1. Biopsychologische Aspekte von Individualität: Was sollte ich wissen? Können Sie den Begriff des „biologischen Ich“ im Sinne von G. R. BURGIO erläutern? Dieser Begriff baut auf der individuellen immunologischen Ausstattung und den darauf aufbauenden Lernprozessen auf. Welche Kategorien biopsychologischer (somatischer) Individualität kann man nach Fahrenberg unterscheiden? morphologisch-anatomisch physiologisch-adaptiv immunologisch-biochemisch Können Sie die Begriffe „Konstitution“ und „Reaktivität“ definieren? K= rel. überdauernde Merkmale der biopsychologischen Identität R= Individuelle Art von Reaktionen, die auf einen äußeren oder inneren Reiz folgen Was ist die Aufgabenstellung der „differenziellen Psychophysiologie“? Sie untersucht Korrelationen zwischen physiologischen und psychologischen Merkmalen, die sich interindividuell unterscheiden, beschreibt und erklärt diese theoretisch Welche Aktivierungsmuster kann man nach FAHRENBERG (1995) unterscheiden? stimulusspezifisch, symptomspezifisch, individualspezivisch, motivationsspezifisch Was sind die zentralen Annahmen von EYSENCKs Temperamentstheorie und an welche historischen Konzepte schließt EYSENCK damit an? In Anlehnung an die Temperamentenlehre der Körpersäfte von Hyppokrates und die Affektenlehre von Wundt entwickelte Eysenck die Dimensionen Introversion/Extroversion und Neurotizismus bezüglich emotional labil/stabil. Diese Dimensionen begründete er mit hirnphysiologische Aktivierungsprozessen, insbesondere des limbischen Systems. Können Sie Beispiele für psychophysiologisch fundierte Persönlichkeitstheorien angeben? Eysencks Theorie der Extroversion Eysencks Theorie des Neurotizismus (Emotionalität labil/stabil) Zuckermans sensation-seeking Gray’s behaviorale aktivierung/hemmung Barrats Impulsivität Pawlows Theorie der Grundeigenschaften der Nerventätigkeit (Weiterentwicklung durch Strelau) Welche Komponenten umfasst EYSENCKs psychophysiologische Theorie der Emotionalität und welche Einwände wurden dagegen vorgebracht? Die Dimension emotional labil/stabil des neurotizismus wurde kritisiert, da - die Aktivierung des limbischen Systems nicht so global angenommen werden kann, da das ls ein komplexes Konstrukt ist - das „pseydo-physiologische“ Konzept empirisch nicht haltbar ist - Items messen nicht neurophysiologische Vorgänge sondern subjektive Selbstwahrnehmung Welche psychophysiologische Begründung bringt EYSENCK dafür vor, dass Introvertierte und Extravertierte ein unterschiedliches Maß an Stimulation bevorzugen? Diese Unterschiede beruhen laut E auf genetisch manifestierten Erregungsschwellen des ARAS, welche durch kortikale Erregungs/Hemmprozesse bestimmt seien. Introvertierte hätten eine ausgeprägtere Reaktivität und würden so bei geringerer Stimulation gleich stark reagieren wie Extravertierte bei stärkerer Stimulation. Dies begründet er mit den schwachen exzitatorischen und rasch einsetzenden, intensiven und langsam abklingenden Inhibitorischen Potentialen bei Extravertierten bzw. den starken exzitatorischen und langsam einsetzenden, schwachen und rasch abklingenden inhibitorischen Potentialen bei Introvertierten. Welche Testverfahren hat EYSENCK zur Messung seiner Persönlichkeitsdimensionen entwickelt und welche Skalen umfassen sie? MMQ Maudsley medical Questionnaire : Neurotizismus Lügenskala MPI m Personality Inventory: N E EPI Eysencks PI: NEL EPQ Eysencks PQ: NE P L EPQ-R revidiertes EPQ: NEPL Inwieweit hat sich EYSENCKs Ansatz empirisch bewährt? - Myrtek und Fahrenberg finden kaum Zusammenhänge - Amelang&Bartussek weisen auf neuere Erkenntnisse hin, die eine komplexe Arousaltheorie aufstellen und daher neue empirische Überprüfung erfordern (kein Lehrbuchwissen - Asendorpf bestätigt wenige Zusammenhänge der Parameter zu Extroversion/Introversion, jedoch keine für Neurotizismus und erklärt wie A&B die Arousaltheorie für zu global Im Hinblick auf welche Verhaltenssysteme unterscheiden sich Individuen nach der Theorie von J. A. GRAY? Behavior activation System (Impulsivität), b inhibition S (Ängstlichkeit)und Angriff/Fluchtsystem Inwieweit hat sich GRAYs Ansatz empirisch bewährt? Wie von Gray vorhergesagt: Schüchternheit korrelliert gleich hoch positiv mit Neurotizismus und Extraversion, während BIS mit angst vor unvertrauten Sit. und Strafe korrelliert. Insgesamt besser bestätigt als Eysencks Theorie jedoch ebenso wenig physiologisch nachweisbare Korrellate. In welchen „Grundeigenschaften des Nervensystems“ unterscheiden sich Menschen nach der Theorie von Iwan PAWLOW und in welcher Weise kann man die daraus entstehenden Typen mit den hippokratischen Temperamentstypen in Verbindung bringen? Stärke des Nervensystems: schwach – Melancholiker stark und unbalanciert: Choleriker Balance (Ausgeglichenheit) des NS: stark, balanciert und unflexibel: Phlegmatiker Flexibilität des NS: stark, balanciert und flexibel: Sanguiniker Welche Temperamentseigenschaften unterscheidet man nach S TRELAU und wie werden diese Eigenschaften definiert? Reaktivität: Das nötige Maß an Stimulation um eine Reaktion auf einen Reiz hervorzurufen – Verhältnis Reaktionsstärke zu Reizstärke Aktivität: Das Ausmaß in dem eine Person ihre Situation so reguliert, dass sich die nötige Stimulation einstellt Welche Dimensionen umfasst das Pawlow Temperament Survey von STRELAU et al. und wie sind diese Persönlichkeitsmerkmale definiert? Stärke der Exzitation: erforderliche Stärke der Stimulation Stärke der Inhibition: Leichtigkeit, mit der konditionierte Hemmungsprozesse ausgebildet, angewandt und erhalten werden können Mobilität nervlicher Prozesse: Fähigkeit, mit der sich das Individuum schnell an Veränderungen der situation anpassen kann 2. Individuelle Unterschiede in der Wahrnehmung: Was sollte ich wissen? Wie werden Wahrnehmungsleistungen im psychometrischen Ansatz konzeptualisiert? WNL sind rel´. stabile, überdauernde, messbare, individuelle Merkmale. Können Sie die wichtigsten Wahrnehmungsfaktoren nennen, die T HURSTONE in seiner Studie A factorial study of perception beschrieben hat? perceptual speed: Geschwindigkeit, mit der Inhalte dem ikonischen Gedächtnis entnommen werden können spatial rotation: fähigkeit zur räumlichen rotation wahrgenommener Figuren Was bildet die gemeinsame Grundannahme der verschiedenen psychophysischen Ansätze? Die Wahrgenommenen Reize sind vollständig durch die Merkmale der auslösenden Reize definiert. Welche individuellen Unterschiede können in Bezug auf Wahrnehmungsschwellen auftreten? Unterschiedsschwellen, Absolutschwellen Mit welchen Persönlichkeitsmerkmalen kann man solche Unterschiede in Verbindung bringen? Die Unterschiedsschwellen entsprechen Eysencks Konstrukt bei Introvertierten, nämlich eine leichtere Schwellenüberschreitung bei geringen Unterschieden. (auditive Schwellen, Lärm) Welche Quellen für individuelle Unterschiede in der Reizwahrnehmung kann man im Rahmen der signal detection theory unterscheiden? Sensorische Sensibilität tatsächlich vorhandener Reize Entscheidungskriterium, ob ein Reiz vorhanden ist oder nicht Was bedeutet der Begriff „INDSCAL-Technik“, worauf zielt diese Technik ab und von welchen Basisdaten geht sie aus? Individual Differences Scaling ist eine Multidimensionale Technik und arbeitet mit Basisdaten aus Paarvergleichen, wobei subjektive Urteilsdimensionen auf die Erfassung von unterschiedlichen Wahrnehmungsstrategien abzielen. Worin besteht der Widerspruch zwischen der klassischen Psychophysik und dem gestaltpsychologischen Ansatz? Während die klassische PP jeder Merkmalsdimension des Reizes eine Merkmalsdimension der Wahrnehmung zuordnet, geht die Gestaltpsychologie von zusätzlichen Wahrnehmungsinhalten, einem Eindruck des Ganzen aus, der sich aus der strukturellen Konstellation der Reizen zueinander ergibt. Was versteht man unter „Aktualgenese“ und worauf kann man individuelle Unterschiede im Hinblick auf die „Aktualgenese“ von Wahrnehmungseindrücken zurückführen? Aktualgenese ist ein rasch ablaufender Entfaltungsvorgang in Phasen mit gefühlsartigen Qualitäten (gefühlsmäßiges Erahnen, labile Vorgestalt, klare Endgestalt), der die Wahrnehmung erklärt. Unterschiede ergeben sich aus der Aufmerksamkeitsausrichtung, Aktivierbarkeit des Langzeitgedächtnisses, Wahrnehmungsabwehr. Wie kann man individuelle Unterschiede in der Wahrnehmung im Rahmen des ökologischen Ansatzes von James J. GIBSON erklären? Gibt es dazu empirische Befunde? Unterschiede bestehen in der Fähigkeit, Invarianzen wahrzunehmen und in der Bedeutung der affordance – da ein unterschiedlicher Aufforderungscharakter auch zu unterschiedlichen Wahrnehmungen führt. Diesbezüglich zeigte sich in einer empirischen Studie von Dworkin&Goldfinger, dass kontaktfreudige Personen in soz. Sit. mehr affordances wahrnehmen als kontaktarme. Was versteht man unter dem „konstruktivistischen Ansatz“ in der Wahrnehmungstheorie und welche empirischen Befunde gibt es zu individuellen Unterschieden, die diesen Ansatz bestätigen? Der kA ist ein Informationsverarbeitungsansatz – ein typisches Beispiel ist die Hypothesentheorie Bruners, derzufolge die Individuen Objekte wahrnehmen, indem