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Presse-Information
Die Haut im Alter braucht eine intensive Pflege
Alternde Haut kann auf Medikamente reagieren
Hannover, 20.12.2016 – Das Alter macht auch vor der Haut nicht halt. Sie wird dünner, ihr
Säureschutzmantel durchlässiger, das stabilitätsgebende Kollagen und die Fettproduktion
nehmen ab. Reife Haut neigt dadurch verstärkt zu Trockenheit und unangenehmem
Juckreiz. Solche Probleme können durch die Einnahme von Medikamenten noch verstärkt
werden. Worauf ältere Patienten bei ihrer Hautpflege achten sollten und warum es um mehr
geht als um Schönheitspflege, weiß die Apothekerkammer Niedersachsen.
Diese Pressemitteilung finden Sie hier im PDF-Format.
Haut im Wandel der Zeit
Die senile Atrophie der Haut, also ihre altersbedingte Veränderung, ist genetisch
vorprogrammiert. Im Alter wird der Säureschutzmantel der Haut durchlässiger und die
Hornschicht lockert auf, so dass die Nervenzellen bis in die Oberhaut ragen. Folge: Die Haut
wird empfindlicher, juckt leicht bis schwer und wird zudem für äußere Einflüsse wie UVStrahlung oder einen ungesunden Lebenswandel, aber auch für Erreger und Keime
empfänglicher. Da das Immunsystem immer weniger Abwehrzellen ausbildet, kann es auch
zu Autoimmunreaktionen selbst auf harmlose Antigene oder Arzneistoffe kommen. Typische
Beschwerden sind Hautirritationen, ein verstärkter Juckreiz oder eine Nesselsucht mit
Bläschenbildung. Auch sogenannte schlafende Infektionen wie Herpes und Gürtelrose, die
sich schon seit Jahren im Körper verbergen können, brechen jetzt häufiger aus.
Auf die richtige Pflege kommt es an
Die Haut im Alter braucht eine intensive Pflege. Bei Unsicherheiten, welche Präparate für die
Bedürfnisse der reifen Haut passend sind, ist eine individuelle Beratung in der Apotheke
empfehlenswert. Ältere Patienten mit trockener Haut sollten folgende Tipps beachten:
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Alkalihaltige Seifen meiden! Sie greifen den ohnehin nicht mehr intakten
Säureschutzmantel an. Besser: Creme- oder Babyseifen mit hohem Anteil
rückfettender Lipide oder pH-neutrale Syndets verwenden.
Ölen statt cremen! Nach dem Duschen die noch feuchte Haut mit einem LipolotioHautöl pflegen. Wer gern badet, sollte Badeöl verwenden. Achtung: Der Ölfilm lagert
sich auf dem Boden der Wanne ab, es besteht Rutschgefahr!
Passende Gesichtspflege für Tag und Nacht! Dazu eignen sich Tagescremes auf Ölin-Wasser-Basis, zur Nacht sollten Fettcremes (Wasser in Öl) aufgetragen werden.
Beim Haarewaschen ist weniger mehr! Shampoos mit hohem Tensidanteil wirken
austrocknend. Am besten das Haar seltener und dann mit sanftem Babyshampoo
waschen. Immer nur eine kleine Shampoomenge verwenden.
Sonne nur mit Schutz! Im Alter ist die Haut lichtempfindlicher und sie bräunt nicht
mehr gleichmäßig. Ein UV-Schutz vermeidet außerdem Altersflecken.
Urea ist ideal! Bewährt haben sich Lotionen mit zehn Prozent Harnstoff, sie binden
Feuchtigkeit in der Hornschicht und pflegen die Haut.
Medikationsanalyse hilft Ursachen zu finden
Wenn ältere Menschen trotz optimaler Hautpflege Beschwerden haben, die sie früher nicht
kannten, dann sollten sie mit ihrem Apotheker vor Ort sprechen. Hautprobleme im Alter
können auch durch Medikamente hervorgerufen werden, selbst wenn man diese früher sehr
gut vertragen hat. Das liegt daran, dass Arzneistoffe durch den altersbedingt langsameren
Stoffwechsel länger im Körper bleiben und sich gegenseitig stärker beeinflussen und
interagieren. Hinzu kommt: Je älter ein Patient ist, desto mehr Medikamente nimmt er
dauerhaft ein. In Deutschland nimmt jeder Vierte regelmäßig drei und mehr Arzneimittel ein.
