Protokoll zum Physik-Praktikum vom 29.01.01 Gruppe III/e (Julian Schorpp und Franz Gravenhorst, Klasse 9c) 1.Theorie Taucht man einen Körper in eine Flüssigkeit ein, so verringert sich scheinbar die Gewichtskraft. Diese Erscheinung nennt man Auftrieb. Lässt man also z.B. einen Quader in eine Flüssigkeit eintauchen, so wirkt gegen die Richtung der Gewichtskraft eine andere Kraft, nämlich die Auftriebskraft. Durch die gegensätzliche Wirkungsrichtung der Kräfte verringert sich die Gewichtskraft um den Betrag der Auftriebskraft (d.h. der Quader verliert scheinbar an Gewichtskraft). Ist ein Körper jedoch vollständig in die Flüssigkeit eingetaucht, so verändert sich die Auftriebskraft nicht mehr. Ein wichtiges Gesetz ist das Archimedische Gesetz, das die oben genannten Aussagen bestätigt. Es lautet: Die Auftriebskraft FA hat den Gleichen Betrag wie die Gewichtskraft der durch den Körper verdrängten Flüssigkeit. Die Gewichtskraft einer Flüssigkeit ist das Produkt aus dem spezifischen Gewicht der Flüssigkeit und dem Volumen. FA= Vverdrängt weil = G / V (Gewichtskraft pro Volumen) Die Form und Lage des Körpers in der Flüssigkeit verändert also die Auftriebskraft nicht, sondern das Volumen, durch welches Flüssigkeit verdrängt wird, und das spezifische Gewicht der Flüssigkeit, ist ausschlaggebend. 2. Durchführung 2.1 Durchführung von „Vorversuch mit verschiedenen Körpern“ 2.1.1 Versuchsaufbau Als erstes befestigten wir die Tischklemme an der Tischplatte, klemmten die Stativstange 75 cm fest, am oberen Ende eine Muffe und an dieser befestigten wir wiederum eine Stativstange 25 cm waagrecht zur Tischkante. An diese Stativstange hängten wir wiederum einen Kraftmesser. Dann füllten wir den Wasserbecher halb voll mit Wasser und trimmten die schwarze Dose mit Bleichschrot auf 100cN, welche wir dann mit dem daran befestigten Haken an den Kraftmesser hängten. 2.1.2 Versuchsablauf Langsam verschoben wir die Muffe nach unten und ließen somit die Plastikdose mit dem Bleischrot langsam in den Wasserbehälter ein. Währenddessen beobachteten wir die Anzeige des Kraftmesser und konnten beobachten, dass sich die Gewichtskraft des eingetauchten Körpers je weiter wir ihn ins Wasser eintauchten scheinbar verringerte. Als der Körper jedoch ganz ins Wasser eingetaucht war, stellten wir fest, dass sich die Anzeige nicht mehr veränderte. Das selbe wiederholten wir mit dem Eisen- und Bleikörper statt der schwarzen Dose. 2.1.3 Messungen (Ergebnisse) Durch die Beobachtungen konnten wir folgende Schlüsse ziehen: Taucht man einen Körper in Wasser (oder eine andere Flüssigkeit) ein, so verringert sich scheinbar seine Gewichtskraft. Ist ein Körper jedoch vollständig eingetaucht, so spielt die Eintauchtiefe keine Rolle mehr, d.h. die Anzeige am Kraftmesser verändert sich nicht. Alle Körper hatten an der Luft die gleiche Gewichtskraft aufgewiesen, nur das Volumen war bei jedem einzelnen anders. Im Wasser hatten die Körper mit mehr Volumen mehr an Gewichtskraft „verloren“ (=Kraftmesser zeigte weniger an). 