Workshops Kongreß 1996

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Tagesübersicht der Workshopangebote
14:00 – 18:00 Uhr
Freitag, 05.03.2004
Mutig werden mit Til Tiger – ein Interventionsprogramm für sozial
unsichere Kinder
Sabine Ahrens-Eipper, Gundula Windisch (Halle)
Soziale Unsicherheit im Kindesalter kann die betroffenen Kinder in einer Vielzahl von
Bereichen einschränken. Die Forschung der letzten Jahre zeigt, dass Soziale
Unsicherheit und Ängste im Kindesalter Risikofaktoren für die Entwicklung von
psychischen Störungen in Form von manifesten Angststörungen und Depression im
Jugend- und Erwachsenenalter darstellen. Der frühzeitige Einsatz entsprechender
Interventionen für Kinder mit Sozialer Unsicherheit geschieht deshalb nicht nur zur
Beseitigung bestehender Beeinträchtigungen, sondern vor allem auch zur Prävention
zukünftiger Störungen. Ziel dieses verhaltenstherapeutischen Trainings ist es, sozial
unsicheren Kindern mehr Selbstbewusstsein zu vermitteln, Vermeidungstendenzen
abzubauen, neue praktische Handlungsstrategien aufzubauen und den Einsatz
vorhandener Kompetenzen in sozialen Situationen zu fördern. Die Effektivität dieses
Trainingsprogrammes wurde in einer kontrollierten Gruppenstudie nachgewiesen.
Das Trainingsprogramm ist für Jungen und Mädchen im Alter zwischen fünf und
zehn Jahren konzipiert worden. In zwei Einzelstunden und neun Gruppenstunden
wird mit den Kindern selbstsicheres Verhalten praktisch geübt. Alltägliche
Situationen, in denen die Kinder unsicher sind, werden besprochen und praktische
Handlungsstrategien vermittelt. Dabei werden schrittweise immer schwierigere
Situationen gewählt und Bewältigungsstrategien mit den Kindern erarbeitet und
eingeübt. Im Rahmen des Workshops werden Hintergrund, Aufbau und Methoden
des Trainings praxisnah vorgestellt und die spezifischen Techniken praktisch
eingeübt.
Komplexe Posttraumatische Belastungsstörungen (PTB): „Trauma ist
mehr als Angst und Gefühle der Bedrohung“
Anne Boos (Dresden)
Die Therapie der „einfachen“ PTB konzentriert sich auf die Behandlung
posttraumatischer Angst und der mit ihr assoziierten Vermeidung. Scham, Schuld,
Ekel, Ärger und „Sich aufgeben“ werden in der Literatur als traumarelevante affektivkognitive Schemata der „komplexen“ PTB beschrieben. Diese Schemata bedürfen
einer anderen Behandlung als die Korrelate einer „einfachen PTB“. Eine umfassende
Traumatherapie sollte unterschiedliche kognitiv-behaviorale Interventionen in
Abhängigkeit davon anbieten, welche primären und sekundären Emotionen und
Bewertungen vorliegen. Ziel dabei ist, eine bestmögliche Passung von Interventionen
und den idiosynkratischen Merkmalen der Spätfolgen der Traumatisierung zu
erreichen. Der Workshop stellt das „Dresdner Phasen-Therapiemodell der
komplexen PTB“ vor. Bestimmte prominente Module werden eingeübt und anhand
von Videoausschnitten vorgestellt.
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„Kein Alkohol ist auch keine Lösung!“
Hans-Joachim Kipke (Gelsenkirchen)
In diesem Workshop soll ein homöostatisches Erklärungsmodell für die Entstehung
und Aufrechterhaltung von Substanzabhängigkeiten am Beispiel der
Alkoholabhängigkeit vorgestellt werden.
Im praxisnahen Diskurs sollen therapierelevante Phänomene süchtigen Verhaltens
unter die Lupe genommen werden:
- Woran erkennt man süchtiges Verhalten und die ihm zugrundeliegenden
Strukturen?
- Welchen funktionalen Charakter hat süchtiges Verhalten für die Persönlichkeit
des Abhängigen?
- Was bedeutet „doppelte Buchführung“ in Zusammenhang mit Sucht und
Abhängigkeit?
- In welche Fallen kann ich als TherapeutIn tappen?
- Welche Auswirkungen hat Substanzkonsum auf den Verlauf von
Psychotherapien?
- Ein erheblicher Teil der KlientInnen, die Psychotherapie in Anspruch nehmen,
sind durch die Abhängigkeit von Familienangehörigen vulnerabel für psychische
Störungen geworden. Wie wirkt die Abhängigkeitsproblematik hier fort?
Diese und weitere Ansatzpunkte sollen anhand von Beispielen aus der Praxis
beleuchtet und der Umgang damit (ggf. in Rollenspielen) erprobt werden.
Eigene Fallvignetten sind willkommen.
Das Angebot richtet sich sowohl an Studierende als auch an praktisch Tätige.
Kreative Gesprächsanreize
Nina Pflugradt (Naumburg)
In diesem Workshop sollen viele Gesprächseinstiege mit kreativen Medien
vorgestellt und ausprobiert werden, die in Form von Auswahl-, Gestaltungs- oder
Skalierungsaufgaben die Einzeltherapie mit Erwachsenen oder Kindern beleben
können:
um Patient und Therapeut gedanklich auf das anstehende Thema der
Therapiestunde einzustimmen
um redeungewandten Patienten die Scheu zum Sprechen zu nehmen
um bei übersprudelnden Patienten ein Thema einzugrenzen
um zu motivieren und Neugier zu wecken
um die Selbsterkenntnis durch das „zurückspiegelnde“ Material zu erleichtern.
