Qualitative und quantitative Analyse der Biosaatgutproduktion bei Getreide in Österreich M. Weinhappel, A. Ratzenböck, C. Leonhardt Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH, Institut für Saatgut Spargelfeldstrasse 191, A-1226 Wien; [email protected] Key Words: Organic Farming, organic seed production, seed certification, field inspection, seed testing, seed health testing, seed borne diseases Abstract In the scope of a research project all relevant official seed certification data on organic seeds from 1999 up to 2007 have been calculated to figure out strengths and weaknesses in the certification process. In total 4684 seed multiplication fields and 3262 seed lots were studied. Weed seeds and wild oats (Avena fatua), reported in the category “Other Seeds by Number”, do not affect the seed quality in a high rate even in the multiplication fields; these quality criteria are considered as key criteria in organic farming. But due to high developed seed processing plants and risk based seed examinations it is possible to make high quality seed available to the organic farmers. With cereal seeds the most frequent reason for rejections in the category “other seeds by number”, is Other Cereal Seeds. An important factor influencing seed quality is the infection level with seed borne and seed transmitted diseases. The field inspections results show only a very small number of multiplication fields with records of relevant seed borne diseases. Nevertheless these diseases could be identified in a higher rate on the seeds. Especially loose smut (Ustilago nuda) and leaf stripe (Drechslera graminea) on spring barley as well as bunt (Tilletia caries) are increasing in the last years in Austria and are responsible for a rather high number of rejections in the seed certification process. Main reasons for this development are neighboured infected fields caused by low quality farm saved seed. Further it was determined that under these conditions field inspection results are not sufficient for a forecast of the seed health status. This confirmed the importance to strengthen the procedures of seed health testing in the case of organic seeds. Einleitung/Problemstellung Saatgut ist im biologischen Landbau das zentrale, oftmals das einzige verwendete Betriebsmittel. Höchste Qualität des Saatgutes ist daher unverzichtbarer Bestandteil für nachhaltigen Erfolg im Biolandbau. Die Notwendigkeit für die Verwendung von Biosaatgut, dies bedeutet Saatgut, welches bereits auf einem nach den Regeln des Biolandbaus wirtschaftenden Betriebes produziert 1 wurde, ergibt sich nunmehr aus rechtlichen Regelungen. In der EU-Verordnung 2092/91 ist reglementiert, dass Saatgut für den biologischen Landbau zumindest für eine Generation nach den Regeln des biologischen Landbaus produziert wurde (ANONYMUS 1). Wie die Verfügbarkeit bis zum Landwirt transparent gemacht wird bzw. das Verfahrensprozedere, wenn kein derartiges Saatgut verfügbar ist, wird in der EU-Verordnung 1452/2003 geregelt (ANONYMUS 2). Die Produktion von Getreidesaatgut für den biologischen Landbau entwickelte sich in Österreich ab Mitte der 1990iger Jahre kontinuierlich, sodass nunmehr für nahezu alle Getreidearten in Österreich, abgesehen von unerwartet auftretenden Qualitätsproblemen (z.B. ungünstige Witterungsverhältnisse zur Ernte, Auswinterungsschäden etc.) der Inlandsbedarf gedeckt werden kann. Sehr unterstützend für den Aufbau der Biosaatgutproduktion wirkten auch Forschungs- und Innovationsprojekte zu dieser Thematik (HARTL et al., 1999, FRITZ et al, 2000, ANONYMUS 3), wodurch anfängliche Schwierigkeiten deutlich vermindert wurden. Auch eine Anpassung der Anforderungen im Rahmen des Saatgutanerkennungsverfahrens führte zu einer Anhebung der Gesamtanerkennungsraten im Bereich der Biosaatgutproduktion (ANONYMUS 4, WEINHAPPEL 1999, GIRSCH et al. 2004). Durch die mittlerweile mehr als 10-jährige Erfahrung und aufgrund des umfangreichen Datenmaterials entlang des gesamten Saatgutanerkennungsprozesses, ist es möglich, im Rahmen dieser Arbeit, sowohl im Bereich der Feldanerkennung als auch im Bereich der Saatgutbeschaffenheitsprüfung im Labor und auch in den dazwischen liegenden Prozessbereichen (zB Ernte/Manipulation am landwirtschaftlichen Betrieb, Aufbereitungsprozesse etc.) die Qualität der Biosaatgutproduktion zu analysieren. In diese Analyse werden pflanzenbauliche, regionale, epidemiologische und methodische Aspekte einbezogen um derart eine Stärken-Schwächenanalyse aus produktionstechnischer als auch in prozesstechnischer Hinsicht durchzuführen. Die Identifizierung von häufigen Mängel und deren Ursachen, mögliche methodische Adaptierungen, Empfehlungen an Saatgutvermehrer und –produzenten sollen Ziel dieser Datenanalyse sein um die Effizienz und letztendlich die Gesamtanerkennungsrate in der Biosaatgutproduktion nachhaltig weiter zu verbessern. Material und Methoden Das verrechnete und ausgewertete Datenmaterial umfasst Erhebungen im Rahmen der offiziellen – rechtlich verbindlichen Saatgutanerkennung von Getreide. Diese Daten teilen sich auf in einerseits alle relevanten Erhebungen die im Zuge der Feldbesichtigung von offiziellen Saatgutvermehrungsbeständen erhoben werden und andererseits, sofern gemäß 2 Ergebnisse der Feldbesichtigung eine Fortführung des Verfahrens zulässig ist, in die Untersuchungsergebnisse der aufbereiteten und repräsentativ beprobten Saatware. Im Rahmen der Feldbesichtigung erhobene und speziell in den Auswertungen berücksichtigte Daten waren beispielsweise: o Besatz mit nicht hinreichend sortenechten Typen („abweichende Typen“ o Besatz mit anderen Unkraut- und Kulturarten, die aus dem Saatgut schwer herausreinigbar sind (v.a. Labkraut [Gallium spp.]) o Besatz mit anderen Getreidearten o Besatz mit Flughafer (Avena fatua) o Befall mit relevanten samenbürtigen und samenübertragbaren Krankheiten wie Flugbrand bei Gerste und Weizen (Ustilago nuda) Streifenkrankheit der Gerste (Drechslera graminea) Weizensteinbrand (Tilleta caries) und Zwergsteinbrand (Tilletia controversa) Mutterkorn (Claviceps purpurea) und andere gefährliche Beimengungen