1. Die Geschlechtsorgane, allgemein Aufgaben : - Produktion der Keimzellen = Samenzelle und Eizelle - Produktion von Sexualhormonen, die die Differenzierung, Reifung und Funktion der Keimzellenermöglichen - Bildung von Sekreten = Gleitfähigkeit der Geschlechtsorgane + optimales Milieu für Transport und Vereinigung der Keimzellen - Geschlechtsliche Vereinugung der äusseren Geschlechtsorgane Man unterscheidet äussere und innere Geschlechtsorgane 2. Anatomie und Physiologie der männlichen Geschlechtsorgane a. Inneres und äusseres Genital Äussere Geschlechtsorgane : - Penis : Penisschaft und Eichel (Glans penis) mit Vorhaut - Hodensack (Skrotum) Es gibt zwei Arten von Schwellkörpern : (1) Corpus cavernosum penis = füllen sich bei Erektion mit Blut und (2) Corpus spongiosum = umschliesst die ca. 20 cm lange HarnSamenröhre (Urethra) Innere Geschlechtsorgane : - Hoden (Testis) - Nebenhoden (Epididymis) - Samenleiter (Ductus deferens) der in den Samenstrand (Finiculus spermaticus) eingebettet ist - Geschlechtsdrüsen : Prostata (Vorsteherdrüse), die Samenbläschen (Vesiculae seminalis) sowie die Cowper-Drüsen (Glandulae bulbourethrales) b. Hoden und Hodensack Hoden = 5 cm Längsdurchmesser. Hodensack ist mit lockerem Bindengewebe durchzogen. Am oberen hinteren Rand liegen die Nebenhoden. Hoden und Nebenhoden sind von Hodenhülle (Tunica vaginalis testis) umgeben (besteht aus zwei Blättern). Ab dem 3. Schwangerschaftsmonat wandern die Hoden aus dem Becken durch den Leistenkanal an ihre endgültige Position « Descensus testis ». Auslagerung deswegen, damit kühlere Temperatur -> Samen kann sonst nicht reifen. Durch Bindegewebssepten wird der Hoden in ca. 200 kleine Hodenläppchen unterteilt. Diese Läppchen enthalten vielfach gewundene Hodenkanälchen die in Ausleitungsgängen münden (Rete testis). Die Tubuli bestehen aus einer Bindegewebshülle. Von Aussen nach innen in jedem Tubuli befinden sich mehr und mehr ausgereifte Keimzellen und Sertoli-Stützzellen, so dass sich im Inneren die reifen Spermien befinden und dann abtransportiert werden. Die Sertoli-Zellen tragen zur Ernährung und zum hormonellen Milieu der Keimzellen bei. Zwischen den Hodenkanälchen befinden sich die Leydig-Zwischenzellen, die das Testosteron herstellen. c. Männliche Sexualhormone Mit Ausbruch der Pubertät wird das Releasinghormon Gn-RH durch den Hypothalamus gebildet, welches die Produktion von FSH und LH im Hypophysenvorderlappen induziert. (1) FSH : Regt über die Sertoli-Zellen die Spermatogenese an (Spermienreifung). Diese bilden das ABG = androgen-bindendes Globulin (2) LH : Regt die Leydig-Zellen an, um Testosteron zu produzieren. Testosteron ist das Sexualhormon des Mannes = Androgen. Aufgaben : - Hoden- und Peniswachstum während der Pubertät - Ausbildung des sekundären Geschlechtsmerkmale (Stimmbruch, Bartwuchs, Körperbehharung, Knochen- und Muskelwachstum = Anabolika). - Glatzenbildung - Förderung der Blutbildung (Männer haben mehr Hb als Frauen) - Stimulation des Geschlechtstriebes = Libido - Spermienreifung – in Verbund mit FSH d. Spermatogenese Beginnt an der Wand der Hodenkanälchen, wo sich die Urkeimsellen befinden und endet im Kanälchenlumen. Urkeimzellen -> Mitose : Spermatozyte 1. Ordnung Spermatozyte 1. Ordnung -> Meiose : Spermatozyte 2. Ordnung Spermatozyte 2. Ordnung -> Meisose : Spermatiden Spermatiden -> Reifung : Spermien ; Speicherung in Nebenhoden. Sperma : Spermien + Sekrete aus Nebenhöhlen, Samenbläschen, Prostata und CowperDrüsen. Ist schwach alkalisch pH 7,3. Sperma wird durch Samenergüsse abgegeben (VNS). Ejakulat : 2-6 ml Flüssigkeit mit 70-600 M Spermien. e. Ableitende Samenwege und Geschlechtsdrüsen Ableitende Samenwege : Nebenhoden und Samenleiter (beiderseits !). Nebenhoden = Gangsystem zur Speicherung der Spermien (5m), geht ohne Übergang in den Samenleiter über (Ductus deferens). Der Samenleiter befindet sich im Samenstrang – zusammen mit zu und ableitenden Blutgefässen. Vor der Prostata bildet sich eine Verengung (Ductus ejaculatorius), dann Einmündung in Prostata und weiter in die Harnröhre (Urethra). Die Prostata liegt zwischen Unterseite der Harnblase und der Beckenbodenmuskulatur und umschliesst die Harn-Samen-Röhre. Sie besteht aus ca. 40 einzelnen Drüsen. Weg der Spermien : Testis -> Epididymis -> Samenleiter (Samanstrang), Ductus deferens -> Ductus ejaculatorius -> Prostata -> Mündung in Urethra -> Penis -> Eichel 3. Anatomie und Physiologie der Geschlechtsorgane der Frau a. Inneres und äusseres Genital Innere Geschlechtsorgane (im kleinen Becken) : - Eierstöcke (Ovarien) - Eileiter (Tuben) - Gebärmutter (Uterus) - Scheide (Vagina) Äussere Geschlechtsorgane (Vulva): - Venushügel - Schamlippen - Klitoris - Scheideneingang Das Sekret der Scheide kommt aus Drüsen des Gebärmutterhalses und aus abgestossenen vaginalen Epithelzellen. Durch Milchsäurebakterien entsteht ein saures Milieu, nur in der Zeit der Empfängnis wird das Scheidensekret neutral und dünnflüssiger. In das äussere Genital mündet die ca. 4 cm lange Harnröhre. Die Scheide besteht aus grossen und kleinen Schamlippen. Bartholin-Drüsen : Entsprechen den Cowper-Drüsen bei Mann und münden in die kleinen Schamlippen = befeuchten den Scheidenvorhof. Die Klitoris entspricht dem Penis des Mannes (Aufrichtung bei sexueller Erregung). b. Eierstöcke und Eileiter Die Eierstöcke sind etwa dörrpflaumengross. Sie sind durch elastische Bänder am Uterus und den Tuben aufgehängt. Dort wird Östrogen und Progesteron gebildet + Bereitstellung befruchtungsfähiger Eizellen. Die Eileiter sind ca. 10-17 cm lang, am Anfang befindet sich der Eileitertrichter = Ampulla tubae -> Aufnahme des Eis nach dem Eisprung. Die Wand des Eileiters besteht aus SH und einer dünnen Muskelschicht, die das Ei aktiv Richtung Uterus fortbewegt. Eizellbildung = Oogenese : 1. Urkeimzelle wandert vor Geburt in Eierstock 2. Dort, vor Geburt, Differenzierung in Oogonien 3. Diese, immer noch vor der Geburt, leiten die erste Meiose ein, vollenden sie aber nicht 4. Es ensteht der Primärfollikel, ca. 400.000 bei der Geburt. Aus jedem Primärfollikel kann eine befruchtungsfähige Eizelle werden. 5. Während der Pubertät Weiterdiffenzierung in Sekundär- und Tertiärfollikel – unter Einfluss von FSH. Sekundär- und Tertiärfollikel produzieren Östrogen. 6. Einmal pro Zyklus wandelt sich ein Tertiärfollikel in einen Graaf-Follikel um. 7. Erst jetzt, vor Eisprung vollendet die Eizelle die erste Meiose und tritt in die 2. Meiose ein. 8. In der Mitte des Zyklus springt eine Eizelle aus dem Graaf-Follikel Richtung Eileitertrichter « Eisprung ». 9. Wanderung der Eizelle zur Uterus. Dort, kurz vor Befruchtung, Vollendund der zweiten Meiose. Die erste Meiose, begonnen noch vor der Geburt, wird erst kurz vor dem Eisprung vollendet ! 10. Der entleerte Graaf-Follikel, der im Eierstock bleibt, wird zum Gelbkörper und produziert nun Progesteron. c. Gebärmutter Zwei Abschnitte : Oben der Gebärmutterkörper = Corpus uteri mit Gebärmutterhöhle, die mit Gebärmutter-SH (Endometrium) ausgekleidet ist. Dort Einnistung des Eis, Aufbau der Plazenta (Mutterkuchen) – ernährt das Ungeborene. Unten ist der Gebärmutterhals (Cervix uteri) mit dem sichtbaren Teil, dem Muttermund. Die Drüsen des Zervix bilden einen sehr zähen Schleim, der die Uterus wie ein Pfropf verschliesst -–nur während den fruchtbaren Tagen der Menstruation wird der Schlein dünnflüssig, der Kanal öffnet sich um einige mm. Wandaufbau der Gebärmutter : (1) Bauchfell (Peritoneum, (2) Myometrium (glatte Muskulatur) und (3) Endometrium (SH). Das Endometrium wird, fall es nicht zu einer EiBefruchtung kommt, 1x im Monat abgestossen = Regelblutung. Anatomische Nachbarstrukturen der Gebärmutter : vorne – Harnblase, hinten – DouglasRaum, Mastdarm, unten – Scheide, oben – Bauchhöhle mit Dünndarm d. Die weiblichen Sexualhormone Mit Pubertät setzt die Produktion von Gn-RH (Hypothalamus) ein -> Produktion von LH und FSH. Diese wirken direkt auf die Eierstöcke, die wiederum Östrogen und Progesteron produzieren. FSH : Follikelstimulierendes Hormon. Wird vor allem in der ersten Zyklushälfte ausgeschüttet. Bewirkt Reifung des Tertiärfollikel