[Jahr] [SYSTEMA RESPIRATORIUM ] Prüfungsfragen 1. Was versteht man unter äußerer, was unter innerer Atmung? 2. Unterteilung der Luftwege? 3. Aufbau und Funktion der Nase? 4. Die Nasennebenhöhlen? 5. Der Rachen? 6. Der Kehlkopf? 7. Luftröhre? 8. Aufbau des Bronchialbaumes? 9. Was versteht man unter Alveolen und welche Funktion erfüllen sie? 10. Aufbau der Lunge? 11. Die Pleura? 12. Was versteht man unter dem Diaphragma? 13. Mechanik der Inspiration? 14. Mechanik der Exspiration? 15. Atemhilfsmuskulatur? 16. Der Gasaustausch? 17. Wie wird der Sauerstoff im Blut transportiert? 18. Wie wird Kohlendioxid im Blut transportiert? 19. Lungen- und Atemvolumen? 20. Wo liegt das Steuersystem für die Atmung? 21. Welche Faktoren beeinflussen die Atmung? Anatomie Das respiratorische System 1. Was versteht man unter äußerer, was unter innerer Atmung? Äußere Atmung ist der Gasaustausch mit der Umgebung. Das zentrale Organ dabei ist die Lunge, in der der eig. Austausch zw. Luft(Sauerstoff) und Kohlendioxid stattfindet. Als innere Atmung bezeichnet man den Verbrennungsvorgang in der Zelle um Energie zu erhalten wobei Sauerstoff gebraucht wird. Äußere ist Voraussetzung für die innere Atmung. 2. Unterteilung der Luftwege? Unterteilung in oberen und unteren Luftweg. Zum Oberen Respirationstrakt gehören Nase, Nasennebenhöhlen und Rachen (Pharynx) Zum Unteren Respirationstrakt zählt man Kehlkopf (Larynx), Luftröhre (Trachea) und Lunge (Pulmo). 3. Aufbau und Funktion der Nase? Aufbau der äußeren Nase, diese besteht aus Nasenlöcher , Nasenflügel (alea nasi), Nasenspitze (apex nasi), Nasenrücken (dorsum nasi) und Nasenwurzel (radix nasi); diese zählen zu den Nasenknorpel. Das Os nasale (Nasenbein) zählt zum knöchernen Teil der Nase. Die Nasenhöhle (cavum nasi) befindet sich im Inneren des Schädels und wird von oben begrenzt durch das Siebbein (os ethmoidalis) und nach unten durch den harten Gaumen (os palatinum) begrenzt. Nach Hinten steht sie in Verbindung mit dem Rachen (pharynx) über die hintere Nasenöffnung (choanen) in Verbindung. Durch die Nasenscheidewand (septum nasum) wird sie in linke und rechte Hälfte geteilt. Die Nasenhöhle wird von der oberen, mittleren und unteren Nasenmuschel (concha nasalis superior, media und inferior) durchzogen, unter denen sich der obere, mittlere und untere Nasengang befindet. Funktionen: - Erwärmen, Vorreinigen und Anfeuchten der Atemluft - Riechorgan - Resonanzraum der Stimme Durch Flimmerepithel in der Nase werden Fremdkörper Richtung Rachen befördert und verschluckt. Durch ein dichtes Geflächt aus Blutgefäßen wird die Luft vorgewärmt. Becherzellen, zwischen den Flimmerepithelzellen eingelagert, wird die Luft befeuchtet. 4. Die Nasennebenhöhlen? Paarig angeordnet: Stirnhöhlen (Sinus frontales) Kieferhöhlen (Sinus maxillares) Siebbeinzellen (Cellulae ethmoidales) Keilbeinhöhle (Sinus sphenoidales) Nasennebenhöhlen verringern das Gewicht des knöchernen Schädels und sind Resonanzraum für die Stimme. Sinus frontales, sinus maxillares und cellulae ethmoidales sind mit dem mittleren Nasengang (Meatus nasi medius) verbunden. Sinus sphenoidales steht mit dem unteren Nasengang (Meatus nasi inferior) in Verbindung. Infekte in den Nebenhöhlen lösen eine Schwellung der Schleimhaut und vermehrte Sekretbildung aus Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis) 5. Der Rachen? Der Pharynx liegt vor der Wirbelsäule und hinter der Nasen- und Mundhöhle und ist ein Muskelschlauch. Kreuzung zwischen Luft- und Speiseröhre Aufteilung in Luftwege (vorne gelegen) und Speiseröhre (vor Halswirbelsäule und hinter Trachea gelegen) Kehlkopf bildet die Schaltstelle zw. Luft und Speiseröhre. Die Epiglottis (Kehldeckel) ist beim Ein- und Ausatmen geöffnet, beim Schlucken verschließt sie die