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2. Vorlesung: 16. Mrz. 2007
Infos zur Vorlesung:
Nächster Prüfungstermin am 23. März um 9.30, Anmeldung ist keine erforderlich!
Inhalte der heutigen Vorlesung:
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Das zentrale Ende
Motorisches Projektionsfeld
Funktion des motorischen Analysators
Motorische Funktionskreise
Motorische Funktionsweise im fMRI
Muskeltonus
Wie entsteht eine Bewegung
Merkmale menschlicher Bewegung
Bewegungsentwicklung
Fötale Bewegungsformen
Funktionssysteme, Entwicklungslinien
Clips:
 Taktile Reflexe/Reaktionen (durch Berührungen)
 Kinästhethische Reflexe (durch Reflex auf die Gelenke)
 Schwerkraftreflex (durch Schwerkraft ausgelöst)

Motorische Funktionskreise, Entwicklung
* Clip: Visomotorik 1
 Visomotorik
 Statomotorik
 Lokomotorik
 Bewegungsentwicklung
 Bewegungsstörung => nächste VO!!!!!!!!!
Das zentrale Ende
 liegt in der Hirnrinde und es erfolgt eine Gliederung in 3 Zonen.
 Das zentrale Ende ist nicht homogen strukturiert und
 es hat nicht 1 Funktion, darum die Gliederung in 3 Zonen
(Rindenfelder)
a) Primäres oder motorisches Rindenfeld
b) Sekundäres Rindenfeld
c) Tertiäres Rindenfeld
a) Primäres oder motorisches Rindenfeld:
 Projektionsfeld: zwischen der Peripherie und dem zentralen Ende
besteht eine „Projektionsbeziehung“ => somatotope Organisation!
1
b) Sekundäres (motorisches) Rindenfeld:
 Prämotorische Region.
c) Tertiäres (motorisches) Rindenfeld:
 Präfontale Region.
Anmerkung: Das sekundäre und das tertiäre Rindenfeld (die beiden Felder liegen vor
dem Primären Rindenfeld) sind keine Projektionsfelder, sondern so genannte
Assoziationsfelder, da diese erstens nicht somatotop organisiert sind und eben keine
„Punkt-zu-Punkt-Beziehung“ wie beim Projektionsfeld vorhanden ist. Zudem hat das
Assoziationsfeld die Aufgabe Verbindungen herzustellen.
Motorisches Projektionsfeld
Wenn wir hierbei einen Schnitt – parallel zur Stirn – machen, dann können wir die
räumlichen Beziehungen der Projektion betrachten. Anmerkung: Diese Projektion
entspricht nicht den tatsächlichen räumlichen Verhältnissen. PENFIELD hat die
Projektionsbeziehung beschrieben -> Penfield’scher Homunculus.
Ergänzung zum Primären motorischen Rindenfeld nach der Folie aus der VO:
 befindlich in der vorderen Zentralwindung
 Projektionsfeld: somatotop organisiert (d.h. dass bestimmte Punkte des
Kortex bestimmten Teilen des Körpers entsprechen.) -> Penfield’scher
Homunculus.
Beispiel:
Wenn ich zum Beispiel trainiere mit den Zehen schreiben zu können, dann ist es
schon möglich, dass ich das schaffe. Aber Frage hierzu: Ändern sich dann aber die
Beziehungen räumlich (gesehen)? Antwort: Ja, das wissen wir heute, es gibt
Untersuchungen dazu, wo dies belegt ist. Die Projektionsbeziehungen ändern sich
(auch) größenmäßig!
Funktion des motorischen Analysators (Brooks 1986)
 Unterteilung des Analysators in Regulationsniveaus: siehe Seite 47 und
in meiner Darstellung hier:
Die Regulationsniveaus:
NIVEAU
Höchstes Regulationsniveau
FUNKTION

Handlungsplanung
STRUKTUR


Mittleres Regulationsniveau

Das primäre motorische


sekundäres und
tertiäres motorisches
Rindenfeld
Caudatusschleife = die
Bahnverbindung zw.
sekundärem und
tertiären RF + nucleus
caudatus. Die
Caudatusschleife liegt
zw. Hirnrinde +
Caudatus.
Limbisches System
Primäres motorisches
2