zum Graaf-Follikel und die Ausschüttung von Östrogen. LH : Luteinisierendes Hormon. Vor allem in der Zyklusmitte ausgeschüttet. Bewirkt, zusammen mit FSH, den Eisprung und die Umwandlung des Graaf-Follikels in den Gelbkörper (-> produziert Progesteron). Östrogene : Vor allem in der ersten Zyklushälfte. (1) Wiederaufbau des Endometriums nach der Menstruation, (2) eiweissaufbauend (schwächer wie Testosteron), (3) Ausprägung der primären und sekundären Geschlechtsmerkmale und (4) steigert Libido Progesteron : Vor allem in der zweiten Zyklushälfte. (1) Bereitet Endometrium für Aufnahme der Frucht vor, (2) Vermehrte Wassereinlagung im Gewebe, (3) bereitet Milchbildung in Brüsten vor und (4) Unterstützt Einnistung und Wachstum des Embryos in der Frühschwangerschaft. Prolaktin : Wird vom HVL gebildet und stimuliert das Brustdrüsenwachstum. Nach Geburt triggert Michproduktion. Oxytocin : Speicherung im HHL. Induziert Wehen und hilft bei der Entleerung der Milchdrüsen beim Stillen. e. Menstruationszyklus Menstruation / Regelblutung : Abstossen des Endometriums = 1.-4. Tag des Zyklus Proliferations- / Aufbauphase : Aufbau einer neuen Endometriumsschicht = 5.-14. Tag Sekretionsphase : Vorbereitung des Endometriums für die Aufnahme des befruchteten Eis. 15.-1. Tag. Eisprung : 14. Tag = Peak von LH, FSH und Östrogen. Peak von Progesteron in der Mitte der zweiten Zyklushälfte. Kommt es nach dem Eisprung nicht zu einer Befruchtung des Eis (Befruchtung oft im Eileiter, erst dann Wanderung zur endgültigen Position im Uterus), dann bildet sich der Gelbkörper zurück -> Progesteron sinkt ab -> Endometrium wird weniger durchblutet und stirbt ab -> Abstossung = Blutung f. Empfängnisverhütung Sicher sind : Sterilisation, Pille, Symptothermale Methode, Intrauteruspessar, Temperaturmethode, Kondom, Spermizide Unsicher : Coitus interruptus, Morning-after-pill Temperaturmethode : Messung der Körpertemperatur immer an der gleichen Stelle und immer morgens zur selben Zeit. Sicher unfruchtbar : Ab 3. Tag nach signifikatem Ansteigen der Temperatur (ca. 5 Tage nach Ovulation). Pille : Mischung von Östrogenen und Gestagenen. Die Hormonzuführung von aussen hemmt die LH-Produktion in der Mitte des Zyklus und erschwert dadurch die Ovulation. Ausserdem Erschwerung der Wanderung der Spermien (zäher Schleim) und Einnistung des befruchteten Eis im Endometriums. 4. Untersuchung und Diagnostik a. Anamnese Bei Männern müssen vor allem EK der Harnwege von EK der Prostata unterschieden werden : - Abschwächung des Harnstrahls ? - Beginnt das Wasserlassen verzögert ? - Kommt es zu unwillkürlichem tropfenweisen Urinabgang ? - Bestehen Schmerzen im Dammbereich ? Gynäkologische EK : - Zeitpunkt der letzten Menstruation ? - Ausfluss ? - Zyklysstörungen, -dauer ? - Einnahme von Medikamenten und Pille ? - OPs, Geburten, Geburtsunterbrechungen ? b. Körperliche Untersuchung Der HP ist befugt, die primären Geschlechtsorgane zu untersuchen, jedoch Sorgfaltspflicht ! Verboten : Behandlung sexuell übertragbarer EK. - Palpation der Prostata : Hier auch gleichzeitig Palpation des Rektums auf Knoten und Unregelmässigkeiten. Patient liegt auf der Seite. Prostata liegt ventral ; 2,5 cm herzförmig, ragt ca. 1 cm in das Lumen des Rektums. Eine gesunde Prostata fühlt sich etwa so an wie ein Daumenballen. Nur die hintere Oberfläche ist tastbar ! - - Prostatahyperplasie = symetrisch vergrössert, - Prostatakarzinom = unsymetrisch und verhärtet, - Prostatitis = Geschwollen und druckschmerzhaft (akute EZ). Inpektion Penis : Ansammlung Bläschen (Herpes genitalis), hartes schmerzloses Geschwür (Syphilis), Warzen, Vorhautverengung, Peniskarzinom - Inpektion Hoden : Krampfaderbildung, Hodentumor, Hodentorsion - Inpektion der Vulva : - Behaarungstyp : Vermännlichung ? - Zeichen einer Infektion : Herpes genitalis, hartes schmerzloses Geschwür (Syphilis), weisslicher Belag (Candida albicans), Rötung, Schwellung - - Zysten- und Abszessbildung : Kleine Knoten - Bösarige EK : Vulvakarzinom Palpation Unterbauch der Frau : Abwehrspannung -> Eileiter-EZ, ander