Bei dieser sogenannten Polymedikation steigt die Gefahr von Interaktionen, auf die das
alternde Immunsystem mit Abwehrmechanismen reagiert. Eine allergische oder
pseudoallergische Reaktion der Haut kann die Folge sein. Deshalb sollten Betroffene ihrem
Apotheker unbedingt mitteilen, welche Medikamente sie einnehmen. Am besten vereinbart
man einen Termin in der Apotheke und bringt alle Arzneimittel, auch die freiverkäuflichen
gleich mit. Der Apotheker kann dann in einer Medikationsanalyse, bei der er die Kombination
der Medikamente nach unerwünschten Arzneimittelwirkungen und Wechselwirkungen
überprüft, aufdecken, ob die Beschwerden durch die Arzneimitteltherapie entstanden sind.
Patient, Apotheker und Arzt optimieren dann gemeinsam die Therapie, indem zum Beispiel
Einnahmezeitpunkte verändert oder andere Medikamente eingesetzt werden.
Allergische Reaktionen
Stellt der Patient direkt nach der Einnahme eines Medikaments eine Hautreaktion fest, kann
es sich um eine Allergie handeln. Die allergische Reaktion kann sich allerdings auch erst
nach einem längeren Zeitraum entwickeln. Der Patient sollte in diesem Fall seinen Arzt
aufsuchen, um eine alternative Therapie zu besprechen. Allergieauslöser sollten dann
möglichst gemieden und zudem in einem Allergiepass eingetragen werden. Der Apotheker
berät den Patienten bei der Symptombehandlung und stimmt sich nötigenfalls mit dem
behandelnden Arzt ab.
Ursachenforschung ist bei verstärkt auftretenden Hautproblemen wie Juckreiz, Wunden,
blauen Flecken, schuppiger Haut oder Hautablösungen unumgänglich, das eigenmächtige
Absetzen von Medikamenten nicht ratsam. Hier sollte der Patient immer mit dem Arzt oder
Apotheker Rücksprache halten. Zeigt die Haut Reaktionen bei der Einnahme von
Gichtpräparaten, muss sofort ein Arzt konsultiert werden. Dieser prüft, ob die Hautirritation
eine unerwünschte Arzneimittelwirkung ist und entscheidet dann, ob das Medikament
abgesetzt wird.
Der Apothekerkammer Niedersachsen gehören rund 7.000 Mitglieder an. Der Apotheker ist
ein fachlich unabhängiger Heilberufler. Der Gesetzgeber hat den selbstständigen Apothekern
die sichere und flächendeckende Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln übertragen.
Der Beruf erfordert ein vierjähriges Pharmaziestudium an einer Universität und ein
praktisches Jahr. Dabei erwirbt der Studierende Kenntnisse in pharmazeutischer Chemie
und Biologie, Technologie, Pharmakologie, Toxikologie und Klinische Pharmazie. Nach dem
Staatsexamen erhält er eine Approbation. Nur mit dieser staatlichen Zulassung kann er eine
öffentliche Apotheke führen. Als Spezialist für Gesundheit und Prävention berät der
Apotheker seriös und unabhängig. Er begleitet den Patienten fachlich, unterstützt ihn
menschlich und hilft ihm so, seine Therapie im Alltag umzusetzen.
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Pressekontakt der Apothekerkammer Niedersachsen:
AzetPR
Andrea Zaszczynski
Wrangelstraße 111, 20253 Hamburg
Telefon 040 / 41 32 700, [email protected]
Apothekerkammer Niedersachsen
Anja Hugenberg
An der Markuskirche 4
30163 Hannover
Telefon: 0511 39099-0
Fax:
0511 39099-36
www.apothekerkammer-nds.de
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