Unterstes Regulationsniveau


Rindenfeld kooperiert
mit dem Putamen, um
Bewegungs- und
Haltungsprogramme zu
realisieren (Richtung,
Kraft, Geschwindigkeit)
Bewegungskontrolle (=
Überprüfung, ob die
geplante Bewegung
auch so durchgeführt
wurde, wie auf dem
obersten Niveau
organisiert.)
Übersetzung in
Muskelaktivität
Servo-Regulation
(Kontrolle der
Bewegung)
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

RF (kooperiert mit
Putamen)
Putamenschleife (das
Putamen ist eine der
Schaltebenen + ist Teil
der subkortikalen
Ganglienmasse.) Die
Putamenschleife
entspricht etwa der
Feedbackschleife
zwischen Hirnrinde +
extrapyramidalen
Ganglien.
Cerebellum
Hirnstamm
Rückenmark (seitens
des Nervensystems) ->
letzte gemeinsame
Strecke, Verbindung
zum Muskel (afferent
und efferent)
Anmerkung zum „Limbischen System“:
- es besteht aus verschiedenen Hirnanteilen.
- ist die zentrale Stelle bei der Emotionsentwicklung.
- Für diese Ebene spielen Emotionen eine große Rolle.
Anmerkung: Muskeleigenreflexe und Fremdreflexe entstehen auf niedrigerem
Niveau, im Rückenmark (unterstes Niveau) oder im Hirnstamm (mittleres Niveau)1
Motorische Funktionskreise
 siehe Putamenschleife und Caudatusschleife!
bitte noch ergänzen!
Motorische Funktionsweise im fMRI
-
Das fMRI ist ein bildgebendes Verfahren, mit dem es möglich ist,
Hirntätigkeiten aufzuzeichnen bzw. darzustellen.
Was passiert nun:
- Hirn wird starkem Magnetfeld zugeführt.
- Störfunktion durch Bipolarität
- elektromagnetischer Impuls -> dieser wird aufgezeichnet
- Mit dieser Methode des fMRI können stärker (in ihrer Tätigkeit) durchblutete
Zonen….(?)
 Feststellung: bestimmte Zonen im Hirn sind einfach stärker durchblutet,
d.h. diese stehen mit irgendeiner Bewegungsdurchführung-/Leistung in
Zusammenhang. Die Überprüfung oder das Festellen dieser Zonen
erfolgt eben mit dem fMRI.
1
aus: http://de.wikipedia.org/wiki/Motorcortex
3
 Repetitive squeezing of a ball with the right hand.
 activation of the bilateral sensomotoric cortex, parietal areas, the
supplementar and motoric areas, and the cerebellum.
 in recruitment of the sensomotorical cortex, a developmental fMRI
study.
Muskeltonus (s. S 47)
-
keine Bewegung ohne Muskeltonus
spielt auch in der Pathologie eine Rolle
a) Wodurch Ruhespannungszustand?
 mechanische Eigenschaften der Muskelfasern
 Nervenimpulse (in Ruhe) (wenn der Muskulatur diese Impulse fehlen,
dann kommt es zu einem Abbau, z.B. Raumfahrer, die wieder auf die
Erde zurückkommen, müssen gestützt werden, da die Muskulatur
geschwächt ist infolge der Schwerelosigkeit ): Verarbeitungsafferente
Impulse (Schwerkraftwirkung) über die Formatio reticularis (-> medulla
oblongata, Hirnstamm). Diese „Formatio reticularis“ ist seit Beginn der
Raumfahrt überprüfbar.
b) Störung:
 Störung der Bewegungskoordination
Wie entsteht eine Bewegung
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
Ziel der Willkürbewegung ist die Bewältigung einer Aufgabe der
Umweltaneignung
Wird realisiert durch ein variables Mosaik von Operationen, die abhängig sind
von Ausgangs- und Rahmenbedingungen.
Afferenzen aus verschiedenen Sinnessystemen
Afferenzen im Thalamus integriert.
Der hinteren Zentralwindung zugeteilt und dort erfolgt die Formulierung einer
Bewegungsaufgabe.
Motorischer Analysator formuliert Bewegungsantwort
Pyramidenbahn / EPS / Cerebellum -> RM, letzte gemeinsame Strecke)
Anmerkung zum „Thalamus“: Der Thalamus2 (vom Griechischen ϑάλαμος [thálamos]
„Schlafgemach, Kammer“) stellt den größten Teil des Zwischenhirns dar und setzt
sich aus vielen Kerngebieten zusammen, die eine sehr starke Verbindung zur
gesamten Großhirnrinde aufweisen. „Der Thalamus3 ist der Mittler von sensiblen und
motorischen Signalen zum und vom Großhirn“. Alle Informationen der Sinnesorgane
kommen bei ihm zusammen, und werden von dort weiter vermittelt. Der Thalamus
gehört genauso wie der Hypothalamus (samt Hypophyse, Anhangsdrüse),
Subthalamus und Epithalamus zum Zwischenhirn.
2
3
http://de.wikipedia.org/wiki/Thalamus
http://de.wikipedia.org/wiki/Gehirn
4
Merkmale menschlicher Bewegung
-
-
-
sind sozialen Ursprunges (-> Interaktion mit der Umwelt)
Mitwirkung von Sprache (ohne Sprache wäre eine „Verkürzung“. Sprache ist
außerdem interpersonal und interiorisiert bereits als meine Entscheidung) =>
zentrale Bedeutung.
ist geplante Willkürbewegung
 Steuergröße ist das geplante Motiv = Leitelement.
 dort spielen Emotionen eine Rolle.
optische, vestibuläre (d.h. für korrekte Bewegungsausführung) und
kinästhethische (-> Reafferenzen aus den Muskeln) Kontrolle.
Bewegungsentwicklung (s. S 48/49)

