Medieninformation, August 2011 Achtung! Sodbrennen kann unbehandelt zu Speiseröhrenkrebs führen! Beim Reflux gilt die 10% Regel: Das bedeutet, dass ca. 10% der Bevölkerung unter Reflux leiden, davon besteht bei ca. 10% die Indikation zu einer Operation. Ohne eine Operation entwickeln davon etwa 10% einen sogenannten Barrett-Ösophagus, der bei etwa wiederum 10% zum Speiseröhrenkrebs führen kann. Vorsorge ist der beste Schutz. Am 14. September 2011 wird im Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern WienGumpendorf die bereits bestehende und gut besuchte chirurgische Ambulanz, um einen weiteren medizinischen Schwerpunkt ergänzt. Die Reflux-Ambulanz wird zur Abklärung von funktionellen Erkrankungen der Speiseröhre eingerichtet und betrifft in erster Linie Patienten mit einer Refluxerkrankung. „Mit der Reflux-Ambulanz haben wir die Möglichkeit, die gesamte Abklärung von der Anamnese über die Gastroskopie bis zur Ösophagusmanometrie und 24-Stunden pH-Metrie bei uns im Haus durchzuführen“, informiert Prim. Univ.-Prof. Dr. Mag. Alexander Klaus, Vorstand der Abteilung für Chirurgie und Reflux-Experte. „Diese Untersuchungen sind notwendig, um die Indikation zur Operation richtig zu stellen. Die Möglichkeiten der Behandlung können dann individuell nach Vorliegen der Untersuchungsergebnisse mit dem Patienten besprochen werden.“ In erster Linie sollen vor allem Menschen, mit Sodbrennen, Schluckbeschwerden, Aufstoßen oder Brustschmerzen ihre Beschwerden medizinisch in der neuen Reflux-Ambulanz abklären lassen. Anatomische Schwachstelle Wie kommt es eigentlich zu Reflux-Beschwerden? Wenn die Muskelöffnung, durch die die Speiseröhre mit dem Magen verbunden ist – aufgrund einer u. a. Gewebeschwäche – vergrößert ist, können Anteile des Magens in den Thorax (d. h. Brustraum) hinaufrutschen. 1/3 Durch die Veränderung der Anatomie kommt es zu einem ungenügenden Verschluss des unteren Speiseröhrenschließmuskels, wodurch es zu einem Rückfluss der Magensäure in die Speiseröhre kommt; was mit u. a. Beschwerden wie Druckgefühl, Schmerzen oder Sodbrennen einhergehen kann. 98% der Patienten sind mit dem Operationsergebnis zufrieden Mit einer medikamentösen Therapie (z. B. der Gabe von Protonenpumpenhemmern, dem sog. Magenschutz) können die Beschwerden behandelt werden. Allerdings kann eine langfristige, über Jahre hinweg andauernde Medikamenteneinnahme auch mit Nebenwirkungen verbunden sein. Eine Operation ist die einzige Möglichkeit, die Beschwerden dauerhaft in den Griff zu bekommen. Die Operationsmethode der Wahl ist eine laparoskopische Fundoplikation. Dabei handelt es sich um eine Operationstechnik, die erstmals 1991 laparoskopisch durchgeführt wurde. „Die Ergebnisse sind so gut, dass im Langzeitverlauf 98% der Patienten mit dem Operationsergebnis zufrieden sind und sich wieder operieren lassen würden“, so Prim. Klaus. Prim. Klaus beschäftigt sich seit rund 10 Jahren intensiv mit Refluxerkrankungen. Er hat u.a. einen einjährigen Forschungsaufenthalt an der Mayo Clinic - unter der Leitung von Prof. Hinder, der die erste Operation in den USA durchgeführt hat - absolviert, eine Vielzahl von internationalen Publikationen veröffentlicht und sich mit dem Thema Refluxerkrankungen habilitiert. Darüber hinaus hat er bis dato mehrere hundert Fundoplikationen durchgeführt. Kurze Begriffserklärung Die Refluxerkrankung führt zu einer entzündliche Erkrankung der Speiseröhre (d. h. Ösophagus), die durch einen pathologischen Reflux (d. h. „Rückfluss“) von Mageninhalt in die Speiseröhre ausgelöst wird. Der Barrett-Ösophagus oder das Barrett-Syndrom ist eine chronisch entzündliche Veränderung der Speiseröhre, die eine Folge der Refluxerkrankung ist und zu Speiseröhrenkrebs führen kann. Bei laparoskopischen Operationstechniken