Die ermittelten Daten beziehen sich auf den Durchschnitt von Feldbesichtigungseinheiten von je 150m2 (ANONYMUS 4). Diese Daten können den verschiedensten im Verfahren relevanten und daher erhobenen Faktoren wie etwa Kulturart, Sorte, Region, Jahr, Vorfrucht usw. zugeordnet werden. Die Auswertung der Daten erfolgt in anonymisierter Form, sodass keine Rückschlüsse auf Einzellandwirte oder Firmen gemacht werden können. Aus der Saatgutbeschaffenheitsprüfung (Laboruntersuchung) wurden jene Qualitätskriterien in die Verrechnung einbezogen, die einerseits wesentlich für den Gebrauchswert von Saatgut verantwortlich und andererseits verstärkt Ursache von Grenzwertüberschreitungen im Anerkennungsverfahren sind. Die wichtigsten dieser Parameter sind: o Besatz mit Unkraut- und Kultursamen o Besatz mit Flughafer (Avena fatua) o Keimfähigkeit (wird in diesem Manuskript nicht direkt abgehandelt) o Befall mit relevanten samenbürtigen und samenübertragbaren Krankheiten wie Flugbrand bei Gerste und Weizen (Ustilago nuda) 3 Streifenkrankheit der Gerste (Drechslera graminea) Weizensteinbrand (Tilleta caries) und Zwergsteinbrand (Tilletia controversa) Keimlingskrankheitserreger wie Schneeschimmel (Microdochium nivale) oder Septoria nodorum und andere Die in der Saatgutbeschaffenheitsprüfung ermittelten Daten basieren auf international evaluierten Methoden gemäß ISTA-Regeln (ANONYMUS 5) oder sonstigen international anerkannten Methoden. Der Verrechnungszeitraum umfasst die österreichische Biosaatgutproduktion bei Getreide von 1999 bis 2007 und beinhaltet die Ergebnisse aus den Erhebungen von rund 4 800 Saatgutvermehrungsschlägen und etwa 3 200 Untersuchungen aus der Saatgutbeschaffenheitsprüfung. Gerade in der Produktion von Bosaatgut ist die Frage der Vermehrbarkeit von Sorten, d.h. ob aufgrund von Sortencharakteristiken gehäuft oder weniger gehäuft die Qualitätskriterien von hochwertigem Saatgut erreicht, von hoher Bedeutung und bis dato nur sehr wenig bearbeitet und zusammenhängend betrachtet worden. Wie im Projektteil zur Epidemiologie von Streifenkrankheit und Netzfleckenkrankheit ermittelt sind durchaus auch Sortendiffernzierungen zu diesen Parametern beispielsweise statistisch in Exaktversuchen errechenbar (WEINHAPPEL, 2008). Diese lassen sich auch aus den Ergebnissen der Biosaatgutanerkennung ableiten und erkennen. Auf eine statische Verrechnung der Daten im Hinblick auf Sortendifferenzierungen aus der Saatgutanerkennung mittels Verteilungsvergleichen (zB Kolmogorov-Smirnov-Test) wurde allerdings aufgrund der sehr unterschiedlichen und nur für sehr wenige Sorten ausreichen Stichprobengröße abgesehen. Aus Oberösterreich stehen die Daten erst seit der Saison 2000/01 zur Verfügung, da es bis dahin unterschiedliche regionale Zuständigkeiten in der Saatgutanerkennung gab. Im Hinblick auf die regionale Zuordnung sind zu den Vermehrungsflächen der Kammerbezirk und die Katastralgemeinde erfasst. Zur regionalen Verrechnung der Daten wurden diese zu sieben Regionen zusammengefasst, die vor allem klimatisch, produktionsspezifisch und strukturell annähernd vergleichbar sind. Dies trifft natürlich nicht immer für alle Einzelschläge oder –betriebe zu, die bestimmten Regionen zugeordnet werden. Im Großen und Ganzen konnten dadurch jedoch recht zuverlässige Tendenzen abgeleitet werden. 4 Ergebnisse und Diskussion: 1. Entwicklung und Verteilung der Feldanerkennungsflächen – chronologisch und regional Die Produktion von Zertifiziertem Saatgut auf biologisch wirtschaftenden Betrieben startete 1994/95 mit einer Fläche von 24 Hektar Getreide (HARTL et al. 1999). Begleitet von einem Forschungsprojekt zur Erzeugung von Bio-Saatgut konnte die Produktion und auch die Vermehrungsfläche in Hektar Qualität/Erfolgsquote zügig gesteigert werden, sodass Ende der 1990iger Jahre bereits rund 3 000 2 000 1 000 0 1999* 2000* 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 *ohne Biosaatgutvermehrungsflächen in Oberösterreich Weizen Gerste Roggen Triticale Dinkel Hafer Durum Abb. 1: Entwicklung der Getreidevermehrungsfläche im biologischen Landbau 1 000 Hektar Saatgutvermehrungsfläche bei Getreide erreicht wurde. Die bislang größte Ausdehnung der Getreidevermehrungsfläche im biologischen Landbau wurde 2004 mit mehr als 3 000 Hektar erreicht (Abb. 1). Auch in Verbindung mit in dieser Vegetationsperiode bedingten hohen Erträgen konnte die gesamte produzierte und zertifizierte Saatgutmenge nicht am Markt untergebracht werden, sodass in den nächsten Jahren eine Zurücknahme der Vermehrungsfläche erfolgte. Mittlerweile pendelte sich die Vermehrungsfläche bei rund 2 500 Hektar ein. Dieses Flächenausmaß führte, auf Basis der erreichten Anerkennungsraten in den letzten zwei Jahren, zu einem mehr oder weniger vollständigem Ausverkauf des zertifizierten Getreidesaatgutes mit Ausnahme von Winterweizen (ANONYMUS 6). 5 Im Hinblick auf die regionale Verteilung von Biosaatgutvermehrungsflächen sind die Regionen im Osten Österreichs führend, wobei in nahezu allen Getreideanbaugebieten auch 1500 2265,37 ha 822 Felder 1250 Weizen Gerste Roggen Triticale Dinkel Hafer Durum 1000 1500 1500 3144,56 ha 680 Felder 1250 1000 1000 750 750 750 500 500 500 250 250 250 0 0 2921,12 ha 634 Felder 1250 0 Trockengebiet Nord Wald-/Mühlviertel Marchfeld TG Nord Wald-/Mühlviertel 1500 1720,79 ha 511 Felder 1250 1000 Marchfeld Baltikum 750 500 TG Süd 250 0 Baltikum Bgld. Mitte-Süd Kärnten/Murtal 1500 1250 2182,45 ha 541 Felder 1500 1250 1500 1410,31 ha 552 Felder 1000 1000 1000 750 750 750 500 500 500 250 250 250 0 0 Kärnten/Murtal 3457,14 ha 889 Felder 1250 0 Burgenland Mittel-Süd Trockengebiet Süd Abb. 2: regionale Verteilung der Summe der Saatgutvermehrungsflächen für den biologischen Landbau von 1999 bis 2007 bei Getreide Saatgutproduktion erfolgt (Abb. 2). Die regionale Verteilung der vermehrten Kulturarten zeigt eine Konzentration der Weizenproduktion in den östlichen Produktionsgebieten insbesondere Niederösterreichs. Markant ist weiters, dass sich die Hafervermehrungsregionen ziemlich auf raue Lagen Nieder- und Oberösterreichs sowie auf Kärnten konzentrieren. Generell korreliert die kulturartenspezifische und regionale Verteilung mit der konventionellen Saatguterzeugung als auch mit der Anbaubedeutung der jeweiligen Kultur in der Region. 