2.1.4 Besonderheiten Bei diesem Versuch hatten wir keine Schwierigkeiten, da wir (bzw. Julian) einen ähnlichen Versuch schon das letzte Mal durchgeführt hatten. Dadurch wussten wir schon worauf bei diesem Versuch zu achten war. 2.2 Durchführung von „Messversuch mit verschiedenen Körper“ 2.2.1 Versuchsaufbau Zuerst hängten wir den Kraftmesser in gleicher Weise, wie in Versuch 1 beschrieben auf, stellten allerdings nicht den Wasserbecher darunter, sondern das Überlaufgefäß. Nun stellten wir den Messzylinder so davor, dass der Schnabel des Überlaufgefäßes über den Messzylinder ragte. Dann füllten wir das Überlaufgefäß solange mit Wasser, bis es aus dem Schnabel in den Messzylinder tropfte. Wir warteten bis es nicht mehr tropfte und schütteten dann das Wasser, das sich im Messzylinder gesammelt hatte weg. 2.2.2 Versuchsablauf Als erstes haben wir das Gewicht des Bleikörper GL an der Luft gemessen, indem wir ihn an den Kraftmesser gehängt haben. Dann schoben wir die Muffe nach unten, bis der Körpers vollständig im Wasser war. Dann haben wir die Gewichtskraft GT am Kraftmesser abgelesen und notiert. Nun haben wir gewartet bis das Überlaufgefäß aufhörte zu tropfen und haben dann das Volumen VvF des verdrängten Wassers am Messzylinder abgelesen. Schließlich haben wir dieses Wasser in den kleinen Becher mit Aufhänger umgefüllt und dann das Gewicht GvF von diesem an der Luft gemessen, indem wir ihn an den Kraftmesser gehängt haben und das Gewicht abgelesen und notiert haben. Das gleiche wiederholten wir mit dem Eisenkörper und mit der schwarzen Dose, die wir einmal mit Bleischrot auf 70 cN und einmal auf 25 cN getrimmt hatten. 2.2.3 Messungen Körper GL cN GT cN VvF cm³ FA = GL-GT cN GvF gemessen cN GvF gerechnet cN (w VvF) Blei 2.2.4 Besonderheiten Eisen 100 90 10 10 10 10 Dose 1 100 85 12 15 15 12 Dose 2 70 30 45 40 45 45 25 0 28 25 26 28 Bei diesem Versuch sind kleine Ungenauigkeiten gegenüber dem zu erwartenden Ergebnis (= gerechnete Werte) zu erkennen. Die Ursachen liegen wahrscheinlich im Detail, da unser qualitatives Ergebnis nicht beeinflusst wurde. Ansonsten lief alles wie erwartet ab! 2.3 Durchführung von „Messversuch mit einer anderen Flüssigkeit“ 2.3.1 Versuchsaufbau Der Versuchsaufbau entsprach dem von Versuch 2. Nur verwendeten wir statt Wasser Spiritus (Alkohol). Aus diesem Grund mussten wir zuerst die restlichen Wassertropfen von allen Gefäßen mit Hilfe von Handtüchern entfernen. 2.3.2 Versuchsablauf Alles verlief genauso wie beim 2. Versuch, außer die ermittelten Werte unterschieden sich, da wir statt Wasser Spiritus verwendeten. 2.3.3 Messungen Körper Blei GL cN GT cN VvF cm³ FA = GL-GT cN GvF gemessen cN GvF gerechnet cN (w VvF) Eisen 100 93 10 7 8 7,7 Dose 1 100 89 12 11 10 9.24 Dose 2 70 35 42 35 35 34,7 25 0 32 25 25 24,6 2.3.4 Besonderheiten Die einzige Schwierigkeit, die wir zusätzlich zu denen von Versuch 2 hatten, war, dass wir mit dem Spiritus sorgfältig und sparsam umgehen mussten, da es natürlich teurer ist als Wasser. Und wir mussten natürlich sicherstellen, dass nur Spiritus im Spiel war, da auch kleinste Wasserreste das Ergebnis verfälscht hätte. 