EZ des Unterbauchs - Inspektion und Palpation der weiblichen Brust - Palpation der Lymphknoten : Achselhöhlen, unterhalb und oberhalb des Schlüsselbeins, Hals c. Schulmedizinische Untersuchungsmethoden Mann : Ultraschall und CT für Prostata, MRT Frau : Spekulum, Kolposkopie, Abstriche (Pap-Test), Ultraschall, Mammographie 5. Leitsymptome und Differentialdiagnostik a. Störungen der Sexualität Impotenz, Erektionsstörungen, Ejakulationsstörungen, Priapismus (mehrstündige schmerzhafte Dauererektion ohne sexuelle Erregung) -> Notfall, da Thrombosegefahr, Libidmangel, Anorgasmie, Vaginismus (Scheidenkrampf), Dyspareunie (schmerzhafter Geschlechtsverkehr). b. Menstruationsstörungen Abweichung von der normalen Blutungsdauer, Blutungsstärke und Blutungshäufigkeit. Normal : Zyklusdauer : 25-31 Tage Blutungsdauer : 3-6 Tage Blutungsstärke : 50-150 ml Amenorrhoe = Ausbleiben der Blutung Dysmenorrhoe = Starke Schmerzen vor und während der Blutung Zwischenblutungen / Spotting = Abklärung durch Arzt notwendig, Karzinomverdacht ! PMS = Prämenstruelles Syndrom = Gereiztheit, Depression, Kopfschmerzen, KLBeschwerden, Spannungsgefühl in den Brüsten ; Ursache : Störung in Progesteron-STW c. Fluor Physiologische oder pathologische Vaginalsekretion. Normal : leicht, farblos, geruchslos, glasig-schleimig. Pathologisch : Bsp gelblich-grünlich, übelriechend, fischartig riechend, dickflüssig, blutig. Hier immer Abklärung durch Gynäkologen ! d. Unterbauchbeschwerden bei der Frau Akut : Appendizitis, Extraunteringravität (Eileiterschwangerschaft) -> Notarzt bei sehr starken Schmerzen, die zum ersten Mal auftauchen. Chronische Schmerzen : Gynäkologe e. Beschwerden der weiblichen Brust Knoten : Druckschmerzhaft -> Mastitis = Brustdrüsen-EZ, nicht-schmerzhaft -> Fibroadenom, Karzinom. Abklärung durch Arzt ! Schmerzen der Brust : Mastodynie = Schmerzenn vor der Menstruation, sonst pathologisch Ausfluss aus der Brustwarze : Beidseitig -> Hormonstörung (Prolaktin), einseitig -> Tumoren Hautveränderungen : Einziehungen, Schuppung, Orangenhaut -> Tumoren möglich Tumor in der Axilla : Achselhöhlen -> Abklärung ! f. Sterilität des Mannes / der Frau Sterilität des Mannes : - Medikamentös-toxisch - Überwärmung des Hodens - EK : Hoden-EZ, Prostatitis - Hormonelle Ursachen - Auto-immun = AK gegen eigenes Sperma - Allgemein-EK, z.B. Diabetes mellitus Sterilität der Frau : - Ausbleiben des Eisprungs (Bsp. Störung HVL, Hypothalamus) - Verschluss oder Beweglichkeitsstörung der Eileiter - Myome oder angeborene Fehlbildung der Uterus - Zervikal : Schleimpfropf, mangelnde Produktion Zervix-Scchleim 6. Erkrankungen der Prostata Prostatitis, Prostatahyperplasie, Prostatakarzinom a. Prostatitis Akut : Infektion durch gramnegative Bakterien, chronisch : nicht ausgeheilte akute Prostatitis. Symptome (Proximität zur Harnblase, Harnröhre): - Dysurie = Schmerzen beim Wasserlassen - Pollakisurie = häufige Entleerung geringer Harnmengen - Hämaturie - Ausfluss aus Harnröhre, Schmerzen beim Stuhlgang - Akut : Fieber, KH-Gefühl - Prostata ist vergrössert und druckschmerzhaft Therapie : Antibiotikas Komplikation : Prostata-Abszess b. Prostatahyperplasie Vergrösserung der Prostata durch Zellwachstum. Ca. 50% der über 50-jährigen sind betroffen. Dadurch Einengung der Urethra. Symptome : - Stadium I (Reizstadium) : Harnstrahl ist abgeschwächt und es dauert länger bis die Miltion einsetzt. Patient geht häufig auf Toilette und setzt Bauchpresse ein - Stadium II (Restharnstadium) : Vollständige Entleerung der Blase unmöglich. Patient hat fast ständig Harndrang, kann aber nur in geringen Mengen Harn lassen. Der zurückbleibende Harn in der Blase fördert Infekte. - Stadium III (Dekompensationsstadium) : Überlaugblase mit Rückstau in die Nieren -> Schädigung der Nierenfunktion ! Diagnostik : Ultraschall, Palpation, Spiegelung Harnblase, Nierenlabor (Schädigung ?) Schulmedizinische Therapie : - Stadium I : Pflanzliche Präparate (Prostagutt), Kürbiskerne, Sägepalme, Vermeidung Überdehnung Blase - Stadium II : Ausschälung Prostata (Endoskop) -> Befreiung