sie Hypothesen darüber aufstellen. Die benötigte Information beruht auf der subjektiven Wahrscheinlichkeit der Hypothesen, ist individuell verschieden und führt so zu unterschiedlichen Wahrnehmungen. Empirische Befunde sind z.B.: - Arme Kinder überschätzen die Größe von Münzen mit hoher Wertangabe stärker als reiche - Bei tachiskopischen Untersuchungen werden Tabuwörter leichter erkannt – wobei zwischen sensitisers (erniedrigen die Wnschwelle) und repressors (erhöhen die Wnschwelle) unterschieden werden muss, was mit Extroversion bzw Introversion korreliert - eine Variante dieses kAnsatzes ist der Transaktionalistische Ansatz, der so viele unterschiedliche Wahrnehmungsmodalitäten wie Individuen annimmt, also Universalien generell anzweifelt. Empirisch wird diese Annahme durch folgende Befunde bekräftigt: - Menschen, die tendenziell auf andere zugehen schätzen auch die Entfernung zu anderen Personen niedriger ein - leichtigkeit des Umspringens beim Neckerschen Würfel variiert interindividuell - Wird ein dargebotenes Stück Papier als Visitenkarte deklariert, ist die entfernungseinschätzung größer als wenn es als Briefumschlag ausgewiesen wird Auf welchen Ebenen der kognitiven Reizverarbeitung können individuelle Unterschiede auftreten? Können Sie konkrete Beispiele nennen? Die Funktionen und Handlungsbedeutungen wahrgenommener Objekte unterscheiden sich im diesbezüglichen Wissen. Unterschiede treten konkret auf... ...der Merkmalsebene, z.B. sagt Eysenck geringeren Nachbildeffekt sich drehender Spiralen bei Extrovertierten voraus (nicht bestätigt) ...Sensorisches Gedächtnis, vermuteter Zusammenhang zwischen Intelligenz und Abruf der Informationen aus dem ikonischen Langzeitgedächtnis ...Erkennensebene, starke Unterschiede in Identifikations-, Klassifikations- und Vergleichsleistungen, die in unterschiedlichem Maß mit Intelligenz korrellieren. 3. Intelligenz und Intelligenzunterschiede I: Traditionelle und neuere Konzepte – Was sollte ich wissen? Welche Ebenen des Intelligenzbegriffes unterscheidet EYSENCK? biologische, psychometrische und soziale Intelligenz Wer entwickelte den ersten Intelligenztest und worin bestand das Grundprinzip dieses Tests? Binet&Simon entwickelten den ersten IT in bezug auf ein errechnetes Intelligenzalter: Dabei wurden eine Reihe alterstypischer Aufgaben dargeboten, und dann die Aufgaben der jeweils darunterliegenden Altersstufe, bis alle Aufgaben gelöst werden konnten – das war das Grundalter. Hinzu kam eine errechnete Anzahl an Monaten, die sich aus den Aufgaben ergab, die zusätzlich gelöst werden konnten, wenn man vom tatsächlichen Lebensalter die jeweils darüberliegenden Alterstypischen Aufgaben darbot, bis schließlich keine mehr gelöst werden konnte. Können Sie aus einem konkreten Lösungsbeispiel des B INET-SIMON-Tests das Intelligenzalter bestimmen? IA(monate)= GA(monate)+ 12*k/n 6: alle 5 Aufgaben 7: 4 A 8: 3 A 9: 2A 10: 1A 11: 0A IA= 6*12+12*10/5=96Monate Wie ist der „Intelligenzquotient“ nach William STERN definiert? Stern bezieht dieses Intelligenzalter auf das tatsächliche Lebensalter und erfindet so einen Altersunabhängigen Intelligenzquotienten: IQ=100*IA/LA Wie wird der „Intelligenzquotient“ seit W ECHSLER definiert und wodurch unterscheidet sich dieses Konstrukt von dem William STERNs? Wechsler stellt den IQ Sterns als Abweichungsquotienten dar, wobei die Standardabweichungen vom Mittelwert der Referenzgruppe den Bezug zum Rohwert der gelösten Aufgaben darstellen: IQ= 100+ 15*(Testwert-Mittelwert)/Standardabweichung Wovon hängt die Stabilität von Intelligenzmessungen ab?Welcher Zusammenhang besteht mit dem Lebensalter? Stabilität von Intelligenzmessungen hängen linear mit dem Testintervall zusammen. Die Stabilität nimmt mit fortschreitenden Alter zu. Wodurch können die niedrigen Stabilitätswerte im Kleinkindalter erklärt werden? Dass die Stabilität mit fortschreitendem Alter zunimmt – somit ist die Reliabilität der KKIQTests stark in Frage gestellt. Gibt es interindividuelle Unterschiede in Bezug auf die Stabilität der Intelligenz? Intelligentere Personen verzeichnen auch einen stärkeren Intelligenzzuwachs mit fortschreitendem Alter (größerer Fundus ist bessere Vorraussetzung). Gibt es Hinweise auf eine Veränderung von Intelligenzmaßen in der Population? - Tennessee-Studie von Wheeler in den USA ergab eine langfristige Erhöhung des IQMittelwertes, was auf eine Verbesserung der Bildungs- Ökonomischen- und Kulturellen Umstände zurückgeführt wurde - Metaanalyse von Flinn ergab eine Verbesserung des IQ-Wertes der amerikanischen Bevölkerung, wobei im gleichen Zeitraum die Testwerte des scolastic amptitude tests abnahmen - Blooms Studie zeigte, dass sich der IQ von schwarzen, im süden aufgewachsenen Kindern bei einem Umzug in den Norden deutlich verbesserte Welche Parameter werden zur Validierung von Intelligenzmaßen herangezogen? Berufserfolg und Schulerfolg Wie hoch korreliert Intelligenz mit Schulerfolg? Grundschulleistungen korrellieren mit r=.50, schulartspezifische Aufgaben können dies auf r=.70 erhöhen. Der IST-Gesamtpunktewert korrelliert mit Lehrerurteilen mit r=.62. Insgesamt korrelieren verbale Tests höher mit Schulerfolg als nicht verbale. Was besagt das „Schwellenmodell“ in Bezug auf den Zusammenhang von Intelligenz und Berufserfolg? Bestimmte Berufe werden nur von Leuten mit einem gewissen Mindestmaß an Intelligenz ausgeübt, jedoch die Überschreitung dieses Maßes hat keinerlei auswirkung auf den Erfolg. Können Sie einige konkrete Aufgabengruppen nennen, die der Intelligenztest nach WECHSLER umfasst? - verbale Intelligenz: Zahlen nachsprechen, Wortschatz, Gemeinsamkeiten finden, allgemeines Wissen und Verständnis, rechnerisches Denken - Handlungsintelligenz: Zahlensymboltest, Mosaiktest, Bilder ergänzen und ordnen, Figuren legen, Auf welchen Annahmen beruht das Intelligenzmodell von S PEARMAN? Konnte die Annahme, dass die spezifischen Intelligenzfaktoren voneinander unabhängig seien, empirisch bestätigt werden? Das 2Faktoren Modell von Spearman geht von der Annahme aus, dass allen Intelligenzleistungen ein aufgabenspezifischer und ein genereller Intelligenzfaktor zugrunde liegt und diese spezifischen Faktoren voneinander unabhängig sind. Testkorrelationen zwischen diesen Faktoren sind jedoch höher, als dies vom g-Faktor vorhergesagt wird, sodass sie nicht als unabhängig empirisch bestätigt wurden. Können Sie einige wesentliche Merkmale der hierarchischen Persönlichkeitsmodelle von BURT und VERNON angeben? Ausgehend von einem generellen Intelligenzfaktor (general factor) erklären die hierarchischen Modelle die verbliebene Varianz mit immer spezielleren Faktoren, über major group- zu minor group-factors bis sie auf die spezifischen Faktoren (spezific factors) für Intelligenzleistungen gelangen, die sich auf die konkreten Aufgaben beziehen. Auf welchen Grundannahmen beruht das Intelligenzmodell von T HURSTONE? Können Sie einige der von ihm ermittelten „primary abilities“ nennen? Thurstone’s Modell ist nichthierarchisch sondern strukturell, denn er ermittelte eine begrenzte Anzahl von 9, dann beschränkt auf 7, primar abilities: wordfluency, number, space, verbal comprehension, memory, perceptual speed, reasoning. Diese Primärfaktoren bilden die Grundlage für interindividuelle Unterschiede. Welche gebräuchlichen deutschsprachigen Intelligenztests beruhen auf dem Intelligenzmodell THURSTONEs? - IST Intelligenz Struktur Test von Amthauer, zuerst 9, dann 11 Aufgabenbereiche (die zwei zusätzlichen sind fluide und kristallisierte Intelligenz) - LPS Leistungs Prüf System: Horn entwickelte Test zu schulspezifischen Wissensbereichen für die jeweiligen Schulstufen - PSB Prüfsystem für leistungsbezogene Schul- und Bildungsberatung: dient nicht dem Intelligenzvergleich sondern der Schulartspezifischen Eignungsdiagnostik Auf welchen Grundannahmen beruht das Intelligenzmodell R. B. CATTELLs? Cattells Modell bildet einen Kompromiss zwischen den multifaktoriellen Modell Thurstones und den hierarchischen Modellen: Primärfaktoren führt er auf eine gemeinsame höhere Ebene zurück, nämlich fluid und cristallized intelligence. Warum nimmt CATTELL eine dritte Faktorenebene an? Diese zwei übergeordneten Faktoren sind jedoch nicht voneinander unabhängig, sondern beeinflussen sich auch gegenseitig, weswegen eine dritte Faktorenebene die frühe fluide intelligenz und ein schulisch-bildungsbedingten Effektivitätsfaktor. Welche konkreten Testverfahren wurden auf der Basis der Theorie CATTELLs entwickelt? Progressive Matrizen Test von Raven (sprachfrei, also kulturunabhängig) und CFT bzw. Grundintelligenztest von Weiß, erfasst die general fluide Intelligenz, ebenfalls kulturunabhängig. Welche Annahmen bestehen hinsichtlich der Kulturabhängigkeit der CATTELLschen Persönlichkeitsfaktoren? Während fluide Intelligenz als weitgehend kulturunabhängig angenommen wird, was sich aber nicht bestätigt hat, sieht Cattell in der cristallisierten Intelligenz den kulturspezifischen Faktor. Können Sie die wesentlichen Merkmale des Intelligenzmodells von J. P. G UILFORD darstellen? Welche Variablengruppen umfasst es? Können