Seite 1 von 10 Atmung Die Atmung hat die Aufgabe dem Körper den notwendigen Sauerstoff für die Stoffwechselprozessen zu liefern Zusammensetzung der eingeatmeten Luft Zusammensetzung der ausgeatmeten Luft 78 % Stickstoff 21 % Sauerstoff 1 % Edelgase / Andere 0,03 % Kohlendioxid 78-79 % Stickstoff 16-17 % Sauerstoff 1 % Edelgase / Andere 4 % Kohlendioxid Äußere Atmung – Gasaustausch zwischen Blut und Außenluft in der Lunge ?????? Innere Atmung – Gasaustausch zwischen Blut und Zellen Diffusionsstrecke: Alveole Alveolenepithel Interstitium Kapillarendothel Plasma Erythrozyt Diffusionsmechanismus: Vom Ort hoher Konzentration zum Ort niedriger Konzentration Tempel der Atmung Atemwege Atmung Gasaustausch Lungenfunktion Atemsteuerung Atemmechanik Durch die Regulation der Atmung nehmen wir Einfluss auf PH-Wert im Blut und Körpertemperatur. Dies funktioniert auch umgekehrt. Erstelldatum 23.01.2002 19:58:00 © 2001 [email protected] Seite 1 von 10 Seite 2 von 10 Überprüfen der Atmung Sehen -Farbe von Haut und Schleimhäuten -Atembewegung -Atemfrequenz -Atemrhythmus -Pulsoxymetrie (Beachte: CO-Intoxikation, kalte Extremitäten, Zentralisation, Bewegungsartefakte und Blutdruckabfall -Kapnometrie (beim Intubierten) Fühlen -Atemstoß -Atembewegung Hören -Atemgeräusche Normalfrequenzen in Ruhe Neugeborenes Kleinkinder Kinder Jugendliche Erwachsene 40-50/min 30-40/min 20-30/min 16-20/min 12-18/min Beim Erwachsenen ist die Engste Stelle die Stimmritze. Bei Kinder aber kann dies auf Höhe des Ringknorpels sein. Größten Wiederstand bieten die Bronchiolen Einflüsse auf die äußere Atmung: Konzentrationsgefälle Diffusionsstrecke Austauschfläche Anatomische Einteilung Nase Nasenebenhöhlen Pharynx (Rachen) obere Atemwege Erstelldatum 23.01.2002 19:58:00 © 2001 [email protected] Seite 2 von 10 Seite 3 von 10 Larynx (Kehlkopf) Trachea Bronchien Bronchiolen Alveolen untere Atemwege Physiologische Einteilung Nase Nasenebenhöhlen Pharynx (Rachen) Larynx (Kehlkopf) Trachea Bronchien Bronchiolen Alveolen gasleitendes System gasaustauschendes System Aufbau Nase Nasenbein Elastische Knorpel Muskulatur Bindegewebe Nasenscheidewand (Septum) 2 * 3 Nasenmuscheln (Choanen) Nasenhölendach (Lamina cribrosa) Riechnerven die in den 1. Hirnnerv (Nervus olfactorius) münden Normalerweise durch die Nase Eingeatmet Hier erfährt die Luft einer Reinigung, Anwärmung, Anfeuchtung und Kontrolle Nasennebenhöhlen Stirnhöhle (Sinus frontales) Kieferhöhlen (Sinus maxillares) Keilbeinhöhle (Sinus sphenoidales) Siebbeinhöhle (Sinus ethmoidales) Erstelldatum 23.01.2002 19:58:00 © 2001 [email protected] Seite 3 von 10 Seite 4 von 10 Bis auf die Siebbeinhöhle sind alle Höhlen paarig angelegt. Alle haben einen Ausführungsgang in die Nasenhöhle und die gleichen Aufgaben: Luftbefeuchtung (in der Schleimhaut liegenden Becherzellen) Lufterwärmung (durch zahlreiche Kapillaren in der Schleimhaut) Luftreinigung (Durch Flimmerhärchen der Schleimhaut) Luftleitung (toter Raum für Atmung = anatomischer Todraum) Riechen (Nervus olfactorius) Resonazraum (Stimmbildung) Gewichtreduzierung / Pneumatisierung des Schädels Pharynx (Rachen) Ca. 12-15 cm. Bindegewebs-Muskel-Schlauch Einteilung in 3 Abschnitte. Nasenrachen (Nasopharynx) Oberste Abschnitt des Rachens, der sich an die Nasenhöhle anschließt. Sitz der Rachenmandel (Tonsillae pharyngeaa) sowie der Ausgang des Verbindungsganges. Mundrachen (Oropharynx) Mittlere Abschnitt des Rachens und in dem sich die Gaumenmandeln (Tonsillae platnae) befinden. Mandelentzündung (Angina) Kehlkopfrachen (Laryngopharynx) Untere Abschnitt des Rachens, trennen sich Trachea und Ösophagus. Verbindung