PS Geschichtspsychologie Präsentation Aberglaube am Beispiel Hexenverfolgung Worum geht es? Rationales Denken und Aberglaube werden gemeinhin als Gegensätze verstanden. Gleichzeitig erscheint die Gegenwart als Ergebnis der Aufklärung, während frühere Epochen mit anderen Denkweisen assoziiert sind. Die negativen Effekte „irrationaler“ Logik sind offenbar dann auszumachen, wenn es zu markanten Brüchen innerhalb eines Belief-Systems kommt. Konsequenterweise finden wir diese Effekte beispielsweise am Übergang zur Moderne (und nicht im sog. Mittelalter). Sie – das Team – beschreiben die psychologischen Mechanismen von Aberglauben am Beispiel der Hexenverfolgung. Anleitung Sie rekapitulieren kurz das Wesen eines Belief-Systems und zeigen, wie „irrationale“ Logik systemimmanent funktioniert. Verdeutlichen Sie die Einbettung von Belief-Systemen im politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Umfeld. Welche Abhängigkeiten sind denkbar, warum? Interpretieren Sie Aberglaube als Funktion „irrationaler“ Logik und zeigen Sie den psychologischen Nutzen eines Belief-Systems, welches Aberglaube beinhaltet. Wie werden Widersprüche behandelt? Illustrieren Sie die Konsequenzen eines derartigen, mentalen und semantischen Netzes hinsichtlich der Frühen Neuzeit und der damit einhergehenden, massiven Hexenverfolgung. Zeigen Sie am Beispiel visueller Attribute sog. „Hexen“, wie sich Kategorisierungen und abergläubische Haltungen gegenseitig verstärken. Literatur Behringer, Wolfgang [Hrsg.] (1993, 2000). Hexen und Hexenprozesse in Deutschland. München: dtv Briggs, R. (1998). Die Hexenmacher: Geschichte der Hexenverfolgung in Europa und der Neuen Welt, Berlin : Argon-Verlag Levack, B. P. (1995). Hexenjagd : die Geschichte der Hexenverfolgungen in Europa, München: Beck Fuchs, R. (1994). Hexerei und Zauberei vor dem Reichskammergericht: Nichtigkeiten und Injurien, Wetzlar: Ges. für Reichskammergerichtsforschung Koppenhöfer, J. (1995). Die mitleidlose Gesellschaft: Studien zur Verdachtsgenese, Ausgrenzungsverhalten und Prozeßproblematik im frühneuzeitlichen Hexenprozeß in der alten Grafschaft Nassau unter Johann VI. und der späteren Teilgrafschaft NassauDillenburg (1559 - 1687), Frankfurt am Main: Lang Macrae C. N., Bodenhausen G. V., Milne A. B., Calvini G. (1999). Seeing More Than We Can Know: Visual Attention and Category Activation, Journal of Experimental Social Psychology, Vol. 35, No. 6, Nov 1999, pp. 590-602 Universität Wien, Institut f. Psychologie, FB Allgemeine Psychologie, Dr. Ali Al-Roubaie Seite 1 von 2 Johnson-Laird, P. N. (1983). Mental models: Towards a cognitive science of language, inferences, and consciousness. Cambridge: Cambridge University Press. Siehe auch: http://www.si.umich.edu/ICOS/gentleintro.html Begleitende Hinweise Rezension: Incubi Succubi. Hexen und ihre Henker bis heute Semesterarbeit: Aberglaube aus psychologischer Perspektive Magic in history. A theoretical perspective, and its application to Ancient Mesopotamia ZEITENWENDE - Konjunktur für Sterndeuter Universität Wien, Institut f. Psychologie, FB Allgemeine Psychologie, Dr. Ali Al-Roubaie Seite 2 von 2