Sie einige Beispiele für die Merkmalsdimensionen innerhalb dieser Variablengruppen angeben? Guilfords Modell ist ein Informationsverarbeitungsmodell und unterscheidet Input- Output- und Operationsvariablen als Ebene. Daraus ergibt sich eine Summe von 150 Kombinationen, die jeweils spezifische Verarbeitungsprozesse darstellen. - Inputebene: Figural, Symbolisch, Verhalten, Semantisch - Outputebene: Einheiten, Klassen, Systeme, Transaktionen, Implikationen - Operationsebene: Evaluation, Kognition, Gedächtnis, divergente/konvergente Produktion Welche kritischen Einwände kann man gegen das Modell G UILFORDs vorbringen? - zu hohe Anzahl an Einzelfaktoren (150) lässt die sinnhaftigkeit dieses Modells anzweifeln, außerdem sind es dann kaum noch unterscheidbare Faktoren, die aufgrund der Interkorrelationen auf ein geringeres Maß reduzierbar wären 4. Alternativen zum traditionellen Intelligenzkonstrukt: Was sollte ich wissen? Was kann man gegen die faktorenanalytischen Intelligenzmodelle kritisch einwenden und welche Gegeneinwände gibt es dazu? Kritik bezieht sich auf die Willkür, mit der eine Einfachstruktur festgelegt wird, die Ordnung nach Messtechniken anstatt interindividueller Fähigkeiten und die Stichprobenabhängigkeit der extrahierten Faktoren. Gegeneinwände hierzu von Amelang und Bartussek weisen auf die probabilistischen Methoden hin, die der Stichprobenabhängigkeit entgegenwirken, sowie auf invarianzen, die tatsächlich auf bestimmte generelle Faktoren hinweisen. Was versteht man unter „Prozessanalysen“ der Intelligenz und welche Prozesse spielen nach CARROLL eine Rolle beim Zustandekommen von Intelligenzleistungen? Prozessanalysen untersuchen die Differenzen in den Prozessen von Intelligenzleistungen. laut Carroll spielen Monitoring, Aufmerksamkeit, Reizaufname, perzeptuelle Integration, Vergleichen, Einspeichern, Bilden und Suchen von Co-Präsentationen, Transformation und Ausführen von Antworten eine Rolle. Welche Strategien gibt es nach AMELANG & BARTUSSEK bei der Prozessanalyse von Intelligenzleistungen? kognitive-korrelate (Unterschiede der psychometrisch untersuchten Kriteriumsgruppen, welche sich unterscheiden) bzw. kognitive-komponenten Prozessanalyse (Suchen von Teilprozessen, die die Unterschiede bilden) Welche Dimensionen der Intelligenz nimmt das „Berliner Intelligenzstrukturmodell“ von A. O. JÄGER an, welche Operationsklassen unterscheidet es und mit welchem Verfahren kann man die Dimensionen dieses Modells messen? Das faktorenanalytische Modell von Jäger unterschied zunächst 6 hauptdimensionen: sprachgebundenes-, zahlengebundenes-, anschauungsgebundenes Denken, Einfallsreichtum und Produktivität, Konzentrationskraft und Tempomotivation, Verarbeitungskapazität/formallogisches Denken/Urteilsfähigkeit; aus diesen extrahierte er dann 4 Operationsebenen, Einfallsreichtum, Verarbeitungskapazität, Gedächtnis, Bearbeitungsgeschwindigkeit; die mit den drei inhaltlichen Ebenen numerisch, verbal, figural verbunden eine Matrix von 12 Feldern ergaben, in denen jeweils multifaktoriell bedingte Leistungen stehen. Gemessen werden diese Dimensionen mit dem Berliner Intelligenz-Struktur-Test BIS. Können Sie die wesentlichen Aspekte der Kritik von Ulric NEISSER am Konstrukt der „akademischen Intelligenz“ wiedergeben? - die Aufgaben stellen für die Testpersonen keinen Anreiz von intrinsischem Interesse dar - die Aufgabenstellungen sind Erfahrungsabgehoben die Fragestellungen sind von anderen Personen formuliert und beziehen sich weitgehend auf verfügbare Informationen - die Testsituation spiegelt nicht die Fähigkeiten für Intelligenzleistungen in natürlichen settings wieder Welche alternativen Konstrukte zum traditionellen Intelligenzkonzept wurden im 20.Jhdt. entwickelt? praktische, soziale, emotionale, operative Intelligenz und Kreativität Was versteht man unter „sozialer Intelligenz“? Seit wann gibt es dieses Konstrukt und wie kann man es messen? Die soziale Intelligenz bezieht sich auf Schlussfolgern in sozialen Situationen und soziales Wissen. Erstmals wurde dieses Konstrukt von Thorndike 1920 aufgestellt. Gemessen wird soziale Intelligenz nach dem Bilderansatz, Verbalansatz, Verhaltenshäufigkeitsansatz, RealAnsatz oder Persönlichkeitsfragebögen. Welche Fähigkeiten gehören zum Alltagsverständnis von sozialer Kompetenz? Ford&Miura unterschieden self-efficancy, soziale Anpassungsfähigkeit, prosoziale Fähigkeiten, sozial-instrumentelle Fähigkeiten Kosmitzky&John unterschieden kognitive Fähigkeiten, verhaltensbezogene Aspekte, Empathische Fähigkeiten Was versteht man unter „self-efficacy“? Wer hat dieses Konzept entwickelt? Selbstwirksamkeit als Glaube, seine eigenen Fähigkeiten zur Wirksamkeit des eigenen Handelns organisieren zu können, wurde von Bandura entwickelt. Welche Aspekte von „sozialer Intelligenz“ kann man im Hinblick auf den Verhaltensbezug unterscheiden? Auf welchen dieser Aspekte bezieht sich die „Behaviour“-Ebene GUILFORDs? - soziale Intelligenz in Hinblick auf die Fähigkeit Handlungen in sozialen Situationen optimal auszuführen - soziale Intelligenz in Hinblick auf die Fähigkeit, die Handlungen und die Personen, die sie ausführen, optimal wahrzunehmen, zu interpretieren und zu beurteilen Guilford bezieht sich auf den zweiten Aspekt. Können Sie Beispiele für Verfahren zur Messung von sozialer Intelligenz nennen und einige Merkmalsdimensionen angeben, die durch dieses Verfahren gemessen werden? - George Washington social Intelligence Test misst in Subtests: Judgement in social situation, memory of faces and names, recognition of emotions on facial expressions, sense of humor, observation of human behavior, recognition of mental states behind words, social information - Six Factor Test of social Intelligence von Maureen O’Sullivan misst mit Bildern, Cartoons etc folgende Dimensionen von kognitionen behavioraler… units, classes, implications, transformations, relations, systems Welche Komponenten des intelligenten Handelns unterscheidet das Intelligenzmodell von R. J. STERNBERG? Welche Subtheorien umfasst es und was ist der Erklärungsanspruch dieser Subtheorien? Sternbergs Intelligenzmodell unterscheidet analytische(akademische), praktische und soziale Intelligenz und umfasst 3 Subtheorien: - Prozesskomponentensubtheorie: Meta-, Ausführungs- und Wissenserwerbskomponenten - Erfahrungskomponentensubtheorie: vorhandene Erfahrungen automatisieren das Lösen von Aufgaben sowie neue Erkenntnisse werden organisiert und genutzt - Umweltsubtheorie: Der Mensch passt sich an die Umwelt an, gestaltet und selektiert aber auch seine Umwelt(en) Der Erklärungsanspruch besteht also darin, dass Intelligenz durch kognitionspsychologische Forschung erfassbaren intelligenzrelevanten Fähigkeiten konzeptualisiert wird und durch die bewusste Selektion und Gestaltung der Umwelt, sowie durch „common sence“, kritisches und kreatives Denken erweitert werden. Von wem stammt das Konstrukt der „emotionalen Intelligenz“ und wie wurde es von den Autoren definiert? Durch wen wurde dieses Konstrukt popularisiert? Salovey und Mayer definieren emotionale Intelligenz, als Teilkomponente der sozialen Intelligenz, durch die Fähigkeit, eigene und fremde Emotionen zu erkennen, zwischen ihnen unterscheiden zu können und dadurch das eigene oder fremdes Verhalten besser steuern zu können. Daniel Goleman pubblizierte dieses Konzept als Metafähigkeit, die die Voraussetzung dafür darstellt, inwieweit andere intellektuelle Fähigkeiten genutzt werden können. Wodurch unterscheiden sich „emotional intelligentere“ Personen von Personen mit geringerer emotionaler Intelligenz? - Sie können Emotionen schneller und genauer wahrnehmen und deuten, dadurch können sie besser auf eigene/fremde Emotionen reagieren - Sie können ihre Emotionen gezielter zum Ausdruck bringen dadurch - können sie angepasster auf Emotionen reagieren - können sie besser eigenes und fremdes Verhalten regulieren und in sozialen Situationen beeinflussen - können sie ihre Emotionen zum Problemlösen und erreichen ihrer Ziele besser nutzen Welche „Fähigkeitsbereiche“ umfasst das Konstrukt „emotionale Intelligenz“ in der revidierten Fassung (Salovey & Mayer, 1997)? Können Sie einige Beispiele für die damit verbundenen Fähigkeiten anführen? - Wahrnehmung, Bewertung und Ausdruck von E: E bei sich aufgrund von physischen Zuständen, Stimmungen... erkennen, E bei anderen aufgrund von Sprache, Ausdruck... erkennen, Emotionen ausdrücken können, zwischen echten und unechten E unterscheiden können - Emotionale Förderung des Denkens: Aufmerksamkeitsausrichtung auf relevante Informationen, Differenzierung von stimmungsabhängigen Entscheidungen und Urteilen, Fördern von entsch. und Urteilen, Problembezogenes Schlussfolgern durch emotionen, - Verstehen und Analysieren von Emotionen: komplexe Gefühle bei sich und anderen verstehen, Fähigkeit, Emotionen zu benennen und zu unterscheiden, Interpretation von der Bedeutung von E für soz. Beziehungen - Reflexive Emotionsregulation: Emotionen bei sich und anderen beiinflussen können, sich auf E einzulassen oder sich von ihenen zu lösen, angenehme sowie unangenehme gefühle