Département de la santé, des affaires sociales et de la culture Service de la santé publique Office du médecin cantonal Departement für Gesundheit, Soziales und Kultur Dienststelle für Gesundheitswesen Kantonsarztamt Mehrparteientherapievertrag für die Substitutionsbehandlung opiatabhängiger Personen Das Ziel der Opiatsubstitution ist es, den Patienten in seiner medizinisch-psychischsozialen Suchttherapie zu unterstützen. Die Substitution soll dazu beitragen, den Gesundheitszustand des Patienten zu verbessern, die noch vorhandene Integration aufrechtzuerhalten, die soziale und berufliche Wiedereingliederung zu erleichtern und die Risiken der Sucht zu mindern. Bei Substitutionsbehandlungen sollte der endgültige Entzug nur dann erfolgen, wenn die Person die vereinbarten Ziele erreicht hat und selbst bei langsamer Reduzierung der Dosis Lebensqualität und Gleichgewicht beibehalten kann. Der Arzt ist verantwortlich für die Verordnung der Suchttherapie. Er informiert den Patienten sowohl über die positiven Aspekte der Therapie wie auch über mögliche unerwünschte Nebenwirkungen, insbesondere die auftretenden Komplikationen und Risiken beim Konsum anderer psychotropen Substanzen. Der Patient verpflichtet sich, psychotrope Medikamente nur durch den für die Substitutionstherapie verantwortlichen Arzt oder den behandelnden Psychiater verschreiben zu lassen und diese in der bewilligten Apotheke zu beziehen. Die Namen der betreffenden Partner werden auf der Bewilligung aufgeführt. Die Patienten werden während der Behandlung von Mitarbeitern der Sucht Wallis (nachfolgend Suchtberater) betreut. Zur Therapieoptimierung findet ein regelmässiger Informationsaustausch zwischen Arzt, Suchtberater und Apotheker statt. Wenn die Abgabe nicht in der Arztpraxis vorgenommen wird, ist der Apotheker für diese verantwortlich. Er bietet die Empfangsbedingungen, welche die Privatsphäre des Patienten wahren. Er steht zusätzlich für alle Fragen des Patienten, die seine Behandlung betreffen, zur Verfügung. Falls ein Patient ohne Grund ein Abgabetermin nicht einhält oder sich in einem veränderten Zustand befindet, informiert der Apotheker die betreffenden Partner. Av. du Midi 7, 1951 Sion Tél. 027 606 49 45 Fax 027 606 49 04 e-mail : [email protected] 2 Während des Substitutionsprogramms muss sich der Patient einer ambulanten Behandlung unterziehen. Dies erfordert regelmässige Treffen mit dem Arzt und dem Suchtberater. Die für diese Treffen vereinbarten Termine und die Öffnungszeiten der Abgabestelle sind einzuhalten. Situationen, die den Patienten daran hindern, sich nach dem festgelegten Zeitplan an die Abgabestelle für die Einnahme und/oder die Abgabe der Dosis zu begeben, werden dem Arzt oder dem Apotheker im Voraus angekündigt. Der Patient verpflichtet sich, täglich beim Arzt oder in der Apotheke die vorgeschriebene Dosis unter Kontrolle einzunehmen. Für Sonntage und offizielle Feiertage wird die Dosis im Voraus mitgegeben. Bei Verlorengehen wird diese nicht ersetzt. Von Fall zu Fall und nur bei zufriedenstellendem Behandlungsablauf sind andere Modalitäten mit dem Einverständnis der betreffenden Partner möglich. Der Patient muss seine Ferien der Behandlung anpassen und den Arzt rechtzeitig informieren, um die Modalitäten der verordneten Substanz zu regeln. Eine längere Abwesenheit kann nur dann gewährt werden, wenn eine Abgabe am Aufenthaltsort möglich ist. Um zu verhindern, dass der Patient warten muss, wird das Medikament vom Apotheker im Voraus verwendungfertig vorbereitet. Der Patient verpflichtet sich, für die Behandlungsdauer in ........................................ oder in der näheren Umgebung wohnhaft zu bleiben. Das Zusammenwohnen mit einer abhängigen Person ist mit einer Substitutionsbehandlung nur schwer vereinbar. Aggressionen oder andere straffällige Delikte sowie der Handel mit der verordneten Substanz gelten als sofortiger Vertragsabbruch. Die Entzugsmodalitäten werden vom Arzt und dem Suchtberater festgelegt und mit dem Apotheker abgesprochen. Um einen eventuellen Konsum anderer illegaler Drogen festzustellen, werden ohne Vorankündigung Urinproben zu Kontrollzwecken in der Praxis vorgenommen. Die Frequenz der Urinproben ist nicht festgelegt und hängt von der jeweiligen Behandlungsphase des Patienten ab. Jedes positive Resultat der Urinproben bringt eine Diskussion zwischen den betreffenden Partnern mit sich, um über allfällige Massnahmen zu entscheiden. 3 Die Substitutionsbehandlung ist von längerer Dauer. Die betreffenden Partner treffen den Patienten regelmässig, spätestens aber vor dem Erneuerungsgesuch der Bewilligung. Das Dokument „Die Behandlungsphasen“ gilt als Referenz für die spezifischen Modalitäten der Behandlung. Der Patient ist sich bewusst, dass die betreffenden Partner bevollmächtigt sind, die nötigen Informationen unter Berücksichtigung des Berufsgeheimnisses unter sich auszutauschen. Durch ihre Unterschriften bestätigen die betreffenden Partner, dass sie den Inhalt des vorliegenden Dokumentes verstanden haben und erklären sich bereit, sich für die vereinbarte Zielerreichung mit bestem Willen einzusetzen. Patient: Name und Vorname ………………………………………………………………………… Ort und Datum ………………………………... Unterschrift ……………………………… Arzt: Name und Vorname ………………………………………………………………………… Ort und Datum ………………………………... Unterschrift ……………………………… Apotheker: Name und Vorname ………………………………………………………………………… Ort und Datum ………………………………... Unterschrift ……………………………… Mitarbeiter der Sucht Wallis: Name und Vorname ………………………………………………………………………… Ort und Datum ………………………………... Unterschrift ……………………………… 4 DIE BEHANDLUNGSPHASEN 1. VERSUCHSPHASE Ziel: Versuch und Stabilisierung Beschreibung: Intensive Phase während der ersten Behandlungswochen, um die angebrachte Dosis der verordneten Substanz zu ermitteln. 2. PHASE DER RISIKOVERMINDERUNG Ziel: Verminderung der medizinischen und sozialen Risiken Einschränkung des Suchtverhaltens Verbesserung der Lebensbedingungen und –qualität Beschreibung: Diese Phase richtet sich an Personen mit begrenzten Zielen, die momentan oder auf längere Zeit angesteuert werden. Diese Phase richtet sich nicht an Personen, die bereit sind, die Ziele der Phase 3 anzusteuern. 3. PHASE DER NORMALISIERUNG Ziel: Normalisierung der Existenz Beschreibung: Diese Phase richtet sich an Personen, die bereit sind, ein Leben ohne Drogen zu leben Die im Vertrag aufgeführte Substanz wird als erforderliches Medikament dazu integriert Die Identität als Abhängiger wechselt langsam zur Identität eines chronisch Kranken. 4. ENTZUGSPHASE Ziel: Langsamer Entzug bis zur Abstinenz Beschreibung: Diese Phase richtet sich an Personen, welche die Kapazität erreicht haben, Lebensqualität und Gleichgewicht trotz allmählicher Reduzierung der Dosis beizubehalten.