6 2. Ergebnisse aus der Feldanerkennung – Besatz mit Unkraut und Kulturarten In den ersten Jahren der Biosaatgutproduktion stand vor allem der Besatz mit anderen Kulturarten und Unkrautarten im Zentrum der Problembereiche. Aufgrund der erschwerten Unkrautregulierung im biologischen Landbau bestand die Sorge, die Erfüllung der Feldanerkennungsnormen für schwer trennbare Arten, andere Getreidearten oder Flughafer nicht zu erreichen. Da die Feldanerkennungsnormen jedoch nicht nur Grenzwerte sondern darüber hinaus auch Anhaltswerte beinhalten (dies bedeutet, dass auch bei Überschreiten des jeweiligen Grenzwertes im Feldbestand das Anerkennungsverfahren unter bestimmten Auflagen trotzdem fortgesetzt werden kann), wurden im Zeitraum 1999-2007 überraschend wenig Grenzwertverletzungen festgehalten (Abb. 3-6) 2a. Gesamtüberblick Der Besatz mit schwer trennbaren Arten (darunter fallen laut Methoden für Saatgut und Sorten bei Getreide insbesondere Klettenlabkraut, Knöterich, Hederich etc.) ist bei den 70 VM Z1 Z2 Auflage 60 Verteilungsvergleich zw. Arten: Kruskal-Wallis-Test: p = 0,156 Häufigkeit in % 50 40 30 20 10 >8 0 80 bi s 50 51 bi s 25 26 bi s 21 11 bi s 20 10 bi s 5 6 3 bi s 2 1 0 0 Anzahl schw er trennbarer Arten in 150m 2 Wintergerste n = 315 Sommergerste n = 613 Winterroggen Wintertriticale Winterweizen Hafer n = 836 n = 652 n = 1 243 n = 485 Abb. 3: Ergebnisse aus der Feldbesichtigung 1999-2007 – Besatz mit schwer trennbaren Arten Erhebungen überwiegend auf Klettenlabkraut beschränkt. Bei etwa 5% der Felder wurde nicht normenkonformer Besatz mit schwer trennbaren Arten, v.a. Klettenlabkraut verzeichnet. Kulturartenspezifische Unterschiede konnten statistisch nicht nachgewiesen werden. Lediglich in Wintergerstenvermehrungen wurde Labkraut etwas vermehrt vorgefunden, möglicherweise weil diese tendenziell häufiger bei viehhaltenden, nährstoffreicheren Betrieben angebaut wird. 7 Sehr wenige Grenzwertverletzungen wurden im Auswertungszeitraum beim Kriterium Besatz mit anderen Getreidearten verzeichnet. Da eine Herausreinigung im Nachhinein aus dem Saatgut schwierig ist, sind auch die Grenzwerte für die verschiedenen Saatgutkategorien niedrig gehalten, insbesondere auch da gewisse Kombinationen von Besatz mit anderen Getreidearten im Rahmen der Feldanerkennung schwierig zu erkennen sind (zB Besatz mit einer im Wuchs niedrigeren Getreideart, sehr üppige Bestände). Wichtiges Kriterium im Rahmen der Beurteilung der Vermehrungsbestände ist der Besatz mit Flughafer. Da in weiten Regionen in Konsumbeständen dieses Ungras auftritt, und eine 100 VM 90 Z1 Z2 Auflage 80 Verteilungsvergleich zw. Arten: Kruskal-Wallis-Test: p = 0,000 Häufigkeit in % 70 60 50 40 30 20 10 >8 0 80 bi s 50 51 26 bi s 25 s 21 bi 11 bi s 20 10 bi s 5 6 3 bi s 2 1 0 0 Anzahl anderer Getreidearten in 150m 2 Wintergerste n = 315 Sommergerste n = 613 Winterroggen Wintertriticale Winterweizen Hafer n = 836 n = 652 n = 1 243 n = 485 Abb. 4: Ergebnisse aus der Feldbesichtigung 1999-2007 – Besatz mit anderen Getreidearten Herausreinigung aus der Saatware nicht immer einwandfrei gelingt, ist Flughafer in der Saatguterzeugung restriktiv geregelt und auch eine entsprechende Herausforderung im biologischen Landbau. Zwar ist auch bei diesem Qualitätskriterium die Aberkennungsrate im Allgemeinen moderat (Abb. 5), es zeigt sich jedoch eine deutliche Kulturartendifferenzierung. Sommergetreide ist im Hinblick auf Flughaferbesatz deutlich schwieriger rein zu halten als Wintergetreide. Bei Sommergerste ist nur rund ein Drittel der Vermehrungsbestände flughaferfrei. Besonders kritisch ist Flughaferbesatz in Kulturhafer zu betrachten, da er einerseits noch schwieriger bereinigbar ist und andererseits auch Bastardisierungen zwischen Kulturhafer und Flughafer auftreten können. 8 Deshalb ist Flughaferfreiheit in den Hafervermehrungen gefordert. Im Verrechnungszeitraum erreichten etwa 90% der Vermehrungsvorhaben dieses Qualitätsniveau (Abb. 6). 100 VM 90 Z1 Auflage Z2 80 Verteilungsvergleich zw. Arten: Kruskal-Wallis-Test: p = 0,000 Häufigkeit in % 70 60 50 40 30 20 10 >8 0 80 bi s 50 51 26 bi s 25 s bi 11 21 bi bi s s 20 10 5 6 3 bi s 2 1 0 0 Anzahl Flughafer in 150m 2 Wintergerste Sommergerste n = 315 n = 613 Winterroggen Wintertriticale n = 836 n = 652 Winterweizen n = 1 243 Abb. 5: Ergebnisse aus der Feldbesichtigung 1999-2007 – Besatz mit Flughafer 90 VM 80 Auflage: Anhaltswert: 3 Z1 Häufigkeit in % 70 Z2 60 50 40 30 20 10 >8 0 80 bi s 50 51 26 bi s 25 s bi 21 11 bi s 20 10 6 bi s 5 3 bi s 2 1 0 0 Anzahl Flughafer in 150m 2 Hafer n = 485 Abb. 6: Ergebnisse aus der Feldbesichtigung 1999-2007 – Besatz mit Flughafer in Kulturhafer 9 2b. Überprüfung des Einflussfaktors Vermehrungsregion Bei der Auswertung der Besatzergebnisse nach regionalen Gesichtspunkten wurde wieder auf dieselbe regionale Untergliederung wie bereits in Abb. 2 angeführt, zurückgegriffen. Wie in den Tabellen 1 und 2 ersichtlich, liegen regionale Differenzierungen, statistisch berechnet mittels Kolmogorov-Smirnov-Test, zwischen den Auswertungsregionen vor. Während beim Besatz mit anderen Getreidearten die Differenzierungen, auch aufgrund des generell niedrigen Verunreinigungsgrades, weniger stark ausgeprägt sind, lassen sich für die Kriterien Besatz mit schwer trennbaren Arten und Flughaferbesatz grundsätzliche Tendenzen ableiten. Trockengebiet Nord Marchfeld Trockengebiet Süd Trockengebiet Nord n=680 Marchfeld Wald-/ Mühlviertel n=822 Baltikum n=634 Trockengebiet Süd n=889 Kärnten/ Murtal n=511 Burgenland Mitte/Süd n=552 <1: 66,8% >5: 9,4% <1: 80,4% >5: 2,2% <1: 64,9% >5: 7,5% <1: 44,9% >5: 17,6% <1: 26,2% >5: 26,2% <1: 54,0% >5: 8,7% <1: 68,2% >5: 10,9% X *** n.s. *** *** *** n.s. X *** *** *** *** *** X *** *** ** n.s. X *** *** *** X *** *** X *** Wald/Mühlviertel Baltikum Burgenland Mitte/Süd n=541 Kärnten/ Murtal X Tabelle 1: regionaler Verteilungsvergleich des Besatzes mit schwer trennbaren Arten rote Zahlen - erste Zeile: Anteil