Urethra - Stadium III : Blasenkatheterisierung -> Enlastung Niere/ Blase, dann OP Prognose : Sehr langsam fortschreitend, OP Risiko der Harninkontinenz -> Beckenbodengymnastik. c. Prostatakarzinom Jeder zweite Mann über 70 Jahre erkrankt an Prostatakrebs ! Symptome : Ensteht zu 80% in den hinteren Drüsenanteilen -> kaum Harnwegseinengung ! Erst späte Symptomatik : - Rückenschmerzen - Symptome ähnlich Prostatahyperplasie - Metastasierung lokal über Lymphknoten, dann Knochen, Lunge, Leber ! Bei erstmaligen Kreuzschmerzen nach 50. Jahren : An Prostatakarzinom denken ! Diagnose : - Palpation : Harter unregelmässiger Knoten - Erhöhung PSA Therapie : - Radikale Prostatektomie = Prostata, Kapsel, Samenblasen und durch die Prostata laufende Harnröhre wird entfernt - Strahlenbehandlung - Hormonbehandlung : Testosteron-Antagonist - Zytostatika 7. Erkrankungen der Hoden, Nebenhoden Lageanomalien, Entzündung, Hodentorsion, Varikozele / Hydrozele, Hodentumoren a. Lageanomalien Ausbleiben der physiologischen Hodenwanderung vom Bauchraum über Leiste in den Skrotum : Bauchhoden, Leistenhoden, Ektoper Hoden (Peniswurzel, Oberschenkel = völlig unphysiologischen Weg). Am meisten : Leistenhoden. Problem : Zu hohe Temperaturen -> Irreversible Schädigungen -> Sterilität und hohes Entartungsrisiko b. Hodenentzündung Orchitis. Epididymitis = Nebenhoden-EZ Orchitis durch hämatogene Erregerstreuung. Epididymitis durch Infektion von Prostata, Harnwegen, Gonorrhoe Symptome : (1) Zunehmende Schwellung, (2) starke langsam zunehmende Schmerzen, (3) allgemeines KH-Gefühl / Fieber. Typisch : Linderung durch Hochlagerung der Hoden « positives Prehn-Zeichen » « Akuter Hoden » : Orchitis, Epididymitis, Hodentorsion. Therapie : Antibiotika, ausser bei Mumpsorchitis ! c. Hodentorsion Stieldrehung der Hoden, meist einseitig. Heftige Schmerzen, negatives Prehn-Zeichen. OP. Notfall : Sterilität nach 6 Stunden (Nekose). d. Varikozele und Hydrozele Varikozele : Krampfaderartige Erweiterung, Schlängelung der Hodenvene Hydrozele : Ansammlung von seröser Flüssigkeit zwischen den Hodenhüllen Symptome : Selten Beschwerden Therapie : Venenverödung e. Bösartige Hodentumoren Hodentumoren sind zu 95% bösartig. Risikofaktor : Hodenretention (siehe oben). Auch bei Hoden-OP. Symptome : Schmerzlose Schwellung. Metastasierung meist lymphogen. Therapie : OP über Leiste. Relativ gute Prognose. 8. Erkrankungen des Penis und der männlichen Brust Phimose : Angeborene oder erworbene Verengung der Vorderhaut -> Zirkumzision als Therapie Paraphimose : Schnürri,gbildung hinter der Eichel durch zu enge Vorderhaut -> Gefahr der Nekrose der Eichel ! Balanitis : Infektion der Eichel meist mit Vorderhaut-EZ. Übelriechender Ausfluss. Antibiotherapie Peniskarzinom : Meist in der Furch zwischen Eichel und Penisschaft. Wohl ausgelöst durch das Smegma (Absonderung der Eichel und Vorderhautdrüsen = krebserregend). Gynäkomastie : Beiderseitige Vergrösserung der Brustdrüse beim Mann. Durch erhöhte Östrogenkonzentration oder verminderte Testosteronkonzentration. - Medikamente - Östrogenproduzierende Tumoren (NNR oder Leydig-Zell-Tumoren) - Leberzirrhose : Umwandlung von Testosteron in Östrogene - Hormon-EK : M. Basedow, primäre Schilddrüsenunterfunktion, Akromegalie - Lipome, Fibrome -> einseitige Gynäkomastie 9. Erkrankungen der Ovarien und Eileiter Eierstockzysten, Ovarialkarzinom, Eileiterentzündung, gutartige Ovarialtumoren a. Eierstockzysten Hohlraum mit Flüssigkeitsansammlungen, umgeben mit Epithel (echte Zysten). Am häufigsten sind Follikelzysten (durch Ausbleiben des Eisprungs) und Gelbkörperzysten (oft bei Beginn einer Schwangerschaft). Symptome : Zyklusstörungen und geringe Unterbauchschmerzen. Diagnose : Ultraschall. Die meisten Zysten bilden sich von selbst innerhalb von 2-3 Zyklen zurück. DD : Eierstockkarzinom b. Ovarialkarzinom Vom Oberflächenepithel ausgehend, Altersgipfel 6. Lebensjahrzehnt. Einnahme von Pille reduziert das Risiko dramatisch (60%). Werden oft sehr spät entdeckt, da der Tumor sehr viel Platz einnehmen kann, bevor er Beschwerden