Fachbeitrag - Licht und Gesundheit Sichtbares Licht, unsichtbare Wirkung Lichtkonzepte für Gesundheit, Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit Seit etwa 4,6 Milliarden Jahren sendet die Sonne elektromagnetische Strahlen zur Erde – eine kostenlose Energiequelle, von der die meisten physiologischen Prozesse auf diesem Planeten direkt oder indirekt abhängen. Pflanzen beispielsweise nutzen die Energie des Lichts zur Photosynthese und versorgen die Atmosphäre so mit Sauerstoff. Und viele Organismen haben Lichtsinnesorgane entwickelt, um sich mit Hilfe des Sonnenlichts visuell zu orientieren – das menschliche Auge zum Beispiel kann die Strahlung zwischen 380 und 780 nm wahrnehmen und so Gegenstände, die das Licht reflektieren und deren Farben erkennen. Neben diesen offensichtlichen Effekten, besitzt das sichtbare Licht auch „unsichtbare“ Wirkungen. Es beeinflusst Wohlbefinden und Konzentrationsfähigkeit, steuert hormonale Prozesse, die sich unmittelbar auf Körperfunktionen auswirken und fungiert somit als wichtiger Zeitgeber für die „innere Uhr“ des Menschen. Dieses Wissen lässt sich für die Entwicklung ganzheitlicher Lichtkonzepte nutzen. Innovative Beleuchtungslösungen bieten dem Auge, angepasst an das jeweilige Einsatzgebiet, optimale Sichtverhältnisse. Gleichzeitig unterstützen sie die gewünschten physiologischen Prozesse im Körper – entsprechend dem natürlichen Vorbild – durch die richtige spektrale Zusammensetzung des Lichts. Das richtige Licht zur richtigen Zeit Zahlreiche Forschungsprojekte beschäftigen sich mit der Wirkung des Lichts auf Biorhythmus, Konzentrationsfähigkeit und Wohlbefinden. Neben Schulen stehen dabei beispielsweise auch Intensivstationen von Krankenhäusern sowie Seniorenheime und Pflegeeinrichtungen im Fokus. Besonders bedeutsam sind die Möglichkeiten des „Neuen Lichts“ für Demenzkranke, die nicht nur unter altersbedingten Gebrechen, sondern unter einem ausgeprägten Krankheitsbild leiden. Der Begriff der Demenz fasst ca. 50 verschiedene Krankheitsformen zusammen. Die häufigste davon ist mit ca. 80 Prozent der Alzheimer-Typ. Allen gemeinsam sind der Verlust der geistigen Leistungsfähigkeit und plötzliche Stimmungsschwankungen vom Lachen zum Weinen, vom Brüllen zum Flüstern. Darüber hinaus gehören Ängste und Orientierungslosigkeit zu den typischen Symptomen von Demenz-Patienten. Aktuelle Untersuchungen deuten darauf hin, dass maßgeschneiderte Beleuchtungslösungen den Alltag der Patienten erleichtern und die Symptome der Krankheit mindern können. Kühles, tageslichtweißes Licht zur Aktivierung Eine typische, auch bei Demenzpatienten weit verbreitete Alterserscheinung, ist der gestörte „circadiane Rhythmus“. Die innere Uhr gerät aus dem Takt, sodass der Betroffene tagsüber antriebslos und müde ist und nachts nicht schlafen kann. Bei einem gesunden Menschen wird der etwa 24 Stunden umfassende Tag-Nacht-Zyklus mit den Schlaf- und Wachphasen unter anderem durch blaues Licht getriggert. Morgens und in den Vormittagsstunden enthält das Sonnenlicht einen besonders hohen Blaulicht-Anteil. Durch das Auge gelangt die BlaulichtInformation ins Gehirn, zur Zirbeldrüse, wo sie die Ausschüttung des Schlafhormons Melatonin hemmt. Als Folge sinkt der Melatoninspiegel tagsüber – der Mensch ist wach. Weil der blaue Lichtanteil im Sonnenlicht im Laufe des Tages abnimmt, steigt der Melatoninspiegel gegen Abend wieder an. Der Mensch wird müde. Bei Demenzkranken ist dieser taktgebende Einfluss des blauen Lichts aus zwei Gründen gestört. Zum einen ist die Mobilität der Patienten durch die Erkrankung deutlich reduziert, sodass sie seltener dem natürlichen Sonnenlicht ausgesetzt sind. Und selbst dann gelangt nur noch ein Bruchteil des Lichts wegen der altersbedingten Linsentrübung durch das Auge ins Gehirn. Ein Lichtkonzept, dass um diese physiologischen Prozesse und Rahmenbedingungen weiß, kann den Tag-Nacht-Rhythmus bei Demenzpatienten gezielt unterstützen. Dazu zählen