3. Auswertung WICHTIG: Die Messtabellen wurden bereits vollständig im zweiten Teil (Durchführung) bei den jeweiligen Versuchen abgedruckt! 3.1 Ausrechnung Keine Inhalte! Das Zeichen eines Schaubildes ist nicht möglich! 3.2 Ergebnis Taucht man einen beliebigen Körper in eine Flüssigkeit ein, so verringert sich scheinbar die Gewichtskraft des Körpers in der Flüssigkeit gegenüber der Gewichtskraft des Körpers an der Luft. Ist der Körper vollständig in die Flüssigkeit eingetaucht, so spielt die Eintauchtiefe keine Rolle mehr. Durch diese Beobachtungen kann man deuten, dass hier noch eine zweite Kraft, die Auftriebskraft, gegen die Gewichtskraft wirkt, welche dadurch um den Betrag der Auftriebskraft reduziert wird. Die Auftriebskraft ist gleich der Gewichtskraft der durch den Körper verdrängten Flüssigkeit. Wird eine Flüssigkeit verdrängt, so ist dabei nur das Volumen des Körpers wichtig. Da ein Körper mit größerem Volumen mehr Flüssigkeit verdrängt (vorrausgesetzt der Körper sinkt), ist seine Auftriebskraft größer (er „verliert“ in der Flüssigkeit mehr Gewicht). Um so größer das spezifische Gewicht der verdrängten Flüssigkeit ist, um so größer ist die Auftriebskraft, vorrausgesetzt das Volumen der verdrängten Flüssigkeit ist gleich. Außerdem konnten wir noch den Zusammenhang zwischen der Auftriebskraft (= Gewichtskraft der verdrängten Flüssigkeit) und der Gewichtskraft des Körpers feststellen: Die zwei Kräfte wirken gegeneinander (Gewichtskraft nach unten, Auftriebskraft nach oben). 1. Sinkt der Körper, ist die Auftriebskraft kleiner als die Gewichtskraft 2. Schwebt der Körper, ist die Auftriebskraft gleich der Gewichtskraft (hält sich „in der Waage“) 3. Schwimmt der Körper, ist die Auftriebskraft auch gleich der Gewichtskraft. Logisch wäre aber, dass die Auftriebskraft größer ist als die Gewichtskraft. Dann würde der Körper aber über der Oberfläche schweben. Das kann aber praktisch nicht vorkommen, da der Einflussbereich der Flüssigkeit an der Oberfläche endet. Der Zustand „fliegen“ muss also sozusagen von der Luft ausgelöst werden. 3.3 Fehler Die Messfehler schwanken – soweit die gerechneten Ergebnisse stimmen – zwischen ca: 0% und 25%. Qualitatives Ergebnis ist aber korrekt. 3.4 Diskussion Keine nennenswerte Probleme! (nur die allgemeinen Ablesefehler) 4. Bemerkungen 4.1 Praxisbezug Ein wichtige Anwendung findet man im Tierreich: Ein Fisch kann seine Tauchtiefe mit Hilfe seiner Schwimmblase, die er mit Luft füllen und leeren kann, regulieren. Füllt er Luft hinein, nimmt sein Volumen zu, somit wird mehr Wasser verdrängt und als Folge daraus nimmt die Auftriebskraft zu, wodurch der Fisch nach oben getrieben wird. Wenn er seine gewünschte Höhe erreicht hat, lässt er wieder soviel Luft ab, bis er in der „Schwebe“ ist. 4.2 Sonstiges Eine lustige Erscheinung, die uns dazu in den Sinn kommt, ist der überaus starke Auftrieb des Schwarzen Meeres. Diese Erscheinung kommt durch den sehr hohen Salzgehalt zustande. Dadurch nimmt das spezifische Gewicht um einiges zu. Wie wir aus 3.2 wissen, nimmt dadurch auch die Auftriebskraft zu...