Acetylsalicylsäure (ASS)

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Pharmakologie
Lehre von der Wirkung von Arzneimitteln an gesunden und kranken Organen
Fachgebiete :
- Pharmakokinetik
- Pharmakodynamik
- Toxikologie
Pharmakokinetik
= Schicksal des Arzneimittels im Organismus
 zeitlicher Verlauf der Arzneikonzentration
 Konzentration der Abbauprodukte (Metaboliten)
Optimale Pharmakotherapie:
- Richtiges Arzneimittel
- Individuelle Dosis für den Patienten
- Dosierungsschema
- Applikationsform
Durchlauf der verschiedenen Stadien eines Arzneimittels
- Applikation
- Zerfall der Arzneiform
- Resorption
- Verteilung
- Umwandlung
- Ausscheidung
- Speicherung
Bsp.: intravasale Injektion
Vorteile:
Arzneistoff gelang schnell zum Wirkort
Exakte Dosierung
Bioverfügbarkeit fast 100%
keine Aspirationsgefahr
Nachteile:
erhöhter Aufwand im Vergleich mit anderen Applikationsarten
erschwerte Durchführung bei bestimmten Situationen
(Hypovolämie, Hypotension, Säuglinge, Greise)
Nebenwirkungen bei zu schneller Spritzgeschwindigkeit
Gewebeschäden bei paravenöser Injektion
Infektionsgefahr bei mangelhafter Hygiene
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Applikationsformen von Medikamenten
Applikation auf Haut und Schleimhäute
auf die Haut
auf die Schleimhaut
epikutan
dermal / transdermal
(Mund und Zunge)
(Magen und Darm)
(Rektum)
(Nase)
(Bronchialgewebe)
(Bindehaut)
(weibl. Genital)
(Harnröhre)
bukkal
lingual / sublingual
enteral
oral
rektal
nasal
pulmonal
konjunktival
intravaginal
intraurethral
parenterale Applikation
Resorptionsunabhängig in
in
in
in
in
das Herz
die Arterie
die Vene
den Lumbalsack
den Liquorraum
intrakardial
intraarteriell
intravenös
intralumbal
intrathekal
Resorptionsabhängig
die Zunge
die Bronchialgewebe
den Markraum
den Gesäßmuskel
ein Gefäß
den Muskel
die Bauchhöhle
die Brusthöhle
intralingual
endobronchial
intraossär
intragluteal
intravasal
intramuskulär
intraperitoneal
intrathorakal
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in
in
in
in
in
in
in
in
Arzneistoffresorption
Wieviel von einem applizierten Arzneistoff in welcher Zeit resorbiert wird,
hängt von zahlreichen Faktoren ab:
- Arzneiform
- Dosierung
- Applikationsart
- Applikationsort
- physikalisch-chemische Eigenschaften des Stoffes
- Größe der Arzneistoffteilchen
- zugesetzte Hilfsstoffe
- Kontaktzeit zur Resorptionsfläche
- Größe der Resorptionsfläche
- pH-Wert der Resorptionsfläche
- Zusatnd der Membrane
- Durchblutung des Resorptionsorgans
Arzneistoffumwandlung
Biotransformation oder Metabolisierung  hauptsächlich in der Leber
Metaboliten besitzen, verglichen mit der Ausgangssubstanz eine
gesteigerte oder verminderte Wirksamkeit
Umwandlung vor Eintritt in die systemische Zirkulation: First-Pass-Effekt
bei oral applizierten und intestinal resorbierten Stoffen
Magen-Darm Trakt  über Fortader in die Leber
First-Past-Effekt beschreibt den Anteil des Pharmakons, der bei dieser
Passage umgewandelt oder von der Leber zurückgehalten wird.
Nitrolingual: sehr hoher FPE  deshalb sublingual
Arzneimittelausscheidung
renal
biliär
intestinal
pulmonal
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über
über
über
über
die
die
die
die
Niere mit dem Urin (wichtigster Ausscheidungsweg)
Galle mit dem Fäzes
Darmschleimhaut mit dem Fäzes
Lunge
Pharmakodynamik
beschreibt die Art der Wirkung der Arzneimittel im Organismus
Pharmaka wirken entweder spezifisch oder unspezifisch.