Ambulante Psychotherapie von Sexualstraftätern ist ein Beitrag zum
Opferschutz – Ist Psychotherapie mit Kontrolle vereinbar?
Heinz-Jürgen Pitzing (Stuttgart)
Auf dem Gebiet der Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung hat sich
ebenso wie im Betäubungsmittelrecht die Erkenntnis Bahn gebrochen, dass die
auftretenden Probleme nicht nur durch Bestrafung allein, so unverzichtbar sie auch
ist, sondern in der überwiegenden Anzahl der Fälle zusätzlich durch
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psychotherapeutische Behandlung der Täter angegangen werden müssen, um
weitere strafbare Handlungen mit Aussicht auf Erfolg verhindern zu können.
Viele Sexualstraftäter benötigen anerkanntermaßen eine fachspezifische Therapie,
um ihr Verhalten verändern und Rückfälle vermeiden zu können. Das zeigen
langjährige Erfahrungen anderer Länder und zwar vor allem dort, wo es gelang, ein
Gesamtkonzept aus Strafe und Therapie umzusetzen. Die Rückfallquoten
unbehandelter Sexualstraftäter, die im internationalen Vergleich zwischen 20 % und
50 % liegen, konnten dadurch erheblich abgesenkt werden.
Auf Grundlage dieser Erfahrungen wurde im September 1998 für Klienten im
Großraum Stuttgart die Psychotherapeutische Ambulanz für Sexualstraftäter durch
den Verein Bewährungshilfe Stuttgart e. V. gegründet. Seit nunmehr 5 Jahren
arbeitet diese Einrichtung erfolgreich an einer Ausdifferenzierung ihrer Konzeption.
Psychotherapeutische Behandlung der Täter erweist sich dadurch als besonders
effektiver Beitrag zum Opferschutz.
Behandlung Komplizierter und Traumatischer Trauer
Rita Rosner (München)
Neuere Metaanalysen deuten darauf hin, dass fast alle Interventionen im Bereich
Trauer ineffektiv sind (ES um null) und möglicherweise bei einem großen Teil der
Behandelten zu Verschlechterungen führen. Positive Behandlungseffekte zeigen sich
allenfalls im Bereich Komplizierter oder Traumatischer Trauer. Ziel dieses
Workshops ist es daher das Konzept komplizierter und traumatischer Trauer
vorzustellen, in die Diagnostik einzuführen und eine neuere vielversprechende
Behandlung vorzustellen. Die Einzelinterventionen liegen dabei näher am Konzept
der Posttraumatischen Belastungsstörung als am Bereich der Depression. Der Fokus
dieser Kurzzeitbehandlung liegt in der ersten Phase auf der Abklärung von
Ambivalenzen und dysfunktionaler Einstellungen, in der zweiten Phase auf
Expositionen in sensu und in vivo und dann auf möglichen Rollenkonflikten, die sich
im Übergang zu einem Leben ohne die verlorene Bezugsperson ergeben.
„Etwas Besseres als den Tod finden wir überall.“ – Psychotherapeutischer
Umgang mit suizidalen Krisen im ambulanten Setting
Stephan Siebert, Susanne Schneider (Dortmund)
In der ambulanten Therapie/Beratung von Menschen in suizidalen Krisen geraten
TherapeutInnen/BeraterInnen oft an die Grenzen ihrer eigenen Handlungsfähigkeit.
Andererseits gibt es mittlerweile eine Vielzahl praxisbewährter Interventionen, die
helfen können, die Suizidalität zu überwinden und die trotz des einengenden und
bedrohlichen Charakters der suizidalen Krise auch die Ressourcen der Betroffenen
im Blick haben. In diesem Workshop möchten wir Sie zunächst einladen, ihre eigene
Haltung zum Umgang mit suizidgefährdeten Menschen zu reflektieren. Im zweiten
Teil werden Möglichkeiten zur Einschätzung des Suizidrisikos und zum Umgang mit
Suizidalität anhand von Fallbeispielen vorgestellt und einzelne Interventionen in
Rollenspielen ausprobiert.
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09:00 – 13:00 Uhr
Samstag, 06.03.2004
Magersüchtige und bulimische Jugendliche – Möglichkeiten
Einbeziehung der Herkunftsfamilie in die Einzeltherapie
der
Elisabeth Jürgens (Braunschweig), Ruth Jäger (Dresden)
In der ambulanten Therapie mit anorektischen und bulimischen Jugendlichen sind
TherapeutInnen in besonderem Maße aufgefordert, nicht nur mit den Jugendlichen
allein, sondern auch mit der Herkunftsfamilie zu kommunizieren: Oft zwingen schon
Fragen zur Gewichtskontrolle und eine drohende Klinikeinweisung bei stark
abgemagerten KlientInnen dazu. Oder aber die Angehörigen haben selbst
„therapeutische“ Lösungen zum Umgang mit dem Essproblem des Kindes entwickelt,
die der Strategie des/der Behandler/in nicht entsprechen. Der Workshop widmet sich
der Beziehungsgestaltung zur Familie in der Eingangsphase der ambulanten
Therapie, insbesondere zur Frage des Umgangs mit der drohenden
Gewichtsabnahme, der Zusammenarbeit mit Familie und Arzt/Ärztin, sowie den
vielfältigen Abläufen in der Familie rund um das Symptom Essensverweigerung.
