschulungen 20 Bezieht sich auf akzidentelle Verletzungen des Personals. Sinngemäßerweise auch anzuwenden auf die Verhinderung akzidenteller Verletzungen von Patienten (also nicht medizinisch indizierter Maßnahmen) 21 Beim Einsatz von Sicherheitsprodukten ist zu beachten, dass eine adäquate Schulung in der Anwendung der Sicherheitssysteme notwendig ist. 22 ‚recapping’ = Wiederaufstecken der Schutzkappe auf verwendete Kanüle 23 Ausnahme: Auf einen Wechsel von Handschuhen zwischen Patienten kann verzichtet werden bei routinemäßiger, serienmäßiger Blutabnahme einer Patientenkohorte (z.B. morgendliche Blutabnahme auf Station), sofern diese Tätigkeit nicht durch andere Tätigkeiten unterbrochen wird und sofern keine Patienten mit Kontaktisolierung aufgrund Infektion einbezogen sind. Nadelstich- und Schnittverletzungen24: Sofortmaßnahmen Alle Nadelstich- und Schnittverletzungen sind Arbeitsunfälle! Verletzungen, bei denen infektiöse Körperflüssigkeiten in eine Stich- oder Schnittverletzung gelangt sein könnten: Sofort mit einem viruswirksamen Desinfektionsmittel, z.B. PVP-Jod oder 70%igem Alkohol (bzw. Hände- oder Hautdesinfektionsmittel) desinfizieren Blutfluss nicht stillen, sondern durch Druck auf umliegendes Gewebe fördern Stichkanal spreizen und sofort intensiv mit alkoholhaltigem Desinfektionsmittel spülen (2 – 4 min) Kontamination von geschädigter Haut, Auge oder Mundhöhle Sofort intensiv reinigen/befeuchten/spülen mit Wasser/Seife und Desinfektionsmittel (Haut), Wasser oder 80%igem Alkohol (Mund), Wasser oder physiologischer Kochsalzlösung (Auge) Anschließend sofort und immer (24/24 h, 365/365 Tage): Vorstellung beim Betriebsärztlichen Dienst (BÄD) (Tel. 2-3232) (Ausserhalb der Arbeitszeiten des BÄD:) Vorstellung in der Unfallchirurgie (Tel. 3-0001), Gebäude 57, Schalter C Entscheidung durch BÄD/D-Arzt, ob HIV-Postexpositionsprophylaxe erforderlich ist (Medikamente werden auf Station M1 01 bevorratet) Entscheidung durch BÄD/D-Arzt, ob eine aktiv/passive Immunisierung erforderlich ist (Hepatitis B) Protokollierung des gesamten Ablaufs: Dokumentation in Verbandsbuch (muss in allen Bereichen mit verletzungsgefährlichen Tätigkeiten vorhanden sein!) sowie Unfallmeldung an Sachgebiet Arbeitssicherheit Am nächsten Werktag: Vorstellung beim Betriebsärztlichen Dienst zur weiteren Betreuung und Nachsorge Präoperative Haarentfernung Nur durchzuführen, wenn operationstechnisch erforderlich Möglichst unmittelbar vor dem operativen Eingriff durchzuführen Scharfe Rasur vermeiden! Die Verwendung einer Haarschneidemaschine oder eine chemische Enthaarung (cave: Allergiegefahr) ist zu bevorzugen Periphere Verweilkanülen Anordnungs- und Durchführungsverantwortung: ARZT Kanülen Im UKS stehen ausschließlich Sicherheits-Venenweilkanülen und Butterfly zur Verfügung, die über Schutzmechanismen gegen Nadelstichverletzungen verfügen Punktionsstelle: Bei Erwachsenen: Handrücken oder Unterarm Bei Kleinkindern: Kopfhaut, Hand oder Fuß Legen: Hygienische Händedesinfektion! Desinfektion der Einstichstelle Unsterile Handschuhe anziehen Einstichstelle vor der Venenpunktion nicht mehr palpieren Punktionsnahe Fixierung mit sterilisierten, hautfreundlichen Pflasterstreifen Punktionsstelle steril abdecken mit Transparent- oder Gazeverband Verbandwechsel und Pflege: Aseptisches Vorgehen bei Verbandwechsel Hygienische Händedesinfektion vor und nach dem Verbandwechsel! Tägliche Inspektion der Verbände, bei Gazeverband Palpation der Insertionsstelle Verbandwechsel nur bei Bedarf (Verschmutzung, Durchfeuchtung, Ablösung, Druckschmerz oder Infektionsverdacht) bzw. spätestens nach 7 Tagen Täglicher Wechsel bei eingeschränkter Kooperation des Patienten, wenn der Verband keine Inspektion der Einstichstelle ermöglicht Verbandwechsel mittels No-Touch-Technik oder mit sterilen Handschuhen Keine antibakteriellen Cremes oder Salben auf die Insertionsstelle aufbringen Liegedauer: Tägliche Überprüfung der Indikation, sofortige Entfernung bei entzündlichen Veränderungen Bei längerem Verschluss der Venenverweilkanüle (> 24 h) mit einem Mandrin oder Verschlussstopfen ist die Indikation zu überprüfen bzw. die Kanüle zu entfernen Venenverweilkanülen können so lange liegen bleiben, wie sie klinisch benötigt werden und keine Komplikationszeichen feststellbar sind Notfallmäßig gelegte Venenverweilkanülen sollen baldmöglichst entfernt und ggf. an anderer Stelle neu gelegt werden Bei Intervalltherapie mit i.v.