Köln, 14. Mai 2016 Instrumente der Zahnärzte Presseinformation S wie Schlürfi „Der Bohrer überlagert alles andere – leider!“, kommentiert Dirk Kropp, Geschäftsführer der Initiative proDente, das Wissen der Patienten über zahnärztliche Instrumente. Dabei sind auch andere Instrumente des Zahnarztes rund um eine Untersuchung oder Behandlung ausgesprochen interessant. Nur wenige Sekunden bleiben meist zwischen dem „Nehmen Sie bitte Platz“ der Assistentin des Zahnarztes und dem Moment, wenn der Zahnarzt den Behandlungsstuhl in die richtige Position bringt. Also nehmen wir die Instrumente doch jetzt ein wenig genauer unter die Lupe. Bevor ein Zahnarzt Patienten untersucht liegen viele Instrumente sterilisiert und geordnet bereit. Am Anfang stehen drei Instrumente, die das Grundbesteck für eine Untersuchung bilden: Mundspiegel, Sonde und Pinzette. Mundspiegel: Verborgenes sehen und Kleines vergrößern Verschiedene Mundspiegel ermöglichen dem Zahnarzt einen Blick auf die Bereiche der Mundhöhle, die mit bloßem Auge verborgen blieben. Spiegel gibt es in verschieden Ausführungen. Flache Spiegel zeigen ein normales Bild der Umgebung. Hohle Spiegel vergrößern das zu betrachtende Gebiet. Eine wärmespeichernde Einlage in den Spiegeln verhindert, dass die Oberfläche beschlägt. Oft wird mit einem Spiegel auch die Wange oder Zunge beiseite geschoben, um eine bessere Sicht zu bekommen. Sonde: Oberflächen untersuchen Mit der Sonde wird die Zahnoberfläche vorsichtig untersucht. Die feine Spitze hilft dem Zahnarzt Karies entdecken. Zudem können auch die Kanten von Füllungen oder Kronen daraufhin Kontakt: proDente e.V. Dirk Kropp Aachener Str. 1053-1055 50858 Köln Telefon +49 221 170 99 7-40 Telefax +49 221 170 99 7-42 Mobil +49 163 776 336 8 [email protected] www.prodente.de untersucht werden, ob sie glatt sind oder überstehen. Die klassische Sonde ist nahezu rechtwinklig gebogen. Spezielle Fälle untersucht der Zahnarzt mit Häkchensonden, Messsonden oder biegbaren Sonden. Mit Messsonden wird vor allem der Zahnhalteapparat untersucht. Pinzette: verlängert die Hand des Zahnarztes Mit einer Pinzette transportiert oder hält der Zahnarzt Watte in Form von Kugeln oder Rollen. Mit Watte- oder Schaumstoffpallets kann zum Beispiel die Oberfläche eines Zahnes abgewischt oder Speichel abgetupft werden. Zudem werden Fremdkörper, Füllungs- oder Zahnteile mit Pinzetten aus dem Mund entfernt und eingesetzt. Auch Zähne werden manchmal mit Pinzetten angefasst und geprüft, ob sie locker sind. Gründlich untersucht und dann? Jetzt wird der Zahnarzt seinen Patienten darüber aufklären, ob etwas behandelt werden muss. Fast jeder hat dann schon einmal einen Scaler oder Kürette im Einsatz erlebt Scharf gegen Zahnstein und Parodontitis Die Spitzen einer Kürette sind stumpf, doch seitlich befindet sich eine scharfe Kante. Sie ermöglicht, dass Zahnstein in den Zahnfleischtaschen von der Zahnwurzeloberfläche abgetragen werden kann. Im Gegensatz dazu hat ein Scaler auch eine scharfe Spitze. Zahnstein und andere Beläge sind im wahrsten Sinn des Wortes richtige Härtefälle. Sie zu entfernen erfordert Kraft und Geschick und die richtige Technik. Ultraschall Ultraschallgeräte besitzen vibrierende Spitzen, wodurch. Zahnstein vom Zahn entfernt wird. Die Schallfrequenz liegt über 20.000 Herz. Die Spitze des Ultraschallgeräts wird mit Wasser gekühlt, um den behandelten Zahn nicht zu erhitzen. Zähne werden mit Ultraschall im Rahmen der Zahnsteinentfernung bzw. einer professionellen Zahnreinigung behandelt. Sandstrahler Während einer professionellen Zahnreinigung wird oft zusätzlich noch mit Hochdruck gereinigt. Ein Mini-Sandstrahler spritzt mit Wasser vermischte Salzkristalle, die hartnäckige Verfärbungen von den Zähnen lösen. Die Polierbürste Gummiaufsätze oder Polierbürsten zumeist mit einer Polierpaste glätten die Oberfläche der Zähne wieder. So können sich Kariesbakterien schwerer an die polierten Zähne anheften. Auch vorhandene oder gelegte Füllungen werden mit einem Poliergummi geglättet. Der Bohrer Der Begriff Bohrer erfasst eigentlich kaum die vielen Funktionen dieser rotierenden Instrumente. Mit der Turbine wird eher schleifend Zahnhartsubstanz abgetragen und sie kann sich bis zu 420.000 mal pro Minute drehen. Dazu werden mit Diamanten besetzte