werden nur noch ein paar ca. 5-10 mm große Schnitte auf der Bauchdecke gesetzt, über die die Operationsgeräte eingeführt werden können. Bei einer Fundoplikation wird der anatomische „Urzustand“ wieder hergestellt. D. h. der Magenanteil, der in den Thorax gerutscht ist, wird nach unten gezogen. Die Öffnung wird wieder eingeengt und eine manschettenförmige Falte aus dem Fundus des Magens (d. h. Magengewölbe, das unter dem linken Zwerchfell liegt) gebildet, die den unteren Teil der Speiseröhre wie einen Kragen umfasst. Facts Reflux-Ambulanz: ab 14.09.2011, jeden Mittwoch 13:00-14:00 Uhr Tel.: +43 1 599 88 – 3233 oder über das Terminvereinbarungsformular im Internet (www.bhswien.at). 2/3 Interviewmöglichkeit mit Prim. Klaus auf Anfrage; zum Thema Reflux im Allgemeinen, Behandlungsoptionen und Fundoplikation als laparoskopische Operationstechnik. Portraitfoto Prim. Klaus unter http://www.mdw.at/start.php?site=person&id=15569 bzw. weitere Fotos können jederzeit angefordert werden. Das Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Wien Das Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Wien-Gumpendorf war das erste in seiner Gesamtheit gemäß pCC inkl. KTQ qualitätszertifizierte Ordenskrankenhaus in Wien. Im Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Wien, einem Unternehmen der Vinzenz Gruppe, setzt man auf die professionelle, persönliche und herzliche Behandlung und Betreuung von Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Stoffwechsel-Erkrankungen, Osteoporose, psychosomatischen Erkrankungen, orthopädischen und coloproktologischen Erkrankungen sowie von Patienten mit Wundheilungsstörungen. Weitere Schwerpunkte stellen die Abdominalchirurgie und die Adipositaschirurgie dar. Jährlich werden über 42.000 Patientinnen und Patienten behandelt (stationär und ambulant). Weitere Informationen auf www.bhs-wien.at Vinzenz Gruppe: Medizin mit Qualität und Seele Die Vinzenz Gruppe zählt zu den größten privaten Trägern von gemeinnützigen Gesundheitseinrichtungen in Österreich. Ihre Ordenskrankenhäuser, Pflegehäuser und Einrichtungen für Rehabilitation und Kur stehen allen Menschen offen – ohne Ansehen ihrer Konfession und ihrer sozialen Stellung. Hohe medizinische und pflegerische Kompetenz sind verbunden mit einem starken Fundament an Werten – „Medizin mit Qualität und Seele“ heißt dieses Prinzip in unserem Alltag. Im Verbund der Vinzenz Gruppe werden die Krankenhäuser der Barmherzigen Schwestern Wien, Linz und Ried, das Orthopädische Spital Speising, das St. Josef-Krankenhaus, das Krankenhaus Göttlicher Heiland und das Herz-Jesu Krankenhaus (alle Wien) sowie die beiden Pflegehäuser St. Katharina (Wien) und St. Louise (Maria Anzbach) geführt. Weiters zählen die HerzReha Bad Ischl, an der eine gemeinsame Beteiligung mit der Sozialversicherung der gewerblichen Wirtschaft besteht, und das Kur- & Entspannungszentrum Marienkron zur Vinzenz Gruppe. Beide sind durch einen Betriebsführungsvertrag mit der Gruppe verbunden. Das Recht der Patienten und Bewohner auf Zuwendung, Respekt und auf Handeln von Mensch zu Mensch steht in allen Häusern an oberster Stelle. Laufende Initiativen für mehr Qualität in den Spitälern, Pflegehäusern und Einrichtungen für Rehabilitation und Kur geben der Vinzenz Gruppe eine Vorreiterrolle. In ihren Häusern setzt sie auf ein einheitliches, effizientes Management. Das sichert die Mittel, um die Menschen auch weiterhin qualitätsvoll betreuen zu können. Weitere Informationen auf www.vinzenzgruppe.at Ansprechpartner für Rückfragen: Mag. Angela Jaksch Leiterin Kommunikation Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Wien Stumpergasse 13, 1060 Wien Tel.: +43 1 599 88 – 3176 Mobil: +43 664 819 09 04 E-Mail: [email protected] Web: www.bhs-wien.at 3/3