zuzulassen Können Sie einige Beispiele für Verfahren anführen, durch die das Konstrukt „emotionale Intelligenz“ bzw. die damit verbundenen konkreten Fähigkeiten gemessen werden können? - Selbstbeschreibungsmethoden: Alexithymie-Skalen für die Selbstwahrnehmung von Emotionen, Empathie-Skala von Hogan zur Wahrnehmung von E bei anderen, Affective Comunication Test von Friedman für Expression von Emotionen - Performancemaße: Levels of Affective Awareness von Lane für die Sensitivität eigener Emotionen, Scale of nonverbal Communication von Rosenthal für Sensivität für E - anderer, zur Expressivität von Emotionen die Beurteilung der Genauigkeit von nonverbalen Emotionen durch den Empfänger Welche Aspekte von Intelligenz unterscheidet die „Theorie der multiplen Intelligenzen“ von Howard GARDNER? Gardner stellte zuerst ein 7teiliges Intelligenzmodell auf, wobei sich Interindividuelle Unterschiede aufgrund der Ausprägung dieser Intelligenzen ergeben: sprachliche, mathematisch-logische, räumliche, musikalische, interindividuelle, intraindividuelle, körperlichkinästhetische und später noch zusätzlich naturbezogene und spirituelle bzw. existenzielle Intelligenz. Welche wissenschaftlich-pädagogischen Forschungsprojekte wurden auf der Basis der Theorie GARDNERs realisiert und in welcher Form wurden in diesen Projekten die Intelligenzdimensionen erhoben? Das Project Zero und das Teilprojekt davon, das Project Spectrum, messen Intelligenzdimensionen nicht punktuell sondern prozessbezogen über einen längeren zeitraum. Zero untersucht die Umstände, wie Intelligenzen zustande kommen, die für qualitative und sozial verantwortungsvolle Arbeit verantwortlich sind. Spectrum entwickelte Methoden zur Messung solcher Entwicklungen/Umstände von Intelligenzen, u.z. über längere Zeiträume und interdisziplinär über mehrere Beobachter. Wie wird in der aktuellen Diskussion das Modell GARDNERs bewertet? - Asendorpf lobt die Betonung des alltags sowie die Argumentation, kritisiert aber, dass Hypothesen nur beschrieben, jedoch nie geprüft wurden - Westmeyer&Weber kritisieren, dass sich Intelligenzen so nur durch lebenslanges Inventarisieren erfassen ließen - Eysenck spricht von einer kuriosen Zusammenstellung, wirft Gardner aber vor, dass er sein Modell nicht empirisch gestützt hat - 5. Kreativität: Was sollte ich wissen? Seit wann gibt es das Konstrukt „Kreativität“ als Forschungsgegenstand der Persönlichkeitspsychologie und in welcher Weise hat sich das Verständnis dieses Konstrukts seither gewandelt? Erste Ansätze stammen aus dem Jahr 1869 von Galton. Guilford setzte Kreativität dann mit divergendem Denken dem konvergenten Denken der Intelligenz gegenüber. Lange Zeit wurde kreativität eher eigenschaftstheoretisch behandelt, jedoch neuere systemtheoretische ansätze sehen darin eher ein gesellschaftliches Konstrukt. Wie sah GUILFORD das Verhältnis von Intelligenz und Kreativität und mit welchen Merkmalsdimensionen seines eigenen Persönlichkeitsmodells setzt er diese beiden Konstrukte in Verbindung? Intelligenz bezeichnete Guilford als konvergentes Denken, Kreativität als divergentes Denken. Damit setzt er es mit der operativen Ebene in Verbindung, stellt eine Schwelle von Mindestintelligenz als Vorraussetzung aber nicht hinreichenden Prädikator für Kreativität dar. Können Sie Beispiele für Verfahren zur Messung von Kreativität angeben? Selbstbeurteilungsfragebogen, Fremdbeurteilungsverfahren, psychometrische Tests, biografische Verfahren. Konkrete Beispiele zur Messung sind die Guilford Tests, Minnesota Tests of Creative Thinking von Torrance, Goughs Fragebogenverfahren, Krampens Kreativitätstests für Kinder des Schul- und Vorschulalters. Welche Phasen kreativer Prozesse kann man nach GUILFORD unterscheiden? Erfassung der Problemstellung, Aufstellen von diversen Lösungsrelevanten Ideen, Evaluation und Auswahl des besten Lösungsweges, Problembezogenes Schlussfolgern Wie wird „Kreativität“ im Rahmen psychoanalytischer Modelle interpretiert? Kreativität wird als regressiver Prozess angesehen, durch den abstrakte, realitätsorientierte und logische Gedankenvorgänge des Bewusstseins als Hemmungen unbewusster vorbegrifflicher Assoziationen gemindert werden. Was versteht man im Sinne von DEBONO unter „lateralem Denken“? DeBono meint Kreativität im Sinn von lateralem Denken, das im Gegensatz zum vertikalen Denken seine Richtung ändern kann. Es ist vor allem reich an Vielfalt, produzierend von Gedankengenerationen, provozierend und einer ständigen Richtungsneubestimmung unterworfen. Wie wird „Kreativität“ im Rahmen des „humanistischen Ansatzes“ interpretiert? Der Humanistische Ansatz sieht in Kreativität den Abbau von Bewusstseinsschranken die die unterdrückung von natürlicher Selbstentfaltung und des Denkens verantworten(also auch eine Interaktion von Bewussten und Unbewussten Prozessen). Wie definiert STERNBERG „Kreativität“ und welche Komponenten von Kreativität unterscheidet er? Kreativität ist als Persönlichkeitseigenschaft die Fähigkeit, neue und angemessene (nützliche) Arbeit zu produzieren, mit der intellektuellen, persönlichen und Stil- Komponenten. Können Sie das systemtheoretische Konzept von Kreativität von CSIKSZENTMIHALYI charakterisieren? Csikszentmihaly definiert Kreativität nicht als Persönlichkeitseigenschaft sondern als Systemeigenschaft, die vom Individuum, dem spezifischen Bereich (Domäne bzw. Kultur) und der sozialen Umbegung (Gesellschaft) formiert wird. Damit erhält Kreativität als Merkmal von Personen, Ideen oder Gegenständen erst durch die Nutzung von der gesellschaft im kulturellen Kontext seine Bedeutung. Welche Folgen für das Verständnis des Konstrukts „Kreativität“ ergeben sich aus den systemtheoretischen Ansätzen (zB. nach Westmayer, 2001)? Kreativität ist keine Eigenschaft von Gegenständen, Fähigkeit von Personen, Merkmal von Prozessen sondern ein sozial definierter Begriff, der nicht durch Kreativitätstests sondern nur über eine interdisziplinäre Operationalisierung quantitativ erfasst werden kann. 6. Intelligenz und Intelligenzunterschiede III: Neuropsychologische Korrelate, Anlage- und Umweltbedingtheit, Geschlechtsunterschiede – Was sollte ich wissen? Welche physiologischen Prozesse sind mit Intelligenzleistungen verbunden und welche Rolle spielt dabei die Verarbeitungsgeschwindigkeit? Es müssen externe Informationen aufgenommen werden, Informationen in und aus dem Kurzzeitgedächtnis gespeichert und wieder abgerufen werden, Informationen in und aus dem Langzeitgedächtnis gespeichert und wieder abgerufen werden. Bei diesen drei Prozessen spielt die Verarbeitungsgeschwindigkeit eine Rolle, sodass sich durch diese Geschwindigkeit interindividuelle differenzen ergeben. Welche Beobachtungsparameter spielen in der psychophysiologischen Intelligenzforschung eine Rolle? Topografische Hirnaktivation, evozierte Potenziale, Hirnstoffwechsel Durch welche Publikationen wurde die Anlage-Umwelt-Debatte in Bezug auf die Intelligenz im 20. Jahrhundert in besonderer Weise aktualisiert? Welche Thesen hat Arthur J ENSEN in diesem Zusammenhang vertreten? - 1969 veröffentlichte Jensen den Aufsatz „How much can we boost IQ and scolastic achievement” und vertrat dabei die Meinung, dass IQ ein genetisch biologischer Faktor sei, Rasse eine Realität und nicht ein soziales Konstrukt und der Unterschied von 15 IQ Punkten zwischen Schwarz und Weiß zT genetisch bedingt. - „The Bell curve. Intelligence and Class structure in american Life.” von Herrnstein und Murray behauptet, dass die Schwarzen den Weißen genetisch bedingt unterlegen seien Was besagt das „Cleary-Kriterium“ in Bezug auf die Kulturunabhängigkeit von IntelligenzTestverfahren? Ein Test ist dann fair, wenn er in keiner der miteinander verglichenen Gruppen eine systematische Über- oder Unterbewertung der gemessenen Kriterien herbeiführt. Inwiefern haben sich empirische Befunde zur Anlage- bzw. Umweltabhängigkeit von Intelligenzunterschieden in Adoptionsstudien als methodenabhängig erwiesen? Welche Fehlerquellen muss man dabei in Betracht ziehen? Bei Korrelationsstudien zeigt sich ein vorwiegend genetischer Einfluss in hinblick auf die Ähnlichkeit des Iqs der Kinder und der leiblichen Eltern, während in Mittelwertsanalysen die Annäherung des IQ’s der Kinder an die Adoptiveltern für eine sozialisationstheoretische Forschung spricht. Fehlerquellen sind vor allem eine mögliche Milieuselektierung bei der Adoption und fehlende IQ Angaben der leiblichen Väter. Welche Argumente lassen sich gegen die Behauptung E YSENCKs vorbringen, Intelligenz sei „zu 70% anlage- und zu 30% umweltbedingt“? - er täuscht Präzision vor, die nicht vorhanden ist da Varianzanteile von Randbedingungen nicht berücksichtigt werden - Genom-Umwelt Kovariationen und Interaktionen müssen mit einbezogen werden Inwiefern kann man Intelligenzunterschiede durch Genom-Umwelt-Kovarianz erklären? Aktive GUK bedeutet, dass Umwelten selektiert werden, Reaktive GUK bedeutet, dass Umwelt auf Genetische Faktoren reagiert und Passive GUK bedeutet, dass Entwicklungsbezogen Milieuübereinstimmungen mit der Umwelt der Eltern bestehen. Inwiefern verändert sich