zwischen mund, Nase, Ösophagus und Kehlkopf dar. Larynx (Kehlkopf) 2 wesentliche Funktionen Phonation (Stimmbildung) und Luftleitung in die Atemwege Strukturen Knorpel Schildknorpel (Cartilago thyroidea) Ringknorpel (Cartilago cricroidea) Stellknorpel (Cartilagines arytaenoidea) Kehlknorpel oder Kehldeckel (Cartilago epiglottica oder Epiglottis ) = Kehlknorpelskelett Gelenke Ring-Schildknorpelgelenk Ring-Stellknorpelgelenk Bänder Innere: Stimmbänder und Taschenbänder (Stimmbildung) Erstelldatum 23.01.2002 19:58:00 © 2001 [email protected] Seite 4 von 10 Seite 5 von 10 Äußere: Befestigung des Kehlkopfes in seiner Umgebung Muskel Inner: z.B. Musculus vocalis zur Stimmbildung Äußere: Muskeln um den Kehlkopf zu bewegen. Z.B. Schlucken Wichtiger Nerv zur Stimmbandversorgung N. larygeus recurrens Phonation (Stimmbildung) 1) 2) 3) 4) Tiefe Inspiration und Verschluss der Stimmritze Exspiration und Sprengung der Stimmritze Stimmbänder beginnen zu Schwingen = Tonbildung Lautbildung mit Zähnen, Zunge, Lippen Je angespannter die Stimmbänder um so höher der Ton Die Klangfarbe der Stimme hängt vom Resonanzraum ab Die Pförtnerfunktion - Erfüllt durch die Epiglottis (Kehldeckel). Beim Schlucken legt sich der Kehldeckel auf Kehlkopföffnung. +Stimmbänder dicht aneinander lagern - Fremdkörperschutz Übergang Zungengrund zur Epiglottis heißt valeicula glosaglosalis. Hier befindet sich im Regelfall die Spatelspitze während der Intubation. Trachea (Luftröhre) Ab Kehlkopf bis Bifurkation ca. 10-12cm (Gabelungsstelle auf Höhe 4-5 Brustwirbelkörrper) Hier teilt sie sich in linken und rechten Hauptbronchus. Sie besteht aus nach hinten (zur Speiseröhre) offenen Knorpelspangen, die auf Bindegewebsmuskelplatten befestigt sind und untereinander durch Ringbänder verbunden sind. So wird ein Kollabieren der Trachea verhindert. Zusätzlich ist sie wie die Nase mit einem Flimmerepithel ausgekleidet. Pulmo (Lunge) Lage Untere Grenze ist das Diaphragma, die seitliche Grenze die Rippen und das Rippenfell. Die obere Grenze liegt oberhalb der ersten Rippe. Die mittlere Grenze ist das Mediastinum (Mittelfellraum) Respiratorischer Todraum (ausschließlich luftleitende Funktion) endet an den Alveolen Respiratorischer Todraum = 2ml pro kg Köpergewicht Erstelldatum 23.01.2002 19:58:00 © 2001 [email protected] Seite 5 von 10 Seite 6 von 10 Aufbau Rechter Hauptbronchus Linker Hauptbronchus Rechter Lungenflügel Linker Lungenflügel Oberen Lungenlappen Mittleren Lungenlappen Unteren Lungenlappen Oberen Lungenlappen Unteren Lungenlappen 10 Segmentbronchen 9 Segmentbronchen Bronchiolen Bronchiolen Alveolargängen und Alveolargängen und Alveolen Alveolen Jede semipermeable Alveole (100-300 mükrometer) ist von einem Kapillarnetz überzogen, um den Gasaustausch (Diffusion) zu gewährleisten . Pleurar (Brustfell) Beide Lungen sind vom Brustfell umgeben. Das inner Blatt des Pleura ist das Lungenfell, das äußere das Rippenfell. Das Lungenfell umschließt die Lungen und schlägt am Hillus????????? (Lungengrund) ins Rippenfell um. Zwischen beiden fellen befindet sich der Pleuralspalt mit einer serösen Flüssigkeit. Sie reduziert die Reibung und entwickelt die Ädhäsionskraft (verhindert ablösen beider Felle /spannt Lunge auf) Diaphragma (Zwerchfell) Gehört zur quer gestreiften Muskulatur Ein platter Muskel der sich unter den Rippenbögen ausspannt. Anatomische Grenze zwischen Brusthöhle und Bauchraum Neben kleineren Nerven und Gefäßen treten drei größere Strukturen durch das Zwerchfell. Aorta V. cava inferior Ösophagus Mediastinum (Mittelfellraum) Das Mediastinum wird der Raum zwischen beiden Lungenflügel bezeichnet. Sitz