Trachea. Beim Verschlucken (Aspiration) gelangen Speiseteile durch Fehlfunktion der Epiglottis in die Trachea. Der Nasopharynx bildet das obere Drittel des Larynx. Hier befindet sich die Mündung der Ohrtrompete. Die Rachenmandeln (Tonsilla pharyngea) liegen auch in Nasopharynx Der Oropharynx ist der mittlere Teil und ist mit dem Mundraum verbunden. Gemeinsame Passage von Luft und Nahrung. Die Gaumenmandeln (Tonsillae palatinae) sind im Oropharynx gelegen und bilden mit den Rachenmandeln das Lymphatische System und dienen der Immunabwehr. Der Laryngopharynx (od. Hypopharynx) geht vom Zungenbein bis zur Speiseröhre bzw. Luftröhre. Hier findet das eig. Schlucken statt. 6. Der Kehlkopf? … Larynx Hat 2 Funktionen: Verschließt untere Luftwege Stimmbildung Aufbau: röhrenförmiges Knorpelgerüst, außen durch Sehnen und Muskeln verbunden. Der größte Knorpel des Larynx ist der Schildknorpel (cartilago thyroidea), der den Adamsapfel bildet. Der Kehldeckel (Epiglottis) liegt auf dem oberen Rand des cartilago thyroidea auf (wichtig beim Schlucken) Unterhalb liegt der Ringknorpel (cartilago cricoidea). Das Siegel dieses Knorpels dient als Auflage für die Stellknorpel (cartilagines arytaenoideae, EZ cartilago arytaenoidea). Diese Stellknorpel sind für die Stellung und Spannung der Stimmbänder (ligamenta vocalia) verantwortlich. Der Larynx wird innen auch von einer Schleimhaut durchzogen, um Atemluft weiter zu befeuchten, zu reinigen und zu erwärmen. 7. Luftröhre? …Trachea Ca. 11cm langer muskulöser Schlauch; sie wird durch 16-20 C-förmige Knorpelspangen (cartilagines tracheales) offen gehalten verhindert dass sie sich bei Unterdruck verschließen. Innen wieder von Schleimhaut und Flimmerepithel ausgekleidet. 8. Aufbau des Bronchialbaumes? R L Trachea Bifurkation Rechter Hauptbronchus 3 Bronchien f. Lungenlappen 10 Segmentbronchien …. Linker Hauptbronchus 2 Bronchien f. Lungenlappen 9 Segmentbronchien …. Bronchiolen Bronchiolen Alveolargang Alveolargang Alveolen Alveolen Die Trachea besitzt wie schon erwähnt Knorpelspangen. Die Hauptbronchien, nach der Luftröhrenbifurkation (bifucatio tracheae), besitzen einen ähnlichen Aufbau aus Knorpelspangen und Schleimhaut+Flimmerepithel. Je kleiner sich diese unterteilen desto einfacher wird auch der Aufbau: die Lappenbronchien besitzen nur noch kleine unregelmäßig angeordnete Knorpelplättchen. In den Bronchiolen fehlen sie völlig. 9. Was versteht man unter Alveolen und welche Funktion erfüllen sie? Alveolen sind die Lungenbläschen am Ende des Bronchialbaumes und bilden Blut-Luft-Schranke durch Alveolarepithel und Kappilarendothel. Durch diese kann mittel Diffusion O2 in den Lungenkreislauf gelangen und CO2 in die Alveolen. Damit sie durch die ständigen Druckschwankungen nicht platzen/zusammenfallen sind sie innen vom Surfactant (Oberflächenfaktor) überzogen. Bei Mehranstrengung des Körpers, werden über den sogenannten EulerLiljestrand-Reflex Reservealveolen hinzu geschaltet um den O2 Transport zu erhöhen. 10. Aufbau der Lunge? Lokalisation der Lunge: Im Mediastinum Nach außen durch Brustkorb Unten durch Zwerchfell (diaphragma) Begrenzt. Nach oben hin gibt es keine harte Grenze Die Hauptbronchien treten durch die Lungenwurzel (hilius pulmonis) ein. Die Lunge (Pulmo) unterteilt sich rechts (dexter) & links (sinister) in jeweils rechten und linken Lungenflügel. Rechts wird weiter in 3 Lungenlappen (Lobus) unterteilt: (1) Oberer Lungenlappen - Pulmo dexter Lobus superior (2) Mittlerer Lungenlappen - Pulmo dexter Lobus medius (3) Unterer Lungenlappen - Pulmo dexter Lobus inferior Links wird unterteilt in 2 Lungenlappen: (4) Oberer Lungenlappen - Pulmo sinister Lobus superior (5) Unterer Lungenlappen - Pulmo sinister Lobus inferior Diese Lungenlappen sind zu erkennen. Der weitere Unterteilungsschritt ist nicht mehr direkt erkennbar. Die Lungensegmente, rechts 10 und links 9, werden aber von Bronchien versorgt. 