der genetische Einfluss auf kognitive Fähigkeitsunterschiede über die Lebensspanne hinweg? In den ersten Lebensjahren findet sich eine starke wechselseitige Beeinflussung, mit dem Alter werden vor allem fluide Denkfähigkeiten von individuellen Faktoren beeinflusst während sprachgebundene Fähigkeiten wegen ihrer bildungsabhängigkeit erhalten bleiben. Lässt sich Intelligenz durch Training verbessern? Wodurch können solche „Trainingseffekte“ erklärt werden? Der IQ lässt sich zwar durch gezieltes Training verbessern, solche Effekte lassen sich jedoch durch eine bloße Fähigkeitenverbesserung in Bezug auf Intelligenztestaufgaben erklären – nicht durch Verbesserung der wahren Intelligenz. Frühzeitig einsetzende, dauerhafte gezielte Förderung hingegen kann sich auch auf die Intelligenz selbst positiv auswirken. Welche Varianzanteile der Intelligenz kann man nach ASENDORPF unterscheiden? additiver genetischer Varianzanteil, nicht additiver genetischer Varianzanteil, umweltbedingter Varianzanteil und Fehlervarianz Gibt es in Bezug auf generelle Intelligenzfaktoren Geschlechtsunterschiede? Nein Welche Geschlechtsunterschiede gibt es in Bezug auf spezielle Intelligenzleistungen? Frauen weisen eine beschleunigte Entwicklung bei bzw. allgemein bessere verbale Fähigkeiten auf, während Männer vor allem in spatialen Bereichen (Raumwahrnehmung) und technischem Verständnis besser abschneiden. 7. Individuelle Unterschiede in speziellen Leistungsbereichen: Was sollte ich wissen? Warum können individuelle Unterschiede in Bezug auf die Fähigkeit, komplexe Probleme zu lösen, nur begrenzt auf das Konstrukt „Intelligenz“ zurückgeführt werden? Welche Faktoren spielen zusätzlich eine Rolle? Intelligenz erklärt Fähigkeiten zur Lösung komplexer Probleme nur unzureichend, da komplexe Problemlöseprozesse auch durch lernabhängige Wissensunterschiede, motivationale und emotionale Variablen beeinflusst werden. Individuelle Unterschiede ergeben sich aus der Sensibilität auf die Komplexitätskomponenten, Nutzung von Vorwissen und Integration während der Lösung des Problemes gemachter Erfahrungen. Können Sie die wesentlichen Merkmale des Modells „Lohhausen“ von DÖRNER et al. beschreiben? Dieses Modell stellt Versuchspersonen vor die Aufgabe, für eine fingierte Kleinstadt strukturell relevante Entscheidungen zu treffen. Die Faktoren ergeben ein Muster von ca 2000 möglichen Varianten zur Entwicklung der Stadt. Welche grundlegenden Eigenschaften komplexer Probleme kann man unterscheiden? Nach Funke: Komplexität, Vernetztheit, Polytelie und Intransparenz Welche Phasen unterscheidet man im Prozess des Lösens komplexer Aufgaben und welche Anforderungen ergeben Sie sich dabei in den einzelnen Phasen an das Individuum? - Datensammlung zur adäquaten in Bild setzung mittels relevanter Informationen über das zu lösende Problem - Zielsetzung und Zielbalancierung indem die Lösung als Ziel mit Teilzielen angesehen wird und die Einsetzung von Ressourcen ausbalanciert werden muss - Planung und Umgang mit Absichten zur Integration oder Lösung von Konflikten zwischen sich widersprechenden Absichten mittels Entscheidungen - Umgang mit Feedback in Bezug auf die anpassung an sich ändernde Erfolgswahrscheinlichkeiten Welche Determinanten der Fähigkeit zum Lösen komplexer Probleme werden in der Forschungsliteratur üblicherweise unterschieden? Intelligenz, heuristische/epistemische Kompetenz und kognitive Komplexität In welchem Ausmaß korrelierte die Fähigkeit zum komplexen Problemlösen in der „Lohhausen-Studie“ mit der Intelligenz und welche Ursachen wurden dafür angenommen? Sie korrellierte nicht mit Intelligenz. Man nahm an, dass allgemeine Intelligenz als Konstrukt zu global für die FzkP sei, dass Intelligenz in klaren Situationen gemessen wird also Ergenisse nicht auf natürliche Problemsituationen angewandt werden können und dass die Kriterien zur Bewertung der Problemlösefähigkeiten nicht ausreichend valide sind. Was versteht Dörner unter „heuristischer Kompetenz“ und wie unterscheiden sich heuristisch Hochkompetente von Personen mit niedriger heuristischer Kompetenz? heuristische Kompetenz ist laut Dörner eine allgemeine Fähigkeit zur Bewältigung von Unbestimmtheit und Komplexität. Heuristisch niedrig Kompetente greifen in solchen Situationen rasch auf intuitive und emotionale Entscheidungskriterien zurück während heuristisch Hochkompetente länger und intensiver versuchen, durch rationale Überlegungen und Selbstreflexion neue Perspektiven und Lösungswege zu finden. Was bedeutet „kognitive Komplexität“ und wodurch kann man Personen mit hoher kognitiver Komplexität identifizieren? KK wird durch die Anzahl und Eigenschaften der Dimensionen definiert, die Individuen zur kognitiven Strukturierung von Gegenstandsbereichen verwenden. kK Personen werden daran identifiziert, dass sie eine vielzahl von Faktoren bei der erfassung von Problemen, Überlegung zur Planung und Abstimmung ihrer aktuellen oder zukünftig relevanten Ziele beachten. Welcher Zusammenhang besteht zwischen Aufmerksamkeits- und Konzentrationsleistungen und dem Lebensalter? - Tempoleistungen der Konzentration nehmen ab dem 6.lj monoton zu - Vorsprünge in den Tempoleistungen von Mädchen gleichen sich mit der Adoleszenz aus - bei der selektiven Aufmerksamkeit nehmen Fähigkeiten zum dichotischen Hören zwischen dem 5ten und 14ten lj zu, dann wieder ab Im Hinblick auf welche Merkmale kann man individuelle Unterschiede bei Konzentrationsleistungen feststellen? Dauer, Tempo und Qualität – sind aber stark situationsabhängig Auf welchen Ebenen können individuelle Unterschiede in Bezug auf Lern- und Gedächtnisleistungen auftreten? - in der Kapazität des Arbeitsgedächtnisses - in der Qualität des deklarativen Metagedächtnisses - in der qualität des exekutiven MD - in den konkreten Lern- und Merkstrategien - in gedächtnisrelevantem Vorwissen Was bedeuten die Begriffe „deklaratives Metagedächtnis“ und „exekutives Metagedächtnis“? deklarativ: wissen was man weiß, exekutiv: Planung des Merk- und Erinnerungsverhaltens Wodurch können individuelle Unterschiede in der Gedächtnisspanne erklärt werden und mit welchen anderen Merkmalen korrelieren sie? Individuelle Unterschiede in der GS hängen z.B. mit der Geschwindigkeit zusammen, mit der Items identifiziert und eingespeichert werden können. Diese Unterschiede korrellieren stark mit Lebensalter und allgemeinen Intelligenzleistungsfähigkeiten. Was versteht man unter „Metakognition“, welche Arten von Metakognition unterscheidet man? Metakognition ist zum einen deklarativ, das ist das Wissen über kognitive Prozesse, und zum anderen exekutiv, das ist die Fähigkeit kognitive Aktivitäten zu steuern. Gibt es Korrelationen zwischen Metakognition und Gedächtnisleistungen und in welcher Weise hängen diese mit Merkmalen der verwendeten Lernaufgaben zusammen? Exekutive Metakognition erwies sich als besserer Prädikator für Behaltensleistungen (deklarative hat zwar nur positive aber mäßige Korrelationen mit div. Gedächtnisleistungen). Je schwieriger und komplexer Lernaufgaben sind, umso größer ist die Korrelation zum Metagedächtnis. Besteht ein Zusammenhang zwischen Intelligenz und Gedächtnisleistungen? Welche Erklärungen gibt es dafür? Es besteht ein nur mäßiger Zusammenhang, der vor allem auf den Zusammenhang zwischen Verarbeitungsgeschwindigkeit und Kapazität des funktionalen Arbeitsgedächtnisses und auf der intelligenzabhängigkeit von Strategien und Metakognitionen beruht. Personen mit hoher testintelligenz haben zwar ein besseres Metakognitives Wissen, setzen es aber nicht zwangsläufig ein. Welche Zusammenhänge bestehen zwischen Extraversion/Introversion und Lernleistung? - Extraversion: Stärker von Belohung abhängig, bessere Abrufung von schwer zugänglichen Informationen aus dem Langzeitgedächtnis, kurzfristig bessere Behaltensleistung Introversion: Stärker von Bestrafung abhängig, stärkerer Leistungsabfall bei steigender Aufgabenschwierigkeit, größere beeinträchtigung durch Ablenkung, langfristig bessere Behaltensleistung In Bezug auf welche Komponenten des Sprachvermögens können individuelle Unterschiede auftreten? lexikalisch, phonologisch, morphologisch, syntaktisch und semantische Komponente Welche Auffassungen bzw. Theorien gibt es in Bezug auf genetische bzw. umweltbedingte Ursachen von individuellen Unterschieden im Sprachvermögen und Sprachgebrauch? - Umweltbedingte Ursachen nimmt Bernstein in seiner soziolinguistischen Theorie des Sprachcodes an (elaborierter vs restringierter Code) - Genetische Ursachen nimmt Jensen an - erstere Theorie ist nicht empirisch bestätigt, zweitere gilt als überholt Was versteht man unter „kognitiven Stilen“? Können Sie ein Beispiel dafür angeben? Kognitive Stile spiegeln interindividuelle Unterschiede in der Informationsverarbeitung wieder. Der fundierteste Ansatz stammt von Messick (z.B. the nature of cognitive stiles) Was versteht man unter „Feldabhängigkeit“ bzw. „Feldunabhängigkeit“? Mit welchem Testverfahren wurde diese Dimension vor allem gemessen? Wer hat dieses Verfahren entwickelt und auf welchen älteren Theorieansatz geht dieses Verfahren zurück? Die