Kap.8 Bewegungssteuerung

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Physiologische Psychologie
Kapitel: 8 Bewegungssteuerung
8.1 Muskeln
Arten von Muskeln:
quergestreift Skelettmuskulatur
glatte Muskulatur- Eingeweide, Arterien
Herzmuskulatur
8.1.1 Quergestreift Skelettmuskulatur
Skelettmuskeln:
quergestreifte Muskulatur
durch Sehnen an Knochen haftend
 manche nur an einem Ende
nicht am Knochen haftend
 mimische Muskulatur
 äußeren Augenmuskeln
 manche Körpermuskeln
Bewegungsklassen der Skelettmuskulatur:
Flexion - Beugung
Extension – Streckung
durch Antigravitätsmuskeln
Anatomie
Muskelfasertypen:
extrafusale Muskelfaser
intrafusale Muskelfasern
extrafusale Muskelfasern
durch -Motoneuronen versorg
 Kontraktion  Muskelbewegungskraft
außerhalb der Spindel [fusus]
Neurotransmitter  Acetylcholin
erhalten ihren Input aus
 oberen Motoneuronen im Gehirn
 Muskelspindeln
 Interneurone im Rückenmark
intrafusale Muskelfasern:
fungieren als Dehnungsrezeptoren
Sinnesorgan das auch Muskelspindel genannt wird
wird von einem sensorische & einem motorischen Neuron versorg
1a sensorische Neurone [sensorisches Neuron]
 Info über die Muskelspannung
 Infoweiterleitung aus Spindeln ins Rückenmark
Motoneuron [motorisches Neuron]
Axone bilden Synapsen mit intrafusalen Muskelfasern
parallel zu den extrafusalen Muskelfasern angeordnet
 zur Entdeckung von Veränderung der Muskellänger [Dehnungssensibel]
 adjustiert das 1a sensorische Neuron an die aktuelle Situation
 Input an Muskelspindeln
motorische Einheit:
Motoneurone seine Axone &
die mit ihm verbundenen Muskelfasern
 ein -Motoneuron & die verbundenen extrafusalen Muskelfasern
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Physiologische Psychologie
Kapitel: 8 Bewegungssteuerung
eine Muskelfaser besteht aus:
Bündel von Myofibrillen
 bestehend aus überlappenden
Myosin- und Actinfilamenten
zuständig für die Kontraktion der Muskulatur
Myosinfilamente sind an Z-Scheiben verankert
dazwischen sind Actinfilamente frei beweglich
Myosin- & Actinfilamente sind mittels Myosin-Querbrücke verbunden
 die Überlappung macht die Streifen in den Muskeln
physikalische Basis der Muskelkontraktion:
Synapsen zwischen Motoneuron & Muskelfaser
neuromuskuläre Synapsen
postsynaptischer Membrananteil der neuromuskulären Synapse
 motorische Endplatte
Depolarisation  Calcium-Kanäle öffnen
 Calcium strömt in das Cytoplasma
 Endplattenpotential [größer als ein EPSP]
Endplattenpotential  Muskelkontraktion
stärke der Kontraktion hängt von der durchschnittlichen
Aktionspotentialsfrequenz aller extrafusalen Fasern in diesem Muskel ab
Aktionspotential und Muskelkontraktion:
ein einziger Impuls eines Motoneurons
 einzelne Zuckung der Muskelfaser
physikalische Wirkung der Zuckung dauert länger als das AP
[aufgrund der Elastizität des Muskels & Calciumtransportdauer]
unmittelbar aufeinander folgende APs
 anhaltende Kontraktion
stärke der Muskelkontraktion ist abhängig von der durchschnittlichen
Aktionspotentialsfrequenz aller extrafusalen Fasern im Muskeln
Sensorische Rückkoppelung von den Muskeln:
über intrafusale Muskelfasern
 dehnungssensible sensorische Endigungen
 als Messinstrument der Muskellänger & Dehnung
 aber nicht die Spannung
über Golgi-Sehnenorgane
 streckungssensibel
 enkodieren Ausmaß der Dehnung durch AP-Frequenz
 entdecken nicht die Muskellänge
 feuert Proportional zur Spannung bei Gewichtzunahme [Hand mit Gewicht]
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Kapitel: 8 Bewegungssteuerung