Frühe Entwicklung der Bewegung
 Pränatal (= Beginn): Fötale Bewegungen (Fötus kann schon alles, also
die Basics, was ein Zweimonatskind kann)
 Perinatal: Phase der Geburt (Bewegung erfolgt hier auch durch das
Kind)
 Postnatal: Übergangsbewegung -> reicht bis ins 4.Monat



General movements (n. Prechtl)
gilt für alle 3
Primäre Bewegungsformen
Phasen
Prechtl wollte einfach die Kontinuität zwischen der prä-/peri- und postnatalen
Periode zeigen. (in Bezug auf die General movements.)
Fötale Bewegungsformen (s. S 49 – Tabelle)
Hier eine kleine Zusammenfassung der Tabelle (nach einer Ultraschallstudie v.
Prechtl)
Startles: sind (n. Berger) „Ruckartige Ganzkörperbewegungen“, spontane
Bewegungen, die durch äußere Reize, z.B. Berührungen auslösbar sind, aber auch
ganz automatisch kommen können. Ab der 8. Woche nach Beginn der letzten
Menstruation (=> postmenstruell)
Isolierte Arm- und Beinbewegungen: etwa ab der 9. Woche.
Kopfrotation: etwas ab der 9.Woche.
Stretches: (n. Berger) Ganzkörperstreckbewegungen, etwa genauso vorstellbar mit
den Streckbewegungen, die wir nach dem Aufwachen durchführen. Etwa ab der
10.Woche.
Atembewegungen: sind dazu dienlich, dass die Atemwege „gespült“ werden, durch
Inhalieren des Fruchtwassers -> diese Vorgänge sind wichtig z.B. für die Entwicklung
der Lungen. Weiters (n. Berger) stellen die Atembewegungen auch eine Art „Übung“
dar, z.B. wird das Zwerchfell bewegt, oder der Brustkorb. Etwa ab der 10. Woche.
Hand-Gesicht-Kontakt: etwa ab der 10.Woche.
5
Daumenlutschen: z.B. ab der ca. 11.Woche.
Gähnen: ist ein Selbstreizungsmechanismus des Zentralnervensystems (bei
Absinken der Vigilanz). Das Gähnen (= phylogenetisch und ontogenetisch alt) hat
nichts mit Sauerstoffaufnahme zu tun. Etwa ab der 12.Woche.
Saugen: etwa ab der 12.Woche.
Zu den Bewegungsformen wurden von Prof. Berger noch Videoclips gezeigt
Clip 1: zeigt intrauterine Aufzeichnungen eines Föten
- General movements
- Handbewegungen
- Gähnen
Clip 2: zeigt General movements
- 2. Woche
- 5. Woche
Postnatale Entwicklung: s. S 49
Funktionssysteme, Entwicklungslinien – bis 3. Lebensjahr (n. Berger) (s. S 50)
-
hier erfolgt eine Differenzierung der Bewegungsformen
Tabelle: Funktionssystem und Entwicklungslinie
Tabelle:
FUNKTIONSSYSTEM
 Taktile Reflexe
 Schwerkraftreflexe
 Kinästhethische Reflexe (wird
über Dehnung von Muskeln
ausgelöst)
 Subroutines -> z.B. Veränderung
des Greiftypus
 Visumotorische Funktionen
 Stato- und lokomotorische
Funktionen
ENTWICKLUNGSLINIE
 vorwiegend Differenzierung des
biologischen Erbes