erzeugt. Unspezifische Symptome : - Unklare Unterleibsschmerzen - Fremdkörpergefühl - Leibesumfangzunahme (auch durch Aszites) - Unspezifische Verdauungssymptome (Blähungen…) - Stieldrehung und Ruptur des Tumors : akute Bauchschmerzen -> Klinik Metastasierung diffus intraperitoneal. Prognose meist schlecht, da zu spät entdeckt. GUtartige Tumoren : 1%, ausgehend von allen verschiedenen Gewebsarten. c. Eileiterentzündungen Salpingitis, oft begleitet durch EZ des Eierstocks (Oophoritis) => Adnexitis. Relativ häufiges Krankheitsbild. Altersgipfel um 20 Jahre. Aszendierende Infektion mit Bakterien. Symptome : - Akute, meist seitenbetonte heftige Unterbauchschmerzen - Gelblich-grünlicher übelriechender Fluor - Fieber - Gefahr einer Peritonitis oder Unfruchtbarkeit ! - Verwechslungsgefahr mit Appendizitis gross ! Therapie : Antibiotika 10. Erkrankungen der Gebärmutter Uterusmyom, Uteruskarzinom (Zervix, Korpus), Uteruspolyp, Gebärmuttersenkung, Endiometriose, Ektopie. a. Uterusmyom Gutartiger Tumor der glatten Uterusmuskulatur. Häufige EK. Uterus myomatosus = Auftreten von mehreren Myomen gleichzeitig. Wachstum wird durch Östrogene gefördert. Symptome : - Verlängerte oder/ und verstärkte Menstruation (Menorrhagie, Hypermenorrhoe) - Zwischenblutungen - Harnstau bei Druck auf Blase - Obstipation bei Druck auf Dickdarm - Druckgefühl Unterleib - Stieldrehung : Akutes Abdomen Nach Menopause : Schrumpfung der Myome, da weniger Östrogen. DD : Uteruskarzinom Therapie : - Hormontherapie - OP : Herausschälen aus Uteruswand - Hysterektomie = Uterusentfernung - Myom-Embolisierung = Cut der Blutversorgung Komplikation : Entartung in Myosarkom b. Uteruskarzinom Unterscheidung in Zervix- und Corpuskarzinom. Selten : Uterussarkom (Prognose schlecht). I. Zervixkarzinom Früher häufigste Genitalkrebs der Frau, heute weniger, da Früherkennung durch ZervixAbstrich. Stadien : Dysplasie -> Carcinoma in situ (Basalmembran intakt) -> Invasives Karzinom. Entsteht oft im Übergangsbereich Muttermund -> Zervix. Ist Folge einer Papillomavireninfektion (HPV). Impfstoffe vorhanden (wirken vorbeugend). Wichtige Vorsorgeuntersuchung : Pap-Test nach Abstrich. Symptome : - Fleischwasserfarbiger süsslicher Fluor - Unregelmässige Zwischenblutungen - Spät : Schmerzen Therapie : OP, Strahlentherapie, Chemotherapie II. Korpuskarzinom Ausgehend vom Endometrium. Häufigkeit ! Zunehmend, selten vor Menopause. Adenokarzinom (Drüsen), entsteht durch langandauerendes Überwiegen von Östrogen. Symptome : - Blutungen nach Menopause - Eitriger blutiger fleischwasserfarbiger Fluor Komplikation : Verschluss der Gebärmutter -> Infektion -> Eiteransammlung Bei gynäkologischen Untersuchungen unauffällig ! c. Uteruspolyp Gutartiger Schleimhautwucherung (Myom : Muskelwucherung). Machen oft keine Beschwerden und werden oft durch Zufall entdeckt. Hauptsymptom : Zwischenblutungen. Therapie : OP d. Gebärmuttersenkung und –prolaps Vor allem durch starke Anstrengungen (Heben, Drücken, Geburt) in Verbindung mit Prädisposition -> Absenkung der Uterus durch Scheide. Meist auch Senkung von Blase und Mastdarm. Therapie : Leichte Fälle : Beckenbodengymnasik, sonst OP e. Endometriose Vorkommen von ektoper Gebärmutterschleimhaut = am falschen Platz : Eileiter, Eierstöcke, Peritoneum, Bauchdecke, Darm..). Anzahl der EK steigt hin zur Menopause. Dieses verschleppte Gewebe reagiert auch auf Hormonschwankungen während dem Zyklus = zyklusabhängig ! Die Symptome sind abhängig vom Ort der SH : - Dysmenorrrhoe - Kreuzschmerzen (Lokalisation dorsal) - Makrohämaturie oder Blutungen aus Darm (in Blase/ Darm) - Zystische Auftreibung des Ovars - Sterilität Bei Zyklusabhängigen Beschwerden immer an Endometriose denken ! Therapie : Pille mit hohem Gestagenanteil 11. Erkrankungen der Vulva und der Vagina Bartholinitis, Vulvitis, Kolpitis, Karzinome Vulva und Vagina Bartholinitis : EZ der Bartholin-Drüsen und ihrer Ausführungsgänge. Dadurch Verschluss und Zysten möglich. Vulvitis und Kolpitis : EZ der äusseren weiblichen Geschlechtsorgane und EZ der Vagina (Vaginitis). Treten meist gemeinsam auf. Entsteht oft durch Reizung des äusseren Genitals (mechanisch, chemisch, bakteriell / viral -> Herpes). Normalerweise ist die Vagina durch den sauren pH-Wert geschützt. Symptome : Rötung und Schwellung, Berührung ist schmerzhaft. BV für HPs bzgl sexuell übertragbarer KH. Karzinome der Vulva und Vagina : Altergipfel über 65 Jahre, eher selten. Symptom Vulva-Karzinom : Quälender Juckreiz Symptome Vagina-Karzinom : Fleischwasserfarbener Ausfluss, Blutungen, Beschwerden beim Wasserlassen, Knoten oft tastbar. 