8.1.2 Die glatte Muskulatur
glatte Muskeln:
innere Augenmuskulatur [Pupillen]
größere Arterien
Eingeweide
Bereich der Haarfolikel [Piloerektion]
vom vegetativen Nervensystem gesteuert
glatte Muskulatur aus Einzeleinheiten
Schrittmacherpotential  AP
im gastrointestinalen System
Uterus
kleinen Blutgefäßen
Herzmuskulatur:
sieht aus wie gestreifte Muskulatur
funktioniert wie glatte Muskulatur aus Einzeleinheiten
rhythmische Aktivität durch Zellgruppen im Schrittmache
8.2 Reflektorische Bewegungssteuerung
Kniereflex:
monosynaptischer Reflex
schnelle Verhaltensantwort über neuronale Verbindung im Rückenmark
Patellarsehenreflex
Schlag auf die Patellarsehne
 kurze Dehnung des Musculus quadriceps
 Beinausschlag innerhalb 50ms
für ein Einschalten des Gehirns zu kurz
 1a sensorischen Neurone induzieren eine Kontraktion
damit es zu keiner Überdehnung kommt
8.3 Bewegungssteuerung durch das Gehirn
Corticale Bewegungssteuerung:
simultan möglich
durch unterschiedliche Regionen im Gehirn & Rückenmark
mehrere unterschiedliche spezialisierte motorische Systeme
primärer motorischer Cortex:
auf dem Gyrus präcentralis
rostral [posterior] zum Sulcus centralis
grundlegender Input kommt vom frontalen Assoziationscortex
wichtigster Input aus benachbarten Arealen – BA6
 supplementäres motorisches Areal [SMA
 prämotorisches Cortex Areal [PMA]
beider erhalten Input aus Parietal-& Temporallappen
beider senden efferente Axone zum primären motorischen Cortex
sowohl bei Ausführung als auch bei Vorstellung von Bewegung
 entsprechende Bereiche der beiden aktiv
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Kapitel: 8 Bewegungssteuerung
supplementäres motorisches Areal:
Teil des motorischen Assoziationscortex
dorsalen und dorsomedialen Frontallappens
rostral zum primären motorischen Cortex
Brodmann Areal 6 superior
plant Bewegungen
prämotorischer Cortex:
Bereich des motorischen Assoziationscortex
am lateralen Frontallappen
rostral zum primären motorischen Cortex
Brodmann Areal 6 inferior
aktiv wenn auf eine bestimmte Reaktion gewartet wird
bereite Bewegung vor
supplementärer & prämotorischer Areale:
Planung von Bewegung
erhalten Input aus Assoziationsarealen
des Parietal- & Temporallappen
senden efferente Axone zum primären motorischen Cortex
Parietal- Temporallappen  wo findet Bewegung statt
Projektionen zum Frontallappen für Lokomotion
präfrontaler Assoziationscortex  Bewegungsplanung
motorische Brodmann Areale:
BA 6  SMA PMA
BA 4  Bewegungsausführung
8.3.2 Corticale Bewegungsteuerung: die absteigenden Bahnen
neuronale Steuerung der Motorik im Cortex:
über 2 absteigende Gruppen [Pfade]
laterale Gruppe
ventromediale Gruppe
nach Lokalisation in der weißen Substanz des RM benannt
Bahnen der lateralen Gruppe:
Tractus corticospinalis – Pyramidenbahn
Tractus corticobulbaris
Tractus rubrospinalis
Steuerung unabhängiger Bewegungen der Gliedmaßen
 bestimmte Bewegungen der Hand und der Finger
Mimik Nacken Zunge & extraokuläre Muskeln
Steuerung der Muskulatur der Arme und Unterschenkel
System der ventromediale Gruppe:
Tractus vestibulospinalis
Tractus tectospinalis
Tractus reticulospinalis
Tractus corticospinalis ventralis
Steuerung automatischer Bewegungen
grobe Bewegungen der Muskeln des Rumpfes
Koordination der Rumpf-& Gliedmaßenbewegungen
Körperhaltung & Lokomotion
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Kapitel: 8 Bewegungssteuerung
laterale Gruppe der absteifenden motorischen Bahnen