der Felder ohne Besatz mit schwer trennbaren Arten Zweite Zeile: Anteil der Felder mit mehr als 5 schwer trennbaren Pflanzen/150m 2 Der Besatz mit schwer trennbaren Arten, dies bedeutet hauptsächlich der Besatz mit Klettenlabkraut ist in jenen Regionen höher und häufiger, die klimatisch gemäßigter und tendenziell viehintensiver und somit nährstoffintensiver durch Wirtschaftsdünger sind. Insbesondere die Regionen „Baltikum“ sowie „Wald- und Mühlviertel“ weisen einen signifikant höheren Verunreinigungsgrad auf. 10 Trockengebiet Nord Marchfeld Trockengebiet Süd Trockengebiet Nord n=680 Marchfeld Wald-/ Mühlviertel n=822 Baltikum n=634 Trockengebiet Süd n=889 Kärnten/ Murtal n=511 Burgenland Mitte/Süd n=552 <1: 73,2% >5: 2,2% <1: 78,4% >5: 1,6% <1: 66,7% >5: 5,4% <1: 86,7% >5: 1,0% <1: 91,8% >5: 0,2% <1: 60,1% >5: 4,7% <1: 83,7% >5: 3,7% X n.s. * *** *** *** ** X *** * *** *** n.s. X *** *** n.s. *** X n.s. *** n.s. X *** n.s. X *** Wald/Mühlviertel Baltikum Burgenland Mitte/Süd n=541 Kärnten/ Murtal X Tabelle 2: regionaler Verteilungsvergleich des Besatzes mit Flughafer rote Zahlen - erste Zeile: Anteil der Felder ohne Flughaferbesatz Zweite Zeile: Anteil der Felder mit mehr als 5 Flughaferpflanzen/150m 2 Das Flughaferauftreten in den Bio-Vermehrungen weist ein deutliches West-Ost Gefälle auf; die niedrigste Besatzhäufigkeit ist in den Regionen Baltikum und Wald-/Mühlviertel zu verzeichnen. Die Besatzhäufigkeit und auch Besatzintensität nimmt nach Osten, speziell in den südöstlichen Vermehrungsregionen zu; in den Regionen Trockengebiet Süd und Burgenland Mitte/Süd war in den Bio-Vermehrungen am häufigsten Flughafer zu finden. 3. Ergebnisse aus der Feldanerkennung – Befall mit samenbürtigen und samenübertragbaren Krankheiten In den Normen und Verfahren zur Feldanerkennung bei Getreide sind für alle wichtigen samenbürtigen Krankheitserreger Grenzwerte fixiert. Die Vermehrungsbestände weisen nur sehr vereinzelt ein Auftreten dieser Erreger auf. Überwiegend waren die Vermehrungen laut Feldbesichtigung krankheitsfrei (Tab. 3). Am meisten noch sind bei Gerste, insbesondere Sommergerste, relevante Erreger Gerstenflugbrand und Streifenkrankheit der Gerste - vorgefunden worden, in den seltensten 11 Fällen mit einer den Grenzwert überschreitenden Anzahl pro 150m2. Gewöhnlicher Steinbrand, auch Zwergsteinbrand bei Weizen, Roggen und Triticale war de facto nicht vorzufinden. Lediglich bei Dinkel und sehr vereinzelt bei Weizen wurde Zwergsteinbrand im Extremjahr 2005/06 etwas häufiger vorgefunden. In diesem Jahr wurden aufgrund von Zwergsteinbrandbefall einige Vermehrungen (wie auch in der konventionellen Saatgutvermehrung) vor der Besichtigung aus dem Antragsverfahren zurückgezogen (diese flossen nicht in die Tabelle ein). Roggenstengelbrand und Gerstenhartbrand wurde überhaupt nie vorgefunden. 0 Pflanzen/ >5 Pflanzen/ 150m2 150m2 Wintergerste 96,5 0 Sommergerste 86,0 0,2 Flugbrand in angrenzenden Feldern 99,6 0,2 Wintergerste 99,7 0 Sommergerste 92,3 1,3 Weizenflugbrand 98,1 0 Weizensteinbrand (Weizen und Winterdinkel) 99,9 0 Winterweizen 99,4 0 Winterroggen 100 0 Wintertriticale 100 0 Winterdinkel 93,4 1,3 Roggenstengelbrand 100 0 Gerstenhartbrand 100 0 Flugbrand bei Gerste Streifenkrankheit der Gerste Zwergsteinbrand Tab. 3: Anteil der Saatgutvermehrungsbestände bei denen kein bzw. grenzwertüberschreitendes Krankheitsauftreten festgestellt wurde Dies ist ein Indiz für die hohe Qualität des eingesetzten Basissaatgutes, welches ungebeizt angebaut wird. Ohne eine derartige Qualität des Ausgangssaatgutes wäre Biosaatgutproduktion auch nicht möglich. Wesentlich für die Beurteilung des Krankheitsauftretens ist andererseits auch der richtige Zeitpunkt der Feldbegehung. In Abhängigkeit vom Besichtigungszeitpunkt sind diese Krankheiten unterschiedlich schwer zu erkennen. Insbesondere für die Bio-Vermehrungen wird an die fachlich befähigten Personen zur Feldbesichtigung die Empfehlung ausgegeben, die Beurteilbarkeit von Krankheiten bei der Auswahl des Besichtigungszeitpunktes besonders zu berücksichtigen. 12 4. Ergebnisse aus der Saatgutbeschaffenheitsprüfung – Unkraut- und Kultursamenbesatz Im Rahmen der Saatgutbeschaffenheitsprüfung im Labor wird bei der Besatzuntersuchung zur Bewertung der Normenkonformität in die Besatzgruppen Kultursamen, diese weiters in die Gruppe andere Getreidesamen, und in die Gruppe Unkrautsamen eingeteilt. Kultursamenbesatz bei den Bio-Saatgutproben bei Getreide setzte sich überwiegend aus dem Besatz mit anderen Getreidearten zusammen. In Abhängigkeit der Getreideart ist der 45 Besatz >7 Stück Getreidesamen in 500g: Winterroggen: 8,6% der Proben Wintertrticale: 9,9% der Proben Sommergerste: 4,6% der Proben Sommerweizen: 15,7% der Proben 40 Häufigkeit in % 35 30 Verteilungsvergleich zw. Arten: Kruskal-Wallis-Test: p = 0,000 25 Z1 20 15 10 5 0 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 - 20 21 30 > 30 Besatzklasse (Stück in 500g) Triticale Roggen Sommergerste Sommerweizen Abb. 7: Besatz mit anderen Getreidearten bei Saatgut im Rahmen der Saatgutbeschaffenheitsprüfung Besatz mit anderen Getreidearten einerseits häufig vorzufinden und andererseits auch ein häufiger Grund des Nichterreichens der Anerkennungsnormen (max. 7 Stück pro 500g für ZSaatgut). Besonders bei den in Abb. 7 dargestellten Getreidearten ist dies gehäuft; bei Winterroggen, Wintertriticale und Sommerweizen sind dies etwa 10-15% der Partien, die die Mindestanforderungen nicht erreichen. Bei Wintergerste, Winterweizen und Winterdinkel war der Anteil an Proben mit zu hohem Fremdgetreidebesatz im Verrechnungszeitraum geringer. Während bei den Feldbeständen noch in hohem Maß kein oder nur sehr untergeordnet Besatz mit Getreidearten festgestellt wurde, ist dies im Labor der häufigste Mangel an Qualität. Als Quelle der Verunreinigung kommt neben dem feldbedingten Besatz noch der Verunreinigung am landwirtschaftlichen Betrieb (Drusch, Lagerung, Transport) oder auch am 13 Saatgutaufbereitungsbetrieb Bedeutung zu. Erschwerend ist bei dieser Besatzkomponente weiters, dass bei einmal bestehenden Verunreinigungen aufgrund ähnlicher