wichtiger Organe: Herz, Aorta, Trachea, Ösophagus, obere/untere Hohlvene, große Lymphorgane etc. Erstelldatum 23.01.2002 19:58:00 © 2001 [email protected] Seite 6 von 10 Seite 7 von 10 Atemmechanik Zentrale Steuerung im verlängerten Mark (Medulla oblongata) Es erhält aus Chemorezeptoren (CO2,O2 u.s.w.) Rückmeldung Diese befinden sich Aortenbogen und im Carotis Sinus Einflusse: Co2 Rezeptoren O2 Rezeptoren Ph-Wert Rezeptoren Bluttemperatur Rezeptoren Herzfrequenz Vegetative Nervensystem Dehnungsrezeptoren der Lunge Willkürliche beeinflußung Kälterezeptoren 2 Phasen der Atmung Inspiration (aktiv) 1) Kontraktion des Zwerchfells führt zur Brustkorberweiterung nach unten. 2) Anspannung der äußeren Zwischenrippenmuskulatur (Mn. intercostales externi) führt zu einer Brustkorperweiterung nach vorne und zur Seite 3) Durch den Unterdruck im Pleurarspalt haftet die Lunge an den Rippen, so muss die Lunge den Erweiterungen folgen. 4) Der entstandene Unterdruck im Bronchialsystem lässt Luft einströmen Expiration (passiv) 1) Erschlaffung (Dilatation) des Diaphragmas 2) Erschlaffung der Mn. intercostales externi und geringfügige inervation der Mn. intercostales interni. Hier ebenfalls Wegfall der Brustkorperweiterung 3) Kompression des Lungengewebes 4) Luft wird aus den Bronchien gedrückt Reguläre Atemmuskulatur Zwerchfell (Innervierung durch N. phrenicus entspringt c5) Mm. intercostales externa (Auffächern der Rippen) Atemhilfsmuskulatur Benötigt eine Fixation des Schultergürtels um bei der Atmung effizient zu unterstützen. Erstelldatum 23.01.2002 19:58:00 © 2001 [email protected] Seite 7 von 10 Seite 8 von 10 1) 2) 3) 4) M. pectoralis minor (kleiner Brustmuskel) Mn. serrati posterior (hintere Sägezahnmuskulatur) Mn. scaleni (Treppenmuskel) M sternocleidomastoideus (Kopfwender) Auskultation (Atemgeräusche) (Der Patient sollte dabei tief durch den offenen Mund Atmen) Vesikuläres Atemgeräusch (Bläschenatmung) Physiologischer Normalbefund Pathologische Befunde ( Lage der Geräusche beachten) Rasselgeräusch grob Rasselgeräusch fein Giemen / Brummen Stridor / Pfeifgeräusch inspiratorisch = oberhalb der Stimmritze Stridor / Pfeifgeräusch expiratorisch = unterhalb der Stimmritze z.B. Astma Fehlende / abgeschwächte Inverse Atmung Bei vorhandener Atemtätigkeit aber nahezu bis kompletter Atemwegsverlegung. Überwiegende Bauchatmung ????ß Paradoxe Atmung Zeichen für einen Rippenstückbruch oder eine Rippenserienfraktur (ab 3 Rippen) Eine Seite des Thorax hebt und Senkt sich nicht physiologisch der Inspirations- und Expirationsphasen. Physiologische Atemgrößen AF = Atemfrequenz pro Minute AZV = Atemzugvolumen = 10 ml pro/kg Körpergewicht Atemminutenvolumen (AMV) = AZV * AF Erstelldatum 23.01.2002 19:58:00 © 2001 [email protected] Seite 8 von 10 Seite 9 von 10 Physiologischer Todraum = Alveolen die zur Zeit keine Gasaustausch betreiben, da kein Bedarf herrscht Anatomischer Todraum = gasleitendes System der Atemwege Atemtypen Regelrechte AF 12-15 Atemvolumen 7ml/kg KG Pathologische Hyperventiation - AF wesentlich Erhöht, regelmäßig - AV Meist erhöht - Erregungszustände Kussmaulatmung - AF wesentlich Erhöht, regelmäßig - AV Meist erhöht - Metabolische Azidose Cheyne-Stoke-Atmung - AF periodisch aussetzend - AV Periodisch Schwankend - Bulbärhirnsyndrom Biot-Atmung - AF periodisch aussetzend - AV Erhöht - Erhöhter ICP Atemstillstände Schnappatmung - AF Verlangsamt und Regelmäßig - AV Gering - Zerebrale Hypoxie Totaler Atemstillstand Erstelldatum 23.01.2002 19:58:00 © 2001 [email protected] Seite 9 von 10 Seite 10 von 10 Erstelldatum 23.01.2002 19:58:00 © 2001 [email protected] Seite 10 von 10