Zielgruppe: TherapeutInnen, die mit essgestörten Jugendlichen arbeiten (wollen) und
an einer Erweiterung ihrer verhaltenstherapeutischen Vorgehensweise um familientherapeutische Elemente interessiert sind. Grundlegende Kenntnisse über Anorexie
und Bulimie, sowie verhaltenstherapeutische Therapieansätze sollten vorhanden
sein.
14:00 – 18:00 Uhr
Samstag, 06.03.2004
Von der Expo in sensu über Expo in vivo zu Expo in video
Moderne Behandlung der Angst unter Verwendung von innovativen Medien
Günter M. Drechsel (Kempten)
Die Expositionsbehandlung stellt eine Therapieform dar, bei der sich die Patienten
genau den Situationen aussetzen, in denen negative Gedanken und Gefühle wie
Angst, in Ohnmacht zu fallen, Angst vorm Sterben, auftreten.
Es werden die verschiedenen Phasen der Reizexposition (Diagnostik, kognitive
Vorbereitung, Intensivphase, Selbstkontrollphase) beschrieben. Die Ziele der
Diagnostik werden kurz skizziert, die Strategien bei der kognitiven Vorbereitung
beschrieben. Der Schwerpunkt des Workshops liegt in der Erklärung und Vorführung
moderner Expositionsbehandlung mit modernen Medien wie Video-Expo und VRExpo. Zu den innovativen Verfahren werden verschiedenste schon bestehende und
zukünftige (noch in Entwicklung befindliche) Anwendungsmöglichkeiten gezeigt und
beschrieben.
Die Effizienz des Expositions-Verfahrens, auch mit Hilfe von Video- bzw. Virtueller
Realität ist für bestimmte Angststörungen inzwischen vielfach belegt worden und wird
auch bei anderen psychischen Störungen zunehmend systematisch überprüft.
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Fallseminar
Abweichendes
Verhalten
–
Therapie der
Persönlichkeitsstörung und Störungen der sexuellen Präferenz
Ute Franz (Schkeuditz)
dissozialen
Die Teilnehmer erhalten einen Überblick über die dissoziale Persönlichkeitsstörung
und die Störungen der Sexualpräferenz im Hinblick auf Diagnostik und Therapie.
Anhand von Fallvignetten aus der klinischen Praxis werden Therapieoptionen
vermittelt und spezielle Problembereiche aufgezeigt. Die Teilnehmer erhalten
Gelegenheit zum Austausch und zur Vorstellung und Diskussion eigener
Fallbeispiele.
„Abheben“ mit Aktiv-Wach-Hypnose
Bernd Huckenbeck-Gödecker (Ostercappeln)
Aktiv-Wach-Hypnose (active alert hypnosis) wurde in den siebziger Jahren von Eva I.
Banyai in Zusammenarbeit mit Ernest R. Hilgard entwickelt. Das Besondere des
Verfahrens: die Induktion erfolgt aus körperlicher Aktivität heraus; mit Hilfe der
Suggestion von Wärme, Leichtigkeit und Frische gerät der Klient während einer
Fahrt auf dem Ergometer in eine zunehmend euphorische Verfassung. Das in
Ungarn seit 1983 erfolgreich bei Ängsten, Depressionen und Suchterkrankungen
eingesetzte Verfahren wird mit Beispielen aus Gesundheitsförderung und
Psychotherapie per Video und live demonstriert. Es soll deutlich werden, dass
gerade Aktiv-Wach-Hypnose besonders gute Möglichkeiten zur Integration
verhaltens- und hypnotherapeutischer Behandlung bietet.
Magersüchtige und bulimische Jugendliche – Möglichkeiten
Einbeziehung der Herkunftsfamilie in die Einzeltherapie
der
Elisabeth Jürgens (Braunschweig)
-FORTSETZUNG-
Schule ist das Allerletzte
Schulverweigerung – Maßnahmen und Handlungserfordernisse
Zusammenspiel von Psychotherapie und Schulberatung
Ria Uhle, Wolfgang Haubner (Berlin)
beim
Die Zahl der Kinder und Jugendlichen, die sich aktiv oder passiv von der Schule
distanzieren, hat in den letzten Jahren zugenommen. Familie, Schule, Jugendhilfe
und Politik sind aufgefordert, sich mit der Schulverweigerung im Einzelfall sowie als
gesellschaftliches Phänomen auseinander zu setzen. Es gilt, die Problemlagen und
Befindlichkeiten der Jugendlichen zu verstehen als auch übergreifende Konzepte zur
Erhöhung der Attraktivität von Schule und für zeitgemäßes Lernen zu entwickeln.
Dies
erfordert
Kommunikationsund
Innovationsbereitschaft
auf
den
unterschiedlichen Ebenen.
09:00 – 13:00 Uhr
Sonntag, 07.03.2004
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Praxis der dialektisch-behavioralen Therapie der Borderline-Persönlichkeitsstörung im stationären Setting
Christoph Kröger (Lübeck)
Inhalt: Die Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS) ist in der Allgemeinbevölkerung
mit ca. 1 % eher selten. Allerdings steigt das Interesse an diesem Störungsbild, da
sie im stationären Bereich weltweit als die häufigste Persönlichkeitsstörung gilt.
