Untersuchungen zur Diagnostik und Prävalenz von Infektionen

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Aktiengesellschaft für Dienstleistungen in der Schweineproduktion
Geschäftsbereich SGD-SSP
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How to treat, control and manage PCVAD
J. Dahl
American Association of Swine Veterinarians, 38th Annual Meeting Proceedings, March 3-6, 2007,
507-508, Orlando, Florida
Seit im Jahr 2000 der erste Fall von PCVAD in Dänemark aufgetreten ist, hat sich das Syndrom auf
gut 25 Prozent der Betriebe ausgebreitet. In diesem Paper werden Verluste, Risikofaktoren,
diagnostische Probleme und mögliche Interventionen bearbeitet.
In 74 betroffenen Herden konnte eine Sterblichkeitsrate von 10 Prozent beim Absetzen beobachtet
werden, wobei die Rate bereits einige Monate vor der gestellten Diagnose deutlich anstieg. Sechs bis
neun Monate nach der Diagnose nahm diese wieder ab, blieb aber gut 1 Prozent höher als vor der
Infektion.
PCVAD wird definiert als Zustand von erhöhter Sterblichkeit vom Absetzen bis Mastende, mit
typischen histopathologischen Veränderungen und der Präsenz von PCV2 in den pathologischen
Läsionen. Bei der durchgeführten Studie fand sich aber in 27 Prozent der 74 untersuchten Betriebe
mindestens eins von drei Tieren, das pathologische Veränderungen sowie Circoviren aufwies, obwohl
in der Herde kein erhöhte Mortalität oder klinische Anzeichen von PCVAD vorkamen.
Folgende Interventionspunkte zeigten in Dänemark eine gute Wirkung:
- Absetzalter: Normalerweise werden in Dänemark die Ferkel im Alter zwischen drei und vier
Wochen abgesetzt. In einem klinischen Versuch konnte durch erhöhen des Absetzalters um
eine Woche die Mortalitätsrate um 50 Prozent und der Antibiotikaeinsatz um 67 Prozent
verglichen mit der Kontrollgruppe gesenkt werden. Die Erhöhung des Absetzalters ist eine der
bewährtesten Interventionen in betroffenen Herden.
- Wurfweises Absetzen: Obwohl bisher noch nicht in Versuchen bewiesen gibt es Berichte
von Betrieben, die durch wurfweises Absetzen und Belassen der Jager in diesen kleinen
Gruppen bis zum Einstallen in die Mast die Mortalität deutlich senken konnten.
- All in-all out and multi site production: Aufgrund der dänischen Erfahrungen schützen reinraus Bestossung und Multi site Produktion nicht vor dem Infektionsrisiko. Strikte rein-raus
Bestossung kann jedoch die Verluste reduzieren.
- Vakzinierung gegen andere Krankheiten: Es wurde die Hypothese aufgestellt, dass
Impfungen gegen andere Krankheiten die Empfänglichkeit für PCVAD erhöhen. Die Literatur
ist diesbezüglich unschlüssig. Bei einer dänischen Studie erniedrigte die Impfung gegen M.
hyopneumoniae die PCVAD Sterblichkeit jedoch deutlich gegenüber Betrieben, die nicht
geimpft haben. Die dänische Empfehlung diesbezüglich lautet, dass nur nach Bedarf geimpft
werden soll.
- PCV2 Impfung: In der Zwischenzeit wurden verschiedene Impfstoffe entwickelt, welche in
Dänemark aber noch nicht eingesetzt wurden. Versuche aus Amerika und europäischen
Ländern zeigten jedoch einen deutlich positiven Effekt. Die dänische Fleischproduktion will in
naher Zukunft einen klinischen Versuch mit der Firma Merial durchführen.
- Depopulation: Sechs Herden wurden total ausgemerzt, die Stallungen gereinigt und
desinfiziert und anschliessend wieder aufgestockt. Für ein Jahr wurden die Tiere klinisch
überwacht und auffällige Tiere ins Labor verbracht. Fünf der sechs Herden hatten nach der
Sanierung eine sehr geringe Mortalität und keine Anzeichen für PCVAD traten auf.
Die sechste Herde wurde aus derselben Herde wie vor der Merzung wieder aufgebaut und die
Schweine entwickelten PCVAD-Symptome bereits 2 Monate nach der Repopulation.
Alle Herden waren nach der Neubestossung PCV2 positiv.
Partielle Depopulation gemäss dem Vorgehen bei der Tilgung von M. hyopneumoniae wurde
in verschiedenen Herden durchgeführt. Generell war die Mortalität in der darauffolgenden Zeit
geringer, aber keine der Herde erreichte die Werte, die vor dem Ausbruch erreicht wurden.
Alle Herden wurden auch nach der Teilsanierung klinisch als PCVAD positiv beurteilt.
- Serumbehandlung: Vorversuche und Erzählungen weisen darauf hin, dass mittels
Injektionen von Serum von älteren Schweinen ein positiver Effekt herbeigeführt werden
Ersteller : Riccarda Ursprung
Datum : 30.04.2007
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könne. Einige Berichte jedoch sagen, dass Serumbehandlungen zu stark adversen Effekten
führen können.
In einem klinischen Versuch in Dänemark konnte auf einem Betrieb mittels Serumgabe die
Mortalität gegenüber der Kontrollgruppe um 50 Prozent gesenkt werden. In drei weiteren
Betrieben, die am Versuch teilnahmen konnte keine Verbesserung erzielt werden.
Da die Gewinnung und Präparation des Serums nur durch die Danish Veterinary and Food
Research durchgeführt werden kann ist das Verfahren zu aufwändig und wird nicht
routinemässig durchgeführt.
Eine dänische Fall-Kontroll-Studie wies mangelnde Biosicherheit und Vorkommen von anderen
Infektionskrankheiten (PRRS) als die grössten Risikofaktoren für PCVAD aus.
Ersteller : Riccarda Ursprung
Datum : 30.04.2007
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