Abhängigkeit von einem Feld ist der Grad, wie Individuen von externen Bezugssystemen beeinflusst werden und geht mit einer geringen psychischen Differenziertheit sowie guten sozialen Fähigkeiten einher– unabhängigkeit geht mit einem hohen Maß an Autonomie einher sowie der Fähigkeit zur kognitiven Umstrukturierung. Gemessen wird diese Dimension mit dem Embedded-Figure-Test von Witkin, der auf den Gestaltpsychologen Gottschaldt zurückgeht und eng mit dem Faktor „Flexibilität zur Gestaltbildung“ von Thurstone zusammenhängt. Welche empirischen Befunde gibt es zum Zusammenhang von „Feldabhängigkeit“ bzw. „Feldunabhängigkeit“ mit Leistungsmerkmalen? - Feldabhängige werden beim Einspeichern von Informationen von Kontextmerkmalen beeinflusst - Feldunabhängige nutzen Lern- und Gedächtnisstrategien flexibler als Feldabhängige - Beim textlernen nutzen Feldunabhängige Vorwissen effizienter. Die Kontrolle der verbalen Intelligenz vermindert diesen Effekt, sodass Feldabhängigkeit eher als Teilkonstrukt von Intelligenzfaktoren abhängig gesehen werden könnte, anstatt als Präferenzen kognitiver Stile Wie beurteilt man in der neueren Literatur den Stellenwert des Konstrukts „Feldabhängigkeit / Feldunabhängigkeit“? - Tiedeman erklärt die Attraktivität des Konstruktes, weist aber auf die unklare Operationalisierung durcht den EFT Test hin. Amelang und Bartussek sprechen dem Konstrukt zwar heuristischen Wert zu, sehen es aber eher als neue Operationalisierung bekannter Intelligenz- und Verhaltensfaktoren. 8. Typologien und faktorenanalytische Gesamtsysteme der Persönlichkeit – Was sollte ich wissen? Können Sie historische Beispiele für Temperamentstypologien und Konstitutionstypologien angeben? - Hypokrates Temperamentenlehre der Körpersäfte - Kretschmers Konstitutionstypologie von Körperbau und Charakter Welche Charakterausprägungen unterscheidet die Typologie des HIPPOKRATES und worauf wird darin die individuelle Charakterausprägung zurückgeführt? Melancholiker, Sanguiniker, Phelgmatiker, choleriker: Anteilmischung der Körpersäfte Können Sie den Zusammenhang zwischen der hippokratischen Temperamentenlehre und dem Persönlichkeitsmodell von EYSENCK angeben? Unstabil-Introvertiert: Melancholisch Unstabil-Extrovertiert: cholerisch Stabil-Introvertiert: Phlegmatisch Stabil-Extrovertiert: Sanguinisch Welche Konstitutionstypen unterschied Ernst KRETSCHMER und in welcher Weise werden diese Typen mit psychischen Krankheiten in Beziehung gesetzt? leptosom: schizophrenie athletisch: epilepsie pyknisch: manisch-depressives Irresein dysplastisch: endokrine Störungen, die klinisch nicht nachweisbar sein müssen Welche Konstitutionstypen unterschied William SHELDON und welche Temperamente werden den einzelnen „Somatotypen“ darin zugeordnet? Endomorph-Viszerotonie Mesomorph-Somatotonie Ectomorph-Zerebrotonie Wie kann man die durch die Konstitutionstypologien postulierten Zusammenhänge zwischen Körperbau und Charakter erklären? - Körpereigenschaften können von der Persönlichkeit als stärke genutzt oder als Minderwertigkeitsschwäche kompensiert werden - Die Umwelt reagiert auf den Körperbau und formt so in der sozialisation einen bestimmten charakter aus - gemeinsame Hintergrundvariablen wie hormonelle Störungen beeinflussen sowohl das erscheinungsbild als auch psychophysische Prozesse (Aktivierungen etc.) Können Sie die bedeutendsten faktorenanalytischen Gesamtsysteme der Persönlichkeit angeben? Das Faktorenmodell von Guilford, das 3Faktorenmodell von Eysenck, das System von Catell, das Big-Five-Modell Können Sie die diesen Modellen gemeinsame Hierarchie der Merkmalsebenen darstellen? (Wichtig ist es dabei, die einzelnen Ebenen zu charakterisieren; Sie müssen die konkreten (unterschiedlichen) Benennungen bei den einzelnen Autoren nicht aufzählen können; Sie sollten aber konkrete Konstrukte wie „habits“ den einzelnen Ebenen zuordnen können.) - 3te Abstraktionsebene: Typusniveau/second stratum source traits/Typenfaktoren - 2te Abstraktionsebene: primäre eigenschaften/first stratum source Traits/Eigenschaften - 1te Abstraktionsebene: hexis Niveau/behavioral tendencies/habits - direkt beobachtbare Verhaltensweisen: spez. Handlungen / / spez. Reaktionen Abfolge: Guilford, Cattell, Eysenck Wie viele Faktoren (primary traits) umfasst das Modell von GUILFORD? Warum wurden die ursprünglich 13 Faktoren auf 10 Faktoren reduziert? Drei der 13 Faktoren korrellierten hoch miteinander und wurden gemeinsam unter dem Faktor emotional stability zusammengefasst. Welches Messverfahren wurde zur Messung der GUILFORD-Faktoren entwickelt? Guilford-Zimmermann-Temperament- Survey (Fragebogenverfahren) Nahm GUILFORD Unabhängigkeit seiner Persönlichkeitsfaktoren an? Wurde diese Unabhängigkeit empirisch bestätigt? Welche Konsequenz zog G UILFORD aus den Ergebnissen dieser empirischen Untersuchungen? Guilford nahm Unabhängigkeit dieser Faktoren an, revidierte dies jedoch aufgrund der empirischen Befunde und nahm eine weitere Ebene 4 übergeordneter sekundärfaktoren an. Können Sie „psycholexikalische Methode“ beschreiben, die den Ausgangspunkt des Persönlichkeitsmodells von R. B. CATTELL bildete? Die psycholexikalische Methode von Alport und Odbert umfasste eine Analyse Persönlichkeitsbeschreibender Wörter aus Websters Wörterbuch. Sie ordneten diese Wörter in 4 Kategorien, wo aus den zwei Kategorien Personality traits und Temporary moods and passing activities Gegensatzpaare gebildet wurden, die über eine Fremdbeurteilungsstudie über Korrellationen untereinander zusammengefasst wurden und schließlich zu den 12 Faktoren für die source traits Cattells führten. Welche zusätzliche Datenquelle hat CATTELL verwendet, und wie viel Faktoren kamen dadurch schließlich zustande? Wurden darüber hinaus weitere Faktoren höherer Ordnung abgeleitet, und können Sie dafür Beispiele nennen? Cattell führte zudem eine Fragenbogendatenquelle ein, aus welcher er 4 zusätzliche Q Werte bezog und so ein 16-Faktoren-Modell bildete. Catell leitete daraus 5 Globalfaktoren höherer Ordnung ab: Extraversion, Unabhängikeit, Unnachgiebigkeit, Selbstkontrolle, Ängstlichkeit Wie viele Persönlichkeitsdimensionen umfasst das Modell von EYSENCK und welche? 3-Faktoren-Modell Extroversion, Neurotizismus, Psychotizismus Können Sie die durch die einzelnen Dimensionen gemessenen Merkmale oder Verhaltenstendenzen beschreiben? - Extraversion: gesellig, kontaktfreudig, sensation-seeking, aktiv, durchsetzungsfähig, dominant, abenteuerlustig - Neurotizismus: schüchtern, niedergeschlagen, passiv, zurückhaltend, ängstlich, emotional, - Psychotizismus: though-minded, gefühlskalt, egozentrisch, kreativ, hartherzig, Können Sie einige Verfahren angeben, die von EYSENCK zur Messung dieser Persönlichkeitsdimensionen entwickelt wurden? MMQ, MPI, EPI, EPQ, EPQ-R Was versteht man unter einer „Lügenskala“ und warum verwendet man solche Skalen innerhalb von Persönlichkeitstests? Um festzustellen, wie reliabel die Antworten der Fragebogenergebnisse sind. Können Sie die Faktoren des „Big Five“-Modells benennen und einige typische Merkmalsbeschreibungen für die einzelnen Faktoren angeben? - Extraversion/surgency (Überschwänglichkeit): gesprächig vs schweigsam, gesellig vs zurückhaltend - Agreeableness (Freundlichkeit): gutmütig vs grantig, wohlwollend vs missgünstig, kooperativ vs feindselig - Conscentiousness (Gewissenhaftigkeit): zuverlässig vs unzuverlässig, genau vs ungenau, gewissenhaft vs nachlässig - emotional stability: ausgeglichen vs nervös, widerstandsfähig vs wehleidig - Kulture: gebildet vs ungebildet, phantasievoll vs einfallslos, kunstverständig vs kunstunverständig Können Sie Verfahren angeben, mit denen die „Big Five“-Faktoren gemessen werden können? NEO Inventory von McCrae&Costa, das als Folge des fragebogens bezüglich der Big-Two Eysencks (extraversion und neurotizismus) und des zusätzlichen Faktors open/closed to experience weiterentwickelt wurde, da dieser so überwältigende empirische bestätigung fand. 9. Lerntheoretische Persönlichkeitskonstrukte – Was sollte ich wissen? Von welchen Forschern wurden im 20. Jahrhundert bedeutsame lerntheoretische Persönlichkeitskonstrukte entwickelt? Rotter, Bandura und Mischel Wie erklärt das Persönlichkeitsmodell von DOLLARD & MILLER die Entstehung individueller Motivlagen und Antriebskonstellationen? Laut dem Modell von Dollard&Miller bilden die Basis aller Motive die Triebe. Individuelle Unterschiede ergeben sich durch konditionierte Triebreduktionen. diese Konditionierungen beruhen auf Verstärkererfahrungen. Was versteht Julian ROTTER in seiner „sozialen Lerntheorie der Persönlichkeit“ unter „Verhaltenspotential“ und durch welche Faktoren wird es bestimmt? Laut Rotter ergibt sich das Verhaltenspotential einer Person in einer Situation mit einer gewissen Verstärkererwartung aus der Wahrscheinlichkeit der Verstärkererwartung und dem Verstärkungswert VP(x,s,v)=E(x,s.v)+VW(s,v) Was versteht ROTTER unter „locus of control“ und wie lautet die gängige deutsche Bezeichnung dieses Konstrukts? loc= Kontrollüberzeugung, d.h. inwieweit ein Individuum Ereignisse als Konsequenz des eigenen Verhaltens (internale K) oder auf unbeeinflussbare äußere Umstände wie Zufall, Schicksal (externale K) zurückführt. In welcher Weise bestimmen Kontrollüberzeugungen die Erwartung, dass ein bestimmter Verstärker als Folge des eigenen Verhaltens auftreten wird und in welcher Weise hängt dies mit Merkmalen der Situation zusammen? - je größer die internale Kontrollüberzeugung ist, desto größer ist die Erwartung, dass das eigene Handeln auch zu bestimmten Verstärkern führt - die Neigung zu externaler Kontrollüberzeugung nimmt zu, je unbekannter und mehrdeutiger die Situation ist - je mehr die Situation bereits vorangegangenen Situationen ähnelt, desto mehr werden Verstärkererwartungen auf Erfahrungen gestützt Können Sie Beispiele für spezielle Verfahren zur Messung von Kontrollüberzeugungen? In welchen Anwendungsbereichen kamen solche Verfahren zur Anwendung? Abgesehen von Rotters Fragebogen für KÜ (und de Übersetzung), gibt es spezielle Anwendungsbezogene Fragebögen für div. Bereiche, z.B. - Politik: Levenson, Activism and powerful others - Leistung: Academic Achievement Responsibility Scale - Gesundheit Wodurch wird die Ausbildung internaler Kontrollüberzeugungen in der Kindheitsentwicklung begünstigt? Ein akzeptierender, wenig kontrollierender, warmer, positiver, konsistenter Erziehungsstil begünstigt die A i KÜ. Können Sie Beispiele für Zusammenhänge zwischen dem „locus of control“ und anderen Persönlichkeitsmerkmalen nennen? - Externale lassen sich leichter beeirren und Internale konzentrieren sich besser auf relevante Hinweisreize - Externale sind stärker durch soziale Einflüsse beeinträchtigt Externale sind ängstlicher und neigen eher zu Stress, suchen eher externale Hilfe während Internale eher zu Selbstmodifikation neigen - Externale bevorzugen negative Beeinflussungsstrategien, Internale positive Beeinflussungsstrat. Welche Faktoren beeinflussen nach dem „Handlungstheoretischen Partialmodell der Persönlichkeit“ von Krampen neben den Kontrollüberzeugungen Handlungen und Handlungserwartungen? Instrumentalitätserwartungen, Vertrauen, Wertorientierungen, Kompetenzerwartungen, Situations-Ereigniserwartungen Wie definiert ROTTER sein Konstrukt „Interpersonales Vertrauen“? generalisierte Erwartung, sich auf Versprechungen u. Worte anderer verlassen zu können Welcher von den „Big Five“-Faktoren steht in unmittelbarem Zusammenhang mit „interpersonalem Vertrauen“? Verträglichkeit (Agreeableness) In Bezug auf welche anderen Konstrukte besteht ein empirisch gesicherter Zusammenhang mit „interpersonalem Vertrauen“? - niedriges interpersonales Vertrauen Korreliert auch mit einer Bereitschaft selbst unverlässlich oder unehrlich zu sein (Vertrauensbruch...). hohes interpers.V entspringt eher moralischer Begründung als der Erwartung selber nicht enttäuscht zu werden. - laut Rotter entspricht ein Mittelmaß einer optimalen Anpassung an die soziale Umgebung - hohes iV geht zwar mit einer geringen Differenzierten Wahrnehmung einher jedoch mit hoher Sensibilität für nonverbale Kommunikation - psychische Belastungen werden von Pers. mit hohem iV besser verarbeitet Können Sie einige der Komponenten nennen, in die das „Komponentenmodell des Vertrauens“ von Margit Oswald das Konstrukt „Vertrauen“ aufgliedert? Vertrauen->in Institutionen&in konktrete Personen->Kompetenzvertrauen&interpersonales Vertrauen->affektive Komponente&kognitive Komponente->selber Nutzen aus Kooperation&selber moralischer Wert Können Sie die wesentlichen Merkmale des Persönlichkeitsmodells von Walter MISCHEL angeben? - es gibt 5 Persönlichkeitsdim: Encodings, Affekte, Ziele&Wertvorstellungen, Erwartungen&Überzeugungen, Kompetenzen&Selbststeuerungspläne - das kognitiv-affektive Persönlichkeitssystem erklärt die interindivid. Unterschiede dieser Dimensionen durch ihre Zugänglichkeit und organisation - Person und Situation beeinflussen einander wechselseitig - persönlichkeitsstrukturen drücken sich in einer stabilen Wenn-Dann Beziehung aus, die anhand von Verhalten sichtbar wird Was versteht MISCHEL unter dem Konstrukt „Belohnungsaufschub“ und welche Merkmalsvariablen korrelieren positiv mit diesem Konstrukt? Belohnungsaufschub ist zugunsten auf einer späteren höherwertigen, auf eine sofort verfügbare aber niedrigwertigere Belohnung zu verzichten. Es korrellieren Merkmale einer Puritanischen Charakterstruktur positiv u.z. Widerstand gegen Versuchungen, soziale Verantwortung, Alter&Reife (fraglich da Korrelation auch mit interpersonalem Vertrauen, das zunimmt, möglich), soziale Anpassung, Intelligenz (fraglich da entweder auf Zusammenhang mit sozialer Intelligenz oder auf Fehlformulierungen zurückzuführen), Kontrollüberzeugungen (internale), Impulskontrolle (als Motivhintergrund); Impulsivität&Hyperaktivität korrellieren negativ - Wie kann man den Zusammenhang zwischen Belohnungsaufschub und Intelligenz erklären? Entweder durch den Zusammenhang als Teilkonstrukt von sozialer Intelligenz, oder aber als unangemessene Formulierung der Fragen bezüglich des Alters der Untersuchten. Der Zusammenhang mit Alter und Reife wird ebenfalls angezweifelt und eher auf den Zuwachs von interpersonalem Vertrauen zurückgefürht. Was bedeutet „self-efficacy“ und von wem stammt dieses Konstrukt? Bandura begründete mit self-efficancy den Begriff für den Einschätzung der Fähigkeit für die Wirksame Umsetzung eigener Kompetenzen in Handlungssituationen. Welche Erfahrungen tragen nach BANDURA zur Entstehung von Selbst-WirksamkeitsErwartungen bei? - eigene Erfahrungen bezüglich der Wirksamkeit eigenen Handelns - verbale Infos - Erwartungen die sich aus effizientem Verhalten anderer ableiten - Rückmeldungen physischer Zustände 10. Spezielle Merkmalsdimensionen – Was sollte ich wissen? Können Sie die wesentlichen Merkmale der Angsttheorien von E PSTEIN und LAZARUS darstellen? - Beide gehen davon aus, dass Angst daraus entsteht, dass eine Situation als bedrohlich eingeschätzt wird (primary appraisal von Lazarus, Erwartung neg. Folgen von Epstein) und es zugleich keine Fluchtmöglichkeiten gibt, die Situation nicht genau identifiziert werden kann bzw es keine eindeutigen Reaktionsmöglichkeiten gibt (secondary appraisal von Lazarus) - Epstein spricht von Hemmstrategien, die als konditionierte Reaktionen auf Angst in bestimmten Situationen diese mindern - Lazarus spricht vom coping, das entweder duch Aufmerksamkeitserhöhung oder erniedrigung zu einer Neubewertung (reappraisal) führt Was bedeuten die Begriffe „State-Angst“ und „Trait-Angst“ und mit welchem Verfahren kann man diese Konstrukte messen? State= bewusster, emotionaler und physiologischer Zustand der Erregung, Angst Trate=stabile Eigenschaft der Persönlichkeit, Sit. als bedrohlich einzuschätzen, Ängstlichkeit gemessen durch Spielbergers State-Trait-Anxiety-Inventory STAI Welche zentralen Annahmen kennzeichnen das Trait-Stait-Angst-Modell von SPIELBERGER? Die State-Angst entsteht unabhängig vom realen Gefahrencharakter einer Situation durch die subjektive Einschätzung der Situation als bedrohlich. Ihr Ausmaß korreliert mit dem eingeschätzten Bedrohlichkeitswert und sie besteht so lange, als die Situation als bedrohlich eingeschätzt wird. Hoch Trait-Ängstliche neigen eher dazu, eine Situation als bedrohlich einzuschätzen, was aber durch Training insofern gemindert werden kann, als dass bei gleichbleibender Trait-Angst die State-Angst in best. Situationen sinkt. Kann man mit situationsspezifischen Trait-Angst-Skalen bessere Vorhersagen machen als mit allgemeinen? Gibt es dafür eine Erklärung? Bessere Vorhersagen konnten empirisch nicht bestätigt werden (außer es wären sehr eng umgrenzte Situationen), was man auf den generellen Faktor „Bedrohung des Selbstwertgefühles“ zurückführt, der bei generellen Skalen besser untersucht wird. Können Sie ein Beispiel für ein mehrdimensionales Ängstlichkeitskonstrukt angeben und Beispiele für verschiedene Dimensionen von Ängstlichkeit nennen, die darin unterschieden werden? Beckers Skala unterscheidet 8, Endlers multidimensional anxiety scale 4 Angstmachende Situationen in Bez auf die Trait-Angst: physische Bedrohung, soziale Bewertung, alltägliche Routinesituationen, mehrdeutige/fremde Situationen Was behauptet die „Sprachstil-Hypothese“ von Gerda LAZARUS-MAINKA? Sie führt differenzen in der Trait-Angst nicht auf Persönlichkeitsunterschiede, sondern auf Sprachstilunterschiede zurück, die eine unterschiedliche Beschreibung des Angstzustandes der Individuen zur Folge haben. So beschreiben hoch Ängstliche ihre angst einfach stärker, da sie über die sozialisation elaboriertere Gedächtnisknoten entwickelt haben und somit eine bessere verbalisierungsfähigkeit bezüglich Angst besitzen. Welche weiteren Theorieansätze zur Erklärung von Angst und Ängstlichkeit kennen Sie? - Watson&Clark: negative Affektivität als Disposition aversive Emotionen zu erleben - Salz: Angst als differenzielle Stressanfälligkeit (selbstwertrelevante Stresssituationen) - kognitive Ansätze: A als Bewältigungsdisposition so, dass Hochängstliche eher zu flukturierendem Bewältigungsverhalten neigen o Michael Eysenck: Hypervigilanz, 4-Fakt-Theorie der Angst, wobei die