Merkblatt – Marketing - Preispolitik Begriff Kurzerklärung Preispolitik als Marketinginstrument Preispolitik als Instrument des Marketing-Mix orientiert sich am Preis als Einflussfaktor für die Kaufentscheidung Preisdifferenzierung Für das gleiche Produkt werden unterschiedliche Preise verlangt, um den Absatz zu erhöhen, wobei es mehrere Differenzierungskriterien gibt, z.B. nach Käufern (ermäßigte Preise für Studenten) zeitliche Differenzierung (preiswertes Menü bis 14:00 Uhr) geografische Differenzierung (Preise für Autos in D und Ö) Differenzierung nach Abnahmemengen (geringere Abopreise) Differenzierung nach Vertriebsarten (geringere Preise bei Online-Käufen) Ziele von Preisdifferenzierungen: - Kaufentscheidungen beeinflussen - verschiedene Käuferschichten ansprechen, die unterschiedliche Zahlungsbereitschaft aufweisen - Käuferverhalten zu steuern (z.B. mehr telefonieren in der Freizeit, Urlaub außerhalb der Saison buchen) Preisfestlegung Grundsätzlich ergibt sich in einer Markwirtschaft der Preis aus dem Verhältnis von Angebot und Nachfrage (siehe I. Jg.), es spielen aber weitere Faktoren eine Rolle (siehe Infoblatt zur Preispolitik) Es können folgende Methoden der Preisfestlegung angewandt werden: Klassische Preiskalkulation: Unter Berücksichtigung aller Kosten und Aufschlagen eines Gewinns wird der Preis in einem Kalkulationsverfahren ermittelt. Target Costing: Unter Berücksichtigung von Konkurrenzpreisen und der Zahlungsbereitschaft der Kunden wird der Preis festgelegt. Irrationale Einflussfaktoren Kalkulation Grundsätzlich sinkt bei einer Preiserhöhung die Nachfrage. Es gibt aber Faktoren, die das Gegenteil zur Folge haben. Snob-Effekt: Man kauft sich das teurere Produkt, um zu beweisen, dass man es sich leisten kann. Mitläufer-Effekt: Der Kunde kauft teure Produkte, da er Güter besitzen möchte, die andere, gesellschaftlich hervorgehobene Personen besitzen. (Crocs, GGL-Taschen, ….) Preis als Qualitätsmassstab: Vom Preis wird auf die Qualität geschlossen: hoher Preis gleich hohe Qualität. (Lederschuhe, BioNahrung, Ausgangspunkt für die Preisfeststellung sind die Kosten für die Erstellung des Produkts bzw. der Dienstleistung. Der Unternehmer fragt sich: „Was kostet mich das Produkt in der Erstellung und welchen Preis muss ich daher verlangen, um auch einen Gewinn zu erzielen?“ Die Kalkulation beginnt mit der Bezugskalkulation ausgehend vom Einkaufspreis bis zum Einstandspreis (siehe Merkblatt 1, siehe Kalkulationsblatt) Ausgehend vom Einstandspreis erfolgt durch die Verkaufskalkulation (Absatzkalkulation) die Berechnung des Verkaufspreises. Im Rahmen der Verkaufskalkulation werden bei Handelswaren die so genannten Gemeinkosten aufgeschlagen, das sind Kosten für die Lagerung, Verwaltung und den Verkauf der Ware (Miete, Büro, Werbung, Personal usw.) Weiters wird ein Gewinnzuschlag sowie etwaige an Kunden zu gewährende Rabatte und Skonti einkalkuliert. (siehe Kalkulationsblatt) Konditionenpolitik Zahlungsbedingungen, Rabatte, Teilzahlungen / Ratengeschäft, sonstige Kaufanreize (S 83) Preisgestaltung als Element der Marktpositionierung Hochpreisstrategie/Exklusivpreise (hohe Qualität, bekannte Marken, höhere Gewinnspannen, Prestigebringer, A-Standorte), z.B. Miele, Rolex, Gucci Niedrigpreisstrategie/ Diskontpreise (Massenartikel, Kostenführerschaft, B- oder C-Standorte wie Nebenstraßen), z. B. Hofer, Lidl, Möbelix, Kik