Betroffene haben ein hohes Risiko für die Entwicklung weiterer psychischer
Störungen. Trotz der Häufigkeit und der großen Beeinträchtigungen durch BPS und
zusätzliche Störungen ist das Wissen über deren Behandlung gering. Gegenwärtig
ist die dialektisch-behaviorale Therapie die einzige Therapieform, die ausreichend
evaluiert erscheint. Deshalb sollen theoretische Grundlagen, Behandlungsstrategien
und spezifische Techniken für das stationäre Setting vermittelt werden.
Methoden: Informationsvermittlung, Videodemonstration, Vermittlung spezifischer
Interventionen durch Gruppenübungen, Demonstration und Rollenspiele.
Ziele: Einführung in die Klassifikation und verhaltenstherapeutische Diagnostik bei
hoher
Komorbidität,
Erstellung
einer
Zielhierarchie
und
adaptiver
Entscheidungsbäume, Einführung in die dialektisch-behaviorale Gesprächsführung,
Einführung in das Fertigkeitentraining.
Die Lösung der Psychose – Psychosentherapie aus systemischer und
verhaltenstherapeutischer Sicht im Kontext stationärer und ambulanter
Zusammenarbeit
Susanne Tabrizian, Karin Wallenczus (Hamburg)
Nach Abschluss einer stationären Behandlung von PatientInnen mit Schizophrenien
und wahnhaften Störungen zeigt sich, dass es nicht leicht ist, niedergelassene
PsychotherapeutInnen zu finden, die Mut, Vergnügen, Leichtigkeit und Kompetenz
empfinden, mit den PatientInnen im ambulanten Setting die „Lösung der Psychose“
nachfolgend zu entschlüsseln. Dazu braucht es „Sprechzeit“, über die
niedergelassene Nervenärzte und Klinikärzte nicht wirklich verfügen. Wir möchten in
diesem Workshop Grundlagen vermitteln, wie mit systemischen und
verhaltenstherapeutischen Methoden, im Kontext der Zusammenarbeit zwischen
stationärem Setting und ambulanter Nachsorge gangbare Behandlungskonzepte zu
entwickeln sind, die in einem multidisziplinärem Netzwerk aufgehoben sind und für
alle Beteiligten zu einer erfolgreich lösenden Behandlung führen.
Körperbildtherapie bei Anorexia und Bulimia nervosa
Silja Vocks (Bochum), Tanja Legenbauer (Mainz)
Trotz der Ergebnisse verschiedener Studien, die einen Zusammenhang zwischen
dem Ausmaß der Körperschemastörung und der Entwicklung und Aufrechterhaltung
von Essstörungen belegen, wird in der Behandlung der Anorexia und Bulimia
nervosa Interventionen zur direkten Beeinflussung des negativen Körperbildes
zumeist nur ein geringes Gewicht beigemessen. Ziel dieses Workshops ist es daher,
den TeilnehmerInnen und Teilnehmern sowohl theoretische als auch praktische
Kenntnisse zur kognitiv-verhaltenstherapeutischen Körperbildtherapie zu vermitteln.
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Um die Ecke schauen oder die therapeutische Arbeit mit Imagination
Annemarie Zoch (Hamburg)
„Imagination“ wird definiert als Erzeugung „innerer Bilder“ mittels Vorstellungskraft.
Nach einem Überblick über den Einsatz in verschiedenen Therapierichtungen, wird
Imagination als eine Methode der kognitiven Umstrukturierung vorgestellt.
Thematisiert wird ihr Einsatz in der Diagnostik, bei unterschiedlichen Störungsbildern
sowie im Aufbau der Therapie.
Kenntnisse in einem Entspannungsverfahren sind von Vorteil.
14:00 – 18:00 Uhr
Sonntag, 07.03.2004
„Zieloffene Kurzintervention bei Suchtproblemen“
Arno Drinkmann (Nürnberg), Uli Gehring (Heidelberg),
Dieter König (Heidelberg), Joachim Körkel (Nürnberg)
Eine erhebliche Anzahl KlientInnen, die psychologisch oder medizinisch behandelt
werden, weist neben dem primären Behandlungsanlass eine suchtbezogene
Beeinträchtigung auf. Die Suchtproblematik bleibt in der Regel aber unbeachtet –
weil sie nicht erkannt wird, die KlientInnen unmotiviert, die Behandlung zu schwierig
und das in Deutschland dominierende Ziel der lebenslangen Abstinenz unrealistisch
erscheinen. Ein freudvoller, optimistischer und entdogmatisierter neuer Zugang zu
Suchtproblemen ist durch die in den letzten Jahren entwickelten,
verhaltenstherapeutisch strukturierten Kurzinterventionen möglich, die ohne
weitreichende Zusatzausbildungen in die Kompetenzpalette von PsychologInnen
aufgenommen werden können. Es sind Interventionen, die sich durch eine
motivierende
Gesprächsführung
(„Motivational
Interviewing“),
Zieloffenheit
(Abstinenz oder kontrollierter Konsum), Kürze („Kurzintervention“) sowie
nachgewiesene Effektivität auszeichnen.
Der Workshop vermittelt in Form von Übungen, wie die Kurzintervention bei
riskanten, missbräuchlichem oder abhängigem Suchtmittelkonsum umgesetzt
werden kann. Neben Screening- und Diagnostik-Bausteinen stehen Methoden der
Zielfindung/Indikation, Motivierung und Selbstkontrollanleitungen im Mittelpunkt.