Schleifer verwendet. Da durch die hohen Umdrehungen bedingt Hitze durch Reibung entsteht, werden diese Schleifer und die Zahnhartsubstanz zugleich mit Wasser gekühlt. Mit einer eingelassenen Lampe wird die betreffende Stelle angeleuchtet. Doch wenn Karies – also erweichte Zahnhartsubstanz – entfernt werden muss, wird mit Winkelstücken gearbeitet, die mit weitaus niedrigeren Umdrehungen arbeiten. Wohin mit der Spucke? Ob der Zahnarzt untersucht oder behandelt: Der Speichel – im normalen Leben wichtig für eine gesunde Mundhöhle – kann stören. Dafür steht dem Zahnarzt-Team der große Absauger und der kleinere „Schlürfi“ zur Verfügung. Ersterer saugt das durch die Turbine versprühte Wasser auf. Der Speichelzieher – in der Praxis häufig „Schlürfi“ genannt – „zieht“ Speichel und Wasser ab. Beide Instrumente halten die behandelte Region im Mund trocken und übersichtlich. Doch Trockenheit spielt auch bei vielen anderen Schritten eine große Rolle. Die Watterollen saugen den Speichel zum Beispiel beim Legen von Füllungen auf. Das ist wichtig, denn Nässe stört den Aushärtungsprozess des Kunststoffes, z. B. des Kunststoffes, der mittels Licht in Gang gesetzt wird. Nicht sauber sondern rein Die Instrumente des Zahnarztes werden nach jeder Behandlung desinfiziert und sterilisiert. Hat der Zahnarzt Karies entfernt, desinfiziert er das Loch im Zahn bevor die Füllung gelegt wird. Mit Alkohol werden beispielsweise Kronen gereinigt bevor der Zahnarzt sie einsetzt. Der Patient kann während oder nach der Behandlung einen Becher Wasser nutzen, um Krümel auszuspülen. Es werde Licht Die kleine Lampe im Winkelstück des Bohrers ist natürlich nicht die einzige Beleuchtung im Behandlungszimmer. Eine OPLeuchte erhellt die Mundhöhle. Eine Blende verhindert, dass die Augen der Patienten zu stark vom Licht getroffen werden. Ein Lichtkasten dient dazu, konventionelle Röntgenbilder zu betrachten. Daneben können weitere Lichtquellen für spezielle Behandlungen eingesetzt werden. So kann der Zahnarzt mit dem blauen Licht der Polymerisationslampe Füllungen aus Kunststoff aushärten. Auch Kopflampen des Zahnarztes bieten sehr gute Sicht bei der Behandlung. Manchmal bewaffnet Bevor Pistolen zum Einsatz kommen, benötigt man eine Matrize und einen Matrizenspanner. Er zieht ein Stahlband um den Zahn, der eine Füllung erhalten soll. Das Stahlband konturiert die Füllung und verhindert, dass Füllungsmaterialien in die Zahnzwischenräume gerät. Richtig gelesen – auch Pistolen gehören zum Instrumentarium des Zahnarztes. Mit einer Amalgam-Pistole wird das Füllungsmaterial in den vorbereiteten Zahn eingebracht. Mit einer Silikonpistole mischt man zwei Silikonkomponenten und spritzt das entstandene Abformaterial in einen Abdrucklöffel oder direkt auf den Zahn. Mit einer Applikationspistole füllt der Zahnarzt auch zahnfarbenen Kunststoff in das vorab präparierte Loch. Im Anschluss kann der Zahnarzt mit einem Spatel, einem Kugelstopfer oder anderen Instrumenten die Füllung modellieren. Abschließend beißt der Patient mit Ober- und Unterkiefer auf eine farbige Folie. Die Folie färbt die Bereiche der Zähne, die Kontakt miteinander haben. Der Zahnarzt überprüft so die korrekte Höhe der Füllung und kann gegebenenfalls störende Kontakte entfernen. Tschüss Zahn Man kann es nicht verschweigen. Es gibt den Fall der Fälle. Man muss sich von einem Zahn verabschieden. Es gibt verschiedene Extraktionszangen für die unterschiedlichen Zähne, zum Beispiel für die einwurzeligen Front- oder die mehrwurzeligen Seitenzähne. Dabei kommt auch der sogenannte Bein´sche Hebel zum Einsatz. Mit seinem hohlgeschliffenen Ende wird der Zahn oder ein abgebrochenes Wurzelstück erst gelockert und anschließend angehoben. Wie gut, dass Zahnärzte und Zahntechniker für diesen Fall, eine vielfältige Auswahl kaum erkennbaren Zahnersatzes herstellen und einfügen können. 7.882 Zeichen, Beleg erbeten Initiative proDente e.V. – Fakten Fünf Verbände, die das gesamte dentale Leistungsspektrum in Deutschland repräsentieren, engagieren sich in der Initiative proDente e.V. : Die Bundeszahnärztekammer (BZÄK) Der Freie Verband der Deutschen Zahnärzte (FVDZ) Der Verband der Deutschen Zahntechniker-Innungen (VDZI) Der Verband der Deutschen Dental-Industrie (VDDI) Bundesverband Dentalhandel (BVD)