WUP_BAC - Hochschule Merseburg

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Hochschule Merseburg (FH)
Praktikum Verfahrenstechnik
Wärmeübertragungsprozess
1. Versuchsziel und Aufgabenstellung
In diesem Praktikumsversuch soll das Betriebsverhalten eines Kühlprozesses in einer Anlage im
Technikumsmaßstab untersucht werden. Zur Übertragung von Wärme gibt es verschiedene
Möglichkeiten der Stromführung. Es sollen daher Untersuchungen im Gegenstrom und Gleichstrom
der Medien bei Reihenschaltung bzw. Parallelschaltung der Apparate durchgeführt werden. Die
typischen T,A-Schaubilder sind zu erstellen.
Bei den praktischen Versuchen ist zu beachten, dass die Messdaten fehlerbehaftet sind. Ausgangspunkt
für alle weiteren Überlegungen muss daher ein Messwertsatz sein, der sowohl aus physikalischer als
auch aus bilanztechnischer Sicht korrekt und in sich stimmig ist. Dazu ist die Wärme und
Mengenbilanz für die Versuchsanlage aufzustellen. Wenn die berechnete Differenz zwischen
abgegebener und aufgenommener Wärmemenge unglaubhaft von den zu erwartenden Wärmeverlusten
QV abweicht, müssen ausgewählte Messdaten verantwortungsbewusst korrigiert werden.
2. Beschreibung der Anlage und Hinweise zum Betreiben
Anhang 1: Konstruktionsdaten und Stoffwerte
Anhang 2: Datensatz zur Vorbereitung
Anhang 3: Übersicht über die Schaltungsmöglichkeiten
Anhang 4: Fließbild
In zwei Mantelrohrregistern kann ein Warmwasserstrom mittels eines Kaltwasserstroms gekühlt
werden. Beide Ströme können mittels Ventil und Schwebekörper-Durchflussmesser wunschgemäß
eingestellt werden. Der Warmwasserstrom wird in einem Durchlauferhitzer erwärmt. Er durchläuft die
Mantelrohrregistergruppe (Innenrohre) in Reihen- oder Parallelschaltung und wird im Kreislauf
gefahren. Der Kaltwasserstrom kann die Mantelrohrregistergruppe in Reihen- und Parallelschaltung im
Gegen- oder Gleichstrom zum Warmwasser durchlaufen und verlässt sie durch die
Ablaufsammelleitung. Die Temperaturen beider Ströme können vor Ein- und Austritt in die
Mantelrohrregister gemessen werden.
Betriebshinweise :



Auf korrekte Ventilstellung entsprechend der Schaltungsvariante achten.
! Vor Messwertaufnahme das Erreichen des stationären Betriebszustandes abwarten!
Anlagenteile können bis zu 60 °C warm werden.
3. Versuchsvorbereitung
 Erstellen Sie eine Ventilliste aus der der Status jedes Ventils für die 4 verschiedenen möglichen
Fahrweisen hervorgeht.
 Bilanzieren Sie den WÜ.
 Welche Größen müssen Sie messen, welche Größen können Sie aus Tabellenwerten
entnehmen, um die aufgestellte Bilanz zahlenwertmäßig lösen zu können?
 Lösen Sie die Bilanz mit den Werten aus Anhang 2 für jede Registergruppe und den
Gesamtapparat.
 Wie genau sind PT 100 Sensoren zur Temperaturmessung und wie genau sind Durchflußmesser
mit Turbinenrad?
 An welchem Messwert lässt sich am Besten beurteilen, ob der stationäre Zustand schon erreicht
ist?
 Welche Einflüsse auf den Wärmedurchgangskoeffizienten bewirken dessen Abhängigkeit z.B.
von VK?
 In welcher Richtung wirkt eine Vergrößerung von VW auf TW? Ist diese Abhängigkeit linear?
Wenn nein, warum nicht?
 Hängt die Stärke dieser Wirkung von der Größe VK ab? Wenn ja, warum?
 Mit welcher Verstellung kann einer unerwünschten Erhöhung von TW entgegengewirkt
werden, und wodurch wird diese Steuermöglichkeit begrenzt?
 In welcher Richtung wird sich TW bei gleichbleibenden Werten aller Eingangsgrößen ändern,
wenn von Reihen- auf Parallelschaltung umgestellt wird, und warum?
Anhang 1: Konstruktionsdaten und Stoffwerte
Mantelrohrregister
Durchmesser des Mantels innen
16 mm
Durchmesser der Innenrohre innen
10 mm
Durchmesser der Innenrohre außen
13 mm
Gesamtlänge des Doppelmanntels
7,5 m
Material: legierter Stahl WNr. 1.4301 (X5CrNi18-10), AISI 304 (V2A)
Wärmeleitfähigkeit: 15 W/m*K
Stoffwerte Wasser:
spezifische Wärmekapazität
Dichte
Wärmeleitfähigkeit
kinematische Viskosität
[kJ/(kg*K)]
[kg/m³]
cp = 4,185
kJ/
[h  m  K]
[m²/s]
= 2,0107 + 0,007606*T - 0,000033467*T2 T in [°C]
= 1005,7 - 0,375*T
ln  = -13,2883 - 0,0280596*T + 0,000112275*T2
T in [°C]
Anhang 2: Messwertsatz zur Vorbereitung
Gehen Sie von einem Wärmeverlust des kalten Stromes an die Umgebung von TTM,M aus.
Beispiel:
Versuchstag ist der 21.11. 211,1 W Wärmeverlust
Versuchstag ist der 07.12. 71,2 W Wärmeverlust
Gegenstrom Reihenschaltung
TK
TKzw
17,4
30,2
[°C]
[°C]
TK
TW
TWzw
38,1
54,2
45,5
32
7,7
7,3
[°C]
[°C]
[°C]
[°C]
[l/min]
[l/min]
TW
VK
VW
TW, ; TK,
TW, ; TK,
TWzw; TK,zw
T in [°C]
Eintrittstemperatur des Warm- bzw. Kaltwassers
Austrittstemperatur des Warm- bzw. Kaltwassers
Temperatur zwischen den beiden Registern.
Anhang 3: Übersicht über die Schaltungsmöglichkeiten
Jeweils 3 Rohre bilden ein Register, das hier als Block dargestellt ist.
Gegenstrom Reihe
VK, TK
TKzw
TK
WÜ1
WÜ2
TW
TWzw
VW,Tw
TKzw
TK
Gleichstrom Reihe
VK, TK
WÜ1
WÜ2
TWzw
VW,Tw
TW
Gegenstrom Parallel
VK1,TK
TW1
WÜ1
TK1
VW1,TW
VK, TK
TK,Misch
TW,Misch
TW2
VK2,TK
WÜ2
VW2,TW
TK2
VK1,TK1
VW1,TW
WÜ1
TK1
TW1
VW ,TW
Gleichstrom Parallel
TK,Misch
VK, TK
VW ,TW
VW2,TW
VK2,TK
WÜ2
TW
TK
TW,Misch
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