Krebspatienten in der Psychotherapie
Volker-E. Kollenbaum (Bad Kissingen), Karin Dolan, Kirsten Teren (Kiel)
Thema: In diesem Workshop soll es um die Vermittlung eines förderlichen Umgangs
mit Krebspatienten in der Psychotherapie gehen.
Zielgruppe: Psychotherapeuten
Inhalt:
1. Thematisierung der Krebsdiagnose (Terminologie: Aufklärungs- und Informationsstand des Patienten; Akzeptanz; subjektives Krankheitsmodell)
2. Unterstützung
bei
der
aktiven
Informationssuche
(Arztkontakte;
Informationsquellen; Selbsthilfegruppen)
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3. Emotionale Verarbeitung (soziale Unterstützung; Ressourcenaktivierung;
Genussfähigkeit)
4. Compliance/Adherence (Unterstützung der Behandlung durch den Patienten;
Integration der medizinischen und psychotherapeutischen Behandlung in das
Lebenskonzept des Patienten)
Medium: Vermittlung der Grundprinzipien vorrangig mit Hilfe von Rollenspielen.
09:00 – 13:00 Uhr
Montag, 08.03.2004
Problempatienten in psychiatrischen Einrichtungen
Was machen wir mit ihnen? Was machen sie mit uns?
(oder: Ratlose Helfer und chancenlose Hilfebedürftige)
Achim Dochat (Wuppertal), Ulrike Görres-Kahn (Wülfrath)
In den letzten Jahren häufen sich Berichte aus psychiatrischen Einrichtungen über
Menschen,
deren
Verhaltensstörungen
(aggressives,
selbstverletzendes,
destruktives Verhalten, starke Kontaktstörungen) so massiv sind, dass es kaum
gelingt, ein hilfreiches therapeutisches Angebot zu machen Diese Menschen sind
kaum in Gruppen integrierbar, persönliche Vereinbarungen sind mit ihnen schwer zu
erzielen, schon ihre Anwesenheit wird für die Einrichtung zur Zerreißprobe. Oft wird
deshalb von Systemsprengern gesprochen. Mitarbeiter werden zunehmend hilfloser,
es häufen sich Behandlungsabbrüche und Verlegungen. Aber auch die Klinik ist
keine sinnvolle Lösung.
Der Workshop wendet sich an KollegInnen, die in unterschiedlichen Settings mit
psychiatrischen Patienten arbeiten. Es sollen Erfahrungen mit systemsprengendem
Verhalten ausgewertet und Möglichkeiten eines systematischen Zugangs zur Situationsanalyse und Behandlungsplanung erarbeitet werden.
Achtsamkeitsbasierte kognitive Therapie der Depression: eine neue Strategie
zur Rückfallprävention
Thomas Heidenreich (Frankfurt a. M.)
Segal, Williams und Teasdale (2002) legten mit ihrer „achtsamkeitsbasierten
kognitiven Therapie der Depression“ eine innovative und sowohl in aktueller
kognitiver Therapie als auch klassischen Meditationsansätzen verankerte
Behandlungsmethode zur Rückfallprävention bei rezidivierenden depressiven
Störungen vor. Erste empirische Arbeiten belegen eine gute Wirksamkeit. Im
Workshop wird das Behandlungskonzept kurz vorgestellt. Exemplarisch werden
einzelne Behandlungselemente (z. B. „Body Scan“, Atemmeditation) detailliert
beschrieben und eingeübt. Besondere Aufmerksamkeit wird der Frage weiterer
Fortbildungsmöglichkeiten gewidmet.
Hinweis: Die TeilnehmerInnen sollten je eine Decke mitbringen sowie bequeme
Kleidung tragen.
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Nonverbale Prozesse in der Psychotherapie
Matthias Hermer (Warstein), Hans Gerhard Klinzing (Tübingen)
In Therapie und Beratung nehmen wir eine Fülle von Informationen auf, auch solche,
die über verbale Inhalte hinausgehen: Äußere Erscheinung, Mimik, Blick,
Körperhaltung, Gestik und Stimmausdruck prägen innerhalb therapeutischer
Prozesse
erheblich
unseren
Eindruck
von
Interaktionspartnern,
ihren
Persönlichkeitscharakteristika, Emotionen und Einstellungen, beeinflussen
maßgeblich die Aufnahme, Aufrechterhaltung und Beendigung interpersonaler
Beziehungen, die Wahrnehmung, Verarbeitung, Beurteilung und Speicherung
verbaler Inhalte sowie die Regulierung der Interaktionen. Trotz der hohen Bedeutung
nonverbaler Prozesse in der Psychotherapie spielen sie in Reflexion und Ausbildung
therapeutischer Praxis eine nur untergeordnete Rolle.
In der Arbeitsgruppe soll die Zuverlässigkeit der Wahrnehmung für nonverbale
Zeichen und Signale – zumindest ansatzweise – trainiert werden. Der Workshop
gliedert sich in vier Abschnitte: Zunächst erfolgt eine visualisierungsgestützte
Einführung in die Grundlagen nonverbaler Kommunikation. Der Schwerpunkt des
Workshops liegt in seinem zweiten Teil: Aufgrund schriftlicher Materialien wird die
Entschlüsselung von Gefühlen (z. B. Angst, Glück) und Mischgefühlen
(Überraschung/Wut) aus dem Gesichtsausdruck geübt. Im Zusammenhang mit
diesen Übungen werden eigene, eventuell nicht bewusste Ausdrucksstile in der
Mimik aufgrund von Portraitphotos, die im Workshop angefertigt werden, zu ermitteln
versucht. Die Möglichkeiten der Optimierung nonverbaler Wahrnehmungsfähigkeit in
der Praxis gilt der dritte Abschnitt. Zuletzt wird mit den Teilnehmerinnen und
Teilnehmern die Bedeutung des im Workshop Erlernten für die therapeutische Praxis
diskutiert.