Wirkmechanismen spezifisch wirkender Pharmaka:
- Stimulation oder Blockade von spezifischen Rezeptoren
- Beeinflussung von Transportsystemen
- Öffnung oder Blockade von Ionenkanälen
- Störung der Biosynthese bei Mikroorganismen
- Hemmung oder Aktivierung von Enzymen
Rezeptortherorie
Schlüssel/Schloß Prinzip  Schlüssel: Agonist Schloß: Rezeptor = Effekt
Gegenspieler zu agonistischen Wirkstoffen: Antagonisten
 verringern oder verhindern einen agonistischen Effekt
- Kompetitive
- Nicht Kompetitive
- Funktionelle
- chemische Antagonisten
Kompetative Antagonisten
konkurrieren mit dem Agonisten um den gleichen Rezeptor, sind paßgenau
aber lösen keinen Reiz aus. Der Konzentrationshöchste gewinnt.
Beispiel: ß-Blocker, Antihistaminika
Nicht-Kompitative Hemmung
geschieht auf verschiedenen Wegen
- Der nicht-kompetitive Antagonist kann den Rezeptor soweit
verändern, daß es zu einem verminderten Reiz und somit zum
verminderten Effekt kommt
- Der nicht-kompetitive Antagonist greift nach Bindung des Agonisten
mit dem Rezeptor in die Reaktion ein
Funktionelle Antagonisten
üben als Agonisten an einem anderen Rezeptor eine Wirkung aus, welcher
dem konkurrierendem Reiz entgegensteht
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chemische Antagonisten
Inaktivierung, unabhängig vom Rezeptor
 zB chem. Neutralisierung
 chem. Reaktion
2BaCl+Na2SO4=BaSO4+2NaCl
 Beeinflussung Ionenkanäle
Natriumkanäle:
Antiarrhythmika (Ajmalin)
Lokalanästhetika (Lidocain)
Calciumkanäle:
Nifedipin, Verapamil
Chloridkanäle:
Benzodiazepine
Barbiturate
Alkohol
Wirkung an Transportsystemen
durch Beeinflussung des Elektrolyttransportes (Diuretika, Herzglycoside)
Wirkung durch Enzymbeeinflussung
Nichtopioide Analgetike wie ASS oder Metamizol wirken durch Hemmung
bestimmter Enzyme (Cyclooxygenase)
Das Antidot Physiostigmin (Anticholium) wirkt bei Intoxicationen mit
parasympatholytisch Wirkenden Substanzen als Cholinesterase-Blocker.
Dosierung
Körpergewicht – Lebensalter – Begleiterkrankungen – Organfunktion
Initialdosis (Bolusgabe) : rasch hoher Blutspiegel  Erhaltungsdosis
therapeut. Breite= minimale therapeut. u. minimal toxische Konzentration
Bsp.: Herzglycoside sehr geringe therap. Breite
30% über Normaldosis= UW
140% Intoxikationen
Halbwertszeit= Zeit, in der die Konzentration im Plasma auf die Hälfte des
ursprünglichen Wertes abgefallen ist
Bsp.:
Dopamin (HWZ 1 Minute)
Diazepam (HWZ 30 Stunden)  Metaboliten HWZ 80 Stunden
Midazolam (HWZ 5 Stunden)
HWZ abhängig von: Alter, Geschlecht, genetischen Faktoren, Organfunktion
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Nebenwirkungen/ Unerwünschte Wirkungen
…die unmittelbar aus der unerwünschten Hauptwirkung resultieren
Bsp.: Atropin (Parasympatholyticum) steigert Herzfrequenz
aber auch verminderte Motilität der Muskulatur von Magen,Darm,Galle
am Auge Mydriasis
…die unabhängig von der Hauptwirkung auftreten
lokale Unverträglichkeiten bei Injektionen
…die im Rahmen einer Arzneimittelüberdosierung auftreten
Abweichung von individueller therapeutischer Dosis
falsche Applikationsweise
nicht wirklich "Nebenwirkung", da unsachgemäße Arzneimittelanwendung
…die situations- und patientengebunden auftreten
prädisponierte Personen, bei denen unerwünschte Wirkungen auftreten
- allergische Reaktionen
- in bestimmten Lebensphasen (Embryonal, Greise)
- in Verbindung mit Organfunktionsstörungen