12. Erkrankungen der weiblichen Brust Mammakarzinom der Frau, Gutartige Brusttumoren, Milchstau und Mastitis a. Mammakarzinom Mit 25% der häufigste Tumor, bei 40-50 jährigen Frauen. Ensteht aus der Entartung des Brustdrüsengewebes. Zusammenhang mit Hormonhaushalt wird angenommen. Risikofaktoren : - Genetisch : BRCA-1 und BRCA-2 Gen (5-10%) = Tumorsupressorgene - Mammakarzinom der anderen Brust - Mammakarzinom bei engeren Verwandten - Karzinom Eierstöcke, Uterus - Einsetzen der Menopause vor dem 50. LJ - Einsetzen der Regel vor dem 12. LJ - Kinderlosigkeit - Erste Schwangerschaft nach dem 35. LJ Symptome : Leitsymptom ist der nicht-druckschmerzhafte Knoten (unverschieblich, hart, höckrig, mit der Haut verwachsen). Auch Rötung bei hautnahen Tumoren möglich. Sonst : - Verhärtungen in den Achselhöhlen - Oangenhautphänomen über dem Tumor - Einziehungen der Haut - Unverschieblichkeit der Haut - Unterschiedliches Verhalten der Brüste bei Anheben der Arme - Sekretion der Brustwarze - Ekzemartige Hautveränderungen - Asymetrie der Brust Diagnostik : Mammographie, Sonographie, Szintigraphie (Knochenmetastasen), CT, MRT Therapie : Brust-erhaltender OP mit Sicherheitsabstand (> 1 cm), radikale Mastektomie, Strahlen-, Chemo-, Hormontherapie (bei hormonabhängigen Tumoren, Tamoxifen). Hauptproblem bei Mastektomie : Lymphödeme im Arm -> Erysipel. 10-Jahre Überlebensquote 50%. b. Gutartige Brusttumoren (1) Fibroadenome (aus Drüsen- und Bindegewebe). Vor allem bei Frauen vor Menopause. (2) Milchgangspapillome. Gehen aus Milchgangsepithel hervor. Zystengefahr. (3) Fibrös-zystische Mastopathie : Verwachsungen mit Vermehrung des Bindegewebes, des Milchgangepithels. In Extremfall ist die gesamte Brust knotig. Bei Grad III steigt das Brustkrebsrisiko um das 5-fache. Vorsorge schwierig, da ja bereits Knoten vorhanden c. Milchstau und Mastitis Mastitis : Brustdrüsen-EZ im Wochenbett. Der Milchstau ist eine physiologische Erscheinung die alle Mütter betrifft. Erreger der Mastitis sind oft Staphylokokken. Symptome von Michstau und Mastitis sind fliessend : - Schmerzhafte Schwellung der Brust - Häufig hohes Fieber - Schwellung der Achsellymphknoten Therapie : Antibiotika. Komplikation : Abszessbildung. 13. Klimakterisches Syndrom Klimakterium = Wechseljahre. Menopause = Zeitpunkt der letzten durch Eierstöcke gesteuerten Regel Postmenopause = Zeit ab etwa 1 Jahr nach der Menopause Klimakterisches Syndrom = Ausgelöst durch die sinkende Aktivität der Eierstöcke -> Hauptsymptome sind Hitzewallungen und Schweissausbrüche. Sonst : - Menstruationsstörungen durch Gelbkörperinsuffizienz - Schwindel, Herzklopfen, Schwächegefühl - Rückbildung der Brust und Atrophie der Genitalien - Osteoporose Therapie : Phytotherapie, lokale Hormontherapie der Vagina, Hormonersatztherapie (Problem : Brustkrebsrisiko) 14. Sexuell übertragbare Krankheiten : BV ! Syphilis, Gonorrhoe (Tripper), Ulcus molle (weicher Schanker), Lymphogranuloma inguinale a. Syphilis Lues, harter Schanker. Meldepflichtige Geschlechts-KH mit Auswirkungen auf den gesamten Körper. Ernste Spätfolgen. Ca. 3200 Meldungen pro Jahr. Erreger : Treponema pallidum, gramnegative Spirochäten. Übertragung : Geschlechstverkehr, Blut, Gegenstände, infektiöse Hautzustände. Der Erreger dringt in die SH ein oder in verletzte Haut. Inkubationszeit 1-3 Wochen. Krankheitsverlauf (3 Stadien) : - Primärstadium : Spirochäten dringen am Eintrittort ein = Ort des Sexualkontaktes. Dort EZ mit Geschwürbildung. Hochinfektiöses Stadium. - Sekundärstadium nach 2-3 