-Medikamenten können die Venenverweilkanülen mit einem sterilen Verschlussstopfen oder Mandrin verschlossen werden Zur Intervallspülung reicht sterile Elektrolytlösung (z.B. NaCl 0,9%) Portsysteme (vollständig implantierte intravasale Systeme) Anordnungs- und Durchführungsverantwortung: ARZT Implantation von Portsystemen: Implantation von Portsystemen unter aseptischen Bedingungen im OP oder Eingriffsraum Punktion des Ports und Anschluss von Infusionssystemen: Vor Manipulationen am Portsystem hygienische Händedesinfektion! Großflächige Desinfektion der Punktionsstelle (Einwirkungszeit mindestens 60 sec.) Für die Punktion, bei der eine Palpation und Fixierung der Portkammer zwischen den palpierenden Fingern erfolgt, müssen sterile Handschuhe getragen werden Verwendung von geeigneten Spezialkanülen Aseptisches Konnektieren des Infusionssystems Wechsel der Portnadeln: • Laut Herstellerangaben Verband / Verbandwechsel von Portsystemen (bei angeschlossener Portnadel): Aseptisches Vorgehen beim Verbandwechsel Hygienische Händedesinfektion vor und nach dem Verbandwechsel! Tägliche Inspektion der Verbände, bei Gazeverband Palpation der Insertionsstelle Verbandwechsel nur bei Bedarf (Verschmutzung, Durchfeuchtung, Ablösung, Druckschmerz oder Infektionsverdacht) bzw. spätestens nach 7 Tagen Täglicher Wechsel bei eingeschränkter Kooperation des Patienten, wenn der Verband keine Inspektion der Einstichstelle ermöglicht Verbandwechsel mittels No-Touch-Technik oder mit sterilen Handschuhen Keine antibakteriellen Cremes oder Salben auf die Insertionsstelle aufbringen Nicht in Gebrauch befindliche Portsysteme benötigen keinen Verband Liegedauer von Portsystemen: Bei nicht beherrschbaren Komplikationen, bei Beschädigung oder Dislokation – Entfernung des Portsystems Punktionen Durchführungsverantwortung: Arzt Punktion mit besonders hohen hygienischen Anforderungen Gelenkpunktionen, periprothetische Punktionen [auch ohne Bezug zu Gelenk]: Durchführung im Eingriffsraum ist zu fordern Mundschutz, Kopfhaube anlegen Chirurgische Händedesinfektion durchführen Sterile Handschuhe, sterile Kleidung anlegen Hautdesinfektion mit sterilem Tupfer und Desinfektionsmittel Einwirkzeit: 2x 1 min. oder 10 min. bei talgdrüsenreicher Haut Sterile Abdeckung Steriles Instrumentarium erst unmittelbar vor Benutzung aus Verpackung entnehmen Punktion mit normalen hygienischen Anforderungen Punktionen des Liquorraumes, von physiologisch sterilen Körperhöhlen oder von Organen): Hygienische Händedesinfektion Sterile Handschuhe verwenden Hautdesinfektion mit sterilem Tupfer und Desinfektionsmittel Einwirkzeit : 2x 1 min. oder 10 min. bei talgdrüsenreicher Haut Ggf. sterile Abdeckung Sterile Kanüle erst unmittelbar vor Benutzung aus Verpackung entnehmen Steckbecken Nach Benutzung sofort in den Steckbecken-Reinigungsautomaten stellen und Programm starten Trockene Aufbewahrung in den dafür vorgesehenen Gestellen Wäsche Routinemäßige Aufbereitung durch die Wäscherei; kontaminierte Wäsche in roten Wäschesack geben, bei Durchfeuchtung zusätzlich Plastiksack als Nässeschutz verwenden Staub aufwirbeln beim Hantieren mit Schmutzwäsche vermeiden Wäschestücke nicht sortieren oder zählen Nach Kontakt mit Schmutzwäsche hygienische Händedesinfektion durchführen siehe auch Hygienemerkblätter Zytostatika Es werden von der Zentralapotheke hergestellte Lösungen und Zubereitungen verwendet. Schutzhandschuhe 31sind zu tragen: Bei der Herstellung von applikationsfertigen Infusionslösungen sind entweder 1 Paar dickwandige spezielle Zytostatikahandschuhe oder bei Verwendung normaler Untersuchungshandschuhe 2 Paar Handschuhe übereinander zu tragen Bei Applikation oder Verabreichung einer Infusion (z.B. Anstechen der Infusion, Konnektieren des Infusionsbesteckes am Patienten, bei Abnahme und Beseitigung der Infusion) Bei Entsorgung von Körperflüssigkeiten, Ausscheidungen, Erbrochenem Entsorgung: Reste und Fehlchargen dieser Arzneimittel und verunreinigte Materialien wie Infusionssysteme (mit > 20 ml) sind zurück an die Apotheke zu schicken oder bei großen Mengen im gesonderten Behälter (blau-violette Sicherheitsbehälter, siehe D-Müll [Zytostatika-Abfälle, Altmedikamente, Laborabfälle]) zu entsorgen Körperflüssigkeiten und Ausscheidungsprodukte von Zytostatika-Patienten über Sanitärkanalisation und Hausmüll Nicht verwendete Zytostatikazubereitungen (original verschlossen) zur Zentralapotheke zurückschicken Wäsche: Ist nach Verunreinigung sofort zu wechseln, grobe Verunreinigungen von Erbrochenem nach oraler Gabe von Zytostatika sind mit feuchtem Zellstoff zu entfernen (blau-violetter Sicherheitsbehälter) Die kontaminierte Wäsche wird in einem entsprechend gekennzeichneten transparenten Sicherheitstransportsack der übrigen Krankenhauswäsche zugefügt und der Wäscherei zugeführt.