Tractus corticospinalis:
Axone entspringen im motorischen Cortex [primären]
Temporallappen & Parietallappen
enden in der ventralen grauen Substanz des RM
Hand & unabhängige Fingerbewegungen
Pyramidenbahnen:
Teil des Tractus corticospinalis
Axone kreuzen im Bereich der Medulla oblongata
& bilden die Pyramidenbahnen
Info vom primären motorischen Cortex [Areale 4 und 6 ]
 direkt ins Rückenmark
Durchtrennung der Pyramidenbahnen bei Affen
 Beweglichkeit von Händen & Füßen
beeinträchtigt sonst alles möglich
Tractus corticospinalis lateralis:
aus primären motorischem Cortex
enden in contralateralen ventralen grauen Substanz des RM
Steuert die Bewegung der distalen Gliedmaßen
Hände Arme Finger Beine Füße & Zehen
Tractus corticospinalis ventralis:
Ursprung im primären motorischen Cortex
enden ipsilateral in ventrale grause Substanz des RM
Steuert Bewegung der Oberschenkel und Rumpf
Lokomotion & Körperhaltung
Tractus corticobulbaris:
Axonbündel vom motorischen Cortex
zum Hirnnerven V VII X und XII
projiziert zur Pons & Medulla oblongata
endet an den motorischen Kernen der Hirnnerven
steuert Bewegung des Gesichts
des Nackens
der Zunge
Teile der axtraokulären Muskulatur
Tractus rubrospinalis:
dritte Bahn der lateralen Gruppe
entspringt im Nc. Ruber des Mittelhirns
Input von Cerebellum & tractus corticorubralis
Axone enden an motorischen Neuronen des Rückenmarks
Steuerung der Arme und Unterschenkeln
Läsionen des tractus rubrospinalis
ipsilaterale Arm beeinträchtigt [Arm hängt an Schulter herab]
keine unabhängige Bewegung des Arms und der Hand möglich
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Physiologische Psychologie
Kapitel: 8 Bewegungssteuerung
ventromediale absteigende motorische Bahnen
Tractus vestibulospinalis
Tractus tectospinalis
Tractus reticulospinalis
Tractus corticospinalis ventralis – siehe oben
Funktion der ventromedialen Bahnen:
aus primärem motorischen Cortex
steuern proximale Muskeln
Steuerung automatischer Bewegungen
grobe Bewegungen der Muskeln des Rumpfes
Koordination der Rumpf-& Gliedmaßenbewegungen
Körperhaltung
Tractus vestibulospinalis:
Axonbündel aus den vestibulären Kernen
 grauen Substanz des Rückenmarks
steuert Bewegungen der Körperhaltung
Reaktion auf Input aus vestibulärem System [Gleichgewicht]
Tractus tectospinalis:
Axone vom Tectum ins Rückenmark
Neurone befinden sich in den Colliculi superior
Koordination der Rumpf- und Kopfbewegungen
in Verbindung mit Augenbewegungen
Tractus reticulospinalis:
Neurone befinden sich in FR & vielen Regionen des Hirnstamms
von der Formation Reticularis
 zur grauen Substanz des Rückenmarks
Steuerung automatischer Funktionen
[ Muskeltonus Atmung/ Husten ]
automatische Bewegungen
 unter neucorticaler Kontrolle
 das Gehen
steuert die Muskulatur für die Körperhaltung
Grundlegenden motorischen Bahnen – laterale Gruppe
Ursprung Endigung Muskelgruppe & Funktion
Tabelle 8.1 pg. 310 Carlson
Tractus corticospinalis lateralis:
Ursprung  Finger Hand-& Armregion des motorischen Cortex
Endigung  graue Substanz des Rückenmarks
Muskelgruppe  Finger- Hand – und Armmuskeln
Funktion  Greifen & Manipulation von Gegenständen
Tractus rubrospinalis:
Ursprung  Nucleus Ruber
Endigung  Rückenmark
Muskelgruppe  Hände [nicht Finger] Unterarm Füße und Waden
Funktion  Bewegung der Vorderarme & Hände unabhängig vom Rumpf
Tractus corticobulbaris:
Ursprung  Gesichtsregion des motorischen Cortex
Endigung  Hirnnerven V. VII. IX. X. und XII.