Korncharakteristik eine Herausreinigung schwierig wirtschaftlich zu bewerkstelligen ist. Unkrautsamen wurden in der Besatzuntersuchung von Biosaatgutpartien hingegen nur in sehr eingeschränktem Ausmaß festgestellt. Grenzwertüberschreitungen sind absolute 100 Besatz >7 Stück Unkrautsamen in 500g: Winterroggen: 2,0% der Proben Wintertriticale: 0,6% der Proben Sommergerste: 0,4% der Proben Winterweizen: 0% der Proben 90 80 Häufigkeit in % 70 Verteilungsvergleich zw. Arten: Kruskal-Wallis-Test: p = 0,000 60 50 Z1 40 30 20 10 0 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 - 20 21 30 > 30 Besatzklasse (Stück in 500g) Wintertriticale Winterroggen Sommergerste Winterweizen Abb. 8: Besatz mit Unkrautsamen bei Saatgut im Rahmen der Saatgutbeschaffenheitsprüfung Ausnahmefälle, in über 85% der Partien wurde überhaupt kein Unkrautsamenbesatz festgestellt. Sind im Rahmen der Feldbesichtigung schwer trennbare Arten noch häufiger Beanstandungsgründe oder auch Ursache für Auflagenuntersuchungen, so ist dieses Kriterium durch sorgfältige Saatgutreinigungsmaßnahmen hocheffizient beherrschbar. 14 Die bereits strenge Selektion und sehr restriktive Grenzwertanlegung für Flughafer im Rahmen der Feldanerkennung in Verbindung mit effizienten Saatgutaufbereitungsmaßnahmen führen auch dazu, dass Flughaferbesatz in Getreide- 100 Besatz >0 Stück Flughafer: 2,8% der Proben Winterroggen: 1,8% der Proben Wintertriticale: 4,8% der Proben Sommergerste: 0,2% der Proben Winterweizen: 90 80 Häufigkeit in % 70 Z1 60 Verteilungsvergleich zw. Arten: Kruskal-Wallis-Test: p = 0,005 50 40 30 20 10 0 0 2 1 3 >3 Besatzklasse (Stück in Besatzprobe) Wintertriticale Winterroggen Sommergerste Winterweizen Abb. 9: Besatz mit Flughafer bei Saatgut im Rahmen der Saatgutbeschaffenheitsprüfung Biosaatgut nur in moderatem und seltenem Fall zu verzeichnen ist. Bei Winterungen ohnehin nur selten zu finden, ist auch bei Sommergerste, bei der in den Vermehrungsbeständen die höchste Verunreinigungsrate bestand, aufgrund erfolgreicher Bereinigungsmaßnahmen nur bei weniger als 5% der Saatgutpartien Flughaferbesatz vorgefunden worden. 5. Ergebnisse aus der Saatgutbeschaffenheitsprüfung – Befall mit samenbürtigen Krankheitserregern und Keimlingskrankheitserreger Im Rahmen der Saatgutbeschaffenheitsprüfung im Labor werden Saatgutpartien, die für die Anwendung im biologischen Landbau vorgesehen sind oder im Rahmen des biologischen Landbaus produziert wurden, auf normenrelevante Pathogene geprüft (ANONYMUS 4). Dies sind einerseits obligat samenbürtige Krankheitserreger wie Flugbrand bei Gerste und Weizen, Streifenkrankheit der Gerste oder Gewöhnlicher Steinbrand sowie andererseits Keimlingskrankheitserreger wie Septoria nodorum oder Schneeschimmel. Insbesondere die obligat samenbürtigen Krankheitserreger sind für die Saatgutproduktion von besonderer 15 Bedeutung und gewinnen auch in anderen EU-Mitgliedsstaaten wieder verstärkt Bedeutung (THOMAS et al. 2005, BORGEN et al. 2002) 5a. Epidemiologische Entwicklung von samenbürtigen Krankheitserregern Der bedeutendste samenbürtige Krankheitserreger im biologischen Landbau war in den letzten Jahren zweifelsfrei der Gewöhnliche Steinbrand oder Weizensteinbrand (Tilletia caries). Darüber hinaus wird im Rahmen der Saatgutprüfung auch Zwergsteinbrand (Tilletia controversa), an sich überwiegend bodenbürtig, aber auch mittels Saatgut vertragen, erfasst. 100 10 90 9 80 8 70 7 60 6 50 5 40 4 30 3 20 2 10 1 0 0 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 Durchschnittlicher Befallswert (Sporen/Kron) Häufigkeit in % Die Befallsergebnisse mit Steinbrandarten (Tilletia spp.) über den Berichtszeitraum (1999- 2007 Untersuchungsjahr (=Erntejahr) 0 Sp./K. 1 Sp./K. 2 Sp./K. 3 Sp./K. 4 Sp./K. 5 Sp./K. 7 Sp./K. 8 Sp./K. 9 Sp./K. 10 Sp./K. >10 Sp./K. Mittel 6 Sp./K. Abb. 10: Häufigkeit von Steinbrandbefallswerten und mittlere Kontamination mit Tilletia spp., 1999-2007 bei Winterweizen 2007) zeigen einerseits, dass der Anteil von Winterweizenproben mit einem Befallswert von ≤10 Sporen/Korn mit rund 90% nach wie vor recht hoch ist (Abb. 10). Andererseits ist aber auch erkennbar, dass der Anteil der Proben mit Spitzenqualität hinsichtlich Steinbrandbefall (0-2 Sporen/Korn) doch etwas rückläufig ist. Ein weiterer Parameter ist auch die mittlere Kontamination mit Tilletia spp.; diese weist, trotz signifikanter Jahresunterschiede, steigende Tendenz auf. Zu berücksichtigen ist aber auch weiters, dass durch Jahre mit sehr günstigen Bedingungen für die Entwicklung des Zwergsteinbrandes (zB 2006) die Befallssteigerung mit verursacht wurde. 16 Dramatisch rückläufig stellt sich die Qualität hinsichtlich des Befalls mit Flugbrand bei Sommergerste dar. Waren in den ersten Jahren des Auswertungszeitraumes nahezu alle 100 1 90 0,8 Häufigkeit in % 70 60 0,6 50 40 0,4 30 20 Durchschnittlicher Befall in % 80 0,2 10 0 0 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 Untersuchungsjahr (=Erntejahr) 0% 0,10% 0,20% 0,3 - 0,5% 0,6 - 0,8% 0,9 - 2,0% >2,0% Abb. 11: Häufigkeit von Flugbrandbefallswerten und mittlere Kontamination mit Ustilago nuda, 1999-2007 bei Sommergerste; n = 339 Sommergerstenproben flugbrandfrei, so reduzierte sich dieser Anteil Jahr für Jahr. Besonders verschärfte sich die Situation in den Jahren 2006 und 2007, wo nur mehr rund ein Drittel der Biosaatgutproben flugbrandfrei waren. Der Anteil jener Proben die den Anforderungen für unbehandeltes Z1-Saatgut entsprechen betrug nur mehr rund 40-50%. Nur aufgrund der Einführung eines erhöhten Grenzwertes für Z2-Saatgut von 0,5% im Rahmen des österreichischen Saatgutrechtes kann ein passabler Anteil von 85-90% der Proben den Anforderungen genügen. Erschwerend wirkt weiters, dass gegenüber dem Flugbranderreger keine wirksame Beiz-/Behandlungsmöglichkeit besteht, die im biologischen Landbau auch zulässig wäre. Die Befallssituation mit Flugbrand bei Wintergerste und Flugbrand bei Winterweizen ist beträchtlich entspannter. Über die neun Auswertungsjahre erwiesen sich knapp 70% der Proben als flugbrandfrei. Durch die Etablierung dieses leicht erhöhten, phytosanitär und ökonomisch für die