11. Die Pleura? … besteht aus dem Lungenfell (pleura visceralis), das beide Lungenflügel umschließt, und dem Rippenfell (pleura parietalis), das die Brustwand, das Zwerchfell und das Mediastinum umrahmt. Pleura visceralis und pleura parietalis bilden zusammen die Pleura. Zwischen den beiden Blättern befindet sich ein dünner Spalt (Pleuraspalt), in dem leichter Unterdruck herrscht. Eine Schicht von Deckzellen, die als Gleitmittel eine wässrige Flüssigkeit in den Pleuraspalt absondern. Flüssigkeit und Unterdruck sorgen dafür, dass die Lungenoberfläche an der Innenwand des Brustkorbes anhaftet und den Brustkorbbewegungen folgt. Verleztungen: geschlossener und offener Pneumothorax und Pleuraerguss (Buch Kapitel 17 Seite 282) 12. Was versteht man unter dem Diaphragma? Das Zwerchfell ist eine Muskel-Sehnen-Platte, welche die Brust- und die Bauchhöhle voneinander trennt. Es hat eine kuppelförmige Gestalt und ist der wichtigste Atemmuskel. Die Lungenflügel sind über die Lungenbasis mit dem Diaphragma verbunden. Die sehnige Platte in der Mitte dient als Ansatz für die Zwerchfellmuskulatur. Diese entspringt hinten an der Lendenwirbelsäule (Vertebrale lumbales), vorne am Schwertfortsatz(Processus xiphoideus) des Brustbeins (Sternum) und an den sechs unteren Rippen. 13. Mechanik der Inspiration? … Einatmung. Das Zwerchfell kontrahiert sich (plättet sich) und zieht so die Lungenflügel nach unten. Unterstützend dabei sind die zwischen den Rippen verspannten Muskeln: äußere Zwischenrippenmuskeln (Mm. Intercostales externi). Diese Erweitern den Brustkorb nach vorne und zur Seite. 14. Mechanik der Exspiration? … Ausatmung geschieht überwiegend passiv. Erschlaffung der Mm. intercostales externi und des Diaphragmas. Unterstützend kontrahieren die inneren Zwischenrippenmuskeln (Mm. intercostales interni) … Bei den Mm. intercostales interni wird durch Faserverlauf die jeweils obere Rippe zur unteren gezogen Brustkorb senkt sich! (umgekehrt bei den Mm. intercostales externi) 15. Atemhilfsmuskulatur? Großer und kleiner Brustmuskel (M. pectoralis major und minor) Hinterer oberer und hinterer unterer Sägezahnmuskel (Mm. serrati posterior superior und posterior inferior Abb. 8.25) Treppenmuskulatur an der Brustwand (Mm. scaleni Abb. 8.14) Kopfwender (M. sternocleidomastoideus Abb. 8.13) 16. Der Gasaustausch Findet passiv durch Diffusion in den Alveolen statt. Diese werden von Kapillaren umsponnen. Diese Blutgefäße nehmen O2 auf und geben CO2 ab. 17. Wie wird der Sauerstoff im Blut transportiert? Sauerstoff diffundiert ins Blut und binden sich reversibel ans zweiwertigen Eisen (Fe2+) des Hämoglobins. 18. Wie wird das CO2 im Blut transportiert? 80% werden in Bi-Carbonat HCO3- umgewandelt und wird dann zu 45% im Plasma transportiert, 45% durch Eretrozyten und 10% CO2 binden sich ans Hämoglobin oder wandern frei im Körper umher. In der Lunge wird HCO 3- wieder in CO2 umgewandelt und abgegeben. 19. Lungen und Atemvolumina Durschnittl. Atemvolumen ca. 12-16 Liter /min 500 ml werden ca. aufgenommen (Atemzugvolumen) Atemzugvolumen + Atemfrequenz = Atemminutenvolumen Inspiratorisches Reservevolumen ca 2-3l Exspiratorisches Reservevolumen ca. 1l Vitalkapazität = Inspiratorisches + Exspiratorisches Reservevolumen Totalkapazität= Vitalkapazität + Residualvolumen Residualvolumen …. Restvolumen in der Lunge 20. Wo liegt das Steuersystem für die Atmung? Steuersystem für die Atmung liegt im verlängerten Mark (medula oblungata) also unmittelbar oberhalb des Halsrückenmarks 21. Welche Faktoren beeinflussen die Atmung? Schmerzen, Temperatur, Kälte, körperliche Anstrengung, psychische Faktoren