Vortrag_Jäger - IZZ-ON

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17. IZZ-presseforum am 1. Juli 2011 in Heidelberg, Ort: UniversitätsKlinikum
Heidelberg, Kopfklinik, Im Neuenheimer Feld 400, 69120 He idelberg
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Bisphosphonate aus der Perspektive der Onkologen
(Es gilt das gesprochene Wort)
Prof. Dr. Dirk Jäger
Ärztlicher Direktor der Abteilung Medizinische Onkologie –
Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT)
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Der Knochen ist der dritthäufigste Metastasierungsort bei soliden
Tumoren, 20 bis 75% der metastasierten onkologischen Patienten
entwickeln Knochenmetastasen im Krankheitsverlauf. Beim
Multiplen Myelom liegen Knochenläsionen regelhaft vor (bei fast
90%). Knochenmetastasen führen häufig zu Schmerzen oder sogar
pathologischen Frakturen, die Bestrahlung oder operative
Maßnahmen erfordern. Durch Knochenmetastasen ist nicht nur
die Lebensqualität der Patienten eingeschränkt, sondern häufig
auch das Überleben verkürzt.
Sowohl osteoblastische (z.B. Prostata-Karzinom) als auch
osteolytische (z.B. Brust-Karzinom und Multiples Myelom)
Metastasen zeichnen sich durch eine erhöhte osteoklastische
Aktivität aus. Deswegen basieren medikamentöse Strategien der
Therapie beider Knochenmetastasen-Typen auf der Blockierung
der osteoklastischen Funktion. Durch Funktionshemmung der
Osteoklasten führen Bisphosphonate (BP) zu einer signifikanten
Absenkung der Osteolyse-induzierten Komplikationen. Stickstoffhaltige BP (z.B. Zoledronat und Pamidronat) sind durch eine
stärkere anti-osteolytische Wirkung charakterisiert als nicht
Stickstoff-haltige BP (z.B. Clodronat). Die aktuellen Richtlinien zur
Anwendung der BP bei Knochenmetastasen bei soliden Tumoren
sowie dem Multiplen Myelom empfehlen eine vierwöchentliche
Verabreichung von Zoledronat 4 mg i.v. über mehr als 15
Minuten.
Trotz der wichtigen klinischen Aktivität ist die Anwendung von BPs
durch schwerwiegende Nebenwirkungen, z.B. Niereninsuffizienz
und Kieferosteonekrose, limitiert. Sanierungsbedürftiger Zahnstatus,
lange Therapiedauer und Art der BP (Zoledronat > Pamidronat)
sind Risikofaktoren für das Auftreten der Kieferosteonekrose. Zu
deren Vorbeugung und Behandlung ist die Zusammenarbeit
zwischen Onkologen und Kieferchirurgen besonders wichtig.
Ziele der laufenden klinischen Studien sind die Optimierung des
Verabreichungsschemas, die Evaluierung einer anti-tumoralen
Aktivität der BP und die Entwicklung alternativer Medikamente.
Auf CTX- und NTX-Spiegel basierende pharmakokinetische Studien
weisen auf eine dauerhafte Inhibierung der Osteoklasten durch BP
hin. Eine neue Strategie zur Therapie von Knochenmetastasen
stellt Denosumab dar, ein Antikörper gegen RANKL, einen
essentiellen Wachstumfaktor für Osteoklasten, der zu signifikanter
Senkung der Osteolyse führt; Denosumab erhielt deshalb in der
USA die Zulassung zur Therapie von Knochenmetastasen in soliden
Tumoren. Die Zulassung von Denosumab in EU wird noch dieses
Jahr erwartet.