Landwirtschaft betrachtet aber vertretbaren Normwertes für Flugbrand bei Z2-Saatgut konnten aber auch bei Wintergerste zusätzlich etwa 10% der Biosaatgutpartien für die unbehandelte Inverkehrbringung anerkannt werden. Der Befall mit Flugbrand insbesondere bei Sommergerste nimmt aber auch bei konventionellem Saatgut massiv zu. 17 Mittel Die Streifenkrankheit der Gerste ist jene samenbürtige Krankheit, die in den letzten Jahren besondere Aufmerksamkeit hervorrief, da sie nicht nur bei Saatgutproduktionen aufgrund von Aberkennungen wirtschaftliche Einbußen nach sich zieht, sondern weil sie, sowohl im biologischen als auch im konventionellen Landbau, massive Ertragsverluste verursachen kann. Bei Wintergerste sind aufgrund der noch sehr hohen Bodentemperaturen im Zuge des Feldaufganges die Infektionsbedingungen für den Erreger unpassend (WALTHER, 1980, KAVAK 2004), daher ist die Durchseuchung auch sehr gering. Sehr häufig tritt die Krankheit jedoch bei Sommergerste auf. Wie im Pkt. 3 beschrieben sind die Vermehrungsbestände zwar nicht sehr häufig erkrankt, aufgrund fallweise umliegender infizierter Konsumbestände sind an der Saatware im Rahmen der Saatgutbeschaffenheitsprüfung doch immer wieder Infektionen festzustellen. Besonders ab Beginn der 2000er Jahre war ein stetiges Ansteigen der Befallshäufigkeit und auch der Befallsstärke festzustellen (Abb. 12). In den letzten 80 4 70 3,5 60 3 50 2,5 40 2 30 1,5 20 1 10 0,5 0 Durchschnittlicher Befall in % Häufigkeit in % Jahren hat sich das Infektionsniveau des zur Anerkennung vorgestellten Saatgutes auf 0 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 Untersuchungsjahr (=Erntejahr) Befallsklassen: 0 1 2 3 bis 5 6 bis 10 > 10 Mittel Abb. 12: Häufigkeit von Befallswerten und mittlere Kontamination mit Drechslera graminea, 1999-2007 bei Sommergerste; n = 343 einem doch beträchtlichem Niveau eingependelt. Neben den in Abbildungen 10 bis 12 dargestellten obligat samenbürtigen Krankheitserregern werden bei den Getreidearten auch relevante und in den Erzeugungsgebieten präsente Keimlingskrankheitserreger, die prioritär das Feldaufgangsverhalten und die 18 Jungpflanzenentwicklung des Saatgutes negativ beeinträchtigen, im Rahmen der Saatgutbeschaffenheitsprüfung erfasst. Die wichtigsten sind bei den Getreidearten insbesondere Schneeschimmel-Saatgutinfektionen (Microdochium nivale) und bei Weizen Septoria nodorum. Schneeschimmel-Saatgutverseuchung wird bei Getreide bei allen Bio-Saatgutpartien untersucht. Schneeschimmel ist auch bei allen Getreidearten am Saatgut zu identifizieren, 80 12 70 10,5 60 9 50 7,5 40 6 30 4,5 20 3 10 1,5 0 Durchschnittlicher Befall in % Häufigkeit in % am höchsten ist die Durchseuchung bei Wintertriticale und Winterroggen. 0 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 Untersuchungsjahr (=Erntejahr) Befallsklassen: 0 1 bis 5 6 bis 10 10 bis 15 15 bis 20 >20 Mittel Abb. 13: Häufigkeit von Befallswerten und mittlere Kontamination mit Microdochium nivale, 1999-2007 bei Winterroggen; n = 398 Darüber hinaus sind bei Schneeschimmel deutliche Jahresunterschiede im Befallsauftreten am Saatgut feststellbar. Jahren mit geringen Befallswerten folgen Jahre mit einem hohen Anteil an Saatgutpartien, die über dem gesetzlichen Normwert für eine Beizvorschreibung (10% bei Z/Z1-Saatgut, 15% bei Z2-Saatgut) liegen. Darüber hinaus ist auch eine regional unterschiedliche Verteilung von hohen Befallswerten feststellbar. Insbesondere im Trockengebiet Ostösterreichs sind signifikant weniger hoch infizierte Partien festzustellen (GIRSCH und WEINHAPPEL, 2002) Ein ähnliches Befallsmuster lässt sich auch bei den Werten mit Septoria nodorum bei Winterweizen bei den Biosaatgutpartien in den letzten neun Jahren ableiten. Auch im 19 Befallsauftreten mit diesem Erreger gibt es deutliche, signifikante Jahresunterschiede, die auf Gegebenheiten der Jahresvegetation zurückzuführen sind. Zudem konnten in früheren Arbeiten über die Auswertung von Saatgutanerkennungsdaten regionale, signifikante Unterschiede errechnet werden (SCHWARZ, 1997). 12 90 10,8 80 9,6 70 8,4 60 7,2 50 6 40 4,8 30 3,6 20 2,4 10 1,2 0 Durchschnittlicher Befall in % Häufigkeit in % 100 0 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 Untersuchungsjahr (=Erntejahr) Befallsklassen: 0 1 bis 5 6 bis 10 10 bis 15 15 bis 20 >20 Mittel Abb. 14: Häufigkeit von Befallswerten und mittlere Kontamination mit Septoria nodorum 1999-2007 bei Winterweizen; n = 741 6. Zusammenhängende Bewertung Feldanerkennung – Saatgutbeschaffenheitsprüfung - Gesamtanerkennungsraten bei Getreidearten Die Gesamtanerkennungsraten, ausgedrückt in % der erfolgreichen Vermehrungsvorhaben sowohl im Rahmen der Feldbesichtigung als auch der Saatgutbeschaffenheitsprüfung liegen im Jahresverlauf, andererseits in Abhängigkeit der Kulturart auf sehr unterschiedlichem Niveau. Es bedingten sehr jahresspezifische Widrigkeiten, die auch in der konventionellen Saatgutproduktion Ausfälle hervorriefen, Qualitätsprobleme wie etwa erhöhtes Auftreten von Gelbverzwergungsvirus 2002, verstärkte Auswinterung 2006 oder generell in einigen Regionen schlechte Erntebedingungen der Saatware 2005, 2006 und auch 2007. 20 2000 2001 2002 2003 WG WR WT DI WW SG Ha SW Anerkannt o. Auflage 89,1 72,4 70,0 71,7 90,6 51,9 76,0 74,0 Beizauflage 10,9 0,3 0 12,3 6,6 13,4 0 0 Saatgut nicht anerkannt 0 25,6 30,0 13,0 0,7 26,9 0 0 Feld nicht anerkannt 0 1,7 0 0 1,2 0 12,0 26,0 Feld zurückgezogen 0 0 0 3,0 0,9 7,8 12,0 0 Anerkannt o. Auflage 78,9 69,7 61,0 87,4 79,8 86,8 85,6 100 Beizauflage 4,9 12,7 15,0 0 12,3 5,6 1,1 0 Saatgut nicht anerkannt 16,3 17,6 16,4 6,3 4,9 2,8 5,1 0 Feld nicht anerkannt 0 0 5,6 0 3,0 2,7 6,4 0 Feld zurückgezogen 0 0 2,0 6,3 2,1 1,8 0 Anerkannt o. Auflage 30,2 78,8 57,3 66,7 84,9 67,4 89,2 52,7 Beizauflage 1,4 6,2 23,1 25,0 7,7 18,4 0 0 Saatgut nicht anerkannt 2,9 15,0 15,6 0 2,3 9,8 2,9 33,9 Feld nicht anerkannt 3,0 0 2,0 2,7 4,1 3,5 6,4 9,7 Feld zurückgezogen 62,6 0 2,0 6,4 1,0 0,9 1,5 3,7 Anerkannt o. Auflage 62,9 78,6 83,4 75,2 86,5 52,5 64,7 78,9 Beizauflage 12,0 5,5 0 16,6 5,1 27,6 0 0 0 10,3 10,5 4,1 1,5 13,2 13,7 2,0 Feld nicht