z.B. innovative Leuchten von TRILUX, die ihre Lichtfarbe analog zum Tageslicht dynamisch verändern und die morgendlichen Blaulichtanteile in ausreichender Intensität emittieren, um die im Alter zunehmende Linsentrübung auszugleichen. Warmweißes Licht zur Beruhigung Tagsüber ist die Melatonin-hemmende Wirkung des Blaulichts physiologisch sinnvoll und gewünscht. Nachts dagegen soll die Zirbeldrüse ungestört das Schlafhormon Melatonin produzieren. Deshalb sollte das Licht in Pflegeeinrichtungen abends wenig blaue, aktivierende und möglichst viele rote, beruhigende Anteile enthalten, und zwar in allen beleuchteten Räumen. Für ältere Patienten ist in diesem Zusammenhang das Badezimmer beispielsweise besonders wichtig, da sie es nachts häufig aufsuchen, wobei das falsche Licht im Bad den Biorhythmus stören kann. Nicht minder bedeutsam ist das Licht für das Pflegepersonal, das nachts arbeitet und langen künstlichen Lichtphasen ausgesetzt ist. Auch wenn bisher noch nicht alle Zusammenhänge zwischen Licht und Gesundheit abschließend geklärt sind – fest steht, dass der natürliche Melatonin-Rhythmus durch nächtliche Zufuhr von blauem Licht gestört wird. Eine Beleuchtungslösung für Nachtarbeit sollte deshalb so konzipiert sein, dass sie den natürlichen Hormonrhythmus möglichst wenig beeinflusst. Nachtlicht ohne blaue Lichtanteile ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Licht ohne Schatten, ohne Blendungen Neben der spektralen Zusammensetzung des Lichts, kommt auch der Lichtstärke und Leuchtdichte eine wichtige Rolle in der Pflege zu. Ein gesunder 75-Jähriger benötigt auf Grund der altersbedingten Degradationsprozesse des Auges etwa 20 Mal stärkeres Licht um sich zu orientieren als ein 20-Jähriger. Deshalb werden in vielen Pflege- und Seniorenheimen besonders leistungsstarke Beleuchtungskörper eingesetzt. Aber eine helle Lichtquelle ist noch lange keine altersgerechte Lichtlösung. Denn ältere Augen sind nicht nur schwächer – sie reagieren auch besonders empfindlich gegenüber Blendeffekten. Ungünstige beleuchtungstechnische Rahmenbedingungen, die auch nicht an Demenz erkrankte, ältere Menschen verunsichern können, werden für Demenzpatienten schnell zu unüberwindlichen Hindernissen. Dunkle Bereiche, Schlagschatten und Schemen lösen Ängste aus, spiegelnde Flächen suggerieren Nässe und Glätte. Eine alters- und pflegegerechte Lichtlösung leuchtet Räume und Flure gleichmäßig aus und ermöglicht den Patienten durch eine gleichmäßige Leuchtdichte die angst- und blendfreie Orientierung. Tageslicht nutzen, Kunstlicht zusteuern, Energie sparen Dimmer ermöglichen eine sehr gute Anpassung an die bestehenden Lichtbedingungen – noch intelligenter und energiesparender ist zudem ein tageslichtabhängiges Lichtmanagementsystem. Es misst kontinuierlich und in Echtzeit, wie viel Tageslicht in welcher Zusammensetzung im Raum vorhanden ist – und steuert nur die Lichtmenge und Wellenlänge zu, die benötigt wird, um das gewünschte Beleuchtungsszenario zu erreichen. Da jede Leuchte im Raum über ihren eigenen Mess- und Regelkreis verfügt, kann es vorkommen, dass die Leuchten in Fensternähe ausgeschaltet bleiben, während sie in der Raummitte gedimmt und in Wandnähe mit maximaler Leistung strahlen. Das Ergebnis ist nicht nur eine konstant gleichmäßige Ausleuchtung des Raumes sondern auch eine maximale Energie- und Kosteneffizienz. Im Vergleich zu einer Beleuchtungslösung ohne tageslichtabhängiges Regelsystem lassen sich so bis zu 67 % der Energie für die Beleuchtung einsparen. Weniger Stromkosten und eine geringere CO2-Emission sind die Folge. Weiß-Weiß als Win-Win Auch wenn sich dynamische und kosteneffiziente Beleuchtungssysteme mit konventionellen Beleuchtungsmitteln realisieren ließen, bietet die LED-Technologie doch eine Reihe von Vorzügen. Neben besonders geringen Installations-, Betriebs- und Wartungskosten und einer extrem langen Lebensdauer punkten LED-Lösungen durch die flexible und dynamische Regulierbarkeit