- genetisch bedingte abnorme Reaktion (Idiosynkrasie)
Wechselwirkungen
Interaktion, gegenseitige Beeinflussung der eingesetzten Pharmaka
Wirkung wird abgeschwächt, aufgehoben oder verstärkt
Wichtig: Kenntnis der bereits eingenommenen Medikamente eine Patienten
(regelmäßige od. Bedarfsmedikation)  auch für die Klinik/Weiterbehandlung
Oft Anlaß für Beschwerden: neue Medikation, neue Zusammensetzung
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Plasmaproteinbindung
Nur freie, ungebundene Arzneimittel sind wirksam
verdrängt ein Arzneistoff einen anderen aus seiner Bindung wird dieser
plötzlich wirksam  plötzlicher Anstieg des Plasmaspiegels  toxische Dosis
Bsp.: Patient erhält zur Reinfarktprophylaxe das Antikoagulanz Marcumar
Das Analgetikum Aspisol verdrängt den Gerinnungshemmer aus seiner
Proteinbindung  erhöhter Marcumarblutspiegel  schwere Blutungskomplikation infolge Gerinnungsstörung
Störung biochemischer Reaktionsprozesse
Bsp.: Förderung Ausschüttung von abbauenden Enzymen
 Reduzierung der Arzneistoffwirkung
Folgende Pharmaka können zu einer Enzyminduktion führen:
- Barbiturate
- Tolbutamid (orales Antidiabetikum)
- Cortison
und beeinflussen somit den Abbau folgender Arzneistoffe
- Analgetika
- Antkoagulantien
- Hypnotika
- Antihistaminika
- Antphlogistika
Inkompatibilitäten / Interferenzen
Der Arzneistoff reagiert mit
- einem Hilfsstoff (Konservierungsmittel, Puffer,…)
- Lösungsmittel
- Infusionsbehältnis, Zuleitungssystem
- einem anderen Arzneimittel
insbesondere unter Faktoren wie Licht, Luftsauerstoff, Temperatur,
Lagerung, falsche Verdünnung
Folge: Zersetzung, Ausflockung, Komplex- und Salzbildung
 keine unkundige Arzneimischung !!!
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Arzneistoff A
Adrenalin
Akrinor
Alupent
Arterinol
Brevibloc
Euphyllin
Atosil
Barbiturate
Brevimytal-Na
Buscopan
Calciumsalze
Dextrane
Digitalisglycoside
Distraneurin
Dobutrex
Dolantin
Ebrantil
Effortil
Gilurytmal
Heparin-Na
Isoptin
Lasix
Narcanti
Nitroglycerin
Novalgin
Pantolax
Paspertin
Psyquil
Succinylcholin
Temgesic
Thiopental
Tramal
Trapanal
Valium
Xylocain
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Arzneistoff B
alkalische Lösungen
Dextrane
alkal. Lösungen
alkal. Lösungen
alkal.Lösungen, Furosemid, Diazepam, Thiopental
Atosil, Glucose, Fructose, saure Lösungen
Euphyllin, Heparin, Kortikoide
saure Lösungen, Succinylcholin
Jonosteril-Infusion
alkal. oder oxydierende Lösungen
Atosil, Solu-Decortin H, Bicarbonat
Atosil, Barbiturate, Streptokinase
nicht mischen
Adsorption an PVC und Polyäthylen
Furosemid, Heparin-Na, alkalische Lösungen,
Bisulfit (Stabilisator), Ethanol
alkal. Lösungen
alkal. Lösungen
alkal. oder oxydierende Lösungen
Lasix, alkal. Lösungen
Atosil, Hydrokortison, mit Zucker nur begrenzt stabil
Marcumar, Novalgin, alkal. Lösungen
Auskristallisation bei Konzentrationen über 40mg in
sauren Lösungen, Glucoselsg, Jonosteril, HAES
Hochmolekulare Lösungen, alkal. Lösungen
Adsorption an PVC
Isoptin, Psyquil, nicht zur Infusion (Hydrolyse)
Jonosteril
alkalische Lösungen
Euphyllin, Novalgin
alkal. Lösungen
nicht mischen
Ringer-Lösung, Jonosteril
Diazepam, Nitroglycerin, Flunitrazepam (Rohypnol)
alkal. Lösungen
HAES, Jonosteril, Adsorption an PVC-Material,
nicht mischen, da ethanolhaltig
alkal. Lösungen
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