anerkannt 4,8 1,9 1,4 4,0 2,5 4,1 14,9 18,9 Feld zurückgezogen 20,3 3,7 4,7 0,1 4,4 2,6 6,7 0 Anerkannt o. Auflage 58,4 62,5 59,1 66,7 78,3 55,6 68,4 79,1 Beizauflage 32,2 14,1 9,1 28,9 14,1 24,9 0 0 Saatgut nicht anerkannt 1,8 17,0 30,0 3,7 3,4 7,4 14,6 2,0 Feld nicht anerkannt 3,8 4,6 1,0 0,2 3,3 8,0 7,7 19,1 Feld zurückgezogen 3,8 1,8 0,8 0,5 0,9 4,1 9,3 0 Anerkannt o. Auflage 96,6 63,4 68,0 82,3 80,6 79,1 58,2 84,4 Beizauflage 3,4 16,1 20,6 7,6 18,6 11,0 0 0 Saatgut nicht anerkannt 0 20,1 6,6 0 0 2,5 36,2 15,6 Feld nicht anerkannt 0 5,9 4,0 8,4 0,6 1,9 5,6 0 Feld zurückgezogen 0 1,8 0,8 1,7 0,2 5,5 0 0 100 60,4 67,6 71,7 73,3 71,3 56,4 99,3 Beizauflage 0 9,6 15,6 3,3 13,7 18,2 0 0 Saatgut nicht anerkannt 0 4,6 7,4 1,6 1,3 3,7 41,3 0 Feld nicht anerkannt 0 5,1 3,1 4,8 4,9 1,1 0 0,7 Feld zurückgezogen 0 20,3 6,3 18,6 6,8 5,7 3,3 0 Anerkannt o. Auflage 90,0 72,8 86,6 90,3 80,6 51,8 64,2 85,1 Beizauflage 5,4 15,7 2,6 4,6 9,7 23,9 0 8,7 0 5,1 2,9 0 7,0 7,7 18,7 1,0 Feld nicht anerkannt 4,6 4,3 0,4 5,1 1,3 9,6 0 4,2 Feld zurückgezogen 0 2,1 7,5 0 1,4 7,0 17,1 1,0 Saatgut nicht anerkannt 2004 2005 2006 2007 Anerkannt o. Auflage Saatgut nicht anerkannt Tab. 4: Gesamtanerkennungsraten in % bei den einzelnen Getreidearten von 2000 bis 2007 WG: Wintergerste; WT: Wintertriticale, WR: Winterroggen, DI: Dinkel, WW: Winterweizen SG: Sommergerste, Ha: Hafer, SW: Sommerweizen 21 Andererseits sorgt aber auch das Auftreten von obligat samenbürtigen Krankheitserregern (speziell Flugbrand und Streifenkrankheit der Gerste, teilweise auch Weizensteinbrand) und auch Keimlingskrankheitserreger v.a. Schneeschimmel immer wieder für erhöhte Aberkennungsrate von Biosaatgutpartien. Im Hinblick auf die Kulturarten liegen die Saatgutanerkennungsraten am höchsten bei Winter- und Sommerweizen, in den letzten Jahren waren die Gesamtanerkennungsraten auch bei Wintergerste und Winterdinkel auf gutem Niveau. Bei Winterroggen und Wintertriticale waren nur selten Anerkennungsraten von 70% und mehr zu verzeichnen; Hauptgründe für mangelnde Qualität liegen vor allem in der mangelnden Keimfähigkeit – oft auch bedingt durch erhöhten Schneeschimmelbefall – aber auch immer wieder im nicht bereinigbaren Besatz mit anderen Getreidearten (siehe auch Abb. 7). Bei Sommergerste kommt, insbesondere in den letzten Jahren, die zunehmend prekäre Befallssituation mit Flugbrand und Streifenkrankheit zum Tragen, was sich in der hohen Zahl an Beizauflagen ausdrückt. Während zur Sanierung der Streifenkrankheit gemäß Österreichischem Pflanzenschutzmittelregister ein Präparat zur Sanierung zur Verfügung steht, welches auch im Biolandbau verwendbar ist, bedeutet beim weitaus schwieriger zu sanierenden Flugbrand die Erteilung einer Beizauflage de facto das Ausscheiden des Saatgutes für den Biolandbau. Markante Probleme beim Merkmal Keimfähigkeit (oftmals bedingt durch widrige Abreifebedingungen) und auch Besatzprobleme drückten die Erfolgsquote bei Hafervermehrungsvorhaben in den letzten Jahren deutlich. Im Schnitt der letzten Jahre konnte mehr als ein Drittel der Hafervermehrungen bis zur fertigen Saatware nicht anerkannt werden. Schlussfolgerungen 1. Hinsichtlich Ergebnisbewertung Die Biosaatgutproduktion bei Getreide etablierte sich in den letzten Jahren auf einem durchaus beträchtlichen Niveau von etwa 2 500 Hektar Vermehrungsfläche bzw. rund 5 000 Tonnen anerkanntes Saatgut. Bei den meisten Getreidearten werden diese Mengen im Laufe des Jahres auch gänzlich verkauft (ANONYMUS 6). Die Ergebnisauswertung über die Biosaatgutproduktion der letzten neun Jahre brachte zusammenfassend betrachtet folgende Erkenntnisse: o Der Besatz am Feld, einerseits mit Unkrautarten, als auch mit anderen Getreidearten, aber auch mit Flughafer, ist ein Kriterium, das für kein übermäßiges Ausscheiden von Vermehrungsbeständen sorgt. Regionale Unterschiede in den 22 Vermehrungsregionen, insbesondere im Flughaferauftreten als auch bei schwer trennbaren Arten (v.a. Labkraut) waren jedoch zu festzustellen. o Bei zu hohem Unkraut- und Flughaferbesatz im Feldbestand bewährte sich die Erteilung von Auflagen zur speziellen Besatzuntersuchung. Im Zuge der Saatgutreinigung lassen sich diese Arten gut herausreinigen. o Getreidesamenbesatz stellte gehäuft ein Problemkriterium beim zur Anerkennung vorgestellten Saatgut dar, obwohl die Feldbestände laut Feldanerkennung nur in sehr geringem Maß Besatz mit anderen Getreidearten aufwiesen. Als mögliche Kontaminationsquelle ist in diesem Zusammenhang die Verunreinigung beim Landwirtschaftsbetrieb (Drusch, Einlagerung) und auch bei der Aufbereitungsstelle in Erwägung zu ziehen. o Wie zu erwarten war, stellt der Gesamtkomplex der samenbürtigen und samenübertragbaren Krankheiten ein Schlüsselkriterium für hohe Biosaatgutqualität dar. Insbesondere die klassisch samenbürtigen Krankheitserreger wie Flugbrand v.a. bei Sommergerste, Streifenkrankheit der Gerste, aber auch Weizensteinbrand und der bodenbürtige, aber samenübertragbare Zwergsteinbrand sind unter den österreichischen Gegebenheiten besonders zu erwähnen. In diesem Zusammenhang ist aber auch anzumerken, dass diese Erreger, mit Ausnahme des Gewöhnlichen Steinbrandes, mittlerweile eine gesamtlandwirtschaftliche Dimension erreicht haben und somit auch die konventionelle Landwirtschaft betreffen. Darüber hinaus sollte hinkünftig die Betrachtung der Sortenanfälligkeit auch bei samenbürtigen Krankheiten verstärkt ganzheitlich – auch zur Beurteilung der Vermehrbarkeit einer Sorte im Biolandbau – ins Auge gefasst werden. o Die Keimlingskrankheitserreger Schneeschimmel und SeptoriaSaatgutverseuchung treten in Abhängigkeit der jeweiligen Jahreswitterung und der Vermehrungsregion häufig auf. Im Bedarfsfall stehen aber für diese Erreger im Biolandbau zulässige Präparate zur Sanierung zur Verfügung. 