Monaten : Hämatogene Aussaat, Erscheinungen an Haut, SH und Organen - Latenzzeit : Erreger ruhen in Milz und Lymphknoten. Jahrelang - Tertiärstadium : Knotenbildung in Haut, Organen und/ oder Knochen. Befall RM oder Gehirn. Symptome Primärstadium : « Syphilitischer Primärkomplex » - Primäraffekt = kleines hartes Geschwür an der Eintrittspforte. Hochinfekiös. - Lymphknotenschwellung (regional) - Schweisssausbrüche, Fieber, Kopfschmerzen Nach einigen Tagen/ Wochen heilt Primäraffekt ab, oft ist damit die KH beendet. Symptome Sekundärstadium : - Fieber, grippeähnliche Beschwerden - Generalisiertes Exanthem, nicht juckend « Roseolen », infektiös. - Generalisierte Lymphknotenschwellung - Nässende hochinfektiöse Hautknoten an Genitalien, Anus, Achselhöhlen « Condylomata lata » - Weissliche Papeln « Plaques muqueuses » auf der Mund-SH - Fleckförmige Unterpigmentierung, vor allem im Halsbereich « Syphilitisches Leukoderm » - Angina syphilitica - Mottenfrassähnlicher Haarausfall « Alopecia specifica » - Lues maligna : Ulcerationen Sehr unterschiedliche Symprome -> schwierige Diagnose. Danach immer noch spontane Abheilung möglich. Auch Beteiligung ZNS möglich ! Symptome Tertiärstadium : - Braunrote subkutane Knoten « Syphilome » - Sattelnase - Gefässwandnekrosen (aufsteigende Aorta) « Mesaortitis luica » - Lues cerebrospinalis = Hirnnervenausfälle, Bewusssteinstrübungen, Hirninfarkte Neurolues : Progressive Paralyse, Tabes dorsalis (degenerative EK der Hinterstränge) mit Pupillenstörungen, Gangstörungen, Blasenentleerungsstörungen… Syphilis = Chamäleon ! Sehr unterschiedliche Symptome. Diagnose wird serologisch gestellt (AK). Immer denken an Doppel-EK mit HIV, Gonorrhoe und Urethritis. Therapie : Penicillin parenteral. Prognose im Frühstadium gut. Variante : Syphilis connata Angeborene Syphilis von Mutter auf Kind übertragen. Multisystemisch (viele Organe betroffen). BV und Meldepflicht. Übertragung diaplazentar. In 30-40% der Fälle kommt es zur Totgeburt des Säuglings. Symptome – entsprechen dem Sekundärstadium : Säuglingssyphilis - Blutig-eitriger Schnupfen « Rhinitis syphilitica » - Exanthem in Gesicht, Armen, Beinen… - Ausserdem : Meningistis, Hydrozephalus…. Symptome nach 2-7 Jahren : Angeborene Spätsyphilis - Hutchinson-Trias (Innenohrschwerhörigkeit, Keratitis, Tonnenzähne) - Gummenbildung an Haut und Organen - Sattelnase, Olympierstirn - Neurolues b. Gonorrhoe Tripper. Erreger : Gonokokken (Neisseria gonorrhoeae). BV. Der Errger dringt in die SH der Eintrittspforte ein und führt dann zu lokalen und später zu aufsteigenden EZ. Symptome : - Urethritis beim Mann « Bonjour-Tropfen » = schleimig eitriger Ausfluss, Schmerzen beim Wasserlassen. 25% der Infektionen beim Mann laufen unbemerkt. - Urethritis und Zervizitis (EZ des Zervix) Unbehandelt kann die Gonorrhoe weiter aufsteigen : Hohes Fieber und Organ-EZ - Mann : Urethritis, Nebenhoden-EZ, Prostatitis - Frau : Endometritis, Eileiter-EZ (Salpingitis), Eierstock-EZ (Oophoritis), Perihepatitis (EZ des Bauchfellüberzugs der Leber), Peritonitis - Beide : Pyelonephritis, Monoarthritis gonorrhoica (Gelenk-EZ). Therapie : Antibiotika ; vorsicht Ping-Pong-Infektion durch noch-ansteckenden Sexualpartner -> beide behandeln c. Ulcus molle Weicher Schanker. BV. Erreger : Hämphilus ducreyi. Symptome : An der Eintrittspforte enstehen mehrere druckschmerzhafte Geschwüre mit weichem Rand. Vergrösserung der Leistenlymphknoten und sind schmerzhaft « Bubonen ». DD : Syphilis, Lymphogranuloma inguinale. d. Lymphogranuloma inguinale Lymphknoten-EZ. Erreger Chlamydia trachomatis. BV. Nach lokalem Primärinfekt (kleines Knötchen im Genitalbereich) kommt es zur Schwellung / EZ der regionalen Lymphknoten « Bubonen ». Diese können bis faustgross werden ! Möglichkeit der Entstehung von Fistelgängen. Fieber. Dann Ausbreitung auf andere Lymphknoten. Die Lymphknoten zeigen Nekrose und verbacken miteinander. EZ des umliegenden Gewebes. Komplikation : Genitoanorektales Syndrom : Lymphödem im Genitalbreich « Elephantiasis ». DD : Morbus Hodgkin, Ulcus molle, Syphilis