Dialektisch-behaviorale Therapie von Borderline-Persönlichkeitsstörungen in
einem ambulanten Netzwerk
Michael Huppertz, Hans Gunia (Darmstadt)
Die dialektisch-behaviorale Therapie (DBT) gilt als sehr gut evaluierte Therapie für
Borderline-Persönlichkeitsstörungen. 1997 formierte sich in Darmstadt ein regionales
Netz aus mittlerweile 11 niedergelassenen psychologischen und ärztlichen
Psychotherapeuten, um DBT ambulant anzubieten. Die wesentlichen Ziele sind die
Vermeidung von
Suizidversuchen,
selbstschädigender Handlungen und
Behandlungsabbrüchen, der Aufbau von Fertigkeiten zur Stress- und
Gefühlsregulierung, die Verbesserung der sozialen Kompetenz sowie die
Entwicklung eines achtsamen Lebensstils (dem Aufbau von Achtsamkeit).
Wesentlich ist die Kombination von Einzeltherapie mit einem Fertigkeitentraining in
der Gruppe bei getrennten Behandlern. In diesem Workshop sollen die Grundzüge
der DBT dargestellt werden und darüber hinaus erarbeitet werden, wie man ein
ambulantes Netzwerk aufbauen und in ihm arbeiten kann.
Inzestuöse Familiensysteme
Matthias Nitsch (Hannover)
Intrafamiliäre sexualisierte Gewalt löst bei den Opfern – je nachdem, wie sich das
Familiensystem dazu stellt, - eine mehrschichtige Traumatisierung aus, die oft nur in
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zähen jahre- und jahrzehntelangen therapeutischen Prozessen aufgearbeitet werden
kann.
In dem Workshop wird es darum gehen, die systemischen Zusammenhänge
intrafamiliärer sexualisierter Gewalt – auch unter Einbeziehung der Generationen
übergreifenden Dynamik – durch Empathieübungen und Familienaufstellungen
nachzuvollziehen, in seinen komplexen, traumatisierenden Auswirkungen zu
begreifen und Möglichkeiten des therapeutischen Umgangs mit Ihnen in
beobachteten Rollenspielen zu erarbeiten.
14:00 – 18:00 Uhr
Montag, 08.03.2004
Angewandte Psychophysiologie und Biofeedback in der ambulanten
Verhaltenstherapie
Timon Bruns, Matthias Berking (Göttingen)
In diesem Workshop sollen die Möglichkeiten des Einsatzes psychophysiologischer
Methoden im ambulanten Setting demonstriert und eingeübt werden.
Indikationsschwerpunkte: Psychoedukation bei Angststörungen; Biofeedback bei
chronischem Schmerz.
GOAL - Gesund Ohne Abhängigkeit Leben. Ein Behandlungsprogramm für
Patienten mit einer Psychose aus dem schizophrenen Formenkreis und
Drogenabusus
Roberto D’Amelio, Bernd Behrendt, Tobias Klein (Homburg/Saar)
Schizophren Erkrankte stellen unter den Benutzern von illegalen Drogen eine
bedeutende (und in den letzten Jahren in der Zahl anwachsende) Gruppe dar. Diese
Patientengruppe lässt sich durch Polytoxikomanie, ein frühes Auftreten der
schizophrenen Symptomatik und fehlender Berufsausbildung charakterisieren. Die
Behandlung gestaltet sich wegen der unzureichenden Medikamenten- und TherapieCompliance, als schwierig. Das hieraus resultierende erhöhte Rückfallrisiko in Bezug
auf die schizophrene Erkrankung und der fortgesetzte Missbrauch von illegalen
psychoaktiven Substanzen führt im Vergleich zu Patienten ohne Drogenproblematik
zu einer deutlich häufigeren Wiederaufnahme in die Klinik („Drehtürpsychiatrie“). In
der Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Saarlandes wurde aus
diesem Grund ein Behandlungsprogramm für Patienten mit einer Psychose aus dem
schizophrenen Formenkreis und zusätzlichem Drogenabusus – das „GOAL“Behandlungsprogramm – entwickelt. Es handelt sich dabei um ein therapeutisches
Angebot im Rahmen der teilstationären Versorgung (Psychiatrische Tagesklinik).
Neben der psychiatrischen Versorgung und Maßnahmen zur beruflichen Integration,
ist die kognitiv-behaviorale „Skill-Therapiegruppe“ ein wesentlicher Baustein des
Programms. Das Konzept der standardisierten „Skill“-Therapiegruppe sieht eine
Teilnehmerzahl von 6-8 Teilnehmern und 2 Sitzungen pro Woche vor. Neben der
Darstellung des „GOAL“-Behandlungsprogramms liegt der Schwerpunkt in dem
Seminar auf der Vermittlung der Inhalte und des Ablaufs (Manual) der „Skill“Therapiegruppe. Darüber hinaus werden grundlegende Fragen der Behandlung von
Patienten mit der Doppeldiagnose Sucht und schizophrener Psychose erörtert.
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Kognitiv-behaviorale Therapie der Sozialen Phobie
Thomas Heidenreich, Ulrich Stangier (Frankfurt a. M.)