vorwiegend Ausbildung bedingter
Reflexe und Aneignung des
gesellschaftlichen Erbes
Diese beiden Punkte oder Funktionen
betreffend: Entwicklung steht in
Zusammenhang mit der
Umweltaneignung.

Clips zu:
 Taktile Reflexe/Reaktionen (durch Berührungen)
 Kinästhethische Reflexe (durch Reflex auf die Gelenke)
 Schwerkraftreflex (durch Schwerkraft ausgelöst)
6
1) Taktile Reflexe/Reaktionen (durch Berührungen)



Taktilreflexe (durch Berührung)
Kinästhethische Reflexe (durch Druck auf die Gelenke)
Schwerkraftreflex (durch Schwerkraft ausgelöst)
Motorische Funktionskreise, Entwicklung




Children
adolescents
adults
adults-children
ein und dieselbe Bewegung, die aus=
geführt wird, aktiviert unterschiedliche
Zonen des Gehirns.
Resultat:
Erwachsene (im Vergleich zu Kindern): deutlich höhere Aktivierung des bilateralen
sensomotorischen Kortex, parietal, supplementar-motorischer Areale und
cerebellum.
* Clip: Visomotorik 1
 Visomotorik 2
 Statomotorik
 Lokomotorik
Clip Visomotorik 1 (= essentieller Teil)

Entdeckung der Hand:
 etwa um die 6.Woche herum, bis ins 3.Monat hinein.
 Kinder können schon nach der Geburt, einen Tag danach z.B., optisch
einem Objekt folgen (-> mit den Augen, 30 Grad, Folgebewegungen)
Clip: Visomotorik 2

Entwicklung des Greifens: Greifreflex -> durch Druck (taktil / kinästhethisch)
wird Bewegung ausgelöst. Der optische Weg ist Auslöser dabei.
1.)
2.)
3.)
4.)
Greifvorbereitung: bereits beim Fötus im Mutterleib
Entdeckung der Hand: S 49
Zielbewegung zum Objekt: ebd.
Elemente werden zusammengebracht: räumlich-zeitliche Muster -> S 49
Clip: Statomotorik (=> Entwicklung zur vertikalen Position)

Entwicklung zur vertikalen Position
Clip: Lokomotorik (= Fortbewegung)
 Entwicklung: der Bewegung im Raum, und das ist auf unterschiedliche Art und
Weise möglich.
 Ziel / Motiv: das heißt, ich will etwas erreichen, darum bewege ich mich dort
oder dort hin.
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

Variabilität (hoch)
Kinder erwerben Kompetenz, dann sieht man diese erworbene Kompetenz
wieder nicht und dann taucht sie wieder auf, das ist normal.


Bewegungsentwicklung
Bewegungsstörung => nächste VO!!!!!!!!!
Bewegungsentwicklung / Zusammenfassung




Bewegungskompetenzen werden in der Entwicklung aus einzelnen
Bausteinen zusammengesetzt.
Es werden verschiedene Wege ausprobiert.
Auch nach dem Erwerb einer Kompetenz…siehe letzten oberen Punkt. Also
das heißt, eine bereits erworbene Kompetenz kann plötzlich wieder
verschwinden, z.B. das Kind konnte schon erste Schritte machen, beginnt
dann wieder zu krabbeln. Nach einiger Zeit geht das Kind wieder. Das ist
damit gemeint.
…
Bewegungsstörungen: siehe nächste VO-Einheit
8
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