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Lebenslauf
Prof. Dr. med. Dirk Jäger
Direktor Medizinische Onkologie
Nationales Centrum für Tumorerkrankungen
Universitätsklinik Heidelberg
Im Neuenheimer Feld 460
69120 Heidelberg
Tel: +49-6221-567229
FAX: +49-6221-567225
e-mail: [email protected]
Aktuelle Tätigkeit:
Direktor der Abteilung
für Medizinische Onkologie
Nationales Centrum für
Tumorerkrankungen
Universitätsklinik Heidelberg
Im Neuenheimer Feld 460
69120 Heidelberg
Beruflicher Werdegang:
2009
Berufung zum Universitätsprofessor
Ordinariat Onkologie
2006
Ernennung zum Außerplanmäßigen
Professor
seit 01.07.2005
Direktor der Abteilung für
Medizinische Onkologie, Nationales
Centrum für Tumorerkrankungen,
Universitätsklinik Heidelberg
2003-2005
Leitender Arzt, Klinik und Poliklinik
für Onkologie
Universitätsspital Zürich
Rämisstrasse 100
CH-8091 Zürich
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2000 –2003
Oberarzt an der II. Medizinischen
Klinik, Hämatologie-Onkologie,
Krankenhaus Nordwest, Frankfurt
Leitung: Prof. Dr. A. Knuth
2003
Anerkennung der
Schwerpunktbezeichnung
Hämatologie und Internistische
Onkologie
2003
Abschluss des
Habilitationsverfahrens im Fach
Innere Medizin, Johannes Gutenberg
Universität Mainz
1998 – 2000
Forschungsstipendium des Cancer
Research Institutes, New York, am
Department of Pathology, Cornell
Medical Center, New York, USA.
Forschungsschwerpunkt:
Identifizierung neuer
Tumorantigene in
Mammakarzinomen und
Melanomen
1998
Anerkennung als Facharzt für
Innere Medizin
1995 - 1998
Funktionsoberarzt an der II.
Medizinischen Klinik,
Krankenhaus Nordwest, Frankfurt
1993 - 1995
Assistenzarzt in der Medizinischen
Klinik, St. Josefs Hospital, Berlin
Leitung: Prof. Dr. T. Poralla
1992 - 1993
Arzt im Praktikum, Medizinische
Klinik I der Universität Regensburg
Leitung: Prof. Dr. J. Schölmerich
Wissenschaftlicher Werdegang:
2007
Offizielle Affiliation mit dem Ludwig
Institute for Cancer Research (LICR)
2006
Investigator Award, Cancer
Research Institute, New York
2006
Member der Cancer Vaccine
Collaborative des Cancer Research
Institutes, New York
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Seit 01.07.2005
Leiter des Forschungslabors
Tumorimmunologie, Medizinische
Onkologie, NCT
Leiter des Programmes
„Immuntherapie“ am NCT
Leiter des Programmes „Klinische
Forschung“ am NCT
2003-2005
Leiter des Tumorimmunologischen
Forschungslabors der Klinik und
Poliklinik für Onkologie,
UniversitätsSpital Zürich
2001- 2003
Leitung der Forschungsgruppe
„Tumorantigen Identifizierung und
Charakterisierung“ im KlinischImmunologischen Forschungslabor
der II. Medizinischen Klinik,
Krankenhaus Nordwest, Frankfurt
1998 – 2000
Forschungsstipendium des Cancer
Research Institutes, New York, am
Department of Pathology, Cornell
Medical Center, New York, USA.
Forschungsschwerpunkt:
Identifizierung neuer
Tumorantigene in
Mammakarzinomen und
Melanomen
Leitung: Y.T.- Chen, MD, PhD.
1996 - 1998
Ausbildung im KlinischImmunologischen Forschungslabor
der II. Medizinischen Klinik,
Krankenhaus Nordwest, Frankfurt
Leitung Prof. Dr. A. Knuth
Auszeichnungen/Preise:
2006
Investigator Award, Cancer
Research Institute, New York
2006
Member der Cancer Vaccine
Collaborative des Cancer Research
Institutes, New York
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Mitgliedschaften:
Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie (DGHO)
Arbeitsgemeinschaft Internistische Onkologie (AIO)
American Society of Clinical Oncology (ASCO)
American Association for Cancer Research (AACR)
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