Innerhalb der letzten Jahre wurden basierend auf dem kognitiven Modell der
Sozialen Phobie (Clark & Wells, 1995) neue Behandlungsansätze dieser Störung
konzipiert. Basierend auf dem Behandlungsmanual von Stangier, Heidenreich und
Peitz (2003) wird das therapeutische Vorgehen dargestellt: Neben der Ableitung des
individuellen
Störungsmodells
wird
vor
allem
der
Umgang
mit
Sicherheitsverhaltensweisen und dysfunktionaler selbstbezogener Aufmerksamkeit
thematisiert. Abschließend wird kurz auf die Modifikation von Grundannahmen
eingegangen.
Zur Vorbereitung wird empfohlen: Stangier, U., Heidenreich T. & Peitz, M. (2003).
Soziale Phobien. Ein kognitiv-verhaltenstherapeutisches Behandlungsmanual.
Weinheim: Beltz.
Handstand, Grätsche, Überschlag – Ist der „Bericht an den Gutachter“ eine
sportliche Übung?
Gunter Herzog (Bremen)
Vor der Bewilligung einer Verhaltenstherapie verlangen die Krankenkassen einen
„Bericht an den Gutachter“. Das vorgegeben Schema gibt viele Rätsel auf. Sie sollen
im Workshop erörtert und gelöst werden, um Therapeutinnen und Therapeuten mehr
Sicherheit im Umgang mit dem Bericht und dem umstrittenen Gutachterverfahren zu
vermitteln.
Niedergelassene Kolleginnen und Kollegen sind zum Erfahrungsaustausch über
Berichte und Gutachten eingeladen.
Rückfallprävention
mit
Alkoholabhängigen:
Das
Trainingsprogramm zur Alkohol-Rückfallprävention (S.T.A.R.)“
Joachim Körkel (Nürnberg), Christine Schindler (Ansbach)
„Strukturierte
Die in den letzten Jahrzehnten im Bereich der Rückfallforschung gewonnenen
Erkenntnisse zur Vorbeugung und positiven Beeinflussung von Rückfällen bei
Suchtmittelabhängigen finden trotz hoher Praxisrelevanz nicht immer auch Eingang
den Behandlungsprozess Abhängiger – u. a. mangels strukturierter,
anwendungsfreundlicher Manuale, die den Transfer der wissenschaftlichen Befunde
in die Praxis erleichtern. Das von uns entwickelte Rückfallpräventionstraining
S.T.A.R. soll diese Lücke schließen. In 15 Modulen werden die aus der
Rückfallforschung bekannten zentralen Themenbereiche (z. B. Umgang mit
Ausrutscher und Rückfall, Wunsch –nach kontrolliertem Trinken) in manualisierter
Form praxisnah dargeboten. Jedes Modul enthält eine am aktuellen
Forschungsstand ausgerichtete Einführung in das Thema sowie einen detaillierten
Stundenablauf mit konkreten Handlungsanweisungen. Ergänzt werden diese
Ausführungen durch Therapiematerialien, wie Arbeits- und Informationsblätter. Der
Workshop lädt neben einem Überblick über das gesamte Trainingsprogramm zum
praktischen Erproben ausgewählter Module ein.
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Verhaltenstherapeutische Traumatherapie bei komplexen posttraumatischen
Störungsbildern
Sonja Schmailzl (Bischofsmais)
Analog zum Aufbau des Therapieplans und -prozesses wird ein Überblick über die
wichtigsten Interventionsstrategien bei Langzeitfolgen von Typ II-Traumata –
insbesondere von intrafamiliärer Gewalt wie z. B. sexuellem Kindesmissbrauch –
gegeben. Neben der Vermittlung von Explorationstechniken und Empfehlungen zur
Interaktionsgestaltung werden die wichtigsten VT-Methoden zur Reduktion der
PTSD-Symptomatik sowie zur emotionalen Stabilisierung der Patienten dargestellt.
Interventionsstrategien
zur
Traumabearbeitung
wie
z.
B.
in-sensu
Expositionsverfahren werden kursorisch aufgezeigt.
Fallvorstellungen verdeutlichen exemplarisch die Methodenwahl im Verlauf des
Therapieprozesses.
09:00 – 13:00 Uhr
Dienstag, 09.03.2004
Körperliches und seelisches Wohlbefinden durch den langsamen
Dauerlauf
Ulrich Bartmann (Würzburg)
Der langsame Dauerlauf - allgemein als Joggen bezeichnet - zur Behandlung
sogenannter Bewegungsmangelkrankheiten ist weitgehend bekannt. Weniger
bekannt ist, dass das Joggen ganz erhebliche positive psychische Auswirkungen hat
und als psychotherapeutisches Aktivierungsprogramm eine hervorragende Rolle
spielt. Auch bei der Bewältigung von Abhängigkeiten kann das Joggen eine zentrale
Hilfe sein. Die vielfältigen Möglichkeiten des Joggens, das seelische Wohlbefinden
positiv zu beeinflussen, zeigen sich u.a.:






bei der Steigerung des Selbstbewusstseins
beim Abbau von Unsicherheiten und Ängsten
beim Abbau depressiver Verstimmungen
bei der Reduzierung des Gebrauchs von Alkohol und Nikotin
bei der Bewältigung von Stress und Burn out
bei der Verbesserung der Coping-Fähigkeit
Diese Effekte werden anhand der umfangreichen Literatur sowie eigenen
Untersuchungen erläutert. Die vorgestellten Joggingprogramme orientieren sich
vornehmlich an Menschen die sich körperlich nichts zutrauen. Videos und kurze,
demonstrative Joggingübungen sollen das praktische Vorgehen verdeutlichen.