Muskelgruppe  Gesicht & Zunge
Funktion  Gesichts [Mimik] und Zungenbewegungen
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Kapitel: 8 Bewegungssteuerung
Grundlegende motorische Bahnen - ventromediale Gruppe
Ursprung Endigung Muskelgruppe und Funktion
Tractus vestibulospinalis:
Ursprung  Nervus vestibularis
Endigung  Rückenmark
Muskelgruppe  Rumpf & Beine
Funktion  Körperhaltung
Tractus tectospinalis:
Ursprung  Colliculi superior
Endigung  Rückenmark
Muskelgruppe  Nacken & Rumpf
Funktion  Koordination von Augenbewegungen mit Rumpf & Kopf
Tractus reticulospinalis:
Ursprung  Formation Reticularis [Medulla oblongata]
Endigung  Rückenmark
Muskelgruppe  Flexormuskel der Beine
Funktion  Gehen
Tractus reticulospinalis medialis:
Ursprung  Formatio Reticularis der Pons
Endigung  Rückenmark
Muskelgruppe  Extensormuskel der Beine
Funktion  Gehen
Tractus corticospinalis ventralis:
Ursprung  Rumpf- & Oberschenkelregion des motorischen Cortex
Endigung  Rückenmark
Muskelgruppe  Hände [nicht Finger] , Unterarme , Füße und Waden
Funktion  Lokomotion & Körperhaltung
8.3.3 Defizite verbal-gesteuerter Bewegungen: Die Apraxien
Apraxie:
Schwierigkeit zielgerichtete Bewegungen auszuführen
Unfähigkeit erlernte gut gekonnte Handlungen/Bewegungen auszuführen
keine Paralyse oder Muskelschwäche
Schädigungen bei Apraxie:
Corpus Callosum
Frontallappen
Parietallappen
Arten von Apraxien:
Gliedkinetische Apraxie  Defizite bei Arm-, Hand-, Fingerbewegungen
Orale Apraxie  Defizit bei Bewegung sprachrelevanter Muskulatur
Apraktische Agraphie  Schreibmängel
Konstruktive Apraxie  Schwierigkeit Objekte zu zeichnen oder zu konstruieren
[rechter Parietallappen]
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Kapitel: 8 Bewegungssteuerung
Gliedkinetische Apraxie:
falscher Teil der Extremität wird bewegt
korrekte Teil wird falsch bewegt
korrekte Bewegung in falscher Abfolge
Überprüfung durch:
pantomimische Teilhandlungen [Zähne putzen]
Imitation von Verhalten
tatsächliche Verwendung von Gegenständen
Typen von Gliedkinetische Apraxien
Schädigung des vorderen Teils des Corpus Callosum
 Apraxie der linken Extremitäten
 Kommunikation der rechten & linken motorischen Cortex gestört
sympathetische Apraxie
 Schädigung der vorderen linken Hemisphäre
linker Frontallappen
 rechtsseitige Apraxie
 primäre motorische Beeinträchtigung der rechten Hand/ Arm
linksparietale Apraxie
 Läsion der posterioren linken Hemisphäre
 betrifft Extremitäten beidseitig
 im linken Parietallappen werden Wahrnehmungen
von Lokalisation der Körperteile integriert
 Fehler in der Umsetzung verbaler Information
bei der Bewegungsplanung im Frontallappen
 keine Imitation möglich
Parietallappen & Apraxie:
sensorische Repräsentation der Umgebung
Lokalisation von Objekten in der Umgebung
Körperteile in Beziehung auf diese
rechter Parietallappen
 3D Wahrnehmung
 Anordnung der Objekte im Raum
linker Parietallappen – Kommandozentrale für
 Gliedmaßen Hände und Augen
im unmittelbar extrapersonalen Raum
Wahrnehmung der Handlokalisation relativ zum Gegenstand
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Kapitel: 8 Bewegungssteuerung
8.3.4 Die Basalganglien
Anatomie & Funktion
Hauptstrukturen der Basalganglien:
sind Teil des motorischen Systems
motorischer Kerne der Basalganglien
 Striatum
bestehend aus Nc. Caudatus & Putamen
 Globus Pallidus
mit den Basalganglien verbunden sind
Nc. centralis anterior & Nc. ventrolateralis des Thalamus
Substantia nigra
Funktion der Basalganglien:
wichtige Komponente der Motorik
auch im Zusammenhang mit Gedächtnis & Kognition
beeinflussen Bewegungen die vom primären mot. Cortex gesteuert werden
direkte Kontrolle über das ventromediale System
Input zu den Basalganglien:
von allen Regionen des cerebralen Cortex
besonders vom primären motorischen Cortex
& primären somatosensorischen Cortex
von Substantia nigra
Output der Basalganglien:
zum primären motorischen Cortex
 supplementäres mot. Areal
 prämotorischer Cortex
über den Thalamus
über motorische Kerne des Hirnstamms
[ventromediale Bahnen]
Schleife zwischen Basalganglien & Cortex:
direkter Pfad vom Cortex vornehmlich primär motorischer & primär sensorischer
aber auch andere corticale Gebiete – Substantia nigra