kognitive Bewertung die überhöhte Aufmerksamkeit hervorruft - Repression vs Sensitization - Miller: Monitoring-Blunting Hypothese - Krohe: Bewältigungsmodi Was messen Ängstlichkeitsskalen nach Auffassung kognitiver Angsttheorien? Sie erfassen die Art und Weise, wie Personen mit ihrer Angst umgehen Was besagt die „Vier-Faktoren-Theorie der Ängstlichkeit“ von Michael EYSENCK? Er sieht Unterschiede zwischen Hoch- und Niedrigängstlichen in untersch. kognitiven Funktionen. Hochängstliche neigen zu Vigilanz, d.h. überhöhter Aufmerksamkeit. das biologische Warnsystem „Angst“ entsteht so aus kognitiven, physiologischen und verhaltensbezogenen Determinanten, sowie Informationen aus dem Langzeitgedächtnis, wobei die kognitive Bewertung den wesentlichsten Einfluss hat. Was besagt die Persönlichkeitsdimension „Repression vs. Sensitization“ und auf welche Vorläuferkonstrukte geht das Konstrukt „Repression“ zurück? Repression ist die Tendenz, Informationen der Wahrnehmung in angstmachenden Situationen eher zu unterdrücken, Sensitization ist eine erhöhte Aufmerksamkeit. Benannt nach Gordon, geht es auf psychoanalytische Konstrukte, nämlich die Abwehrmechanismen Verdrängung als Repression, und die perceptual defence/vigilance Konstrukte um 1950 der Wahrnehmungsabwehr. In welcher Weise unterscheiden sich „Represser“ von „Sensitizern“? - Sensitizer haben eine subjektive Ungewissheit bei Entscheidungssituationen, Differenziertheit Eigen/Fremdbeurteilung, neigen zu Dominanz und Selbstkritik, haben zwar geringere Erregung doch nehmen sie genauer wahr, reagieren positiv/stärker auf sexuelle Reize, suchen häufiger u.z. vor allem psychosomatischer Krankheiten wegen, einen Arzt auf - Represser leugnen eigene Schwäche ab, neigen zu Konformität mit der soz. Umgebung in Bezug auf Beurteilung und Reaktion, haben zwar höhere Erregung die sie aber herunterspielen, reagieren eher negativ/unterdrückend auf sexuelle Reize, suchen selten, wenn dann nur aufgrund physiologischer Krankheiten ärztliche Hilfe auf Was kann man gegen das Konstrukt „Repression vs. Sensitization“ kritisch einwenden? Da es hoch mit emotionaler Anpassung korrelliert, ist fraglich, ob es eine eigene Persönlichkeietsdimension darstellt. Weiters überlegt man, ob nicht ein U-förmiger Zusammenhang zu erwarten wäre sowie ob es nicht ein Eindimensionales Konstrukt wäre. Welche Befunde gibt es in Bezug auf physiologische Korrelate zur Merkmalsausprägung „Repression vs. Sensitization“? Represser haben stärkere physiologische Reaktionen, geben aber niedrige Werte an, während Sensitizers eine schwächere Reaktion aufweisen, aber höhere Werte angeben. Die Befunde sind fraglich da es sich nur um Hautwiderstandsmessungen handelt. Können Sie Beispiele für Einstellungen und Verhaltensweisen nennen, die mit der Merkmalsausprägung „Repression vs. Sensitization“ korrelieren? siehe oben sexuelle Reize, wahrnehmung von Krankheiten Was versteht man unter der „Monitoring-Blunting-Hypothese“? Individueller Umgang mit Situationen ist in der Tendenz zum Monitoring – Aufmerksamkeitsausrichtung und intendierte Beobacghtung – oder zum Blunting – Abstumpfung und Ablenkung – begründet (Miller). Welche Prozesse werden im „Modell der Bewältigungsmodi“ von Krone unterschieden und auf welche psychische Funktion beziehen sie sich? 2 gegenläufige Prozesse nämlich Vigilanz und kognitive Vermeidung, bezogen auf die Aufmerksamkeitsausrichtung zur Angstbewältigung. Was versteht man unter „Aggression“ bzw. „Aggressivität“? Wodurch unterscheiden sich die beiden Konstrukte? Aggression ist ein Verhalten, das auf Schädigung/Verletzung von Personen, Tieren oder Objekten abzielt, und ist somit situationsabhängig, Aggressivität ist eine (Persönlichkeits)eigenschaft, die eine erhöhte Bereitschaft für Aggressives Verhalten beinhaltet. Welche grundsätzlichen Erklärungsansätze in Bezug auf Aggression und Aggressivität kann man unterscheiden? - Agressivität als Folge von Trieben und Instinkten (Freud, Lorenz...) - Agression als lerntheoretisches Konstrukt (Bandura...) - Agressivität als Trait (Persönlichkeitsps.) Welche unterschiedlichen Aspekte von Aggressivität kann man unterscheiden? Kennen Sie Verfahren, mit dem man diese unterschiedlichen Aspekte differenziell messen kann? - Freiburger Aggressivitäts-Fragebogen misst spontane-, reaktive- und Selbstaggression sowie Erregbarkeit und Aggressionshemmungen - Aggressions Questionaire von buss&Perry misst verbale und körperliche Aggression, Ärger/Zorn und Feindseligkeit Welche Aktivierungsebenen bzw. Motivebenen unterscheidet man in den Aggressionsmodellen von Dan OLWEUS und Hans-Joachim KORNADT? Wurden zu diesen theoretischen Modellen auch Messverfahren entwickelt? Beide berücksichtigen die Interaktion von situationalen und motivalen Faktoren - Olweus unterscheidet zwischen habitueller Aggression und habitueller Aggressionshemmung, die sich auf den Ebenen des Aktivierungswerts der Situation, Stärke der habituellen Tendenz und Stärke der aktivierten Tendenz unterscheiden (3x2 Cluster). Er misst diese Merkmale mit einem projektiven Verfahren als GeschichtenErgänzungstest und einem Fragebogen - Kornath unterscheidet ebenfalls Aggression und Aggressionshemmung und zusätzlich ein komplexes Handlungsmodell aggressiver Reaktionen. Er misst die Motivkomponenten mit einem TAT: Thematischen apperzeptionsVerfahren Was versteht man unter „prosozialem Verhalten“ bzw. unter „altruistischem Verhalten“? pV ist mit Handlungen bezeichnet, die Vorteile für einen anderen und Nachteile für einen selbst bringen, aV ist Verhalten, das primär darauf abzielt, anderen zu helfen. Wodurch unterscheiden sich die beiden Konstrukte? aV ist nur auf pV angewandt, wo es sich eben um Hilfe handelt (Unterkonstrukt), wird aber angezweifelt, da es mögl.weise einen sekundären Lustgewinn gibt Welche Arten von Motiven prosozialen Verhaltens kann man unterscheiden? Extrinsisch, Intrinsisch und Empathie Was besagt die „Empathie-Altruismus-Hypothese“ von BATSON? Empathiemotiv für prosozV auf zwei Arten unterscheidbar: - die unangenehme Berührtheit durch Beobachtung der Notlage zu beseitigen - altruistische Tendenz die der Einfühlung entspringt Welche Annahmen gibt es über die Faktorenstruktur des Konstrukts „Prosozialität“? - evolutionspsychologische Annahmen begründen Prosozialität mit dem Konstrukt Gesamtfitness und reziprokem Altruismus - Annahme, dass es eine Charaktereigenschaft sei, konnte nur teilweise bestätigt werden - eine Faktorenstruktur zum Messverfahren fürht PS auf div. Faktoren zurück: Toleranz, soziale Verantwortung, Mitleid, Interventionskompetenz in Gruppensit. und Diagnostische Kompetenz Können Sie die wesentlichen Merkmale des Konstrukts sensation seeking von Marvin ZUCKERMAN darstellen? Er stellte die These auf, dass jeder einen individuelle Stimulation benötigt, um einen bestimmten hedonischen Tonus zu erreichen. Diese Stimulation erfolgt auf 4 verschiedenen Faktoren des sensation-seekings. Dies bedeutet, neue, erregende usw Erfahrungen machen zu wollen, und dafür Risiken in Kauf zu nehmen. Welche Faktorenstruktur weist ZUCKERMANs Konstrukt sensation seeking auf? thrill&adventure seeking, boredom succeptibility, experience seeking, disinhibition Wie ist die empirische und theoretische Bewährung des Konstrukts sensation seeking zu beurteilen? Z geht zwar neurobiologisch und erklärungstheoretisch weiter, als andere Konstrukte, konnte seine Argumente auch empirisch gut belegen. Allerdings ist der Zusammenhang mit den Teilkonstrukten noch unklar und der neurobiologische Zusammenhang konnte noch nicht restlos bewiesen werden. 11. „Selbst“ und „Identität“ – Was sollte ich wissen? Welche Aspekte des Selbst unterschied William JAMES? materielles, geistiges und soziales Selbst (also Verbindung mit sozialer Struktur) In welcher Weise wird der Selbst-Begriff in der neueren psychologischen Literatur konzeptualisiert? Internalisierte Normen, Rollen und Verhaltensweisen Was versteht man unter „Selbst-Schemata“? Generalisiertes, organisiertes und zusammengehöriges Wissen dessen, was die eigene Person in bestimmten Bereichen ausmacht, welches auch beeinflusst, für welche Informationen wir in bestimmten Situationen empfänglich sind, nämlich dass Selbst-Schema relevante Infos leichter aufgenommen werden. Was versteht man unter einem „hierarchischen“ Modell des Selbstkonzepts und welche Alternativen gibt es dazu in neueren Ansätzen? Früher konzeptualisierte man das Selbst als Hierarchie von Teilkonzepten, die aufeinander aufbauend auf verschiedene Verhaltensweisen und Eigenschaften aufbauen. In neueren Ansätzen geht man von dynamischen Konzepten wie semantische Netzwerke aus. z.B. working self-concept verschiedener Selbst-Konzepte im Denken und Gedächtnis, die vergangene, gegenwärtige, zukünftig vorgestellte Konzepte umfassen und sich laufend verändern. Wie definierte Erik ERIKSON „Identität“? E bezeichnet mit Identität ein Grundgefühl, dass als vertrauen darauf beruht, dass der Einheitlichkeit und Kontinuität dessen, was andere in einem sehen, einer Fähigkeit entspricht, diese Einehitlichkeit und K aufrecht erhalten zu können.