2. Evaluierung des Saatgutanerkennungsverfahrens bei Saatgut für den biologischen Landbau Die in den späten 1990iger Jahren erfolgte Adaptierung der Verfahren, Normen und Grenzwerte gemäß österreichischem Saatgutrecht (zB Möglichkeit der Besatzauflagen bei erhöhtem Besatz am Feld, Anpassung der Norm- und Grenzwerte für die Nutzung von unbehandeltem Saatgut, Einführung der Kategorie „Z2“ und andere mehr) haben sich im 23 Saatgutproduktions- und Anerkennungsprozess bestens bewährt. Das österreichische Saatgutanerkennungsregime nimmt auch im internationalen Kontext im Bereich des Biosaatgutes einen sehr hoch entwickelten Status ein. Die Auswertungen im Rahmen dieses Projektes und auch die Ergebnisse im Rahmen des Projektteils zur Samenbürtigkeit von Netzfleckenkrankheit und zur Infektionsausweitung der Streifenkrankheit der Gerste zeigten jedoch gerade im Bereich der samenbürtigen Krankheiten aufschlussreiche Ergebnisse: o Trotz nahezu ausschließlicher Befallsfreiheit der BiosaatgutVermehrungsbestände waren die Befallswerte der zur Anerkennung vorgestellten Saatgutpartien insbesondere bei Flugbrand und Streifenkrankheit bei Sommergerste hoch und häufig. Hervorgerufen werden diese überwiegend durch umliegende erkrankte Konsumbestände. Während zu Flugbrand eine Regelung über die maximal erlaubte Befallshöhe von Nachbarbeständen besteht, existiert dies für Streifenkrankheit nicht. Es wird daher empfohlen, die „Nachbarfeldregelung“ auch auf die Streifenkrankheit der Gerste anzuwenden. Darüber hinaus sollen die Feldbesichtigungsorgane intensiv auf diesen Problembereich eingeschult werden. o Die Beurteilung des Feldbestandes auf die jeweils saatgut-/normenrelevanten Pathogene im Rahmen der Feldbesichtigung alleine würde keine verlässlichen Schlüsse auf den Gesundheitszustandes des Saatgutes liefern. Einerseits ist dies bedingt durch die schwierige Wahl des richtigen Begehungszeitpunktes in der Praxis, andererseits ist die Erkennbarkeit der Pathogene unter den Bedingungen der Feldbesichtigung auch sehr schwierig. Das in Österreich bereits installierte und funktionierende System der Saatgutprüfung auf relevante samenbürtige und samenübertragbare Krankheiten hat sich bestens bewährt und ist ein unverzichtbarer Beitrag zur Anwendungssicherheit von Biosaatgut. o Eine Ausweitung des zu untersuchenden Pathogenspektrums bei Getreide erscheint derzeit nur bei Gerste sinnvoll. Bei dieser Art wäre eine Ergänzung des Untersuchungsspektrums um die Netzfleckenkrankheit (Drechslera teres) ein weiterer Beitrag zur Qualitätssicherung des unbehandelten Saatgutes. Danksagung: Diese Arbeit (Projekt Nr. 1315) wurde vom Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt- und Wasserwirtschaft und den Bundesländern finanziell gefördert; dafür sei herzlich gedankt. 24 Literatur: ANONYMUS 1: Verordnung (EWG) Nr. 2092/91 des Rates über den ökologischen Landbau und die Kennzeichnung der landwirtschaftlichen Erzeugnisse und Lebensmittel in der aktuellen Fassung ANONYMUS 2: Verordnung (EG) Nr. 1452/2003 der Kommission zur Beibehaltung der Ausnahmeregelung für bestimmte Arten von Saatgut und vegetativem Vermehrungsmaterial und zur Festlegung von Verfahrensvorschriften und Kriterien für diese Ausnahmegenehmigung ANONYMUS 3: Saatgut für den biologischen Landbau. Abschlussbericht zum gleichlautenden Innovationsprojekt finanziert vom BMLFUW, Projektleitung: Dr. Josef Strommer. Herausgegeben von ARGE Biolandbau, 2003, 221 Seiten ANONYMUS 4: Methoden für Saatgut und Sorten gemäß §5 Saatgutgesetz i.d.g.F. ANONYMUS 5: Internationale Vorschriften für die Prüfung von Saatgut i.d.g. F. Internationale Vereinigung zur Prüfung von Saatgut, Bassersdorf, Schweiz, im Eigenverlag ANONYMUS 6: Österreichische Biosaatgutdatenbank gemäß EU-Verordnung 1452/2003. www.ages.at BORGEN, A., GUSTAVSSON, A., KIEKSI, J., JOHNSEN, T., ANDERSSON, R., ERIKSEN, R. (2002): Organic Seed in Nordic countries, 2002 HARTL W., FREYER B., FROMM E., GIRSCH L., HESS J., HIRSCHLE H., HUSPEKA C., KRANZLER A., PLAKOLM G., PUTZ B., RATZENBÖCK A., SCHWAIGER E., SÖLLINGER J., WEINHAPPEL M., WURZER C. (1999): Saatgutvermehrung im biologischen Landbau (19951999). Gemeinschaftsprojekt LBI, BOKU-IFÖL, BFL-Institut für Saatgut und BAB Linz. Endbericht zum Forschungsvorhaben mit Unterstützung des BMLF und der Länder NÖ, OÖ, Bgld, Ktn und Stmk. 32 Seiten + 8 Seiten Anhang. GIRSCH L., WEINHAPPEL M. (2002): Merkmale zur Bewertung der Saatgutqualität im Biolandbau – Aspekte für neue Zuchtziele? Bericht zur Arbeitstagung 2002 der Vereinigung der Pflanzenzüchter und Saatgutkaufleute Österreichs von 26. – 28.11. 2002 in Gumpenstein, 7990 GIRSCH L., WEINHAPPEL M. (2004): Specific seed health standards for organic cereal seed. Proceedings of the first world conference on organic seed, July 5th – 7th, 2004, Rome, Italy, 79-83 FRITZ H., GIRSCH L., HARTL W., IBESCHITZ S., KEIDER W., PLAKOLM G., SCHWAB R. und WEINHAPPEL M. (2000): Hochwertiges Getreidesaatgut erzeugen. Herausgegeben vom Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft, Dezember 2000, 32 Seiten KAVAK H.; 2004: Pyrenophora graminea in Fields Sown-spring Barley Angora in arid district of Turkey. Pakistan Journal of Biological Sciences 7(7): 1225-1228, 2004 SCHWARZ H., (1997): Die Modellierung regionaler Daten. Bericht zur Arbeitstagung 1997 der Arbeitsgemeinschaft landwirtschaftlicher Versuchsanstalten in Gumpenstein, im Eigenverlag THOMAS J E, KENYON D M, BAYLES R A, NAPIER B A, CLARKSON J D S. (2005): Occurrence of seed borne diseases in UK organic cereal seed and approaches for their control. Proceedings of the 5th ISTA Seed health symposium, 10 – 13 May 2005, Angers/France, WALTHER H.-F., (1980): Biologische Grundlagen zur Wirkung Hg-freier, systemischer Fungizide gegen Drechslera graminea, dem Erreger der Streifenkrankheit der Gerste. Dissertation an der Technischen Universität München, 1980 WEINHAPPEL M. (1999): Untersuchungsergebnisse und Bewertung von unbehandeltem Saatgut/Saatgut für biologisch wirtschaftende Betriebe im Anerkennungsverfahren. Bericht zur Arbeitstagung 1999 der Arbeitsgemeinschaft landwirtschaftlicher Versuchsanstalten in Linz, im Eigenverlag WEINHAPPEL, M., 2008: Epidemiologische Untersuchungen bei Streifenkrankheit der Gerste und Relevanz der Samenbürtigkeit bei Netzfleckenkrankheit bei Gerste. Manuskript zum 25 Forschungsprojekt „Grundlagen zur Züchtung, Vermehrung und Sorten-/Saatgutprüfung für den Biolandbau, in Druck 26