Einführung in das Studienobjekt Hombrig Geologie Bei mehreren geologischen Aufschlüssen am Hombrig stellen wir fest, dass dieser Höhenzug aus einem gut gebankten, Glaukonit führenden und deshalb blaugrau erscheinenden Sandstein besteht. An mehreren Orten wurde dieser Luzerner Sandstein, wie er genannt wird, abgebaut, so auch im kleinen Steinbruch am Waldanfang N von Utenberg. Da er durch den sauren Regen leicht verwitterbar ist, wird er heute nur noch für Trockenmauern und in der Gartenarchitektur verwendet. Dieser Sandstein ist charakteristisch für das Burdigalien, die untere Stufe der Oberen Meeresmolasse (OMM). Sie ist bis 900 m mächtig. Entstanden ist dieser Sandstein aus Sanden, die vor 22 bis 18 Mio. Jahren hier angeschwemmt wurden. Der Quarzsand (sauer) stammt aus den granitischen und der Kalkkitt (basisch) dazwischen aus den kalkigen Gesteinen der penninischen Decke der Alpen. Diese wurde verwittert, fast vollständig abgetragen und durch Flüsse im mittelländischen Molassemeer abgelagert. Hier sind daraus Nagelfluh, Sandsteine und Mergel entstanden. Im Raume der Innerschweiz sind von der penninischen Decke nur noch wenige Reste übrig geblieben, die sogenannten Klippen: Grosser Mythen (couches rouges), Buochserhorn, Stanserhorn und Giswilerstöcke. Die von SW nach NO streichende Sandsteinrippe des Burdigalien lässt sich sehr schön im Gelände verfolgen. Sie bildet den Höhenzug vom Arnenhubel bei Schwarzenberg über Schwandenegg, Sonnenberg, Bramberg, Musegg, (Durchbruch Zürichstrasse, Aufschlüsse bei Löwendenkmal, Gletschergarten, Hofkirche-Priesterseminar), Dreilinden (Steinbruch in Form einer Höhle), Hombrig (Steinbruch), Dottenberg, Hasenberg bis zum Rooterberg (Steinbruch Michaelskreuz). Das Burdigalien führt auch zwei Braunkohleflöze. Das nördliche wurde bis in die Mitte des letzten Jahrhunderts im Gebiet des Sonnenberges abgebaut, das südliche führt durch die Wolfsschlucht, die durch einen früheren Kohleabbau entstanden ist. Es ist aufgeschlossen beim Priesterseminar neben der Hofkirche und im Steinbruch Michaelskreuz. Wie das geologische Querprofil vom Reussbett über den Hundsrück, den Hombrig und Meggen bis zur Altstad am Vierwaldstättersee zeigt, liegen die Schichten der OMM als schräg aufgeschobene Späne über der SE gelegenen Gefalteten Molasse der USM. Auch die Rigi besteht aus USM, die hier allerdings gewaltig aufgeschoben wurde (Aufgeschobene Molasse). Im NW schliessen sich an den Sandstein des Burdigalien die polygenen Nagelfluhbänke und Kalksandsteine des Helvetien an. Diese obere Stufe der OMM wird an der Krete des Hundsrück durch die OSM abgelöst. Das Bett der Reuss verläuft also schon in der obersten Formation des Tertiär, der OSM. Diese ist schon beinahe waagrecht geschichtet (Mittelländische Molasse). Und noch zur Vollständigkeit der tertiären Ablagerungen (vor 36 Mio. bis 5 Mio. J.): Die unterste Formation des Tertiär, der UMM, finden wir im Krienser Hochwald von der Ricketschwändi über Grisigen bis zur Horwer Halbinsel. Genutzte Gesteine der UMM sind die Grisigermergel (Ziegel- und Backsteinproduktion in Horw) und die harten Kalksandsteine der Horwerplatten. Je nach Topografie wurde der Kalkkitt des Luzerner Sandsteines mehr oder weniger ausgewaschen, was die ph-Verhältnisse des Bodens bestimmt und damit die Verteilung der verschiedenen Pflanzengesellschaften erklären lässt.