frontaler parietaler & temporaler Cortex senden axzitatorisch Axone
 Striatum [Nc. caudatus & Putamen] inhibitorisch
 Globus Pallidus innen inhibitorische Fasern zum
Nc. ventralis anterior (VA) & Nc. ventrolateralis (VL) des Thalamus
exzitatorische Fasern  zum Cortex SMA und PMA
direkte Bahn in den Basalganglien:
Nc. Caudatus & Putamen [Striatum]
 innere Abteilung des Globus pallidus
 Nc. ventralis anterior & Nc. ventrolateralis des Thalamus
zurück zum Cortex
excitatorische Wirkung auf Bewegung
indirekte Bahn in den Basalganglien:
Striatum
 externe Abteilung des Globus pallidus
 Nc. ventralis anterior & Nc. ventrolateralis des Thalamus
zurück zum Cortex
inhibitorische Wirkung auf Bewegung
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Physiologische Psychologie
Kapitel: 8 Bewegungssteuerung
Folgen bei Schädigung der Basalganglien:
Parkinson’sche Erkrankung - Tremor & Starre
Hypokinesia – mangelnde Bewegungsfähigkeit
Hyperkinesia – Übermaß an Bewegung
Chorea Huntington - unsteuerbare rückartige Bewegungen
Parkinson’sche Krankheit
Hauptsymptome bei Parkinson:
Muskelstarre
Verlangsamung der Bewegungen
Ruhetremor
Körperhaltungsinstabilität
schlechte Koordination von Teilbewegungen
Ursache für Parkinson:
Schädigung der Bahnen in den Basalganglien
Degeneration dopaminerger Neurone in Substantia nigra
Verminderung des inhibitorischen Outputs  Starrheit
abnorme Aktivität zwischen Globus pallidus [GPe]
& Nucleus Subthalamicus  Tremor
Toxine Umweltgifte spielen vermutlich eine Rolle
Mutation des Parkin-Gen
Therapien der Parkinson’schen Krankheit:
L-DOPA  Symptome kehren oft wieder
Transplantation von fötalem Gewebe [Substantia nigra]
in Nc. caudatus und Putamen [Striatum]
Pallidotomie chirurgische Zerstörung des Globus pallidus
in den 50er Jahren [oft Verschlechterung oder Erblindung]
Implantation von Elektroden in den Nc. Subthalamicus
elektrische Stimulation  mindert den Tremor
Huntington-Krankheit
Chorea Huntington:
Degeneration von Nc. caudatus & Putamen [Striatum]
seitlichen Ventrikel erweitern sich
Defekt  GABAerge und acetylcholinerge Neurone
erblich bedingt durch dominantes Gen auf Chromosom 4
Symptome der Huntington Krankheit:
unsteuerbare exzessive Bewegungen
unkontrollierbar & ruckartig
tödlicher Verlauf
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Kapitel: 8 Bewegungssteuerung
8.3.5 Das Cerebellum
Kleinhirn:
wichtiger Teil des motorischen Systems
enthält 50 Milliarden Neuronen [die meisten]
besteht aus 2 Hemisphären
 mehrere tiefe Kerne unterhalb des gefalteten cerebellaren Cortex
der mittlere Teil des Cerebellums ist phylogenetisch älter
 gehört funktionell zum ventromedialen Bahnensystem
Funktion des Cerebellums:
Zeitbestimmung für schnelle Zielbewegungen
Integration von Bewegungssequenzen
glättet Bewegungen
 im lateralen cerebellärem Cortex
Lobus flocculonodularis  Haltungsreflexe
Vermis  steuert Tractus vestibulospinalis & reticulospinalis
über den Nucleus fastigii  Bewegungssteuerung
Input & Output des cerebellaren Cortex:
ipsilateral
Input über bevorstehende Bewegungen [Frontallappen]
vom cerebralen Cortex
primären motorischen Cortex &
Assoziationscortex
über tegmentale retikuläre Kerne der Pons
Nc. Pontis und Nc. Ruber
 zum cerebellären Cortex
cerebellärer Cortex projiziert
über Kleinhirnkerne Nc. Dentatus
 ventrolateralen Thalamus
 primären motorischen Cortex
Läsionen in Regionen des Cerebellums:
Störungen der Körperhaltung & Balance
 Schädigung des Lobus flocculonodularis
Störung der intermediären Zone – rubrospinales System
 Gliederstarre
Schädigung der lateralen Zone
 keine simultane glatte Bewegung möglich
 Zerlegung der Bewegung
 verschlechterte zeitliche Abstimmung
bei schnelle balistischen Bewegungen
8.3.6 Die Formatio Reticularis
Formation Reticularis:
große Anzahl von Kernen in
Medulla oblongata
Pons &
Mesencephalon [Mittelhirn]
steuert das G-Motorsystem
Regulation des Muskeltonus
Steuerung der Haltung
Lokomotion  mesencephale lokomotorische Region
[Bereich der Formatio Reticularis]
Lokomotion & Formatio Reticularis
Stimulation der mesencephalen lokomotorische Region
 steuert Aktivität des Tractus reticulospinalis
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