der Lichtfarbe. In den hocheffizienten weiß-weiß-gesteuerten LED-Leuchten sind etwa gleichviele warmweiße und kaltweiße LED verbaut. Sie können so gemischt werden, dass sich die Farbtemperatur des Lichts analog zum natürlichen Sonnenlicht stufenlos von 3.000 bis 6.500 Kelvin regulieren lässt. Ein weiterer Pluspunkt: LED-Systeme eigenen sich hervorragend, um viele Aufgaben gleichzeitig zu erledigen. Sie sind in der Lage, unterschiedliche Anwendungsbereiche wie Bewohnerzimmer, Flure, Aufenthaltsräume und Badezimmer individuell und optimal auszuleuchten. Eingesetzt als dynamisches Lichtsystem unterstützen und stabilisieren sie den circadianen Rhythmus. Und dank ihrer Kosteneffizienz können sie die laufenden Betriebskosten signifikant senken. Bildunterschriften [Foto: TRILUX_Grafik_circadianer_Rhythmus] Das Tageslicht ist Taktgeber für den menschlichen Biorhythmus: der Melatoninspiegel steigt in der Nacht stark an und lässt den Menschen müde werden. Am Tage wird die Produktion des Hormons unterdrückt – der Mensch ist wach. Wissenschaftlich erwiesen ist dabei, dass die spektrale Zusammensetzung des Lichts den Melatoninhaushalt maßgeblich beeinflusst. Foto: TRILUX [Foto: TRILUX_Licht_und_Gesundheit_Bewohnerzimmer] In Pflegeeinrichtungen hat die Beleuchtung viele unterschiedliche Aufgaben zu erfüllen. In Bewohnerzimmern soll das Licht vor allem eine angenehme Atmosphäre schaffen und dabei eine optimale medizinische Behandlung ermöglichen. Zudem unterstützt circadiane Beleuchtung, das dem Tagesverlauf angepasste Lichtsituationen nachstellt, den Biorhythmus. Foto: TRILUX [Foto: TRILUX_Licht_und_Gesundheit_Flur] Da gerade lange Flure mit unterschiedlichen Beleuchtungsniveaus und harten Schlagschatten Ängste in Bewohnern von Pflegeheimen auslösen, gibt ihnen eine gleichmäßige Beleuchtung Sicherheit und Orientierung – das reduziert wiederum das Sturzpotenzial. Foto: TRILUX [Foto: TRILUX_Licht_und_Gesundheit_Badezimmer] Für ältere Patienten, die das Badezimmer nachts häufiger aufsuchen, ist die richtige Beleuchtung gerade hier von großer Bedeutung: Ist der Blauanteil im Licht zu hoch, so wird die Produktion des sogenannten Schlafhormons Melatonin unterdrückt und der Schlafrhythmus des Bewohners gestört. Foto: TRILUX [Foto: TRILUX_Licht_und_Gesundheit_Aufenthaltsbereich] Aufenthaltsbereiche in Pflegeeinrichtungen sind wichtige Treffpunkte, an denen sich Bewohner, Besucher und Personal zum Teil lange aufhalten. Daher bedarf es einem gleichmäßigen Licht, das nicht monoton wirkt. Zudem unterstützt eine Beleuchtung, die das Sonnenlicht nachempfindet, den Biorhythmus, ohne dabei zu blenden. Foto: TRILUX Über TRILUX Seit 100 Jahren arbeitet TRILUX täglich daran, die Zukunft des Lichts maßgeblich mit zu gestalten. Die Lichtlösungen des Unternehmens überzeugen durch intelligente Technologien für höhere Energieeffizienz, vielfach ausgezeichnete Designs und verlässliche Qualität. Als Partner für „Neues Licht“ begleitet TRILUX seine Kunden langfristig und zuverlässig, vom Entwurf über die Realisierung bis hin zum Service. Im Rahmen des weltweiten Konsortiums Zhaga engagiert sich das Unternehmen für die Festlegung gemeinsamer Standards bei LED-Modulen, die eine höhere Kompatibilität sicherstellen und Kunden eine größere Planungssicherheit bieten. Der international agierende Mittelständler mit Hauptsitz in Arnsberg beschäftigt an neun Produktionsstandorten in Europa und Asien sowie in zwölf europäischen Tochtergesellschaften und neun regionalen Vertriebsbüros in Deutschland mehr als 5.500 Mitarbeiter. Weitere Informationen unter www.trilux.com/de Kontakt Presse: TRILUX Kommunikation/ PR/ Media Vivian Hollmann Postfach 19 60 59753 Arnsberg Tel.: +49 (0) 29 32.3 01-6 33 Fax.: +49 (0) 29 32.3 01-5 10 Mail: [email protected] FAKTOR 3 AG TRILUX Presseagentur Arne Karstens / Juliane Schönherr Kattunbleiche 35 22041 Hamburg Tel.: +49 (040) 67 94 46 -6128 / -6104 Fax: +49 (040) 67 94 46-11 Mail: [email protected]