Einführung in die frühe Verhaltenstherapie mit autistischen Kindern
Ragna Cordes (Bremen)
In diesem Workshop lernen die Teilnehmer die Grundlagen eines speziellen
Frühförderprogramms für Eltern autistischer Kinder kennen. Anhand von
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Videoaufnahmen früher Interaktion werden die Teilnehmer für die Besonderheiten in
der Mutter-Kind-Interaktion autistischer Kinder sensibilisiert. Neben den
verhaltenstherapeutischen Elementen des Trainingsprogramms lernen die
Teilnehmer auch Grundlagen des Video-Interaktionstrainings kennen, das zur
Förderung der Eltern-Kind-Interaktion entwickelt wurde.
Tinnitus-Retraining-Therapie. Ein kombiniertes medizinisch-psychologisches
Behandlungsprogramm zur Behandlung von Patienten mit chronischem
Tinnitus
Roberto D’Amelio, Christina Archonti (Homburg/Saar)
Patienten mit chronischem dekompensiertem Tinnitus leiden unter gravierenden
psychischen und sozialen Begleit- und Folgeerscheinungen. Diese Probleme lassen
sich durch ein kombiniert medizinisch-psychologisches Vorgehen mit den Bausteinen
Counseling, kognitive-behaviorale (Gruppen-)Verhaltenstherapie und Anpassung
eines Geräuschgenerators adäquat behandeln. Im Workshop werden die aktuellen
diagnostischen und therapeutischen Optionen praxisnah vorgestellt, unter
besonderer Berücksichtigung der an der Universitätsklinik Homburg entwickelten und
evaluierten
kognitiv-behavioralen
tinnitusspezifischen
Psychotherapie.
Die
Kursteilnehmer sollen eine Einführung bekommen in die Psychopathogenese bei
chronischem Tinnitus und einen Einblick in relevante psychoedukative und
verhaltenstherapeutische Verfahren gewinnen. Des weiteren soll über die
therapeutische Beziehungsgestaltung und die Gestaltung der Arbeit in einem
multiprofessionellen Team (Psychotherapeut, HNO-Facharzt, Audiologie) berichtet
werden.
Gliederung des Workshops:
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Medizinische und Psychologische Grundlagen des chronischen Tinnitus
Psychodiagnostische Verfahren
Einführung in das Therapiemanual zur Psychologischen Tinnitus-Retrainingtherapie mit Praxisbeispielen
Praktische Umsetzung
14:00 – 18:00 Uhr
Dienstag, 09.03.2004
Aggressionen und Gewalt bei Kindern und Jugendlichen: Coping und
therapieergänzende Maßnahmen für die Lebensbereiche der Betroffenen
Andreas Dutschmann, Daniela Liffers (Kleve)
Therapeutische Interventionen sind am ehesten erfolgreich, wenn Bezugspersonen
(PädagogInnen, Eltern, Laienhelfer etc.) im Lebensalltag der Kinder und
Jugendlichen Möglichkeiten zur Verfügung stehen, akute Konfliktsituationen
konstruktiv und therapiekonform zu lösen und Bedingungen zu schaffen, dass die
Wahrscheinlichkeit des wieder Auftretens verringert wird.
Dargestellt werden in diesem Sinne auf Basis des Aggressions-BewältigungsProgrammes (ABPro – erschienen im DGVT-Verlag) Copingmöglichkeiten und
Strategien zur angemessenen Verhaltensformung. Das Programm bietet darüber
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hinaus Vorschläge für den alltäglichen Umgang mit therapieunmotivierten Kindern
und Jugendlichen.
Sterbebegleitung
–
Therapeutische
Beziehung,
Therapieziele
Albert Pietzko (Massbach), Lara Viebahn (Münnerstadt)
Interventionen
und
Es werden therapeutische Grundhaltungen und Interventionen in der beratenden
und/oder psychotherapeutischen Arbeit mit Schwerkranken, Sterbenden und
Angehörigen aufgezeigt und Selbsterfahrungsprozess und themenorientierter
Kleingruppenarbeit erlebt und reflektiert. Wesentliche Themen: Dialog- und
Beziehungsgestaltung,
Mitgefühl
und
persönliche
Betroffenheit,
Übertragung/Gegenübertragung, Probleme der Therapieziele.
Kognitive und verhaltenstherapeutische Verfahren in der Behandlung der
Generalisierten Angststörung
Doris Zubrägel, Thomas Bär (Berlin)
Die Generalisierte Angststörung (Generalized Anxiety Disorder, GAD) ist aufgrund
epidemiologischer Studien in den letzten Jahren als eine der häufigsten und damit
wichtigen psychischen Erkrankungen erkannt worden. Hierbei werden Generalisierte
Angststörungen vor allem durch die chronische Tendenz, sich Sorgen zu machen,
und Schwierigkeiten, diese Sorgen zu kontrollieren von anderen Angststörungen
abgegrenzt.
In dem Workshop werden neuere theoretische Modelle der Entstehung und
Aufrechterhaltung der GAD dargestellt. Hieraus abgeleitete kognitiv-verhaltenstherapeutische Behandlungsansätze werden exemplarisch vorgestellt und in
Kleingruppen eingeübt.
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